Ganzschön


Wir haben uns angeschaut, was Kinky Partys besonders macht.







1 JAHR CAPRESE
Wie schlägt sich die neue Stadtregierung?
ALTER EGO
Die Kabaret tistin Malarina im Interview

Wir haben uns angeschaut, was Kinky Partys besonders macht.
1 JAHR CAPRESE
Wie schlägt sich die neue Stadtregierung?
ALTER EGO
Die Kabaret tistin Malarina im Interview
Mach dich stark für saubere Mobilität –in einem spannenden Lehrberuf bei den IVB.
Fleisch und Fisch redet man sich ein, dass es vielleicht sogar besser ist, wenn man die Herkunft nicht hinterfragt, damit einem der Appetit nicht vergeht. Wenn ich in einem der gefühlt Dutzenden neuen Asiaten in der Stadt für wenig Geld viel Essen bekomme, brauche ich vermutlich kein Wareneinsatz-Studium zu absolvieren, um zu wissen, dass günstige Gerichte meist nicht mit artgerechter Haltung und unglaublicher Qualität einhergehen. Nicht viel besser sind aber die Lokale, in denen ich viel bezahle und trotzdem im Dunkeln tappe, was ich da eigentlich genau zu mir nehme. Und in Wahrheit trifft das auch auf die hippen Locations der Stadt zu, die zwar für die Umwelt und das Klima kämpfen, aber nicht verraten wollen, wo genau sie einkaufen. Und deshalb habe ich eine Bitte zu vermelden: Fragen Sie nach! Wann immer Sie viel bezahlen oder auch einfach nur das Gefühl haben, sich in einem Umfeld zu befinden, in dem Regionalität, Herkunft und Qualität ja gar nicht egal sein können, seien Sie bitte lästig: Woher beziehen Sie das Fleisch fürs Schnitzel? Haben Sie auch Gerichte mit Tiroler Produkten? Welche Eier verwenden Sie und wo kaufen Sie eigentlich Ihr Gemüse? Diese und viele andere ähnliche Fragen sind der einzige Weg – wenn oft genug gestellt –, dass unsere Gastronomie umdenkt und sich anständig verhält. Wir bezahlen in Tirol einen hohen Preis fürs Essengehen, in Innsbruck mancherorts schon einen absurden. Das Mindeste, was wir uns erwarten dürfen, ist Information über die Herkunft der verwendeten Produkte. Das nennt sich nämlich Preis-Leistungs-Verhältnis, funktioniert am besten mit Transparenz, die wiederum dabei hilft, dass wir uns nicht verarscht fühlen.
m.steinlechner@6020stadtmagazin.at
Wir haben uns angeschaut, was am Hype um sex positive Partys dran ist
Die besten Events im Mai auf einen Blick
Seite 26
Und wie geht`s dem Klima? Viel zu tun
Wie steht es um die Klimaziele der EU und Österreichs?
Seite 24
Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft
Seite 30
IMPRESSUM
Die Kabarettistin Malarina im Interview über ihr neues Bühnenprogramm
Seite 52
Flo Seidl im Interview
Seite 36
Das Bogenfest geht in die vierte Runde
Seite 50
Wenn die eigene Tochter sich radikalisiert und verschwindet
Seite 20
Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: target group publishing gmbh Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Michaela Ehammer, Christiane Fasching, Barbara Kluibenschädl, Markus Maier, Flo Seidl, Leonie Werus und Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Coverfoto: Shutterstock.com, Monika Cichoń Grafik: Katharina Angerer, Thomas Bucher, Sebastian Platzer, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Michael Steinlechner, Rudolf Schwarz Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.
Eine ganze Weile stand der Pumptrack beim DEZ-Areal ungenutzt herum. Jetzt haben das DEZ, die Stadt Innsbruck und andere Partner auf Initiative des Radvereins Innsbrucker Schwalben das Gelände wieder in Betrieb genommen. Vereine, Schulen und organisierte Trainingsgruppen können die Halle und den Track unkompliziert für sich nutzen.
1. Nagellack für Zähne
10. SCHLÄGEREIEN AUF KONZERTEN
9.
Probleme, mit der Karte Trink geld zu geben
8.
MENSCHEN, DIE VERGESSEN HABEN, DASS SIE IHR HANDY OHNE LAUTSPRECHER NUTZEN KÖNNEN
7.
Temperaturen über 30 Grad
6.
Baustellenlärm im Gastgarten
NEUE SOCIALMEDIA-KANÄLE
3.
SCHIMMEL IN ERDBEERPACKUNGEN
4.
Gefälschte Konzerttickets
5.
LAKTOSEINTOLERANZ (BEIM START DER EISSAISON)
OB FÜHRERSCHEIN, MOPED, AUTO ODER VERSICHERUNG –DER RAIFFEISEN CLUB MACHT DICH MOBIL.
WIR MACHT’S MÖGLICH.
Neues, Wichtiges und Kurioses aus der Stadt (für das wir sonst keinen Platz haben)
Am 6. Mai startet die jährliche Aktion „Innsbruck liest“: Bis 14. Mai werden unter anderem in Bibliotheken, Buchhandlungen, Schwimmbädern, Einkaufszentren und weiteren öffentlichen Orten 10.000 Gratis-Exemplare des Romans „Zitronen“ von Valerie Fritsch verteilt. Zusätzlich gibt es kostenlose Lesungen in der Stadtbibliothek und im Botanischen Garten.
Zum dritten Mal sucht das Musikfestival Goldene Schindel die besten, originellsten und schrägsten Musikvideos in den Kategorien „Tyrolean Schindel“, „Austrian Schindel“, „International Schindel“ und „Wooden Schindel“. Die Einreichfrist läuft bis 15. Juni, das eigentliche Festival mit Konzerten, der großen Gala samt Preisverleihung und anderen Events findet von 12. September bis 19. Oktober statt.
Alle Infos gibt es hier:
Kinobegeisterte Jugendliche ab 15 Jahren sind auch heuer wieder eingeladen, Teil der IFFI Jugendjury zu werden: Das Internationale Filmfestival Innsbruck und Südwind Tirol suchen bis 25. Mai Jurymitglieder, die an einem Filmanalyse-Workshop teilnehmen und im Anschluss gemeinsam den Südwind-Filmpreis im Wert von 1.500 Euro vergeben. Einen gratis IFFI-Festivalpass gibt es natürlich auch. Mehr dazu gibt es hier:
Kreuzchen machen
Von 13. bis 15. Mai findet die bundesweite ÖH Wahl statt, bei der alle Studierenden der öffentlichen Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und Privatuniversitäten ihre Interessenvertretung wählen können. Wer an diesen Tagen verhindert ist, kann auch per Brief wählen –die Briefwahlkarte muss aber spätestens am 6. Mai beantragt werden.
