top.tirol Lehre (Dezember 2022)

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INNOVATION IN TIROL

DIGITALE EINBRECHER

Ausgabe # 35/Dezember 2022
einfach Unternehmen es HackerInnen machen
Wie
Forschungs- und
vorgestellt Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG / PZ21Z042454P Warum Wirtschaft anders denken muss keine Innovation TOP 30 Tirols größte Lehrbetriebe im Ranking Ohne Kreativität „Die Bauträger stampfen momentan alles ein“ Karl Fahrner, CEO der OFA-Gruppe, im Porträt
Entwicklungsprojekte

VERLIEBT. in Tirol seit 1859

leitner1859.at

Liebe LeserInnen!

Eine akute Lösung für den (Fach-)Kräftemangel gibt es nicht. Das ist mittlerweile klar: Gute MitarbeiterInnen benötigen gute Ausbildung – und das braucht Zeit.

Das gibt Lehrbetrieben einen klaren Vorteil: Sie können Fachkräfte von morgen selbst ausbilden und so ihre Zukunft sichern. Wer dabei in Tirol die Nase vorne hat, verraten wir im Ranking ab Seite 36.

Doch selbst Lehrbetriebe haben es nicht einfach. Denn auch die Lehre als Ausbildung hat zu kämpfen. Warum es trotz bester Berufsaussichten heute mehr offene Lehrstellen gibt als LehranwärterInnen , erörtern drei ExpertInnen ab Seite 20.

Darüber, dass es auch noch andere Wege zum Erfolg gibt, und für welchen er sich entscheiden hat, spricht Karl Fahrner ab Seite 8. Der Bauunternehmer berichtet im Porträt, wie er die OFA-Gruppe groß gemacht hat, was er von Luxus hält und wie viel er mit 75 noch arbeiten will.

Ebenso mit dem Erfolg beschäftigt sich Kreativwirtschaftler Kurt Höretzeder – und mit dem Faktor, den Kreativität dabei spielt. In welcher Wechselwirkung diese beiden Aspekte stehen und warum die Wirtschaft anders denken muss, erklärt er ab Seite 52.

Ebenso kreativ und innovativ sind die Projekte, die wir im Innovations-Sonderteil präsentieren. Ab Seite 88 stellen wir Ihnen Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus ganz Tirol vor.

Und natürlich räumen wir auch in dieser Ausgabe Tiroler Unternehmen Platz, sich und ihre Erfolge zu präsentieren –in den Erfolgsgeschichten ab Seite 76.

Zu guter Letzt dreht sich in dieser Ausgabe wieder alles um das Thema Mobilität , ab Seite 113 im Autoteil.

Wir wünschen eine spannende Lektüre. Die Redaktion.

IMPRESSUM: top.tirol – Dezember 2022

Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/586020, office@target-group.at, www.target-group.at • MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Daniel Feichtner (Ltg.), Philipp Buchacher, Theresa Kirchmair, Haris Kovacevic, Denis Pscheidl, Katharina Reitan, Lisa Schwarzenauer, Eva Schwienbacher, Leonie Werus, Juliane Wieser • Grafik: Thomas Bucher, Alina Klampfer, Marco Lösch, Sebastian Platzer, Lisa Untermarzoner • Fotos sofern nicht anders gekennzeichnet: Axel Springer, Franz Oss Gesamtverkaufsleitung: Wolfgang Mayr • Verkauf: Tanja Ischia, Hannah Aumayr, Bruno König Hersteller: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., 3580 Horn Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

3 TOP.TIROL TIROLS PLATTFORMONLINEWIRTSCHAFT:FÜR WWW.TOP.TIROL
INHALT INNOVATION IN TIROL 88 Forschungs- und Entwicklungsprojekte vorgestellt AUTO 113 Winterzauber & Autoträume: Alles zur Mobilität ERFOLGSGESCHICHTEN 76 Fünf Tiroler Unternehmen zeigen, was sie können 6 top.informiert 8 Von
Erfolgen und
20 Imagewandel
RANKING 36 Tirols
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60
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Ehrgeiz,
Entwicklung Karl Fahrner im Porträt
Warum es noch immer an Lehrlingen fehlt
größte Lehrbetriebe
„Kreativität ist die Basis von Innovation“ Kurt Höretzeder im Interview
Drunter und drüber denken: Wie Kreativmethoden funktionieren
Die mit den weißen Hüten Wie einfach HackerInnen in Unternehmen einbrechen

ALTES HANDWERK, NEUE GENERATION

An der Tiroler Fachberufsschule für Metalltechnik wird nicht nur der Umgang mit High-Tech-Maschinen unterrichtet. Auch dieses Jahr werden wieder alle 256 ErstklässlerInnen den Werkstoff ganz klassisch in der hauseigenen Schmiede kennenlernen.

Für die meisten von ihnen wird die Ausbildung an Esse und Amboss nach einem Jahr vorbei sein. Die elf angehenden SchmiedInnen unter ihnen werden aber bis zu ihrem Abschluss rund 160 Stunden in der Schmiede verbringen.

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© AXEL SPRINGER

top.informiert

Z UKUNFTSFITTE

MOTOREN

FÜR IRLAND

Ein Kraftwerk aus nicht weniger als 22 Motoren wird Innio Jenbacher bis Herbst 2023 nach Dublin liefern. Dort sollen die Antriebe als Unterstützungsund Notstromaggregat ein Hyperscale Rechenzentrum mit 60 Megawatt versorgen. Die Entscheidung fiel nicht zuletzt auf die Motoren aus Tirol, weil diese auf den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet und damit praktisch emissionsfrei betrieben werden können.

Mit Quantenrechnern ins All

Gut 208 Millionen Euro lässt sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt den Schritt in die Quantenzukunft kosten – und baut dabei unter anderem auf Technologie aus Tirol. Unter den mit dem Auftrag betrauten Unternehmen ist nämlich nicht zuletzt das von Magdalena Hauser und Wolfgang Lechner gegründete Innsbrucker Start-up ParityQC, d as sich mit ihrer patentierten Quantencomputer-Architektur an dem Projekt beteilig t .

A ngebaut

Single Use Support hat seine Firmenzentrale in Kufstein vergrößert . Neben dem bisherigen Headquarter wurde ein weiteres dreistöckiges Büro- und Produktionsgebäude in nur einem Jahr Bauzeit errichtet. Die neu geschaffene Fläche umfasst rund 2.300 Quadratmeter und bietet Platz für weitere 100 MitarbeiterInnen.

Meilenstein

Allen widrigen Umständen wie Rohstoffknappheit und explodierenden Energiepreisen zum Trotz hat Swarco im November erstmals die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro geknackt . Eine Rechnung des Swarco-Gründungsbetriebs M. Swarovski GmbH an einen indischen Partner war es, die das Unternehmen über die Umsatzschwelle hievte. Für das laufende Jahr prognostiziert CEO Michael Schuch Gesamteinnahmen von rund 1,1 Milliarden. Seit 2014 konnte der Tiroler Verkehrstechnikkonzern seinen Umsatz somit verdoppeln.

GETRENNT

Die fachgerechte Trennung ist eine der größten Herausforderungen in der Abfallwirtschaft. Deswegen hat Höpperger Umweltschutz Blueline-Container von Linetechnology getestet – mit Erfolg. Dank der modularen Technologie ist eine deutlich bessere Feinsortierung von Wertstoffen und deren anschließende Rückführung in den Kreislauf möglich. Weitere Tests sollen folgen.

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© O FP KOMMUNIKATION GÜNTHER EGGER, TIROLERIN, W
Tirols aktuellste Wirtschaftsnews auf www.top.tirol
ORLDSKILLS
60 Megawatt

Geld für Gesundheit

Mit 2,4 Millionen Euro für Life -Science - Unternehmen wartet der Health Hub Tirol auf. Mit der Förderung sollen Life -Science -Unternehmen bei Forschungsund Entwicklungsprojekten unterstützt werden. Ziel ist es zum einen, Innovationen in dem wachsenden Sektor voranzutreiben. Zum anderen sollen auch Gründungen und Ansiedlungen in Tirol attraktiv gemacht und das Standortprofil in dem Bereich noch zusätzlich gestärkt werden.

Jubiläum

Der Tiroler Spezialist für Afrikareisen feiert seinen fünften Geburtstag. Bei der Gründung hatten Bettina und Luke Evans die Vision, ihre Liebe für den Kontinent mit anderen zu teilen und unvergessliche Afrikareisen zu planen. Fünf Jahre später lassen sie die Meilensteine Revue passieren und geben Einblicke in zukünftige Destinationen.

Lehre mit MEHR

Werde Teil der EGGER Großfamilie als:

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Metalltechniker:in –Maschinenbau

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G OLD

JUNGE

Bei den WorldSkills , der Weltmeisterschaft der Berufe, holte sich der Zillertaler Florian Bliem im November die Goldmedaille und darf sich nun Weltmeister im Bereich Sanitär- und Heizungstechnik nennen.

Informationstechnolog(e):in –Systemtechnik

Elektrotechniker:in –Anlagen- und Betriebstechnik

Die Bezahlung beträgt im 1. Lehrjahr € 1.050,– netto.

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Susanne Wallner (St. Johann) t +43 50 600 10156 ⋅ susanne.wallner@egger.com Barbara Wäger (Wörgl) t +43 50 600 13022 ⋅ barbara.waeger@egger.com

Gemeinsam. Mehr. Entwicklung. www.egger.com/lehre

Trainingsangebot und Entwicklungsprogramme

Kostenloser Zubringerbus bzw. Tirol Ticket

Lehrlingsausflüge und Aktivitäten

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Das Führungsteam von Pinto Africa (von links nach rechts): Kathrin Maizner, Luke Evans, Bettina Evans

PORTRÄT

Von Ehrgeiz, Erfolgen und Entwicklungen

Karl Fahrner hat es in einem Vierteljahrhundert mit der sprichwörtlichen Handschlagqualität und viel Energie zum erfolgreichen wie schillernden Immobilienunternehmer geschafft. top.tirol hat mit ihm gesprochen.

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„Ich glaube, dass es in Zeiten wie diesen nur in zwei Richtungen geht: entweder ganz teuer oder ganz preiswert.“

u xus – das Wort passt mir nicht .“ Karl Fahrner, Architekt, Immobilienentwickler und Bauträger, mit seiner OFA Marktführer im Bereich Luxusimmobilien, ist mit dem Wort an sich nicht zufrieden. „Wir haben sehr schöne Plätze in Tirol“, das seien seine bevorzugten 1 ALagen. Sein Engagement in diesem Segment hat die OFA in den letzten 25 Jahren so erfolgreich gemacht.

K ERNGESCHÄFT

Die OFA-Gruppe ist mittlerweile in den drei Bereichen Hotelentwicklung, Immobilienentwicklung und Architektur tätig. Ein Big Player im Westen Österreichs. Die Entwicklung in der Bau- und Immobilienbranche sieht Karl Fahrner nüchtern realistisch: „Die begrenzte Kreditvergabe heizt die Mieten an. Die Bauträger stampfen momentan alles ein. Da braucht es jetzt eine Beruhigung.“ Bis dahin dauere es seiner Meinung

Standorte

Gesellschaften Ca. 100 Millionen Euro

Umsatz in der Gruppe

nach zwei Jahre. 2023 werde es ganz ruhig. „Die OFA-Gruppe wird weiter im Immobilienprojektbereich arbeiten –aber sehr vorsichtig vorgehen“, so Fahrner. Die absoluten 1 A-Lagen werde es weiter geben.

J UNGUNTERNEHMER

A ls junger Architekt, ehrgeizig und risikobereit, gründet Karl Fahrner mit 28 die OFA und beginnt parallel zu seiner Tätigkeit als Planer seine Karriere als Immobilienentwickler. Eher zufällig, wie er heute erzählt: „Mir wurde ein Grundstück angeboten. Aber ich wusste nicht, wie ich das bezahlen soll. Die Bank in St. Anton sagte mir letztendlich die Finanzierung zu. Für den Termin mit dem Grundstücksbesitzer musste ich mi r erst einmal einen Anzug und eine Tasche kaufen, damit ich nett aussehe“, lacht Fahrner heute über seine Anfänge. Das war 1989. Auf dem Grundstück plante

10 PORTRÄT
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DER OFA-GRUPPE L
KARL FAHRNER, ARCHITEKT UND CEO
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Zur Person

Architekt Dipl.-Ing. Karl Fahrner, geboren 1968, ist Architekt und CEO der OFA-Gruppe. Er studierte in Innsbruck Architektur.

Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Sein Vater, der Skirennläufer Karl Fahrner, verbrachte über 20 Jahre in Amerika als Skilehrer, bevor er in den 1970er-Jahren an den Arlberg zurückkam.

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Unter anderem in Lans und Hötting prägen zwei OFA-Prestigeprojekte das Ortsbild.

OFA-Gruppe

(Office Fahrner Architektur)

• Dienstleistungen in den Bereichen Immobilien , Architektur und Tourismus

• gegründet 1997

• Eigentümer von 17 Objekten (Gesamtnutzfläche: rund 12.000 m2, Immobilienwert: ca. 70 Mio. Euro)

• Luxuschalets in St. Anton, Villa in St. Tropez

• B(l)ackhome Gruppe (5 x Innsbruck, Graz, Salzburg, Wien)

• zwei Appartementhäuser in Innsbruck, ein Gewerbeobjekt in Schwaz

und baute er schließlich Apartments für Einheimische. „Das war der Startschuss für mein zweites Standbein.“ Heute hat Fahrner mehrere dutzend Anzüge im Schrank hängen, allesamt recht auffällig und extravagant – zumindest für Tiroler Verhältnisse. Auch wenn der erfolgreiche Unternehmer in Krisenzeiten betont bodenständig wirkt, weiß er seinen Erfolg auch zu genießen. Schöne Autos und ein kleiner Privatflieger, mit dem er gerne in den gar nicht so kleinen Ferienwohnsitz in St. Tropez reist, sind Teil des Lifestyles, den Fahrners Gespür fürs Geschäft erst möglich gemacht hat.

M IT TEMPO

Er denke anders, erklärt Fahrner. „Ich kaufe ein Grundstück, plane und baue darauf und verkaufe es dann. Ich warte nicht, bis mir jemand einen Planungsauftrag gibt.“ Karl Fahrner arbeitet übergreifend: Noch am Grundstück stehend weiß der Architekt in ihm, was er darauf bauen kann und will, hat die Skizze im

MitarbeiterInnen in der Gruppe

Kopf und entscheidet den Kauf blitzschnell – oft noch am Grundstück. So entstehen Projekte, die er zu einem Drittel an End i nvestoren verkauft.

SEINER ZEIT VORAUS

K arl Fahrner hat das Talent, sich weltweit Immobil ien ideen anzusehen und sie mit einem neuen Namen in die Heimat zu bringen. Das gilt fürs Wohnen auf Zeit, den B(l)ack Homes, ebenso wie für Lodges, ein Wort, das vor 16 Jahren noch nicht geläufig war, oder Luxus-Chalets

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© OFA
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ie Bauträger stampfen momentan alles ein. Da braucht es jetzt eine Beruhigung.“
„D
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ANDERS GEFRAGT

Karl

darf man Sie auch fragen …

1. … wie Sie Ihre Heimat St. Anton am Arlberg geprägt hat?

Der Ort hat mich sehr geprägt. Ich bin nicht in den Kindergarten gegangen, das war mir zu langweilig. Ich habe sofort im Wald gespielt, Baumhütten gebaut und solche Dinge. Ich bin ein Naturbursch. Ich habe gelernt fleißig, ordentlich, pünktlich zu sein und Handschlagqualität zu haben.

2. … was Sie inspiriert?

Menschen wie Dieter Müller, der Gründer von Motel One zum Beispiel. Das Lob der KundInnen macht mich glücklich. Das inspiriert mich weiterzumachen. Es sind immer die Menschen und niemals Geld.

3. … ob Sie ein guter Motivator sind?

Ja. Man muss in der Früh mit Freude ins Büro gehen. Ich setze in der Früh die Sonnenbrille auf, hör im Auto ein super Lied und fahre quietschfidel ins Büro. Und versuche dann, diese Energie auf die MitarbeiterInnen zu übertragen.

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PORTRÄT

4. … ob Sie überhaupt Zeit haben zu entspannen?

Total. Arbeit ist Entspannung. Und ich reise total gern. Golf mache ich eigentlich nur, weil der Golfplatz vor meiner Haustür ist. Und ich trainiere im Wald neben meinem Haus. Du brauchst kein Fitness s tudio. 80 Prozent der Geräte stehen im Wald. Und der Moosboden ist der beste Boden zum Trainieren. Das ist Lebensqualität.

5. … ob Sie irgendwann in Pension gehen werden?

Ich werde nie in Pension gehen. Ich werde bis zum letzten Tag arbeiten, aber nur mehr im Immobilienbereich. Mit 75 gibt ’s mich vielleicht zehn Stunden im Büro in der Woche. Aber sonst werde ich ein gutes Buch lesen, Zigarre rauchen und reisen. Und für die Kinder viel Zeit haben.

6. … ob Sie Ihr eigenes Haus heute anders bauen würden?

Ich habe schon vor elf Jahren mit Erdwärme, Solaranlage und Niedrigenergie gebaut. Ich würde aber von Start weg mehr Photovoltaik einbauen, das habe ich jetzt ergänzt. Ich würde heute noch eine Kühlung planen, das habe ich verabsäumt. Und der Fön zerreißt mir die Jalousien – die würde ich fester machen. Man lernt mit jedem Projekt dazu!

Spartipps für Arbeitgeber – die auch Mitarbeiter freuen

Die gestiegenen Preise treffen alle. Für Arbeitgeber besteht die Möglichkeit, seinen Mitarbeitern das Jahresende zu versüßen, sie zu entlasten bzw. zu belohnen. Wir stellen hier zwei besondere Spartipps vor:

Teuerungsprämie

Bonuszahlungen, die ein Arbeitgeber in den Jahren 2022 und 2023 aufgrund der Teuerung seinen Mitarbeitern zusätzlich gewährt, sind bis zu Euro 2.000 jährlich pro Mitarbeiter abgabenfrei. Diese Prämie ist lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei und unterliegt nicht den Lohnnebenkosten wie DB, DZ, Kommunalsteuer. Das spart Geld. Die Teuerungsprämie bis zu Euro 2.000 kann auch nur an einzelne Mitarbeiter ausbezahlt werden. Auch Teilzeitkräfte können die Prämie in voller Höhe erhalten, eine Aliquotierung ist nicht notwendig. Auch an karenzierte Mitarbeiter kann die Prämie ausbezahlt werden.

Weitere Euro 1.000 Prämie setzen eine lohngestaltende Vorschrift (z. B. Kollektivvertrag) voraus. Eine lohngestaltende Vorschrift ist es beispielsweise auch, wenn die Prämie innerbetrieblich für alle Arbeitnehmer oder für eine bestimmte Arbeitnehmergruppe bezahlt wird.

Dienstfahrräder

A rbeitgeber können ihren Mitarbeitern steuerlich begünstigt Dienstfahrräder zur Verfügung stellen. Dienstfahrräder sind normale mechanische Fahrräder sowie E-Bikes. Dienstfahrräder sind voll vorsteuerabzugsfähig, und zwar unabhängig davon, wie hoch der Anteil der privaten Verwendung ist. Für die Mitarbeiter fällt hier kein Sachbezug an.

Der Aufwand beim Unternehmer ist voll abzugsfähig. Neben der Abschreibung kann 2022 der investitionsbedingte Gewinnfreibetrag und ab 2023 der Investitionsfreibetrag geltend gemacht werden. Bei Fragen kontaktieren Sie Ihren SteuerberaterIn.

augustin+nöbauer+partner Steuerberatung GmbH & Co KG steuern – betriebswirtschaft – coaching Mitterweg 16/II, Würth-Zentrum, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/294439

E-Mail: office@fidas-innsbruck.at www.fidas.at

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E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG

am Arlberg. „Ich habe die ersten LuxusChalets am Arlberg 2006 gebaut, da hat man in St. Anton noch nicht einmal gewusst, was das ist.“ Nachahmer machen ihm keine Kopfschmerzen. „Wenn man kopiert wird, ist man richtig unterwegs.“

FACELIFT

„Auf der grünen Wiese bauen kann jeder. Innsbruck ist für mich nach wie vor spannend.“ Und so haucht er innerstädtisch in die Jahre gekommenen Gebäuden Leben ein. Das macht ihn mittlerweile in Innsbruck zum begehrten Baupartner. „Wir machen alte Gebäude schön, wir stocken auf, wir füllen Lücken.“ Karl Fahrner hat Freude daran, der Stadt ein neues Gesicht zu geben. Die Dichte erhöhen, urban nach innen wachsen, nicht nach außen, ist sein Motto. Gelungen ist das zuletzt zum Beispiel in der Innsbrucker Leopoldstraße. Stehen Objekte vor Baustart länger leer, wohnen bedürftige Familien darin – bis zu zwei Jahre kos-

tenlos. „Menschen alle gleich behandeln, gut mit ihnen umgehen. Da kann man nicht viel falsch machen.“

WOHNEN AUF ZEIT

Apartments für Städtereisende, Kurzurlauber, Geschäftsreisende: B(l)ackhomes, ein Wohnen-auf-Zeit-Konzept zu Toppreisen, ist für Fahrner ganz wichtig. „Das macht ungemein Spaß“. Das Konzept gibt ihm recht: Seit Mai haben die B(l)ack homes eine Auslastung von 89 Prozent. „Wir haben eine schlanke Struktur mit wenigen MitarbeiterInnen – das macht uns konkurrenzlos preiswert. Nach Innsbruck, Graz, Salzburg und Wien sollen weitere Standorte folgen. „Ich glaube, dass es in Zeiten wie diesen nur in zwei Richtungen geht: entweder ganz teuer oder ganz preiswert.“

Und das 25-jährige Unternehmensjubiläum? „Das feiern wir heuer nicht –erst wieder das 50-jährige“, lacht Karl Fahrner.

16 PORTRÄT
„Wenn man kopiert wird, ist man richtig unterwegs.“
Auffällig und extravagant – aber von Luxus spricht Karl Fahrner nicht.

Wir sind Nocker

Auch in den letzten Jahren konnten wir weiter unsere Erfolgsgeschichte schreiben: keine Kurzarbeit und gute Auftragslage! Nicht zuletzt verdanken wir das unserem großartigen Team – vom Lehrling bis zum Projektleiter ziehen alle an einem Strang und sind mit vollem Einsatz dabei.

Im Jahr 1994 startete Thomas Nocker als Ein-Mann-Unternehmen aus seiner Garage heraus und arbeitete sich Schritt für Schritt an größere Aufträge heran. Mit dem Eintritt von Christian Löffler und seinem Engagement konnte auf dieser Grundlage nochmals kräftig aufgebaut werden. Gemeinsam gelang es, durch harte Arbeit ein großes Netzwerk an Partnern und zufriedenen Kunden aufzubauen, das es erlaubte, immer mehr Mitarbeiter einzustellen und auch mit der Ausbildung von Lehrlingen zu beginnen.

Obwohl das Unternehmen heute zu den größten in der Tiroler Metallbaubranche zählt, bleibt Thomas Nocker bescheiden: „Eine Entwicklung in dieser Größenordnung war für mich nicht absehbar. Fleiß und eine Portion Glück, auch der Zufall, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Menschen zu treffen, die einen begleiten und unterstützen – das sind die Dinge, die unser Unternehmen zu dem werden ließ, was es heute ist.“

Für Christian Löffler ist auch eine erfolgreiche Lehrlingsausbildung im Unternehmen eines der Erfolgsgeheimnisse von Nocker Metallbau: „Unsere Lehrlinge sind unsere Facharbeiter der Zukunft. Daher möchten wir uns gerade in diesem

Bereich besonders engagieren. Eine fundierte Ausbildung ist das A und O, aber auch eine gute menschliche Basis, auf der beide Seiten aufbauen können, ist uns wichtig.“

Für die Ausbildung im Betrieb sind Ausbildungsleiter Patrick Zach sowie Werkstattleiter Christian Salchner zuständig. Unser hauseigenes Ausbildungssystem gibt jedem der derzeit 13 Lehrlinge die Chance, durch ein Rotationsprinzip in allen Produktionsbereichen Erfahrungen zu sammeln. Die Ausbilder achten auf den individuellen Fortschritt ihrer Lehrlinge, indem sie die Ausbildungsfortschritte für jeden ihrer Schützlinge akribisch dokumentieren.

Auch nach dem Abschluss der Lehre bietet Nocker seinen Mitarbeitern attraktive Weiterbildungsangebote: „Es ist unser tägliches Brot, Ideen zu entwerfen und zu verwirklichen, deshalb sorgen wir dafür, dass unser 96-köpfiges Team immer am neusten Stand der Technik ist“, erklärt Thomas Nocker erfreut. Für sein Engagement in der Lehrlingsausbildung wurde Nocker Metallbau im November 2019 mit dem Qualitätsg ütesiegel Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb belohnt.

Meilensteine

Nocker Metallbau

1994: Gründung durch Thomas Nocker

2004: Einstieg Christian Löffler

2006: Umwandlung in GmbH –Christian Löffler ist Geschäftsführer

2015: Eintritt von Johann Fritz (Prokurist, Leitung Alubau)

2016: Umzug ins neue Firmengebäude in Navis

2019: Neue Abteilung „Zaunbau“ mit Paul Hörtnagl

2020: Neuaufstellung der Photovoltaik-Abteilung Verstärkung durch Christian Singer (Prokurist, Leitung Kalkulation) neue Abteilung „Sicherheit“ mit Karl Amort

Nocker Metallbau GmbH

Außerweg 62b 6145 Navis Tel.: 05273/60 500 E-Mail: office@nocker.at www.nocker.at

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N OCKER METALLBAU E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG
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„Eine fundierte Ausbildung ist das A und O, aber auch eine gute menschliche Basis, auf der beide Seiten aufbauen können, ist uns wichtig.“
TOP.TIROL
CHRISTIAN LÖFFLER

Ein offenes Ohr für die Wirtschaft.

top.tirol hat es sich zur Aufgabe gemacht, Geschichten aus der Tiroler Wirtschaft einem breiten Publikum zu präsentieren.

Doch viele spannende Entwicklungen, berichtenswerte Ereignisse und mehr geschehen hinter verschlossenen Türen.

Deswegen sind wir auf die Tiroler Wirtschaftstreibenden angewiesen und freuen uns über Tipps, Hinweise, Presseaussendungen und Geschichten aller Art.

redaktion@top.tirol Wir hören zu.

Spezialisierung als Schlüssel zum Erfolg

Die Rechtsanwaltskanzlei CHG wurde 1999 in Innsbruck gegründet. Heute zählt sie über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Standorten und ist somit eine der größten Rechtsanwaltskanzleien außerhalb Wiens. Nach zehn Jahren Kanzleizugehörigkeit zieht Anwalt Roland Wegleiter Bilanz.

Sie feiern Ihr zehnjähriges Jubiläum in der Kanzlei CHG Rechtsanwälte in Innsbruck. Ihr Resümee? ROLAND WEGLEITER: Zusammenfassend war es eine Zeit des Umbruches und der Veränderung. Nachdem ich von internationalen Managementpositionen nach Innsbruck zurückgekehrt war, hatte ich das Glück, bei CHG Rechtsanwälte auf ein innovatives Team zu stoßen. Bei meinem Einstieg arbeiteten bei CHG fünf Anwälte, heute zählen wir 15 Anwältinnen und Anwälte in Innsbruck, Wien, Vaduz und St. Johann. Die gemeinsam getroffenen Weichenstellungen, insbesondere die Spezialisierung, brachten den notwendigen Anstoß für außerordentliches Wachstum.

Sie sprechen von Spezialisierung – was bedeutet das konkret? Unsere Kanzlei stand vor der Frage: Wollen wir weiterhin die Betreuung zu allen Rechtsfragen anbieten oder uns auf bestimmte Fachgebiete konzentrieren? Die Entscheidung fiel auf die Spezialisierung, und so ent-

„In den vergangenen Jahren konnten wir unser Netzwerk enorm ausbauen – wir sind mit Wirtschaftstreibenden ebenso vernetzt wie mit Politik, Verwaltung und Lehrenden an Universitäten.“

stand die Aufteilung der Kanzlei in fünf Fachgruppen, nämlich in Gesellschaftsrecht, Allgemeines Zivilrecht, Öffentliches Wirtschaftsrecht, Immobilienrecht und Bankenrecht. Nicht zuletzt verhalf uns dieser Schritt dazu, die größte Kanzlei Tirols zu werden.

Wie wollen Sie diese Position halten? In den vergangenen Jahren konnten wir unser Netzwerk enorm ausbauen – wir sind mit Wirtschaftstreibenden ebenso vernetzt wie mit Politik, Verwaltung und Lehrenden an Universitäten. Zudem haben wir als Kanzlei durch die Summe der abgewickelten Rechtsfälle ein enormes Know-how aufgebaut, welches kleine

oder weniger spezialisierte Mitbewerber nicht bieten können.

