Zugerbieter 32 / 10.08.2021

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 32, Jahrgang 116

Dienstag, 10. August 2021

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

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Josef Imbach

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Gemeindlicher Führungsstab

«Baar ist sehr glimpflich davongekommen» Wasser durch die Lorze abfliessen. Würde man mehr Wasser durch die Lorze ablassen, käme es an anderen Stellen, in den Wohngebieten in Unterägeri, zu Überschwemmungen. Mit dem Risiko, dass der Ägerisee zu hoch steigt und über die Ufer tritt, muss man quasi leben.

Claudia Schneider

Abgesehen von der Lorze traten in der Vergangenheit auch diverse Baarer Bäche über ihre Ufer und sorgten da und dort für überschwemmte Keller und Tiefgaragen. Diese Bäche sind ebenfalls renaturiert worden und diesmal nicht über ihre Betten hinausgestiegen, obschon die Wasserpegel massiv angestiegen sind. Das gilt für den Höllbach, der früher stets den Campingplatz überflutete ebenso für die Bäche in Inwil, die im Zusammenhang mit dem Bau der Tangente renaturiert wurden.

Sonne, Badewetter, hohe Temperaturen – all das hat in diesem Baarer Sommer Seltenheitswert. Stattdessen fielen Regen und Hagel im Überfluss.

Max Uebelhart, wie haben Sie die zahlreichen Unwetter erlebt? Am 13. Juli hat der kantonale Führungsstab alle gemeindlichen Stabschefs kurzfristig zu einem ersten Rapport aufgeboten. Hauptthema war der Damm in Hünenberg. Aber wir haben fortan auch die Lorze beobachtet. Ich ging selbst schauen, zudem machten die Wasserwerke Zug, der Werkhof und die Korporation Baar-Dorf regelmässig Kontrollgänge. Ausserdem galt es, den gemeindlichen Führungsstab zu organisieren, Ferienabwesenheiten zu klären, sich bereit zu machen für ein Ereignis wie 2011, als es im Lorzentobel die grossen Rutschungen gab. Wir waren jederzeit einsatzfähig. Die Lorze wurde in den vergangenen Jahren auf Baarer Boden weitgehend renaturiert. Es gab diesen Sommer wenig nennenswerte Überschwemmungen. Ist das eine Folge der vorangegangenen Investitionen? Ja, diese haben sich bewährt. Unter anderem wurden beim Eingang zum Höllwald Auffangpfosten in der Lorze angebracht. Das Material, das sich dort ansammelt, wird von der Korporation entfernt. Es geht stets darum, dass sich das

Inhalt Innovative Fachleute

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Baar

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Forum, Impressum

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Zum Gedenken

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Aus dem Rathaus

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Schauplatz

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Das läuft in Baar

8, 9

Nicht verpassen

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Das läuft in der Region

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Rätsel

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Stabschef Max Uebelhart: «Wir haben viel erreicht, derzeit stehen in Baar keine dringlichen Baumassnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen an.» Bild: Florian Hofer Wasser nicht staut – denn bildet sich ein See, riskiert man plötzliche, bis zu zehn Meter hohe Flutwellen mit etlichem Geschiebe.

Das Lorzentobel gilt als besonders fragiles Gebiet. Das Lorzentobel ist lebendig, stets in Bewegung, es gibt überall Rutschhänge, es ist durchdrungen von Quellen. Wasser im Hang sorgt für eine gewisse Unstabilität. Es ist Fluch und Segen. Auch hier

gilt es, Stauungen zu vermeiden, damit die Lorze nicht dichtmacht. Wir hatten Glück. In der fragilen, seit 2011 sehr aktiven Kurve rutschte nur so viel Material in den Fluss, wie er mitschwemmen konnte.

Ein Wanderweg wurde dennoch gesperrt. Am 16. Juli ging zwischen Schmittli und der alten Lorzentobelbrücke eine grössere Rutschung ab. Deshalb mussten wir den Lorzentobelweg nach dem

Eingang zu den Höllgrotten hoch zum Schmittli sperren. Das ist schon vorne am Waldeingang gross signalisiert. Dennoch gibt es Leute, die diese Bauabschrankung umgehen und sich auf diesen Weg machen. Das ist gefährlich!