Am 17. Mai 2024 wurden der neue Innsbrucker Gemeinderat und die Stadtregierung unter Neo-Bürgermeister Johannes Anzengruber angelobt. Das erste von sechs Jahren in dieser Konstellation ist vorbei. Was hat sich getan?
Text: Lisa Schwarzenauer
Die neue Stadtregierung bestehend aus der Bürgermeisterliste JA
– Jetzt Innsbruck, den Grünen und der SPÖ ist mit großen Versprechen in die Gemeinderatsperiode 2024 bis 2030 gestartet: neben einer umfangreichen
Liste an teils konkreten, z. B.
• „Wir wollen die ehemalige Talstation der Hungerburgbahn für die ‚Junge Talstation‘ ankaufen“
• Stadtteilprojekt Mühlau
„Buslinie Mühlau–Hocharzl, Prüfung der Entwicklung Vereinshaus-NEU in Kombination mit Bildungscampus, Bau Blaulichtzentrum, Aufwertung Traklpark, Unterstützung öffentlich zugänglicher Räume am Dorfplatz“
teils sehr allgemeinen, z. B.
• „Das Netzwerk der Freiwilligenarbeit stärken“
• „Wir streben mehr kostenlose Freizeit-, Kultur- und Sportangebote für alle Innsbrucker Kinder und Jugendlichen an“
Vorhaben – auf rund 100 Seiten im Zukunftsvertrag festgehalten – mit vor allem einem Ziel: einem Ende des ständigen Streites und Sich-in-den-Rücken-Fallens, das die letzte Gemeinderatsperiode geprägt hat. Zusammen statt gegeneinander, Kompromisse statt Blockaden, so der Tenor aller Gewählten.
EIN JAHR SPÄTER.
Nach gerade einmal einem Sechstel der Gemeinderatsperiode kann man natürlich nicht erwarten, dass der ambitionierte Zukunftsvertrag schon zu einem großen Teil umgesetzt ist – dafür war unabhängig vom Wollen und Können schlicht nicht genug Zeit. Ein paar der Punkte sind bereits erledigt beziehungsweise ins Rollen gebracht, darunter die Überarbeitung der Wohnungsvergaberichtlinie und die umstrittene Ausweisung von Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau, andere – wie der Ankauf der Talstation – scheinen aus heutiger Sicht unrealistisch. Auf Nachfrage bekennen sich weiterhin alle Fraktionen der Caprese-Koalition klar zu dem Papier, allerdings mit dem Vorbehalt, dass die schwierige budgetäre Situation der Stadt die Umsetzung der Ziele erschwere und deshalb Prioritäten gesetzt werden müssen. Vielleicht wünscht man sich in ein, zwei Jahren, das Papier nicht in dieser Ausführlichkeit veröffentlicht zu haben, denn so wird die Regierung am Ende definitiv daran gemessen wer-
Wer sich einen Überblick über die Ziele und Versprechen der Innsbrucker Stadtregierung verschaffen will, hat mit dem Zukunftsvertrag zu Themen wie Wohnen, Verkehr, Klima und Kultur eine fast 100 Seiten lange Liste zur Verfügung:
Bei der Frage nach den jeweils drei aktuell wichtigsten inhaltlichen Themen der Gemeinderatsfraktionen ist leistbares Wohnen mit sieben Nennungen klarer Spitzenreiter. Ebenfalls mehrfach genannt wurden eine klimafitte- und klimagerechte Stadtentwicklung, eine Verbesserung der Aufenthalts- und Lebensqualität , mehr Teilhabe und Transparenz und die Ankurbelung der Wirtschaft.
Der wohl brisanteste Beschluss der aktuellen Gemeinderatsperiode betrifft die Ausweisung von Vorbehaltsflächen für den sozialen Wohnbau, die im März mit einer großen Mehrheit vom Gemeinderat auf Schiene gebracht wurde. Das Thema war bereits 2022 unter dem jetzigen Vizebürgermeister Georg Willi auf der Tagesordnung, wurde aber abgelehnt. Durch den Beschluss und die damit einhergehende Bausperre für aktuell 23 Grundstücke, die allesamt größer als 2.500 Quadratmeter und seit mindestens 15 Jahren als Bauland gewidmet sind, soll unbebautes Bauland für den städtischen Wohnbau gesichert werden.
Das Instrument der Vorbehaltsflächen ist seit 1994 im Tiroler Raumordnungsgesetz verankert und erlaubt, die unbebauten Flächen durch eine angedrohte Rückwidmung in Grünland, sofern nicht mindestens die Hälfte des Grundes an die Stadt oder gemeinnützige Wohnträger verkauft wird, nutzbar zu machen. Während die Befürworter:innen argumentieren, damit leistbaren Wohnraum schaffen und Spekulation eindämmen zu können, sehen die Gegner:innen den Versuch der Enteignung. Aktuell laufen Gespräche mit den betroffenen Eigentümer:innen, um die weitere Vorgehensweise auszuloten.
Grüne: 8 Mandatar:innen
JA – Jetzt Innsbruck: 8 Mandatar:innen
FPÖ: 7 Mandatar:innen
SPÖ: 6 Mandatar:innen
Das Neue Innsbruck: 4 Mandatar:innen
KPÖ: 3 Mandatar:innen
Liste Fritz: 2 Mandatar:innen
Alternative Liste: 2 Mandatar:innen
den, wie viele der Versprechen in den einzelnen Bereichen eingehalten wurden – egal, ob die Umsetzung am politischen Willen oder der finanziellen Lage scheitert.
NEUE EINIGKEIT.