Sie leiten die Praxisgruppe Immobilienrecht. Die jüngsten Pressemeldungen zeigen in diesem Bereich dunkle Wolken am Horizont – wie ist die Situation in Tirol? Die neuen Richtlinien zur Kreditvergabe, insbesondere die Vorschriften zum freien Haushaltseinkommen sowie zur Eigenkapitalquote, haben dazu geführt, dass inzwischen ein Großteil der Finanzierungsanfragen zum Hausbeziehungsweise Wohnungskauf bei den Kreditinstituten abgelehnt wird. Dies, gepaart mit den aktuellen Zinserhöhungen der EZB, ließ die Nachfrage zum Kauf von Immobilien seit dem Sommer 2022 in Tirol zwischen 80 und 90 Prozent einbrechen. Da viele Finanzierungen scheitern, werden die Wohnungssuchenden vermehrt auf den Mietmarkt gedrängt.

Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für die kommenden zehn Jahre!

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© FRANZ OSS
TOP.TIROL
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LEHRE

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Noch nie war die Situation am Arbeitsmarkt für Lehrsuchende so gut. Warum sich trotzdem nicht mehr junge Leute für eine Lehre entscheiden, welche Rolle dabei die Eltern spielen und wie das Problem gelöst werden kann.

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der Geburten- und Lehrlingszahlen in Tirol

David Narr ist als Fachkräftekoordinator bei der Wirtschaftskammer Tirol tätig. Mittlerweile arbeitet der ehemalige Geschäftsführer der WKT hauptberuflich beim Kaffeeautomatenhersteller Holly.

Die Tiroler Wirtschaft ächzt unter dem Fachkräftemangel. Verzweifelt suchen heimische Unternehmen nach Lehrlingen. Seit vergangenem Jahr übersteigt die Zahl der offenen Lehrstellen die der jungen Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen – und sie klettert weiter. Laut AMS sind aktuell zehn Prozent mehr Lehrstellen unbesetzt als 2021. Das zeigt, wie drastisch die Situation inzwischen ist.

Dass sich Stand Ende Oktober 4,4 Prozent mehr Tiroler Jugendliche als letztes Jahr dazu entschieden haben, eine Berufslehre zu beginnen, ist dabei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Wir haben zu wenige Menschen, die wir ausbilden können“, sagt der Fachkräfteko-

ordinator der Wirtschaftskammer Tirol, David Narr. Schuld sei der demografische Wandel. „Seit gut 15 Jahren verzeichnen wir geburtenschwache Jahrgänge“, so Narr. Während der Anteil der Lehrlinge gemessen an den Geburtenzahlen relativ konstant ist, sinkt die Summe der Auszubildenden seit Jahren kontinuierlich ab. Waren es 1980 noch über 5.800 junge Menschen, die in Tirol eine Lehre begonnen haben, sind es heuer nur noch gut 3.300. Im gleichen Zeitraum sind die Geburten allerdings ähnlich stark gesunken, sodass der prozentuale Anteil in etwa gleich geblieben ist. Rund die Hälfte der Jugendlichen entscheidet sich für eine Lehre. Der Geburtenrückgang sei laut Bernd Gössling aber nur eine Seite der Medaille. Er forscht am Institut für Organisation und Lernen der Universität

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© D IE FOTOGRAFEN
QUELLE: WKT LEHRLINGSSTATISTIK 2021 Jahr 1980 11.405 5.812 1985 9.877 5.282 1990 8.449 4.112 1995 8.257 3.589 2000 7.988 3.983 2005 8.198 4.246 2010 8.248 4.128 2015 7.151 3.344 2020 6.914 3.001 2022 6.653 3.315 Geburtenzahl (15 Jahre zuvor) Lehranfänger LEHRE
Entwicklung

Innsbruck und sieht noch einen zweiten Grund für den Lehrstellenüberschuss: „Langfristige wirtschaftliche Veränderungen wie die Digitalisierung oder die Umstellung auf eine klimaneutrale Wirtschaft erhöhen den Bedarf an Fachkräften.“ In Kombination mit konstantem Wirtschaftswachstum sorgen diese für eine große Ausbildungsbereitschaft unter den Betrieben.

V ERERBTE BILDUNG

Um mehr junge Menschen dazu zu bewegen, eine Lehre zu absolvieren, werde laut Narr viel Zeit und Geld in die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses gesteckt. Zu einem signifikanten Anstieg der Lehrlingszahlen hat das bisher aber nicht geführt. Einen Grund dafür sieht Sabine Platzer-Werlberger, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol, im Vererben der Bildungszugänge:

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der Lehranfänger-
QUELLE: WKT LEHRLINGSSTATISTIK 2021 Jahr Anteil der LehranfängerInnen an Geburtenzahl in % 1985 53,80 1990 48,67 1995 43,47 2000 49,86 2005 51,79 2010 50,05 2015 46,76 2020 43,40 2021 45,98 2022 49,83 1980 50,96 „W ir haben zu wenige Menschen, die wir ausbilden
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Bernd Gössling

ist Professor am Institut für Organisation und Lernen der Universität Innsbruck. Er forscht im Bereich Wirtschaftspädagogik und ist wissenschaftlicher Experte auf dem Gebiet der Ausbildung.

Imagestudie

Junge Menschen, die eine Lehre machen

Attraktivität der Lehre (Skala von 1 bis 4)

Junge Menschen, die eine Lehre planen

Junge Menschen, die keine Lehre planen

„Überproportional viele Arbeiterkinder machen eine Lehre, wohingegen nur sieben Prozent aller Berufsschüler Akademikereltern haben.“ Diese Zahlen legen die Schlussfolgerung nahe, dass die Lehre bei AkademikerInnen keinen guten Ruf genießt. „Bei vielen herrscht immer noch der Irrglaube, dass nur ein Studienabschluss eine Karriere ermöglichen kann“, bestätigt Narr.

L aut Gössling sei die Studienlage zum Image der Lehre zwar schlecht, aber bei der Interpretation der Forschungsergebnisse sei es wichtig, zwischen dem Image als „kollektiv geteiltem Assoziationsmuster“ und den tatsächlichen Gegebenheiten der Lehre zu unterscheiden. Auffällig sei, dass bei denen, die selbst eine Lehre gemacht haben, die Vorstellungen differenzierter seien und „Familien aus dem Arbeitermilieu dementsprechend die Lehre in der Regel besser bewerten als Akademikerfamilien“, so Gössling. Das bestätigt auch eine Studie der Arbeiterkammer aus dem Jahr 2017 Lehrlinge selbst bewerten die Attraktivität der Ausbildung überwiegend als positiv – 1,7 auf einer Skala von 1 (sehr attraktiv) bis 4 (nicht attraktiv). Jugendliche, die keine Lehre geplant hatten, vergaben

nur eine Note von 3,5. Als Haupteinflussfaktor bei der Berufswahl wurden die Eltern genannt.

V ERALTETES IMAGE?

„Es gibt immer noch dieses veraltete Bild der Lehre, das vor allem viele Eltern im Kopf haben“, sagt Narr. Dieses stamme aus einer Zeit, als Handys noch so groß waren wie Koffer und die Qualität noch nicht im Zentrum der Ausbildung gestanden habe, so der Fachkräftekoordinator. „In den Achtzigern gab es eine absolute Talfahrt des Images der Lehre“, ergänzt Platzer-Werlberger „Damals war es über weite Strecken kein Ausbildungsverhältnis. Stattdessen wurden Lehrlinge zu oft als billige Hilfskräfte gesehen.“ Das habe sich in den letzten Jahren aber deutlich ins Positive gewandelt. Laut Narr würden heute weder die ausbildenden Betriebe noch die Lehrlinge sich selbst überlassen.

A llerdings gaben im österreichischen Lehrlingsmonitor 2022 rund ein Drittel der Lehrlinge an, häufig Tätigkeiten erledigen zu müssen, die nicht zu ihrer Ausbildung gehören. Außerdem müssen 17 Prozent der Auszubildenden immer wieder unfreiwillige Überstun-

24 LEHRE
„E s gibt leider Lehrbetriebe, die man zur Begründung für ein schlechtes Image heranziehen könnte .“
© P RIVAT
1,7 1,8 3,5
STUDIE: IMAGE DER LEHRE 2017, AK STEIERMARK

Ausbildungsfremde Tätigkeiten

Ich muss Tätigkeiten verrichten, die eindeutig nicht zu meiner Ausbildung gehören.

den leisten. „Es gibt leider Lehrbetriebe, die man zur Begründung für ein schlechtes Image heranziehen könnte“, meint Gössling. Ein von manchen geteiltes schlechtes Image werde jedoch den vielen Lehrbetrieben nicht gerecht, die eine hervorragende Ausbildung, Aufstiegsmöglichkeiten und überdurchschnittliche Verdienstmöglichkeiten bieten. „Jedes Image ist ein Stereotyp und eine Vereinfachung“, so der Wissenschaftler, „deshalb kann es bei der Berufswahl zu Problemen kommen, wenn den vereinfachten gesellschaftlichen Bildern nicht eigene, reflektierte Erfahrungen entgegengestellt werden.“

V ERSCHIEDENE ANSÄTZE

„Wenn wir das Fachkräfteproblem lösen wollen, müssen wir die Lehre attraktiver machen“, meint Gössling. Das ginge nur über die Qualität der Ausbildung. Er fordert: g ute Betreuung, spannende Aufgaben, Eingehen auf individuelle Besonderheiten und in manchen Bereichen bessere Arbeitsbedingungen. Die öffentliche Wahrnehmung ändere sich aber nicht allein durch Werbung und Kampagnen. Es brauche begleitete und kontrastreiche Erfahrungen im mehrjährigen

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QUELLE: LEHRLINGSMONITOR 2022

Auch theoretische Inhalte sind Teil der dualen Ausbildung.

26 LEHRE

Prozess der beruflichen Orientierung, damit junge Menschen sich in verschiedenen Situationen selbst neu erleben und auf dieser Basis gut informierte Entscheidungen treffen können, so Gössling. Dabei sieht er unter anderem die Lehrbetriebe in der Pflicht: „Unternehmen, die Lehrlinge gewinnen wollen, müssen Praktika anbieten und sich bei Schultagen und Berufsmessen präsentieren, um Jugendlichen Erfahrungen in der Praxis zu ermöglichen.“ Darüber hinaus sei das eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Schulen, Eltern und Kommunen müssen das Problem laut dem Experten gemeinsam angehen.

Zudem sieht Platzer-Werlberger die Wurzel des Lehrlingsmangels im Bildungssystem: „Die Teilung der Schüler findet zu früh statt.“ Laut ihr sollten die SchülerInnen länger gemeinsam unterrichtet werden. Das würde gleich zwei Probleme lösen. Zum einen seien die SchülerInnen dann eher in der Lage, einen eigenen Berufswunsch zu entwickeln, und zum anderen würde es eine einheitliche Allgemeinbildung gewährleisten, so Platzer-Werlberger. Denn aktuell schafft fast ein Viertel der Auszubildenden seine Lehrabschlussprüfung nicht.

Narr betrachtet die Aufgabe, Maßnahmen zu ergreifen, auch als politisches Thema. Die Lehre könne zum Beispiel

Sabine PlatzerWerlberger

Seit über 20 Jahren ist die heutige stellvertretende Geschäftsführerin im AMS Tirol tätig. Durch ihre langjährige Erfahrung kennt sie sich bestens mit dem Arbeitsmarkt und der Lehre in Tirol aus.

durch die Einführung von Prämien für ausgezeichnete Erfolge bei Meister- oder Befähigungsprüfungen aufgewertet werden. Außerdem will er eine Gleichstellung der Ausbildungsformen: „Wir brauchen eine Gleichwertigkeit zwischen den auf die Lehrausbildung aufbauenden Abschlüssen und schulisch akademischen.“

M IGRATION ALS CHANCE

Worin sich alle drei einig sind, ist die Rolle der Migration bei der Bekämpfung des Lehrlings- und Fachkräftemangels. „Geflüchtete Personen müssen ernsthaft und frühzeitig in die Lehre integriert werden“, sagt Platzer-Werlberger. Auch David Narr findet, dass über den Zuzug

qualifizierter Arbeitskräfte aktiv nachgedacht und passende Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. „In der Mehrheit der Betriebe sind Beschäftigte mit diversen Migrationshintergründen längst angekommen“, meint Gössling.

„Wenn es nicht gelingt, jungen Menschen auf neue Weise zu zeigen, welche Möglichkeiten sich ihnen durch eine Lehrausbildung erschließen, werden manche vielleicht Bildungsentscheidungen treffen, die nicht in ihrem eigenen Interesse liegen“, so der Universitätsprofessor. Manche würden das später erkennen. So gebe es eine große Zahl von WechslerInnen aus der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen in die Lehre. Auch Modelle wie „Lehre nach Matura“ und die „duale Akademie“, die sich an MaturantInnen richtet, n ä hmen an Bedeutung zu. Gösslings Einschätzung sei aber durchaus positiv: „Betriebe, die an ihrer Innovationsfähigkeit arbeiten und flexibel agieren, werden auch weiter attraktiv für junge Leute sein.

Eine schnelle Lösung für den Lehrlingsmangel gibt es also nicht. Vielmehr muss an mehreren Stellschrauben gedreht werden, um die Lehre zum einen attraktiver zu machen und zum anderen die Qualität und Vorteile einer dualen Ausbildung in der Wahrnehmung der Gesellschaft zu etablieren.

27 LEHRE
© C HRISTIAN FORCHER SHUTTERSTOCK.COM
„Ü berproportional viele Arbeiter kinder machen eine Lehre, wohingegen nur s ieben Prozent aller Berufsschüler Akademikereltern haben.“
SABINE
, STELLVERTRETENDE GESCHÄFTSFÜHRERIN AMS TIROL

Bremsmanöver vorm gläsernen Pool

Warum man im Frühjahr in Umhausen plötzlichen abbremsen und stehen bleiben muss? Nun, weil man beim neuen Appartementresort „Lifesteil“ einfach nicht vorbeikommt. Zu schrill, zu lässig, zu cool steht das Cityhotel prominent an der Landesstraße platziert und gewährt Einblicke, die man sonst wohl nirgends bekommt. Dominic Kapferer, Janine Scheiber und Benedikt Kapferer, das geschäftsführende Trio, wollen mit dem stylischen Übernachtungskonzept das Nicht-Alltägliche ins Ötztal bringen.

Ihr eröffnet im Frühjahr 2023 in Umhausen das Appartementresort Lifesteil, das sich im Look eines internationalen Cityhotels präsentiert. Sowohl die Architektur als auch das Konzept darf man getrost als außergewöhnlich bezeichnen. Welches Publikum sprecht ihr mit diesem aufsehenerregenden Projekt an?

Wir sprechen alle an, die ein buntes, lebendiges Konzept der anderen Art schätzen, Menschen, die im Ötztal was Besonderes erleben möchten. Das hängt

nicht vom Alter ab, sondern von einem Geist, der offen ist für frische Ideen. Natürlich ist bei uns jeder willkommen, der auch mehr Platz vorfinden möchte als in einem Hotelzimmer. Wir haben diesen Standort gewählt, weil Umhausen der Mittelpunkt einer aufstrebenden Region ist. Hier wird dem Gast alles geboten, was er sich wünscht.

Sieht man sich das Resort näher an, findet man in jedem Eck ein Highlight, das jenseits des Gewöhnlichen ist. Es scheint, ihr habt bewusst eine extravagante Szenerie gewählt. Auf welche Besonderheiten dürfen sich eure Gäste freuen?

Es ist die Buntheit, die das Gebäude durchzieht, und es ist der urbane Stil im alpinen Ötztal. Mit dem begrünten Innenhof, den wir unseren Dschungel nennen, schaffen wir zusätzlich eine außergewöhnliche Oase. Den gläsernen Infinity-Pool sieht man von der Stra-

ße aus und unser Wellnessbereich mit Saunen und Dampfbad ist ein absolutes Highlight. Natürlich gibt es noch weitere Überraschungen, aber die werden noch nicht verraten.

Im „Lifesteil“ kann man aber nicht nur lässig übernachten, sondern auch so richtig cool feiern. Die Botanik Bar, die im Resort integriert ist, scheint jenseits des Üblichen angesiedelt zu sein. Was können wir uns da erwarten?

Wie der Name schon sagt, wird es in der Bar auf alle Fälle grün. Mit verschiedensten Events wollen wir junges und auch einheimisches Publikum anlocken. Wir wollen das Flair des Städtischen hierherbringen und so ist auch die Bar ausgerichtet. Man darf gespannt sein.

LIFESTEIL Appartementresort

Hintere Gasse 26 6441 Umhausen Tel.: 0699/10 52 18 20 E-Mail: info@lifesteil.at www.lifesteil.at

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L IFESTEIL APPARTEMENTRESORT (3) E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG
©
TOP.TIROL
von links: Dominic Kapferer, Janine Scheiber, Benedikt Kapferer

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Lehre mal anders

Es gibt zahlreiche Wege, einen Lehrberuf zu erlernen. Von der Lehre mit Matura bis hin zu Sport und Lehre. Wir stellen drei junge Männer vor, die sich in einem zweiten Schritt für eine praktische Ausbildung entschieden haben.

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LUKAS MÖSSLER MATTHÄUS HILBER JAN KLUKAS

„S chmieden ist eines der ältesten Handwerke und dennoch ein aussterbender Beruf. Mir ist es wichtig, dieses schöne und vielseitige Handwerk weiterzuführen.“

Schlosser, Schmied und Sozialarbeiter

Der studierte Sozialarbeiter Lukas Mössler verwirklicht sich mit der Lehre zum Schmied und Bauschlosser einen Traum.

Die Entscheidung, als Jugendsozialarbeiter aufzuhören, fiel Lukas Mössler nicht leicht. Schließlich hatte er Soziale Arbeit studiert und mochte die Arbeit mit Jugendlichen. Gleichzeitig interessierte er sich schon lange fürs Handwerk. „Ich habe in der Vergangenheit einiges selbst gemacht: Räder repariert oder Möbel gebaut. Ich wollte das Ganze von Grund auf lernen“, erzählt der 29-Jährige. Infrage kamen für ihn eine Lehre als Tischler, Zimmerer oder Schmied. „Die Arbeit mit Metall ist etwas Besonderes. Außerdem hat man gute Jobaussichten. Schmieden ist eines der ältesten Handwerke und dennoch ein aussterbender Beruf. Mir ist es wichtig, dieses schöne und vielseitige Handwerk weiterzuführen.“

QUEREINSTEIGERINNEN

So kündigte Mössler vergangenes Jahr seine Sozialarbeiterstelle und startete eine Lehre zum Schmied und Bauschlosser. Nun befindet er sich im dritten Lehrjahr – dank Maturaabschluss verkürzt sich die Ausbildung um ein Jahr. Mit der Schmiede und Schlosserei Pernlochner in Rum, einem kleinen Familienunternehmen, hat er einen passenden Lehrbetrieb gefunden. „QuereinsteigerInnen

wissen, was sie wollen, und haben eine gewisse Reife. Bei Lukas hatten wir die Gelegenheit, einen Lehrling zu bekommen, der sich berufen fühlt“, sagt Florian Pernlochner, der das Unternehmen in dritter Generation führt. Durch die Matura bringe er ein gutes Allgemeinwissen, als Sozialarbeiter soziale Kompetenzen mit und neuen Schwung in den Betrieb. Dass Lukas Mössler ein gewisses Talent besitzt, stellte er auch beim Bundeslehrlingswettbewerb in Metalltechnik im Oktober in Kärnten unter Beweis, wo er sich den dritten Platz geholt hat.

KOMBI AUS BEIDEM

Auch Lukas Mössler spricht von dem Betrieb als Glücksfall. Er lerne sehr viel, unterliege als Erwachsener im Vergleich zu minderjährigen Lehrlingen weniger arbeitsrechtlichen Einschränkungen und werde respektvoll behandelt. Außerdem sei sein Gehalt wesentlich höher.

Für die Zukunft kann sich Mössler vorstellen, die Sozialarbeit mit seinem Beruf als Schmied und Schlosser zu kombinieren. Bis es so weit ist, möchte er jedoch noch viel dazulernen. „In dem Beruf lernt man nie aus. Manchmal ist das etwas zermürbend, andererseits ist das toll und motivierend.“

Einblicke in die Werkstatt der Schmiede und Schlosserei Pernlochner, einem kleinen, inhabergeführten Lehrbetrieb in Rum

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LUKAS MÖSSLER , ANGEHENDER SCHMIED
„Q uereinsteigerInnen wissen, was sie wolle n, und haben eine gewisse Reife.“
FLORIAN PERNLOCHNER , INHABER DER SCHMIEDE UND SCHLOSSEREI PERNLOCHNER

Zweites Standbein

Biathlet Matthäus Hilber strebt eine Karriere als Profisportler an. Er weiß aber auch, dass es nur wenigen gelingt, vom Sport zu leben. Deshalb absolvierte er eine Mechatronikerlehre.

Wi ll man ProfisportlerIn werden, gilt es, viel Zeit und Energie in den Sport zu investieren. Macht man parallel dazu auch noch eine Lehre, dann ist perfektes Zeitmanagement gefragt. Einer, der das weiß, ist Matthäus Hilber. Bereits als junger Bub wollte der heute 21-Jährige Profisportler werden – zuerst im Langlauf, schlussendlich ist es der Biathlon geworden.

Nach Abschluss der Sporthauptschule in Wörgl stand er vor der Entscheidung, wie es weitergehen sollte. „Mein Plan A war der Sport, aber ich wollte mir ein zweites Standbein schaffen für den Fall, dass es nicht klappt. So entschied ich mich, eine Lehre zum Mechatroniker zu machen.“

U NTER EINEM HUT

Neben Organisationstalent ist auch ein verständnisvoller Lehrbetrieb gefragt, um Spitzensport und Ausbildung zu vereinbaren. Mit Innio Jenbacher, die sich mit Hilber das erste Mal am Modell Lehre und Sport versucht haben, hatte der ambitionierte Sportler Glück. „Wir waren offen, da Hilber ein interessanter Kandidat war und wir immer gute Leute brauchen. Sein Ziel ist, Profisportler zu werden. Wenn er das nicht schafft, dann haben wir einen super ausgebildeten Facharbeiter“, erklärt Eugen Hotarek, Ausbildungsleiter bei Innio Jenbacher.

Es wurde ein flexibles Gleitzeitmodell mit einer 27-Stunden-Woche eingeführt. Zu Lehrgängen musste Hilber anwesend sein und konnte sein Zeitkonto aufbauen. Darauf konnte er zurückgreifen, wenn er für Training und Wettkämpfe frei brauchte. Inzwischen ist Hilber mit seiner Ausbildung fertig und in Teilzeit bei Innio angestellt. „Ich kann

mir vorstellen, bei einem entsprechenden Bewerber oder einer entsprechenden Bewerberin das Modell noch einmal anzuwenden“, sagt Hotarek.

ENTSCHEIDENDES JAHR

Dieser Winter sei laut Hilber ausschlaggebend für ihn. „Mein Ziel ist, Kaderathlet zu werden. Sollte es heuer nicht klappen, werde ich mich ganz auf meinen Beruf konzentrieren.“ In beiden Fällen ist der 21-Jährige dank seiner oft fordernden Lehrjahre mit Sport und Ausbildung mit Matura gut vorbereitet.

Lehre und Sport ist eine Initiative der WK Tirol und des Vereins der Tiroler Sportfachverbände tiSport . Sie sieht beispielsweise eine längere Ausbildungsdauer und eine Freistellung der Lehrlinge für Trainings und Wettkämpfe vor. Lehrbetriebe erhalten zusätzliche Unterstützung.

32 LEHRE MAL ANDERS
„Mein Plan A war der Sport, aber ich wollte mir ein zweites Standbein schaffen für den Fall, dass es nicht klappt.“
„Ich kann mir vorstellen, bei einem entsprechenden Bewerber das Modell noch einmal anzuwenden.“
EUGEN Biathlet und Mechatroniker: Matthäus Hilber beim Training in der Leutasch

Beruf mit Zukunft

Jan Klukas hat sein Studium abgebrochen, um eine Lehre als Elektrotechniker zu beginnen. Eine Entscheidung, die er nicht bereut.

„E lektriker ist ein zukunftsträchtiger Beruf, der viele Facetten abdeckt und in vielen Bereichen gebraucht wird.“

Eigentlich ist der Münchner Jan Klukas nach Innsbruck gezogen, um Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik zu studieren. Kurz nach Studienbeginn stellte er jedoch fest, dass er lieber eine praktische Ausbildung absolvieren möchte. Er sah sich nach einer alternativen Ausbildung um und wurde fündig. „Elektriker ist ein zukunftsträchtiger Beruf, der viele Facetten abdeckt und in vielen Bereichen gebraucht wird“, erklärt der heute 23-Jährige. So trat er eine Lehrstelle bei Fiegl & Spielberger an.

L ehrlinge, die ihre Ausbildung im zweiten Bildungsweg machen, also die Matura oder eine Lehrabschlussprüfung (LAP) in einem anderen Beruf bereits in der Tasche haben, gibt es bei dem Innsbrucker Ausbildungsbetrieb einige, erklärt Armin Löschnig, Leiter der Personalentwicklung bei Fiegl & Spielberger. „Wir haben GrafikerInnen, ehemalige JusstudentInnen, SchauspielerInnen – in der Regel sind das sehr gute, fokussierte Lehrlinge, die wissen, was sie wollen.“

W ICHTIGE ZIELGRUPPE

Außerdem seien Lehrlinge wie Klukas bereits gut ausgebildet und erfahrener. „Jan Klukas hat mit Sicherheit gutes schulisches Know-how mitgebracht, etwa in Mathe und Physik, was bei uns sehr wichtig ist. Dass er zusätzlich über Erfahrungen am Bau

Lehre statt Uni: Jan Klukas hat sein Studium abgebrochen, um Elektrotechniker zu werden.

Lehre nach der Matura

Für Personen mit Matura verkürzt sich die Lehrzeit um ein Jahr. Außerdem ändert sich das Lehrlingseinkommen. Ausbildungsbetriebe, die Lehrlinge nach erfolgreichem Maturaabschluss einstellen, erhalten Förderungen

und großes Interesse verfügt, macht ihn für uns zum perfekten Lehrling.“ Derzeit bildet das Elektrotechnikunternehmen 86 Lehrlinge aus. Die QuereinsteigerInnen werden laut Löschnig immer mehr und seien eine wichtige Zielgruppe in Zeiten des Fachkräftemangels. „Das Modell ‚Lehre nach der Matura‘ bzw. nach einer bereits positiv abgeschlossenen LAP ist ein Erfolgsmodell. Es gibt immer mehr, die sich umorientieren und später eine bzw. eine zweite Lehre beginnen.“ Außerdem würden die kürzere Ausbildungsdauer und das höhere Gehalt diese Form der Lehre für Personen mit Matura attraktiver machen. Auch Jan Klukas hatte kein Problem mit seinem Studienabbruch. „Die Entscheidung gegen ein Studium und für eine Lehre ist mir sehr leicht gefallen. Als Elektriker habe ich gute Jobaussichten“, sagt Klukas.

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„Das Modell ‚Lehre nach der Matura‘ bzw. nach einer bereits positiv abgeschlossenen LAP ist ein Erfolgs modell.“
© FIEGL & SPIELBERGER

Christian Mey ist Geschäftsführer von UNTERLAND.JOBS, dem regionalen Jobportal für die Bezirke Kufstein, Kitzbühel und Schwaz. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen Arbeitgeber dabei, ihr Recruiting zu optimieren.

„Das ist eine nachhaltige Revolution am Arbeitsmarkt“

Christian Mey von UNTERLAND.JOBS im Gespräch mit top.tirol über künftige Herausforderungen für Personalverantwortliche und warum man die Mitarbeitersuche vom Zufall befreien muss.

In Tirol gibt es so viele offene Stellen wie noch nie und die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Kann man in so einem Umfeld überhaupt noch Mitarbeiter finden, Herr Mey?

CHRISTIAN MEY: Die aktuellen Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt sind für Unternehmen eine enorme Herausforderung. In wenigen Jahren wurde aus einem Arbeitgebermarkt ein Arbeitnehmermarkt. Das ändert alles. Nachhaltig. Wenn Arbeitgeber also auch in Zukunft genügend qualifizierte Mitarbeiter finden wollen, müssen sie ihre Methoden im Recruiting optimieren.

Könnte die bevorstehende Rezession nicht auch für eine Erholung am Arbeitsmarkt sorgen? Das hängt von der Intensität und Dauer ab. Kurzfristig ist eine leichtere Entspannung durchaus möglich. Fest steht aber, dass es nach jeder Rezession auch einen Aufschwung gibt, der dann auf einen sich verschärfenden demographischen Wandel am Arbeitsmarkt stoßen wird. Und genau dafür rüsten sich vorausschauende Arbeitgeber schon jetzt, weil sie wissen, dass der Kampf um die Talente dann noch härter wird. Durch Abwarten verschiebt man das Problem also nur in die Zukunft und verstärkt es. So mancher Arbeitgeber wird das nicht überleben.