Beim Schmittli gab es eine grössere Überschwemmung. Wird der Ausfluss des Ägerisees nicht reguliert? Der Ausfluss ist reguliert. Irgendwann kann nicht mehr

Ist die Gemeinde Baar also bestmöglich vor Überschwemmungen geschützt oder gibt es noch Schwachstellen? Im Moment sehe ich keine weiteren dringenden Massnahmen in Baar.Wir haben viel erreicht. Innerhalb des Kantons wurde seit den grossen Unwettern 2005 sehr viel gemacht, um Schwachstellen zu beheben. Dass seit 15 Jahren mit dem Kanton Aargau über den Reussdamm diskutiert wird, passt nicht dazu. Das Problem muss gelöst werden. Zur Person: Max Uebelhart, 68, ist seit 2005 Stabschef des gemeindlichen Führungsstabs und zuständig für die Organisation im Ausnahmezustand. Mögliche Szenarien sind ein länger andauernder Stromausfall, Pandemien, verseuchtes Trinkwasser oder das wahrscheinlichste Szenario, wie eben jetzt, Unwetter und Überschwemmungen.

Neubeginn

Neuheit

Neuerung

Neustart

Bald wird wieder die Schulbank gedrückt

Geflüchtete kamen in Bern zu Wort

Neu auch für grosse Mehrfamilienhäuser

Spezielle Show zum Saisonanfang

Am kommenden Montag beginnt das Schuljahr 2021/22. Nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, auch für Paul Stalder ist es ein Neubeginn. Er wird die Schulen Baar als neuer Rektor leiten. Für die Einarbeitung erhält er vorerst noch Unterstützung von seinem Vorgänger Urban Bossard. Dieser geht nach 29 Jahren Ende September in Pension. Seite 3

Der Zuger Verein FRW Interkultureller Dialog, der in Baar seinen Sitz hat, war bei der ersten Flüchtlingssession in Bern mitbeteiligt. Im Kanton Zug unterstützte der Verein mit Geflüchteten die nötige Vorarbeit für NCBI Schweiz mit dem Projekt «Unsere Stimmen». Für den Verein FRW war die Teilnahme in Bern eine gelungene Seite 4 Neuheit.

Der Kanton unterstützt im Rahmen des Gebäudeprogramms Beratungen zu erneuerbaren Heizsystemen. Bisher waren die Beratungen zum Heizungsersatz in Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern mit bis sechs Wohneinheiten vorenthalten. Nun wurde das Programm auf grosse Mehrfamilienhäuser ausgeweitet. Mehr zu dieser Seite 7 Neuerung auf

Die Rathus-Schüür startet am 26. August in die Herbstsaison – bei schönem Wetter als Open-Air vor der Rathus-Schüür, bei schlechtem Wetter im Schulhaus Sennweid. Für den Saison-Neustart liessen sich die Macher etwas ganz Besonderes einfallen: «liederlich». Die Kombo, die für diesen Auftritt zusammengestellt wurSeite 7 de, hat es in sich.

Feuerwehreinsätze Die Feuerwehr Baar leistete vom 8. Juni bis 4. August rund 100 wetterbedingte Einsätze. «Bei den Mehrfacheinsätzen vom 21. Juni waren wir insbesondere mit dem Auspumpen von Kellern, Industrieräumen und Einstellhallen beschäftigt», erklärt Feuerwehrkommandant Beat Huber. «Solche Einsätze sind langandauernd und kräftezehrend, jedoch ist nicht die Anzahl Feuerwehrleute, sondern das zur Verfügung stehende Material (Wasserwehrpaletten, Pumpen) ein Problem.» Die Feuerwehr ist nicht für 30 bis 50 gleichzeitige Einsätze materiell ausgerüstet. Beim Mehrfachereignis vom 28. Juni war der Hagel massgebend (kaputte Dächer, eingeschlagene Dachfenster). Auch hier komme der oberste Grundsatz «eigene Sicherheit beachten» zum Tragen. «Deshalb bewegen wir uns nicht auf spiegelglatten, nassen Dächern ohne Gerüst, ohne professionelle Sicherungen oder Absturzsicherungen», so Huber. Der Fokus liegt auf der weiteren Schadensvermeidung. Die Feuerwehr Baar kann dank des eigenen Hubretters Entscheidendes zum Gelingen solcher Einsätze beitragen und beispielsweise Handwerker unterstützen. Zudem wurde die Feuerwehr Baar vier Mal zur «Heuwehr» gerufen, weil trockenes Heu durch verhagelte Dächer wieder nass wurde. Dann besteht die Gefahr, dass es zu gären beginnt, sich erwärmt und selbst entzündet. Solche Einsätze sind eher selten. csc

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Max Uebelhart ist ein gefragter Mann, wenn sich die Situation in Baar zuspitzt. Im Interview schaut der Stabschef zurück auf die regenreichen Wochen.

Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerbieter@chmedia.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch


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