Auffällig ist, dass einige der bereits umgesetzten oder zumindest gestarteten Projekte (Neugestaltung Bozner Platz, Vorbehaltsflächen) bereits in der letzten Gemeinderatsperiode angedacht waren, damals aber keine Mehrheiten bekamen – nicht zuletzt, weil auch viele der immer noch im Gemeinderat und teils sogar in der Regierung sitzenden Fraktionen und Mitglieder dagegen waren. Dass das damals vielleicht keine rein sachlichen Entscheidungen waren, sondern diese dem spätestens seit dem freien Spiel der Kräfte extrem destruktiven Klima im Gemeinderat geschuldet waren, ist keine besonders gewagte Idee. Unabhängig davon kann man jedenfalls feststellen: Bisher wirkt die Zusammenarbeit wesentlich konstruktiver, es
werden Dinge beschlossen und es wird großteils auf persönliche Attacken verzichtet.
Diesen Eindruck von außen bestätigen auf Nachfrage auch die Fraktionen: Bis auf die FPÖ und Das Neue Innsbruck beurteilen alle das Arbeitsklima als wesentlich besser. Als Gründe werden mehrheitlich die andere Zusammensetzung des Gemeinderats, eine positivere Grundhaltung und der erkennbare Wille, Dinge umzusetzen, genannt. Vor allem innerhalb der Regierung klingt man glücklich mit der Zusammenarbeit und signalisiert gegenseitiges Wohlwollen. Die anderen Fraktionen kritisieren durch die Bank zu wenig Transparenz und Offenheit vonseiten der Koalition, sehen aber den Austausch und die Zusammenarbeit innerhalb der Opposition positiv. Im Vergleich zur vorherigen Periode ergibt das ein fast erschreckend harmonisches Bild – und die Chance, dass in den kommenden Jahren gemeinsam tatsächlich einiges weitergebracht wird.
• hollu Systemhygiene GmbH
• ÖBB
• Post Logistik Zentrum Tirol (Vomp)
• Ragg
• Tiroler Rohre GmbH
Drei Seiten Mobilität
Am 14. Mai findet im Congress Innsbruck die größte Karrieremesse Westösterreichs, die career & competence, statt – auch die IVB sind vor Ort.
Die IVB sind ständig auf der Suche nach motivierten MitarbeiterInnen, und bei der Jobmesse career & competence bietet sich die ideale Gelegenheit, mehr über die Karrieremöglichkeiten zu erfahren. Bei freiem Eintritt treffen bei der größten Karrieremesse Westösterreichs am 14.05.2025 Studierende, AbsolventInnen und (Young)Professionals auf über 100 Unternehmen und mehr als zehn Anbieter von Masterstudiengängen. Im Rahmen der Karrieremesse warten auch gratis Career Talks, Workshops, Bewerbungsfotos von der Tiroler Tageszeitung, CV/LinkedInCheck, Gewinnspiele und vieles mehr auf die BesucherInnen. Alle Infos und Anmeldung zu den Workshops gibt es hier: www.career-competence.at/workshops
Die Messe findet von 10:00 bis 16:00 Uhr statt und auch die IVB sind im Erdgeschoß am Stand F27 im Foyer vertreten. Beim Messestand der IVB können sich Interessierte in einem persönlichen Gespräch über die Möglichkeiten und Vorteile einer Karriere bei den IVB informieren. Jederzeit stehen alle Infos rund um Jobs im Unternehmen unter www.ivb-jobs.at online zur Verfügung. Dort gibt es auch die Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert online zu bewerben.
Anmeldung Workshop
Am 24. Mai verwandelt sich die Bogenmeile wieder für einen Tag zum größten Begegnungsort der Stadt.
Ab 14:00 Uhr können die BesucherInnen das vielfältige Programm und Kulturangebot des Bogenfests 2025 entdecken –kostenlos und frei zugänglich. Diesmal wird das FestivalGelände Richtung Zeughaus und FerrariSchule mit Kinderprogramm, Flohmarkt und mehr erweitert.
Von LiveMusik und DJs über StreetArtPerformances bis hin zu Tanzshows – das Bogenfest steht für Vielfalt. Auf den Stages kann man sich auf musikalische Größen wie Frittenbude, Viech, Mell G und Marie Montexier freuen. Aber auch zahlreiche Newcomer und heimische Acts sind dabei.
Alle Infos zum Lineup und Programm unter: www.innsbruckmarketing.at/bogenfest
Hinweis:
Die Linie 1 wird für die Dauer der Veranstaltung umgeleitet und mit Bussen geführt. Auch die Linie R wird umgeleitet, alle Infos dazu unter: www.ivb.at
Der Innsbruckathlon ist zurück – am 28. Juni gilt es wieder Hindernisse über 5 oder 10 Kilometer zu überwinden.
Beim Innsbruckathlon stehen nicht nur individuelle Höchstleistungen im Vordergrund, sondern vor allem auch das Miteinander im Team. Neben zahlreichen Firmenteams sind auch viele Vereine und Freundesgruppen am Start. Für Teams ab sechs Personen gibt es eine attraktive Aktion: Pro TeilnehmerIn können € 10,–gespart werden. Für kleinere Gruppen von fünf Personen gibt es zudem das „Bring your Buddy“Angebot.
Am 27.06.2025, dem Vortag der Veranstaltung, gehen die Kleinen an den Start: Beim Junior Innsbruckathlon stehen beim 2kmLauf mit zehn Hindernissen Spaß und Action für die 8 bis 15Jährigen im Vordergrund. Infos und Anmeldung unter: www.beatthecity.at
Tipp:
Für alle TeilnehmerInnen gilt die Startnummer 90 Minuten vor und nach der Veranstaltung als GratisTicket für die Hin und Rückfahrt auf allen Linien der IVB (Kernzone).
Gewinnspiel
Die IVB verlosen 2 Startplätze. Einfach EMail mit Betreff „Innsbruckathlon“ an verlosung@ivb.at . Einsendeschluss ist der 31.05.2025.
Vom 27. Juni bis zum 12. Juli steht das Zeughaus ganz im Zeichen von „Theater unter Sternen“.
Eröffnet wird das Festival mit der TheaterpraesentProduktion „CAPRI“ und am nächsten Tag bringt die Tiroler Kabarettistin Tereza Hossa ihr Programm „TAGADA“ auf die Bühne. Den krönenden Abschluss bildet „Poetry Slam SPOT meets Improtheater“. Für Kinder stehen Kabarettistin Tanja Ghetta, enemenemuh, Juliana Haider und Hans Danner mit einem Kindermusiktheater sowie eine Kinderlesung von STEUDLTENN und die SaxophonMaus auf dem Programm.
