Zillertaler Heimatstimme - Ausgabe 38 2018

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AKTUELL IM ZILLERTAL

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Bioenergie Schlitters GmbH

Vom Bio-Abfall zum Energieträger Mit Ressourcen aus der Region CO2-neutral und nachhaltig in die Zukunft: Aus Bio-Abfall wird von der Bioenergie Schlitters GmbH Ökostrom, Bio-Wärme, Bio-Gas, Bio-Dünger und Bio-Treibstoff hergestellt. Am Sonntag lud der Betrieb zum Tag der offenen Tür. In Schlitters werden jährlich rund 9.000 Tonnen Speisereste und biogene Abfälle sowie zusätzlich auch Rindergülle einer nachhaltigen Verwertung zugeführt. Mit dem von der Bioenergie Schlitters produzierten Bio-Gas können beispielsweise 1.500 Haushalte in der Region beheizt werden. „Die Bio-Abfälle stammen aus ganz Tirol, der Großteil kommt aus dem Zillertal, Achental und Inntal, wobei die angelieferten Mengen vorwiegend aus tourismusintensiven Gemeinden kommen“, erklärt GF Johann Haun. Neben Bio-Gas werden mittels modernster Technologie ebenso Ökostrom, Bio-Wärme, Bio-Dünger und Bio-Treibstoff produziert. Auch die für die Sammlung der Bioabfälle eingesetzten Lkw werden mit dem selbst produzierten Bio-Gas betrieben, wodurch ein regionaler Energiekreislauf geschlossen werden konnte.

die Hygienisierung der angelieferten Bioabfälle sowie die Trocknung von Heu und Reststoffen verwendet wird. Jenes Biogas, das nicht für die Stromerzeugung genutzt wird, wird mittels physikalischer Verfahren auf Erdgasqualität aufbereitet. „Der Methangehalt von Bio-Gas liegt bei knapp 60 Prozent. Daher muss es in einem weiteren Arbeitsschritt auf die Methan-Konzentration von Erdgas mit 98 Prozent aufbereitet werden, bevor es in das Erdgasnetz sowie die betriebseigene Biogas-Tankstelle eingespeist werden kann“, ergänzt Haun. Auch die Gemeinde Schlitters profitiert durch den Betrieb im Ort: „Die Bioenergie Schlit-

ters ist für uns ein besonders wichtiger Partner für die Entsorgung von Speiseresten und Bioabfall. Zusätzlich werden auf der Kompostieranlage Gartenabfälle verarbeitet und in fruchtbare Erde verwandelt. Außerdem sorgt der Betrieb für Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung in der Region“, berichtet Bgm. und Obmann des Abwasserverbandes Achental – Inntal – Zillertal (AIZ) Friedl Abendstein und ergänzt: „So wie bei der Bioenergie Schlitters arbeitet die TIGAS auch mit dem Abwasserverband Achental – Inntal – Zillertal (AIZ) sehr gut zusammen, und es wird dort verarbeitetes Klärgas in das bestehende Erdgasnetz eingespeist.“

Beim Lokalaugenschein am Gelände der Bioenergie Schlitters GmbH (BES): BES-GF Johann Haun, LAbg. Kathrin Kaltenhauser, Bgm. Friedl Abendstein und BES-GF Josef Kröll (v. l.)

„Seit 2007 besteht die Anlage in Schlitters, wo die biogenen Stoffe in Aufbereitungs- und Zerkleinerungsanlagen von Störstoffen separiert werden. In weiterer Folge wird der organische Anteil hygienisiert und durch Vergärung zu Biogas umgewandelt“, so Geschäftsführer Josef Kröll. Das Biogas wird in weiterer Folge in einem Blockheizkraftwerk verstromt, wobei die erzeugte Wärme für

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Bio-Gas: Energie aus biogenen Wertstoffen und die Vorteile: • Regionaler, CO2neutraler und feinstaubfreier Energiekreislauf • Wertschöpfung in Tirol • Ausnutzung von natürlichen und heimischen Ressourcen • Biogene Wertstoffe werden zu umweltfreundlicher Bioenergie (Bio-Wärme, Bio-Gas, Bio-Treibstoff) • Aus den Resten der Energiegewinnung entsteht wertvoller Biodünger • Nachhaltiges Entsorgungsund Energieversorgungssystem

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„Die am Areal der Bioenergie Schlitters eingesetzten Technologien tragen nachhaltig zu einer Veränderung und Verbesserung der Sammlung von biogenen Abfällen bei. So erfolgt nicht nur die Anlieferung klimafreundlich, auch die gesamte Nutzung der vorhandenen Ressourcen und erneuerbaren Energie entlastet die Umwelt“, meint Kathrin Kaltenhauser. Wussten Sie, dass eine mit biogenen Abfällen gefüllte 120-Liter-Biotonne ... • so viel Energie liefert, dass rund 1.000 Liter Wasser von 6 °C auf 60 °C aufgeheizt werden können? • so viel Energie enthält, dass ein Erdgasauto eine Strecke von ca. 130 km zurücklegen kann?


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