P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 8, Jahrgang 117
Schreiner mit Pep.
Dienstag, 22. Februar 2022
Heute mit dem htsFasnac bieter
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse
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Fasnacht
Erinnerungen und Begegnungen fürs Leben Ohne engagierte Frauen und Männer gäbe es die Räbefasnacht nicht. Was macht die fünfte Jahreszeit aus? Ein Erklärversuch. Ernst Bürge
Über der kleinen Delegation der Fasnachtsgesellschaft Baar schwebt im Räbechäller der Räbechüng und hört aufmerksam zu, was hier erzählt wird. Am Tisch sitzen Reto Herger, Präsident, Martin Neese, Obmann der Räbeväter, und der neue Aussen-Zeremonius Martin Steiger. Sie berichten über ihre fasnächtlichen Erlebnisse. Stefanie Niedermann musste sich kurzfristig abmelden, sodass sich hier eine reine Männerrunde trifft.
Einmal fand der Umzug in umgekehrter Richtung statt Der «Zugerbieter» möchte als Erstes wissen, wie alle überhaupt zur Räbefasnacht gekommen sind. Martin Steiger ist seit der zweiten Klasse als Trommler dabei, seit Jahren begleitet er mit seinem Schlaginstrument im Hofstaat den Räbevater. Er weiss: «Die Fasnacht ist alle Jahre ein cooles Superfest! Da bin ich gerne dabei!» Aber auf seine neue Aufgabe im Vorstand muss er noch warten, der Hofstaat hat an dieser Fasnacht keine Auftritte, so ist der AussenZeremonius leider noch nicht gefragt. Martin Neese freut sich am unorganisierten, aber doch mit Strukturen belegten Treiben. Dank der Gründer mit dem unvergesslichen Geny Hotz gibt es eine feine Symbolik mit dem Räbechüng und der gan-
Räbevater-Obmann Martin Neese (von links), Gesellschaftspräsident Reto Herger und Aussen-Zeremonius Martin Steiger kramen in ihren Erinnerungen. Bild: Ernst Bürge zen Räbefasnacht. Neese diente als Lakai sieben Räbevätern und danach als Pressechef sieben Jahre im Vorstand der Fasnachtsgesellschaft. Seit 2017 ist Martin Neese Obmann der Räbeväter-Gilde. Gut in Erinnerung ist ihm das 50-JahrJubiläum geblieben, als das Schweizer Fernsehen den Umzug direkt übertragen hatte. Je-
doch musste damals die Route durch Baar umgekehrt gewählt werden, da die TV-Regie die Dorfstrasse in Richtung Rathaus ins Bild nehmen wollte. Neese hat eine ganz besondere Beziehung zur Räbefasnacht: «1991 lernte ich meine zukünftige Ehefrau Sandra kennen, die als Ehrendame den damaligen Räbevater Gus I. Gysi
begleitete.» Dass einer der Mitbegründer der Räbefasnacht, nämlich Othmar I. Andermatt, noch recht aktiv am fasnächtlichen Geschehen Anteil nimmt, freut den RäbevaterObmann besonders. Reto Herger gefällt die gelebte Tradition und Dorfkultur. Dazu ist es ein Ausbruch aus dem Alltag im fröhlichen Kreis
Gleichgesinnter. Gerne gestaltet er im Vorstand die Fasnacht mit, um so das lebendige Brauchtum zu erhalten. Seit 2012 ist er im Vorstand, seit 2015 Präsident und durfte so viele Leute aus dem ganzen Dorf kennen lernen. Als Tambour begleitete er 1995 bis 2012 zwölf Räbeväter. «Die ersten Jahre holten mich meine Eltern am späteren Abend jeweils noch ab, später kam ich auch mal nach Hause, als sie bereits beim Frühstück sassen», erinnert er sich schmunzelnd. Und wie Martin II. hat Reto mit Rahel an der Baarer Fasnacht die Frau fürs Leben gefunden. Die strengste Fasnacht sei 1989 gewesen, weiss Martin II. zu berichten. Da sei Hansruedi I. Langenegger Räbevater gewesen; er löste jeweils den Hofstaat erst auf, als er am Morgen in den Stall musste. Als Martins Sohn Lars im Jahre 2009 in der zweiten Klasse bei Urs Odermatt in die Schule ging, verkündete der Lehrer, dass Andreas Hotz der Räbevater 2010 sei. Doch Lars hielt sich an die Familieninstruktionen und schwieg beharrlich, obwohl er wusste, dass sein Vater zum Vertreter des Räbechüngs ernannt wird. Zur Frage über die kommende Fasnacht weiss Reto Herger, dass es heuer keine Räbefasnacht, sondern eine Dorffasnacht geben wird. Ein Fasnachtsdorf mit verschiedenen Beizen und Guggenauftritten ist vom Freitagabend bis Sonntagabend in Betrieb. Denn die verschiedenen Gruppen wollen Fasnacht machen. Es sind keine Einschränkungen mehr vorgesehen. Fasnacht kann wieder gelebt werden!
Räbefasnacht Am Schmutzigen Donnerstag, 13. Februar 1947, fand die Gründungsversammlung der Fasnachtsgesellschaft Baar statt. Und am gleichen Abend wurde bereits der erste Räbevater, Christian Buck, mit grossem Pomp feierlich inthronisiert. In kürzester Zeit haben die Initianten um den Grafiker Geny Hotz, nämlich Max Schumacher (Busch), Armin Haab, Othmar Andermatt, Oski Corleoni, Cristian Staub und Hansruedi Schmid die Räbefasnacht aus der Taufe gehoben. Die erstellten Grundlagen sind in vielem noch heute gültig und das «Reglementum» über die Wahl des Räbevaters wird noch bei jeder Inthronisation in der Urform dem Publikum vorgetragen. Viermal in der 75-jährigen Geschichte blieb Baar jedoch ohne Räbefasnacht. 1957 waren es Differenzen mit den Baarer Wirten, die in letzter Minute zur Absage führten. 1966 verhinderte die Maulund Klauenseuche das vorgesehene internationale Maskentreffen und 2021 und 2022 spielte bekanntlich Covid-19 einen bösen Streich. Da wurde auch kein Räbevater erkoren. Die Baarer Räbefasnacht ist aus dem Dorf nicht wegzudenken und zieht seit der Gründung mit grossem Erfolg jährlich viele begeisterte Fasnachtsfreudige an. Da ist nur zu hoffen, dass sie in Zukunft wieder nach Baar zurückkehrt zur Begeisterung von Gross und Klein. eb
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