JanHinnerk Arnke und Tom Hospes als The Fabulous Backstage Boys werden ein letztes Mal eine Innsbrucker Bühne bespielen und sich damit offiziell verabschieden. Die Kriminalbühne von Verena Covi wird das Stück „Zwei wie Bonnie & Clyde“ aufführen und Franz Schumacher und Martin Fritz mit ihrem fantastischen Format „What the Franz Show“ das Publikum begeistern. Weitere Mitwirkende: Westbahntheater, BogenTheater und Arche Noe.
Gewinnspiel
Die IVB verlosen 4 x 2 Karten für das TheaterFestival, einfach EMail mit Betreff „Theater unter Sternen“ an verlosung@ivb.at , Einsendeschluss ist der 31.05.2025.
„Film ab!“ heißt es vom 4. bis 9. Juni beim Internationalen Filmfestival Innsbruck (IFFI) im Leokino und Cinematograph.
6 Tage, 60 Filme aus aller Welt, das Motto: „THE PAST IS NOW“: Im Fokus des Filmfestivals stehen wieder Werke, die im KinoMainstream (zu) wenig Aufmerksamkeit bekommen. Das IFFI will besondere Perspektiven, politische Fragen und ästhetischen Anspruch an ein breites Publikum vermitteln und geht dabei folgenden Fragen nach: Wie wirken vergangene Ereignisse in der Gegenwart nach? Welche Rolle spielen Erinnerung, Geschichte und Handlungsmacht im Hier und Jetzt?
Das gesamte Programm gibt’s ab 05.05.2025 unter www.iffi.at Die Filme werden im Leokino und Cinematograph gezeigt, geboten wird auch wieder ein spannendes Rahmenprogramm.
Gewinnspiel
Die IVB verlosen 4 x 2 Festivalpässe. Einfach EMail mit Betreff „IFFI“ an verlosung@ivb.at . Einsendeschluss ist der 31.05.2025.
IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: target group publishing gmbh / Brunecker Straße 1 / 6020 Innsbruck / T +43 512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: Sowi Holding, Manuel Kokseder, Tom Bause, Alena Klinger, Elke Winkler
TOP-FILME
AB NUR
6*
NÄCHSTER TERMIN SONNTAG
04. 05. IM CINEPLEXX INNSBRUCK , CINEPLEXX WÖRGL UND FILMTHEATER KITZBÜHEL
Ein Kind verschwindet spurlos aus Innsbruck. Man vermutet sie in den Fängen Radikaler. Zurück bleibt Ungewissheit, gepaart mit Angst und Schmerz –und die Hoffnung auf ein Wiedersehen.
Text: Michaela Ehammer
Wir schreiben den 16. August 2022. Die 15-jährige Sara verlässt das Innsbrucker Kriseninterventionszentrum für Kinder und Jugendliche in der Pradler Straße. Für ein Picknick, wie sie sagt. Seitdem ist sie verschwunden. Die polizeilichen Ermittlungen bleiben bis heute erfolglos, die einzige Spur nach Berlin verläuft im Sand. Bald sind drei Jahre ohne ein Lebenszeichen von Sara vergangen. „Die komplette Situation ist zum Verzweifeln, ich weiß nicht mehr, was ich machen und wo ich weitersuchen soll“, klagt Saras Mutter Yasmin. Aber erst mal alles auf Anfang.
TRAGISCHES SCHICKSAL.
Sara wird am 27. Juli 2007 in eine muslimische Familie in Innsbruck hineingeboren. Sie ist die Tochter von Yasmin, eines von mittlerweile elf Kindern. Und sie ist ein ganz normaler Teenager, der sich seinen Platz im Leben an der Schwelle zum Erwachsenwerden sucht: lebensfroh, kindisch und manchmal überdreht. Sie ist gut in der Schule, besucht den Boxclub und ist Cheerleaderin bei den Innsbrucker Swarco Raiders Tirol. Sie geht gern schwimmen, shoppen, ins Kino und ist wie ihre Freund:innen begeistert von Tiktok.
Eine männliche Bekanntschaft im Internet war für Sara dann der Wendepunkt in ihrem Leben. Mit 13 Jahren wurde sie Opfer des sogenannten Cybergroomings. Mit dem 24-Jährigen, der sich im Netz als 16-Jähriger ausgab, kam es auch zu einer Situation, die Yasmin an dieser Stelle als „Vorfall“ bezeichnen möchte. Danach begann Sara sich zu verändern. „Sie war einfach nicht mehr dieselbe“, sagt Mutter Yasmin.
RADIKALE VERÄNDERUNGEN.
Sara sperrte sich im Zimmer ein, duschte bis zu fünfmal am Tag und begann, sich mit einem Kopftuch zu bedecken – versteckte ihre einstige Frohnatur hinter
einem Hidschab. Doch aus der einfachen Verschleierung am Kopf und Hals wurde bald darauf eine Ganzkörperverschleierung inklusive eines Niqabs, der Gesicht und Nase des Mädchens komplett verdeckte. Lediglich die Augenpartie blieb für das Gegenüber sichtbar. Je mehr sie sich hinter dem Stoff versteckte, desto weniger blieb laut ihrer Mutter von ihrem Selbst.
Da begann Yasmin zu verstehen, dass es noch andere Gründe für die Veränderungen ihrer Tochter geben musste. „Ein halbes Jahr bevor Sara verschwand, wurde ihr Verhalten immer radikaler. Mit dem islamischen Glauben war das nicht mehr konform“, schildert sie. „Sara wollte nicht mehr in die Schule gehen – und wenn, dann nur noch mit dem Niqab.“ Dort herrschte Unklarheit und Verwirrung, immerhin ist eine Ganzkörperverschleierung in Österreich nicht erlaubt und mit Strafen verbunden.
„Ich dachte, es wäre nur eine Phase. Bis sie eines Tages meinte, sie möchte nach Deutschland gehen, da dort eine Vollverschleierung nicht verboten ist.“ Ihre Mutter nannte Sara eine Ungläubige, ihren Geschwistern gegenüber wurde sie immer verschlossener.
