Zugerbieter 43 26.10.2021

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 43, Jahrgang 116

Dienstag, 26. Oktober 2021

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Bürgergemeinde

Wer hier heimisch ist, wird eingebürgert Franz Lustenberger

Das 1674 erbaute Rathaus Baar gehört zum historischen Kern des Ortsbildes, ebenso wie die Rathus-Schüür nebenan. Baar ist stolz auf diese beiden prägenden Gebäude. Aber Achtung – nicht der Gemeinde gehören Rathaus und Schüür, sondern der Bürgergemeinde, also jenen Baarerinnen und Baarern, welche im Besitz des Ortsbürgerrechts sind. Der neue Bürgerpräsident Erich Andermatt bezeichnet diese im Gespräch als «unsere Immobilienflaggschiffe», die seit Jahrzehnten auf der Basis langfristiger Verträge an die Einwohnergemeinde vermietet werden.

Einbürgerungen – eine wichtige Aufgabe der Bürgergemeinde Die Verbindung mit der Einwohnergemeinde zeigt sich auch bei der Einbürgerung, der wichtigen Aufgabe der Bürgergemeinde. Abstimmen und wählen auf allen Ebenen des Gemeinwesens – also kommunal, kantonal und eidgenössisch – dürfen nur Schweizerinnen und Schweizer. Sie müssen das Schweizer Bürgerrecht besitzen, was die allermeisten Einwohnerinnen und Einwohner in Baar von Geburt auch haben. Nicht so Personen aus dem Ausland. Sie können sich einbürgern lassen. Die Bürgergemeinde ist multikultureller geworden Um das Thema Einbürgerungen sei es in Baar ruhiger geworden, sagt Oskar Müller, der sich noch gut an die Zeiten von

Inhalt Impressum

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Forum

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Zum Gedenken

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Baar

3, 7

Rathauspost

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Aus dem Rathaus

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Schauplatz

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Kultur

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Region

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Das läuft in der Region

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Rätsel

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Bürgerpräsident Oskar Müller (links) gratuliert Erich Andermatt, seinem Nachfolger an der Spitze der Bürgergemeinde. Müller war 20 Jahre im Amt. Bild: Franz Lustenberger heftigen Diskussionen erinnert: «Die Gesuche werden rechtlich und sachlich überprüft.» Eine Kommission des Bürgerrates führt Gespräche mit den Kandidatinnen und Kandidaten. «Wir stellen keine Hürden oder gar Fallen», betont Erich Andermatt. Wichtig seien sprachliche Verständigung und geordnete finanzielle Verhältnisse. Wer sich hier in Baar heimisch fühle und integriert sei, solle

auch eingebürgert werden. Die Entscheidung liegt seit zehn Jahren in der alleinigen Kompetenz des Bürgerrates. Rund 120 Personen werden in Baar im Jahr eingebürgert. «Es sind Personen aus über 20 Nationen», sagt der scheidende Präsident Oskar Müller. Auffallend sei, dass in den letzten Jahren vermehrt Personen aus Deutschland eingebürgert werden. Der Grund: Deutsch-

land akzeptiert seit einigen Jahren die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft. Die meisten Gesuche stammen von Personen aus der Türkei, Italien, Mazedonien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland und Sri Lanka.

Soziale Aufgaben stehen im Vordergrund Die Bürgergemeinde ist gemäss Gesetz zuständig für die

Die Bürgergemeinde besitzt 32 Alterswohnungen Eine weitere Herausforderung sieht er im Bereich Alter. Die Bürgergemeinde besitzt 32 Alterswohnungen in der Bahnmatt. Diese 1½- und 2½- Zimmer-Wohnungen sind sehr gefragt; man führe eine Warteliste. Ältere Mitmenschen wollen nämlich möglichst lange nicht in ein Heim. Erich Andermatt: «Wir sind involviert in die Strategie der Gemeinde, Wohnen im Alter.» Zudem besitzt die Bürgergemeinde noch den Gutsbetrieb Schwand in Menzingen. Das Wohnhaus und die Trotte sind von lokaler Bedeutung und wurden ins Verzeichnis der inventarisierten Bauernhäuser aufgenommen. Bei all diesen Herausforderungen – Erich Andermatt spricht lieber von Chancen – zählt der neue Präsident auf den bisherigen guten Geist der Zusammenarbeit und die Kollegialität im neuen Bürgerrat, der neu übrigens mehrheitlich aus Frauen besteht.