34 TOP.TIROL
G RETTER FOTOGRAFIE E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG
©

Welche Trends sehen Sie aktuell bei der Suche nach Mitarbeitern? Die Entwicklung im Recruiting ist atemberaubend. Das Berufsbild des Recruiters, der Recruiterin wandelt sich gerade in Höchstgeschwindigkeit. Aus dem einstigen Einkäufer muss in kürzester Zeit ein Vertriebler auf Niveau Key-Account werden. Das alles bei zunehmendem Druck und teils noch unrealistisch begrenzten Budgets zu stemmen, wird viele Personalverantwortliche an die Grenzen führen.

Mit UNTERLAND.JOBS unterstützen Sie Unternehmen dabei, deren Recruiting zu optimieren. Was darf man sich darunter vorstellen? U NTERLAND. JOBS ist ein regionales Jobportal mit rund 500 Kunden und monatlich tausenden Nutzern aus dem Tiroler Unterland. Darüber hinaus unterstützen wir immer mehr Kunden mit unserer Expertise dabei, ihr Recruiting zu optimieren. Also beim Aufbau einer regionalen Arbeitgebermarke, beim Performance Marketing, digitalem Storytelling, zeitgemäßem Wording der Stellenanzeigen. Aber auch mit der intelligenten Digitalisierung des gesamten Recruitingprozesses, um eine optimale candidate journey zu erreichen. Das, was von den Arbeitgebern dabei besonders geschätzt wird, sind unser objektiver Blick von außen auf den eigenen Recruitingprozess und die klaren Empfehlungen, die wir schon nach einer ersten Analyse aussprechen können.

Wo gibt es den meisten Aufholbedarf? Das ist sehr unterschiedlich. Manche Unternehmen glauben immer noch, mit teuren Printanzeigen die meisten Kandidaten zu erreichen, andere wiederum glauben, dass ein einfacher organischer Post auf Facebook alle Probleme im Recruiting löst. Aber es gibt wie überall im Leben auch Vorreiter, die dieser Herausforderung mit einer höheren Professionalität begegnen. Derzeit vorrangig

„Was von den Arbeitgebern besonders geschätzt wird, sind unser objektiver Blick von außen auf den eigenen Recruitingprozess und die klaren Empfehlungen, die wir nach einer ersten Analyse aussprechen.“

größere Arbeitgeber, die auch die personellen Ressourcen dazu haben. Sie dominieren aktuell den Arbeitsmarkt, was sich in messbar besseren Bewerbungsquoten zeigt. Sorgen machen mir die vielen kleinen bis mittelgroßen Arbeitgeber, denen die Personalressourcen fehlen. Sie brauchen professionelle Unterstützung von außen, um ihr Recruiting zu systematisieren.

Wie wichtig ist inzwischen die Rolle sozialer Medien im Recruiting? Nach Jobportalen sind sie inzwischen der zweitwichtigste Kanal im Recruiting geworden. Während man auf UNTERLAND.JOBS tausende Kandidaten und Kandidatinnen genau dann anspricht, wenn sie aktiv suchen, können wir für unsere Kunden auf Facebook & Co auch die noch größere Gruppe latent wechselwilliger Kandidaten mit Performance Recruiting ansprechen. Dabei werden passende Kandidaten und Kandidatinnen durch künstliche Intelligenz und smarte Formulare gefiltert, um dann direkt vom Arbeitgeber kontaktiert zu

werden. Nur ein Beispiel, wofür man soziale Medien nutzen kann.

Können Sie uns einen Einblick in das Recruiting von morgen geben? Es wird zu der Schlüsselposition für Arbeitgeber werden und muss vollkommen digital wie ein optimierter Vertriebsprozess ablaufen. Gleichzeitig werden die individuellen Bedürfnisse der Kandidaten und Kandidatinnen immer mehr in den Mittelpunkt rücken. Nur Arbeitgeber, die sich wirklich ernsthaft die Frage stellen, warum sich jemand bei i hnen bewerben sollte, werden die richtigen Antworten darauf finden. Das ist eine nachhaltige Revolution am Arbeitsmarkt.

D anke für das Gespräch.

UNTERLAND.JOBS

Anton-Karg-Straße 3 6330 Kufstein Tel.: 05372/222 01 10

E-Mail: christian@unterland.jobs WWW.UNTERLAND.JOBS

35 TOP.TIROL

RANKING

TIROLS GRÖSSTE LEHRBETRIEBE

Im Angesicht des Fachkräftemangels ist Ausbildung Trumpf. Wer den besten Nachwuchs selbst ausbildet, hat auch als Erster eine Chance, die eigenen Reihen dauerhaft zu verstärken –und zugleich qualifizierte MitarbeiterInnen zur Hand, die das Unternehmen bereits kennen. Wer dabei in Tirol aktuell die Nase vorne hat, hat top.tirol erhoben.

RANKING 36

Quelle: Die Angaben beruhen auf Rückfrage bei den Unternehmen. Befragt wurden Tirols größte Lehrbetriebe aufbauend auf den letztjährigen Rankings. Die Lehrlings- sowie die Mitarbeiterzahlen entsprechen dem Stand 31. Oktober 2022.

RANKING 37
TOP-3LEHRBETRIEBE 300 Lehrlinge SPAR 1. 135 Lehrlinge MPREIS 3. 166 Lehrlinge ÖBB 2.

1.

4Milliarden Euro will die ÖBB bis 2028 in Tirol investieren .

2.

DIE TOP ­30BETRIEBE MIT DEN MEISTEN LEHRLINGEN

SPAR

Das einzige in ganz Österreich aktive Lebensmittelhandelsunternehmen, das zu 100 Prozent in österreichischem Besitz ist, ist mit seinen über 2.400 Lehrlingen der größte private Lehrlingsausbilder Österreichs.

ÖBB

Die ÖBB sind die größte staatliche Eisenbahngesellschaft Österreichs. Die Tochtergesellschaften ÖBB-Personenverkehr AG, Railcargo Austria AG und ÖBB-Infrastruktur AG sind für ihre eigenen Geschäftsbereiche verantwortlich.

MPREIS

3.

Das bereits im Jahr 1920 von Theresa Mölk gegründete Lebensmittelhandelsunternehmen ist Marktführer in Tirol und betreibt darüber hinaus Supermarktfilialen in Salzburg, Kärnten, Vor arlberg und Südtirol.

BODNER GRUPPE

SANDOZ

geht auf die Biochemie Kundl zurück, in der 1951 das erste oral einnehmbare Penizillin entwickelt wurde.

4.

Das zu 100 Prozent in Familienbesitz befindliche Bauunternehmen wurde bereits im Jahr 1913 in Sillian in Osttirol gegründet und hat sich in den letzten 108 Jahren zu einem der führenden Unternehmen in seiner Branche entwickelt.

SANDOZ

5.

Das Pharmaunternehmen gehört zur Novartis Gruppe und feiert heuer sein 75-Jahre-Jubiläum. Sandoz produziert und entwickelt Generikaprodukte. Dank einer Einigung mit der öster reichischen Bundesregierung wird in Kundl auch die Penicillinproduktion ausgebaut.

166 185 3.300

135 167 4.940

Quelle: Die Angaben beruhen auf Rückfrage bei den Unternehmen. Befragt wurden Tirols größte Lehrbetriebe aufbauend auf den letztjährigen Rankings. Die Lehrlings- sowie die Mitarbeiterzahlen entsprechen dem Stand 31. Oktober 2022.

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Lehrlinge 2022 Lehrlinge 2021 Mitarbeiter 2022
LEHRBETRIEB
300 300 4.096
131 93 3.550
129 121 4.500
RANKING
POWERED BY

MPREIS

Mit 241 Filialen in Nord- und Osttirol ist Mpreis im ganzen Land vertreten. Für zusätzliche Erreichbarkeit stellt der Lebensmittelhändler Auszubildenden zudem ein Lehrlingsticket für öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung. Mpreis bildet in insgesamt neun Lehrberufen aus – nicht nur im Bereich Einzelhandel , sondern auch BäckerInnen und KonditorInnen sowie im eCommerce und der Informationstechnologie

FIRMENSITZ: VÖLS

LEHRLINGE IN TIROL: 135

MITARBEITER IN TIROL: 4.940 BRANCHE: LEBENSMITTELHANDEL

Vor dir alle Möglichkeiten.

BODNER

Dank ihrer breiten Diversifikation rund um das Thema Bau kann die Bodner Gruppe Lehrlingen auch ein ebenso breites Spektrum an Lehrberufen bieten. Insgesamt werden zwölf reguläre Lehrberufe sowie eine Doppellehre zum Hochbauer-Betonbauer und TiefbauerBetonbauer angeboten.

FIRMENSITZ: KUFSTEIN

LEHRLINGE IN TIROL: 131 MITARBEITER IN TIROL: 3.550 BRANCHE: HOCH- UND TIEFBAU, BAUTRÄGER, BAULOGISTIK

Jetzt einen unserer zukunftsträchtigen Lehrberufe starten: Metalltechnik, Elektrotechnik, Mechatronik oder IT-Technik.

lehrebeijenbacher vor-dir-die-Zukunft.at

RANKING

6.

Einen Umsatz von mehr als 2 Milliarden Euro brachte Plansee dieses Jahr die Übernahme von Ceratizit ein.

7.

DIE TOP ­30 ­ BETRIEBE MIT DEN MEISTEN LEHRLINGEN

LEHRBETRIEB

PLANSEE GROUP

Die Plansee Group setzt sich aus den beiden Metallverarbeitenden Unternehmen Plansee und Ceratizit zusammen. Plansee hat sich auf die Verarbeitung der hochschmelzenden Werkstoffe Molybdän und Wolfram spezialisiert, während Ceratizit vorwiegend mit Wolframkarbid arbeitet.

THÖNI GRUPPE*

Das Hauptgeschäftsfeld des Telfer Familienunternehmens sind Aluminiumprodukte. Zudem ist es in der Energietechnik, im Anlagenbau und in der Schlauchproduktion tätig. Seit 2009 bietet Thöni das Modell Matura mit Lehre an.

INNIO JENBACHER

8.

Innio ist einer der weltweit führenden Hersteller von Gasmotoren, Blockheizkraftwerken und Dieselgeneratoren. Das Unternehmen betreibt neben dem Standort in Jenbach weitere Hauptbetriebsstätten in Kanada und den Vereinigten Staaten.

XXXLUTZ

9.

Seit dem Jahr 2003 ist das Unternehmen mit Hauptsitz im oberösterreichischen Wels der umsatzstärkste und verkaufsflächenmäßig größte Möbelhändler Österreichs. Neben XXXLutz gehören auch Mömax und Möbelix zur Firmengruppe.

BILLA

10.

MARKUS STOLZ

ist das größte gewerbliche Haustechnikunternehmen in Österreich.

12.

Billa, ein Akronym für billiger Laden, wurde im Jahr 1953 von Karl Wlaschek gegründet und entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zum Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel. 1996 wurde das Unternehmen von der deutschen REWE Group übernommen.

MARKUS STOLZ GMBH

Das Haustechnikunternehmen wurde im Jahr 1962 von Markus Stolz in Bludenz gegründet. Heute betreibt die Firma 14 Betriebe in ganz Österreich und ist das größte gewerbliche Installationsunternehmen für haus- und gebäudetechnische Anlagen.

FIEGL & SPIELBERGER

Das bereits im Jahr 1927 in Innsbruck gegründete Unternehmen ist der größte Elektrotechnikspezialist Westösterreichs. Neben den klassischen Bereichen wie der Elektro-Installationstechnik bietet die Firma auch Zugangs- und Sicherheitslösungen an.

* davon 77 in der Thöni Akademie

Quelle: Die Angaben beruhen auf Rückfrage bei den Unternehmen. Befragt wurden Tirols größte Lehrbetriebe aufbauend auf den letztjährigen Rankings. Die Lehrlings- sowie die Mitarbeiterzahlen entsprechen dem Stand 31. Oktober 2022.

40 RANKING
Lehrlinge 2022 Lehrlinge 2021 Mitarbeiter 2022
127 138 2.500
125
130 867
90 95 2.000
70 90 500
65 52 1.164 11.
64 73 290
60 68 450

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Technische Ausbildung auf Top-Niveau

Mit den beiden starken Metallen Molybdän und Wolfram macht die Plansee Group die Welt sicherer und lebenswerter. Stark ist auch die Ausbildung in sechs technischen Berufen am neuen Ausbildungszentrum in Reutte.

Angefangen hat die Geschichte der Plansee Group vor mehr als 100 Jahren. Damals wurde mit Wolfram-Draht für Glühbirnen Licht in jeden Haushalt gebracht. Heute sind Wolfram und Molybdän in vielen Hightech-Geräten zu finden, zum Beispiel im Mobiltelefon, in Computertomografen und Werkzeugmaschinen –die Welt steckt voller Plansee! Das privat geführte Unternehmen beliefert eine Vielzahl von Branchen wie die Unterhaltungselektronik, die Beschichtungs- und Medizintechnik sowie die Halbleiter-

industrie. Auch die Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt, der Maschinenbau und die Bauindustrie setzen auf die Kompetenz und Werkstofflösungen der beiden Unternehmensbereiche Plansee Hochleistungswerkstoffe und Ceratizit.

Fachkräfte ausbilden und gemeinsam Zukunft gestalten Die interne Aus- und Weiterbildung ist eine wichtige Säule innerhalb der Plansee-Unternehmenskultur. Das neue Ausbildungszentrum mit insgesamt

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© P LANSEE SE E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Ausbildungszentrum: Platz für bis zu 240 Lehrlinge im hochmodernen Ausbildungszentrum mit werkseigener Fachberufsschule in Reutte

3.000 m 2 Ausbildungswerkstatt wurde letztes Jahr in Reutte eröffnet und gilt heute als das größte in der Region.

Hier wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, bei dem der Lehrling im Mittelpunkt steht. Das 12-köpfige Ausbildungsteam sorgt unter anderem für einen behutsamen Übergang von der Schulbank ins Arbeitsleben. Das Lernen in großzügig gestalteten Unterrichtsräumen wird mit vielen zusätzlichen Angeboten, die weit über den klassischen Theorieunterricht hinausgehen, gefördert. Dorthin können sich die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach der praktischen Arbeit zurückziehen. Während der gesamten Lehrzeit steht jedem ein Ausbilder oder eine Ausbilderin für die fachliche, soziale und kulturelle Integration in die Plansee-Welt zur Seite.

Die Wirtschaftskammer und die Arbeiterkammer des Landes Tirol hat der Plansee Group erneut das Prädikat Ausgezeichneter Tiroler Lehrlingsbetrieb verliehen.

L eidenschaft für die Pulvermetallurgie

I hrer Zeit immer einen Schritt voraus sein, als Unternehmen niemals stillstehen – das zeichnet die Plansee Group aus. Mitarbeitende können sich hier weiterentwickeln und ihren Fußabdruck hinterlassen, in der Produktion und in werkseigenen Laboratorien. Für Hightech-Produkte werden neue Werkstoffe und Bauteile entwickelt, ihre Herstellungsverfahren und Anwendungsbereiche geprüft und kontinuierlich optimiert. Technik und Wissenschaft arbeiten hier Hand in Hand zusammen.

Technikbegeisterte mit Lust auf eine Ausbildung in einem zukunftssicheren technologiegetriebenen Unternehmen können bei der Plansee Group zwischen sechs technischen Lehrberufen wählen. Das Ausbildungszentrum bildet

in Metalltechnik mit dem Hauptmodul Zerspanungstechnik und mit dem Hauptmodul Maschinenbautechnik aus sowie in Prozesstechnik, Werkstofftechnik, Elektrotechnik und Labortechnik. Die Ausbildungszeiten variieren zwischen drei Jahre für Werkstofftechnik über dreieinhalb Jahre bis hin zu vier Jahre für Elektrotechnik.

Attraktiver Arbeitgeber und verlässlicher Karrierepartner Wer nach erfolgreicher Ausbildung weiterhin für die Pulvermetallurgie mit den beiden starken Werkstoffen Molybdän und Wolfram brennt, findet in dem internationalen Unternehmen viele Perspektiven.

Die meisten Lehrlinge bleiben über die Ausbildung hinaus bei der Plansee Group. Sie schätzen ihre sicheren Arbeitsplätze mit einer leistungs- und ergebnisbezogenen Vergütung und eine offene, wertschätzende Unternehmenskultur. Weitere Pluspunkte sind verschiedene Angebote für Weiterbildungsmaßnahmen – das sind beste Voraussetzungen für die nächsten Karriereschritte.

Ausbildungszentrum Plansee SE

Metallwerk-Plansee-Straße 71 6600 Reutte Tel.: 05672/600 2517

E-Mail: Monika.Drexl@plansee.com Tel.: 05672/600 3322

E-Mail: Manuela.Schuler@plansee.com www.jobs.plansee.com

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In der Plansee-Berufsausbildung sind über 40 % der Lehrlinge weiblich – Tendenz steigend.
„W ir sind stolz auf unser tolles Ausbilderteam und auf unsere hochmotivierten Lehrlinge.“
DER PLANSEE GROUP

13.

DIE TOP ­30 ­ BETRIEBE MIT DEN MEISTEN LEHRLINGEN

LEHRBETRIEB

PORSCHE INTER AUTO

Seit dem Jahr 1977 sind die verschiedenen Autohandelsbetriebe von Porsche in der Porsche Inter Auto zusammengefasst. Das Unternehmen verkauft Neu- und Gebrauchtwagen aller Volks wagen-Marken.

PORR BAU

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Das aus der im Jahr 1869 gegründeten Allgemeinen österreichischen Baugesellschaft hervorgegangene Unternehmen zählt zu den führenden Bauunternehmen Europas. Es ist auch die älteste börsennotierte Gesellschaft des Landes.

SWIETELSKY

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Das Bauunternehmen mit Hauptsitz in Linz betreibt neben Niederlassungen in allen Bundesländern und den Nachbarländern Österreichs auch etwa 100 Tochterfirmen. Das Unternehmen ist der drittgrößte Bauindustriekonzern Österreichs.

UNTERBERGER GRUPPE

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Ein Bürogebäude der STRABAG im niederösterreichischen Hausleiten wurde mit einem Zement-3D-Drucker errichtet.

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Seit der Gründung 1945 befindet sich Rieder Zillertal in Familienhand – in mittlerweile dritter Generation.

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Ausgehend vom ersten Autohaus in Kufstein hat das Familienunternehmen seit 1976 insgesamt 19 Standorte aus dem Boden gestampft und ist mittlerweile auch in der Leasing-, Beteiligungs- und Immobilienbranche tätig.

STRABAG

Der börsennotierte österreichische Technologieunternehmer für Baudienstleistungen entstand aus der im Jahr 1835 gegründeten Ilbau und der im Jahr 1895 gegründeten Strabag. Heute zählt das Unternehmen zu den wichtigsten Bauunternehmen Europas.

TIROL KLINIKEN

Die Tirol Kliniken GmbH ist nicht nur der wichtigste Arbeitgeber Tirols, sondern auch der größte und vielfältigste Gesundheitsbetrieb Westösterreichs. Das Unternehmen ist der Hauptträger der medizinischen Versorgung im Land.

RIEDER ZILLERTAL

Das Unternehmen aus dem Zillertal zählt mit seinen über 400 MitarbeiterInnen zu den Schwergewichten in der Tiroler Baubranche. Neben den Geschäftsfeldern Hoch-, Tiefbau und Holzbau produziert das Unternehmen auch Fenster, Türen und Möbel.

Quelle: Die Angaben beruhen auf Rückfrage bei den Unternehmen. Befragt wurden Tirols größte Lehrbetriebe aufbauend auf den letztjährigen Rankings. Die Lehrlings- sowie die Mitarbeiterzahlen entsprechen dem Stand 31. Oktober 2022.

RANKING
Lehrlinge 2022 Lehrlinge 2021 Mitarbeiter 2022
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Die 1949 gegründete Firma Kahlbacher entwickelt und produziert Winterdienstgeräte für Straße, F lughafen, Bahn und Piste ausschließlich i n Österreich Unser Ziel ist es, mit u nseren Geräten alle Verkehrswege im Winter sicherer zu machen, getreu unserem Motto: „Safety on the road“.

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• ElektrotechnikerIn – Anlagen- und Betriebstechnik und Automatisierungsund Prozessleittechnik 4 Jahre

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Lehre Maschinenbautechnik oder Elektrotechnik bei der Firma Kahlbacher
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Seit 2002 zählt

Swarovski Optik zu den Ausgezeichneten Tiroler Lehrbetrieben.

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DIE TOP ­30 ­ BETRIEBE MIT DEN MEISTEN LEHRLINGEN

DM DROGERIEMARKT

Der deutsche Drogeriekonzern mit Sitz in Karlsruhe ist mit rund 3.800 Filialen und 66.000 MitarbeiterInnen das größte Drogerieunter nehmen Europas. In Österreich betreibt das Unternehmen 386 Standorte und beschäftigt 6.891 MitarbeiterInnen.

FRÖSCHL BAU

Zu den Geschäftsfeldern des Haller Bauunternehmens zählen u. a. Baudienstleistungen (Hoch- und Tiefbau), Schotter, Natursteine, Beton, Recycling, Deponie und Betonfertigteile.

SWAROVSKI OPTIK

Swarovski Optik produziert am Sitz in Absam optische Präzisionsinstrumente wie Teleskope, Ferngläser, Zielfernrohre und optronische Geräte, die weltweit vertrieben werden.

AUTOPARK

Der Haupthändler für Ford, Suzuki, Volvo und Kia mit Standorten in Innsbruck, Vomp, Wörgl und Kirchdorf betreibt dort jeweils u. a. eine Werkstatt sowie einen Gebrauchtwagenverkauf.

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Quelle: Die Angaben beruhen auf Rückfrage bei den Unternehmen. Befragt wurden Tirols größte Lehrbetriebe aufbauend auf den letztjährigen Rankings. Die Lehrlings- sowie die Mitarbeiterzahlen entsprechen dem Stand 31. Oktober 2022.

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T höni Lehrlinge erwartet ein topqualifiziertes Ausbilderteam Ein motiviertes und topqualifiziertes Ausbilderteam sorgt beim Familienunternehmen Thöni für eine fundierte fachliche Ausbildung und unterstützt die Lehrlinge gezielt bei der Vorbereitung auf die Berufsschule. Mit individueller Förderung und zusätzlichen Weiterbildungsmöglichkeiten wie Erste-Hilfe-Kursen

wird zudem die persönliche Entwicklung der Jugendlichen gefördert.

Vielfältige Berufsaussichten nach Lehrabschluss

Nach erfolgreich abgeschlossener Lehre stehen den Fachkräften alle Türen offen, um ihre erlernten Kenntnisse in zahlreichen spannenden Tätigkeiten in einem wachsenden und international erfolgreichen Tiroler Familienunternehmen einzusetzen. Auch Lehre mit Matura wird unterstützt. In dieser dualen Ausbildungsform werden Jugendliche nicht nur auf den direkten Berufseinstieg vorbereitet, sondern sie erhalten dazu noch eine erweiterte Allgemeinbildung verbunden mit der Zugangsberechtigung zu einem Hochschulstudium.

Schnuppertage sind das ganze Jahr über möglich

Thöni Industriebetriebe GmbH

Obermarktstraße 48, 6410 Telfs Tel.: 05262/6903-0

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DIE TOP ­30 ­ BETRIEBE MIT DEN MEISTEN LEHRLINGEN

ELEKTRO MÜLLER

Der Familienbetrieb aus Landeck wurde im Jahr 1965 gegründet. Zum Geschäftsmodell von Elektro Müller gehören ein Elektrofachgeschäft, Elektrotechnik, Fotovoltaikanlagen, Küchen und Multimedialösungen für Privat- und Großkunden.

IKB: INNSBRUCKER KOMMUNALBETRIEBE

Zu den Geschäftsfeldern des Innsbrucker Infrastrukturdienstleisters zählen Strom, Wasser, Abwasserreinigung, Abfallentsorgung, Telekommunikation, Bäder, Saunen sowie Energieservices.

LIEBHERR WERK TELFS

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Am Standort Telfs entwickelt und produziert Liebherr Baumaschinen mit hydrostatischem Antrieb. Neben den Planierraupen, Laderaupen, Teleskopladern und mehr werden hier auch Sondergeräte für die Öl- und Gasindustrie hergestellt.

MULTIVAC MASCHINENBAU

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Das Unternehmen aus Lechaschau im Bezirk Reutte gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Verpackungslösungen, die für das Verpacken aller Arten von Lebensmitteln, Life-Science- und Healthcare-Produkten eingesetzt werden.

Quelle: Die Angaben beruhen auf Rückfrage bei den Unternehmen. Befragt wurden Tirols größte Lehrbetriebe aufbauend auf den letztjährigen Rankings. Die Lehrlings- sowie die Mitarbeiterzahlen entsprechen dem Stand 31. Oktober 2022.

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LEHRLINGSFAVORITEN

Lehrstellen gibt es viele. Doch nicht alle kommen gleich gut an. Wofür sich Tirols Nachwuchs interessiert, verrät die Statistik. Seit Jahresanfang wurden auf dem Lehrlingsportal karriere-mit-lehre.tirol Angebote für folgende Ausbildungen am häufigsten angeklickt:

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DIE TOP ­30 ­ BETRIEBE MIT

DEN MEISTEN LEHRLINGEN

1860

gegründet, gehört Huter & Söhne zu den ältesten Bauunternehmen Tirols.

FRITZ EGGER

Der in St. Johann gegründete Tiroler Holzproduzent ist aktuell mit 20 Werken in zehn Nationen aktiv –seit 2017 beziehungsweise 2019 auch in Argentinien und den USA.

DER GRISSEMANN EINKAUFSZENTRUM

Das Familienunternehmen aus Zams wird mittlerweile in der vierten Generation geführt. Seit dem Jahr 1973 ist es Teil der Eurogast Gruppe, die sich auf Großkunden aus Gastronomie und Hotellerie konzentriert.

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HUTER & SÖHNE

Der General-Bauunternehmer bietet Leistungen rund um die Bereiche Metallbau, Baumeister, Tischlerei und Zimmerei. Damit kann Huter & Söhne 70 Prozent der Bauleistungen abwickeln.

Quelle: Die Angaben beruhen auf Rückfrage bei den Unternehmen. Befragt wurden Tirols größte Lehrbetriebe aufbauend auf den letztjährigen Rankings. Die Lehrlings- sowie die Mitarbeiterzahlen entsprechen dem Stand 31. Oktober 2022.

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IM INTERVIEW: GRAFIKDESIGNER KURT HÖRETZEDER

„Kreativität ist die Basis von Innovation“

Kreativ zum Erfolg: Grafikdesigner und WEI SRAUM-Gründer Kurt Höretzeder über den Wirtschaftsfaktor Kreativität, ungenutzte Potenziale und die Notwendigkeit, auch schlechte Ideen zuzulassen.

Was ist Kreativität?

K URT HÖRETZEDER:

Ohne Kreativität gäbe es uns Menschen so, wie wir heute sind, nicht. Wir waren von Anfang an kreativ –vom Nutzbarmachen des Feuers bis hin zur Frage, wie man mit den komplexen Herausforderungen von heute umgeht. Die meisten Menschen verstehen Kreativität etwas oberflächlich als individuelle Fähigkeit, etwa wenn jemand malt oder einen Töpferkurs belegt, aber das beschreibt Kreativität nicht erschöpfend. Kreativität ist auch ein kulturelles, gesellschaftliches Phänomen.

Wie sieht ein tieferes Verständnis davon aus? Der kreative Prozess begleitet uns alle ein Leben lang. Wenn man ein konkretes Problem angeht, beginnt die Auseinandersetzung auf einer sehr logischen Ebene: Man schaut sich an, was gibt es, was ist möglich, wo gibt es Schwierig-

keiten, was ist der Stand der Dinge. Der nächste Schritt, die zweite Phase, ist ganz stark von dem geprägt, was man bisher gelernt und erlebt hat. Man hat einen unglaublich großen, überwiegend unbewussten Erfahrungsschatz, und das Faszinierende ist, dass das Gehirn weiter an Fragestellungen arbeitet, ohne dass wir gezielt darüber nachdenken. Dann kommt in der dritten Phase dieser wunderbare Heureka-Moment – bei oft ganz nebensächlichen Beschäftigungen bricht plötzlich eine Idee durch. In der vierten Phase übernimmt dann wieder die Logik, man analysiert und bewertet die Idee. Wenn man sich diesen Prozess anschaut, sieht man, dass Kreativität keine Methodik, sondern ein integraler Bestandteil des Menschseins ist, der von individuellen wie kollektiven Fähigkeiten befeuert wird. Und es gibt leider noch zu wenige Unternehmen, die das wirklich nutzen.

INTERVIEW: LISA SCHWARZENAUER • FOTOS:
BERGER
GERHARD
INTERVIEW 53

ZUR PERSON

Kurt Höretzeder ist Grafikdesigner und Mitgründer des Studios Himmel mit Standorten in Scheffau und Innsbruck und des Designforums

WEI SRAUM . Der gebürtige Oberösterreicher ist Teil des Projekts kreativland.tirol und gehört zum Team hinter dem Fö N Summit , der 2022 erstmals in Innsbruck stattgefunden hat.

