#ZIRL AKTIV ZEITUNG 3/15

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AUSGABE

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ZIRL AKTIV

WEIL WIR HIER LEBEN

FAMILIENKLETTERZENTRUM Neues Kletter- und Freizeitzentrum für Familien in Zirl. Seite 4

TOP BETRIEB ANGESIEDELT STRABAG Westösterreichzentrale kommt nach Zirl Seite 6

WEINBAU IN ZIRL Gemeinderat bestätigt mit neuer Widmung den Zirler Weinbau Seite 8

B4 - NEUER TREFFPUNKT FÜR KULTUR IN ZIRL Zwei Uraufführungen der Musikkapelle und tolle Darbietungen der Musikschule Zirl standen im Mittelpunkt der feierlichen Eröffnung des Zirler Kultur- und Veranstaltungszentrums „B4“.

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iel Prominenz hatte sich zu diesem Anlass in der „Bahnhofstraße 4“ eingefunden und wurde von Schützen und Musik auf landesübliche Art und Weise empfangen. Sogar Petrus meinte es mit den ZirlerInnen am ersten Eröffnungstag des „B4“ gut: Der angesagte Regen fiel bereits zwei Stunden früher. Ein paar Tropfen beim Händeschütteln gingen in der ersten Hektik unter. Bürgermeister Josef Kreiser freute sich, zu diesem Anlass Tirols Gemeindereferenten LR Johannes Tratter, NR Hermann Gahr, LA Hans Lindenberger und AK-Präsident Erwin Zangerl begrüßen zu können. Die ausführenden Firmen wurden federführend von WE-Geschäftsführer DI

Walter Soier, Architekt DI Wolf Gross­ ruck und Baumeister Otmar Oswald vertreten. Aus den Nachbargemeinden konnten die Bürgermeisterin von Oberperfuss, Maga. Johanna Obojes-Rubatscher, der Kemater Bürgermeister Rudolf Häusler, der Völser Vize-Dorfchef Walter Kathrein sowie der Pettnauer Vize-Bürgermeister Bruno Haselwanter begrüßt werden. Nach der erfolgreichen Schützensalve und dem Aperitif im Foyer folgte der Galaabend im Saal „Solstein“, für welchen die „Landmetzgerei Piegger“ aus Sistrans die Saalküche ausgiebig testete und ein erstklassiges Menü servierte. Den furiosen musikalischen Auftakt machte der Zirler Musikverein, der am

ZACHÄUS-SINGEN Der Zirler Kirchtag ist seit Herbst 2015 immaterielles Kulturerbe der Unesco.

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as hatte sich wohl keiner gedacht, als eine Gruppe rund um den damaligen Zirler Pfarrer Roland Buemberger und Bürgermeister Josef Kreiser vor einigen Jahren damit begann, die Geschichte des Zirler Zachäus-Singens aufzuarbeiten: Dass bereits bei der ersten Bewerbung für das immaterielle Kulturerbe ein positiver Bescheid an die Marktgemeinde ergeht. Durch die gesteigerte öffentliche Wahrnehmung war dieses Jahr so

viel los wie schon seit Langem nicht mehr. Gut 700 Zirlerinnen, Zirler und Gäste standen frühmorgens auf, um den Kirchtag live mitzuerleben. Im Inneren der ZIRL AKTIV-Zeitung finden Sie die Geschichte zum Zirler Kirchtag ( Seite 7). Um diese Zirler Tradition zu dokumentieren, hat ZIRL AKTIV ein Video gedreht und auf der Facebook-Seite für alle Zirlerinnen und Zirler zur Verfügung gestellt: www.facebook.com/zirlaktiv

Anfang seines Konzerts das „Preludio Festivo“ von Albert Schwarzmann und am Ende den „Zirler Kirchtagsmarsch“ von Raimund Walder uraufführte. Für die Moderation des Abends hatte man keinen Geringeren als ORF-Moderator Thomas Arbeiter gewonnen. Abwechslung und Unterhaltung boten die drei Stelzengeher vom Straßentheater Irrwisch, abgerundet wurde das Programm durch Darbietungen zahlreicher Musikgruppen und Bands der Landesmusikschule Zirl. Bürgermeister Kreiser erinnerte in seiner Fest­rede daran, wie lange dieser Saal von der Bevölkerung in Zirl bereits gewünscht wurde. Die Planungsarbeiten haben schließlich vier Jahre gedauert und in

nur eineinhalbjähriger Bauzeit wurde das moderne, energieeffiziente Gebäude fertig gestellt. Besonders freue ihn, dass mit dem Alpenverein, dem Theaterverein und der Schützenkompanie auch drei Zirler Vereine im Gebäude eine neue Heimat gefunden haben.

Rainer Schöpf Gemeinderat Ab 2013 war Rainer Schöpf für ZIRL AKTIV im Veranstaltungssaalausschuss mit seinem Fachwissen vertreten.


