Zugerbieter 14 - 05-04.2022

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 14, Jahrgang 117

Dienstag, 5. April 2022

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Schachclub

Wer den zweitletzten Fehler macht, gewinnt Schach ist das populärste Brettspiel in Europa. In Baar haben sich vor 50 Jahren Schachbegeisterte zusammengefunden und einen Club gegründet.

Zur Geschichte

Franz Lustenberger

Donnerstagabend im Restaurant Sport-Inn. Von ferne sind Rufe aus einer Mannschaftssportart aus der Waldmannhalle zu hören – im Raum, wo sich wöchentlich die Frauen und Männer des Schachclubs Baar treffen, herrscht dagegen absolute Stille. Die Spielerinnen und Spieler sind höchst konzentriert, auf das Brett und die Figuren fixiert und in Gedanken immer ein paar Züge voraus. «Man versetzt sich in eine andere Welt, man hat nichts mehr anderes im Kopf», sagt Adalbert Ulrich, der seit den Anfängen dabei ist. Im Alter von zwölf Jahren habe er angefangen, mit dem «Knaurs Schachbuch» auf dem Pult. Er erinnert sich: «Wir haben unzählige Meisterpartien nachgespielt, manchmal sogar nächtelang.»

Freude an Mathematik und Logik sind gute Voraussetzungen Für Frieda Gretener ist Schach ein faszinierender Sport; die Vizepräsidentin und Spielleiterin im Verein ist für die Planung der Spielabende und Turniere zuständig: «Ich habe schon in der Schule das Fach Rechnen gerngehabt.» Das Mathematische und Logische mache den Reiz dieses Denksports aus. «Ich muss beim Spiel auf dem Brett in der Schnelle jeweils alle Varianten und möglichen Reak-

Jeden Donnerstagabend spielen die Mitglieder des Schachclubs Baar ihre Partien. tionen des Gegners durchrechnen.» Fehler mache jede und jeder, «man darf nur nicht den letzten Fehler machen», so Frieda Gretner.

Hohe Konzentration über vier Stunden An den Abenden, an denen um die Clubmeisterschaft gespielt wird, gelten einfache Regeln: 36 Züge in 90 Minuten je Spieler; mit Verlängerung kann da ein Spiel schon mal vier Stunden dauern, also bis gegen Mitternacht. «Da ist zusätzlich zur körperlichen Fitness besonders mentale Stärke ge-

fragt», betont Vereinspräsident Georges Lipp. Denn: «Denksport ist Sport.» Dieser hat wie vieles andere unter der Coronakrise gelitten. «Spielabende mussten abgesagt, respektive mit Maske gespielt werden. Das war sehr anstrengend», so das Fazit von Georges Lipp. Andererseits ermöglichte die Pandemie neue Spielchancen. Viele Vereinsmitglieder haben vermehrt online Schach gespielt und Gefallen daran gefunden. So hat Adalbert Ulrich oft spät am Abend gegen Personen aus Lateinamerika gespielt. Am liebsten

Bild: Franz Lustenberger

trifft er sich aber weiterhin mit seinen Clubfreunden.

Teil des Angebots auch im Schulsport Die Gemeinde Baar bietet den Kindern Gelegenheit, in einer freigewählten Sportart jeweils von Oktober bis zu den Frühlingsferien erste Grundkenntnisse zu erwerben. Zu diesem Angebot gehört seit fünf Jahren auch Schach. Vereinspräsident Georges Lipp ist dafür dankbar; erste Früchte seien bereits sichtbar: «Wir konnten mit sieben Schülerinnen und Schülern eine Jugend-

abteilung aufbauen.» In Russland sei Schach sogar ein Pflichtfach in der Schule. Erste Gemeinden in der Schweiz führen dies nun ebenfalls ein, etwa Däniken (SO), denn laut wissenschaftlichen Studien hat der Schachunterricht einen positiven Einfluss auf den mathematischen Bereich sowie das logische und strategische Denken. Auch für Erwachsene gibt es ein Angebot, das Baarer Turnier für jedermann, gespielt nach dem Schweizer System. Es treten analog dem Schwingsport jeweils die Bestklassierten wieder gegeneinander an.

Im Jahre 1971 haben nicht nur die Schweizer Männer das Stimm- und Wahlrecht für Frauen angenommen, im gleichen Jahr haben auch Männer und Frauen in Baar den Schachclub aus der Taufe gehoben. Im damaligen Hotel Löwen in Sihlbrugg und bei Kerzenschein, da als Folge eines Blitzeinschlags in die Trafostation das Licht ausgefallen war, wie die Vereinschronik festhält. Der Verein startete mit 20 Mitgliedern, mittlerweile sind es rund 50 Frauen, Männer und Jugendliche, die dem Spiel auf dem Brett frönen. Der Schachclub Baar hat sich von Anfang an als Teil der Schweizer Schachgemeinschaft verstanden. So trat er schon mit der Gründung dem Schweizerischen Schachverband (SSV, heute SSB) und dem Innerschweizerischen Schachverband (ISV) bei. Die Baarerinnen und Baarer nahmen nicht nur an Turnieren und Meisterschaften der Verbände teil, sie haben im Lauf der Jahre immer auch wieder Funktionen auf regionaler und nationaler Ebene übernommen. Derzeit präsidiert der Baarer Spielleiter Kurt Gretener den Innerschweizer Verband. Ausser dem Schachspiel wird im Club auch das Gesellige gepflegt, etwa bei der jährlichen Vereinsreise oder auch bei einem Jass. Denn Bauern, Damen und Könige sind wichtige Figuren in beiden Spielen. fra

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