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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 33, Jahrgang 114

Dienstag, 1. September 2020

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

Alte Steinhauserstr. 19 6330 Cham

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR BAAR UND ALLENWINDEN

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75 Jahre Kolping

Was Lumpensammler bewirken können Gemeinschaft, Bildung und SolidaritĂ€t sind die Kerninhalte der Kolpingfamilie Baar, die im FrĂŒhling 1945 gegrĂŒndet wurde. Das grosse Fest ist wegen Corona auf nĂ€chstes Jahr verschoben.

Adolph Kolping Baarer wollten sich verselbststÀndigen

Franz Lustenberger

Wenn VereinsprĂ€sident Christoph Pfister auf den Kolping Baar angesprochen wird, dann redet er zuerst nicht ĂŒber Baar, sondern ĂŒber Timisoara – eine Stadt in RumĂ€nien mit ĂŒber 300 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Und seine Augen beginnen zu leuchten: «Dank unserer Partnerschaft mit Kolping RumĂ€nien können wir die Ideen unseres GrĂŒnders Adolph Kolping (siehe blaue Spalte) sehr gut umsetzen und einen Beitrag fĂŒr die Menschen leisten.» Er erzĂ€hlt von regelmĂ€ssigen Besuchen und freiwilligen ArbeitseinsĂ€tzen. Derzeit sei die Kommunikation nur per Skype möglich, aber notwendig. EingeschrĂ€nkt sind die AktivitĂ€ten des Vereins durch Corona auch bezĂŒglich ihres JubilĂ€ums. «Die Generalversammlung unserer 67 Mitglieder haben wird auf den 23. Oktober verschoben. Die grosse JubilĂ€umsfeier ist neu fĂŒr den 13. Juni 2021 geplant», so Christoph Pfister.

Arbeit und Schweiss ĂŒberwinden Grenzen Das Projekt in RumĂ€nien ist das grösste, an dem sich Kolping Baar je beteiligt war. Christoph Pfister zitiert aus der Dokumentation: Auf 3779 Quadratmetern BauflĂ€che entsteht ein neues Gesellenhaus mit vielfĂ€ltigen Nutzungsmöglichkeiten: Da ist ein Wohnheim fĂŒr Anzeige

Die Bauarbeiten am neuen Kolpinghaus in Timisoara in RumĂ€nien gehen planmĂ€ssig voran. SchĂŒler, Studierende und Arbeitssuchende aus der Region. Weiter ist eine SozialkĂŒche geplant, dazu eine Lehrwerkstatt. Hinzu kommen SeminarrĂ€ume und ein Hotelbetrieb. Denn die Stadt rechnet im nĂ€chsten Jahr mit GĂ€sten aus aller Welt. Timisoara ist 2022 Kulturhauptstadt Europas.

Auseinandersetzung mit den VerĂ€nderungen Der Entscheid fĂŒr das internationale Engagement fiel an einer Generalversammlung vor 20 Jahren. Christoph Pfister: «Die Sozial- und Bildungsaufgaben hier werden immer mehr vom Staat und grossen Institutionen wahrgenommen.» Da habe man sich neu orientiert

Inhalt Sport

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Baar

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Forum

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Zum Gedenken

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Aus dem Rathaus

5

Impressum

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Schauplatz

7

Kultur

9

Das lÀuft in der Region

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RĂ€tsel

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und die weltweite SolidaritĂ€t innerhalb des Kolpingwerks in den Vordergrund gerĂŒckt. «Nach RumĂ€nien können wir persönliche Kontakte pflegen und das Projekt eng begleiten.» Eine weitere Partnerschaft betreibt die Kolpingfamilie Baar in Bolivien. Dort wird in Varnes eine Schule unterstĂŒtzt. Das soziale Engagement ist ein Kern von Kolping. So wurde pionierhaft bereits 1885 die Schaffung eines eigenen schweizweiten Sozialwerkes beschlossen: «Jeder Verein soll eine Krankenkasse oder eine Hilfskasse fĂŒr den Ausfall des Arbeitslohnes grĂŒnden.» Religiöse Bildung und praktische Weiterbildung bilden einen weiteren Kernpunkt des Ver-

Bild: Kolping

einslebens.Wichtig war und ist nicht zuletzt die Pflege der Kameradschaft: beim Königskuchenschmaus, Grillplausch, bei Bergtouren und Wanderungen, bei TheaterauffĂŒhrungen oder Tanzveranstaltungen. «Auch beteiligen wir uns an AnlĂ€ssen von Kolping Schweiz und Kolping International», erlĂ€utert der VereinsprĂ€sident. Kolping Schweiz zĂ€hlt fast 10 000 Mitglieder in 80 Kolpingfamilien.

