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ie Salzburgerin hat hinter die Kulissen dieser „Glamourwelt Fußball“ geblickt und sich mit den Freundinnen der Red Bull Salzburg-Spieler Stefan Ilsanker, Marco Meilinger und Andreas Ulmer getroffen – erst im Bulls-Corner zu einem gemütlichen Abendessen, dann daheim in den eigenen vier Wänden. Vorerst sei nur so viel verraten: Wir haben, wie es Chefredakteurin Doris Thallinger nach dem Foto-Shooting charmant formulierte, „drei entzückende, liebenswerte, intelligente junge Frauen“ kennen gelernt. Frauen und Fußball – dieses Thema war lange Zeit tabu in dieser Macho-Welt. In diesem Zusammenhang fällt einem der kluge Spruch ein, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steht. Woran denkt man dabei zu allererst? An den Namen Otto Rehhagel. Der deutsche Ex-Profi, Jahrgang 1938, später Erfolgstrainer u. a. bei Werder Bremen, Bayern München und der griechischen Nationalmannschaft, hat 1963 mit 25 Jahren seine Jugendliebe Beate geheiratet. Und sie ist fortan nicht mehr von der Seite ihres berühmten Mannes gewichen. Unvergessen bleibt, wie Deutschlands Fußball-Kaiser (und Bayern-München-Ikone) Franz Beckenbauer zu Münchner Zeiten der Rehhagels mal grantelte: „Wir haben keinen Trainer, wir haben ein Trainer-Ehepaar geholt.“ Doch über allem stand der Erfolg. „Meine Frau“, hat Otto Rehhagel einmal gesagt, „war immer mein bester Freund, meine Geliebte und mein seelischer Stabilisator.“ Sie war sein Ratgeber und wohl auch seine Managerin. Heuer im Dezember feiern die beiden übrigens die Goldene Hochzeit! Einen großen Bekanntheitsgrad, man kann es auch eine fragwürdige Berühmtheit nennen, haben in jüngerer Zeit zwei andere „Spielerfrauen“ erlangt. Zum einen Victoria Caroline Beckham, einst Sängerin der Gi rlg roup
„Spice Girls“, durch ihre Heirat mit der britischen Fußball-Ikone David Beckham. Zum anderen Sylvie Francoise van der Vaart, TV-Moderatorin, durch ihre Ehe mit dem niederländischen Starfußballer Rafael van der Vaart. Im Moment tobt nach der Trennung der beiden ein Rosenkrieg, er soll sich mit ihrer (jetzt wohl nicht mehr) besten Freundin trösten, und ein deutsches Massenblatt schlachtet diese Affäre genüsslich aus. Kein Wunder, dass das Wort „Spielerfrau“ für viele Lebensgefährtinnen von Fußballern zum Reizwort, ja zum Unwort geworden ist. Genau so empfinden das auch Sarah Ganglmair, Pamina Berger und Sabrina Tittler, die Freundinnen der Salzburger Red Bull-Fußballer Andreas Ulmer, Stefan Ilsanker und Marco Meilinger. Sie sagen: „Das Wort Spielerfrau ist negativ besetzt, man assoziert es mit Daheimbleiben, nicht arbeiten und warten, bis der Mann heimkommt.“ Das entspricht nicht ihrer Lebensphilosophie. Ganz im Gegenteil! Wenn man Sarah, Pamina und Sabrina gegenüber sitzt, dann weiß man, warum sich Fußballtrainer in aller Welt wünschen, dass ihre Spieler in „geordneten Verhältnissen leben.“ Weil sich eine harmonische Gemeinsamkeit, verbunden mit einem regel-
Fotos: Kaindl-Hönig Fotostudio+Werbeteam, www.kaindl-hoenig.com
Ein Artikel von Hans Adrowitzer
Als „Gladiatoren der Neuzeit“ messen sich die Fußballer Woche für Woche in den Arenen. Mal daheim, mal auswärts. Sie werden bejubelt und gefeiert, aber auch verhöhnt und verletzt, seelisch wie körperlich. Und all das vor den Augen und Ohren ihrer Lebenspartnerinnen, die auf der Tribüne sitzen und mitfiebern. Wer sind denn die Frauen an der Seite der Fußballprofis von Red Bull Salzburg? Wie leben und leiden sie mit ihren im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehenden Männern? Entsprechen sie dem Klischee der „Spielerfrauen“, die, speziell in England und Deutschland, permanent in den Klatschspalten der Boulevard-Presse für Schlagzeilen sorgen?
Die Salzburgerin | 21