R AT H A U S POST Sonderse
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse
ite im «Z ugerbi
PPA 6002 Luzern – Nr. 13, Jahrgang 111
Mittwoch, 30. März 2016
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Trinkwasserversorgung
Die diskreten Sanierungen der Korporation Alle Einwohner werden diskret mit hochwertigem Quellwasser versorgt. Die Aufgabe ist abenteuerlich und nicht ungefährlich. Raphael Kryenbühl
Nahezu unbemerkt hat die Korporation Baar-Dorf in den letzten Jahren diverse Quellenfassungen saniert und modernisiert. «Wir haben die Sanierungen bewusst nicht an die grosse Glocke gehängt», sagt Walter W. Andermatt, Präsident und Geschäftsführer der Korporation Baar-Dorf, welche die Stadt Baar mit Trinkwasser versorgt. «Dies vor allem aus Sicherheitsgründen.» Pikanterweise wusste die Korporation zwar, wo sich die Quellenfassungen befanden, aber nicht, was da einige Meter unter dem Erdreich zum Vorschein kommen würde. «Die meisten Quellenfassungen wurden in den 1890er-Jahren angelegt. Pläne waren keine mehr vorhanden», sagt Andermatt.
Viele Sanierungen waren notwendig Es blieb also nichts anderes übrig, als hinzugehen, zu buddeln und zu schauen, was herauskam. «Das geschah nicht ohne Not, schliesslich kostet das Geld», ergänzt Korporationsschreiberin Corinna Müller. In den Jahren 2000 bis heute wurden etwa 2,8 Millionen Franken investiert. Es muss also gute Gründe geben, eine Sanierung in Angriff zu nehmen. Beispielsweise waren Leitungen brüchig und verloren Wasser, das in der Erde versickerte, statt die Haushalte zu versorgen. Angefangen hat man 2000 mit der Sanierung der Wasserfassung Talacher, mit vier Quellen eine der ergiebigsten der Korporation Baar-Dorf. Immerhin gab es hier noch keine Kompli-
kationen. Neue moderne Leitungen konnten verlegt und neue Brunnenstuben installiert werden. «Dabei muss mit grösster Vorsicht vorgegangen werden», merkt Walter Andermatt an: «Jeder Quellfassungsriegel muss mit einer wasserdichten Lehmschicht hinterlegt werden, damit das Wasser klar bleibt. Es muss darauf geachtet werden, dass der Quellfassungsboden nicht verletzt wird, damit das Wasser nicht ungenutzt im Erdreich versickert.» Bis zur Fertigstellung 2003 wurde etwa 1 Million Franken investiert. Was sich aber gelohnt habe, da dank der neuen Sanierung mehr Trinkwasser für einen grossen Teil der 17 600 Bezüger der Gemeinde gefasst werden konnte.
Auch Wildtiere können für die Quellen ein Problem sein 2006 bis 2008 wurden die Quellen Ruggern mit einem Budget von 660 000 Franken saniert. 2010 hat man bei der regelmässig durchgeführten Wasseranalyse aber festgestellt, dass die Fassung Schnueperenwäldli von Tieren verunreinigt worden war. Unverzüglich wurde mit Grabungen begonnen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die Korporation entdeckte im Fassungsgebiet Löcher, die in einen Fuchsbau mündeten. «Offenbar sind Füchse durch die Löcher in den Stollen eingedrungen und haben das Wasser mit Koli-Bakterien infiziert», erklärt Andermatt. Bei Baggerarbeiten stiess man unerwartet auch auf einen mannshohen unterirdischen Stollen und tönerne Rohre, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Nach Fertigstellung der Sanierung 2011 müssen die Füchse nun auf Baarer Quellwasser verzichten und sich anderweitig eindecken. Die Quelle St. Martin befindet sich in einem kleinen Wäldchen
sätzliche Wassersuchrechte erworben. 2011 stiess man bei Kontrollaufnahmen mittels Kanalfernsehen auf Leitungen, die verwurzelt waren. Zum Schutz der Quellfassung hatte die Korporation in den 1890er-Jahren auf ihrer Parzelle Wald aufgeforstet und so die Verwurzelung der Leitungen quasi selber verursacht. Bei der Sanierung wurde die alte gemauerte Brunnenstube abgebrochen und durch eine neue ersetzt. Aufgrund der schweren Zugänglichkeit musste die vorgefertigte neue Brunnenstube mit dem Helikopter eingeflogen werden. Bei den Sanierungsarbeiten der Quellfassung Hinterburg im Gebiet Neuheim 2013 kam ein höher gelegener, seitlich einlaufender und ergiebiger Quellwasserstrang zu Tage. Dieser wurde zusätzlich separat gefasst, sodass die beiden Quellwasserstränge einzeln gemessen und im Falle einer Verschmutzung einzeln in Verwurf gebracht werden könnten.
