P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 37, Jahrgang 116
Dienstag, 14. September 2021
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse
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UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR BAAR UND ALLENWINDEN
AMTLICHES PUBLIKATIONSORGAN DER GEMEINDE BAAR
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Josef Imbach
maler-blaser.ch
6340 Baar - www.hensler.ch
Rektorat
An Herausforderungen wird es nicht mangeln nach Herkunftsland bringen die Kinder sehr unterschiedlicheVoraussetzungen mit. «Kinder von Expats verfügen oft über eine adäquate Vorbildung, während Kinder aus Krisengebieten nicht selten traumatisiert sind und über längere Zeit keine Schule besuchen konnten», so die Beobachtung von Bossard. Die grossen individuellen Unterschiede – nicht bloss im Hinblick auf die Herkunft – haben an den Schulen Baar zum Motto «Unverwechselbar» geführt. «Uns verbindet eine Haltung, die Ja sagt, zur Unterschiedlichkeit», so Bossard. Der Umgang mit besonderen Bedürfnissen findet seit der Einführung der integrativen SchuleweitgehenddenRegelklassen. Paul Stalder stellt fest, dass die Rekrutierung von Heilpädagogen schweizweit nach wie vor sehr anspruchsvoll ist. Deshalb hält man in Baar auch immer Ausschau nach Lehrpersonen, die sich für eine entsprechende Weiterbildung eignen. Aber auch die Nachfrage nach Lehrpersonen ist schweizweit grösser als das Angebot, und in Baar stehen in den nächsten Jahren weitere Pensionierungen an.
Lehrplan 21, Bautätigkeiten an mehreren Schulen, Digitalisierung sind Stichworte, welche die Schulen Baar intensiv beschäftigen. Der alte und neue Rektor tauschen sich darüber aus. Claudia Schneider
«Ich darf eine wirklich gut geführte und sehr gut aufgestellte Schule übernehmen, werde vom Kernteam sehr unterstützt und habe grosse Freude an meiner neuen Aufgabe», sagt Paul Stalder, 53, seit August der neue Rektor der Schulen Baar. Urban Bossard, 65, der Ende Monat nach 29 Jahren in Pension geht, kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die hohe Qualität wurde vor drei Jahren durch die umfangreiche externe Evaluation des Kantons bestätigt: 94 Prozent der Eltern, 97 der Kinder und 99 Prozent der Lehrpersonen äusserten sich sehr zufrieden mit den Schulen Baar. «Wir arbeiten intensiv zusammen, haben einen visionären Spirit und dennoch Bodenhaftung», umschreibt Bossard das Erfolgsrezept und ergänzt: «Wir setzen auf Dialog, Fehler einzugestehen gehört dabei zum Beruf.
Die Tagesschule hat sich zunehmend etabliert Visionär war unter anderem die Einführung von Blockzeiten (siehe blaue Spalte). 2012 kam die modulare Tagesschule hinzu. «Beim Start sagten wir uns, wir nehmen alle Kinder auf, die angemeldet sind, und machen Platz für sie», schaut Urban Bossard zurück. Eine automatische Anmeldung zur Tagesschule wie im Kanton Zürich werde in Zug kaum kommen. Das pragmatische Vorgehen der
Inhalt Impressum
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Parteiparolen
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Baar
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Zum Gedenken
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Aus dem Rathaus
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Kultur
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Schaufenster
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Marktplatz
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Nicht verpassen
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Das läuft in der Region
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Urban Bossard (links) hat die Schulen Baar in die Hände von Paul Stalder übergeben. Schulen Baar hat zur Folge, dass für die Schulergänzende Betreuung (SEB) fortlaufend provisorischer Raum geschaffen wurde. Paul Stalder erachtet es als wichtigen Schritt, im Rahmen der aktuellen Bauprojekte nun «die räumlich provisorischen Strukturen für die SEB zu verlassen. Das ist ein weiterer Professionalisierungsschritt.» Mit dem steten Wachstum der Gemeinde werden die Schülerzahlen und somit auch die SEB weiterwachsen. Mit der Zuwanderung ist in Baar
auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund hoch. Sie machen derzeit rund 38 Prozent aus.
Individualität der Kinder wird vermehrt berücksichtigt Von Bedeutung für die Vorbereitung auf die Schule ist «Deutsch als Zweitsprache» an den Kindergärten. «In einzelnen Klassen haben wir auch kleinere Schülerzahlen, um diese gezielt unterstützen zu können», erklärt Urban Boss-
Bild: Claudia Schneider
ard. Ausserdem gibt es eine Klasse speziell für Kinder, die frisch aus dem Ausland gekommen sind. Eine wichtige Stütze für die schulische Integration seien die von der Abteilung Soziales / Familie gestellten interkulturellen Begleitpersonen an Informationsanlässen für die Eltern. «Die physische Präsenz einer Person, die aus demselben Kulturkreis stammt und Ja sagt zu unserer Schule, ist eine wichtige Botschaft an die Neuzugezogenen», ist der scheidende Rektor überzeugt. Je
Die Herausforderungen bleiben weiterhin zahlreich Paul Stalder ist in Baar aufgewachsen und hat hier den Kindergarten besucht, bevor seine Familie in den Kanton Schwyz zog. Heute lebt er in Goldau. Einig ist er mit Urban Bossard, «dass Projekte nur erfolgreich umgesetzt werden können, wenn man mit allen Partnern gemeinsam Lösungen erarbeitet». Urban Bossard bleibt weiterhin Mitglied des Bildungsrats des Kantons Zug. Ausserdem begleitet er seit Jahren auch ein grösseres Bildungsprojekt für umgesiedelte Bauernkinder im Norden der indischen Grossstadt Mumbai.