ORTSLEBEN 2

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NEUE JACKEN ZIRL AKTIV betätigt sich seit jeher auch als Vereinssponsor. Dieses Jahr wurden die Zirler Gunners bei der Anschaffung neuer, wintertauglicher Jacken unterstützt. Foto: Burnz Neuner

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anz Zirl ist stolz auf seinen Eishockeyverein. Der Zirler Traditonsverein rund um Obmann Pepi Baumann setzt seit Jahren einen Schwerpunkt in die Jugendarbeit. Obwohl die Zirler in Österreichs dritthöchster Liga laufend für Furore sorgen, wird mit lediglich ei-

nem Profi gespielt. Der überwiegende Teil der Mannschaft kommt aus dem eigenen Nachwuchs. Dieser konsequenten Arbeit ist es auch zu verdanken, dass immer mehr Zirler „Eigenbauspieler“ in höheren Spielklassen Fuß fassen. Am Augenscheinlichsten

STAATSPREIS FÜR „ZIRLER“ PROJEKT

ist die Passion für den Eishockeysport jedoch bei den Heimspielen: Hunderte Zirlerinnen und Zirler pilgern in die Eisarena und feuern ihre Jungs eifrigst an. Obmann und ZIRL AKTIV Mitglied Pepi Baumann: „Die fantastische Unterstützung unserer Fans macht die viele harte Arbeit über das ganze Jahr für Spieler und Funktionäre zum Vergnügen.“ Als Obmannstellvertreter des Sportausschusses ist es für Gemeinderat Reinhard Winkler selbstverständlich, dass eine von den Zirlerinnen und Zirlern getragene Bewegung wie ZIRL AKTIV sich für den Zirler Sport einsetzt.

„Wir wünschen den Gunners eine gute und vor allem verletzungsfreie Saison“, so GR Winkler weiter. WEIL WIR HIER LEBEN

Reinhard Winkler Gemeinderat Reinhard Winkler ist für ZIRL AKTIV im Ausschuss für Sport & Bildung udn Umwelt aktiv.

ZIRL AKTIV REISE IN DIE STEIERMARK Auch 2015 machte sich ZIRL AKTIV wieder auf den Weg. Dieses Mal führte die Reise zum Schlossweingut Thaller in die Südsteiermark.

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Das Projekt „Rückenwind“von ZIRL AKTIV Mitglied DSA Leo Kaserer wurde mit dem Staatspreis ausgezeichnet. Foto: AK

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s begann in Zirl mit der Forderung nach einem Raum für Jugendliche, mittlerweile hat Zirl ein Jugendzentrum, die Mobile Jugendarbeit und vieles mehr. Aus dem Antreiber dieser Entwicklungen, DSA Leo Kaserer, ist mittlerweile ein europaweit angesehener und gefragter Sozialar-

beiter mit Schwerpunkt auf europäische Austauschprojekte mit pädagogischem Hintergrund geworden. An dieser Stelle herzliche Gratulation an unseren Leo und wir hoffen, dass er trotz aller Projekte weiterhin Zeit für die Zirler Jugend aufbringen wird.

egendär ist das Wort, dass wahrscheinlich am besten auf die Studienreisen von ZIRL AKTIV zutrifft. Alle zwei Jahre machen sich zwischen 30 und 50 ZIRL AKTIV Mitglieder auf den Weg, um wunderschöne Gegenden und Regionen Europas zu erkunden. Wie es der Zufall so will, führten uns alle bisherigen Reisen in Weinregionen. So auch die ZIRL AKTIV Reise 2015 zum Schlossweingut Thaller. Neben Besuchen in der Schokoladenmanufaktur Zotter samt Betriebsbesichtung, bei der Firma Gölles, wo feinste Essige hergestellt werden, oder beim Produzenten des Vulcano Schinkens wurde natürlich auch ausgezeichnet gegessen und getrunken. Beipielsweise feinste steirische Schmankerln bei Fink´s Delikatessen oder Traditionel-

les beim unvergesslichen Willkommensabend im Schlossweingut Thaller im hauseigenen Buschenschank. Hier führte uns Hausherr Karl Thaller persönlich durch den Abend und gewährte uns Einblicke in sein Schloss. Wir freuen uns schon auf die neuen Destinationen, die wir in den kommenden Jahren kennenlernen werden dürfen.

Johanna Stieger Vizebürgermeisterin Seit nunmehr 18 Jahren organisiert Johanna Stieger die ZIRL AKTIV Reisen.


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Kino im B4 2015

ADABEI Zirl Aktiv Events 2015

Besuch LR Tratter

Sagenwanderung

Zirl Besuch BM Rupprechter 2015

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KLETTERN 4

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GRÖSSTE KLETTERARENA ÖSTERREICHS Zirl bekommt einen Freizeit- und Kletterpark für Familien am Fuße der Martinswand. Fotos: Burnz Neuner

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andeshauptmannstellvertreter und Sportlandesrat Josef Geisler, Bürgermeister Josef Kreiser, Vizebürgermeisterin Johanna Stieger, ZIRL AKTIV Sportreferent Josef Baumann und Ossi Miller von der Zirler AV-Jugend machten sich Mitte November auf den Weg zur Kaiser-Max-Grotte, um auf das Familienfreizeit- und Kletterzentrum Zirl am Fuße der Martinswand anzustoßen. In der vorangegangenen Gemeinderatssitzung hatte der Zirler Gemeinderat die Finalisierung eines Pachtvertrages mit dem Stift St. Peter beschlossen, welcher die Flächen für einen Kletterturm samt Kiosk, Slacklinegarten, Barfußwanderpfad und entsprechenden Parkflächen umschließt.