Warum ist das so? In der Wirtschaft oder der Politik darf man immer nur ein bisschen kreativ sein, aber um Gottes willen nicht zu viel, weil man sonst eine Firma in den Abgrund wirtschaftet oder in der Politik so visionäre Utopien formuliert, dass man laut übereinstimmender Meinung aller BeraterInnen selbstverständlich nicht mehr gewählt wird. So wird Kreativität mit Angst vor Veränderung verbunden, was natürlich grundfalsch ist. Denn ohne visionäre Politik und Weitblick in der Wirtschaft gibt es keine Entwicklung. Da wäre viel mehr Mut notwendig. Damit man aber keine Angst hat, muss man Kreativität eben besser verstehen.

ren oft, dass man den Moment, in dem plötzlich etwas völlig Neues entsteht, überhaupt nicht erklären kann, dass der aus dem Nichts kommt. Das ist schöpferische Kreativität, daraus entsteht wirklich Neues. Und um in diesen Bereich der schöpferischen Kreativität zu gelangen, braucht es in Unternehmen eine offene, kreative Prozesskultur, die die nötigen Freiräume bereitstellt, damit wirkliche Innovation möglich wird.

Sieht die Tiroler Wirtschaft das auch so? Wir haben im Rahmen des Fö NSummits eine Umfrage machen lassen zu Kreativität in der heimischen Wirtschaft. Eines der Ergebnisse war, dass viele Unternehmen das Thema zwar wichtig finden und sich für kreativ halten. Aber wenn man genauer nachfragt, stellt man fest, dass dahinter kein tieferes Verständnis von Kreativität steht.

Welche Bedeutung hat Kreativität als wirtschaftlicher Faktor? K reativität ist die Basis von Innovation. Sie löst nicht primär Probleme, sondern stellt völlig neue Fragen und findet so Probleme, wo man vorher vielleicht noch gar keine erkannt hat. Kreativität schafft Möglichkeitsräume, und erst wenn man sich fragt, was man daraus konkret machen kann, wird daraus – vielleicht – Innovation. Vor allem NaturwissenschaftlerInnen und MathematikerInnen erklä-

I n den wenigsten Firmen gibt es nichtzweckgebundene Kreativbudgets, man ist kaum bereit, etwas dafür zu investieren. Wir wertschätzen Kreativität einfach zu wenig. Natürlich kann man mit einem bestimmten Produkt lange erfolgreich sein, aber eigentlich sollte man sich immer die Frage stellen, ob das, was ich jetzt mache, vor dem Hintergrund der persönlichen wie gesellschaftlichen Situation sinnvoll ist und auch noch in 20 Jahren funktionieren wird. Oder ob es nicht doch noch neue und bessere Dinge gibt, die ich machen kann – und soll.

Das heißt also, es braucht eine neue –oder bessere – Kreativkultur in den Unternehmen? Genau. „Interessant“ oder

INTERVIEW 54
„Ohne visionäre Politik und Weitblick in der Wirtschaft gibt es keine Entwicklung.“

Wegbereiter neuer Technologien und Karrieren: Living the future.

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T ÜV AUSTRIA ExpertInnen sind HTL, FH- und UniversitätsabsolventInnen folgender Fachrichtungen: Bauingenieurwesen, Elektrotechnik & Informationstechnik, IT/OT, Informatik, Maschinenbau, Materialwissenschaften, Mechatronik, Umweltingenieurwesen sowie Verfahrenstechnik & nachhaltige Produktion.

Vielseitige und sinnstiftende Aufgaben der TÜV AUSTRIA ExpertInnen für Technische Sicherheit

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TOP.TIROL

„Kreativität man übt sie,

STUDIE „WIE KREATIV SIND TIROLS UNTERNEHMEN?“

Die im Rahmen des Fö N Summits von der Wirtschaftskammer Tirol in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass Kreativität zwar von fast allen der befragten UnternehmerInnen als wichtig angesehen wird, sie aber dennoch selten eine Rolle im Arbeitsalltag spielt. Ein paar Ergebnisse:

93 %

der UnternehmerInnen sagen, dass es ohne Kreativität keine Zukunftsfähigkeit gibt, aber nur jedes zweite Unternehmen will mehr Zeit für Kreativität einräumen.

43 %

sagen, dass es in Tirol kaum kreative Unternehmen gibt.

Nur 22 % definieren Kreativität annähernd richtig – obwohl sich die Unternehmen selbst als durchaus kreativ einschätzen (Durchschnittswert 7,3 von maximal 10 Punkten).

75 %

sagen, dass es bessere Rahmenbedingungen für kreatives Arbeiten braucht.

„wichtig“ finden es alle, aber Priorität hat es nicht, und das ist etwas, was sich Unternehmen eigentlich nicht leisten können. Damit nutzt man bestimmte Dinge nicht, die eigentlich da wären, und es bleibt viel Potenzial liegen, das wir gerade für die anstehenden Transformationen dringend bräuchten. Es wäre also ratsam, dem Thema mehr Bedeutung und Raum zu geben.

Wo gibt es besonderen Aufholbedarf? Die Alltagsprobleme, die jedes Unternehmen plagen – von der MitarbeiterInnensuche bis hin zur Ressourcenbeschaffung –sind oft so dominant, dass für Kreativität kein Raum mehr bleibt. Kreativität ist aber kein Luxusthema, sondern sollte Teil des normalen Alltags sein. Kreative Freiräume tun den MitarbeiterInnen und damit auch dem Unternehmen gut. Es reicht nicht zu sagen, man findet das Thema nett und interessant.

K ann jeder Mensch kreativ sein? Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Kreativität eine Fähigkeit ist, die jeder Mensch in sich trägt. Natürlich gibt es viele, die durch ihr familiäres Umfeld immer schon darin bestärkt worden sind, ihren Gedanken, Fähigkeiten, Talenten freien Lauf zu lassen und die sich dadurch eher als kreativ bezeichnen würden –und es durch dieses Lebensumfeld auch tatsächlich sind. Andere empfinden sich im Vergleich dazu als scheinbar nicht oder weniger kreativ, weil sie halt anders aufgewachsen oder in einem Umfeld tätig sind, das keine Freiräume lässt. Meistens sind es die Umstände, die das verhindern, nicht der einzelne Mensch.

Deshalb ist Kreativität auch genau jene Eigenschaft, die in der Schule am allermeisten gefördert werden sollte, damit dieses kreative Feuer von Anfang an entfacht wird. Kreativität ist gleich wichtig wie Fachwissen, und das kann man sich später immer noch aneignen.

Was muss man tun, wenn man Kreativität als Teil der Unternehmenskultur leben will? Es braucht im Unternehmen gewisse Abläufe, die Freiräume anbieten, die bereits erwähnte kreative Prozesskultur. Kreativität lernt man nicht, man übt sie, und sie muss täglich gelebte Praxis sein. In weiterer Folge sollte man die MitarbeiterInnen anhalten, nicht immer nur im eigenen Fachbereich tätig zu sein, sondern auch anderswo Erfahrungen zu sammeln – beim Reisen, beim Lesen, in der Musik, beim Sport oder wo auch immer. Dann gilt es herauszufinden, wie man solche Erfahrungen im eigenen Arbeitsumfeld fruchtbar macht, indem man sie mit Aufgaben betraut, die sie selbstständig lösen müssen. Das können Kleinigkeiten sein, später werden daraus dann vielleicht größere Dinge. Wie erwähnt: Kreativität stellt Möglichkeitsräume bereit, und gerade das ist für ein Unternehmen oft etwas schwer fassbar. Sie produziert oft zu viele Ideen, die auf den ersten Blick sinnlos sind, das ist ganz normal. Aber es ist grundlegend für eine kreative Unternehmenskultur, dass man ohne Scheu Gedanken teilen kann und keine Angst davor haben muss, etwas Blödes zu sagen. Die aus der Kindheit bekannte Angst vor LehrerInnen und MitschülerInnen darf sich nicht im Arbeitsumfeld fortsetzen. Wer

56 INTERVIEW

lernt man nicht, und sie muss täglich gelebte Praxis sein.“

INTERVIEW
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Leadership falsch versteht, setzt diese autoritären Grunderfahrungen, die zu viele in ihrer Kindheit machen mussten, fort. Und unterbindet damit letztlich Innovation.

Dann braucht es nicht nur Freiräume, sondern auch Vertrauen und Wertschätzung? Ja, Kreativität hat Vertrauen, Wertschätzung und Empathie zur Voraussetzung. Man muss darauf vertrauen, dass etwas Gutes entsteht, wenn man Menschen zu kreativem, eigenverantwortlichem Handeln ermuntern will, und man muss dafür auch den Mut haben, Geld und Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Jedes Unternehmen, das Risikokapital investiert, weiß, dass von zehn Investments acht oder neun nicht funktionieren – aber die ein, zwei gelingenden Investitionen sind es, um die es geht, und es gäbe sie nicht ohne die gescheiterten. Ähnlich ist es mit Ideen. Je offener die Diskussions- und Kreativkultur in einem Unternehmen ist, desto eher finde ich auf kurzem Weg Lösungen für anstehende Probleme. Und langfristig wird man damit im Bereich der strategischen Entwicklung eines Unternehmens mutiger und visionärer.

Welche Schritte kann man setzen, wenn man mehr Kreativität ins Unternehmen bringen will? Externe Hilfe ist immer sinnvoll, das gilt bei kreativen Prozessen genauso wie bei Digitalisierungs- und Managementthemen. Viele UnternehmensberaterInnen berücksichtigen das in ihren Modellen ja auch schon, zumindest zu einem gewissen Grad. Und dann sollten sich auch ManagerInnen einge-

hend mit diesem Thema beschäftigen. Es gibt großartige Bücher, die dabei helfen, einen anderen Blick zu entwickeln.

Wie hat dieser Weg bei Ihnen ausgesehen? Mein Beruf war immer Grafikdesigner, aber ich wollte mehr verstehen von der Welt, weshalb ich Politikwissenschaften, Geschichte und Philosophie studiert habe. Neugierde und eine lebenslange Offenheit für neue Fragen stellt für mich die Basis für meine Arbeit als Gestalter und meine persönliche Kreativität dar. Nebenbei erwähnt, habe ich das Wort Kreativität bewusst lange Jahre überhaupt nicht in den Mund genommen, weil es mir überstrapaziert und banal erschienen ist. Erst mit WEI SRAUM, dem Projekt kreativland.tirol und auch mit dem FÖ N-Summit habe ich mich in den letzten Jahren wieder intensiv damit auseinandergesetzt und dabei bemerkt, wie faszinierend Kreativität ist. Wenn man daher in der Unternehmensführung dem Thema eine Bedeutung geben möchte, dann muss man sich vor allem auch selbst d amit beschäftigen. Schon die Auseinandersetzung mit dem Thema Kreativität kann zu einem kreativen Akt werden. Materialien und Möglichkeiten dafür gibt es genügend.

Vielen D ank für das Gespräch.

Ressourcen & Plattformen

Wer mehr Kreativität in ein Unternehmen bringen will, hat in Tirol eine große Auswahl an Einrichtungen, die sich an der Schnittstelle zwischen Wissen , Wirtschaft und Kunst mit Kreativität befassen –beispielsweise aut. Architektur und Tirol , die Kunst- und Architekturschule Bilding in Innsbruck, WEI SRAUM Designforum Tirol oder auch die Hochschulen

58 INTERVIEW
„Je offener die Diskussionsund Kreativkultur in einem Unternehmen ist, desto eher finde ich auf kurzem Weg Lösungen für anstehende Probleme.“

Personalisierbare Gutscheinkarten von MPREIS

Edel präsentierte Gutscheinkarten – bei MPREIS finden Unternehmen originelle Geschenke mit persönlichem Touch.

Geschenke für MitarbeiterInnen oder GeschäftspartnerInnen sind keine einfache Angelegenheit. Soll die Wertschätzung auch wirklich ankommen, darf das Geschenk nicht zu unpersönlich sein. Außerdem sollte der oder die Beschenkte auch etwas damit anfangen können.

Universell und personalisierbar Nicht umsonst sind Wertkarten beliebte Geschenke, sie geben den Beschenkten eine persönliche Wahlmöglichkeit. Gutscheine für Lebensmittel könnten nicht universeller sein. Die MPREIS Gutscheinkarten aus Recycling-Materialien lassen sich von Großkunden selbst verwalten und mit Guthaben in gewünschter Höhe beliebig oft aufladen. Ein QR Code ermöglicht das Abfragen des aktuellen Restguthabens. Die edle Verpackung wertet das Geschenk zusätzlich

auf. Die Wahlmöglichkeiten reichen von charmanten Umschlägen über Kartonschuber in verschiedenen Designs bis zu Premium-Geschenkschachteln mit Metallicprägung.

Die Karten sind wiederaufladbar, das Guthaben ist über einen QR-Code abfragbar. Gutscheinkarten für GeschäftskundInnen sind bereits ab einem Bestellwert von 200 Euro erhältlich. Gestaffelte Rabatte je nach Bestellmenge bieten attraktive Preisvorteile. Die Gutscheinkarten für MitarbeiterInnen lassen sich auf Wunsch auch monatlich aufladen. Alternativ können Beschenkte auch selbst ihre Gutscheinkarten in allen MPREIS, miniM, T&G und Baguette Filialen wieder aufladen.

Interessant für GeschäftskundInnen ist die Möglichkeit von steuerfreien bzw. absetzbaren Sachzuwendungen für MitarbeiterInnen bis zu 186 Euro im Jahr.

Bestellinformationen

• Wertgutscheine von MPREIS, T&G und Baguette bestellund personalisierbar über www.mpreis.at/geschenke

MPREIS Gutscheinkarten

• Wiederaufladbare Gutscheinkarten bereits ab 200 € Bestellwert erhältlich

• Abfrage des Guthabens über QR-Code

• Unterschiedliche Designs und Verpackungen je nach Anlass

• Rabatte ab 2.500 € Bestellwert

• Bis 186 Euro pro Jahr und MitarbeiterIn sind steuerfrei bzw. absetzbar

MPREIS Warenvertriebs GmbH

Landesstraße 16, 6176 Völs Tel.: 050321-0

E-Mail: info@mpreis.at www.mpreis.at

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(2) E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG
© MPREIS
TOP.TIROL

DESIGN THINKING

DRUNTER UND DRÜBER DENKEN

Kreative Methoden können der Schlüssel zur Problemlösung in diversen Branchen sein. Elke Barbara Bachler erklärt, wie Design Thinking und Konsorten funktionieren.

Rahmenbedingungen klären

Test-/ Feedbackphase

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Bedürfnisse analysieren Eindrücke bündeln Ideen sammeln Prototyp erstellen

Die deutsche Sprache gilt als besonders präzise. In manchen Fällen geht trotzdem ein Teil der Wortbedeutung im Alltag verloren. Kreativität etwa bedeutet mehr als künstlerisches Schaffen. Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff Design, wie Elke Barbara Bachler, Ideenmanagerin bei Georg Fischer, erklärt: „Wir verbinden Design eher mit Optik, Layout, Ästhetik. Im englischsprachigen Raum umfasst es auch die Funktion.“ Doch damit ist noch nicht Schluss: Verbindet man diese beiden – im regulären Sprachgebrauch nicht ganz ideal definierten –Begriffe, erzeugt man zusätzlich tiefere Bedeutung. Denn daraus hervor geht Design Thinking, eine kreative Problemlösungsmethode.

U MFASSENDES DENKEN

Neue Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse zu schaffen, kann darin enden, dass an den KundInnen vorbei entwickelt wird. Design Thinking enthält einige Komponenten, die das verhindern können. „Im Grunde überlege ich mir das Produkt oder die Dienstleistung von Beginn weg ganzheitlicher, denke das Ende mit“, erklärt Bachler. In einem – je nach Präferenz mehr oder weniger strikt eingehaltenen – sechsstufigen Prozess wird schnell konkret gearbeitet. Die Methode fördere etwas mehr Wagemut, so die Expertin. Statt auf Perfektion setzt Design Thinking darauf, rasch Prototypen zu erstellen und diese jenen Personen vorzuführen, die qualifiziertes Feedback geben können.

DIE NEUVERMARKTUNG

DES RADES

Die Kernelemente sind in unterschiedlichen Varianten schon vor Entwicklung dieser heute populären Methode einge-

Zur Person

Elke Barbara Bachler ist bei Georg Fischer in Altenmarkt bei St. Gallen zuständig für das Ideenmanagement.

setzt worden. Drei Professoren aus Stanford, bekannt als die Schöpfer und wichtigsten Vertreter des Design Thinking, gossen die besten Elemente komplexerer Denkmuster in einen vereinfachten Prozess. Inbegriffen sind Iterationsstufen, nach der Präsentation des Prototyps kann man also bei Bedarf zurück an den Anfang springen.

INFORMIERTES EINFÜHLEN

A m Anfang des Prozesses steht die Herausforderung, zu verstehen, worum es wirklich geht und wo das Problem der KundInnen liegt. Laut Bachler werde beim Aufruf „Sei kreativ!“ oft unterschätzt, dass es erst genaues Zuhören, Informationensammeln und Gespräche mit den involvierten Personen brauche, um voranzukommen. Im Großen liefere Design Thinking einen ausgezeichneten Rahmen, um diesen ganzheitlichen Blick zu schaffen. Zur Erhebung der Details nutzt Bachler gern weitere Kreativmethoden, wie TRIZ oder Brainstorming-Varianten. Während sie sich das Nützliche aus verschiedenen Ideen holt, verfolgen andere Professionelle den Ansatz, eine Methode konsequent zu verwenden.

G EÄNDERTER MODUS

Gute Kreativitätsmethoden – wie TRIZ oder Biomimicry – können auf bestehen-

TRIZ

Eine stark technisch orientierte Analyse, bedeutet in der Langform aus dem Russischen übersetzt so viel wie „Die Theorie des erfinderischen Problemlösens“, basiert auf Patentschriften.

Biomimicry

Diese Strategie nimmt sich für innovative Lösungen die Natur zum Vorbild, sowohl bei physischen Produkten als auch bei Denkmustern wie der Biomimicry Design Spiral.

61 © DIANA BACHLER
„W ir verbinden Design eher mit Optik, Layout, Ästhetik. Im englischsprachigen Raum umfasst es auch die Funktion.“

Die sechs Stufen des

Design Thinking

#1

Rahmenbedingungen und Problem des Kunden werden definiert, man schafft ein gemeinsames Verständnis der Aufgabenstellung .

#2

Persönlicher Kontakt mit dem Kunden, bei dem dessen Bedürfnisse analysiert werden. Analyse der bisherigen Lösungen des Kunden. Hier stellt sich heraus, ob man das Problem richtig erkannt hat.

#3

Kombination aus den Erkenntnissen der ersten beiden Schritte . Die Eindrücke werden gebündelt und ein Rahmen erstellt, innerhalb dessen sich die Lösung bewegen kann.

#4

Nun werden Ideen gesammelt , bewertet und priorisiert . Hier darf man sich gern von anderen Branchen inspirieren lassen.

#5

Es wird konkret: Der erste Prototyp wird gebaut . Er muss weder perfekt noch fertig sein, zweckmäßig reicht aus.

#6

Der Kunde bekommt den Prototypen zum Testen Je nach Feedback wird der Prototyp variiert, die Lösung umgesetzt oder auch der Prozess von Neuem gestartet

ichtig methodisches oder kreatives Problemlösen ist eine Trainingsfrage.“

de Datenbanken zurückgreifen oder wie Design Thinking von Grund auf starten. Davon unabhängig zeichnen sich für Bachler gute Techniken dadurch aus, dass sie eine Reihe von Betrachtungsweisen unterstützen. Zum Beispiel einen Wechsel zwischen strukturiertem Herangehen und dem Schweifenlassen der Gedanken oder zwischen Detailbetrachtung und bewusstem Blick von außen.

M it seinen vergleichsweise simplen Abläufen könne mit etwas Übung jeder Design Thinking anwenden, so Bachler: „Richtig methodisches oder kreatives Problemlösen ist eine Trainingsfrage.“

Der sechsstufige Prozess könne wie eine Art Einstiegsdroge wirken: Man lerne in der Folge, wie man einen Prototypen baut, einen aussagekräftigen Sketch anfertigt oder wie ein 3D-Drucker funktioniere.

TESTEN IM KLEINEN

Wo Design Thinking angewandt wird, hängt in erster Linie davon ab, wie offen Unternehmen ihm gegenüberstehen. In der Automobilindustrie kann die Methode helfen, nicht nur die eigentliche Funktion eines Bauteils zu bedenken, sondern auch, wie es gestaltet werden muss, um optimaler produzierbar zu sein. Ein ganzheitlicher Ansatz kann den Bau eines Autos deutlich erleichtern. Die Arbeit mit Prototypen funktioniert auch mit

Dienstleistungen in der Tourismusbranche: Neue Events oder Geschäftsmodelle können an einem einzelnen Standort getestet werden, ehe man sie auf die gesamte Hotelkette umlegt. Sollte etwas nicht wie gedacht funktionieren, spart sich der Betreiber Zeit, Energie und Geld.

B ERÜHRUNGSÄNGSTE

„Die wirklich interessanten Innovationsansätze findet man oft dort, wo man Bedürfnisse entdeckt, die dem Kunden nicht wirklich bewusst sind“, ist Bachler überzeugt. Um zu den Problemstellungen und Wünschen vorzudringen, müsse man aber erst die Berührungsängste mit Veränderung überwinden. Hier kommt laut der Expertin der Einfühlungsaspekt der Methode zum Tragen. Denn kenne man den Antrieb hinter den bestehenden Lösungsansätzen, hole man die Teilnehmenden ganz anders ab. Kämen die richtigen Leute unter Leitung einer externen Moderation zusammen, entwickeln sie die Änderungsansätze rasch selbst: „Dir wird nichts aufoktroyiert, sondern du bekommst Spaß daran.“ Das gemeinsame Entwerfen von Prototypen in Workshops baut durch das spielerische Element auch Hürden zwischen Abteilungen ab.

Ü BER DEN TELLERRAND

Bei allen Stärken des Design Thinking ist es für Bachler kontraproduktiv, dass die Methode als eierlegende Wollmilchsau angepriesen wird. Ihr Potenzial verpuffe förmlich, wenn man durch den implizierten Leistungsdruck die spielerische Komponente aus der Gleichung nimmt. Statt den Heiligen Gral unter den Problemlösungsansätzen zu suchen, kann es Sinn machen, sich zusätzlicher Methoden zu bedienen. TRIZ und Funktionsanalyse für technische Fragestellungen, Mindmapping, wenn man allein arbeitet, Brainstorming und Brainwriting in der Gruppe. Bachler fasst zusammen: „Es gibt für jede Situation, Persönlichkeit und Aufgabe eine Methode.“

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„R

„Bewusst regional und nachhaltig“

Gegründet von lokalen Handwerksbetrieben und verankert auf Tiroler Boden im Stubaital vertreibt AUSTRIALPIN seine Qualitätsprodukte in alle Welt.

Seit mehr als 25 Jahren produziert das Unternehmen hochwertige Ausrüstung aus Metall für den Berg- und Flugsport und für die Arbeitssicherheit. A lle Produkte aus Metall werden zu hundert Prozent in Österreich hergestellt. Qualität, Vertrauen und Nachhaltigkeit stehen dabei an erster Stelle. Warum das so ist, darüber berichtet Geschäftsführerin Mag. Katrin Mark-Winkler von AUSTRIALPIN.

Warum sind die Themen „Qualität und Vertrauen“ in Ihrer Branche denn so wichtig?

K ATRIN MARK-WINKLER : Ob in der Freizeit oder im Beruf, viele Menschen, die unsere Ausrüstung verwenden, befinden sich in luftiger Höhe, etwa am Berg beim Klettern, Eisklettern, beim Paragleiten oder in absturzgefährdeten Berufen. Hier ist es für unsere Kunden von großer Bedeutung, dass sie Vertrauen in unsere Produkte und in unsere Marke haben. Die Einhaltung von höchsten Qualitätsstandards in unseren Herstellungsprozessen gilt als oberste Prämisse in unserer Unternehmensstrategie. Wir stellen dadurch sicher, dass sich unsere Kunden zu hundert Prozent auf AUSTRIALPIN verlassen können.

Würden Sie sich als nachhaltiges Unternehmen bezeichnen?

AUSTRIALPIN ist ein Tiroler Traditionsunternehmen mit starken Werten. Daher ist es stets Teil unserer Firmenphilosophie, uns für „bewusste Regionalität“ und „Nachhaltigkeit“ zu entscheiden. In unserer Produktion in Fulpmes, welche sich fünfzig Meter entfernt vom Lager- und Verwaltungsgebäude befindet, legen wir Wert auf eine möglichst ressourcenschonende Produktion. Unser Maschinenpark wird zur Gänze durch Wasserkraft und

Solarenergie betrieben, ein Drittel davon kommt von den Photovoltaikanlagen am Dach. Im Bereich Verpackung sind wir unterwegs in Richtung hundert Prozent plastikfrei. Also ja, ich würde uns unbedingt als nachhaltiges Unternehmen bezeichnen.

Wenn man sich die Produkte ansieht, stößt man auf wahrlich „tierische“ Namen in einer Welt des Sports und der Sicherheitsausrüstung. Was hat es damit auf sich?

Wir sehen in unserer täglichen Arbeit stets den Bezug zur Natur. Bionische Ansätze

faszinieren uns und dadurch lassen wir uns bei der Produktentwicklung auch inspirieren. Unsere international bekannte COBRA®-Gurtschnalle gleicht im Design einer Schlange, während die SNAKEBITE Gurtbandklemme an einen festen Schlangenbiss erinnert. Das im Klettersport allseits bekannte FISH-Sicherungsgerät geht in der Form und Handhabung einher mit den fließenden Bewegungen eines Fisches. Der Fokus auf Qualität und Kundenservice sowie ein kreatives Marketing machen uns einzigartig.

AUSTRIALPIN GmbH

Industriezone C, 2a 6166 Fulpmes Tel.: 05225/65248 0

E-Mail: office@austrialpin.at www.austrialpin.at/

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E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG
„Im Bereich Verpackung sind wir unterwegs in Richtung hundert Prozent plastikfrei.“
KATRIN MARK-WINKLER , GESCHÄFTSFÜHRERIN BEI AUSTRIALPIN
Alle Produkte – von der COBRA bis zu den Karabinern – werden im Stubaital entwickelt und produziert.
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© AXEL SPRINGER (2), A USTRIALPIN

DIE MIT DEN WEISSEN HÜTEN

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„Eine gute Mail-SecurityLösung, die den bösartigen Link automatisch erkennt und den Mitarbeiter warnt, wäre hier die erste Hürde gewesen, die uns aufhalten hätte können.“

Sie nennen sich White Hat HackerInnen und brechen in Computer ein – aber nicht um Schaden anzurichten, sondern um im Auftrag von Unternehmen Lücken zu finden und Systeme sicherer zu machen. Wie einfach das ist, erklärt ein Profi an einem realen Beispiel.

R .

i st gerade dabei, den Inhalt seines E-Mail-Postfachs abzuarbeiten, als eine MailBenachrichtigung sich in die rechte Ecke seines Bildschirms schiebt. Die lange Liste wandert eine weitere Zeile nach unten. Es ist Montag kurz nach acht. Die erste Tasse Kaffee wartet noch darauf, trinkbare Temperatur zu erreichen, während der HR-Beauftragte scrollt, klickt. Eine Bewerbungsmail. Keine Seltenheit in einem Unternehmen, das mehr als 1.000 MitarbeiterInnen beschäftigt.

„Sehr geehrter ... Hiermit möchte ich mich ... angebotene Stelle ... Bewerbungsunterlagen anbei.“

Ein Attachement hat die E-Mail nicht, dafür aber einen Link. „OneDrive – Bewerbungsunterlagen Herr Maier.pdf“ liest sich dort, blau und unterstrichen. R. klickt, der Browser öffnet die Microsoft-LoginSeite. Der erste Schluck Kaffee, während er Benutzername und Passwort eingibt und auf Enter drückt. Das PDF ist schnell heruntergeladen, die E-Mail kommt in den „erledigt“-Ordner, die Bewerbung selbst in die Ablage am Desktop. Wieder etwas geschafft.

G UT VORBEREITET

Für R. ist zumindest diese Aufgabe abgehakt – für David Winkler und sein Team beginnt die eigentliche Arbeit damit erst. Denn hätte der HR-Beauftragte sich den Link zu der Bewerbung ein wenig näher angesehen, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass er zu www.officeserver.at führt: einer Internetadresse, die zwar offiziell klingt, aber nichts mit dem MicrosoftDienst zu tun hat.

„Die Methode, eine vertrauenswürdige Internetadresse vorzugaukeln , um sein Ziel zu manipulierten Inhalten zu locken, nennt man Spoofing. Gerade bei bereits verdächtig wirkenden Mails sollte man auf jeden Fall genauer hinsehen.“

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TOP.TIROL
DAVID WINKLER: DAVID WINKLER:

„Montag ist ein guter Tag für Phishing-Attacken.“

Phishing ist eine bewusste Falschschreibung von „Fishing“, also „fischen“. Dabei werden E-Mails verschickt, mit denen UserInnen dazu gebracht werden sollen, Schadcode auszuführen oder Informationen wie Passwörter preiszugeben.

