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Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 8. Mai 2013 ⋅ Nr. 18

Hünenberg

ein Schulzimmer für die Zukunft? mann: «Ich verteile keine Arbeitsblätter mehr, sondern sende den Schülern die Aufgaben auf das iPad.» Dokumente werden in einer Dropbox abgelegt. Zur Organisation des Lernstoffes gibt es spezielle

iPad statt Notizheft, LED-Touchscreen statt einer Schiefertafel – was als futuristisches Schulzimmer anmutet, ist in Hünenberg Gegenwart.

«Dank dem Tablet widme ich mich länger einem Thema.»

Stephanie Peyer

Das Projekt schafft offenbar, was selten gelingt: Für einmal sind Schüler, Lehrer und auch Eltern gleichermassen angetan. Letzten Sommer wurden sämtliche Schüler dreier Sekundarklassen mit einem Tablet ausgerüstet, um die Jugendlichen früh im Umgang mit den neuen Medien zu schulen. Vergangenen Donnerstag waren Behördenvertreter eingeladen, das interaktive Klassenzimmer zu testen.

Leben und Lernen im digitalen Zeitalter «Was will die Wirtschaft, welche Fähigkeiten sind heute gefragt? Diese Fragen müssen wir uns stellen, wollen wir unsere Schüler optimal auf das Berufsleben vorbereiten», sagt Reto Kurmann, Sekundarlehrer und ICT-Verantwortlicher der Schulen Hünenberg. «Die Jugendlichen wachsen in einer digitalen Welt auf, da ist es nicht mehr als recht, wenn die Schule nachzieht.» Das auf drei Jahre angelegte Projekt wurde lanciert, um erste Erfahrungen zu sammeln und herauszufinden, welche der neuen Techniken fürs Schulzimmer tauglich sind. Die interaktive Vernetzung im Klassenraum kann die Arbeit

Kilian Schärli, Schüler

Lernen in Hünenberg mit einem iPad: Tanisha Giger und Nadine Seiler. des Lehrers enorm bereichern. Die Klasse besitzt einen eigenen virtuellen Lernraum, ähn-

Foto pey

lich wie auf Facebook. Dort können die Schüler Gedankenaustausch betreiben. Kur-

kleine Programme, sogenannte Apps. Das Wissen im Unterricht beschränkt sich so nicht mehr auf die Lehrbücher und die Informationen des Lehrers. Wie selbstverständlich zapfen die Schüler das unerschöpfliche Wissen des Internets an, Google und Wikipedia als Quellenangaben. Dazu meint der Schüler Kilian Schärli (12): «Dank dem iPad verbringe ich mehr Zeit an einem Thema. Es gibt viele verschiedene und spannende Arten, Information zusammenzutragen und ich entdecke jeden Tag etwas Neues.» Die Schüler sind unisono begeistert und würden ihre iPads nicht mehr hergeben. «Das Lernen macht so einfach mehr Spass, es ist viel spielerischer geworden», schwärmt Aisha Bachmann, 13 Jahre.

Rascher Fortschritt fordert Schulentwicklung heraus Ein Erfolg auf ganzer Linie

also? Nicht nur. Nebst den positiven Aspekten birgt die Ausrüstung der Schüler mit iPads auch Risiken. Wie steht es um den Medienkonsum der Jugendlichen? Nutzen sie das Tablet wirklich nur für die Schule, oder benützen sie es hauptsächlich zum Gamen, Surfen und Chatten? Die Jugendlichen verneinen vehement. Auch Lehrer Reto Kurmann winkt ab und versichert, dass seine Schüler das iPad mehrheitlich für schulische Zwecke benützen würden und erwähnt noch einen weiteren Vorteil: «Die Arbeit mit den modernen Medien in der Schule gibt uns auch die Chance, mit den Kindern ihr eigenes Medienverhalten zu reflektieren.» Die Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt sollen direkt in die Schulraumplanung einfliessen. Denn das Schulhaus Ehret B, das mittlerweile seit 40 Jahren im Hünenberger Dorfzentrum steht, muss einem Neubau weichen. Die technische Infrastruktur soll dort auf dem höchsten Stand sein. Doch sind nicht alle Lehrer technisch gleichermassen versiert und interessiert, so wird auch in Zukunft in jedem Klassenzimmer neben dem Touchscreen ein klassisches Whiteboard hängen. Bleibt die Frage: Was wird in ein paar Jahren sein? «Vor fünf Jahren waren Tablets noch kein Thema. Es ist schwierig, für eine Schule ein langfristiges IT-Konzept aufzustellen», gibt Reto Kurmann zu bedenken.

