g'sund Winter 2016

P.b.b. 14Z039935

das gesundheitsmagazin der tiroler gebietskrankenkasse

Inhalt Schwerpunkt Frauengesundheit

ausgabe 13 • Winter 2016

ENQUETE FRAUENGESUNDHEIT Zwei Schwerpunktjahre im Rückblick

AKTUELLE DATEN zur Gesundheit der Tirolerinnen

HILFE FÜR KREBSERKRANKTE © SHUTTERSTOCK.COM

Die „Frauenselbsthilfe nach Krebs für Tirol“ stellt sich vor

GRUPPENTHERAPIE Neues Angebot für Tirol

FRAUENGESUNDHEIT 2015 - 2016

Zwei Jahre im

BE SU CH EN SI E UN S AU F UN SE RE R W EB SI TE :

Zeichen der Frau

WWW.TGKK.AT

Mit einer Enquete im Tiroler Landestheater zog die Tiroler Gebietskrankenkasse im November zum Thema „Frauengesundheit“ Bilanz. Eine hochkarätig besetzte Expertinnenrunde diskutierte dabei das gängige Frauenbild und zentrale Erkenntnisse aus zwei erfolgreichen Schwerpunktjahren.

ter anderem um Themen wie „Frauen und Sucht“, „Hormone“, „Schwangerschaft/Mutterschaft“ und „Wechseljahre“. Am Donnerstag, 17. November wurde der Schwerpunkt „Frauengesundheit“ mit einer feierlichen Enquete im Innsbrucker Landestheater abgeschlossen.

VON FRAUEN FÜR FRAUEN

Eingeladen waren rund hundert Frauen, die im Tiroler Gesellschaftsleben eine wichtige Rolle spielen: Ärztinnen, Politikerinnen, Künstlerinnen, Sportlerinnen, Partnerinnen aus dem Sozialbereich und Berufstätige aus anderen Sparten, denen das Thema „Frauengesundheit“ ein großes Anliegen ist. Sie alle wurden von den beiden Moderatorinnen und Frauengesundheit s-Bot schaf terinnen Katharina Kramer und Dr. Elisabeth

Zanon mit folgenden Worten begrüßt: „Es ist viel geschehen, es bleibt aber noch viel zu tun!“ Ein Appell, der nicht nur zum inhaltlichen Teil des Nachmittags überleiten sollte, sondern auch die Absicht der Tiroler Gebietskrankenkasse im Kern triff t: Frauengesundheit ist als Gesundheitsthema derart wichtig, dass sie auch weiterhin zentral im Fokus der TGKK bleiben wird.

SPEZIALISTINNEN AM WORT

Um das Thema „Frauengesundheit“ in den letzten beiden Jahren mit Expertise zu begleiten, wurde von der TGKK ein eigener Gesundheits-Beirat mit hochkarätigen Spezialistinnen aus Tirol gegründet (siehe Factbox Seite

© PRIVAT

D

ann haben wir es geschafft!“ Das Statement, mit dem Schauspielerin Janine Wegener ihren Text von Elke Heidenreich beendete, um die Enquete Frauengesundheit einzuleiten, war ironisch gemeint.

Eigentlich gäbe es noch viel am gesellschaftlich verordneten Frauenbild zu kritisieren, so der eigentliche Gedankengang im pointiert vorgetragenen Text.

Dennoch war dieser Satz auch im reinen Wortsinn stimmig: Es ist viel geschaff t und geschaffen worden in intensiven zwei Jahren, in denen die Tiroler Gebietskrankenkasse seit dem Frühjahr 2015 das Thema „Frauengesundheit“ zum Schwerpunktthema machte. Inhaltlich ging es un-

„Frauengesundheit fordert, alle ,Wahrheiten‘ der Schulmedizin daraufhin zu untersuchen, ob und in welchem Ausmaß sie auch für Frauen zutreffen.

Aus diesen Erkenntnissen gilt es, entsprechende evidenzbasierte medizinische Angebote für Frauen zu erarbeiten.“ UNIV.-PROF. DR. MARGARETHE HOCHLEITNER, GENDER-MEDIZINERIN

FORTSETZUNG AUF SEITE 2 UND 3

Das Gesundheitsmagazin der tiroler gebietskrankenkasse

HOCHKARÄTIGE JOURNALISTINNENRUNDE:

Mag. Anita Heubacher (Tiroler Tageszeitung), Katharina Ranalter, BA (Bezirksblätter), Mag. Eva Rottensteiner (ORF Tirol), Mag. Alexandra Nagiller (weekend-Magazin) und Mag. Katharina Zierl (TIROLERIN) (v. l.) diskutierten das Frauenbild in den heimischen Medien.

ES HAT RICHTIG

SPASS GEMACHT! DR. ELISABETH ZANON

© EMANUEL KASER

Plastische Chirurgin, Mitglied des Vorstands der österreichischen Gesellschaft für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie und TGKK-FrauengesundheitsBotschafterin

N

ach zwei spannenden Jahren geht nun meine Zeit als Botschafterin der TGKK für Frauengesundheit zu Ende. In der Rückschau darf ich sagen, dass es sicherlich nicht nur für mich eine sehr spannende und bereichernde Zeit war.

Ich durfte miterleben, wie sinnvoll und auch notwendig es für uns Tirolerinnen ist, die Fragen der Gesundheitsförderung und Vorsorge konzentriert und „mit der Lupe“ zu beleuchten, um dann in der Gesundheits-Arbeit Konsequenzen aus den gewonnenen Erkenntnissen zu ziehen. Meine Erfahrung, die TGKK „von innen“ zu erleben, hat gezeigt, dass von Seiten der Verantwortlichen in der TGKK bereits sehr großes Bewusstsein für die Anliegen der Frauengesundheit besteht. Wenig überraschend war für mich das große Interesse der Tirolerinnen am Thema Hormone und Wechseljahre, betriff t es doch alle Altersgruppen von der Pubertät bis ins höhere Lebensalter.

Weiterhin Maßnahmen setzen Abschließend möchte ich mich auch bei meinen beiden Kolleginnen, den GesundheitsBotschafterinnen Katharina Kramer und Simone Ober, für die tolle gemeinsame Arbeit bedanken: Es hat richtig Spaß gemacht! Mein besonderer Dank aber gilt den Mitarbeiterinnen der TGKK Brigitte Mölschl und Lorena Holzmann, die der Geist und das Herz dieser Aktion waren. Sie werden weiterhin konzentriert den Blick auf die Maßnahmen der Frauengesundheitsförderung und Vorsorge in der TGKK richten!

