P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 22, Jahrgang 117
Dienstag, 31. Mai 2022
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Hitzestrategie
Was tun, damit es nicht noch heisser wird? Hitzewellen, ausgeprägte Naturereignisse oder grössere Trockenheit machen sich auch in Baar bemerkbar. Gegen die Hitze innerorts hat die Gemeinde nun Massnahmen beschlossen. Claudia Schneider
Ein Aspekt der zunehmenden Hitzebelastung ist der sogenannte Hitzeinseleffekt. «Es handelt sich um räumlich stark eingeschränkte, hohe Temperaturen in stark bebauten Gebieten», erklärt Bauvorstand Jost Arnold. Dieser Effekt ist lokal, aber auch national und international feststellbar. Als Gegenmassnahme hat der Gemeinderat im September 2021 entschieden, «mit einer pragmatischen und umsetzungsorientierten Strategie zum Umgang mit Hitze auf diese Entwicklung zu reagieren», heisst es in einer Mitteilung. Nun hat der Gemeinderat die Strategie zum Umgang mit Hitze verabschiedet. Er definiert darin Handlungsansätze für die öffentliche Hand sowie für Private.
Besonders betroffen sind Orte, die der Natur wenig Raum geben Am intensivsten ist die sommerliche Hitzebelastung in stark versiegelten, dicht bebauten Quartieren. In Baar weisen einzelne Gebiete und Grundstücke einenVersiegelungsgrad von bis zu 100 Prozent auf. Von einer extremen Wärmebelastung betroffen sind zum Beispiel die Quartiere Altgass, Neufeld, Sihlbrugg, Gulmmatt, Zugermatt, Bahnmatt und das
Die dunkelbraun eingefärbten Gebiete sind besonders stark von Hitze betroffen. Zentrum zwischen Dorf und Oberdorf. Weniger ausgeprägt ist die nächtliche Überwärmung, weil Baar von Kaltluftzügen aus den Wäldern und Hügeln rund um das Siedlungsgebiet profitieren kann. Grössere Kaltluftströme gibt es etwa von der Oberallmig Richtung Neufeld, von der Baarburg via Lorzentobel Richtung Zentrum sowie vom Deinikerwald und Sihlbrugg nach Südwesten.
Neun Massnahmen gegen die zunehmende Hitze Das Büro EBP Schweiz AG aus Zürich hat in den vergan-
genen Monaten auf der Basis einer Analyse und einer Kurzdokumentation die Ist-Situation sowie Handlungsansätze und Massnahmen für Baar erarbeitet. «In diesen Prozess war neben der Fachstelle Energie und Umwelt sowie der Dienststelle Siedlungs- und Verkehrsplanung der Gemeinde Baar auch die Energie- und Klimakommission involviert», sagt Arnold über die Zusammenarbeit. Ziel der Strategie sei es, «die Gefahren für die menschliche Gesundheit oder ein höherer Bedarf an Kühlenergie zu minimieren». Die negativen Folgen des
Karte: pd
Klimawandels sollen im Jahr 2040 trotz der steigenden Zahl an Hitzetagen und höheren Höchsttemperaturen nicht wesentlich grösser sein als heute. Ausgehend von diesem Grundsatz wurden die Handlungsansätze entwickelt.
Gemeinde will als Vorbild für Private vorangehen Im Zentrum der Bemühungen stehen Massnahmen zur Aufwertung des öffentlichen Freiraumsystems im Siedlungsgebiet und eine klimaangepasste Gestaltung der gemeindeeigenen Grundstücke. «Dazu gehören beispielsweise
zusätzliche Bäume und Grünflächen oder Fassadenbegrünungen», erläutert der Baarer Bauchef. Auch sollen künftig bei Neu- und Umbauten die bestehenden Kaltluftströme berücksichtigt und Gebäude entsprechend platziert werden, sodass diese guten lokalklimatischen Voraussetzungen in Quartieren am Siedlungsrand erhalten bleiben. Basierend auf diesen Ansätzen wurden neun Massnahmen in drei Kategorien formuliert. In der ersten Kategorie sind Massnahmen aufgeführt, die von der Gemeinde umgesetzt werden. Sie zielen vor allem auf die Hitzeminderung im Zentrum ab, wo sich die Begegnungsräume und die Versorgungsinfrastrukturen befinden. «Wir wollen unserer Vorbildrolle gerecht werden», betont Jost Arnold. «Gemeindeeigene Liegenschaften, öffentliche Freiräume sowie die Strassen sollen prioritär aufgewertet werden.» Die zweite Kategorie umfasst Massnahmen planerischer Natur. Diese werden während der laufenden Ortsplanungsrevision in den Richtplan und die Bauordnung integriert. Massnahmen zur Förderung, Unterstützung und Sensibilisierung von Privaten sind der dritten Kategorie zugeordnet. «Wir werden gemeinsam mit privaten Bauherren einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Hitze und gegen die Auswirkungen des Klimawandels leisten», verspricht Jost Arnold. Die Hitzestrategie ist auf der Website www.baar.ch und dem Mitwirkungsportal zur Ortsplanungsrevision www.mitwirkung-baar.ch aufgeschaltet.
Hintergrund In der Schweiz ist die Anpassung an den Klimawandel seit 2013 im CO 2 Gesetz verankert. Dies hat verschiedene Aktivitäten auf nationaler Ebene ermöglicht. Auch der Kanton Zug setzt diesbezüglich Projekte um. So erarbeitete das Amt für Umwelt zusammen mit dem Amt für Raum und Verkehr 2021 detaillierte Klimaanalysekarten für den Kanton Zug. Diese bieten eine wichtige Basis für die Erarbeitung einer Strategie gegen die zunehmende Hitze. Die hohe Bautätigkeit und Verdichtung in Baar lässt Grünräume und insbesondere wertvolle Baumbestände teilweise oder ganz verschwinden. Gleichzeitig bieten bauliche Aktivitäten auch Chancen zur Verbesserung der lokalklimatischen Situation – beispielsweise, indem sie Durchgrünung erhalten und die Versiegelung und Unterbauung wie Tiefgaragen begrenzt werden. Um die Aufenthaltsqualität im Zentrum auf den versiegelten und unverschatteten Strassen, Plätzen und Grünflächen im Sommer zu steigern, sollen vorerst die öffentlichen Freiräume mit Kühlelementen wie Bäumen, technischen Beschattungselementen oder Wasserflächen lokalklimatisch aufgewertet werden. Vernetzungsachsen sollen sicherstellen, dass diese Räume ein möglichst zusammenhängendes Entlastungssystem bilden. csc
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