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Jubiläum
«Mit den Seilen üben wir auch Tänze ein» Vor 25 Jahren begann beim TV Baar mit fünf Personen die Beschäftigung mit Rope-Skipping, dem Seilspringen als Wettkampfsportart. Heute besteht die Riege aus knapp 90 Mitgliedern in acht Gruppen.
Fakten und Chronik
Marcus Weiss
Wer an Seilspringen denkt, hat üblicherweise eher ein alltägliches Spiel auf dem Pausenplatz einer Schule vor dem geistigen Auge als einen Wettkampf in einer grossen Veranstaltungshalle, wo unter den Anfeuerungsrufen eines begeisterten Publikums sportliche Höchstleistungen vollbracht werden. Nicht so in der Räbemetropole, denn hier hat vor einem Vierteljahrhundert Angi Etterli, Leiterin beim TV Baar, die Weichen gestellt für eine wahre Erfolgsgeschichte in der Sportart Rope-Skipping. «Ich war damals Kursleiterin für angehende Turnvereinsleiter und J+S-Expertin. Am Zentralkurs im Ausbildungszentrum Chlotisberg wurde diese Sportart vorgestellt», blickt die heute 67-Jährige zurück. «Das Springseil war schon als Kind ein bevorzugtes Spielgerät für mich, und somit war meine Neugier sofort geweckt», erinnert sich Etterli. Bereits als Fünftklässlerin im Turnverein Baar aktiv – als Erwachsene dann in leitenden Funktionen der Sparten Geräteturnen und Rope-Skipping – war sie stets auf der Suche nach neuen Ideen für denVerein. «In RopeSkipping schlummert Potenzial, das war mir gleich klar, und ich fand, diese Disziplin müssen wir auch bei uns einführen», berichtet die Sportbegeisterte. Angefangen hat die entsprechende Riege dann ganz bescheiden, gerade ein-
Rope-Skipping bedeutet Seilspringen auf hohem sportlichem Niveau. mal drei Erwachsene und zwei Kinder übten sich zu Beginn am Springseil. Heute zählt sie knapp 90 Mitglieder in acht Gruppen und tritt mit grossem Erfolg an nationalen und internationalen Wettkämpfen an (siehe blaue Spalte).
Sogar Tänze sind mit dem Springseil möglich Doch was macht den Reiz dieser aussergewöhnlichen Sportart bei den Teilnehmenden aus? Wenn man etwa mit der elfjährigen Baarerin Justine Hofstetter spricht, merkt man auf Anhieb, dass Rope-Skipping keine Freizeitbeschäftigung ist, die man so mitmacht, weil es dazugehört. Die Viertklässlerin ist seit diesem Juni Mitglied der von Angi Etterli
begründeten Riege, und auf die Frage, ob es denn Spass mache, nickt sie heftig. Ihre leuchtenden Augen lassen ebenfalls keinen Zweifel daran, dass die Freude am Seilspringen riesig ist. «Eine Freundin von mir sagte, sie mache mit, und dann bin ich in der Turnhalle Sennweid schnuppern gegangen», erzählt die Schülerin. Sie habe sofort gespürt, dass sie hier willkommen sei, und der Umgang mit dem Springseil habe sich toll angefühlt. «Mit den Seilen üben wir auch Tänze ein, das finde ich am coolsten», fährt sie fort. Auch in der Kategorie Speed, in der die Geschwindigkeit massgebend ist, eifert das Nachwuchstalent bereits den älteren Sportlerinnen und Sportlern nach. Macht es ihr nichts aus,
Bild: pd
jeweils am Freitagabend zu trainieren, wo doch eigentlich schon Wochenende wäre? «Nein, gar nicht, ich kann es jedes Mal kaum erwarten, bis es wieder so weit ist», antwortet das Mädchen.
«Alle können eigene Ideen einbringen» Über den freiwilligen Schulsport kam Jael Georg als 15-Jährige zum Rope-Skipping, dies ist inzwischen sieben Jahre her. «Mir macht nicht nur das Training viel Spass, sondern auch das Schreiben der Shows», so die Baarerin. «Wir sitzen dann jeweils im Team zusammen und entwickeln Showprogramme, alle können eigene Ideen einbringen, das finde ich grossartig», führt die Jugendliche
aus. Die Kategorie Freestyle sei immer mit Musik unterlegt, die von der Gruppe selbst gewählt werden könne. «Weil wir die Stücke zusammenschneiden, gibt es auch keine Meinungsverschiedenheiten in Sachen Musikgeschmack», schmunzelt Jael Georg. Neben dem Training am Freitag investiert sie mindestens noch zwei Stunden Freizeit pro Woche für das RopeSkipping, vor allem bei der Vorbereitung von Wettkämpfen. Dass es sich lohnt, zeigen ihre Erfolge: Im Einzel wurde Jael Georg bereits dreimal Schweizer Meisterin und einmal Vizemeisterin, mit dem Team je einmal Erste und Zweite bei Schweizer Meisterschaften.
Die Rope-Skipping-Riege des Turnvereins Baar wurde 1998 von Angi Etterli gegründet. Im Laufe des Jahres 1999 wurde sie bereits auf drei Gruppen erweitert (eine Kinder- und zwei Erwachsenengruppen). Aktuell gibt es vier Kindergruppen, eine Jugendgruppe, zwei Erwachsenengruppen sowie eine Showgruppe. Hinzu kommen jeweils über den Winter zwei Kurse des Schulsports an den Baarer Schulen. Zusammengenommen umfassen die acht Gruppen knapp 90 Mitglieder. Die Erwachsenengruppen werden von Angi Etterli geleitet, Nadine Staub amtet als Hauptleiterin Jugend. Insgesamt sind in der Riege elf Trainerinnen und Trainer beschäftigt. Die Trainingsstunden der Erwachsenen finden am Dienstagmorgen oder am Mittwochabend statt, die Jugendlichen werden am Dienstagabend trainiert, die Kindergruppen am Freitagabend. Als Höhepunkt im Vereinsjahr sind die Teilnahmen an der Schweizer Meisterschaft Einzel jeweils im Frühling sowie an der Schweizer Meisterschaft der Kategorie Team im November zu nennen. Im Herbst sind die Baarer Rope-Skipper zudem am Swiss Jump Cup dabei. Es sind bereits mehrere Schweizer-Meister-Titel in den Kategorien Einzel und Team sowie die Teilnahmen an Europa- und Weltmeisterschaften (2023 zweier Vereinsmitglieder an der Weltmeisterschaft in Colorado Springs) zu verzeichnen. mwe
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