© ANDI BRUCKNER

KOMMENTAR

„Es ist sinnvo ll für uns Tirolerinnen, die Fragen der Gesundhei tsförderung und Vors orge konzentriert und ,mit der Lupe‘ zu beleu chten.“

5). Sie alle kamen an diesem Nachmittag in einer Videobotschaft noch einmal zu Wort, um das vielschichtige Thema Frauengesundheit von allen Seiten zu beleuchten: So wies Diätologin Mag. Petra Wohlfahrtstätter darauf hin, dass es, „wenn Frauen von gesunder Ernährung sprechen, nicht selten ausschließlich um das Streben nach Schlankheit geht“. Seelischen Hunger von körperlichem Hunger unterscheiden zu können, sei deshalb ein erstrebenswertes Ziel.

Psychotherapeutin Dr. Verena Berger-Kolb erklärte den krankmachenden Umstand, dass Frauen oft jahrzehntelang einer Doppelbelastung ausgesetzt sind. „Das führt dann leider oft nicht zu einer Vergrößerung des Selbstwerts, sondern zu Erschöpfungszuständen und Depressionen.“ Psychotherapie würde dabei den heilsamen Ansatz des „Bewusst Ich“ sehr gut unterstützen.

Dr. Iris Künstner, Ärztin der Tiroler Gebietskrankenkasse, erklärte die Wichtigkeit von leicht zu erreichenden, geschlechterspezifischen Vorsorgeuntersuchungen, die nicht nur „den sich verändernden Bedürfnissen von Körper, Geist und Seele Rechnung tragen.“ Mit solchen Angeboten ließe sich von Seiten der TGKK auch der Frauengesundheits-Slogan „Ich schau auf mich“ sehr gut in ein „Wir schauen auf dich“ übersetzen.

Das Thema Vorsorge-Untersuchung nahm im Anschluss an die Videobotschaften auch die Moderatorin und Ärztin Dr. Elisabeth Zanon auf: Sie wies auf die anhaltende Wichtigkeit schon lange etablierter VorsorgeUntersuchungen hin und nannte als Beispiele die gynäkologische Vorsor-

© EMANUEL KASER (2)

FORTSETZUNG VON SEITE 1

ter dem Motto „Irrsinnig weiblich, wahnsinnig schön“ den gesellschaftlichen Druck zur Perfektion zum Inhalt. „Wir werden tagtäglich mit medialen Botschaften zum weiblichen Aussehen bombardiert. Über alle Kommunikationswege werden immer noch schönere, jüngere und privilegiertere Frauen als erstrebenswerte Ideale vorgestellt. Damit werden gesellschaftliche Körper- und Aussehensnormen geschaffen und der psy-

„Uns ging es darum, das Gesundheitsbewusstsein der Frauen in allen Altersgruppen zu stärken. Ich glaube, das ist uns sehr gut gelungen.

Frauengesundheit wird auch weiterhin ein fixer und zentraler Inhalt der Angebote der Tiroler Gebietskrankenkasse bleiben.“ WERNER SALZBURGER, OBMANN TGKK

geuntersuchung und die BrustkrebsFrüherkennung via Mammografie ab dem vierzigsten Lebensjahr. Letztere bot die Tiroler Gebietskrankenkasse als zunächst einzige Krankenkasse Österreichs schon vor vielen Jahren an.

IRRSINNIG WEIBLICH, WAHNSINNIG SCHÖN

Der anschließende Impulsvortrag wurde von einer Pionierin für Frauengesundheit gehalten: Univ.-Prof.

Dr. Beate Wimmer-Puchinger. Nach einem Lob für die Initiative Frauengesundheit der TGKK macht sie un-

chische Druck erhöht." Der weibliche Selbstwert, der sich über Leistung, Können und Erfahrung ausbildet, bliebe dabei genauso auf der Strecke wie die Ausbildung eines ursprünglichen, natürlich weiblichen Körperverständnisses. Dem müsse auch innerhalb der Familie entgegengewirkt werden.

HOCHKARÄTIG BESETZTE PODIUMSDISKUSSION

Moderatorin und Frauengesundheits-Botschafterin Katharina Kramer nahm diesen Apell auf und leitete damit zur Podiumsdiskussion mit fünf Tiroler Medienvertreterinnen über.

Eingeladen waren Mag. Anita Heubacher von der Tiroler Tageszeitung, Mag. Alexandra Nagiller vom weekend-Magazin, Mag. Eva Rottensteiner vom ORF Tirol, Mag. Katharina Zierl von der TIROLERIN und Katharina Ranalter, BA, von den Bezirksblättern.

Ausgehend von den bereits angesprochenen, die weibliche Gesundheit unterstützenden oder auch verhindernden Faktoren wurden die Medienvertreterinnen gefragt, wie sie negativen Trends im persönlichen Umfeld, aber auch über ihr Medium entgegensteuern könnten.

NEUES BIEDERMEIER DROHT

Anita Heubacher: „Ich leiste dazu zweierlei: Zum einen schreibe ich für ein Medium, das den Themen Frauengesundheit und Frauenpolitik von vornherein einen großen Stellenwert einräumt. Zum anderen berichte ich über Eckpfeiler, die sehr wesentlich zum Selbstverständnis und zum Selbstwert von Frauen beitragen können. Das reicht von der Gefahr von Teilzeitjobs bis hin zum Pensionssplitting. Ich finde die Opferrolle für Frauen überholt. Frauen sind auch Mittäterinnen. Ich orte derzeit allerdings die große Gefahr eines grauenhaften Biedermeiers, in dem sich viele Frauen in die falsche Richtung – nämlich zurück an den Herd – bewegen.“ Diesen fragwürdigen Trend sieht auch Alexandra Nagiller. Sie ergänzte allerdings: „Zwar sind heimische Magazine bis zu einem gewissen Grad in ein gesellschaftlich verordnetes Korsett gezwängt. Im Rahmen unserer Möglichkeiten forcieren wir im weekend- Magazin dennoch keine unrealistischen oder antiquierten Frauenbilder. Die große Gefahr für die Jungen geht allerdings längst