„Dann wollte sie auch von mir keine Körpernähe mehr, ließ kein Kuscheln oder Umarmungen zu und wollte
„Ich bin mir sicher, dass Sara am Anfang wirklich freiwillig gegangen ist und sie die Leute später nicht mehr gehen ließen.“
Saras Mutter Yasmin
Diese Veränderungen könnten laut Moussa
Al-Hassan Diaw auf eine beginnende Radikalisierung hindeuten:
• Deutlicher Wandel im äußeren Erscheinungsbild
• Veränderte Sprache und Redensarten
• Rückzug von bisherigen Freundeskreisen
• Intensiver Kontakt mit neuen, unbekannten Personen –oft übers Handy
• Auffällige Bilder oder religiöse Lieder, die plötzlich heruntergeladen oder laut gehört werden
• Mitgliedschaft in bestimmten Onlinegruppen, in denen extremistische Inhalte geteilt werden, z. B. auf Instagram, Telegram, Snapchat oder Tiktok
schlussendlich nicht einmal mehr mit ihrer Familie am selben Esstisch sitzen.“ Dafür begann sie, im Alter von 14 Jahren vom Heiraten zu schwärmen.
GEHIRNWÄSCHE.
Während ihre Mutter sich im Mai 2022 von einer Operation im Krankenhaus erholte, tauchte Sara für drei Tage unter. Als sie zurückkam, habe sie ihrer Familie verkündet, dass sie nach den Regeln und Traditionen des Islam verheiratet sei mit einem Mann aus Syrien. Die Polizei wurde eingeschaltet und panische Angst machte sich in der Familie breit. „Ich denke, Sara wurde manipuliert und über mehrere Monate hinweg einer Gehirnwäsche unterzogen“, sagt Yasmin. Sie selbst habe anfangs nicht bemerkt, dass sich ihre Tochter möglicherweise in den Fängen einer Sekte befinden könnte. „Ich bin mir sicher, dass Sara am Anfang wirklich freiwillig gegangen ist und sie die Leute später nicht mehr gehen ließen.“
Kein Einzelfall, wie Moussa Al-Hassan Diaw, Mitgründer des Vereins DERAD – einer NGO für Extremismusprävention –, weiß: „Wir beobachten, dass sich bereits 12- bis 13-jährige Kinder radikalisieren. Es gibt auch Fälle, in denen 14- oder 15-Jährige versuchen, von zu Hause auszureißen.“ Am häufigsten aber trete es im Alter von 18 Jahren auf. „Ein Alter, in dem Jugendliche eigenständig ihren Reisepass nutzen und rechtlich kaum aufgehalten werden können.“
IN DEN FÄNGEN RADIKALER.
Als sich die Situation zuspitzte, holte sich Yasmin Hilfe bei der Jugendwohlfahrt. So landete Sara dann auch in einem Betreuungszentrum auf Zeit, jener Einrichtung, die sie am 16. August 2022 eigenständig verließ – und seither als vermisst gilt. Heute ist Yasmin überzeugt: „Ein Kind von einem Kriseninterventionszentrum weg-
zubekommen, ist einfacher als von der Familie. Das war ein ausgeklügelter Plan, ausgeführt von einer gut vernetzten Organisation.“
Auch Diaw ist überzeugt: „Oft wird Menschen von radikalisierten Freund:innen oder gezielt radikalisierenden Personen eingeredet, dass sie an einem anderen Ort ein besseres Leben führen könnten.“
Besonders bei Mädchen zeige sich, dass sie häufig instrumentalisiert und ausgenutzt würden. „Unter dem Vorwand einer religiösen Motivation sollen sie möglichst früh ‚verheiratet‘ werden. In Wirklichkeit geht es dabei meist um sexuellen Missbrauch, getarnt als religiöse Verbindung zu gleichaltrigen Jungen bzw. jungen Männern.“
Laut Extremismusforscher Diaw ließe sich ein Muster erkennen. „Radikalisierte Jugendliche sind fast ausnahmslos untereinander vernetzt – entweder durch direkten Kontakt oder zumindest übers Internet. Sie kommunizieren über soziale Medien wie Instagram, Tiktok, Telegram oder Snapchat.“ Oder über Whatsapp, wie in Saras Fall. Über die Familie eines anderen verschwundenen Mädchens hat Yasmin von einer Whatsapp-Gruppe namens „Weg der Wahrheit“ erfahren. „Die Eltern haben mir erklärt, dass es eine radikale Sekte gibt, die sich als muslimisch ausgibt“, so Yasmin. „Wir haben dann herausgefunden, dass beide Mädchen in derselben Gruppe waren.“
Mittlerweile sind Yasmin noch sechs weitere Familien bekannt, deren Mädchen über denselben Kanal gelockt wurden. „Mädchen schreiben Mädchen an, um über den Islam zu reden. Erst beginnt es mit einem harmlosen Gespräch, dann kommt Manipulation ins
„Wenn eine Tochter im Alter von 14 oder 15 Jahren plötzlich vom Heiraten spricht, (...) sollten Eltern aufmerksam werden.“
Moussa Al-Hassan Diaw, Mitgründer des Vereins DERAD
18. Jänner 2025 sind keine Hinweise zu ihrem Verbleib eingegangen.“ Zudem hat Yasmin Botschaften kontaktiert und ist mit anderen Familien verschwundener Töchter stark vernetzt – vor allem im eigens eingerichteten Tiktok-Account „@Sara16vermisst“, über den sich Yasmin neue Spuren erhofft.
Spiel“, sagt Yasmin, die alle Informationen der Polizei übergab. Doch auch hier waren keine weiteren Hinweise zu holen.
HOFFNUNG AUF EIN WIEDERSEHEN.
Im Jänner 2023 gab es einen kleinen Hoffnungsschimmer, wenn auch nur für ein paar Sekunden. „Mein Sohn hat auf Instagram eine Nachricht von einem unbekannten Account erhalten. Darin stand: ‚Hallo, es tut mir alles so leid, ich werde so etwas nie wieder tun und versuchen, nach Hause zu kommen‘.‘‘ Doch so plötzlich wie die Nachricht kam, wurde sie wieder gelöscht. Was wirklich mit Sara passiert ist, kann bis heute niemand mit Sicherheit sagen. „Als Mama habe ich natürlich Hoffnung, und meine Religion lehrt mich, dass ich Geduld haben muss.“
Im tiefsten Inneren nagt jedoch der Zweifel, Sara könnte nicht mehr am Leben sein. „Sie weiß, welche Sorgen ich mir mache, und sie würde sich melden. Bald drei Jahre ohne Lebenszeichen – das passt einfach nicht zu meinem Kind.“ Vor den anderen Kindern will Yasmin keine Schwäche zeigen, sie muss funktionieren und stark bleiben. Weint heimlich. „Aber natürlich tut es weh, und es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an meine Sara denke. Ihr Foto hängt an der Zimmertür, jeden Morgen schaue ich es an und frage: Wo bist du bloß?“ Yasmins Tür stehe Sara jederzeit offen, Sara könne nach Hause kommen – egal was war.