Eine besondere Variante ist das Spearphishing, also das „Speerfischen“. Wird beim normalen Phishing ein weites Netz ausgeworfen und Mails an oft Tausende versandt, suchen AngreiferInnen sich beim Spearphishing eine oder wenige spezifische Zielpersonen aus. Auf diese wird die E-Mail maßgeschneidert, um so überzeugend wie möglich zu wirken.

Die HackerInnen haben schon im Vorfeld ihre Hausaufgaben gemacht: „Das Job-Posting war öffentlich im Internet ausgeschrieben“, meint David Winkler, Gründer und Geschäftsführer des Innsbrucker Unternehmens Strong-IT. Natürlich. Es soll ja auch von BewerberInnen gefunden werden. „Und die E-MailAdresse der Kontaktperson war logischerweise ebenso angegeben.“ Ein wenig mehr Detektivarbeit hat den HackerInnen zudem verraten, dass ihr Ziel Microsoft Office benutzt und damit ein über Microsoft-Benutzeraccounts verwaltetes E-Mail-System. Und auch der Zeitpunkt, an dem das Bewerbungsschreiben angekommen ist, war nicht zufällig. „Montag ist ein guter Tag für Phishing-Attacken“, meint Winkler. „Über das Wochenende haben sich Mails im Account angesammelt, die abgearbeitet werden. Eine Mail am früheren Vormittag wird meistens gleich bearbeitet, während ihr weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird.“

E INFACH ABGEKUPFERT

Die Seite, auf der R. sich eingeloggt hat, um die Bewerbungsunterlagen herunterzuladen, gehört dementsprechend auch nicht Microsoft – selbst wenn ihre URL-Adresse auf den ersten Blick so aussieht Stattdessen haben die AngreiferInnen die Login-Page von OneDrive ganz einfach kopiert und in eine eigene, von ihnen erstellte Website integriert. Dieser Klon sieht dem Original so ähnlich wie möglich, inklusive ihrer nur minimal veränderten Internetadresse. Nur dass die Textfelder dort die eingegebenen Daten direkt und unverschlüsselt an die HackerInnen weiterleiten.

In den Fokus der AngreiferInnen ist das Unternehmen, bei dem sie sich „beworben“ haben, allerdings nicht gerückt, weil es mit einem Jahresumsatz von mehr als 250 Millionen Euro jährlich ein formidables Ziel darstellen würde. Vielmehr hat sich der Konzern selbst an die ExpertInnen gewandt und einen sogenannten Pen-Test in Auftrag gegeben.

Beim Spoofing („verschleiern“, „täuschen“) werden Absender oder Adressen imitiert, denen man vertraut. Dabei kann der Computer getäuscht werden, aber auch BenutzerInnen. Wenn Menschen das Ziel sind, vertrauen AngreiferInnen darauf, dass man nicht genau hinsieht. Falsch geschriebene Webadressen, verdrehte Buchstaben, Zeichen, die sich ähnlichsehen, oder URLs, die zum Beispiel auf .net statt .com enden, sind beliebte Methoden.

Pen-Testing , kurz für Penetration-Testing, ist eine Disziplin der IT-Sicherheit. Dabei beauftragen Unternehmen und Institutionen IT-ExpertInnen als „Red Team“, das ihre Infrastruktur angreift, um so Sicherheitslücken aufzuspüren.

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.net

„Passwörter nicht zu ändern , ist ein nicht zu verachtendes Sicherheitsrisiko. Standardpasswörter nicht zu ändern, ist eine Sicherheitssünde. Und umgeänderte Standardpasswörter so abzuspeichern, dass extern auf sie zugegriffen werden kann, ist eine absolute Todsünde, was IT-Sicherheit betrifft. Kennwörter sollten in professionellen Passwort-Safes gespeichert werden. Überall anders finden AngreiferInnen diese wertvollen Informationen im Handumdrehen.“

SESAM ÖFFNE DICH

M it den Login-Daten von R.s E-Mail-Account ist der erste und wichtigste Schritt geschafft. Die HackerInnen loggen sich ein und beginnen, seine Mails zu lesen, ohne dass der HR-Beauftragte etwas davon mitbekommt. Und sie haben Glück: Fein säuberlich in einem Ordner abgelegt finden sie ein Handbuch für einen Bewerbungsserver inklusive der standardisierten Login-Daten, die nie geändert worden sind . „Über diesen Server wurden Benutzerdateien im ganzen Unternehmen zur Verfügung gestellt“, erklärt Winkler. „Dementsprechend loggen dort MitarbeiterInnen aus den verschiedensten Bereichen ein“ – und nun auch die HackerInnen, die sich in dem System auf die Lauer legen.

V ERSTECKT VOR ALLER AUGEN

Es dauert nicht lange, bis ein weiterer User auf den Server zugreift, um seinen täglichen Aufgaben nachzugehen. Das verrät den AngreiferInnen ein einfacher, einzeiliger Tastaturbefehl. Und das ist nicht alles. Das Benutzerkonto aus dem Handbuch in R.s Mail-

„Hätte die IT hier ZweiFaktor-Authentifikation zumindest für Zugriffe aus dem Internet aktiviert, wäre an dieser Stelle Schluss gewesen.“

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DAVID WINKLER: DAVID WINKLER:

„Hier hätten ein segmentiertes Netzwerk und Berechtigungsmodell weiteres Vordringen verhindern können. Es gibt, abgesehen von Bequemlichkeit, keinen Grund, warum IT-MitarbeiterInnen in allen Bereichen des Systems die gleichen Benutzerdaten verwenden müssen. Würden AdministratorInnen statt eines Generalschlüssels einen ‚Schlüsselbund‘ benutzen, wären unser Zugriff auf einen Teil des Netzwerks beschränkt gewesen.“

ZUR PERSON

David Winkler ist Gründer und Geschäftsführer des Innsbrucker IT-Sicherheitsanbieters Strong-IT. Neben Penetrationstests und klassischer Netzwerkhärtung und -verteidigung bieten er und sein Team auch das aktive Jagen von Eindringlingen in bereits kompromittierten Netzwerken an.

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„Das oberste Ziel aller AngreiferInnen ist es, sich so einzunisten, dass man sie nicht mehr loswird.“
DAVID WINKLER, GESCHÄFTSFÜHRER STRONG-IT DAVID WINKLER:

Account besitzt Administratorenrechte auf diesem Server: Wer damit eingeloggt, darf also deutlich mehr als reguläre UserInnen. Mit diesen Erlaubnissen und einem frei verfügbaren, relativ einfach zu benutzenden Tool können die HackerInnen die Login-Daten aller angemeldeten BenutzerInnen abgreifen. Mit diesem stetig wachsenden Schlüsselbund an neuen Benutzernamen und Passwörtern stehen ihnen nun neue Wege auf weitere Server offen. So tasten sie sich langsam vor und kartografieren des Netzwerks ihres Ziels. Sie springen von einem Server zum nächsten und warten. Während die arglosen MitarbeiterInnen ihren Aufgaben nachgehen, sammeln sie weitere Benutzernamen und Passwörter, mit immer höheren Berechtigungen, bis ihnen der erste Domain Admin begegnet. „Das sind UserInnen, die Zugriff auf das gesamte Netzwerk haben“, erklärt Winkler. „Ihre Login-Daten sind gewissermaßen der Generalschlüssel für das gesamte System. Wer sie in Händen hält, dem stehen Tür und Tor offen.“ Und auch diese Information wird ebenso schnell wie unbemerkt ausgelesen.

A M ZIEL

Für die HackerInnen ist der Angriff damit ein Erfolg. Ohne viel Know-how einsetzen zu müssen und mit nur einer frei verfügbaren Software sind sie bis ins Herz des Systems vorgedrungen. Dort legen sie einen Account mit dem Benutzernamen Pr0t3ctY0$3lf (Protect Yourself, also „Schütze dich“) an, der ihnen den weiteren Zugriff von außen sichert und später als Beweis für ihre Präsenz dienen wird. Danach heißt es abwarten, bis ihr Auftraggeber sie wieder kontaktiert, um zu erfahren, wie der Test ausgegangen ist.

„Hätten wir Böses im Schilde geführt, wäre das der Moment, in dem wir weitere sogenannte Persistenz etablieren“, meint Winkler. „Das oberste Ziel aller AngreiferInnen ist es, sich so einzunisten, dass man sie nicht mehr loswird – im Idealfall sogar, wenn alle Daten und Betriebssysteme gelöscht werden.“ Erst wenn das gelungen ist, gehen HackerInnen in der Regel ihren eigentlichen Motiven nach. Und davon gibt es viele.

Notschlachtung und Detektivarbeit

„Die Frage ist immer, wie groß das betroffene Unternehmen ist und wie wichtig die kompromittierten Daten sind“, sagt David Winkler. Denn ist ein Angriff einmal erfolgt, müsse grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass sich die HackerInnen in sämtlichen Systemen festgesetzt haben. Nur die Computer, die offensichtlich betroffen sind, von Schadsoftware zu befreien oder neu zu installieren, sei deswegen oft sinnfreie Liebesmüh. „Alle auch nur ansatzweise versierten AngreiferInnen werden eine Attacke nutzen, um sich andere Hintertüren zu öffnen, mit denen sie zurückkehren können“, sagt Winkler. Und diese versteckten sie natürlich dort, wo sie nicht so schnell auffallen.

Kleinere Unternehmen sind daher meistens am besten beraten, ihre gesamte IT neu aufzusetzen. „Bei einem Unternehmen mit 20 bis 30 Rechnern ist das kein Drama“, meint Winkler. „Eine genau Angriffsanalyse mit spezifischen Gegenmaßnahmen lohnt sich unter diesen Umständen in den wenigsten Fällen.“

Anders sieht das in einem Großkonzern aus. Wo mitunter Tausende Computer stehen, haben die ExpertInnen oft keine andere Wahl, als den AngreiferInnen Schritt für Schritt nachzuspüren. Als Erstes müssen sie dazu den Angriffsvektor finden – also die Lücke, über die eingedrungen worden ist. Von dort aus gilt es dann nachzuvollziehen, wie es gelingen konnte, sich im System auszubreiten.

„Das ist oft extreme Detailarbeit“, meint Winkler. „Sind die Methoden, die zum Einsatz gekommen sind, einmal bekannt, durchkämmen wir dann das gesamte System und eliminieren Schadprogramme und Hintertüren Schritt für Schritt.“ Dabei darf allerdings nichts übersehen werden.

Denn bleibt auch nur eine Lücke unverschlossen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine neue Attacke Erfolg hat.

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Hat sich jemand in einem System eingenistet, stehen VerteidigerInnen vor einer schwierigen Entscheidung.

REGIONALITÄT SCHAFFT

VERTRAUEN.

„ Deswegen sollte zumindest ein Backup ‚Off-Line und Off-Site‘ sein. Es darf also keinen direkten Netzwerkzugriff darauf geben, der Zugriff darf nur mit separaten Accounts erfolgen und die Speicher dürfen nicht am selben Ort wie das System verwahrt werden. Denn zum einen können sich AngreiferInnen den Zugang von IT-MitarbeiterInnen aneignen. Auch damit darf es nicht möglich sein, alle Backups zu zerstören. Zum anderen droht Gefahr nicht nur von HackerInnen, sondern auch durch Feuer, Wasserrohrbrüche und mehr. Und ein Backup im selben Raum wie der brennende Server nützt wenig.“

Über den Account eines Domain Admins können Verschlüsselungstrojaner im gesamten Netzwerk verbreitet und Backups infiziert oder gelöscht werden. Doch auch wenn solche Erpressungsangriffe medial derzeit viel Aufmerksamkeit erregen, sind sie bei Weitem nicht die einzigen Attacken.

V IELE GESCHÄFTSMODELLE

„Bei einem Unternehmen dieser Größe könnte es noch lukrativer sein, keine Aufmerksamkeit zu erregen und stattdessen längerfristig Daten abzuschöpfen“, meint Winkler. Das können Produktdesigns oder Herstellungsverfahren ebenso sein wie Finanzdaten oder EMail-Verkehr. „Weiß ich, wie viel mein Konkurrent für die Ausschreibung eines Projekts veranschlagt, fällt es mir leicht, ihn zu unterbieten.“ Und auf Daten, die AngreiferInnen selbst nicht gebrauchen können, warten nicht selten AbnehmerInnen im Darknet. Finden HackerInnen keinen Weg in einen großen Konzern, bedienen sie sich zudem nicht selten sogenannter Supply-Chain-Attacks. Dabei wird nicht das eigentliche Ziel angegriffen, sondern kleinere, schlechter geschützte Zulieferbetriebe. Dort werden die nötigen Zugriffsdaten oder Informationen gestohlen, mit deren Hilfe dann der eigentliche Angriff erfolgt.

E INFACHE MITTEL, GROSSE WIRKUNG

„M it diesem extrem breiten Spektrum an Gründen gibt es nahezu kein Unternehmen, das nicht in irgendeiner Form interessant für Cyberattacken ist“, ist Winkler überzeugt. Zugleich seien 80 bis 90 Prozent der Angriffe aber sogenannte Low-Skill-Attacks, also Angriffe, bei denen wenig Know-how nötig ist – „so wie bei diesem Pen-Test. Und gegen solche AngreiferInnen kann man seine Systeme sehr gut und sehr erfolgreich abhärten. Auch ganz ohne, dass man zu komplexen Maßnahmen greifen muss.“

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©Tina Weiler
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ERFOLGSGESCHICHTEN

Klein, aber oho. So behauptet sich die Tiroler Wirtschaft nicht erst seit Krisenzeiten. Egal ob Finanzdienstleister, Handwerker oder Maschinenbauer und Hightechentwickler : Sie alle haben in Tirol Raum gefunden, um ihre innovativen Geschäftsideen umzusetzen und sich hervorzutun. Und Platz, um diese Erfolge angemessen ins Rampenlicht zu rücken, bieten wir ihnen auf den folgenden Seiten.

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EIN UNTERNEHMEN AM PULS DER ZEIT

Im Gespräch mit top.tirol erklärt Matthias Pöschl, Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol GmbH, mit welchen Projekten sich das Unternehmen augenblicklich beschäftigt, wie er das abgelaufene Jahr beurteilt und wie man den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen begegnen möchte.

Das Jahr 2022 neigt sich schon langsam wieder dem Ende zu –eine vorläufige Bilanz? M ATTHIAS PÖSCHL: Wir konnten wieder mit „unseren“ Produkten, versehen mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“, ein mehr als kräftiges Lebenszeichen am heimischen Markt erzielen. Die große Nachfrage nach Produkten, gewachsen und veredelt in Tirol, gepaart mit neuen Produkteinführungen am Markt und die stetig steigenden Absatzzahlen ermutigen uns, den eingetretenen Weg konsequent weiterzuverfolgen. Ich möchte mich deshalb bei unseren Partnern, sowohl auf der Produzentenseite als auch bei den Handelspartnern, für die gute Zusammenarbeit bedanken!

Mit welchen Projekten beschäftigt sich die Agrarmarketing Tirol aktuell? Zahlreiche Projekte befinden sich in der Pipeline. Gerade haben wir die erste Phase des Projektes „Winterfrischgemüse“ abgeschlossen. Zielsetzung ist es, den Anbau von Gemüse in den Wintermonaten in Tirol zu forcieren. Die Ergebnisse werden augenblicklich evaluiert, ein Folgeprojekt ist schon in Planung.

Welche Bedeutung hat Regionalität im Kontext von Lebensmittel? Regionale Lebensmittel liegen voll im Trend. Kaum

ein Lebensmittelhändler, der keine Marke für regionale Produkte in seinem Sortiment anbietet. Auch Discounter werben damit. Durch den Kauf regionaler Lebensmittel erhält der Verbraucher das gute Gefühl, ländliche Strukturen in der Region zu unterstützen und durch kurze Transportwege das Klima zu schonen. Wichtig scheint mir, die Regionalität im Zusammenhang mit Saisonalität zu sehen, ein perfektes Beispiel für das ökologische Zusammenspiel. Regionalität sorgt für einen geringen ökologischen Fußabdruck und bietet einen wichtigen

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„G emeinsam mit meinem Team arbeiten wir an innovativen Lösungen für die Landwirtschaft.“
ERFOLGS GESCHICHTE: AGRARMARKETING TIROL

Nachhaltigkeitsfaktor – vor allem für die nächsten Generationen.

Sie betonen auch die Nachhaltigkeit? Ich sehe Regionalität und Nachhaltigkeit als siamesische Zwillinge. Der Kauf regionaler Lebensmittel ist für mich eine Ausdrucksform eines nachhaltigen Lebensstils. Gütesiegel können hier eine wichtige Rolle übernehmen. Der Konsument will schließlich Klarheit haben. Das Gütesiegel „Qualität Tirol“ ist hier das Leistungsversprechen für regionale, nachhaltig produzierte Lebensmittel von höchster Güte, die in Tirol gewachsen und veredelt werden.

Die wichtigsten Vorhaben im neuen Jahr? Wir beschäftigen uns mit aktuellen Trends wie Lebensmittel- und Ernährungssicherheit für alle mittels nachhaltiger Lebensmittelsysteme vom Hof zum Tisch. Darauf legen wir im neuen Jahr einen speziellen Fokus. Das neue Lebensmittelinnovationszentrum hilft uns hier, Lösungen für die mannigfaltigen Herausforderungen zu finden.

Die Detailplanungen laufen gerade. So viel können wir schon verraten: Es bleibt spannend!

Der Wunsch ans Christkind? Mein Wunsch an die TirolerInnen lautet, dass gerade in der Vorweihnachtszeit beim Kauf von Lebensmittel n, Produkten aus der Region der Vorrang gegeben wird. Lokale Produkte überzeugen in vielerlei Hinsicht: erstklassige Qualität, kurze und klimafreundliche Transportwege und Unterstützung der lokalen Wirtschaft. Das Beste daran ist, Konsument Innen und ProduzentInnen profitieren davon gleichermaßen!

Worauf f reuen Sie sich persönlich ganz besonders? Dass möglichst viele Ideen und Projekte in die konkrete Umsetzung gehen. Wir arbeiten in einem hochdynamischen Umfeld und wollen hier in vielen Bereichen die Themenführerschaft behalten und ausbauen. Für mich und meine Familie wünsche ich mir vor allem Gesundheit und ein paar ruhige Tage rund um Weihnachten.

Das Lebensmittelinnovationszentrum (LIZ) der Agrarmarketing Tirol fungiert als Anlaufstelle für LandwirtInnen, GastronomInnen, VerarbeiterInnen, VermarkterInnen und KonsumentInnen. Es besteht aus den Bereichen Genusswerk, Farmlab, Beratung und Innovation . Der Fokus des Angebots liegt auf hochwertigen, regionalen Lebensmitteln aus kleinstrukturierter Landwirtschaft

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E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG
© A GRARMARKETING TIROL, D IE FOTOGRAFEN
Mehr als 380 „Qualität Tirol“ Produkte stammen aus regionaler und kleinbäuerlicher Erzeugung.

DIESE DROHNE SPART ZEIT UND GELD

Die Jungunternehmer der DCS-Tec GmbH aus Kufstein präsentieren eine zukunftsweisende Dienstleistung mit einem einzigartigen Drohnensystem, das Zeit und Geld spart und, was noch wichtiger ist, die Sicherheit von Arbeitskräften gewährleistet.

Da s Tiroler Start-up hat die Vision eines Drohnensystems in die Wirklichkeit geholt, die einzigartig ist. Schon alleine der Erfahrungsreichtum aus den verschiedenen Branchen, den die drei Geschäftsführer Mato Petrusic, Patrick Haun und Sebastian Härting einbringen, darf man getrost als geballte Kraft an Know-how bezeichnen. So ist auch die Idee entstanden, aus den bestehenden Geschäftsbereichen, der industriellen Automatisierung, Elektromessregeltechnik und Strömungsvisualisierung ein geniales Drohnenservice anzubieten. „Wir sind davon überzeugt, dass in riskanten Umgebungen keine Menschen, sondern Maschinen arbeiten sollten, dafür haben wir diese Hightech-

methode mit der Drohne entwickelt. Wir sind der festen Meinung, dass es Betriebe und Institutionen gibt, die auf uns zukommen, wenn sie von unserem Drohnenservice erfahren, das niemand in unserer Region in dieser Weise anbietet. Gerne sind wir bereit, alle individuellen Anwendungsbereiche mit unseren Kunden bei einem unverbindlichen Testflug zu evaluieren“, so Mato Petrusic.

ERLEICHTERUNG FÜR ARBEITSKRÄFTE

„D ie Erfahrung hat uns gezeigt, dass Menschen in der Industrie Arbeitseinsätze haben, die sehr gefährlich, ja sogar lebensgefährlich sind. So denke man zum Beispiel an einen Tank in der Lebensmittelindustrie. Dieser muss mit Dampf gereinigt werden, das heißt, der Behälter wird automatisch einem erhöhten Druck ausgesetzt. Das kann man sich so vorstellen: Der Tank ist dicht und dann gibt es einen Überdruck. Jeder Behälter, der einem Überdruck ausgesetzt ist, muss laut Druckgeräteüberwachungsverordnung mechanisch und optisch überprüft werden.

Wir haben uns gedacht, wir müssen eine Erleichterung schaffen für Unternehmen und deren MitarbeiterInnen, die diese optischen Überprüfungen mittels Behältereinstiege durchführen

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Die Geschäftsführer Patrick Haun, Mato Petrusic und Sebastian Härting
© FRANZ OSS

müssen“, so Patrick Haun und geht mit einem Praxisbeispiel ins Detail: „Nehmen wir an, ein Industrieunternehmen muss einen zehn Meter hohen Tank überprüfen lassen. Nun ist es bisher so, dass teilweise Gerüste oder sonstige Hilfsmittel aufwendig aufgebaut werden müssen, damit ein Arbeiter den Behälter inspizieren kann. Alleine dieser Vorgang ist schon sehr aufwendig. Dazu kommt, dass diese Öffnungen meist sehr schmal sind und es dem Arbeiter nicht möglich ist, den Tank von allen Seiten und an jeder Stelle anzuschauen. Bei einer Überprüfung mit unserer Drohne können wir praktisch jedes Detail, jeden Winkel, jedes Eck einsehen und mit Fotos und Video festhalten. Der gesamte Flug wird mitgefilmt“, erklärt Patrick Haun, und Sebastian Härting ergänzt: „Die Kunden bekommen dieses Material und haben so vor dem Gesetzgeber eine detailgenaue Dokumentation als Nachweis.“

F ÜLLE VON VORTEILEN

Das Einsatzgebiet dieses hochmodernen Drohnensystems ist vielfältig und bringt eine Fülle von Vorteilen: Seien es Arbeiten in Behältern, Kesseln, Stollen, Schächten, Silos oder in schwindelerregenden Höhen, aber auch an Stellen, die schwer zugänglich und schwierig zu

sichern sind, wie zum Beispiel verbaute Decken von Hallen.

Die Überprüfung mit der Drohne schützt allen voran Menschenleben, ist gegenüber der herkömmlichen Vorgangsweise kostengünstig, bietet eine detailgenaue Dokumentation und spart dem Unternehmen Zeit. Ohne Drohneneinsatz ist ein ganzes Technikerteam gefordert, ein Objekt für die Überprüfung abzusichern. Das Team von DCSTec führt die komplette Inspektion, die normalerweise mehrere Stunden dauert, in ca. 30 Minuten durch. „Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Auch zu diesem Thema macht die Drohne Sinn.

So sind die Fachkräfte normalerweise stundenlang mit dem Einstieg in einen Behälter beschäftigt. Durch den Einsatz unseres Highendgerätes kann sich der Arbeiter wieder auf seine wesentlichen Tätigkeiten konzentrieren“, erklärt Sebastian Härting.

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

M it ihrem futuristisch anmutenden Drohnensystem navigieren sich die jungen Kufsteiner Unternehmer in ein Geschäftsfeld, das für viele Betriebe von großem Nutzen ist. Damit ist dem innovativen Team ein Höhenflug als zukunftsweisende Visionäre garantiert.

81 E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG ERFOLGS GESCHICHTE: DCS-TEC
Die hochmoderne Drohne hält jedes Detail auf Bild und Video fest.
„E s sollen in riskanten Umgebungen keine Menschen, sondern Maschinen arbeiten.“
MATO PETRUSIC , DCS-TEC

MIT MODERNSTER TECHNIK IN EINE GUTE ZUKUNFT

Mit einem Technologiespektrum, das seinesgleichen sucht, punktet Maschinenbau Grissemann in Kufstein als marktführendes Familienunternehmen und als ausgezeichneter Lehrbetrieb.

Betritt man das Unternehmensgebäude von Maschinenbau Grissemann in Kufstein zeigt sich bereits im Eingangsbereich: H handelt es sich um einen ausgezeichneten Betrieb. Nebeneinander reihen sich die Urkunden für die Begabtenförderung des Landes Tirol.

Kein Wunder, dem Familienunternehmen in zweiter Generation liegt das Wohl der MitarbeiterInnen am Herzen. Das wird nicht nur so dahergesagt, sondern jeden Tag aufs Neue gelebt, meint Leon Kopsch, 17 Jahre jung und im dritten Lehrjahr: „Ich kann jedem empfehlen, bei uns eine Lehre zu starten. Die familiäre Atmosphäre im Betrieb und das freundschaftliche Klima untereinander sind toll“, erzählt Leon und erklärt seinen Tätigkeitsbereich: „Im Zuschnitt lernt man sehr viel über verschiedene

Werkstoffe und die unterschiedlichen Bearbeitungsweisen. Im zweiten Lehrjahr habe ich in den Bereich der Fräserei gewechselt, das ist eine richtig spannende Materie. Man erstellt am Computer CNC-Programme für die Fräsmaschine, ist aber auch beim händischen Einrichten an den CNC-Maschinen. Mathematisches Verständnis sowie technisches Grundwissen und eine genaue Arbeitsweise sind ebenso von Vorteil wie handwerkliches Geschick für meinen Beruf

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(ALLE)
© BIRGIT SCHWAIGHOFER
„E s ist die Mischung von unterschiedlichen Aufgaben, die mein Arbeitsfeld so abwechslungsreich macht .“

Auch Frauen sind bei uns herzlich willkommen. als Maschinenbautechniker. Im Laufe meiner Lehrzeit werde ich noch andere Bereiche kennenlernen. Mir gefällt dieser Beruf, weil er so vielfältig ist.“

FREUDE AN DER ABWECHSLUNG

„Wir konstruieren, produzieren und montieren Präzisionsteile und Kleinmaschinen für nationale und internationale Marken aus dem Maschinen-, Anlagenund Gerätebau, aus der Textildruckbranche und aus der Luftfahrtindustrie mit einem hochspezialisierten Team und einem Hightech-Maschinenpark. Der Großteil unserer MitarbeiterInnen ist schon seit vielen Jahren bei uns“, so Sabine Mayr und stellt den Dienstältesten aus dem Team vor. Wolfgang Hinterndorfer arbeitet seit 25 Jahren bei der Firma Grissemann: „Es ist die Mischung von unterschiedlichen Aufgaben, die mein Arbeitsfeld so abwechslungsreich macht. Ob in der Werkzeugverwaltung, -beschaffung oder Montage. Was ich am meisten schätze, ist das selbstständige Arbeiten, ich kann meine Prioritäten selbst festlegen“, sagt Wolfgang Hinterndorfer.

FOKUS AUF NACHHALTIGKEIT

„Wir laden junge Menschen ein, sich unseren Betrieb anzuschauen, auch gerne Mädchen, die sich für Technik interessieren. Uns ist es wichtig, dass wir auch das kollegiale Miteinander fördern. Flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege sind ein wesentliches Merkmal in unserem Unternehmen,“ so Firmenchef Ing. Hannes Grissemann, dessen Firmen-

a real in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen ist. Die ersten Erweiterungsmaßnahmen haben im Jahr 1995 begonnen und bis 2021 ist der Maschinenpark konstant erweitert und modernisiert worden: „Der neueste Stand der Technik ist die Grundlage, um bestmögliche Abläufe und Fertigungsprozesse gewährleisten zu können“, erklärt Hannes Grissemann. Der Fokus des Unternehmens richtet sich neben einem modernen Maschinenpark auch auf Ökologie und Nachhaltigkeit: „Im Zuge der Fertigstellung des letzten Bauabschnittes wurde das gesamte Gebäude energieeffizient optimiert. Die Beheizung und Klimatisierung des gesamten Gebäudes erfolgt durch eine Grundwasserwärmepumpe, im ökologischen Sinn wurde die gesamte Beleuchtung auf LED-Technologie umgestellt sowie der Fuhrpark mit sieben Elektrofahrzeugen ergänzt. Durch die wesentliche Erweiterung unserer Fotovoltaikanlage können wir einen großen Anteil des Strombedarfs für unser Unternehmen generieren.“

Umweltbewusstsein wird großgeschrieben.