DER TGKK-FRAUENGESUNDHEITS-BEIRAT

schiedensten weiblichen Lebensentwürfe als vollkommen gleichberechtigt darzustellen. Mit Kind oder ohne, mit Karriere oder ohne: Frauen dürfen exakt den Lebensentwurf wählen, der zu ihnen passt.“ Für eine deutlich andere Zielgruppe als ihre Vorrednerin schreibt Katharina Ranalter von den Bezirksblättern. „Wir bieten unseren Leserinnen ein wöchentliches Sonderthema zur Gesundheit. Gerade hier versuchen wir auch, Themen der Frauengesundheit anzusprechen. Außerdem empfinde ich es als eine wichtige Aufgabe der Medien, Chancengleichheit für Frauen gegenüber den männlichen Kollegen einzufordern.“

PUBLIKUMSUMFRAGE MIT RELEVANZ

nicht mehr von den Printmedien aus: Jugendliche konsumieren meist Online-Inhalte, die kaum von etablierten Medien gestaltet werden. Im Internet suchen sie vor allem über SocialMedia-Kanäle Selbstbestätigung, das Netz ist daher für die von Jugendlichen angestrebten Körperbilder zum großen Teil mitverantwortlich. Das Problem dabei: Derzeit gibt es hier kaum Gegensteuerungs- oder Kontrollmöglichkeiten. Ganz im Gegenteil: Cybermobbing boomt wie noch nie.

Jeder fünfte Jugendliche in Österreich ist betroffen.“

ist ein Beispiel dafür, wie wir tradierte Rollenbilder hinterfragen: „Wir machten Frauen Mut, ihre Zeit nicht mit dem Keksebacken zu verbringen, wenn sie das nicht wollen. Gerade in der Weihnachtszeit kann frau ihre Zeit auch sehr gut anders, vor allem für sich selbst nutzen.“ Katharina Zierl wurde anschließend als Chefredakteurin des Hochglanzmagazins TIROLERIN von Moderatorin Katharina Kramer direkt mit der Frage nach der Mitverantwortung an einem verschobenen Weiblichkeitsbild angesprochen. Katharina Zierl:

„Gesellschaftliche Körper- und Aussehensnormen schaffen psychischen Druck.“ UNIV.-PROF. DR. BEATE WIMMER-PUCHINGER

Eva Rottensteiner ergänzte: „Wenn Frauen wie die hier am Podium versammelten Journalistinnen in zentral wichtigen Bereichen gute Arbeit leisten und damit auch wahrgenommen werden, dann senden sie ein deutliches Signal nach außen: „Frauen, seid selbstbewusst!“ Als Journalistin sehe ich mich hier in der in der Verantwortung, Frauen zu stärken, auch von den vermittelten medialen Inhalten her.

Das Thema Frauengesundheit nimmt in Radio Tirol einen wichtigen Stellenwert ein, wir arbeiten dieses Thema in vielen Aspekten auf. Unser RadioPlädoyer vom vergangenen Advent

„Es wäre blauäugig zu glauben, dass unser Magazin einen ganz eigenen Weg geht. Wir haben gängige Models auf dem Cover und präsentieren bis auf wenige Ausnahmen auch keine Mode-Shootings mit Übergrößen.

Geht es um das von uns präsentierte Frauenbild, müssen wir uns bis zu einem gewissen Grad der Branche anpassen. Allerdings kann man auch als Hochglanzmagazin einen gewissen Anspruch pflegen und positive Inhalte vermitteln: Uns ist es ein besonderes Anliegen, die Frauensolidarität zu stärken. Damit das gelingen kann, versuchen wir immer wieder, die ver-

Spannend blieb der ganz dem Thema Frauengesundheit gewidmete Nachmittag dann auch mit einer Publikums-Umfrage, die anschließend an die Podiumsdiskussion spielerisch und über elektronische Sender den Wissensstand zu wichtigen Frauengesundheitsthemen abfragte.

Eine Frage, die dabei gestellt wurde, war: „Wie schätzen Frauen und Männer subjektiv ihren Gesundheitszustand ein? Gleich oder unterschiedlich?“ Hier zeigte sich, dass sich die Meinung des vorwiegend weiblichen Publikums nicht ganz mit aktuellen Untersuchungsergebnissen deckt. Die Publikumsmehrheit glaubte, dass sich Frauen grundsätzlich gesünder fühlen. Ein Irrtum, den eine aktuelle Studie richtigstellt: 81 Prozent der befragten Männer fühlen sich demnach gesund, aber nur 77 Prozent der Frauen. Im Alter geht diese Schere noch weiter auf.

Insgesamt zwölf Fragen zur Frauengesundheit wurden so gestellt, viele Ergebnisse konnten vom Publikum richtig beantwortet werden (wichtige Ergebnisse zu den gestellten Fragen können in diesem Magazin auf den Seiten 4 und 5 nachgelesen werden).

ZWEI GELUNGENE JAHRE

Nach knapp zwei Stunden ging eine spannende Enquete zum Thema Frauengesundheit mit den abschließenden

Die Tiroler Gebietskrankenkasse ist stolz, ein beratendes Gremium in Form eines Frauengesundheits-Beirats zur Seite zu haben. Dieser Beirat ist aus Gesundheitsexpertinnen zusammengesetzt, deren Expertise in fachlicher und medizinischer Hinsicht in Informationen und Angebote einfließt. Der regelmäßige Austausch mit den Expertinnen bleibt auch in Zukunft bestehen, um das Thema Frauengesundheit stetig weiterzuentwickeln.

Teilnehmerinnnen am TGKK-Frauengesundheitsbeirat sind: • Dr. Verena Maria Berger-Kolb, Psychotherapeutin • Dr. Dagmar Deixelberger-Fritz, Promovierte Arbeits- und Organisationspsychologin • Mag. Barbara Haid, MSc., Psychotherapeutin • Univ.-Prof. Dr. Margarethe Hochleitner, GenderMedizinerin • Mag. Verena Schlichtmeier, Psychotherapeutin • Mag. Claudia Stern, Sportwissenschaftlerin • Dr. Andrea Waitz-Penz, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Fachobfrau f. Frauenheilkunde und Geburtshilfe • Mag. Petra Wohlfahrtstätter, Diätologin • Dr. Iris Künstner, Ärzlicher Dienst TGKK • Dr. Gudrun Seiwald, Leitende Ärztin TGKK

Resümees von TGKK-Obmann Werner Salzburger und TGKK-Direktor Dr. Arno Melitopulos zu Ende Werner Salzburger: „Uns ging es in den vergangenen zwei Jahren schwerpunktmäßig darum, das Gesundheitsbewusstsein der Frauen in allen Altersgruppen zu stärken. Ich glaube, das ist uns mit der Kampagne Frauengesundheit sehr gut gelungen.