Gefasst
Geprüft
Gehuldigt
Gefordert
Die Parteien haben die Parolen gefasst
Kosten zu hoch für unterirdische Lösung
Eine Hommage an Enrico Caruso
Pflegende erneut unter grossem Druck
Morgen Mittwoch findet in Baar die Gemeindeversammlung statt. Die Ortsparteien haben dazu ihre Parolen gefasst. Zur Erneuerung des Konzessionsvertrages mit der WWZ AG sagen die FDP, ALG, SP und SVP Ja. Was sie zu den weiteren Traktanden wie etwa zur Teilrevision des Reglements «Betreuungsgutscheine für Kitas» sagen, lesen Sie auf Seite 2
Der Bushof beim Bahnhof Baar bleibt auch in Zukunft über dem Boden. Der Gemeinderat hat eine Variante geprüft, die eine unterirdische Lösung beinhaltet hätte. Zu hoch seien die Kosten und die Unwägbarkeiten dafür, teilt der Gemeinderat mit. Grosse Verliererin wäre dabei die Dorfstrasse. Nun wird eine oberirdische VaSeite 3 riante erarbeitet.
Der Opernsänger Andreas Winkler trat mit seinem Programm «100 Jahre Enrico Caruso» im Schulhaus Sennweid auf. Mit seiner Hommage huldigte er dem wohl grössten Sänger aller Zeiten, der am 2. August vor 100 Jahren in Neapel starb. Neben Mozart war Caruso so etwas wie der Prototyp des Rockstars – inklusive eigeSeite 7 ner Tophits.
Aufgrund der vierten Welle stieg die Anzahl Covid19-Patienten in den Schweizer Spitälern wieder. Die Lage sei unberechenbar, teilt das Kantonsspital Zug auf Anfrage mit. Das Pflegepersonal sei nicht erst seit der Coronapandemie stark gefordert, sagt Miriam Rittmann, Präsidentin des Berufsverbands Pflege, SBK Seite 9 Zentralschweiz.
Meilensteine Rund 2200 Kinder und Jugendliche besuchen die Schulen Baar. In deren Auftrag sind (inklusive Musikschule) rund 400 Erwachsene tätig. In den vier Schulkreisen, Nord, Süd, Zentrum und Allenwinden werden insgesamt 124 Klassen geführt. Hier eine Übersicht der zukunftsweisenden Veränderungen in den letzten Jahren: • Die Integrative Schule wird 2003 mit der Schulgesetzrevision schrittweise eingeführt. Seither findet die besondere Förderung innerhalb der Regelklasse statt. Die Lehrpersonen werden von einem Team von Fachpersonen unterstützt. • Baar führt 2003 als erste Zuger Gemeinde Blockzeiten für den Unterricht ein. • 2012 startet die modulare Tagesschule mit Ferienbetreuung in Baar. 2017 wird die Betreuung morgens von 7 bis 8 Uhr erweitert. • Mit der Einführung des Lehrplans 21 im Kanton Zug wird seit 2019 der kompetenzorientierte Unterricht gefördert. • 2019 lancieren die Schulen Baar das Projekt «Time-in»: Schüler und Schülerinnen mit herausforderndem Verhalten werden in einer Gruppe während rund sechs Wochen betreut. Voraussetzung ist, dass sich die Eltern aktiv beteiligen. Aber auch die Lehrperson und die Klasse arbeiten mit, die Situation für alle Beteiligten zu verbessern. • Noch etwas Zeit benötigt die Umsetzung einer Waldschule. Sie soll vom Kindergarten bis zur Oberstufe naturnahe Erfahrungen ermöglichen und ist für Gemeinderat und Korporation Baar-Dorf unbestritten. csc
Gratiseintritte Unsere Zeitung verschenkt einmal zwei Tickets für das Programm «The Living Paper Cartoon» von Ennio Marchetto (Samstag, 18. September, 20.30 Uhr, im Gemeindesaal). Um teilzunehmen, senden Sie bis am Donnerstag, 16. September, 12 Uhr, eine E-Mail mit dem Betreff «Cartoon» mit Ihrem Namen, Ihrer Telefonnummer und Ihrer Adresse an redaktionzugerbieter@chmedia.ch. Wir wünschen allen viel Glück bei der Teilnahme. red.
Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerbieter@chmedia.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch