22 IN EIGENER SACHE
AGV NR. 4 | 14. APRIL 2022
NACHHALTIGKEIT:
BLOSS EINE NEUZEITLICHE UTOPIE DER WELTVERBESSERER? Nachhaltigkeit – ein Wort, das uns seit einiger Zeit immer häufiger in fast allen Bereichen unseres Lebens begegnet. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit genau? Neigen wir im Alltagsgebrauch nicht dazu, den Begriff hauptsächlich mit Langlebigkeit und Umweltschutz zu verbinden?
B
ei näherer Betrachtung fällt einem dann noch der verantwortungsbewusste Umgang mit den endlichen Ressourcen unserer Erde ein. Und schon ertappt man sich dann bereits dabei, Nachhaltigkeit als politisches Programm einer Gruppe von idealistischen Weltverbesserern zu klassieren? Dabei lebten unsere Vorfahren im Mittelalter, besonders in Bezug auf den Ressourcenverbrauch, nachhaltiger als wir. Nachhaltigkeit gibt es schon seit Jahrhunderten «Nachhaltigkeit» ist kein neues Konzept. Nach übereinstimmenden Angaben unterschiedlicher Quellen geht der Begriff «Nachhaltigkeit» auf den Deutschen Hans Carl von Carlowitz
(1645–1714) zurück. In einem Buch von 1713 übertrug er den Begriff auf die Forstwirtschaft. Der Grundgedanke war: In einem Wald sollten nur so viele Bäume abgeholzt werden, wie in diesem Wald in absehbarer Zeit nachwachsen können. Dadurch sollte langfristig der Bestand des Waldes sichergestellt werden, welcher die Basis einer wirtschaftlich nachhaltigen Forstwirtschaft bildet.
unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem mit dem Ziel, den Umwelt- und Ressourcenverbrauch unter Wahrung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und des sozialen Zusammenhalts auf ein dauerhaft tragbares Niveau zu senken (BrundtlandBericht 1987).
und Ressourcenverbrauchs muss die Gesellschaft noch besser lernen. Für die Wirtschaft sind Umweltschutz und Ressourceneffizienz primär als Chance zu sehen. Die natürlichen Ressourcen der Schweiz sind knapp. Umso wichtiger sind Forschung und Technologievorsprung in den Bereichen Umwelt, Ressourcen und Energiegewinnung. Die Wirtschaft ist Teil der Lösung, wenn sie sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig agiert.
Von den oben erwähnten Punkten beherrscht die Schweiz die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Schon im 14. Jahrhundert sind Be- den sozialen Zusammenhalt schon strebungen zu erkennen, die nicht ganz gut. Die Senkung des Umweltnur ökologische und wirtschaftliche, sondern auch soziale Nachhaltigkeit beinhalten. Dazu gehört das Beispiel der Fischereiordnung am Bodensee aus dem Buch der deutschen Historikerin Annette Kehnel. Fisch war in Kategorie B der Region ein Grundnahrungsmittel. Ihn fangen konnten alle. Der See war, Bütler Elektro von einigen Uferabschnitten abgeseTelecom AG hen, eine Allmend. Die Fischer verkauften ihre Ware auf den Märkten in Konstanz oder Lindau. Der Quelle ist zu entnehmen, dass die Nachfrage Standort: Muri / Sins / Dintikon gross gewesen sei und der Anreiz damit gegeben war, satte Gewinn einzustreichen. Eigentlich wäre dies also die typische Ausgangslage gewesen, die zu einer Überfischung des Gewässers geführt hätte. Was funktionierte nun aber an den Ufern des Bodensees anders? Untersuchungen des Historikers Michael Zeheter zeigen: Eine Zerstörung der Lebensgrundlage konnte abgewandt werden, weil rund um den Bodensee Kooperationen entstanden. Fischer entschieden gemeinsam mit der Obrigkeit, wie sie Fischbestände schützen wollten.
Michael Wetzel Die Schweiz soll Nach Grossrat Die Mitte, Mitglied haltigkeit können Kerngruppe Gewerbegruppe Grosser Nachhaltige Entwicklung erfordert Rat AG, Unternehmer einen langfristigen Strukturwandel in
Branche:
Elektroinstallationen von A–Z
Gründung:
1981
Anzahl Mitarbeiter:
über 90
Geschäftsführer:
Lukas Bättig
Nicht nur in Notfällen ist Kundennähe wichtig. Mit unseren Standorten in Muri, Sins und Dintikon sowie den über 90 Fachkräften können wir höchste Flexibilität und ein umfassendes Leistungspaket im Elektrobereich bieten. In einer Top-Qualität.
Die «Aargauer Wirtschaft» ist nah am Puls. Inserate bei: DaPa Media Vermarktungs GmbH, Telefon +41 56 648 86 99