Natürlich bleiben wir weiter an diesem Thema dran. Frauengesundheit muss ein fixer und zentraler Inhalt der Angebote einer modernen Gesundheitskasse sein.“ TGKK-Direktor Arno Melitopulos ergänzt: „Die Erwerbsquote der Frau steigt kontinuierlich an und damit steigen auch die Mehrfachbelastungen. Es war und ist uns ein großes Anliegen, darauf hinzuweisen und durch gesundheitsfördernde Angebote auf die Gesundheit der Frauen einzugehen. Ich glaube, dass uns das genauso geglückt ist wie gerade eben ein sehr schöner Abschluss zu zwei spannenden Jahren in Form der heutigen Enquete. Vielen Dank an alle Besucherinnen, vor allem aber an alle Frauen, die uns mit ihrer Arbeit zum Thema Frauengesundheit die letzten zwei Jahre so tatkräftig unterstützt haben.“

WIE GESUND IST DIE TIROLERIN?

Eine spannende TED-Analyse fragte den Wissensstand im Publikum ab.

Das Gesundheitsmagazin der tiroler gebietskrankenkasse

FRAUENGESUNDHEIT IN ZAHLEN

So gesund ist die Tirolerin „Uns ist es wic htig, in den komm enden Jahren weite re bedürfnisorienti erte Angebote für Frauen zu entwickeln .“

Werden Männer oder Frauen in Tirol älter? Wer bleibt im Alter gesünder? Sind Bildung und sozialer Status relevante Einflussfaktoren für Gesundheit? Aufschluss über diese und viele andere Fragen geben aktuelle Daten zur Gesundheit der Tirolerinnen.

+4

KOMMENTAR

WEIBLICHES

GESUNDHEITSBEWUSSTSEIN FÖRDERN

50,9 %

Die Lebenserwartung von Frauen beträgt 84,4 Jahre.

Sie leben im Schnitt um 4 Jahre länger als Männer.

© ANDI BRUCKNER

2014 lebten in Tirol 728.826 Personen, davon 50,9 % Frauen.

TGKK-FRAUENGESUNDHEITS-BEAUFTRAGTE

Lorena Holzmann, BA und Brigitte Mölschl (re.)

D

er Einfluss auf die Gesundheit von Frauen ist vielschichtig. Uns war und ist es ein besonderes Anliegen, das Bewusstsein auch für teilweise tabuisierte und sensiblere Themenbereiche und die damit verbundenen gesundheitlichen Problemstellungen aufzugreifen. Die Themenschwerpunkte in den vergangenen zwei Jahren waren unter anderem: Gesundes Körperbild, Frauen und Sucht, Frauen und Rauchen, Hormone in den Lebensphasen sowie Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft.

Verschiedenste Info-Kanäle Erreicht haben wir die Frauen über verschiedene Informationskanäle wie Print, Radio und TV. Parallel dazu fanden verschiedene Vortragsreihen sowie Workshops in Schulen statt.

Besonders die „Vortragsreihe Wechseljahre“ hat sich als fixes Angebot der TGKK etabliert und wird künftig in Innsbruck sowie in verschiedenen Bezirken angeboten.

Weitere Angebote werden entwickelt Begleitet wurden wir durch die Expertise des Beirats und wertvolle Impulse der Botschafterinnen. Gemeinsam war und ist es unser Ziel, das Gesundheitsbewusstsein der Frauen in allen Altersgruppen zu stärken. Für die Zukunft ist für uns eine nachhaltige Gestaltung des Angebots – von medizinischen Leistungen über Informations- und Beratungsformate bis hin zur Bewusstseinsbildung und Vernetzung – von höchstem Wert. Durch unser Wissen um die Vielzahl an Bedürfnissen, Lebenswelten und Herausforderungen von Frauen ist es uns wichtig, in den kommenden Jahren zu den bereits bestehenden Angeboten weitere bedürfnisorientierte Angebote für Frauen zu entwickeln.

55,3 %

Der Frauenanteil bei den über 60-Jährigen beträgt 55,3 %.

68,6 %

Der Frauenanteil bei den über 85-Jährigen beträgt 68,6 %.

F

rauengesundheit ist in den letzten Jahrzehnten verstärkt in den Mittelpunkt der (gesundheits-) politischen Aufmerksamkeit gerückt. Unterschiedliche regionale, nationale und internationale Organisationen haben sich mit geschlechterspezifischer Gesundheit (Frauen und Männer) auseinandergesetzt. Im jüngsten Österreichischen Frauengesundheitsbericht 2010/11 heißt es, dass im Hinblick auf die geschlechtsspezifische Betrachtung von Gesundheit und Krankheit insbesondere folgende Punkte hervorzuheben sind: • Die Zunahme des Anteils älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung • Die Veränderung der Fertilität • Die Veränderung in den Familienstrukturen • Und die Veränderung in der Einkommenssituation

In Tirol stellen sich diese Bereiche wie folgt dar:

FEMINISIERUNG DES ALTERS

Im Jahr 2014 lebten 728.826 Personen in Tirol; 50,9 % davon waren Frauen. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung steigt mit dem Alter. Dieser beträgt bei allen Personen, die 60 Jahre oder älter sind, 55,3 % und in der Altersgruppe 85 Jahre oder älter sind bereits 68,6 % der Bevölkerung Frauen (Demographische Daten Tirol 2014). Das zunehmend starke Überwiegen des Frauenanteils in den älteren und alten Bevölkerungsgruppen wird auch als „Feminisierung des Alters“ bezeichnet (Frauengesundheitsbericht 2010/11).

„GESUNDE“ LEBENSERWARTUNG

Seit 2005 hat die Lebenserwartung der Frauen um 1,4 Jahre zugenommen und die der Männer um 2,8 Jahre. Damit ist der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Män-

35,7 %

35,7 % der über 85-Jährigen lebten im Jahr 2014 in Pflegeheimen.

nern und Frauen in den letzten zehn Jahren geringer geworden . Im Zuge der steigenden Lebenserwartung gewann das Konzept der „gesunden Lebenserwartung“ an Bedeutung.

Dabei soll abgeschätzt werden, ob der Zugewinn an Lebensjahren in längerer Lebenszeit mit guter oder mit schlechter Gesundheit einhergeht. Dabei wird die Information zur Lebenserwartung aus den Sterbetafeln genommen und die Information zum Gesundheitszustand der Bevölkerung im Rahmen der Gesundheitsbefragung ermittelt.

Seit 1991 hat sich der Anteil der subjektiv gesunden Lebensjahre bei beiden Geschlechtern erhöht. Im Gegensatz zur Lebenserwartung ist der Anteil der subjektiv gesunden Lebensjahre an der Lebenszeit bei den Männern höher (84 % im Jahr 2014) als bei den Frauen (80 % im Jahr 2014). Das heißt, dass Frauen 66,6 Jahre von ihrer Lebenszeit in subjektiv gutem Gesundheitszustand verbringen (ATHIS 2014).

KOMMENTAR

GANZHEITLICHER

29,7 Jahre

GESUNDHEITSANSATZ

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ist in den letzten Jahrzehnten um 3 Jahre – von 26,7 (1970) auf 29,7 (2009) – gestiegen.

1,4 Kinder

Der Einkommensunterschied zwischen Männer und Frauen beträgt 37 %.

Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems (44,8 %) und bösartige Neubildungen (24,5 %) sind die häufigsten Todesursachen bei Frauen.

Im Jahr 2015 betrug die Betreuungsquote der 0–2-Jährigen 23,4 %.

Neue Angebote Zudem haben wir auch neue Angebote geschaffen, wie etwa unsere perfekt konzipierte Wechseljahre-Seminare, die laufend ausgebucht sind.

Gemeinsam mit unseren Expertinnen werden wir die Frauengesundheit weiter im Fokus behalten.

Mit unseren beiden Frauengesundheitsbeauftragten Brigitte Mölschl und Lorena Holzmann, BA kümmern sich zwei kompetente Tirolerinnen in der TGKK weiterhin um dieses wichtige Thema.

Im Jahr 2015 sind

1.355

Frauen an Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und

747

aufgrund von bösartigen Neubildungen (Brustkrebs 115, Darmkrebs 61, Lungenkrebs 133) gestorben.

GEBURTENZAHL UND FERTILITÄT

Die Geburtenrate ist über die letzten Jahre mit 1,4 relativ konstant geblieben. Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihrer Kinder ist in den letzten Jahrzehnten um drei Jahre von 26,7Jahre (Jahr 1970) auf 29,7 Jahre (Jahr 2009) gestiegen.

ERWERBSTÄTIGKEIT DER TIROLERINNEN

Der Gesundheitszustand eines Menschen ist nicht nur von biologischen, sondern auch von sozio-ökonomischen Faktoren abhängig. Bevölkerungsgruppen mit geringem sozio-ökonomischen, Status weisen im Vergleich zu Gruppen mit hohem sozio-ökonomischem Status einen vergleichsweisen schlechteren Gesundheitszustand und eine höhere Sterblichkeit auf. Unterschiede in den Bereichen Bildung,

beruflicher Status und Einkommen beeinflussen maßgeblich soziale Ungleichheit. In diesem Zusammenhang kommt auch dem Gleichstellungsbericht Tirol 2016 eine besondere Bedeutung zu.

In dem Bericht werden regionale Unterschiede der Erwerbsquote von Frauen thematisiert. In 16 % der Gemeinden sind weniger als zwei Drittel der Frauen erwerbstätig, in 14 der rund 280 Gemeinden liegt ihr Anteil bei 77% und mehr. In den peripheren Regionen ist der Anteil der erwerbstätigen Frauen sichtbar geringer als in den urbanen Regionen. Auch die Geschlechtsunterschiede in der Erwerbsquote sind in städtischen Regionen geringer als in ländlichen. Die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen in Tirol beträgt 37 %. Die Kennzahl „Gender Pay Gap“ soll die Unterschiede im Beschäfti-

Dr. Arno Melitopulos

W

24,5 %

23,4 %

DIREKTOR TIROLER GEBIETSKRANKENKASSE

ir haben von Anfang an einen ganzheitlichen Gesundheitsansatz gewählt, der insbesondere auch psychische Belastungen des Alltags miteinschließt. Themen wie Sucht, Perfektionismus oder auch Selbstakzeptanz sind absolute Schlüsselthemen, wie wir aus unseren Daten klar ablesen können. Mit Hilfe der Botschafterinnen und der Expertinnen ist es gelungen, diesen weiten Themenbogen fachlich abzudecken und für die Tirolerinnen auch sichtbar zu machen. Wir haben damit erfolgreich die Gesundheitskompetenz im Land erhöht und Vorsorgeangebote wie Brustkrebsfrüherkennung und die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung beworben, um die Teilnahmequoten zu steigern.

44,8 %

Die Geburtenrate ist über die letzten Jahre mit 1,4 konstant geblieben.

© EMANUEL KASER

-37 %

gungsausmaß zwischen den Gruppen in den Vergleichsberechnungen eliminieren, indem die Differenz zwischen dem durchschnittlichen JahresnettoEinkommen von ganzjährig vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern in Relation zum durchschnittlichen Männereinkommen gestellt wird. Der Gender Pay Gap“ beträgt im Jahr 2013 für Tirol 21,6 %. Im Bezirk Innsbruck-Stadt ist der Unterschied mit knapp 17 % am geringsten und im Bezirk Reutte mit 25,3 % am größten (Gleichstellungsbericht Tirol 2016).

HÄUFIGSTE KRANKHEITEN

Indikatoren, die wesentliche Rahmenbedingungen für die Beschäftigungschancen von Frauen darstellen, sind folgende: Bildungsstand der Frauen, institutionelle Betreuung der Kinder, institutionelle Betreuung von pflegebedürftigen Erwachse-

nen.Krankheiten des Herz-KreislaufSystems (44,8 %) stellen gefolgt von Bösartigen Neubildungen (24,5 %) die häufigste Todesursache bei Frauen dar. In etwa die Hälfte der Todesfälle des Herz-Kreislauf-Systems sind auf Ischämische Herzkrankheiten zurückzuführen (Demographische Daten Tirol 2014). Bei den Todesfällen aufgrund von Krebserkrankungen sind die häufigsten Krebsarten Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Lungenkrebs. Jährlich treten in Österreich etwa 4.600 Neuerkrankungen an Brustkrebs auf. Etwa 1.500 Frauen sterben jährlich an Brustkrebs.