Entstehen wird hier ein überdachter Kletterturm, welcher vor allem auf Familien ausgelegt ist. „Es ist eine beeindruckende Kulisse und ein guter Tag für den Klettersport in Tirol“, lobte LHStv. Geisler das Projekt. Der in Holzbauweise errichtete Klettergarten wird sich behutsam in die Natur eingliedern. Das Kletterzentrum wurde gemeinsam mit Land Tirol, Tourismusverband Innsbruck, Gemeinde Zirl und der Alpenvereinsjugend Zirl ausgearbeitet. „Seit vielen Jahren bringt sich die Alpenvereinsjugend mit Ideen und Vorschlägen zum Thema Kletterort Zirl ein. Für unsere 50 Kinder, mit welchen wir wöchentlich unterwegs sind, eröffnet dieser Klettergarten natürlich

eine neue Dimension“, erläutert Ossi Miller von der Zirler Alpenvereinsjugend. Bürgermeister Josef Kreiser und Vizebürgermeisterin Johanna Stieger (beide ZIRL AKTIV) geben die Zeitschiene unisono vor: „Ziel ist es, bereits im nächsten Frühjahr den Klettergarten zu errichten. Damit der Kletterstandort Zirl für die Zukunft gerüstet ist“. Zirl verfügt über das größte Klettergebiet Österreichs und mit dem äußerst aktiven Alpenverein über eine gut organisierte Kletterszene abseits des Leistungssports. Allein im Klettergarten „Dschungelbuch“ bei der Martinswand gibt es 128 verschiedene Routen in allen Schwierigkeitsgraden. Mit dem neu errichteten Kaiser-Max-Grotten-

Steig wurde auch für Wanderbegeisterte die Möglichkeit geschaffen, den imposanten Blick aus der Martinswand zu wagen. Bei den Kosten für den Kaiser-Max-Grottensteiges hat das Land Tirol mit 63.000.- einen großen Anteil gefördert.

Josef Baumann Sportreferent Als erfahrener Sportfunktionär arbeitet Josef Baumann, um in der kommenden Gemeinderatsperiode die Sportler zu vertreten.

SAGENWANDERUNG

BERGFILM AUS ZIRL

Bürgermeister Pepi Kreiser wanderte mit 35 Interessierten zur Ruine Fragenstein, um dort Sagen aus Zirl vorzulesen. Foto: rabemedia

Der Zirler Gemeinderat Philipp Rangger produzierte einen aufsehenerregenden Bergfilm.

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emeinsam auf den Spuren der Zirler Tradition. Das war das Motto der ZIRL AKTIV Sagenwanderung mit Bürgermeister Pepi Kreiser. Viele folgten der Einladung und gemeinsam machte man sich auf den Weg zur Ruine Fragenstein, dem Wahrzeichen der Marktgemeinde Zirl. Neben spannenden Sagen und Erzählungen, vorgetragen von Pepi Kreiser, wurden alle Wanderer von den ZIRL AKTIV Gemeinderäten mit Krapfen und Saft verköstigt.

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ie Spannung war groß vor dem Zirler Bergfilmfestival. Die Zirler Firma rabemedia gmbh von Wirtschaftsbundobmann und Gemeinderat Phi­lipp Rangger produzierte eine Dokumentation über den größten Bergrettungseinsatz der österreichischen Geschichte. Dieser fand 1979 bei den Laliderer Wänden im Alpenpark Karwendel statt. Die prächtigen Naturaufnahmen sowie die Erzählungen der Zeitzeugen ließen den gut 800 Besuchern des Bergfilmfestivals den Atem stocken. Der bewegendste Augenblick war, als die damaligen Retter nach dem Film auf die Bühne gebeten wurden und zu ihrer eigenen

Überraschung zum ersten Mal seit dem Einsatz wieder mit einem der beiden Geretteten von damals zusammentrafen. Insgesamt war das Zirler Bergfilmfestival nach einjähriger Abstinenz wieder ein voller Erfolg.


KULTURERBE WWW.ZIRL-AKTIV.INFO | DEZEMBER 2015 | AUSGABE 03

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DIE ALTE TRADITION DES KRIPPENBAUS Die Zirler Krippenbautradition ist tief verwurzelt im Zirler Ortsbild und in vielen alten Stuben in der Weihnachtszeit. Foto: Stögerer penberg. So nennt man die Anlage, auf der die Krippenfiguren aufgestellt werden. Naturgewachsenes Moos, durchsetzt mit Bäumen und Sträuchern aus natürlichen Materialien, verleiht dem Zirler Krippenberg seine Besonderheit. Unterschieden wird zwischen dem festen Krippenberg, der aus mehreren fixen Teilen besteht und jedes Jahr in der selben Form zusammengebaut wird, und dem lebenden Krippenberg (19. Jhdt.), welcher sich hingegen Jahr für Jahr verändert. Miteinbezogen wurde die heimische Landschaft mit Bauernhäusern und Almhütten, Hirten, Jägern und Wilderern, Schafen sowie Händlern und Musikanten und natürlich auch der Zirler Goaßer.

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anz genau lässt sich das Krippenwesen in Zirl nicht zurückverfolgen, berichtet wird von der Aufstellung einer Weihnachtskrippe 1627 in der Kirche. Vermutlich reicht das Krippenwesen in Zirl noch viel weiter zurück, durch die acht Großbrände in der Zeit von 1608 bis 1908 sind aber keine schriftlichen Aufzeichnungen erhalten. Aus dem Volksmund wurde zur frühen Krippenpflege überliefert, dass alle

Häuser, in denen Weihnachtskrippen aufgestellt worden waren, von der Pest verschont geblieben worden wären. Was wird daher zur damaligen Zeit näher gelegen sein, als dass in jedem Haus mindestens eine Krippe aufgestellt war. Die praktische Krippenarbeit blühte. Auch in den umliegenden Gemeinden war Krippenmaterial aus Zirl begehrt. Eine Besonderheit im Zirler Krippenbau ist der ortstypische Krip-