Die Fassung Schnueperenwäldli stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. 2011 wurde der mannshohe, unterirdische Stollen saniert. beim Margel und gilt als die ergiebigste in ihrem Einzugsgebiet. Historiker gehen davon aus, dass diese Quelle bereits beim Bau der Kirche St. Martin genutzt und die Wasserleitung aus Holz bis zur Kirche verlegt
pd
wurde. Die Korporation vermutet, dass davon die Namensgebung der Quelle stammt. In einem Gerichtsurteil von 1664 wurden der Korporation die Quellrechte zuerkannt. Ende des 19. Jahrhunderts hat sie zu-
Quelle Schönenwald: Eine gefährliche Sache Bei der 2014 und 2015 sanierten Fassungen Schönenwald stellte das steile Gelände die Korporation vor eine Herausforderung. «Nach Beginn der Sanierungsarbeiten kam ein Teil des Bodens ins Rutschen, sodass einige Bäume umstürzten. Die Erdbewegungen hatten die Wurzelschicht, die den Hang zusammenhielt, verletzt», sagt Andermatt. Der poröse Untergrund rauschte in die Tiefe. In der Folge mussten mit Rundholzstämmen terrassenartige Verbauungen, sogenannte Holzkästen, errichtet werden, um weitere Rutschungen zu verhindern. «Mit einer eigens installierten Seilbahn musste das Material schliesslich zur Baustelle transportiert werden», so der Korporationspräsident.
Korporationsaufgabe Mischung aus Quellund Grundwasser Die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser ist eine öffentliche Aufgabe, welche gemäss Gesetz den Einwohnergemeinden obliegt. Die Einwohnergemeinde Baar hat der Korporation Baar-Dorf (KBD) die Erfüllung dieser öffentlichen Aufgabe durch einen entsprechenden Vertrag übertragen. Gemäss Website der Korporation Baar-Dorf versorgt die Korporation rund 17 600 Einwohner mit Trinkwasser. Dieses stammt zu etwa 60 Prozent aus den Quellen der Korporation. Daneben wird zudem zirka 40 Prozent Grundwasser genutzt.
Erste zertifizierte Wasserversorgung Zur Korporation Baar-Dorf gehören die Pumpwerke Sennweid und Sternen sowie die drei Wasserreservoire Burgmatt, Kreuzgutsch und Rebmatt. Dies ist auch notwendig – werden doch pro Kopf und Tag etwa 221 Liter Wasser verbraucht, inklusive Bedarf der Industrie. Zur Deckung der Betriebskosten werden von den Kunden periodisch Wassergebühren erhoben. Diese setzen sich aus einer Grundgebühr und einer Mengengebühr zusammen. «Dank einer effizienten Organisation und kostenbewusstem Handeln liegt unser Wasserpreis im kantonalen Durchschnitt. Qualität ist uns wichtig, weshalb wir auch als erste Wasserversorgung im Kanton Zug zertifiziert wurden», teilt die Korporation Baar-Dorf auf ihrer Website mit. ls
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