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E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG ERFOLGS GESCHICHTE: GRISSEMANN MASCHINENBAU
„W ir laden junge Menschen ein, sich unseren Betrieb anzuschauen, auch gerne Mädchen, die sich für Technik interessieren .“
HANNES GRISSEMANN , FIRMENCHEF
Abwechslungsreiche Lehrlingsausbildung

STEUERLICH DOPPELT GUT BETREUT

Um eine breite Basis für eine umfassende, kompetente steuerliche Beratung zu schaffen, haben sich Mag. Paul Kössler und Mag. Martin Schwaizer, zwei erfahrene Steuerberater, zu einer Kanzleigemeinschaft in Innsbruck zusammengeschlossen. Mit den wertvollen Kenntnissen, die beide auf ihrem beruflichen Werdegang sammeln konnten, bündeln sich Wissen und Kompetenz von unschätzbarem Wert für Klientinnen und Klienten.

Mit dem Zusammenschluss haben wir auch neue Räumlichkeiten mit Wohlfühlcharakter geschaffen. Damit möchten wir das hohe Niveau und die Qualität unserer Dienstleistung in einer angenehmen Atmosphäre präsentieren“, erklärt Paul Kössler. Bevor er sich 2018 selbstständig machte, war der 39-Jährige in einer großen Kanzlei tätig. Entsprechend der Struktur der Tiroler Wirtschaft deckt seine Beratungskompetenz eine beachtliche Bandbreite ab: Dazu gehören Einzelunternehmer ebenso wie Familienbetriebe und international tätige Unternehmen. „Ich besuchte zunächst die HTL und bin erst über das Studium Wirtschaftsrecht zu meiner Passion, dem Steuerrecht, gekommen. Meine Zielgruppe sind vor allem produzierende Unternehmen und Maschinen-

baubetriebe, weil ich hier neben meinem Fachwissen als Steuerberater auch das technische Verständnis für den Betrieb einbringen kann“, so Paul Kössler.

DIGITALISIERUNGSEXPERTE

Sein Kanzleipartner Martin Schwaizer ist ebenso schon lange in der Steuerberaterbranche tätig und hat seine Ausbildung zur Gänze während der Berufsausübung

absolviert, vom Buchhalter und Bilanzbuchhalter über das Studium Betriebswirtschaftslehre bis zur Steuerberaterprüfung. „Mit dem Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Kufstein und zahlreichen ergänzenden Ausbildungen konnte ich mein besonderes technisches Interesse für Softwarelösungen zu einem zweiten Standbein ausbauen“, so Martin Schwaizer. Nach vielen gesammelten Erfahrungen, zuletzt als Kanzleipartner einer der größten Innsbrucker Steuerberatungskanzleien, hat er sich entschlossen, sich auf eigene Beine zu stellen. „Mit Paul Kössler habe ich den idealen Partner gefunden. Neben der fachlichen Kompetenz bringen wir beide auch ein hohes Maß an technischer Kompetenz mit.“

w ww.die-steuerberatung.tirol

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„M it dem Zusammenschluss haben wir auch neue Räumlichkeiten mit Wohlfühlcharakter geschaffen .“
ERFOLGS GESCHICHTE: DIE STEUERBERATUNG TIROL
PAUL KÖSSLER , STEUERBERATER

Welche Rechtsform soll ein Unternehmen wählen?

PAUL KÖSSLER: Das ist eine individuelle Entscheidung. Die einfachsten Formen sind ein Einzelunternehmen oder – wenn sich mehrere Personen zusammenschließen – verschiedene Formen von Personengesellschaften wie zum Beispiel KG oder OG. Aufgrund von Risiken wie Haftungsfragen oder der geplanten Unternehmensgröße kann es sinnvoll sein, eine GmbH oder die Mischform der GmbH & Co KG zu gründen. Wichtig ist es, sich gut beraten zu lassen, bevor man ein Unternehmen gründet, um die unterschiedlichen

Themen, dazu gehören natürlich auch Steuern und Sozialversicherung, im Vorhinein zu klären.

Muss die einmal gewählte Rechtsform immer beibehalten werden oder ist es möglich, dies zu ändern? Gerade in Zeiten wie diesen gibt es wieder vermehrt Bedarf, die eigenen Unternehmensstrukturen kritisch zu betrachten und gegebenenfalls Änderungen vorzunehmen. Bei Anwendung des Umgründungssteuergesetzes, das eigens dafür eingeführt wurde, können auch bestehende Unternehmen die Gesellschaftsform wechseln,

ohne steuerliche Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

Wie kann mithilfe des Steuerberaters einfach und schnell eine vollständig digitale und tagfertige Buchhaltung eingeführt werden?

M ARTIN SCHWAIZER: In der herkömmlichen Zusammenarbeit mit dem Steuerberater ist der Klient für die Verwaltung der Belege verantwortlich, dies erfolgt vor allem bei kleinen Unternehmen weitgehend in Papierform. Dabei geht das doch viel einfacher: Rechnungen können unmittelbar nach Erhalt bzw. Bezahlung als Scan oder Foto in das Portal des

Steuerberaters hochgeladen werden, die Kontoauszüge werden vom Steuerberater direkt elektronisch vom Bankrechner abgeholt.

Welche Vorteile bietet eine digitale Buchhaltung über die Zeitersparnis hinaus?

Der wichtigste Vorteil ist der Zugriff auf alle Buchhaltungsdaten und Belege über eine App am Handy oder Tablet bzw. einen Benutzeraccount am Rechner unabhängig von Ort und Zeit. Zudem entfällt die Verantwortung für die Lagerung von Papierordnern und die Sicherung von Daten. Schließlich kann auch der datenschutztechnisch hochriskante Versand von Buchhaltungsdaten und Unterlagen über E-Mails beendet werden. Sensible Daten sollten ausschließlich über ein sicheres Portal übermittelt werden, wie das beispielsweise bei Banken oder Versicherungsgesellschaften und sogar bei öffentlich-rechtlichen Körperschaften schon lange Standard ist. Es ist höchste Zeit für die Buchhaltung des 21. Jahrhunderts!

85 E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG © FRANZ OSS
„M it Paul Kössler habe ich den idealen Partner gefunden. Neben der fachlichen Kompetenz bringen wir beide auch ein hohes Maß an technischer Kompetenz mit."
INTERVIEW:

HOLZ ALS TÜRÖFFNER IN DIE ZUKUNFT

Teambesprechung bei Inbetriebnahme eines neuen Werkzeuges

Der Blick auf den plätschernden Bach und auf den nahe gelegenen Wald mag das Seine dazutun, dass sich die Menschen, die bei KOCH Türen tagtäglich ihre Arbeit verrichten, und die Kundschaft, die hierherkommt, einfach wohlfühlen. Natürlich ist es auch das Naturmaterial Holz, das diesen Ort besonders macht.

Dabei hat es durchaus kritische Stimmen gegeben, als sich das Traditionsunternehmen in Steinach niedergelassen hat. „Wir sind vor acht Jahren mit unserem Betrieb an diesen Standort gezogen. Vorher waren wir in Lans und haben die gesamte Belegschaft mitgenommen. Vor uns waren hier schon einige Unternehmen, die nicht sonderlich erfolgreich waren. So hat man auch über uns gesagt, dass auch wir bald wieder verschwinden würden. Den Zweiflern zum Trotz gibt es die KOCH Türen GmbH in Steinach bereits seit sieben Jahren und in dieser

Zeit sind wir stetig gewachsen“, erzählt Geschäftsführer Andreas Koch. Im kommenden Jahr wird wieder kräftig in die Infrastruktur investiert. „Wir werden Teile des Firmendaches mit einer Fotovoltaikanlage versehen. Uns ist der Umweltgedanke wichtig, weil uns die Menschen wichtig sind. Die Menschen, die hier arbeiten, die hier in der Umgebung leben, und die Menschen, die unsere Produkte kaufen“, so Andreas Koch. Mit Weitsicht denkt man in diesem Familienunternehmen nicht nur nachhaltig, sondern auch weltoffen. MitarbeiterInnen aus nah und fern finden in diesem

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ERFOLGS GESCHICHTE: KOCH TÜREN
© AXEL SPRINGER

Betrieb einen sinnerfüllten Arbeitsplatz. „55 P rozent sind „echte Tiroler“ und 45 Prozent kommen aus aller Welt, so zum Beispiel Prince Luis aus Nigeria, Lisa aus Neustift, Mohamed aus Syrien, Christoph aus Schmirn, Toni aus Griechenland und eines unserer Urgesteine, Peter, aus Patsch“, stellt Andreas Koch vor.

„Die Mischung aus verschiedenen Kulturen ist eine Bereicherung für uns, sowohl menschlich als auch betriebswirtschaftlich.“ Betritt man die Produktionshallen, trifft man in den einzelnen Bereichen auf Frauen jeden Alters: „Wer glaubt, das ist nur ein Männerjob, der irrt. In vielen Abteilungen wirken bei uns Frauen, natürlich auch wegen der attraktiven Teilzeitstellen, die wir anbieten.“

V ISION WIRD WIRKLICHKEIT

Die EndkundInnen von KOCH Türen sind Privatkunden, Wohnbauträger und Gastronomiebetriebe, der Vertrieb läuft über Tischlereien und den Fachhandel. Das Unternehmen wurde im Jahr 1979 von Johann Koch in Igls gegründet, 1993 spezialisierte sich der Betrieb auf massive Rahmentüren und übersiedelte nach Lans. Selbst gelernter Tischler, war es sein Traum, eine eigene Firma zu gründen, Ideen umzusetzen, die MitarbeiterInnen in alle Arbeitsprozesse miteinzubeziehen und zeitgemäße Produkte herzustellen. Er war und ist ein Visionär. Heute wirken seine zwei Söhne, Simon Koch als Produktionsleiter und Alexander Koch als Vertriebsleiter, ebenso im Führungskernteam mit wie Matthias Haller als Beschaffungsleiter, Johann Stolz als Lei-

ter der Entwicklung und dienstältester Mitarbeiter, sein Neffe Andreas Koch als Geschäftsführer und Matthias Erlacher in der Digitalisierung.

Viel Massivholz wird in maßgefertigten Türen eingesetzt.

K ann man sich unter einem Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Türen in maßgefertigter Tischlerqualität spezialisiert hat, im ersten Moment gar nicht wirklich etwas vorstellen, so zeigen sich bei näherem Betrachten die vielen spannenden Details. „Wir laden junge Menschen ein, sich die Vielfalt der Produktion und der verschiedenen Tätigkeiten, vom Vertrieb bis zu den ProgrammiererInnen und FacharbeiterInnen, persönlich bei uns anzuschauen. Wir suchen derzeit eine kommunikative Assistentin im Einkauf mit Verhandlungsgeschick und einen Programmierer, der Freude daran hat, KOCH Türen browsertauglich zu machen. Dafür haben wir eine eigene Software“, erzählt Andreas Koch und spricht auch von den Herausforderungen dieser außergewöhnlichen Zeit: „Es ist spannend, diese Chancen zu nutzen und den Betrieb abermals weiterzuentwickeln. Verlässlichkeit, ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis, Qualität und umfassende Dienstleistung, das sind im Grunde die einfachsten und wirksamsten Maßnahmen, die Kundschaft zu überzeugen. Das zu erreichen, dafür sind wir alle gemeinsam verantwortlich.“

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Produktionsstart mit Zuschnitt der Materialien Lackierung von Hand, qualitativ hochwertig
E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG

INNOVATION

Egal ob im Lehrsaal , im Labor oder am Feld: In Tirol wird geforscht, entwickelt und getüftelt. Dafür sorgen neben Hochschulen mit internationalem Ruf und innovativen Institutionen auch viele helle Köpfe im ganzen Land. Ihnen sowie ihrem Ideenreichtum und Erfindergeist widmen wir uns auf den folgenden Seiten und stellen eine Handvoll der vielen spannenden Projekte vor, die in den vergangenen Monaten in Tirol vorangetrieben wurden.

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Gefürchtet

Wie Phobien mit Virtual Reality behandelt werden können.

SEITE 90 Gereinigt

Warum Medikamente Fische krank machen –und was man dagegen tun kann.

SEITE 94

Gemessen

Wieso Bioinformatiker unserem Gehirn beim Denken zusehen.

SEITE 96 Gespeichert

Was ein unterirdischer Wassertank mit erneuerbaren Energiequellen zu tun hat.

SEITE 100 Getankt

Womit Drohnen deutlich länger fliegen können als mit Batterien.

SEITE 102 Gewachsen

Welche alte Kulturpflanze gerade ein Comeback feiert.

SEITE 104

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© SHUTTERSTOCK.COM, A XEL SPRINGER

Virtuelle Welten gegen echte Angst

Mit moderner Technologie zieht Mátyás Gálffy in der Universitätsklinik für Psychiatrie II der Medizinischen Universität Innsbruck gegen Phobien ins Feld.

90 INNOVATION

Die Rückwand der Kabine scheint leicht zu ruckeln, als sich der Lift in Bewegung setzt. Fahrstuhlmusik vermischt sich mit dem Summen des Antriebs. Dann ertönt ein „Ding“, gefolgt vom Geräusch sich öffnender Türen. „So, jetzt drehst du dich langsam um“, ertönt Mátyás Gálffys Stimme irgendwo aus dem Nirgendwo. Um 180 Grad gewendet präsentiert sich ein ungewöhnlicher Ausblick: Hinter offenen Lifttüren erstreckt sich die Skyline einer Stadt – und ein über 30 Stockwerke tiefer Abgrund, über den eine schmale Holzplanke ragt.

A BGRÜNDIG

„Schau erst mal nach unten“, empfiehlt Gálffy. Zaghaft vorgebeugt, wandert der Blick über die Kante. „Und jetzt tritt auf die Planke“, schlägt der Arzt vor. Ein Schritt auf das etwa 25 Zentimeter breite Brett. Dann ein zweiter: Man breitet unwillkürlich die Arme aus, während man einen Fuß vor den anderen setzt. Schließlich ist das Ende der Planke erreicht. Ein weiterer Blick nach unten lässt den Puls merklich steigen.

W I LLKOMMEN ZURÜCK

„Und das, obwohl man genau weiß, dass man nur das Headset abnehmen muss“, lacht Gálffy. Gesagt, getan, zieht man sich die Virtual-Reality-Brille vom Kopf. Die moderne Grafik macht der Realität Platz: ebener, gänzlich abgrundfreier Linoleumboden im Behandlungszimmer in der Spezialsprechstunde für Angststörungen der Universitätsklinik für Psychiatrie II. Doch für ein paar Sekunden fühlt man sich noch nicht gänzlich angekommen. Ganz sicher ist sich das Gehirn noch nicht, wo es gerade ist.

G U TGLÄUBIGES GEHIRN

Au f diesen Effekt baut Gálffy, wenn er Menschen mit Phobien therapiert. „Zu wissen, dass man ‚nur‘ eine Simulation sieht, macht praktisch keinen Unterschied“, erklärt der Arzt. Das hängt mit der Natur von Phobien zusammen: An-

Zur Person

Mátyás Gálffy ist ausgebildeter Humanmediziner, Assistenzarzt für Psychiatrie an der Medizinischen Universität Innsbruck und Psycho- sowie Traumatherapeut.

ders als generalisierte Angststörungen sind sie meist auf spezifische, besonders einprägsame negative Erfahrungen zurückzuführen. Und um diese auszulösen, genügt oft der visuelle Eindruck.

N E UE ERINNERUNGEN

T herapiert werden Phobien mit Expositionstherapie: PatientInnen werden Triggern ausgesetzt, ohne dass dabei etwas Schlimmes passiert: Positive Erfahrungen beginnen, negative zu überschreiben. „Bislang konnte das ‚in vivo‘ passieren – zum Beispiel durch Fliegen gegen Flugangst“, erklärt Gálffy: eine aufwendige und oft nicht umsetzbare Methode. „Oder ‚in sensu‘. Dabei setzen sich PatientInnen in ihrer Vorstellung angstauslösenden Situationen aus.“ Das sei allerdings weniger effektiv. Denn Angst führt zu Vermeidungsverhalten. „Als Therapeut kann ich nicht beurteilen, ob mein Gegenüber sich einen Flug vorstellt oder ganz verzweifelt an einen sonnigen Strand denkt.“

P L ATZ FÜR FANTASIE

Seit einigen Jahren gibt es eine dritte Möglichkeit: VR-Headsets sind inzwischen nicht nur leistbar, sondern auch so leistungsfähig, dass sie viele Angstsituationen simulieren können. Dass sich die virtuellen Welten dabei teilweise in knallig-bunter Computerspielgrafik präsentieren, macht keinen Unterschied. Im Gegenteil: „Es zeigt sich, dass solche ‚unrealistischen‘ Darstellungen wirksamer sind“, meint Gálffy. „Vermutlich

weil sie mehr Raum für Fantasie und damit auch für Angst lassen.“

M A SSGESCHNEIDERT

Neben Höhen- und Flugangst können Platzangst und Spinnen-, Nadel- sowie Agoraphobien, die Angst vor großen, weiten Räumen, gut therapiert werden. „Nur Sozialphobien sind schwieriger“, meint Gálffy. „Dafür ist die Simulation zu offensichtlich.“ Die virtuellen Therapieräume, die zum Einsatz kommen, sind mittlerweile maßgeschneidert. Dazu arbeitet der Arzt mit dem VR-Designer Konrad Gill zusammen. Der baut für den Arzt eigene Umgebungen, mit

Mandel & Seepferdchen

„Im Gehirn gibt es ein Angstnetzwerk, vereinfacht die Amygdala , der ‚Mandelkern‘, der unter anderem für Emotionen zuständig ist: ein großer, roter Alarmknopf in Bezug auf Ängste“, beschreibt Mátyás Gálffy den Mechanismus. „ Der Hippocampus , das ‚Seepferdchen‘, ist auch fürs Lernen mitverantwortlich . Hier werden anhand von Informationen und Erfahrungen wichtige Entscheidungen getroffen , was zu tun wäre.“ Bei PhobikerInnen versagt die Kommunikation zwischen diesen beiden Hirnregionen. Die negativen Emotionen sind so stark, dass sie Wissen und Gelerntes übertönen. Die Angst übernimmt das Ruder

91 INNOVATION

denen Phobien ausgelöst, in sicherem Umfeld erlebt und (ab)trainiert werden können.

T H ERAPIE FÜR ALLE

Dabei hat die VR-Therapie noch einen weiteren Vorteil: Bei 30 bis 50 Prozent aller PatientInnen kehren Phobien trotz Behandlung zurück, wenn nicht regelmäßig trainiert wird. Mit Virtual Reality lässt sich solches „Booster Training“ zu Hause absolvieren – ganz ohne TherapeutInnen. Und auch generell könnte sowohl VR als auch die Technologisierung dazu beitragen, den Zugang zu Therapien niederschwelliger zu machen: „Dass das nicht nur nötig, sondern auch gut umsetzbar ist, hat Covid gezeigt“, ist der Mediziner überzeugt. „Auch wenn der direkte persönliche Kontakt in der Psychotherapie viele Vorteile hat, wäre

mit der Digitalisierung psychologische Hilfe für noch mehr Menschen in greifbarer Nähe. Unser VR-Projekt zeigt nur einen Aspekt davon. Das ist in vielen Bereichen noch mehr als ausbaufähig und könnte vielen Betroffenen helfen.“

Willkommen in der virtuellen Welt: Mit maßgeschneiderten Szenarien können digital Ängste durchlebt und neue, positivere Erfahrungen gesammelt werden.

Ein Unternehmer mit weltweitem Netzwerk mitten in Tirol

PowerUP GmbH bietet exklusiv und speziell entwickelte Komponenten f ür Gasmotoren mit dem Ziel, sowohl die Lebensdauer der einzelnen Bauteile zu verlängern als auch die Zuverlässigkeit des gesamten Motors zu verbessern. Mit Kunden in weltweit 40 Ländern entwickeln wir ständig Spitzentechnologien u nd Lösungen für die Energiewirtschaft.

Unsere Techniker arbeiten sowohl auf K undenanlagen als auch in unserer Werkstatt, um die beste Qualität zu l iefern und neue Standards hinsichtlich K undenzufriedenheit zu setzen. Um für u nsere Kunden der Partner der Wahl zu s ein, bieten wir maßgeschneiderte Servicelösungen a n, die auf größtmögliche F lexibilität und Kosteneffizienz ab zielen.

Reparatur von Gasmotoren

Unsere PUP GEN 2V20 & 4V20 Gasmotoren bieten die neuesten Lösungen und preisgekrönten Upgrade-Pakete der PowerUP GmbH. Der PUP GEN 2V20 & 4V20 wurde als Antwort auf die Bedürfnisse von Gasmotorenbesitzern entwickelt, mit geringer Investition, schneller Lieferung und erhöhter Zuverlässigkeit. Mit unserer langjährigen Erfahrung und preisgekrönten Lösungen hauchen wir den Gasmotoren neues Leben ein und machen sie noch zuverlässiger.

PowerUP GmbH

Sportplatzweg 2, 6135 Stans Tel.: 05242/64666

E-Mail: office@powerup.at www.powerup.at

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E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG
© P OWERUP
© G ALFFY/GILL
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Zur Person

Dr. Martin Spruck, Msc ist Senior Lecturer für Anlagen- und Prozesstechnik am Studiengang Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik am MCI.

Klärungsbedarf

Ohne vierte Reinigungsstufe passieren Mikroschadstoffe wie Medikamentenreste Kläranlagen ungestört. Am MCI in Innsbruck arbeitet man an einem hybriden, effizienten Filtersystem.

Der Wasserkreislauf steckt voller Überraschungen. Ein Beispiel: Menschliche Rückenschmerzen können zu kranken Fischen führen. Ein häufiger Wirkstoff in schmerzstillenden Salben und Tabletten ist Diclofenac, das nur zu einem Bruchteil vom Körper aufgenommen wird. Bis zu 70 Prozent finden über die Toilette ihren Weg ins Abwasser. Herkömmliche Kläranlagen können die winzigen Spurenstoffe nicht entfernen, sie gelangen wie viele andere Medikamentenreste, Hormone und Ähnliches zurück in die Natur. Dort sammeln sie sich und führen zu Krankheiten und Unfruchtbarkeit bei Wasserorganismen. Martin Spruck vom MCI fasst die Problematik anhand der Gewässerstudie des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus 2017/2018 zusammen: „Wenn man sich durchliest, was alles in den Fließgewässern ist, ist ein ganzer Medikamentencocktail mit unterwegs.“

S CHWER GREIFBAR

Die aktuellen Reinigungsmethoden sind aus unterschiedlichen Gründen nicht flächendeckend einsetzbar. Systeme nach Vorbild von Entsalzungsanlagen brauchen zu viel Fläche und Energie, die vierte Reinigungsstufe nach Schweizer Art ist teuer. Die Behandlung mit Ozon funktioniert, bedeutet aber höhere Sicherheitsanforderungen, außerdem können unbekannte Abbauprodukte entstehen. Spruck, Koch und ihr Team forschen an einem optimierten Hybridansatz: Membranfilter mit eingebetteter Aktivkohle.

D OPPELTE BARRIERE

Die Poren der Membran sind 500-mal kleiner als ein menschliches Haar.

Wie weitreichend das Problem ist, wurde erst durch bessere Analytik bekannt. Die geringen Konzentrationen sind schwer zu messen, aber oft bereits wirksam, zudem steigt der Arzneiverbrauch. Laut Marc Koch, ebenfalls vom MCI, sei auch nicht immer klar, was schädlich sei und wie weit man die jeweiligen Stoffe entfernen müsse.

Basierend auf den Ergebnissen eines früheren Projektes, Pharmaqua, entwickelte das Team rohrförmige Membranfasern aus einem gesundheitlich unbedenklichen Kunststoff. Abwasser wird unter Druck durch die feinen Kanäle gepresst, die Poren sind 500mal kleiner als ein menschliches Haar. Jeglicher Schmutz wird zurückgehalten, nur die winzigen Mikroschadstoffe und Wasser dringen durch. Tiefer in der Membranstruktur eingebettet liegen Partikel pulvriger Aktivkohle, die dank ihrer besonders porösen Beschaffenheit – schon ein Gramm entspricht einer Fläche von 1.000 m 2 – die kritischen Moleküle adsorbieren können. Dank der vorgeschalteten Membran kommt die adsorbtionsfreudige Aktivkohle nur mit

94 INNOVATION

Zur Person

Die klassischen Klärstufen:

1. Mechanische Stufe: Hier werden grobe Schwimm- und Schwebstoffe entfernt. 2. Biologische Stufe: Mikroorganismen bauen die organischen Verschmutzungen ab.

den Zielstoffen in Kontakt und bleibt länger nutzbar, das gereinigte Wasser tritt durch die Faserwand aus.

Ü BERDOSIERT

Die Fasern werden für den Betrieb in Module zusammengefasst und wiederaufbereitet, sobald Aktivkohle und Membran beladen sind. Die Spurenstoffe werden mittels Alkohol von der Aktivkohle gespült, um die Membran zu regenerieren. In ihrem Labor testen Spruck und Koch Fasern, Module und eine erste Testanlage mit hoch dosiertem, synthetischem Abwasser. Das erleichtert die Messungen und führt rascher zu Ergebnissen, als wenn man niedrigere Konzentrationen verwenden würde.

Derzeit arbeitet man an Optimierung und Upscaling. Letzteres ist laut Koch bei Membrantechnik relativ einfach: „Je mehr Fläche man hat, desto mehr Schmutzwasser kann man reinigen.“

T ESTEN VOR ORT

Eine Kläranlage für den Praxistest hat das Team bereits gefunden, bis Mitte nächsten Jahres soll das System dort einen Teilstrom des Abwassers behandeln. Wo und wie es danach eingesetzt wird, ist noch offen. Nicht an jeder Kläranlage ist das Problem gleich akut: Auch bei geringen Abwassermengen

könnten Standorte mit Krankenhausabwässern oder Betriebskläranlagen von Pharmaunternehmen durch die hohen Konzentrationen die geeignetsten Kandidaten sein. „Da ist unser System vielleicht sinnvoller als bei großen Anlagen, wo nur geringe Konzentrationen auftreten“, so Spruck.

Dadurch, dass man in Tirol Trinkwasser ausschließlich aus Quellen und Brunnen statt aus Oberflächengewässern beziehe, seien Mikroschadstoffe hierzulande ein reines Abwasserproblem. „Es ist aber relativ einfach, den Kreis zu schließen“, ergänzt Koch – ohne vierte Klärstufe kommt der Flussfisch eventuell belastet auf den Teller.

Ein Teelöffel pulverförmiger Aktivkohle hat die Oberfläche eines Fußballfelds.

Das ursprüngliche Projekt, Pharmaqua, wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus gefördert.

95 INNOVATION
© AXEL SPRINGER Unter Laborbedingungen wird analysiert , wie gründlich die Membranfilter das synthetische Abwasser reinigen. Im kommenden Jahr können die Module auch in der Praxis erprobt werden.
Dipl.-Ing. (FH) Marc Koch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Studiengang Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik am MCI. 3.
Chemische Stufe: Phosphor wird entfernt.

Sichtbare Absicht

An der UMIT TIROL Hall entwickeln Tiroler Wissenschaftler Software, um in Echtzeit dabei zuzusehen, wie aus Gedanken Bewegungen werden. Das hilft nicht nur dabei, unser Gehirn zu verstehen, sondern verbessert auch Therapieansätze.

INNOVATION
96

Zur Person Daniel Baumgarten hat im deutschen Ilmenau Ingenieurinformatik und Biomedizinische Technik studiert. Seit 2016 leitet er das Institut für Elektrotechnik und Biomedizinische Technik an der UMIT TIROL in Hall.

Nach einem Gegenstand zu greifen, den nächsten Schritt zu machen oder sich an der Nase zu kratzen: Was uns als das Natürlichste auf der Welt erscheint, bedarf komplexer Abläufe – nicht nur in unseren Extremitäten, sondern auch in unserem Gehirn.

V ERNETZT

Dort beginnt alles mit der Absicht –entweder durch einen externen Reiz wie ein Geräusch oder durch ein eigenes Bedürfnis ausgelöst. „Das ist gewissermaßen der Gedanke an die Bewegung“, erklärt Daniel Baumgarten, Leiter des Instituts für Elektrotechnik und Biomedizinische Technik an der UMIT TIROL. Dieser entsteht in einer spezifischen Hirnregion. Dort bleibt er aber nicht: Aus der Absicht formiert sich ein Netzwerk zwischen verschiedenen involvierten Gehirnregionen. „Da werden Informationen verarbeitet, mit etwas schon Gespeichertem verglichen und mehr“, beschreibt Baumgarten, „bis schließlich ein Nervenimpuls abgeleitet wird, der die Bewegung veranlasst.“

N ACHTRÄGLIC HE EINSICHT

A ll das lässt sich bislang anhand des Resultats, also der Bewegung, oder nach einer Messung der Hirnströme mithilfe eines Elektroenzephalogramms, kurz EEG, beobachten. Bei Letzterem messen die Forscher die schwachen elektrischen Signale im Gehirn mit Elektroden, die am Kopf angebracht werden. „Nach einer solchen Messung können wir nachvollziehen, wo der Impuls seinen Anfang genommen hat und wie sich das Netzwerk bildet“, erklärt Baumgarten. Dabei gibt es allerdings ein Manko: Das EEG wird zwar gemessen, während PatientInnen sich auf den Bewegungsablauf konzentrieren, interpretiert werden können die aufgezeichneten Signale aber erst nachträglich.

