Anzeiger für das Nordquartier 15/18

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Bern, 30. August 2018

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QUARTIER-MAGAZIN IN KÜRZE

DAS KLEINE BRÖCKLI

Die Brocki, die auch den «Bärner Meitschi» gefällt Was von aussen wie eine Tiefgarage aussieht, was früher eine mechanische Autowerkstätte war, ist heute eine Schatzhöhle: Das kleine Bröckli am Turnweg 29. Stehen an der Ecke Römerweg-Turnweg und vorne am Nordring die hellgrün gestrichenen hölzernen Bettstatten mit den entsprechenden Aufschriften an die Mauer bzw. an den Zaun gelehnt, dann hat der kleine Laden von Myriam Jebli geöffnet. Katrin Bärtschi

«B

röckli» ist nicht etwa eine Verkleinerungsform von «Brockenstube». «Der Name ist eine Art Übersetzung aus dem Französischen», erklärt die temperamentvolle Myriam Jebli. «Am Anfang hatte ich nur ein kleines Zimmer als Verkaufsgeschäft zur Verfügung, 'une petite pièce'.» Pièce heisst nicht nur Zimmer, sondern auch Stück. Ein Stückli, ein Bröckli, das kleine Bröckli.

Geschmack- und stilvolles Sortiment Myriam Jebli ist in Frankreich, in der Auvergne, aufgewachsen. In Frankreich ist sie auch heute oft unterwegs, besucht Brocantes und hält Ausschau nach weiteren Kostbarkeiten für ihr geschmack- und stilvolles Sortiment. «Möbel zu restaurieren, Möbel wiederzubeleben, das war immer mein Traum», erzählt Myriam. Und eines Morgens im Jahr 2010 stand sie auf und sagte zu sich selber: «Wenn ich eine kleine Garage finde, miete ich sie und fange an!» Eine Woche später war sie Mieterin des kleinen Zimmers, das auch heute noch zum inzwischen erweiterten Bröckli gehört. «Ich putzte, strich, vom Boden bis zur Decke, holte meine Sachen aus Keller und Estrich, richtete das Zimmer ein, machte ein Apéro – so fing es an.» Französischer Landstil Läuft’s, das Bröckli? «Nicht schlecht. Die Leute lieben meinen Stil», da ist Myriam sich sicher. «Ich habe mich auf den französischen Landstil spezialisiert.» Die Kundinnen und Kun-

den können bei der Inhaberin des kleinen Bröckli auch Wünsche deponieren. Und sind erstaunt, wenn – manchmal vielleicht erst nach einem halben Jahr – der Anruf kommt: «Ich habe das Gesuchte gefunden.» Manchmal sei ihr Laden so etwas wie ein Treffpunkt. «Was machst du denn da?» Die Leute plauderten miteinander und daraus ergebe sich schliesslich oft eine Mund-zu-OhrPropaganda.

«Das schönste Quartier» Myriam Jebli ist auch Kosmetikerin mit einem eigenen Salon im Burgerspitel, Viererfeld. Im Nordquartier lebt sie seit 1994. «Das Nordquartier ist das schönste Quartier weit und breit. Wie soll ich sagen: Die Leute sind lieb, freundlich, cool. Es herrscht ein spezieller Geist und es gibt viel Inspiration. Ich habe vie-

le Freunde hier, gute, langjährige Freunde.» Ab und zu steht Myriam auf, um sich ihrer Kundschaft zu widmen. Noch immer singt Edith Piaf durch die Räume. Badreddine, Myriams Mann, setzt sich hin, um einen Kaffee zu trinken. «Das Bröckli ist Myriams Seele. Und es ist unser Leben.» Und er setzt hinzu: «Wenn man Möbel zerstört, zerstört man Geschichte. Hier erhalten die Gegenstände ein zweites Leben.» $ https://baerner-meitschi.ch/lieblings-brockis

INFOS Das kleine Bröckli, Turnweg 29, 3013 Bern Montag bis Freitag, 10 bis 12 Uhr und 13.30 bis 18 Uhr, Tel. 079 509 81 12

BOHNENBLUST

Der pink Beck feiert Jubiläum Vor 50 Jahren gründete Andreas Bohnenblust die gleichnamige Bäckerei an der Moserstrasse. Heute produzieren die «pinkBäcker» täglich 325 verschiedene Artikel für vier Geschäftsstellen. Mehr auf der AfdN-Website. cae (Quelle: Berner Zeitung) $ www.baeckerei-bohnenblust.ch

BKW

Der Hauptsitz als Denkmal-Bijou Die BKW baute 1915/16 am Viktoriaplatz ihren, vom Architekten Walter Bösiger entworfenen, Hauptsitz. Die prächtige Fassade mit vielen in Stein gehauenen Fabeltieren, die Eingangshalle und der Verwaltungsratssaal können am Europäischen Tag des Denkmals (1. September) an zwei Führungen erkundet werden. Allerdings ist die Zahl der Teilnehmenden auf 20 Personen je Führung beschränkt, so dass es wohl beim Blick von aussen bleiben dürfte.Aber auch der ist «lohnenswert». cae $ www.erz.be.ch > Tag des Denkmals

DOK

Gemeinderat genehmigt Leistungsvertrag Der Gemeinderat hat einen zweijährigen Leistungsvertrag mit dem Dachverband für die offene Arbeit mit Kindern in der Stadt Bern (DOK) genehmigt. Die Bewilligung des Verpflichtungskredits obliegt dem Stadtrat. Die Abgeltungen für die Jahre 2019 bis 2020 belaufen sich auf maximal 4’522‘550 Franken. Der DOK betreibt zwölf Kindertreffs und Angebote. Die offene Arbeit mit Kindern hat zum Ziel, die Spielsituation der Kinder in ihrer angestammten Umgebung zu erhalten und auszubauen. Dadurch soll die Wohnsituation, die Integration und Partizipation von Kindern in den Quartieren verbessert werden. mgt

Fast wie die eigenen Stube: Ein Blick in das Innenleben des «kleinen Bröckli». Bild: Badreddine Jebli

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$ www.bern.ch > DOK

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