In der Geschichte des Krippenbaus wäre die Liste lang, würde man alle Zirler Künstler aufzählen. In dem Büchlein „Weihnachtskrippen in Zirl (2002)“ von Meinhard Neuner sind aus der jüngeren Geschichte folgende noch Tätige erwähnt: die Krippenbergbauer Walter Gspan, vulgo Roner, Engelbert Mathoy und Werner Draxl. Nach dem künstlerischen Vorbild der Familie Seelos, die auf eine langjährige Krippentradition zurückblicken kann, hat Helmut Draxl sein Kunstschaffen dem Krippenbergbau und vor allem dem Fassmalen verschrieben. Der

Kunstakademiker Mag. Peter Feller malt im Krippenbereich vor allem Landschaften und Hintergründe. Er gilt auch als Restaurator historischer Hintergrundmalereien. Die Zeichnerin, Malerin und Holzbildhauerin Inge Heiß gestaltet Hintergründe und stellt geschnitzte Figuren her. Für seine besonders schön geschnitzten Tiere ist Josef Lackner bekannt. Weit über die Grenzen Tirols kennt man den Bildhauer Robert Nairz, vulgo Pfutscha, ältester Sohn des Krippenkünstlers Josef Nairz. Aus der selben Familie stammt der ausgebildete Bildhauer Roland Stolze, dessen expressionistischer Stil auch seine Krippenkunst prägt. Die Dorfkrippe beim Zirler Christbaum ist ein Werk von Stolze. Der Stall dazu wurde von Reinhold Deutschmann gefertigt.

Peter Kaserer Gemeindevorstand Als Mitglied im Ausschuss für Kultur und Soziales ist Peter „Pete“ Kaserer für Vereinsund Kulturthemen zuständig.

ZIRLER KIRCHTAG ZACHÄUSSINGEN Das traditionelle Zachäussingen am Zirler Kirchtag wurde zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO erklärt. Foto: Stögerer

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er die frühen Morgenstunden nicht scheut, der kann in Zirl einen besonderen Kirchtagsbrauch erleben: Nach alter Tradition wird hier der Kirchtag auf eine außergewöhnliche Art eingeleitet. Bereits um 04:30 Uhr Früh läuten am dritten Sonntag im Oktober 15 Minuten lang die Glocken und um 05:00 Uhr erklingt die „Zachäusmelodie“ vom Kirchturm. Dieser in Tirol einmalig erhaltene Brauch lässt sich bis in die Zeit um 1700 zurückverfolgen. Die Pest war ebenso wie die Kriegszeiten glücklich überstanden. In der Überlieferung

heißt es, dass die Zirler Bevölkerung daher recht lebenslustig war, dass sie recht ausgelassen den Genüssen des Lebens frönte. Dies kam den Missionspredigern zu Ohren und sie beschworen die Zirler, genügsamer zu sein, sich auf die christliche Moral zu besinnen. Viel Erfolg war diesem Ansinnen nicht beschieden. Als der Frühmessner Georg Kranebitter 1723 nach Zirl kam, brachte er den sogenannten Zachäus Bußgesang mit. In einer der ursprünglich acht Strophen heißt es: „O ihr Berge, helft uns trauern über Sünders Untergang! Es ist

wirklich zu bedauern, weil kein Mittel mehr vorhand. Man hat ihm oft zugerufen und gepredigt von der Buß, es ist doch beim Alten geblieben, wie man leider hören muss.“ Seit ca. Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Kirchenchor Träger dieses Brauches. Zunächst spielt eine Bläsergruppe die Melodie des Zachäus, anschließend singt der Kirchenchor die erste Strophe dieses Zachäusliedes und des Kirchtagsliedes für die Kirche vom Kirchturm. Die zweite Strophe beider Lieder wird auf dem Kirchplatz für das Dorf Zirl gespielt und gesungen. Nach den dritten Strophen der beiden Lieder für das Land Tirol auf dem Dorfplatz kommt aber wieder die Lebenslust zum Vorschein: die Blasmusikanten spielen fröhliche Melodien und die Zirler wagen ein

erstes Tänzchen auf dem Dorfplatz. Zum Aufwärmen wird ein Schnapserl gereicht. Anschließend kann man den Kirchtag mit Kirchtagskrapfen ausklingen lassen. 2015 wurde der Brauch „Zachäus-Singen“ in das österreichische Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Reinhold Redolfi Ersatz-Gemeinderat Als altgedientes Mitglied der Zirler Feuerwehr, Schülerlotse und Küchenchef bei allen ZIRL AKTIV Veranstaltungen ist Reini Redolfi den meisten Zirlern ein Begriff.

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ARBEIT 6

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STRABAG VERLEGT ZENTRALE NACH ZIRL Im Südwesten der Gemeinde entsteht neuer Technologiepark – Strabag Zentrale als Vorzeigeobjekt. Foto: Archiv

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as Interesse von Unternehmen am künftigen Technologiepark Zirl ist groß. Wir rechnen mit rund 400 neuen Arbeitsplätzen, die hier entstehen werden. Das ist ein starkes und überaus wichtiges Signal für die gesamte Region“, erläutert Bürgermeister Josef Kreiser die ausgezeichnete Ausgangslage. Auf einer Fläche von knapp 50.000 m2 entsteht in den nächsten Monaten im Südwesten Zirls, auf den sogenannten „Zirler Wiesen“, ein moderner Technologiepark. Mehrere Anfragen von renommierten Unternehmen liegen vor, das Areal ist bereits zum überwiegenden Teil an Wasser, Kanal sowie Glasfaserleitungen angebunden. Der neue Technologiepark liegt unmittelbar neben der Autobahn sowie in der

Nähe des Bahnhofes und soll im Endausbau über rund 400 neue Arbeitsplätze verfügen. Als erstes Unternehmen verlegt jetzt der internationale Baukonzern Strabag seine Österreich-West-Zentrale nach Zirl. Im Umfeld des neuen Technologieparks errichtet die Strabag ein siebenstöckiges, barrierefreies Bürogebäude mit einem eigenen Bambuswäldchen. Mit dem Bau soll im Frühjahr nächsten Jahres begonnen werden. Rund 60 hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird die Strabag dann hier beschäftigen. Als Begründung für den neuen Standort Zirl wird neben der „ausgezeichneten Infrastruktur und geografischen Lage“ vor allem die „äußerst professionelle Zusammenarbeit mit der Gemeinde“ angeführt.