Die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen und Sterbefälle bei Frauen belaufen sich bei Dickdarmkrebs auf etwa 2.000 und 1.000 und bei Lungenkrebs auf 1.300 Neuerkrankungen und 1.100 Sterbefälle.

In Tirol sind 2015 1.355 Frauen an Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und 747 aufgrund von Bösartigen Neubildungen (Brustkrebs: 115; Darmkrebs: 61; Lungenkrebs: 133) gestorben. Es gibt jedoch auch eine gute Nachricht: Die Lebenserwartung bei Geburt beträgt im Jahr 2014 für Frauen 84,4 Jahre.

Das Gesundheitsmagazin der tiroler gebietskrankenkasse

SELBSTHILFE

BRUSTKREBS:

MIT DER DIAGNOSE KREBS LEBEN

MITGLIEDER DES VEREINS „FRAUENSELBSTHILFE NACH KREBS FÜR TIROL“ ERZÄHLEN:

Wie kann ich mich selbst unterstützen, um möglichst gut zu genesen?

FRÜHERKENNUNG UND RISIKOFAKTOREN Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau in Europa.

Dr. Martina Dünser ist Fachärztin für Chirurgie und Leiterin der Arbeitsgruppe für Brustdrüsenerkrankungen an der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie Innsbruck. Sie gibt wichtige Ratschläge für den erfolgreichen Umgang mit dieser Krankheit.

I

n Österreich erkranken jährlich ca.

5.000 Frauen an Brustkrebs. Die Sterblichkeit ist in den letzten Jahren dank verbesserter Früherkennungsmaßnahmen und moderner Behandlungsstrategien gesunken. Die Früherkennung ist dabei von besonderer Bedeutung: Wird der Tumor in einem frühen Stadium diagnostiziert, so bedeutet dies für die Patientin eine größere Chance auf Heilung. Zudem können heute durch verbesserte Früherkennung bereits mehr als zwei Drittel aller betroffenen Frauen brusterhaltend operiert werden. Den meisten Patientinnen, die dennoch eine Totaloperation erhalten müssen, kann eine Brustrekonstruktion mit einem Implantat oder körpereigenem Gewebe angeboten werden.

© TIROL KLINIKEN

© A. AISTLEINTNER ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ

zwei Jahre eine Einladung zur kostenlosen Frühererkennungs-Mammografie (www.frueh-erkennen.at).

Psychologische Angebote nutzen Psychoonkologische Betreuung ist für Frauen mit einer Brustkrebserkrankung oft sehr hilfreich. Sie wird am Chirurgischen Brustzentrum Innsbruck bereits seit vielen Jahren angeboten und von den meisten Patientinnen sehr geschätzt. Die Inanspruchnahme ist selbstverständlich freiwillig. Ganz wesentliche Bedeutung kommt auch der psychosozialen Betreuung der Patientinnen zu. Hier leisten die Selbsthilfegruppen überaus nützliche Arbeit.

KONTAKT

Chirurgisches Brustzentrum Anichstraße 35 6020 Innsbruck Telefon: +43 (0)50 504 - 50010

„Die Früherkennung ist von besonderer Bedeutung: Wird der Tumor in einem frühen Stadium diagnostiziert, so bedeutet dies für die Patientin eine größere Chance auf Heilung. Zudem können heute durch verbesserte Früherkennung bereits mehr als zwei Drittel aller betroffenen Frauen brusterhaltend operiert werden.“ OA DR. MARTINA DÜNSER, CHIRURGISCHES BRUSTZENTRUM UNIV.-KLINIK INNSBRUCK

Obfrau „Frauenselbsthilfe nach Krebs für Tirol“

I

ch wollte meine Familie mit meiner Krankheit so wenig wie möglich belasten. Bald schon musste ich mir aber eingestehen, dass ich ganz auf mich alleine gestellt den Kampf mit dem Krebs nicht gut bestehen konnte. Die Frauenselbsthilfe gab mir die dafür notwendige Kraft und zeigte mir Wege, die ich alleine wohl nicht so leicht gefunden hätte.

Lösungen für viele Probleme Den zur Psychoonkologie auf der Innsbrucker Klinik etwa, wo ich offene Ohren für meine mit der Krankheit einhergehenden depressiven Verstimmungen fand. In der Frauenselbsthilfe habe ich auch immer wieder erlebt, dass andere Probleme, seien sie nun familiär oder bürokratisch, guten Lösungen zugeführt wurden. Die vielen weiteren Angebote der Frauenselbsthilfe wie Schwimmen, Wassergymnastik oder Kreativrunden oder auch die von Freude getragenen geselligen Treffen haben ebenfalls sehr zu meiner Genesung beigetragen.“

GERDA OSTHEIMER, RUM

Vorstandsmitglied „Frauenselbsthilfe nach Krebs für Tirol“ © PRIVAT

Flächendeckendes Angebot für Früherkennung Frauen, die Verwandte mit Brustkrebs haben, oder Frauen, bei denen bereits Vorläuferveränderungen im Brustgewebe diagnostiziert wurden, haben ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Ein erhöhtes Risiko besteht auch nach einer bereits durchgemachten Brustkrebserkrankung. Frauen mit einer nachgewiesenen genetischen Veränderung (BRCA-Mutation) haben das höchste Risiko, im Lauf ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken.