Rotkreuz

der Jugendsender Radio Looping sucht das «Secret Talent» Daniel Küng und Manuel Egli haben ihre eigene Casting-Show auf die Beine gestellt. Am Samstag laden sie zum grossen Finale. Laura Sibold

Wir befinden uns im Dachstock eines unscheinbaren Hauses an der Buonaserstrasse in Rotkreuz. Zahlreiche Jugendliche wuseln geschäftig umher, es scheint sich etwas zusammenzubrauen. Der Moderator testet ein letztes Mal die Tonqualität, während eine junge Frau halblaut ein Lied vor sich hin summt. «Noch 30 Sekunden, dann sind wir auf Sendung», mahnt Daniel Küng. Und nach und nach wird alles still im Studio von Radio Looping. Es handelt sich um ein Webradio, das von sieben Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren geleitet wird. Was sich da zusammenbraut, ist das neueste Projekt des JugendWebradios: die Castingshow «Secret Talent». Hauptorganisatoren sind die beiden 17-jährigen KV-Lehrlinge Daniel Küng aus Rotkreuz und Manuel Egli aus Bad Zurzach. «Es ist bereits das zweite Mal, dass wir eine solche Show organisieren. Nach unserem Erstling «Sing Talent» nehmen wir nun unter neuem Namen und mit frecherem Konzept einen zweiten Anlauf», erklärt Egli. Secret Talent ist seit dem 13. April je-

weils am Samstagabend auf Sendung. Junge Talente aus der ganzen Schweiz singen gegeneinander an. In der Jury sitzen der Jungschauspieler Sandro Stocker, Vocal-Coach Nora Bürkli und Musik-Produzent Thomas Wicki. Von ursprünglich 13 Teilnehmenden sind nun noch die drei Finalisten übrig. Und am kommenden Samstag findet im Jugendhaus Red-X in Rotkreuz das grosse Finale statt – mit dabei: einige der Kandidaten von «The Voice of Switzerland» (links). Dem Gewinner winkt eine Aufnahme im Studio des Jurors Thomas Wicki.

Alles in Eigeninitiative auf die Beine gestellt «Der Anlass wird trimedial durchgeführt; Auf Radio Looping wird das Finale live übertragen, der Partnersender Swiss Youth TV wird eine Aufzeichnung machen und diese später auf ihrem Sendeplatz von ALF-TV ausstrahlen», freut sich Raphael Küng. Es ist beeindruckend, wie die beiden Jungs das Ganze allein unter ihre Fittiche nehmen: Das Geld für den Non-Profit-Anlass

«Unser Casting-Event zieht mehr Hörer an», sind sich die Initianten und Moderatoren von Radio Looping einig. Stefy Noire (links), Manuel Egli aus Bad Zurzach und Daniel Küng aus Rotkreuz. Foto ls

kommt aus der

Radio-Kasse, Technik und Studio wurden von verschiedenen Gönnerfirmen gesponsert. «Kandidaten und Jurymitglieder habe ich durch Connections, Flyer, E-Mail und über Facebook angeheuert. Sie waren direkt begeistert», betont Küng. Ins Finale gesungen haben sich Sarah Schwyter aus Lachen, Andrea Hilfiker aus Suhr und Kevin Thiel aus Bichelsee. Er sei durch einen guten Kollegen auf «Secret Talent» aufmerksam geworden, so Kevin. «Ich finde die Show toll. Im Radio geht es nur um die Stimme», meint er. Auf das Finale am Samstag freue er sich besonders. Indes schmieden Daniel Küng und Manuel Egli fleissig an ihrer Karriere – ebenfalls hinter dem Mikro, aber nicht singend, sondern sprechend.