„Freie Flächen sind auch in Zirl kostbar. Deshalb wird es hier keine großen Lagerhallen geben, sondern produzierende Unternehmen und intelligente Dienstleister. Zirl soll zum innovativen Zentrum im Energiebereich werden“, erläutert Bürgermeister Josef Kreiser die Marschrichtung. Im neuen Technologiepark Zirl sollen sich vor allem überregionale Betriebe aus dem Energiebereich sowie kleinund mittelständische Unternehmen aus der Gemeinde ansiedeln. Der klare Fokus liegt dabei auf produzierenden Betrieben sowie Dienstleistern. Große Lagerhallen oder Depots zur Aufbewahrung wird es im neuen Technologiepark nicht geben, zumal Grund und Boden auch in Zirl besonders rar und somit sehr kostbar sind.

Betriebsansiedlungen sind eine der letzten verbliebenen Hebel für Mehr­ einnahmen in Gemeinden, ohne die Bevölkerung belasten zu müssen. Betriebsansiedlungsreferent Karl Neurauter erläutert dazu, dass in dieser Periode bereits über 300 Arbeitsplätze für Zirl geschaffen werden konnten.

Karl Neurauter Gemeindevorstand Karl Neurauter ist Obmann des Wirtschaftsausschusses und hat in der vergangenen Periode 350 Arbeitsplätze nach Zirl gebracht.

ZIRLER WIESEN Foto: rabemedia

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o liegt das Gewerbegebiet Zirler Wiesen eigentlich konkret? Hier am Bild (links) sieht man das Gebiet. Die Flächen liegen südlich des Inns und westlich der großen Lebensmittelgeschäfte in der Bahnhofstraße. Eine Flugaufnahme des Gebiets finden Sie unter: zielgruppen.tv/channel/gewerbepark-zirler-wiesen

Thomas Pichler Neu-Zirler-Referent Thomas zog vor 10 Jahren nach Zirl. Als Unternehmer in Innsbruck ist er Mitglied des Innsbrucker Wirtschaftsbundes.


FAMILIE WWW.ZIRL-AKTIV.INFO | DEZEMBER 2015 | AUSGABE 03

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FAMILIENFREUNDLICHE GEMEINDE ZIRL Durch die aktive Mitarbeit vieler Zirlerinnen und Zirler und die kompetente Projektleitung konnte die Marktgemeinde Zirl das Zertifikat „Familienfreundliche Gemeinde“ erlangen. Foto: Archiv

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ie Teilnahme der Marktgemeinde Zirl an diesem österreichweiten Projekt wurde bereits Ende 2014 durch Bürgermeister Josef Kreiser und die projektbeauftragten Mitarbeiterinnen der Gemeinde, Stefanie Weber, Barbara Liussi und Viktoria Schmid, initiiert. Die Optimierung des öffentlichen Angebots für alle Generationen und die damit einhergehende Steigerung der Lebensqualität waren die Kernpunkte des Familienaudits. Der Prozess zum Erhalt des Zertifikats „familienfreundlichegemeinde“ umfasste die Einbeziehung von BürgerInnen und Gemeindeverantwortlichen zur Erhebung des

aktuellen Stands bezüglich öffentlicher Einrichtungen, Vorschläge zur Verbesserung bestehender Angebote sowie die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs. Vorgeschlagene Projekte sollen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie allgemein zu einer nachhaltig erhöhten Lebensqualität im Ort beitragen. Anfang bis Mitte des Jahres wurden anlässlich mehrerer Workshops Freiwillige aus der Bevölkerung miteinbezogen, um aus „erster Hand“ zu erfahren, welche Angebote im täglichen Leben in Zirl fehlen, welche optimiert oder ausgebaut werden sollten bezie-

hungsweise verzichtbar sind. Außerdem werteten die Auditbeauftragten die Fragebögen, welche an mehrere hundert Zirlerinnen und Zirler ausgegeben wurden und zahlreich zurückkamen, aus und verfassten anhand der gesamten Ergebnisse aus den Workshops sowie der Bürgerbefragung einen umfangreichen Maßnahmenkatalog. Laut den Audit-Richtlinien wurde dieser zur Beschlussfassung und weiteren Umsetzung dem Gemeinderat vorgelegt. 15 Maßnahmen und deren Umsetzung innerhalb der kommenden drei Jahre wurden bereits im Sommer beschlossen. Als vorläufigen Höhepunkt des

Auditprozesses konnten Bürgermeister Josef Kreiser und die Projektleiterinnen Stefanie Weber, Barbara Liussi sowie Viktoria Schmid Ende Oktober das Zertifikat „Familienfreundliche Gemeinde“ für die Marktgemeinde Zirl entgegennehmen. Im feierlichen Rahmen wurde auch die zusätzliche Auszeichnung als „Kinderfreundliche Gemeinde“ durch die Vorsitzende von UNICEF Österreich, Frau Dr. Gudrun Berger, verliehen. Das Bestreben der Marktgemeinde Zirl für eine nachhaltigere Familienpolitik, bedarfsorientierte Maßnahmen sowie das gemeinsame Gestalten des Lebensraumes sollen den Zusammenhalt in der Gemeinde nachhaltig stärken. Denn nur, wo die Vereinbarkeit von Beruf und Familie von der Gemeindepolitik gewährleistet wird, können Abwanderung verhindert und Arbeitsplätze erhalten beziehungsweise geschaffen werden.