E CHTZEITBERECHNUNG

A ls Teil eines internationalen Konsortiums arbeitet Baumgarten im Projekt ONCE TMS an einer Software, mit der sich der Weg von der Absicht zur Aktion auch in Echtzeit nachverfolgen lässt. Gemessen wird dabei wie bei einem normalen EEG. Anstatt nur aufgezeichnet, werden die Daten aber zeitgleich ausgewertet: „Dazu verwenden wir zum einen eine MRT-Aufnahme des Gehirns, die uns die anatomische Struktur des Gehirns verrät“, erklärt Baumgarten, „und zum anderen Rechenmodelle, die darauf beruhen, wie leitfähig die Gewebe, beispielsweise die Schädeldecke, sind.“ Anhand dieser Informationen kann dann errechnet werden, in

INNOVATION
welchem
„N ach einer solchen Messung können wir nachvollziehen, wo der Impuls seinen Anfang genommen hat und wie sich das Netzwerk bildet .“
DANIEL BAUMGARTEN, LEITER DES INSTITUTS FÜR ELEKTROTECHNIK UND BIOMEDIZINISCHE TECHNIK AN DER UMIT TIROL IN HALL

Signal und Vernetzung: Am EEG wird sichtbar, in welchen Regionen des Gehirns die Signale entstehen (1) und wie sich die Bereiche zu einem Netzwerk verbinden (2).

Teil des Gehirns das gemessene Signal entsteht – und wie es von einem Areal zum nächsten wandert und sich so ein Netzwerk bildet. „Wir sehen also dem Gehirn gewissermaßen dabei zu, wie es eine Absicht formuliert und daraus eine Aktion generiert“, meint Baumgarten.

P RAKTISCHE ANWENDUNG

Rein wissenschaftlich ist das überaus interessant und könnte Erkenntnisse darüber liefern, wie unser Gehirn funktioniert. Doch die Methode hat auch ganz praktische Implikationen: „Schlaganfälle führen häufig zu Schädigungen bestimmter Hirnregionen“, erklärt Baumgarten. So ist das Gehirn nicht mehr in der Lage, die Netzwerke zu formen, die von der Absicht zur Bewegung führen. Es kommt zu Beeinträchtigungen. „Deswegen müssen PatientInnen Abläufe wie Bewegung oder Sprechen manchmal völlig neu lernen.“

P RÄZISIONSTRAINING

Dabei lässt sich bei der Therapie bislang nur anhand der Bewegung sagen, ob die Übung gelingt. Dank ONCE TMS sollte es aber bald möglich sein, anhand des EEG zu beobachten, wie erfolgreich die Versuche sind – und den Fokus direkt zu korrigieren. „Zusätzlich sehen wir, wo die Netzwerkformation scheitert“, sagt

Baumgarten. „Ist der Ort identifiziert, können wir transkranielle magnetische Stimulation – ein zielgerichtetes Magnetfeld – einsetzen, um die Neuronen dort zu stimulieren, und damit die Vernetzung der Regionen unterstützen.“

G EDANKE NTASTATUR

Noch futuristischer, aber ebenfalls bereits in der Anwendung angekommen sind sogenannte BCIs, Body-ComputerInterfaces, die es Menschen erlauben, alleine durch Gedanken Computer zu steuern. „Das können einfache Richtungsanweisungen sein, zum Beispiel für einen elektrischen Rollstuhl“, erklärt Baumgarten. „Aber das geht auch mit mehr Präzision – bis hin zum gedanklichen ‚Tippen‘ einzelner Buchstaben.“ Um ein solches Interface zu bedienen, ist allerdings viel Übung notwendig. Und im Idealfall passen sich nicht nur die jeweiligen BenutzerInnen an die Steuerung an, sondern wird auch die Steuerung entsprechend der individuellen BenutzerInnen adaptiert. „Auch dafür legt ONCE TMS das Fundament“, bestätigt Baumgarten. „Sehen wir, was im Gehirn geschieht, können wir sowohl das UserInnen-Training deutlich präzisieren als auch die Bedienung maßschneidern und damit deutlich bessere Ergebnisse erzielen.“

98 INNOVATION
„W ir sehen dem Gehirn gewissermaßen dabei zu, wie es eine Absicht formuliert und daraus eine Aktion generiert .“
© U MIT TIROL 1 2
DANIEL BAUMGARTEN,
LEITER
DES INSTITUTS FÜR ELEKTROTECHNIK UND BIOMEDIZINISCHE TECHNIK AN DER UMIT TIROL IN HALL

BERUFUNG gefunden

Viele Menschen haben an der größten Hochschule Westösterreichs ihre Berufung in Forschung und Lehre, aber auch in der Verwaltung gefunden. Justin Lawley und Katerina Hochstaffl-Nazarova sind zwei davon.

Von der NASA an die Universität Innsbruck Justin Lawley will mit seiner Forschung das Optimum aus Sportler*innen herausholen. Sein Arbeitsgebiet erklärt der Professor für Sportwissenschaft aus North Wales sein Feld in drei Worten: „Athletes, Altitude and Astronauts”. Denn Höhe und damit einhergehend wenig Sauerstoff ist etwas, das Astronaut*innen und Alpinsportler*innen verbindet. Bevor er 2017 mit seiner Familie nach Innsbruck übersiedelte, arbeitete Lawley für die NASA am renommierten „Institute for Exercise and Environmental Medicine“ in Dallas. Dabei war die Karriereentscheidung für die Wissenschaft eine relativ späte. Selbst in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, haben ihm die Vorbilder gefehlt. „Ich denke, dass es wichtig ist, jungen Menschen zu zeigen, dass Wissenschaftler*innen auch nur normale Leute sind“, meint Lawley.

Im Zentrum eines europäisches Uni-Netzwerk

Als Office Managerin ist Katerina Hochstaffl-Nazarova maßgeblich involviert in Aufgaben des europäischen Universitäten Netzwerks AURORA. Mit den Angehörigen der neun beteiligten Hochschulen von Reykjavik über Amsterdam bis nach Neapel verständigt sich die gebürtige Lettin regelmäßig. Dabei kommt ihr sprachliches Talent zur Geltung. Denn neben ihrer Muttersprache spricht Hochstaffl-Nazarova sieben weitere Sprachen. Zwar wird in ihrem beruflichen Alltag meist Englisch gesprochen, „aber wenn möglich, versuche ich mit den Kolleg*innen zum Beispiel immer ein bisschen auf Italienisch oder Französisch zu reden“, sagt Katerina. Dieser Austausch ist es auch, den sie an ihrem Beruf an der Uni Innsbruck besonders schätzt.

Group/Axel Springer Weitere Mitarbeiter*innen-Porträts und Stellenausschreibungen finden Sie in unserem Karriereportal:

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www.uibk.ac.at/karriere
2022, Bildnachweise: Target
Justin Lawley Katerina Hochstaffl-Nazarova

Eine Batterie aus Wasser

Wind- und Solarstrom sollten bei Überschuss gespeichert werden können, um diese Form regenerativer Energieproduktion so effektiv wie möglich zu nutzen. In Bergregionen übernehmen Pumpspeicherwerke diese Aufgabe – doch welche Lösungen gibt es im Flachland? Der Powertower gibt darauf eine Antwort.

Nachhaltig erzeugte Energie ist die Zukunft und derzeit sehr begehrt – einerseits wegen der schwierigen energiepolitischen Lage, andererseits weil sich in breiten Teilen der Bevölkerung mehr Umweltbewusstsein gebildet hat. „Wind- und Solarstrom werden jedoch nicht auf Knopfdruck, sondern nach den Wetterbedingungen erzeugt“, erklärt Valerie Neisch, Bauingenieurin und Leiterin des Wasserbaulabors an der Uni Innsbruck. „Zu manchen Zeiten wird mehr Strom benötigt als gerade erzeugt wird, hier muss noch zugebaut werden“, meint Neisch, „andersherum wird manchmal aber auch zu viel Strom erzeugt, z. B. bei starkem Wind, dann kann der erzeugte Windstrom nicht mehr ins Netz eingespeist werden, da dies zu einer Überlastung der vorhandenen Netze führen würde.“ Da wäre es dann sinnvoll, diesen Strom speichern zu können.

Es brauche mehr regenerative Energien, aber damit bringe man auch mehr

Schwankungen ins System – und diese können Speicher ausgleichen.

In gebirgigen Regionen werden dafür sogenannte Pumpspeicher eingesetzt. Diese bestehen aus einem Ober- und einem Unterbecken. Bei Energieüberschuss wird Wasser aus dem unteren in das obere Becken gepumpt und dieses gefüllt. „Wird nun Strom benötigt, kann man es wieder den Berg hinunterfließen lassen, wobei eine Turbine angetrieben wird. Die gespeicherte Energie wird also, mit ein paar Verlusten, wieder zurückgewonnen.“

E NTWICKLUNG DES POWERTOWERS

Was kann man aber in Regionen machen, wo es keine Berge gibt? Ein Team von ExpertInnen der Uni Innsbruck entwickelt als Speichermöglichkeit im Flachland seit einigen Jahren den sogenannten Powertower, der dieses Problem lösen könnte. Dabei handelt es sich um einen mit Wasser gefüllten

100 INNOVATION

Zylinder, in dem ein sehr schwerer Kolben mithilfe einer Pumpturbine auf und ab bewegt werden kann. Der Powertower kann dabei über der Erde in Form eines Turmes oder unterirdisch in einem Schacht errichtet werden, was aktuell die favorisierte Variante ist.

Im Gegensatz zu einem klassischen Pumpspeicherwerk findet sich hier der hohe Druck jedoch im unteren Wasservolumen, das sich unter dem schweren Kolben befindet. Um nun Energie zu speichern, wird der Kolben im Zylinder nach oben gedrückt, indem Wasser unter den Kolben gepumpt wird. Dabei steigt der Kolben langsam nach oben. Der Speicher ist geladen, wenn der Kolben ganz oben im Zylinder angekommen ist.

Zur Energierückgewinnung lässt man den Kolben unter dem Einfluss der Schwerkraft kontrolliert wieder nach unten absinken und treibt dabei mit der umgedrehten Wasserströmung die Turbine an.

Der Powertower ist ein einfaches, robustes System und besitzt ähnlich hohe Wirkungsgrade wie die der Pumpspeicherung. „Wenn alle Komponenten gut auf das System ausgelegt sind, kommt man auf über 80 Prozent“, erklärt die Ingenieurin. „Außerdem hat so ein Powertower eine lange

Lebenserwartung, was ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung neuer Speicherformen ist."

S KALIERBARKEIT

„Die Leistung des Powertowers ist skalierbar“, erklärt Neisch. Hier gilt: Je größer die Anlage und je schwerer der Kolben, desto mehr Speicherkapazität besitzt das System. Die Zielgröße ist ein Powertower in einem 100 Meter tiefen Schacht, der eine Megawattstunde speichern kann. Der Weg dorthin erfolgt in einem Stufenplan. Aktuell sei man dabei, eine Demo- und Testanlage eines Powertowers in einem 20 Meter tiefen

Schacht in Süddeutschland, in BadenWürttemberg, zu planen. Hier soll der erste Powertower in unterirdischer Bauweise errichtet werden.

Jede Baugröße bringt auch ihre eigenen Herausforderungen mit sich, die es mit ExpertInnen verschiedenster Disziplinen (Maschinentechnik, Dichtungs- und Führungstechnik, Schachtbauweise, Kolbenaufbau) zu lösen gilt. Neben der Stromspeicherung soll hier das erste Mal auch die Wärmespeicherung im System mituntersucht werden. Die Kombination aus Strom- und Wärmespeicher würde den Powertower noch attraktiver und kosteneffektiver machen.

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Zur Person Valerie Neisch ist Bauingenieurin und Leiterin des Wasserbaulabors an der Uni Innsbruck.
„W ind- und Solarstrom werden nicht auf Knopfdruck, sondern nach den Wetterbedingungen erzeugt .“
V ALERIE NEISCH

Wenn Drohnen denken lernen

An der FH Kufstein wird an einer neuen Drohnengeneration geforscht. Nicht nur sorgt ein Wasserstoffantrieb für eine längere Flugzeit, eine künstliche Intelligenz soll zudem bewirken, dass Drohnen automatisierter arbeiten.

Da s Surren kündigt sie an. Drohnen, die ferngesteuerten Flugobjekte, sind mittlerweile bei PrivatnutzerInnen angekommen. Wer aber schon mal selbst eine in Betrieb genommen hat, wird die Situation kennen. Den batteriebetriebenen Geräten geht nach kurzem Flug schnell der Saft aus. Das mag für private NutzerInnen kein großes Hindernis darstellen, einige Runden sind schon drinnen. Unter anderen Umständen stellt die geringe Flugdauer aber ein Problem dar. Bei Feuerwehreinsätzen, wenn es etwa um Suchflüge in abwegigen Geländen geht, kommen diese in ihrer derzeitigen Form rasch an ihre Grenzen.

LEISTUNGSSCHAU

„Wenn Feuerwehren mit den Drohnen fliegen, ist eine Flugzeit von maximal 20 Minuten semioptimal“, erklärt Mario Döller von der FH Kufstein Tirol. Als Projektleiter hat er sich gemeinsam mit seinem Team zum Ziel gesetzt, die Flugkörper effizienter zu gestalten. Drei Stunden soll sich die neue Drohnengeneration in der Luft halten können. Wie das gehen soll? Die Antwort dafür liegt in der Betankung. Denn im Gegensatz zu den bis dato verbauten aufladbaren Batterien, wie man sie etwa auch in Smartphones findet, kann hier Wasserstoff die bisherigen Einschränkungen aufbrechen.

Wasserstoff als Energielieferant habe eine wesentlich höhere Energiedichte, die sich positiv auf den Wirkungsgrad auswirkt, führt Döller an. Das heißt, mehr der produzierten Energie kann direkt in Motor und Elektronik fließen und diese zum Laufen bringen. Ein weiterer Vorteil: Durch den Wegfall der schweren Batterien wird zudem Gewicht eingespart, was sich positiv auf die Flugzeit auswirkt, denn leicht fliegt besser und vor allem länger.

U NBEMANNTES FLUGOBJEKT

Neben einer verlängerten Flugzeit forscht das Team noch an einem zweiten Aspekt, der Suchmissionen in Zukunft

102 INNOVATION

verbessern soll – Stichwort Automatisierung. Ein Szenario: Am Wilden Kaiser ist ein Wanderer abgestürzt. Man hat den Bereich eingegrenzt, wo man den Verunglückten vermutet. In Situationen wie dieser können Drohnen Rettungseinsätze gut unterstützen. Bis dato muss man in einer solchen Situation der Drohne ihren Pfad vorgeben, also vor Start klarmachen, wie der Flugweg auszusehen hat, führt Projektleiter Döller aus. Besonders benutzerfreundlich ist dies aber nicht. Spontane Kurskorrekturen etwa sind nur schwer möglich. Zudem wird nur der zuvor vorgeschriebene Kurs starr abgeflogen, blinde Flecken bei der Flugplanung bleiben so unerschlossenes Terrain.

M EHR EIGENSTÄNDIGKEIT

A ls Lösung dieser Probleme soll künstliche Intelligenz dienen. Über ein eigenes Programm möchte man der Drohne beibringen, selbstständig zu denken. Konkret heißt das, dass bestimmte Abläufe automatisiert ablaufen sollen. „Die Drohne soll dann die Intelligenz haben, zu merken, welche Orte sie bereits abgesucht hat und welche sie noch absuchen muss“, fasst Döller das System zusammen.

Auch mit mehreren parallel gestarteten Drohnen, die dann untereinander Informationen austauschen, soll das

Ganze funktionieren. „In der Praxis würde das dann bedeuten: Die Feuerwehr hat eine gewisse Drohnenanzahl, markiert den Bereich, der abgesucht werden soll, und der Rest geschieht selbstständig.“ Was wie Science-Fiction klingt, sei bereits auf einem guten Weg, so Döller. Über ein Belohnungs- und Bestrafungssystem wird derzeit an einem Algorithmus gearbeitet, der genau diese Herausforderungen bewerkstelligen soll.

Der Bau des Prototyps befindet sich auf der Zielgeraden, erzählt Döller. Nach etwas mehr als einjähriger Bauphase stehen Anfang 2023 die ersten Flugstunden auf dem Plan. Bis 2024, zum Abschluss des Projektes, soll dann die wasserstoffbetriebene Drohne auch programmiertechnisch so weit sein, dass sie mehr kann, als nur privaten Haushalten den Traum vom Fliegen näherzubringen.

Projektlänge :

November 2021 bis 2024

Wer nimmt Teil?

FH Kufstein, Wolftank-Adisa, twins DrohnenbauerInnen und Fen resarch

Wer finanziert?

K-Regio Projekt des Landes Tirol

Zur Person

Mario Döller ist Professor an der FH Kufstein Tirol. Nach dem Erlangen des PhD 2004 an der Universität Klagenfurt habilitierte sich Döller im Bereich Informatik an der Universität Passau 2012 im Bereich Informatik. Seit 2012 ist er Professor für multimediale und webbasierte Informationssysteme an der FH Kufstein Tirol und Privatdozent an der Universität Passau.

103 INNOVATION
„D ie Drohne soll dann die Intelligenz haben, zu merken, welche Orte sie bereits abgesucht hat und welche sie noch absuchen muss .“
M ARIO DÖLLER , P ROFESSOR AN DER FH KUFSTEIN, P RIVATDOZENT AN DER UNIVERSITÄT PASSAU

Altes Kraut mit neuem Potenzial

Hanf hat im Alpenraum eine lange Geschichte. Nach einer Zäsur nach dem Zweiten Weltkrieg steht der Alleskönner nun vor einem Comeback – nicht zuletzt dank des zunehmenden Drucks, CO2-Bilanzen zu senken.

Zur Person

Valentine Troi hat Architektur studiert und legt ihren Fokus schon seit einer Weile auf die Materialwissenschaften – nicht zuletzt mit dem von ihr gegründeten Unternehmen troi.composite components. Für die Standortagentur Tirol betreut sie das von der ARGE Alp finanzierte Projekt Alpenhanf 360°.

Bi s ins 20. Jahrhundert war Hanf weit verbreiteter Lieferant für Fasern und mehr, auch in Tirol“, weiß Valentine Troi, Projektleiterin von Alpenhanf 360°. Die Nutzpflanze war Rohstoff für Gewebe, Seile und mehr. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich das schlagartig: „Nicht nur weil Kunstfasern auf den Markt drängten“, weiß Troi „sondern auch, weil der Hanf wegen des THCs und dessen berauschender Wirkung in Verruf geraten ist.“ So verschwand die Kulturpflanze von den Feldern Westeuropas.

B ESSER ALS PLASTIK

Doch es bahnt sich ein Revival an: Die EU hat mittlerweile über 50 praktisch THC-freie Varianten des Gewächses zugelassen. Zudem hat Hanf Eigenschaften, die ihn oft zur deutlich besseren Option machen als Nylon, Polyester und Co. „Wir haben es hier mit einer schnell

wachsenden, genügsamen Pflanze zu tun, die zu einer Vielzahl von Produkten verarbeitet werden kann“, erklärt Troi. Gut drei Meter hoch kann Hanf werden –und das ohne Bewässerung und gänzlich pestizidfrei, weil ihre Blätter früh den Boden beschatten und das Wachstum von Konkurrenten hemmen.

A LLESKÖNNER

Einmal geerntet, können Hanffasern nicht nur zu Geweben verarbeitet werden, sondern auch zu hochfesten Verbundstoffen. Im Inneren der Hanfstängel findet sich ein verholzter Teil, der sich zur Produktion leichter, belastbarer und biologischer Baustoffe eignet. „Und in der Lebensmittelindustrie kommen Samen und Blätter sowie das daraus gepresste Öl zum Einsatz. Aus den Blüten können außerdem Extrakte für die Pharmazie gewonnen werden“, weiß die Projektleiterin. Was nicht verarbeitet wird, liefert Energie: Dank

104 INNOVATION © SHUTTERSTOCK.COM

seines rapiden Wachstums bietet sich Hanf zum Einsatz in Biomassekraftwerken an. Und selbst nachdem die Pflanze verarbeitet wurde, hinterlässt sie Spuren: Im Fruchtwechsel angepflanzt, lockert sie das Erdreich und kann den Ertrag danach gesäter Feldfrüchte signifikant steigern – „bei Mais um bis zu 20 Prozent“, zitiert Troi ihre Partner aus der Landwirtschaft.

F RÜH VERWURZELT

Die Nutzung und die Weiterentwicklung des Potenzials der Nutzpflanze voranzutreiben, hat sich Alpenhanf 360° unter der Leitung von Troi auf die Fahnen geschrieben. Von der Lebensraum Tirol Holding und der Standortagentur Tirol unterstützt sowie von der ARGE Alp finanziert, um die Entwicklung der aufblühenden Technologien zu forcieren und fest in Tirol zu verankern, fungiert das Projekt seit einem Jahr als Knoten zwischen HanfzüchterInnen und

-nutzerInnen. „Wir stehen da ein wenig vor dem Henne-Ei-Problem“, beschreibt Troi. „Um die Produkte – das Ei – hervorzubringen, brauchen wir die Henne – also den Hanfanbau. Aber ohne Eier gibt’s nicht viele Hennen.“ An dieser Schnittstelle setzt Alpenhanf 360° an: Anstatt nur eine Seite zu fördern, treibt das Projekt die Vernetzung der beiden Bereiche voran, sodass sich Angebot und Nachfrage gegenseitig hochschaukeln.

K NOW ­ HOW ­ SCHMIEDE

Regional werden es langfristig hierzulande allerdings vor allem die „Eier“, also die Produkte und deren Entwicklung, sein, die sich etablieren werden, meint Troi. Denn während auch in Tirol Hanf angebaut werden kann und wird, seien wir kein Agra rland. Doch dank Universitäten, Hochschulen und mehr biete sich fruchtbarster Boden für Innovationen. Alpenhanf unterstützt mittlerweile Unternehmen mit Erfahrung und

Gut drei Meter hoch kann Hanf wachsen – und das ohne Pestizide und Bewässerung. Die so erzeugte Biomasse bindet CO2 und kann in verschiedensten Bereichen eingesetzt werden.

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V ALENTINE TROI , PROJEKTLEITERIN ALPENHANF 360°
„D ie Nachfrage nach gewachsenen Kohlendioxidspeichern boomt seit rund drei Jahren.“

Alpenhanf und Bergschafwolle: Auch in der berühmten Tirol-Mütze kann die Nutzpflanze Verwendung finden.

Know-how bei der Umsetzung ihrer Projekte: von der Tirol-Mütze aus Hanffasern und Bergschafwolle über hanfbasierten Filz und Walk bis zu Skiern aus Hanfverbundstoff, die bei SpurArt entwickelt wurden.

Ü BERLEBENSSTRATEGIE

Das sind allerdings nur die sichtbaren Projekte. Auch in der Industrie und im Bauwesen hat Hanf Zukunft – nicht nur, weil der Biowerkstoff hervorragende technische Eigenschaften mitbringt, sondern auch, weil er CO2 bindet. „Die Nachfrage nach solchen gewachsenen Kohlendioxidspeichern boomt seit rund drei Jahren“, weiß Troi. „Autohersteller, Hoch- und Tiefbauunternehmen und mehr sind sich bewusst geworden, dass sie dringend ihren Ausstoß senken müssen.“ Dabei geht es nicht „nur“ um den Klimaschutz: Im Angesicht von CO2Abgaben und mehr sind Konzerne auch wirtschaftlich auf Werkstoffe angewiesen, die ihre Bilanz ausgleichen.

E IN NEUER KREISLAUF

Damit hat Hanf viel Potenzial: für Landwir tInnen als relativ klimafeste Einnahmequelle ebenso wie für ProduzentInnen, vom Kleinunternehmen bis zum Konzern. Größer gedacht, können aber auch Regionen profitieren. „Mit Alpenhanf 360° sind wir Teil eines europaweiten Netzwerks“, bestätigt Troi. „Das gibt uns nicht nur die Chance, Technologien voranzutreiben, sondern auch

Wertschöpfungsketten neu zu gestalten.“ Anstatt sich auf globale Vernetzungen zu verlassen, hofft Troi, die Hanfwirtschaft als innereuropäisches Projekt zu entwickeln. „Gewissermaßen, um mit einer alten Kulturpflanze eine neue Form der Kreislaufwirtschaft wachsen zu l assen, in der Anbau, Entwicklung, Produktion und Recycling wieder direkt ineinandergreifen.“

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V ALENTINE TROI © SHUTTERSTOCK.COM
„M it Alpenhanf 360° sind wir Teil eines europaweiten Netzwerks .“

Unmögliches möglich machen –gloryfy unbreakable

Entwickelt in Tirol, gemacht für die Ewigkeit: Die unzerbrechlichen Brillenmodelle von gloryfy unbreakable verbinden weltweit einzigartige Technologie mit einer großen Portion Style und nachhaltigem Bewusstsein.

Es ist unmöglich, diese Brillen in Serienproduktion zu bringen!“, sagte vor gut zehn Jahren ein weltweit geachteter Kunststoffspezialist zu gloryfyGründer Christoph Egger. Der hat sich damals, nach sieben langen und sehr fordernden Jahren der Forschung und Entwicklung, von den harten Worten nicht entmutigen lassen und dem Kritiker das Gegenteil bewiesen. Egger und sein Team haben sich seitdem mit ihren – im Zillertal hergestellten – weltweit einzigartigen Produkten aufgemacht, die Branche zu revolutionieren.

Die unzerbrechlichen Brillen aus dem patentierten Spezialkunststoff NBFX™ – erhältlich in zig Modellreihen und über 250 Farbvarianten – sind die perfekten Begleiter für jede Lebenslage. Sie bieten beim Sport, im Alltag und

auf Reisen mehr Komfort als jede andere Brille und verzeihen jegliche Alltagspannen. Selbst neugierige Kinderhände können den stylischen und innovativen Sehbehelfen nichts anhaben.

gloryfy hat sich von einem klassischen Start-up zu einem Hightech-Brillenproduzenten entwickelt. Mittlerweile befindet sich das Unternehmen mit allen Abteilungen unter einem Dach auf 4.000 Quadratmeter Fläche in Schlitters. Innovativ sind dabei nicht nur die Produkte. „Da wir nicht mit Maschinen von der Stange produzieren, müssen wir vieles – von Robotertechnologie über CNCFräsen bis hin zu Automatisierungsanlagen – selbst entwickeln und umsetzen“, so Egger. Das erfolgreiche Familienunternehmen wächst dabei beständig und schafft so spannende Arbeitsplätze im

Zillertal. „Wir bauen unser Team laufend aus. Alle offenen Stellen sieht man auf gloryfy.com/jobs und wir freuen uns auch immer über Initiativbewerbungen!“

gloryfy unbreakable eyewear IQ brand, design & production GmbH Schlitters 90, 6262 Schlitters Tel.: 05288/72800

E-Mail: office@gloryfy.com www.gloryfy.com

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E NTGELTLICHE EINSCHALTUNG TOP.TIROL

ICH BIN DANN MAL WEG

Eine falsche Entscheidung kam schon vielen Unternehmen teuer zu stehen. Besonders bitter wird es aber, wenn externe Umstände eine Kurskorrektur kaum mehr möglich machen. Vier Beispiele, wo nicht planbare Ereignisse große Auswirkungen besaßen.

UNGLÜCKLICHE NAMENSGEBUNG

In den 1970ern brachte die Company in den Vereinigten eine Schokolade auf den Markt, die durch ihren appetitzügelnden Effekt Personen auf Diät bei der Gewichtsreduktion unterstützen sollte. Der Name der Süßigkeit: Als dann in den 1980er-Jahren Autoimmunerkrankung mit der fast identen Schreibweise aufkam, führte das zu einem Umsatzeinbruch in den 1990er-Jahren das Produkt schließlich aus den Regalen ver schwand.

OFFLINE

Der Videoverleihservice ter genoss Ende derts in den USA Die Geschäftsidee, Filme auf Video und DVD auszuleihen, hielt sich lange stabil. Als jedoch das Internet eine immer größere Rolle spielte und über die Jahre mit mehr Leistung und dem ruckelfreien Abspielen von Streams glänzen konnte, verpasste Blockbuster den Sprung in die digitale Welt und schlitterte 2014 in den Bankrott

Als der französische Erfinder Henri Giffard 1852 das Luftschiff präsentierte, glaubten viele, das innovative Flugobjekt würde eine neue Ära der Luftfahrt einleiten. Diese Hoffnung stellte sich aber rasch als heiße Luft heraus. Denn nachdem 1937 bei einer Passagierfahrt der Hindenburg der für den Auftrieb benötigte leicht brennbare Wasserstoff sich entzündete und beim Brand 36 Menschen starben, führte dies zu einem verheerenden Medienecho, das das Luftschiff schnell zu einem Nischenprodukt werden ließ.

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Wüstenstaat Katar verdient heute sein Geld durch den Ölund Gashandel. Zu Reichtum gelangte das Land im Mittleren Osten bereits früher durch den , der über Jahrhunderte hinweg die wichtigste Einnahmequelle darstellte. Diese trocknete aber aus, da -Jahren billigere aus Japan der Renner wurden und so den Katarern den Markt untergruben. Mittlerweile ist man als Einnahmequelle auf Bodenschätze wie Öl umgestiegen. Wie zukunftsweisend das ist, wird sich zeigen.