EIN FALL FÜR DIE MEDIEN.
Hilfesuchend hat sich Yasmin an die Medien gewandt: So war Saras Verschwinden unter anderem heuer Thema der heimischen ATV-Sendung Cold Case Austria. „Doch auch nach dem Ausstrahlen der Sendung am
Anderen Eltern möchte sie mit auf den Weg geben, aufzupassen und vorsichtig zu sein. „Sobald man sieht, das Kind verändert sich: reagieren und Handy kontrollieren.“ Auch Moussa Al-Hassan Diaw warnt: „Wenn eine Tochter im Alter von 14 oder 15 Jahren plötzlich vom Heiraten spricht und sich auffällig oft mit jemandem über dieses Thema austauscht, insbesondere wenn sich gleichzeitig das äußere Erscheinungsbild verändert, sollten Eltern aufmerksam werden.“ Solche Anzeichen sollten ernst genommen werden – auch wenn sie sich später als harmlos herausstellen. „Es ist besser, frühzeitig aufmerksam zu werden und gegenzusteuern, als zu spät zu handeln.“
Hier finden Betroffene in Innsbruck Hilfestellung:
• Beratungsstelle Extremismus der boja
• z6: Familien- und Extremismusberatungsstelle
• Zentrum für Ehe- und Familienfragen
• Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung
Viel weniger Gift in der Luft: Dafür hat die Europäische Union ehrgeizige Ziele formuliert. Wissenschafter:innen sagen: Das ist alternativlos. Aber die Mitgliedsstaaten hinken den eigenen Vorgaben hinterher.
Text Markus Maier
WAS KÖNNEN WIR TUN?
Man kann der EUKommissionspräsidentin und der Welt natürlich auch selbst ein bisschen helfen, die Schadstoffe zu reduzieren. Als Anfang bietet sich der Verkehrssektor an. Das Angebot an Bus, Zug und Straßenbahnen ist in Tirol in den letzten Jahren deutlich ausgebaut worden. Auch immer mehr schöne Urlaubsziele in nah und fern sind unkompliziert mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Die erste Frau an der Spitze der EU hat sich ein fast unmögliches Ziel gesetzt: Ursula von der Leyen will ihren sieben Kindern und der Welt ein bis 2050 klimaneutrales Europa hinterlassen. Dass das eine knappe G’schicht werden würde, war von Anfang an klar. Politisch wehren sich mächtige Industrie- und Arbeitnehmerverbände im Einklang gegen strengere Vorschriften. Mitgliedsstaaten wollen im Standortwettbewerb um Arbeitsplätze nur dann strengere Umweltauflagen, wenn das in den anderen Mitgliedsstaaten auch passiert. Und die Wissenschaft hat regelmäßig schlechte
Nachrichten, weil nicht jeder Zehntelprozentpunkt mehr Hitze gleich viel Auswirkungen hat, sondern jede weitere Steigerung umso dramatischer wirkt, je heißer es schon ist. Dass trotzdem ein Paket vorliegt, das am Papier die notwendigen Maßnahmen formuliert, war bereits ein Kraftakt für die komplexen EU-Institutionen. Aber Papier ist bekanntlich geduldig.
MILLIARDENSCHÄDEN DURCH KLIMAPROBLEME.
Eines der besten Argumente der Verfechter:innen einer intensiven Klimapolitik sind die wirtschaftlichen Schäden durch die Klimakrise. Die Kosten der Klimaschäden, wie Hochwasser, Murenabgänge, ausgefallene Ernten, erfrorene Bäume und weggespülte Straßen, haben sich im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten pro Jahr verdreifacht: von knapp über 10 Milliarden Euro EU-weitem Schaden pro Jahr auf weit über 30 Milliarden Euro pro Jahr. Der „Green Deal“ soll vom Finanzmarkt über die Energieversorgung und die Landwirt-
Wenn starke Klimapolitik möglich sein soll, dann nur durch gemeinsame und gut abgestimmte Maßnahmen in der Europäischen Union.
Im Gegensatz zu Industrie und Landund Forstwirtschaft der einzige Sektor, wo der Schadstoffausstoß in Österreich immer noch steigt: Der Auto- und Lkw-Verkehr.
schaft bis zum Verkehr alle Klimaampeln auf Grün stellen. Für von den besonders klimaschädlichen Energieformen Öl und Kohle abhängige Länder ist sogar eine finanzielle Unterstützung durch jene Staaten vorgesehen, die sich leichter damit tun. Die EU verdoppelt ihre finanziellen Beiträge zur Klimapolitik von fast 1 Billion Euro in den Jahren 2014 bis 2020 auf fast 2 Billionen Euro jährlich in den Jahren 2021 bis 2027. 2030 muss die Reduktion bereits 55 Prozent
Die EU-Kommissionspräsidentin hat ihr ganzes Gewicht für einen politischen Plan in die Waagschale gelegt.
betragen, wenn man die 90 Prozent bis 2040 und die komplette Klimaneutralität bis 2050 schaffen will. Und da hapert’s jetzt schon.
BEIM VERKEHR IST’S SCHWER. Ein Blick auf Österreich zeigt, warum das alles eng werden wird. Die Alpenrepublik hat sich nämlich bis 2030 ein etwas leichteres Ziel gesetzt – 48 Prozent statt wie EU-weit 55 Prozent Schadstoffreduktion. Aber auch das wackelt. Denn nur wenn alle Maßnahmen aus dem aktuellen Klimaplan umgesetzt werden, ist dieses Zwischenziel erreichbar. Bleibt die österreichische Klimapolitik auf der Bremse, kommen laut Finanzministerium im Jahr 2030 fast 5 Milliarden Euro Strafzahlung auf Österreich zu. Momentan werden Klimamaßnahmen eher zurückgenommen als ausgebaut –siehe den eben abgeschafften Klimabonus oder das gecancelte Gratis-Öffiticket für alle 18-jährigen Österreicher:innen. Das Steuerprivileg für günstigeren Diesel, das Rechnungshof wie Umweltexpert:innen seit Jahren ein Dorn im Auge ist, bleibt dagegen. Verantwortlich dafür ist auch ein kompliziertes System der österreichischen Verwaltung und der Bundesländer. Schon die Einigung auf einheitliche Zahlen und eine österreichweite gemeinsame Dokumentation der relevanten Daten ist oft ein Kraftakt. Und trotzdem: Mitte Juni stellen 150 österreichische Klimaforscher:innen einen über drei Jahre erarbeiteten Weg vor, der mit konkreten Maßnahmen dennoch zum Erreichen der Klimaziele führen kann. Unabhängig davon, was genau präsentiert wird: Dann sind jedenfalls Eile und Konsequenz gefragt.
