Tirolerin (März 2012)

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| kultur

Musik ist wie Fußball TIROLERIN-Interview mit dem alternativen Volksmusikanten Herbert Pixner

E

r wird gerne mit Hubert von Goisern verglichen, obwohl seine Musik mit der des Erfinders des „Alpenrocks“ außer dem Instrument nicht viel gemeinsam hat. Was beide verbindet, ist das große Talent. Herbert Pixner, geboren im Südtiroler Passeiertal, wird bald im gesamten Alpenraum bekannt sein, denn er verströmt die tiefe Liebe zur Musik, die Künstler haben müssen, um nachhaltig in den Dialog mit den Zuhörern treten zu können. Pixner braucht das Adrenalin der Auftritte – ein echter Vollblutmusiker. Die TIROLERIN nutzte die Gelegenheit zum Interview, bei dem „Pixie“ nicht alle Fragen ganz so ernst genommen hat ... TIROLERIN: Wie viele Konzerte wird es in diesem Jahr geben? Wir haben 2011 tatsächlich 150 Konzerte gespielt, oft auch auf kleineren Kultur196 | TIROLERIN März 2012

festivals, was unserer Mentalität und unserer Musik sehr entgegen kommt. Dieses Jahr planen wir 120 Konzerte und – was mich besonders freut – unsere neue CD mit dem Ausnahmemusiker Manuel Randi ist eben herausgekommen. Wie erklären Sie sich den Erfolg Ihrer sehr eigenen und originellen Musikmischung? Der Begriff „Erfolg“ ist immer relativ. Für die einen bedeutet Erfolg, alle möglichen Preise und Bewerbe zu gewinnen. Ich zerbreche mir nicht den Kopf über „Erfolge“, sondern möchte einfach nur Musik machen. Unser musikalischer Stil hat sich irgendwie zufällig ergeben und aus der traditionellen Volksmusik weiterentwickelt. Dass wir damit Menschen berühren und ansprechen, gibt uns eine gewisse innere Genugtuung und die Be-

stätigung in diese Richtung weiterzumachen. Wer gibt in eurem Trio die Impulse und wie wichtig ist es für das Gesamtkonzept, dass ihr euch gut versteht? Wir haben das große Glück, dass wir uns menschlich wie musikalisch bestens verstehen. Da wir sehr selten proben und den Großteil der Stücke improvisieren, muss jeder auf jeden eingehen können und flexibel sein. Mit Werner Unterlercher am Bass und Katrin Aschaber an der Harfe habe ich die perfekte musikalische Begleitung gefunden, auf die ich mich hundertprozentig verlassen kann. Musik ist wie Fußball – es nützt der beste Spieler nichts, wenn er keine Flanken bekommt oder die Abwehr schläft. Könnten Sie sich vorstellen, in einem anderen Beruf zu arbeiten?


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