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Porsche Innsbruck-Mitterweg | Mitterweg 26-27, 6020 Innsbruck, www.porscheinnsbruck.at Porsche Wörgl | 6300 Wörgl, Innsbrucker Straße 59, www.porschewoergl.at Porsche Kufstein | 6330 Kufstein, Rosenheimer Straße 11, www.porschekufstein.at Porsche St. Johann | 6380 St. Johann in Tirol, Birkenstraße 18, www.porschestjohann.at

und Autoträume

Winterzauber

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MOBILITY
Frauen, Autos und Träume: Zwei junge Frauen im Automobilgeschäft sprechen über Autos, Beruf und Zukunft • Porsche Taycan GTS, Honda HR-V e:HEV, Škoda Karoq, Renault Megane E-Tech, Toyota Aygo X
Zum Marktstart: Erster Test im neuen Range Rover Sport IM TEST
SEITE 122
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Energieriegel

Porsche und Elektro – bis vor kurzer Zeit kaum vorstellbar. Doch die E-Modelle des Zuffenhausener Sportwagenherstellers beeindrucken zunehmend mit Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit.

Porsche war schon immer dafür bekannt, Sportlichkeit und Begehrlichkeit raffiniert zu vereinen. Mit Einführung der Elektromodelle kommt ein zusätzlicher Faktor hinzu: die Effizienz. Diese Herausforderung beherrscht der Sportwagenbauer aus Zuffenhausen immer besser. Jüngster Beweis dafür ist der Taycan GTS Sport Turismo, eine vollelektrisierte Sportlimousine.

An der Optik bestehen keinerlei Zweifel: Der GTS lauert bullig, tief und auf fetten 21-Zoll-Rädern knapp über dem Asphalt. Die abfallende Dachlinie lässt ihn besonders dynamisch erscheinen und hat obendrein den Vorteil, dass hinten ordentlich was reinpasst. Die Lackierung in „Coffebeigemetallic“

mag vielleicht Geschmackssache sein, steht dem Taycan in Kombination mit den schwarzen 5-SternFelgen jedoch hervorragend.

M A SSANZUG

Porsche steht nicht nur für Sport allein, auch Luxus ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Den findet man im modernen Taycan-Innenraum zuhauf. Die Sportsitze sind 18-fach verstellbar und passen in Sekunden wie ein Boss-Maßanzug. Ergänzt wird das Ganze mit allerlei Hightech, zahlreichen Carboneinlagen, mehreren Touchscreens und einem griffigen Sportlenkrad. Abgerundet wird es von einem Panoramaglasdach, das sich per Fingertipp entweder glasklar oder undurchsichtig verändern lässt.

114 TOP.TIROL • AUTO
Text und Fotos: Bruno König PORSCHE TAYCAN GTS ELEKTRO

Porsche Taycan GTS

Antriebsart: Elektro

Leistung: 380 kW / 517 PS

Drehmoment: 850 Nm

Testverbrauch: 23,6 kW/h / 100 km

Spitze: 250 km/h

Testverbrauch: 23,6 kW/h / 100 km

Fahrfreude: 10 von 10

Preis: ab 136.000 Euro

Für wen: Porsche-FahrerInnen mit Anhang

Der Taycan Sport Turismo macht überall eine gute Figur.

FA HRSPASS PUR

Da s Wichtigste an einem Porsche ist jedoch, wie fährt er sich eigentlich? Diese Frage ist in Anbetracht des vollelektrischen Antriebes im Taycan GTS besonders interessant. Starten mittels Schlüssel oder Startknopf ist nicht nötig. Der Sportler erkennt selbstständig, dass der Fahrer im Auto sitzt. Bremse drücken, Gang einlegen und Gas geben, schon rollt der Porsche fast lautlos weg.

Die beiden Elektromotoren leisten im Normalfall 517 PS, bei Vollgas kurzzeitig sogar knapp 600 PS. Das ergibt in Summe ein maximales Drehmoment von 850 Nm und ein beeindruckendes Fahrerlebnis.

In 3,7 Sekunden ist die 100-km/h-Marke bereits Geschichte. Bei 250 Sachen regelt die Elektronik automatisch ab.

Doch viel mehr als die nackten Zahlen gefällt, mit welcher Leichtigkeit sich der Taycan bewegt. Das hohe Gewicht (fast 2,4 Tonnen) ist kaum spürbar, der tiefe Schwerpunkt und das ausgewogene Gewichtsverhältnis dafür stets. Die Kurvenlage ist atemberaubend, die Beschleunigung aus der Kehre heraus genauso und sogar der künstlich erzeugte Motorsound passt.

Modernes Cockpit, digitale Anzeigen

K E INE ZITTERPARTIE

Elektroauto-Dauerthema, die Reichweite: auch beim Taycan GTS ein wesentlicher Punkt. Porsche spricht von mehr als 500 Kilometern. Dafür muss als Allererstes der Gasfuß lockerer werden. Aber auch dann reicht es, zumindest hierzulande, für maximal 400 Kilometer. Das geht aber in Ordnung. Deutlich weiter fährt ein zügig gefahrener BenzinPorsche auch nicht. Findet man dazu noch entsprechende Schnelllader, wie etwa am Innsbrucker Mitterweg, zeigt der Akku nach rund 20 Minuten wieder 90 Prozent Kapazität.

Schnäppchen ist der Porsche Taycan GTS natürlich keines. Die nicht auf der Rechnung aufscheinende NoVa macht den elektrischen Porsche jedoch zum preiswerten Sportler. 136.000 Euro will der Vertragshändler mindestens, mit feinen Extras, wie in unserem Testwagen, sind ’s dann schon 157.500 Euro. Porsche mit Elektro ist schon heute absolut salonfähig und bietet maximalen Fahrspaß.

115
Wuchtiges Heck, coffeebeiger Lack und die Serles im Blick
„Die Kurvenlage ist atemberaubend, die Beschleunigung aus der Kehre heraus genauso.“

Honda HR-V e:HEV

Antriebsart: Benzin

Leistung: 107 kW / 131 PS

Drehmoment: 252 Nm

Beschleunigung: 8,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h

Spitze: 170 km/h

Testverbrauch: 4,8 Liter / 100 km

Fahrfreude: 7 von 10 Preis: ab 31.790 Euro

Hondastisch

Für wen: Honda-Fans

Honda tüftelt gerne etwas länger, präsentiert dann aber meist geniale Produkte. Das gilt auch für den neuen HR-V, der sich dank ausgeklügelter Technik hervorragend fährt und sparsam ist.

Die Kombination von Verbrenner und Elektro zu einem Ganzen verbinden und die Vorteile der jeweiligen Technologie optimal nutzen. Honda hat dafür besonders viel Hirnschmalz investiert und präsentiert im neuen HRV e:HEV die wohl aufwendigste, aber beste Lösung. Die Japaner kombinieren einen 1,5-Liter-Benziner mit zwei Elektromotoren. Ein E-Motor ist für den Vortrieb zuständig, der zweite dient als Stromgenerator. Der Verbrenner kommt erst bei höheren Geschwindigkeiten ins Spiel.

E I NFACH UND SPARSAM

So aufwendig die Technik sein mag, im Fahrbetrieb funktioniert sie unkompliziert und ist besonders sparsam. Während unseres Tests pendelte sich der Verbrauch bei 4,8 Liter auf 100 km ein. Die Rekuperation lässt sich in vier Stufen über die Wippen am Lenkrad einstellen. Bremsen ist damit kaum mehr nötig, das übernimmt zum Hauptteil der E-Motor. Die Fahrdynamik des HR-V zeigt sich von der sportlichen Seite. Dank der üppigen Bodenfreiheit sind auch Ausflüge abseits der Straße möglich.

PL ATZ UND AUSSTATTUNG

Trotz seiner coupéhaften Form bietet der HR-V viel Platz auf beiden Sitzreihen. Wie bei Honda gewohnt, können die hinteren Sitze hochgeklappt werden. Damit schafft man einen großen Ladebereich. Serienmäßig an Bord sind zudem ein 9-ZollTouchscreen, Navigation und Rückfahrkamera. Die Preise starten bei 31.790 Euro.

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HR
E:HEV BENZIN
HONDA
V
Interview: Bruno König – Foto: Axel Springer Technisch raffiniert und sparsam: Honda HR-V e:HEV Moderner Innenraum mit viel Platz

Toyota Aygo X: Kurz und knackig

Mit

Der Name Aygo leitet sich nicht wie vermeintlich angenommen aus dem japanischen Vokabular ab, sondern soll sinngemäß „I go“ (ich gehe/fahre) andeuten. Die zweite Generation des 2005 eingeführten Aygo wird im tschechischen Kolín produziert und zielt mit seinen kompakten Maßen auf urbane BewohnerInnen und auch FahranfängerInnen.

FE IN GEWÜRZT

Bezeichnend für den neuen Aygo X ist die Zweifarblackierung, die sich an bekannten Gewürzen

„I go“: Der Toyota Aygo X ist kompakt, äußert wendig und weckt mit seinem Design Emotionen.

orientiert. Aus der farblichen Palette mit Cardamon, Chili, Ginger und Juniper sind insgesamt vier Farbvarianten orderbar.

Da s 3,7 Meter kurze Crossover-Modell bietet Platz für vier Personen, wobei die Rückbank eher eine Empfehlung für den Nachwuchs ist. Der Aygo X ist bereits ab 15.590 Euro erhältlich.

TOP.TIROL • AUTO
Der neue Honda HR-V e:HEV mit schnell ansprechendem Vollhybridantrieb lässt auch bei Stil, Dynamik und Vielseitigkeit keine Wünsche offen. Vereinbaren Sie gleich eine Probefahrt und fragen Sie auch nach der 3 Optionen Finanzierung inkl. Wartungspaket von Honda Financial Services. Der
neue Der selbstladende Vollhybrid
Abbildung zeigt Modell HR-V 1.5 i-MMD Hybrid Advance Style Kraftstoffverbr. komb. (WLTP): 5,4 l/100 km, CO2-Emission in g/km: 122 HON DA PREMIU M QU ALITY
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dem rundum neu konzipierten Aygo X hat Toyota seinen quirligen Kleinstwagen mächtig aufgepeppt.
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Vive la France

Schon vor rund zehn Jahren präsentierte sich Renault als Vorreiter. Damals lancierten die Franzosen den vollelektrischen Zoe und mischten die Elektromobilität ordentlich auf. Der gleiche Plan wird nun mit dem Megane E-Tech verfolgt, dessen Geschichte bis in das Jahr 1995 zurückreicht. Die Neuauflage beeindruckt dabei durch ihr dynamisches Design, das moderne Innenleben und natürlich den elektrischen Antrieb. Der Megane ist der erste Renault, der auf der gemeinsamen Plattform mit Nissan steht. Durch diese Zusammenarbeit punktet der Stromer mit einem relativ niedrigen Gewicht (1.700 kg) und einem niedrigen Verbrauch.

F U TUREZONE

Den Innenraum dominieren zwei große 12-Zoll-Bildschirme, über die nahezu alles gesteuert wird. Dazu kommen

Den Innenraum dominieren zwei große 12-Zoll-Bildschirme.

bis zu 26 Assistenzsysteme und eine grandios funktionierende Sprachsteuerung. Der Megane zeigt, wie ein modern gestaltetes, funktionales und optisch grandioses Cockpit heutzutage aussehen sollte. Dazu kommt ein respektables Platzangebot vorne wie hinten, und die angenehmen Ledersitze bieten, je nach

Renault Megane E-Tech

Antriebsart: Elektro

Leistung: 160 kW / 218 PS

Drehmoment: 300 Nm

Beschleunigung: 7,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h

Spitze: 160 km/h

Testverbrauch: 18,9 kW/h / 100 km

Fahrfreude: 8 von 10 Preis: ab 39.800 Euro Für wen: Stilsichere E-FahrerInnen

Ausstattungslinie, sogar eine Massagefunktion.

LE ISTUNG UND REICHWEITE

Angetrieben wird der stärkere Megane E-TECH von einem 218 PS (160 kW) starken Elektromotor, der ein maximales Drehmoment von 300 Nm liefert. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen 7,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h limitiert. Durch die kompakten Abmessungen, die direkte Lenkung und die sofort zur Verfügung stehende Leistung macht der Megane E-Tech viel Spaß. Die Reichweite der 60 kWh großen Batterie gibt Renault mit 470 Kilometer an. Wir schafften im Test rund 380 Kilometer, das passt.

Der elektrische Megane ist auf jeden Fall eine Bereicherung in der Kompaktklasse. Besonders das Design, der Fahrspaß und sein Verbrauch sprechen für den coolen Stromer.

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RENAULT MEGANE ETECH ELEKTRO
Der neue Megane beeindruckt nicht nur mit Design und Sparsamkeit. Der Franzose zeigt sich ziemlich cool und kann noch viel mehr.
Text Kompakte Limousine, Crossover-Stil, wohlgeformtes Heck: Renault Megane
122 TOP.TIROL • AUTO

Frauen, Autos und Träume

Wa s hat dich bewogen, Automobilverkäuferin zu werden? CR ISTINA

BAUMANN: In erster Linie die Leidenschaft fürs Automobil. Autos faszinieren mich, seit ich ein kleines Mädchen bin. Es war schon lange ein Ziel von mir, in der Autobranche Fuß zu fassen. Ursprünglich komme ich aus der Pferdewirtschaft, was meine zweite Leidenschaft ist.

Warum hast du dich für den Autopark entschieden?

CRISTINA : A ls ich das erste Mal hereinkam, ist mir sofort die gute Stimmung im Team aufgefallen. Besonders der freundschaftliche Umgang unter den Verkäufern hat mich beeindruckt. Dazu kommen die Größe des Betriebes, das gute Image des Autoparks und natürlich die Marke Ford.

Siehst du es als Vorteil, eine Frau in deinem Beruf zu sein? CR ISTINA: M al mehr, mal weniger. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einige Frauen sagen: super, endlich eine Frau als Verkäuferin, und deshalb bei mir kaufen. Es gibt aber auch jene Kunden, die lieber nach einem männlichen Kollegen fragen.

Wie kommt es, dass ein 15-jähriges Mädchen im Autopark landet?

lungsgespräch mit Verkaufsleiter Micha Hauser und dem Lehrlingsbeauftragten Markus Geiger eingeladen. Anschließend konnte ich meinen Lehrvertrag zur Bürokauffrau unterschreiben.

Welchen Beruf möchtest du nach deiner Lehre gerne ausüben? EMELIE: Sobald ich meine Lehre abgeschlossen und den Führerschein gemacht habe, möchte ich unbedingt Ford-Autoverkäuferin werden. Ich interessiere mich sehr für Autos und der Verkauf gefällt mir. Schon als kleines Kind habe ich lieber mit Autos als mit Puppen gespielt.

Welche Voraussetzungen muss eine Frau haben, um erfolgreich im Automobilgeschäft arbeiten zu können? C RISTINA: Ganz oben steht sicher die Liebe zum Automobil und eine gewisse Menge an „Benzin im Blut“. Man muss auch offen, kommunikativ sein und auf Kunden zugehen können. Gute Gespräche führen können, überzeugend in seiner Sache sein und auch, wie wir in Tirol sagen: einen guten „Schmäh“ haben.

Welche Erwartungen haben Kunden von einer Autoverkäuferin?

EMELIE SCHWIENBACHER: Ich war letztes Jahr mit der Schule im Autopark, um den Betrieb zu besichtigen. Das Unternehmen, die gute Stimmung und das Lachen der Mitarbeiter, als wir zu Besuch waren, hat mich dermaßen fasziniert, dass ich mich hier umgehend beworben habe. Schon kurz danach wurde ich –gemeinsam mit meiner Mutter – zu einem Vorstel-

CRISTINA: Dass sie sich beim Thema Auto noch besser auskennt als die männlichen Verkäufer. Besonders die E-Mobilität wird immer verstärkt nachgefragt.

Glaubt ihr, dass Autos in naher Zukunft nur mehr online verkauft werden? EMELIE: Gute Frage, das kann schon sein. Trotzdem denke ich, dass es den Verkäufer dahinter immer brauchen wird. Es muss das

123 TOP.TIROL • AUTO
Cristina Baumann ist Ford-Verkaufsberaterin im Autopark. In der Männerdomäne erfährt sie immer wieder überraschte Blicke und muss oft mit Fachwissen überzeugen. Die 15-jährige Emelie Schwienbacher macht eine Lehre und will sich später einen Traum erfüllen: Sie will Autoverkäuferin werden. Interview: Bruno König – Foto: Franz Oss Cristina Baumann ist FordAutoverkäuferin im Autopark.
„M ein Ziel ist, irgendwann im Management zu arbeiten oder eine leitende Funktion zu übernehmen.“

Auto bestellt werden, der Kontakt zum Kunden hergestellt und Lieferzeiten besprochen werden. Außerdem bin ich überzeugt, dass Kunden den persönlichen Kontakt bevorzugen, auch in Zukunft.

CRISTINA: Ich glaube nicht, dass der Autohandel künftig nur mehr online sein wird. Es wird vielleicht beides brauchen und es gibt ja bereits Marken, die ausschließlich auf Online setzen. Allerdings stelle ich immer wieder fest, dass Kunden das persönliche Gespräch und die Beratung vor Ort besonders schätzen.

Was ist denn euer Lieblingsauto im Autopark?

EMELIE: Der Ford Explorer. Seine Größe, die Ausstattung, der amerikanische Style, das alles gefällt mir. Ich durfte vor einiger Zeit mit Frau Hauser mitfahren, Hendln für die Firma abholen, seitdem bin ich in den Explorer verliebt.

C RISTINA: Bei mir ist es der klassische BenzinMustang. Der Klang des Achtzylinder-Motors beschert mir jedes Mal Gänsehaut, wenn ich ihn höre.

Wo siehst du den Spirit der Marke Ford? CRISTINA : Ford bietet einfach für jeden Kunden und jeden Anspruch das passende Modell. Vom Fiesta über den Mustang bis hin zum Raptor und dem Elektroauto reicht die Palette.

Die 15-jährige Emelie Schwienbacher macht eine Lehre.

Mit welchem Auto würdet ihr einen Mann zum Date abholen? EMELIE: Wenn ich dann endlich den Führerschein habe, mit einem Ford Mustang GT.

C RISTINA : Kommt auf den Mann an. Entweder mit einem V8-Mustang Mach 1 oder, falls er selbst EAuto fährt, mit einem elektrischen Mustang Mach E.

Welche Frage würde ich euch beiden in zehn Jahren stellen? EMELIE: Schön wäre, wenn du mich fragst, wie ich es geschafft habe, so erfolgreich im Autoverkauf zu sein.

C RISTINA : Ob ich mein Date damals mit dem V8 oder dem elektrischen Mustang abgeholt habe.

Was wünscht ihr euch für die berufliche Zukunft? CRISTINA: Ich mache nebenher noch ein General-Management-Masterstudium mit Schwerpunkt Automotive. Das möchte ich erfolgreich abschließen, um mich in der Autobranche nach oben zu arbeiten. Mein Ziel ist es, später einmal im Management zu arbeiten oder eine leitende Funktion zu übernehmen.

EMELIE: Dass ich im Autoverkauf tätig werden kann und alle Ausbildungen schaffe. Ich möchte ein Leben lang in der Autobranche arbeiten, das wäre mein Traum.

„I ch möchte ein Leben lang in der Autobranche arbeiten, das wäre mein Traum.“
EMELIE SCHWIENBACHER
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Verlässlich und solide

Škoda Karoq 1.5 TSI 4x4

Antriebsart: Benzin

Leistung: 110 kW / 150 PS

Drehmoment: 250 Nm

Beschleunigung: 8,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h

Spitze: 250 km/h

Testverbrauch: 7,6 Liter / 100 km

Fahrfreude: 7 von 10 Preis: ab 38.020 Euro

Für wen: Preisbewusste HochsitzerInnen

Vor genau fünf Jahren präsentierte Škoda in Sizilien den Karoq. Seitdem hat sich das kompakte SUV bestens etabliert und strahlt dauerhaft aus den Verkaufs-Hitparaden.

Text und Fotos: Bruno König

Der Karoq war 2017 – neben dem Kodiaq –das zweite SUV-Modell im Portfolio der Tschechen. Schnell wurde der mittelgroße Kompakte zu einem Publikumsliebling und verkaufte sich, dank optionalem Allradantrieb, besonders hierzulande prächtig.

Nu n hat Škoda dem Karoq ein umfangreiches Rundum-Facelift verpasst. Auffälligste Neuerung sind die neuen, schmalen LED-Scheinwerfer, je nach Ausstattung auch in Matrix-Technik orderbar, und der Kühlergrill mit ausgestellten Streben.

Auf Spitzenniveau meistert der Karoq den Spagat zwischen Komfort und Straßenlage.

Da s Platzangebot ist, wie bei Škoda üblich, großzügig. Der mit einigen Cleverlösungen ausstaffierte Kofferraum lässt sich klassisch von 521 auf 1.630 Liter erweitern. Vorne wie hinten sitzt man bequem auf schwarzen Stoffsitzen mit ausreichend Seitenhalt. Spürbar zugelegt hat dazu die Qualitätsanmutung.

TO PH ANDLING

Au f Spitzenniveau meistert der Karoq den Spagat zwischen Komfort und verbindlicher Straßenlage. Hilfreich dabei ist die aufwendige Fahrwerkskonstruktion mit Mehrlenkerachsen. Das entspannte Fahrerlebnis rundet das angenehm niedrige Niveau der Fahr- und Windgeräusche ab.

Der 1,5-Liter-Benziner mit DSG-Getriebe fährt sich flink und relativ unaufgeregt. Die Leistung von 150 PS ist ausreichend, der Allradantrieb gut zu wissen, dass er da ist, falls man ihn brauchen sollte.

Der Škoda überzeugt, auch wenn der Verbrauch etwas niedriger sein könnte. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt jedenfalls und der Karoq beweist sich als stets verlässlicher Gefährte.

126
ŠKODA KAROQ 1.5 TSI 4X4 BENZIN

Bringe mit der neuen MINI Highlands Edition das Abenteuer in deinen Alltag. Inspiriert von der unberührten Landschaft der schottischen Highlands und voller Einfallsreichtum ist sie bereit, mit Konventionen zu brechen. Fahre in der Stadt los und gelange in eine faszinierende offene Welt, in der die Abenteuer hinter jeder Ecke auf dich warten.

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MINI Countryman: von 100 kW (136 PS) bis 225 kW (306 PS), Kraftstoffverbrauch von 1,8 l bis 8,2 l/100 km, CO2-Emission von 40 g bis 188 g CO2/km. Angegebene Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte ermittelt nach WLTP. *Gültig bei Vertragsschluss von 01.11.2022 bis 31.03.2023 und nach Verfügbarkeit der von der Aktion umfassten Fahrzeuge. Auslieferung bis 31.03.2023. Ein Angebot der BMW Austria Leasing GmbH für den MINI Cooper Countryman Highland beinhaltet kostenlosen Service mit dem MINI Paket Care für 4 Jahre/60.000 km sowie Versicherung für die Mängelbeseitigung in Österreich für das 3. und 4. Jahr ab Erstzulassung bis zum Erreichen einer Fahrleistung von 120.000 Kilometer, es gilt der jeweils zuerst erreichte Grenzwert ab Erstzulassung. Berechnungsbeispiel: MINI Select Leasing für den MINI Cooper Countryman, Anschaffungswert höchstens € 35.104,79. Anzahlung € 4.444,–, Laufzeit 48 Monate, Leasingentgelt ab € 317,76,– mtl., genaue Höhe abhängig von Sonderausstattung und Zubehör gem. individueller Konfiguration, 10.000 km p.a., Restwert € 19.778,–, Rechtsgeschäftsgebühr € 208,72, Bearbeitungsgebühr € 260,–, eff. Jahreszins 4,96%, Sollzins variabel 4,34%, Gesamtbelastung Leasing € 39.943,37. Details Versicherung: Haftpflichtversicherung kalkuliert auf Basis Bonus-/Malus-Stufe 0, € 43,58 pro Monat, Vollkasko auf Basis Bonus-/MalusStufe 0, € 82,66 pro Monat, eff. Jahreszins inkl. Versicherung: 11,45%, Gesamtbelastung inkl. Versicherung € 46.002,89. BMW Austria Leasing GmbH, Siegfried-Marcus-Straße 24, 5020 Salzburg, Versicherungsvermittlung in der Form Versicherungsagent, GISA-Zahl: 17752213, Agenturverhältnis mit Generali Versicherung AG. Beträge inkl. NoVA, MwSt und Vers.St. Angebot freibleibend. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Angebot gültig bei allen teilnehmenden MINI Händlern.

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Mehr Sport, mehr Luxus, mehr Design

Range Rover Sport: Atemberaubendes Design, luxuriöses Innenleben und kompromisslose Fahrdynamik

RANGE ROVER SPORT P400 BENZIN

Das Konzept von nachhaltigem, modernem Luxus wurde ohne Kompromisse neu definiert.

Wi r durften den neuen Range Rover Sport schon vor Markteinführung einem ersten Kurztest unterziehen.

Im seidenmatten „Eiger Grey“ mit 23-Zoll-Rädern und britischem Kennzeichen waren wir mit dem brandneuen „Sport“ in Tirol unterwegs.

Der Neue ist ein weiteres Mal ein richtiges Prachtexemplar, optisch einmalig und auf den ersten Blick als Range Rover erkennbar. Sein Erscheinungsbild basiert auf einem kraftvollen Design, mächtigen Proportionen und kurzen Überhängen. Das lässt die riesigen 23-Zoll-Räder noch dramatischer wirken. Die neuen Scheinwerfer sind die schmälsten, die wir bis dato an einem Range Rover gesehen haben. Dazu kommt eine markante Front, die den „Range“ von vorne wuchtig erscheinen lässt. Hinten gefällt der Neue mit einem durchgehenden Rücklicht – ähnlich dem großen Range Rover – und einigen raffinierten Designelementen aus mattem und poliertem Kupfer.

B E EINDRUCKENDE FAHRDYNAMIK

Da s englische Werksauto verfügt über einen Sechszylinder-Benzinmotor mit Bi-Turboaufladung.

Range Rover Sport P400

Antriebsart: Benzin

Leistung: 294 kW / 400 PS

Drehmoment: 550 Nm

Beschleunigung: 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h

Spitze: 242 km/h

Testverbrauch: 10,7 Liter/100 km

Fahrfreude: 9 von 10

Preis: ab 101.000 Euro

Für wen: Lifestyle-SUV-lerInnen

Dieser Antrieb leistet 400 PS, stemmt satte 550 Nm Drehmoment und sprintet in nur 5,7 Sekunden auf Tempo 100. Noch mehr beeindruckt allerdings die Fahrdynamik des fast 2,4 Tonnen schweren und knapp fünf Meter langen SUV. Neben der Luftfederung samt Höhenverstellung trägt wohl auch die erstmals im Einsatz befindliche Allradlenkung ihren Teil dazu bei, dass der neue Sport so souverän und agil durch die Kurven fährt. Dazu kommt noch eine „Dynamic Launch“, die das Schaltverhalten optimiert und maximales Drehmoment für bessere Fahrzeugbeschleunigung auf gerader Straße liefert. Dank sieben unterschiedlich wählbaren Untergrund-Modi bleibt der „Sport-Range“ auch im Gelände eine Macht.

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Im Innenraum werden FahrerInnen und MitfahrerInnen von feinsten Materialien und bester Haptik verwöhnt. Das Konzept von nachhaltigem, modernem Luxus wurde völlig neu definiert und keinerlei Kompromisse in Sachen Qualität oder Performance wurden eingegangen. Der schwebende Touchscreen unterstreicht das Lifestyle-Erlebnis noch zusätzlich. Die Geräuschdämmung ist eine Sensation, wobei ein gewünschter Motorensound trotzdem ins Innere durchdringt.

Die Preise für den neuen Range Rover Sport starten bei 101.000 Euro für das „S“-Modell.

129 TOP.TIROL • AUTO
Der neue Range Rover Sport ist seit wenigen Tagen bei den heimischen Händlern und liefert punktgenau, was man sich von einem Range Rover erwartet: atemberaubendes Design, luxuriöses Innenleben und kompromisslose Fahrdynamik.
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DER NEUE RANGE ROVER SPORT NEXT LEVEL

Der neue Range Rover Sport hat alles, was Sie brauchen. Und sogar noch mehr –um selbst außergewöhnliche Situationen zu bestehen. Dazu gehört auch eine Weltneuheit: Adaptive Off-Road Cruise Control. Es erkennt das Terrain und passt die Geschwindigkeit an, um die Traktionskontrolle zu optimieren. Adaptive Dynamics hingegen minimiert unerwünschte Karosseriebewegungen, indem es das Fahrzeug bis zu 500 Mal pro Sekunde kontrolliert und korrigiert. Für Ihren maximalen Fahrkomfort. Überall und jederzeit.

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Autowelt Kufstein

Unterberger Automobile GmbH & Co.KG II

Haspingerstraße 12, Tel.: +43 5372 61060-0

E-Mail: autohaus@unterberger.cc

tiroler.at/karriere

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