Klinische Untersuchung (Tastbefund und Inspektion) und die Durchführung bildgebender Untersuchungen (Mammografie und Ultraschall) in regelmäßigen Abständen sind die Basis zur Früherkennung von Brustkrebs. Ein tastbarer Knoten an der Brust oder in der Achselhöhle, Veränderungen der Brustkontur oder -größe, Asymmetrie oder Veränderungen der Haut, Einziehung einer Brustwarze oder Flüssigkeitsaustritt aus derselben sind Symptome, die jede Frau selbst erkennen kann und die eine unverzügliche ärztliche Abklärung erfordern. In Österreich gibt es im Rahmen des Brustkrebs-Früherkennungs-Programms früh erkennen ein flächendeckendes Angebot zur Durchführung von Früherkennungs-Untersuchungen. So erhält jede Frau ab 40 Jahren alle

CARLA KOLB-PEDERZOLLI, INNSBRUCK

I

ch bin seit 1986 Mitglied der „Frauenselbsthilfe nach Krebs für Tirol.“ Wenn ich zunächst zu großem Optimismus trotz der Diagnose Krebs rate, ist das also wirklich ernstgemeint. Anfänglich konnte ich mich nicht so gut ausdrücken, und es gelang mir auch nicht, mich mit meiner Krankheit jemandem wirklich mitzuteilen. Deshalb war für mich die Frauenselbsthilfe ein echter Segen.

Hilfestellung ärztliche Vorträge Dort lernte ich beides und fand Frauen, die mich aus der eigenen Betroffenheit heraus verstanden. Ich war mit meinen Problemen nicht mehr allein, konnte, wenn ich einmal nicht reden wollte, auch nur zuhören und bekam wertvolle Tipps und Hinweise auch in den vielen vom Verein organisierten ärztlichen Vorträgen.“

KONTAKT

Frauenselbsthilfe nach Krebs für Tirol Innrain 43 6020 Innsbruck Telefon: +43 (0)512 - 577198 Mobil: +43 (0)680 - 405 6132 Persönliches Gespräch: jeden Mittwoch von 09:00 bis 12:00 Uhr Regelmäßige Treffen: jeden 1. und 3. Freitag im Monat, im Saal der Pfarre St. Pirmin, Radetzkystraße 51

GRUPPENTHERAPIE

Neues psychotherapeutisches

Angebot für Tirol

Die Tiroler Gebietskrankenkasse baut gemeinsam mit der Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung Tirols und dem Landesverband für Psychotherapie das Behandlungsangebot im Bereich der Psychotherapie weiter aus. Das neue Angebot: Gruppenpsychotherapie für Erwachsene.

GRUPPENPSYCHOTHERAPIE FÜR ERWACHSENE

Ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit der TGKK mit den Experten des Tiroler Landesverbandes für Psychotherapie und der Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung Tirols ist die Errichtung eines flächendeckenden Gruppenpsychotherapie-Angebots: Gerade Patienten nach einem stationären Aufenthalt in einer Klinik oder einer Reha-Einrichtung benötigen eine Anlaufstelle. Caroline Gorfer: „Es geht uns um einen möglichst niederschwelligen Zugang zu einem entsprechenden Therapieangebot, um eine nahtlose Versorgung zu gewährleisten. Aufgrund des Bedarfs werden wir für vorerst rund 130 Patientinnen und Patienten ein maßgeschneidertes Angebot mit niedergelassenen Psychotherapeuten schaffen.“

FLÄCHENDECKENDES PAKET FÜR GANZ TIROL

Über die Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung Tirols (Ges. f.

P.V.T.) werden acht neue Psychotherapiegruppen angeboten. Dabei kommt auch der regionalen Verteilung eine große Bedeutung zu, da die Gruppenangebote sowohl in Innsbruck als auch in den Bezirken ausgerollt werden sollen.

Die Ges. f. P.V.T. stellt dabei sowohl das Personal als auch die entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung, um die Koordination der Gruppenangebote zu erleichtern sowie die Kontinuität des Angebotes zu gewährleisten. Es können über dieses Angebot mindestens 80 Personen zusätzlich versorgt werden. Mit Sommer 2016 konnten bereits drei Gruppen gestartet werden, eine vierte in Kitzbühel ist im Entstehen.

reich, für welche eine Gruppenpsychotherapie im Anschluss als sinnvoll und notwendig erachtet wird.“

DRINGENDER BEDARF

Zudem werden über den Tiroler Landesverband für Psychotherapie, kurz TLP, voraussichtlich ab 2017 im Rahmen eines Pilotprojektes ebenfalls Psychotherapiegruppen für Erwachsene angeboten. Es werden hierbei zwei unterschiedliche Varianten entstehen, die verschiedene Gruppengrößen vorsehen. Auch in diesem Projekt wird die regionale Ausgeglichenheit berücksichtigt. Dr. Verena BergerKolb, Vorsitzende des Tiroler Landesverbands für Psychotherapie, begrüßt diesen Schritt: „An vielen Kliniken sind

„Mit dem neuen Behandlungsangebot setzten wir einen notwendigen und wichtigen Impuls.“ © PRIVAT

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ie TGKK sieht den Bedarf, das psychotherapeutische Angebot in Tirol deutlich auszubauen. „Wir werden in den nächsten Jahren die Mittel in diesem Bereich um mehr als zwei Mio. Euro erhöhen können und schaffen damit zusätzliche Plätze für die Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen“, erklärt Mag. Caroline Gorfer, Klinische und Gesundheitspsychologin in der TGKK.

PRIM. DR. HARALD MELLER, GESELLSCHAFT FÜR PSYCHOTHERAPEUTISCHE VERSORGUNG TIROLS

Weitere Gruppen sollen noch im Laufe des Jahres begonnen werden. Prim. Dr. Harald Meller von der Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung Tirol freut sich: „Damit setzen wir einen notwendigen und wichtigen Impuls.

Behandelt werden vorwiegend Patienten nach stationärem Aufenthalt in der Reha-Klinik Lans oder aus den psychosozialen Beratungsstellen der TGKK, aber auch Personen aus dem Einzeltherapiesetting im Sachleistungsbe-

die Kapazitäten für Gruppenangebote weitestgehend ausgeschöpft. So besteht dringender Bedarf, die Gruppenpsychotherapien im niedergelassenen Bereich weiterzuführen. Einem sorgsamen und gut abgestimmten Entlassungs- und Übergabemanagement, einer Kontinuität der Behandlung sowie einer möglichst zeitnahen Nachversorgung kommt hierbei eine große Bedeutung zu, um mögliche Drehtüreffekte zu vermeiden.“

INFOS UND HOTLINE Das kostenfreie psychosoziale Beratungsservice steht in den TGKK-Servicestellen Imst, Lienz, Reutte, Schwaz und Wörgl sowie bei der Ges. f. psychotherapeutische Versorgung Tirols in Innsbruck zur Verfügung.