DURCHBLICK IM ZAHLENSALAT
Ausgangspunkt aller Berechnungen sind die Luftwerte im Jahr 1990. Bis 2030 soll es 55 Prozent weniger Schadstoffe geben und bis 2040 soll die Reduktion 90 Prozent betragen. Seit 1990 weiß man gesichert, dass eine Überhitzung der Erde um mehr als zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Mittelalter unvorhergesehene Risiken und einen Dominoeffekt beim Zusammenbruch von Ökosystemen bringen wird. Vergangenes Jahr wurde die 1,5-Grad-Grenze erstmals überschritten. Wissenschafter:innen sprechen davon, dass wir momentan auf Kurs in Richtung über 2,5 Grad Erdüberhitzung liegen. Noch viel mehr Extremwetterereignisse und Naturkatastrophen sind damit vorprogrammiert.
DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES VVT ERMÖGLICHT.
Der Klimawandel betrifft uns alle, deshalb widmet sich die Serie „Und wie geht’s dem Klima?“ einmal im Monat aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Ideen rund um das Thema.
Der abgetrennte Playroom und das BDSM-Kreuz am Rande der Tanzfläche setzen den Ton für die Nacht.
entdeckt. 6020 war bei einer Kinky Party, um herauszufinden, was dahintersteckt.
Wer auf einer Kinky Party eine Sexorgie erwartet, ist auf der falschen Veranstaltung.
Ein „Nein“ wird immer respektiert – ohne Diskussion.
as in Berlin oder München kaum mehr als ein
gewöhnlicher Mittwochabend ist, gilt in Innsbruck noch als mutiger Schritt aus der Komfortzone: Partys. Seit gut einem Jahr finden sie auch hier statt; mittlerweile organisiert von der Plattform Insiders Austria. Doch was steckt hinter diesem Trend? Warum zieht das Konzept immer mehr – vor allem junge – Menschen an? Wir haben uns bei der zweiten Party des Jahres in Innsbruck selbst ein Bild davon gemacht.
CLUBNIGHT EINMAL ANDERS. Es ist Freitagabend, 22 Uhr. Wer auf Techno-Raves geht, weiß: Pünktlichkeit ist Pflicht. Nach der Ticketkontrolle und dem obligatorischen Abkleben
der Handykameras geht es die Treppe hinunter in den Keller von Das Otto. Was sofort ins Auge fällt, ist der Dresscode –ohne das richtige Outfit gibt es keinen Zutritt. Die Wahl des Abends bewegt sich zwischen Dessous und Raver-Outfit: Harnesses, Ketten, BondageKunstwerke, Ganzkörper-Latex-Outfits mit Hundemasken, Netzshirts, Lackschuhe, transparente Tops, Nippel-Tapes und natürlich jede Menge nackte Haut.
Was in einem anderen Kontext vielleicht Befremden oder Starren hervorrufen würde, wird auf der Party nach wenigen Minuten für alle zur Normalität – die Herrin, die ihren Sub an der Leine führt, der Typ, der sich als Sklave anbietet, die Frau, die im Cosplay-Outfit herumläuft, und die Gruppe, die gemeinsam tanzt, knutscht und fummelt – geschlechterunabhängig und im stetigen Wechsel. Wer hier ankommt, lässt die gesellschaftlichen Normen persönlichen Ausdrucks für einen Abend bewusst hinter sich. Die Technomusik tut ihr Übriges: Mit ihren schnellen Beats befreit sie das Gehirn im Nu von Alltagsgedanken. Der abgetrennte Playroom und das BDSM-Kreuz am Rande der Tanzfläche setzen den Ton für die Nacht und erinnern daran, dass es hier um viel mehr geht als nur ums Tanzen.
EIN NEIN IST EIN NEIN. Auffällig ist der ungewöhnlich niedrige Alkoholkonsum – anscheinend wollen alle ihre Sinne so gut wie möglich bewahren, und das wohl aus
Regeln auf einer Kinky Party
sTR iKTER dRESScoDE : kinky, sexy, Leder, Latex, Masken, Dessous, Drag, Nylon & Netz, nackt oder glitzernd.
foToGRAfi EREN und fiLMEN ist NichT ERLAUBT. Handys werden abgeklebt. Ein Verstoß führt zum sofortigen Ausschluss vom Event.
kEiN UNGEfRAGTES aNfASSEN : Wer sich nicht daranhält, fliegt raus.
Ein „ nEiN“ ist immer ein „ nEiN“ und nur ein „JA“ ist wirklich ein „JA“ !
Getanzt wird auf der Tanzfläche, gespielt im Playroom.
Gegenseitiger Respekt, unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung, ist Voraussetzung.
gutem Grund: Partys gehören zur Bewegung der „Sexpositiven Partys“. Dort ist alles erlaubt – flirten, fummeln, und ja, auch Sex. Es geht um Freiheit, um das Ausleben von Wünschen und Fantasien, ohne Druck und unangenehme Konsequenzen. Und ein Vollrausch wäre da wahrscheinlich wenig hilfreich. Weitere – und vielleicht entscheidendere – Gründe für diesen Trend sind der gute Ruf der Atmosphäre und die klaren Konsensvereinbarungen, die vor allem von Frauen* als angenehm empfunden werden.
Es gibt eindeutige Regeln, und eine davon lautet: Ein „Nein“ wird immer respektiert – ohne Diskussion. Für die Einhaltung sorgt auch ein in der Regel anwesendes Awareness-Team.
Nötig ist das am Abend in Innsbruck kein einziges Mal. Es gibt kein übergriffiges Gegrapsche, kein unangenehmes Drängen – stattdessen ein entspanntes, positives Miteinander. Alle sind aus dem gleichen Grund da: um anderen näher zu kommen. Ein Lächeln hier, ein aufmunterndes Zwinkern da – die Vibes sind einfach gut.