Grosses Finale mit den Kandidaten von «The Voice of Switzerland» Am Samstag startet der Rotkreuzer Jugendsender Radio Looping bereits zum grossen Finale seiner Casting-Show «Secret Talent», die jeden Samstagabend live übertragen wurde und bei der talentierte Kandidaten aus der ganzen Schweiz partizipiert haben.

Jetzt Gratisticket reservieren für das grosse Castingfinale Übrig geblieben sind nun drei Finalisten. Für den grossen Showdown, der übrigens im

Red-X an der Buonaserstrasse 31 in Rotkreuz stattfindet, haben sich die Gastgeber etwas Speziel- Iandara les einfallen Brobecker. lassen. Kurzerhand luden sie die Kandidaten aus der SRF-Casting-Show «The Voice of Switzerland» für einen Auftritt ein. Mit dabei sind Iandara Brobecker sowie die Halbfinalisten Leslie Philbert und

Leslie Philbert.

Ricardo Sanz.

Ricardo Sanz. Los gehts um 20 Uhr, Türöffnung ist eine Stunde vorher. Es gibt etwa 100 freie Plätze für das Publikum. Jetzt Gratistickets reservieren: www.secrettalent.ch mar

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Ratgeber Versicherung

Mark Grüring, Versicherungsbroker, Unterägeri

Wer haftet bei StockwerkEigentümern?

W

ie versichert man Stockwerkeigentum? Es hat sich in der Praxis bewährt, dass die Stockwerkeigentümergemeinschaft eine gemeinsame Versicherungslösung abschliesst. Das gilt sowohl für die Haftpflicht- als auch für die Sachversicherung. Bei Stockwerkeigentum ist die Haftpflichtsituation etwas komplizierter als bei Alleineigentum einer Person an einem Grundstück oder Gebäude. Kommt in einem gemeinschaftlich benutzten Gebäudeteil jemand zu Schaden und ist dieser Schaden zum Beispiel auf einen Werkmangel zurückzuführen, dann sind grundsätzlich alle Stockwerkeigentümer solidarisch haftpflichtig. Die individuellen Privathaftpflichtversicherungen der Stockwerkeigentümer schliessen in der Regel derartige Schäden aus. Man sollte daher sicherstellen, dass die Eigentümergemeinschaft oder die Verwaltung der Stockwerkeigentümergemeinschaft eine Gebäudehaftpflichtversicherung abgeschlossen hat. Versicherungsschutz besteht hier nicht bloss für die Haftpflicht gegenüber Aussenstehenden, sondern auch dann, wenn ein Stockwerkeigentümer für den Schaden bei einem anderen Stockwerkeigentümer haftpflichtig ist. Neben den üblichen Gefahren wie Brand und Elementarschäden (im Kanton Zug ist die kantonale Gebäudeversicherung dafür zuständig), Wasser, inklusive der sehr wichtigen Freilegungskosten bei Leitungsschäden oder Glasbruch, kann die Eigentümergemeinschaft das Gebäude auch gegen Beschädigungen anlässlich von Einbruchdiebstahlschäden oder beim Versuch dazu absichern. Auch eine Versicherung gegen Vandalenschäden kann sinnvoll sein. Oft werden die Umgebung des Gebäudes und die Waren und Einrichtungen vergessen, die der Pflege und der Benutzung der Anlage dienen. Müssen Geräte wie Rasenmäher oder Materialien wie das Heizöl nach einem Schaden ersetzt werden, geht das ins Geld. Aber auch Spielplätze, Briefkastenanlagen und die Gartenanlage können vor allem bei einem Elementarereignis Schaden nehmen. Zur Absicherung dieser Risiken bieten Ihnen die privaten Versicherungen – selbstverständlich auch in den Kantonen, wo die Gebäude obligatorisch bei einer kantonalen Gebäudeversicherung gegen Feuer versichert werden müssen – ergänzende Deckungen an.


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