Hotline zur Terminvereinbarung: Telefon: +43 (0)664 - 1991991 (Mo – Fr, 10:00 – 12:00 Uhr)

TGKK-Partner bei sämtlichen psychotherapeutischen Angeboten Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung Tirols (Ges. f. P.V.T.): In Tirol sind über 500 Psychotherapeuten zugelassen, über 400 arbeiten mit der Ges. f. P.V.T. zusammen, um eine breite Therapeutenwahl zu gewährleisten. Die Ges. f. P.V.T. organisiert die Psychotherapie auf Krankenschein in Tirol, macht Begutachtungen der eingereichten Anträge und schaff t eine Qualitätssicherung der Versorgung.

Tiroler Landesverband für Psychotherapie (TLP): Der TLP stellt die Interessenvertretung aller Psychotherapeuten sowie aller Psychotherapeuten in Ausbildung dar. Der TLP arbeitet in allen namhaften Gremien des Berufsverbandes mit, vertritt als Standesvertretung die Interessen vor allen politischen Entscheidungsvertretern sowie Institutionen.

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VORTRAGSREIHE

Gesund und vital in den Wechseljahren

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äufig werden die Wechseljahre tabuisiert und stellen Frauen vor körperliche und psychische Herausforderungen.

Dabei wünschen sich viele Frauen kompetente und einfühlsame Unterstützung oder auch Alternativen zu klassischen Behandlungen. Diese Vortragsreihe soll eine professionelle Hilfestellung in dieser Umstellungsphase geben. Kompetente Referentinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen bieten einen ganzheitlichen

Ansatz. Neben grundlegenden medizinischen Informationen werden auch psychologische und alternativmedizinische Ansätze vermittelt. Die einzelnen Module ersetzen nicht den Besuch bei einer Ärztin oder einem Arzt, können aber eine hilfreiche Ergänzung oder Vorbereitung sein.

DI, 14. 3. 2017, 19:00 – 21:00 Uhr mit Psychotherapeutin Gerhild Heinz-Possert

TERMINE:

DI, 28. 3. 2017, 19:00 – 21:00 Uhr mit Wechseljahrberaterin DGKS Karin Erler

DI, 7. 3. 2017, 19:00 – 21:00 Uhr mit Gynäkologin Dr.in Astrid Penz-Koza

DI, 21. 3. 2017, 19:00 – 21:00 Uhr mit Diätologin Alice Angermann BA

ANMELDUNG

erforderlich unter: frauengesundheit@tgkk.at oder +43 (0)59160 - 1715 Ort: Tagungshaus Wörgl Brixentaler Straße 5 6300 Wörgl Beitrag: 20 Euro für vier Module

FROHE WEIHNACHTEN!

© TIROL WERBUNG / MALLAUN LUDWIG

ALLEN DIE TGKK WÜNSCHT EIN rn Leserinnen und Lese SFEST ACHT BESINNLICHES WEIHN ES UND EIN GESUND JAHR 2017!

KONTAKTE UND ADRESSEN Servicestelle Schwaz Telefon: +43 (0)59160 - 3512 Kontrollarzttage: MO + DI + DO + FR: 08:00 – 12:00 Uhr

SERVICESTELLEN DER TGKK TIROLER GEBIETSKRANKENKASSE Klara-Pölt-Weg 2 6020 Innsbruck Telefon: +43 (0)59160 E-Mail: tgkk@tgkk.at

Servicezeiten: MO – DO: 07:30 – 15:00 Uhr FR: 07:30 – 14:00 Uhr

CASE MANAGEMENT

Kostenloses Service der TGKK für Menschen, die durch eine veränderte Lebenssituation Unterstützung benötigen.

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Unterstützungsfonds der TGKK für besonders berücksichtigungswürdige Fälle Telefon: +43 (0)59160 - 0

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Servicestelle Landeck Telefon: +43 (0)59160 - 3412 Kontrollarzttage: DI + DO: 08:00 – 12:00 Uhr Servicestelle Lienz Telefon: +43 (0)59160 - 3912 Kontrollarzttage: DI + MI + DO: 08:00 – 12:00 Uhr Servicestelle Reutte Telefon: +43 (0)59160 - 3212 Kontrollarzttage: MO + MI: 08:00 – 12:00 Uhr

Zahnambulatorium Wörgl Telefon: +43 (0)59160 - 3641 Zahnambulatorium Reutte Telefon: +43 (0)59160 - 3212

PSYCHOSOZIALE BERATUNG IN DER TGKK Hotline: Telefon: +43 (0)664 - 1991991 MO – FR: 10:00 – 12:00 Uhr BERATUNGSSTELLEN: Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung Tirols Telefon: +43 (0)512 - 565958 In den Servicestellen: Imst, Lienz, Reutte, Schwaz und Wörgl

AMBULATORIEN Ambulatorium für Physiotherapie im Haus der Gesundheit Telefon: +43 (0)59160 - 2003 Ambulatorium für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde im Haus der Gesundheit Telefon: +43 (0)59160 - 2200 Zahnambulatorium Schwaz Telefon: +43 (0)59160 - 3541

GESUNDHEITSFÖRDERUNG Servicestelle Schule Telefon: +43 (0)59160 - 1628 Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und Gesunde Gemeinde Telefon: +43 (0)59160 - 1711 E-Mail: bgf@tgkk.at

IMPRESSUM:

G’SUND – Das Gesundheitsmagazin der Tiroler Gebietskrankenkasse • HERAUSGEBER TGKK, Tiroler Gebietskrankenkasse, Klara-Pölt-Weg 2, 6020 Innsbruck, Direktor Dr. Arno Melitopulos MEDIENINHABER TARGET GROUP Publishing GmbH, Geschäftsführung: Andreas Eisendle, Michael Steinlechner • REDAKTION Evelyne Walch, Brigitte Mölschl, Eleonora Pancheri, Klaus Erler • GRAFIK Thomas Bucher FOTOS Falls nicht anders gekennzeichnet: Shutterstock.com, TGKK • DRUCK Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten • ANSCHRIFT Verlag 6020 Innsbruck, Brunecker Straße 3, Telefon: +43 (0)512 - 586020-2801, office@target-group.at, www.target-group.at, Die Information zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG kann unter der URL www.target-group.at/Offenlegungen abgerufen werden.

Sofern in diesem Magazin personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise.

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