«Wir waren die aktiven Lumpensammler» Das Geld fĂŒr das soziale Engagement entstammt den Kleidern, die nicht mehr gewollt oder gebraucht werden. Die Arbeitsgemeinschaft Texaid

sammelt und verarbeitet seit bald 50 Jahren alte Kleider; mit bei den GrĂŒndern war auch Kolping Schweiz. Die Baarer Sektion gehörte wĂ€hrend Jahren zu den eifrigsten Sammlern. «Im FrĂŒhling 1993 kamen an einem einzigen Samstagmorgen mit 13 Fahrzeugen und 45 Helfern insgesamt 58,3 Tonnen Alttextilien zusammen», erinnert sich Christoph Pfister. Heutzutage bringen die Leute die Alttextilien selber zu den Containern. Der Ertrag aus Texaid sei aber nach wie vor eine ganz wichtige Einnahmequelle, so der VereinsprĂ€sident «Die Gelder aus Texaid, rund 30 000 Franken im Jahr, fliessen direkt in unsere Projektarbeit in RumĂ€nien.»

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Kultstatus

Kultstadt

KultstÀtte

Ein weiterer Schritt in Richtung Ziel

Von den kleinen Dingen im Leben

Im «Lux» gehen die Lichter wieder an

Vermutlich hÀtte die Dreifachturnhalle Sternmatt 2 lÀngst Kultstatus, wÀre sie 1979 an der Urne nicht abgelehnt worden. An der kommenden Gemeindeversammlung wird das Ansinnen erneut thematisiert: Zur Abstimmung vorgelegt wird ein Projektierungskredit in der Höhe von 1,15 Millionen Franken .

Die skurrilsten Geschichten erlebt die Baarerin Maria Greco derzeit in der Kultstadt Berlin. Sie hat ihre Arbeit dorthin verlegt und berichtet von witzigen Museumsbesuchen, hitzigen Sommertagen, doch am meisten schwÀrmt sie von den unerwarteten und herzwÀrmenden GesprÀchen.

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«Nur die besseren Menschen machen die Zeiten besser.» Dieser programmatische Satz steht fĂŒr das Leben von Adolph Kolping, dem Wegbereiter der gleichnamigen katholischen Sozialbewegung. 1813 in der NĂ€he von Köln geboren und ursprĂŒnglich von Beruf Schumacher, studierte Kolping Theologie und wurde Priester. In seiner TĂ€tigkeit als Seelsorger lernte er die Schattenseiten der rasanten Industrialisierung kennen: Handwerksgesellen zogen von Ort zu Ort oder arbeiteten fern sicherer Familienstrukturen, schliefen in miesen UnterkĂŒnften, oft dem Alkohol verfallen, mit tiefsten Löhnen, wenig Schulbildung und daher auch mit wenig Aussicht auf einen beruflichen Fortschritt, geschweige denn eine FamiliengrĂŒndung. Adolph Kolping grĂŒndete Gesellenvereine und GesellenhĂ€user. 1878 wurde der Gesellenverein Zug gegrĂŒndet, dem auch junge Baarer Berufsleute angehörten. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg drĂ€ngte sich die Frage der VerselbststĂ€ndigung und einer NeugrĂŒndung in Baar auf, die dann am Weissen Sonntag 1945 im Saal des damaligen Hotels Lindenhof ĂŒber die BĂŒhne ging. Bischof Franziskus von Streng schrieb damals in seiner Ernennungsurkunde: «Möge der Verein seine Mitglieder zu tĂŒchtigen MĂ€nnern fĂŒr Familie, Kirche und Staat heranbilden.» fra

Das 1956 eröffnete Baarer Kino erstrahlt dank vorgezogener Renovierungsarbeiten in neuem Glanz. Die Betreiber machen aus dem Filmtheater eine KultstĂ€tte. Sie setzen auf Komfort, ein breites Angebot und die Möglichkeit, im Foyer auch private Veranstaltungen durchfĂŒhren zu können. Seite 9

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Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerbieter@chmedia.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 55, kkczeitschriften@chmedia.ch


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