Victoria Rangger Frauensprecherin Victoria Rangger ist Mutter, Unternehmerin und Obfrau der ZIRL AKTIV Frauen. Sie wirkte beim Familien­audit mit.

ZIRL AKTIV KINDERSILVESTER

RATZFATZ IN ZIRL

Die ZIRL AKTIV Frauen veranstalten am 31.01.2015 im Zirler B4 eine Kindersilvesterfeier. Foto: shutterstock

Beim ZIRL AKTIV Open Air Kino begeisterte die Mitmachband Ratzfatz 650 Besucher. Foto: Ratzfatz

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as bunte Kinderprogramm startet um 15:00 Uhr und endet mit Feuerwerk um 18:00 Uhr. Neben schminken, basteln, tanzen und vielem mehr gibt‘s natürlich auch wieder Verpflegung für die Kids sowie feine Getränke für Mamas, Papas, Omas und Opas. Für alle, die den Silvester-Nachmittag mit viel Spaß in nettem Ambiente verbringen und ganz sicher ein schönes Feuerwerk sehen wollen!

Stefanie Heiss ZIRL AKTIV Stefanie Heiss ist Mutter zweier Kinder und Elternvertreterin sowie Schulforumssprecherin in der VS Zirl. Verbesserung der Rahmenbedingungen ist ihr ein Anliegen.

trahlende Augen, lachende Kinder, entspannte Eltern. Das umschreibt die Stimmung beim ZIRL AKTIV Open Air Kino. Hauptverantwortlich für das Glück der jüngsten Besucher war neben dem immer beliebten Kinderschminken die Telfer Mitmachband Ratzfatz. Mit coolen Songs und ausgezeichnetem Gespür für die Stimmung der Kids brachten die beiden Musiker die Kinder zum Singen und Mittanzen. Wie immer gab‘s für die Kleinen Getränke und Essen umsonst. Daher konnten nach Abschluss des Events alle Besucherinnen gut verpflegt nach Hause gehen. Bei der Kinovorführung für die Kinder war der große Saal des Veranstaltungssaals restlos besetzt, viele Kinder mussten sogar am Boden Platz nehmen. Wir freuen uns schon auf das ZIRL AKTIV Kino 2016. Für die ganze Familie WEIL WIR HIER LEBEN.

Maike Füssel ZIRL AKTIV Maike und ihre Familie brachte die Arbeit als Vertreibsleiterin der Firma DHL nach Zirl. Als berufstätige Mutter weiß sie, wie wichtig gute Rahmenbedingungen für Familien sind.

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NACHHALTIGKEIT 8

WEIL WIR HIER LEBEN

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WEINBAU IN ZIRL GESICHERT Über 1000 Zirlerinnen und Zirler haben für den Weinbau unterschrieben. Der Zirler Gemeinderat setzte nun mit der Umwidmung des Areals für den immerwährenden Weinbau ein Zeichen. Foto: rabemedia

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ereits im 14. Jahrhundert wurde in Zirl Wein angebaut – nicht umsonst ziert das Gemeindewappen auch ein Weinstock. Damals wurden auf Anordnung von Kaiser Maximilian die ersten Weinstöcke mit robusten Rebsorten aus Südtirol am Fuß des Schlosses Fragenstein angebaut. In den späteren Jahrhunderten verfiel der Weinbau in Zirl mangels Ertrags und wegen Desinteresse der Burgpfleger. Missernten und die Konkurrenz durch die Südtiroler Weine brachten den Anbau im Laufe des 18. Jahrhunderts völlig zum Erliegen.

Glücklicherweise startete der Südtiroler Anton Mederle jedoch einen neuen Versuch des Weinanbaus und konnte bereits 1935 zwölf Liter Wein produzieren. Der Ertrag steigerte sich von Jahr zu Jahr und 15 Jahre später wurden in Zirl 80 Hektoliter Rot- und Weißwein hergestellt. Acht Jahre später erwarb der Kaufmann Karl Reinhart die Anlage von der Gemeinde und errichtete den Weinhof. Bis 2011 konnte man den ausgezeichneten Zirler Wein genießen, seitdem hat sich der Weinertrag beruhigt. ZIRL AKTIV setzt sich für einen zu-

HUNDEFREILAUFZONEN

kunftsorientierten Weinbau ein, um eines der Wahrzeichen Zirls weiterhin zu erhalten. In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer und anderen Partnern soll in Hinkunft ein Projekt entstehen, welches es den ZirlerInnen möglicht macht, wieder direkt am Weinbau mitzuwirken. Angefangen von Rebenschnittkursen über eine gemeinsame Weinernte unter Anleitung von Fachleuten soll die Weinrebe wieder Einkehr in die Köpfe der Zirlerinnen und Zirler halten. In etwa 7000 Flaschen Wein und Sekt können momentan in Zirl erwirtschaf-

tet werden. Ziel muss es sein, durch kontinuierlichen Ausbau und Aufbau mehr Quantität und vor allem eine höhere Qualität zu erreichen.

Gerd Bennat Als Mitinitiator der Unterschriftenaktion für den Zirler Weinbau sammelte DI Gerd Bennat über 1000 Unterschriften in Zirl.