Zahlen

Fragezeichen

Ausrufezeichen

Noten

Die Steuern sollen unverändert bleiben

Der Denkmalschutz wird hinterfragt

Carl Utiger hat viel Neues erschaffen

Zwölf Familienbands rockten die Bühne

Das Budget 2022 der Einwohnergemeinde Baar sieht einen Überschuss von 1,9 Millionen Franken vor. Die Steuern sollen bei 53 Prozent bleiben. Die Steuererträge der natürlichen Personen sind für 2022 mit 57,1 Millionen Franken budgetiert. Das sind 6,7 Millionen Franken mehr noch als im Budget 2021. Mehr zu den Budgetzahlen Seite 3 auf

Welche baulichen Werke sollen unter Denkmalpflege gestellt werden und welche nicht? Aktuell sorgt die 70-Jahre-Regel für viele Fragezeichen. Stefan Hochuli, Leiter des Amtes für Denkmalpflege und Archäologie Zug, sah sich jüngst dazu mit Vorwürfen von verschiedenen Exponenten konfrontiert, unter anderem in LeSeite 7 serbriefen.

Vor 26 Jahren startete der Baarer Carl Utiger als Einmannbetrieb die Jobbörse – das erste Projekt der Gemeinnützigen Gesellschaft Zug. Seither setzte er mit neuen Projekten viele Ausrufezeichen. In diesem Monat wird er von Markus Fueter als Geschäftsführer abgelöst. Utiger schaut im Interview auf die vielen Stationen Seite 8 zurück.

Doris Affentranger ist Perkussionslehrerin an der Musikschule Baar. Sie organisierte ein grosses Familienkonzert für Schülerinnen und Schüler ihrer Klasse. Entstanden ist ein tolles und aufwendiges Programm, an dem Angehörige der Schülerinnen und Schüler mitwirkten. Am Freitag begeisterten sie das Publikum im wahrsten Sinn nach Noten. Seite 9

Recht und Geld Der Kanton Zug kennt vier verschiedene Gemeinden – die Einwohnergemeinde, die Kirchgemeinde, die Korporationsgemeinde und eben die Bürgergemeinde. In Artikel 71 der Kantonsverfassung ist festgelegt, wer dazu gehört: «Zur Bürgergemeinde gehören alle in dieser Gemeinde Heimatberechtigten.» Stimmberechtigt sind aber alle heimatberechtigten Baarerinnen und Baarer, die im Kanton wohnen. Derzeit sind dies 3000 Bürgerinnen und Bürger. Diese öffentlich-rechtlichen Gemeinden, mit Ausnahme der Korporationen, dürfen Steuern erheben. Allerdings gibt es eine Spezialbestimmung für die Bürgergemeinden; steuerpflichtig sind nur natürliche Personen, nicht aber juristische Personen. Die Einnahmen sind daher beschränkt; die Bürgerinnen und Bürger in Baar zahlen zusätzlich 2 Prozent des kantonalen Steuersatzes an die Bürgergemeinde, die damit ihre Aufgaben erfüllen kann. Andere Bürgergemeinden wie etwa diejenige in der Stadt Zug erheben derzeit keine Steuern, da sie genügend Erträge aus eigenen Liegenschaften verbuchen können. Das Budget der Bürgergemeinde Baar beträgt rund 1,2 Millionen Franken im Jahr. Neben den Steuereinnahmen finanziert sie sich aus Gebühren sowie der Vermietung von Liegenschaften und Wohnungen. Hauptausgabeposten sind mit rund 0,5 Millionen Franken die sozialen Ausgaben. Überschüsse werden als Reserven zurückgelegt. fra

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Sozialhilfe, für Heimaufenthalte und für die Alimentenbevorschussung für Bürgerinnen und Bürger, die am Ort wohnen. Sie verfügt zu diesem Zweck über einen eigenen Sozialdienst, zusammen mit den Bürgergemeinden von Zug, Neuheim, Steinhausen und Hünenberg. «Diese Zusammenarbeit hat sich bewährt», hält Oskar Müller fest. Daran soll auch nicht gerüttelt werden. Offen ist, wie sich die Sozialausgaben entwickeln werden. «Das könnte uns mit Blick auf die Pandemie noch herausfordern», ergänzt Erich Andermatt. Und weist damit gleich auf eine mögliche Herausforderung in der Zukunft hin.

Nach 20 Jahren an der Spitze ist Oskar Müller als Präsident der Bürgergemeinde zurückgetreten. Seine Nachfolge hat Erich Andermatt übernommen.

Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerbieter@chmedia.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch


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