Seit Jahren drängt ZIRL AKTIV im Gemeinderat auf Hundefreilaufzonen in Zirl. Noch im Winter soll jetzt die erste Hundefreilaufzone umgesetzt werden. Foto: Shutterstock

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eit Jahren arbeitet ZIRL AKTIV mit Überzeugungsarbeit daran, dass Hundefreilaufzonen besser sind als Strafmaßnahmen wegen Nichteinhaltung der Leinenpflicht. Noch im Winter 2016 könnte es jetzt so weit sein und die erste Hundefreilaufzone eingerichtet werden. Entlang des Schlossbachufers soll ein kurzer Abschnitt (beim Steinlehrpfad) als Hundefreilaufzone verwendet werden. Selbstverständlich wird weiter ein geeigneter Platz für eine eingezäunte Hundewiese gesucht. Auch hier ist die Verwirklichung für das Jahr 2016 anvisiert.

Der Vorteil ist, dass somit Hunde in Zirl die Möglichkeit für ihren freien Auslauf bekommen. Denn für Hunde ist es sehr wichtig, mit anderen Hunden freilaufend in Kontakt zu kommen und spielen zu können.

Philipp Rangger Gemeinderat Wirtschaftsbundobmann Philipp Rangger, selbst Hundehalter, setzt sich seit Jahren für Hundefreilaufzonen in Zirl ein.


ENERGIE WWW.ZIRL-AKTIV.INFO | DEZEMBER 2015 | AUSGABE 03

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DER ENERGIELEITPLAN IST FERTIG Zirl hat großes Potenzial an erneuerbaren Energiereserven. Biomasse, Wasser, Sonne und vieles mehr bieten sich zur Nutzung an. Foto: rabemedia

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etzt gilt es, konkrete Lösungen zu erarbeiten. Ziel ist ein energieautarkes Zirl 2050. Die Marktgemeinde Zirl hat eine Projektgruppe der FH Kufstein mit der Erstellung eines Energieleitplans für Zirl beauftragt. Die Grundlagenermittlung hat Anfang 2015 begonnen. In dieser ersten Phase des Projekts wurde durch Begehungen des gesamten Ortsgebietes der Ist-Stand bezüglich Energieverbrauch erhoben. Ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch ist der Zustand der Gebäude. Neue, beziehungsweise gut sanierte Bauten verbrauchen wesentlich weniger Ener-

gie als alte, nicht oder schlecht sanierte Gebäude. Soviel zu den Grundlagen. Für ZIRL AKTIV ist es wichtig, konkrete Umsetzungsvorschläge zu erarbeiten. Aus diesem Grund sieht der ZIRL AKTIV Energieplan für Zirl vor, bis 2020 mindestens zwei Millionen Euro in erneuerbare Energieprojekte, deren Return on Investment unter 12 Jahren liegt und deren Wirtschaflichkeit auch ohne öffentliche Fördermittel noch gegeben ist, zu investieren. Konkret in Entwicklung sind beispielsweise die Klärschlammverbrennung beim Abwasserverband und ein Wasserkraftprojekt in Eigenhofen/Dirschenbach,

bei dem der Gemeindeart bereits eine Beteiligung in Aussicht gestellt hat. Auch Biomasse kann in Zirl ein Thema sein. Um die Holzbringung zu vereinfachen, wird seit Jahren in das Forstwegenetz investiert. Dreiviertel des Zirler Gemeindegebiets liegen im Karwendel, große Teile davon sind dicht bewaldet. Das Energiepotenzial ist gewaltig. Für ZIRL AKTIV ist es unabdingbar, diese Potenziale zu nutzen. Fortschrittlicher Umgang mit der Resource Energie bedeutet hochwertige Arbeitsplätze, Entlastung der Umwelt und gleichzeitig Einnahmen für die Gemeinde.

Wichtig ist, kein green washing zu betreiben, sondern ehrlich und gemeinsam mit den Bürgern an der nachhaltigen Nutzung dieser Resourcen zu arbeiten.

Wolfgang Graf Ersatz-Gemeinderat Wolfgang Graf ist Obmann der Dorfgemeinschaft Eigenhofen & Dirschenbach und Mitglied des Umweltausschusses.

ENERGIE TIROL ZEICHNET ZIRL AUS Marktgemeinde Zirl mit weiterem e ausgestattet. Konsequente Energiepolitik wurde belohnt. Foto: Archiv

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ie Gemeinde Zirl wurde aufgrund ihres Energieleitplanungsprojektes und dem Start eines Zipcar Carsharing-Pilotversuchs mit einem zweiten e belohnt. Auch der energieeffiziente Neubau des Veranstaltungszentrums mit PV-Anlage und Begegnungszonen im Ortskern ist eine vorbildliche Maßnahme, die im Rahmen des e5-Programmes umgesetzt wurde. „Die Tiroler Familie der e5-Gemeinden ist eine treibende Kraft in Richtung Energieunabhängigkeit“, betonte LHStv Josef Geisler bei der Preisverleihung. Bis 2050 will

Tirol den Energieverbrauch halbieren und den Anteil an erneuerbaren Energien um 30 Prozent erhöhen. „Je mehr Gemeinden sich an der Initiative Tirol 2050 – energieautonom beteiligen, umso rascher können wir dieses Ziel erreichen“, sagte Geisler. „Gerade Gemeinden mit ihrem direkten Draht haben viele Möglichkeiten, Energieeffizienz-Maßnahmen gezielt zu planen und bestmöglich umzusetzen“, erklärten Umweltschutzlandesrätin Felipe und Gemeindelandesrat Tratter. „Gemeinsam können

wir es schaffen, eine unabhängige, umweltschonende Energieversorgung Tirols umsetzen“, so das Resümee der Veranstalter.

Jan Reiter Jugendsprecher Als Stimme für die Jugend liegt Jan eine nachhaltige Entwicklung der Marktgemeinde Zirl besonders am Herzen.

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VERSPROCHEN-GEHALTEN 10

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e5LANDESPROGRAMM

LÄRMSCHUTZWAND

Im Rahmen der Teilnahme Zirls am e5-Landesprogramm hat sich die Gemeinde den effizienten Umgang mit Energie und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen zur Aufgabe gemacht. Durch verschiedene Projekte konnte das zweite „e“ bereits erreicht werden. Ab 2016 wird ein Energie-Leitplan für das gesamte Gemeindegebiet mit Maßnahmen umgesetzt.

Nach langen Verhandlungen mit der ASFINAG wurde die Errichtung einer 2.700 Meter langen und vier Meter hohen Lärmschutzwand entlang der Autobahn A12 im Gemeinderat beschlossen. In Zusammenarbeit mit der ASFINAG wurde diese 2012 ausgeführt.

ORTSLEITBILD Das Ortsleitbild 2011-2020 wurde gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet und allen Zirler Bürgerinnen und Bürgern in gedruckter Form zugestellt. Es gilt als begleitendes Dokument für die Entscheidungen des Gemeinderates in allen Bereichen der Zukunftsgestaltung unseres Heimatortes.

FRAGENSTEIN Im Rahmen der Denkmalpflege wurde der Ostturm der Ruine Fragenstein saniert.

BAUHOF Der Bauhof wurde erfolgreich übersiedelt, am neuen Stand­ ort südöstlich des Sportplatzes großzügig angelegt und für eine zweckmäßige Nutzung aus­­gebaut.

REGIONALMUSEUM KUNST Zur Verschönerung des Ortsteils rund um den Kalvarienbergweg wurde ein Brunnen mit einer Statue des Zirler Künstlers Ferdinand Lackner angekauft und aufgestellt.

Am Areal des ehemaligen Gasthofs Hirschen entsteht in den kommenden Jahren ein neues Regionalmuseum mit Schwerpunkt Wirtshauskultur. Neben den Veranstaltungen im B4 bekommt die Kultur also eine zweite Heimat in Zirl.


WWW.ZIRL-AKTIV.INFO | DEZEMBER 2015 | AUSGABE 03

WEIL WIR HIER LEBEN

BÜRGERSERVICE Barrierefreies Bürgerservice am Puls der Zeit. Dieser Bürgerauftrag aus dem Ortsleitbild wurde ernstgenommen und noch im Herbst 2015 umgesetzt. Die hohe Frequenz belegt, dass das Bürgerservice im MAX - Dorfzentrum angenommen wird. Das Bürgerservice wickelt viele Bürgeranliegen sowie die Aufgaben des Meldeamtes direkt ab und erleichtert somit Amtsgänge für die Zirlerinnen und Zirler erheblich.

ZENTRUMS­ ENTWICKLUNG

KATASTROPHENSCHUTZ-PLAN

Nach der Festlegung der Rahmenbedingungen, welche bereits im Herbst 2011 stattfand, wurde der erste Schritt in Richtung Zentrumsentwicklung in der Kernzone gesetzt. ZA Mitglied Hannes Unterluggauer und andere private Investoren haben zwei Projekte im Ortszentrum, die zur Belebung beitragen, umgesetzt. Im November 2014 wurde ein Lebensmittelmarkt eröffnet, ein Café mit Terrasse sowie Büros folgten Anfang 2015.

Als eine der wenigen Gemeinden in Tirol hat Zirl einen vollständig ausgearbeiteten Katastro­phenSchutzplan. Zur Sicherheit der Bevölkerung wurden von der Gemeindeeinsatzleitung dazu Übungen abgehalten. Um den Katastrophenschutz zu gewährleisten wurde auch ein neues Feuerwehrfahrzeug um EUR 500.000.- angeschaffen.

FamBoZi Im März 2013 wurde das Generationenhaus FamBoZi – das Familien Boot Zirl – auf dem Areal des früheren Pfarrheims als neues Zentrum für Jung und Alt eröffnet. Mit der Fertigstellung dieses multifunktionalen Gebäudes konnte auch das Angebot für Kinderbetreuung in Zirl erweitert werden. Insgesamt wurden hier für drei Kinderkrippen-, zwei Kindergartenund drei Hortgruppen sowie für den Mittagstisch moderne Räumlichkeiten in angenehmer Atmosphäre geschaffen.

SCHWIMMBAD Im Zuge der Generalsanierung des Zirler Schwimmbades im Jahr 2013 wurde das beliebte Bad modernisiert und behindertengerecht umgebaut.

SCHÖNAUWEG Eine seit Langem angedachte Verkehrsentlastung konnte mit dem Bau des Schönauweges auf 900 Metern Länge umgesetzt werden. Im Zuge dieser Verkehrslösung entstand parallel zur Straße auch ein neuer Fußgänger-Spazierweg.

GEIERNBODEN-WEG Im Bergwegebau konnte für die Zirler Forstwirtschaft der „Geiern-Boden-Weg“ im Alpenpark Karwendel ausgebaut werden.

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ZIRL AKTIV

WEIL WIR HIER LEBEN

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BAU DIR DEINE FLUGMASCHINE UND MACH MIT BEIM

ZIRL AKTIV SCHNEEFLUGTAG 20. FEB. 2016

KREATIVITÄT UND FLUGTAUGLICHKEIT WERDEN VON EINER FACHJURY BEWERTET. WEITERE INFORMATIONEN AUF WWW.ZIRL-AKTIV.INFO WWW.FACEBOOK.COM/ZIRLAKTIV


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