SEX, JA!?
Wer auf einer Party eine Sexorgie erwartet, ist auf der falschen Veranstaltung.
Sexpositiv bedeutet, dass Sex zwar erlaubt, aber kein Muss ist. Für diejenigen, die Lust
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Bald ist es geschafft! Die Zeit als Beifahrer:in oder auf der Rückbank ist demnächst vorbei. Dann ist endlich der Moment da, der das ganze Leben verändert: Das erste eigene Auto. Ein Moment, der frei macht, der jeden Weg möglich macht, wenn man den perfekten Begleiter an seiner Seite hat. Der Raiffeisen Club begleitet dich auf diesem Weg:
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darauf haben, gibt es den Playroom – eine abgetrennte Ecke im Raum, die den ganzen Abend über gut besucht ist. Dort stehen Desinfektionsmittel, Kondome und ausreichend Privatsphäre zur Verfügung, um den eigenen Fantasien nachzugehen. Eine unangenehme Zuschau-Atmosphäre gibt es nicht, Anstand und die klaren Konsensvereinbarungen sorgen für respektvolle Rahmenbedingungen – und wahrscheinlich spielt auch die stille Übereinkunft der Partygäste eine Rolle, dass Sex einfach nur ein natürlicher Ausdruck menschlicher Lust ist.
Nach mehreren Stunden Party und Aufregung geht es mit einer neuen Erkenntnis nach Hause: Partys schaffen, was in unserer
aufgeklärten Welt immer noch wenig Platz hat. In einer Zeit, in der an jeder Ecke über Sex, aber selten über die eigene Sexualität gesprochen wird, bieten sie einen Raum, in dem sich Menschen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung – frei und ohne Vorurteile ausdrücken können.
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6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.
Nachdem das Zum Wohl Tirol in die Fallmerayerstraße expandiert ist, hing das kleine Lokal in der Maria-Theresien-Straße etwas in der Luft. Nun haben sich die Betreiber was Besonderes überlegt und besetzen mit einem Tex-Mex-Konzept unter dem Namen Gringo's Tacoria eine Nische, die es in Innsbruck noch nicht gibt.
J u n gle
Drün, wild und voller Leben“ – so soll der Gastgarten im Mariatheresia werden, der am 10. Mai eröffnet . Neben einer netten Drink-Gelegenheit soll zusätzlich auch eine kleine Bühne regelmäßig bespielt werden. Auch lokale Künstler:innen dürfen hier zukünftig ihr Können präsentieren.
Vi b es Waffle Sunday
ie Bar, in der man überraschend gut essen kann, wartet mit einer weiteren spannenden Neuheit auf. Im Moustache gibt’s s eit Mitte April den Waffle Sunday. Es gibt sie sowohl nackig als auch mit Speck, mit Nüssen oder ganz gesund mit veganem Joghurt, Fruchtsalat und Agavensirup.
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„MundArt“ von flo Seidl zum 6020-Sonderpreis
2.am 19. Mai soll im Innrain 35 eine Pizzeria namens Dein Mundwerk aufsperren. Es gibt auf jeden Fall Kaffee und neapolitanische Pizza.
6020-Leser:innen bekommen das Kochbuch „MundArt“ von Flo Seidl bei Vorzeigen dieses Gutscheins im gesamten Tiroler Buchhandel bis 31. Mai exklusiv um 25 € statt um 29 €*. Online kann der Gutschein außerdem im Tyrolia-Online- shop mit dem Code „6020A“ eingelöst werden.
Tipp: Die Buchprä- sentation mit Verkostung findet am 4. Juni um 16.30 Uhr im Schillerhäusl in der Schillerstraße in Innsbruck statt. Der Umwelt zuliebe gerne einen eigenen Becher mitbringen!
* Zeitlich befristeter Sonderpreis für 6020-Leser:innen, Aktions- zeitraum 1. bis 31. Mai 2025, nur gültig im Tiroler Buchhandel und im Tyrolia-Onlineshop. Keine Barablöse möglich.
Die zwei legendären Lokale sind offenbar völlig überlaufen und schaffen sich selbst Unterstützung: Das in der Anichstraße angesiedelte Mundvoll will noch im Mai eine zweite Filiale in der Meinhardstraße eröffnen, während es den Kaffeeund-Kuchen-Spezialisten aus der Leopoldstraße in die Anichstraße zieht – allerdings eröffnet die Außenstelle erst im September
as Kitchen Hub nutzt die Umbruchstimmung am Bozner Platz und gönnt sich selbst ein kleines Make-over. Im Mittelpunkt steht künftig der sogenannte Smashed Burger. Das Besondere daran: Das Patty wird direkt auf der heißen Grillplatte zerdrückt, damit es außen schön knusprig wird. Das Ganze soll nicht mehr als 9,90 Euro pro kosten und sich durch einen Hauch von gehobener Küche vom üblichen 08/15-Burger abheben.
Wir beziehen in all unseren Betrieben 80 % regionale Produkte und 20 % nicht regionale Produkte. Dies wird alle 3 Monate von uns überprüft.
Das Arabisk in der Dreiheiligenstraße 33 ist ideal, wenn man sich vor einem Event in der Bäckerei kulinarisch stärken will –aber auch sonst ist das syrische Restaurant einen Besuch wert.
Nachdem das Arabisk bei unserem Falafel-Dürüm-Test im März 2024 schon sehr gut abgeschnitten hat, war es an der Zeit, uns auch die anderen Speisen auf der Karte genauer anzuschauen. Wir sind bei unserem Besuch nicht die Einzigen mit dieser Idee: Ohne Reservierung hätten wir keinen Platz bekommen. Um uns sitzen Familien, Paare und Gruppen von Freund:innen, viele davon – wie die Frauen am Nebentisch, die ihren Sitznachbar:innen lautstark ihre Lieblingshauptspeisen und den Kaffee mit Kardamom empfehlen – offensichtlich Stammgäste. Wie beliebt das Lokal unweit der Bogenmeile ist, zeigt auch die Schar an LieferandoFahrer:innen, die den ganzen Abend ein und aus geht.
FRISCHE KLASSIKER.
Öffnungszeiten
Mi & Do: 11-14 und 17-21 Uhr Fr: 11-14 und 17-22 Uhr Sa: 13-22 Uhr So: 14-21 Uhr Mo & Di Ruhetag
Das Lokal ist gemütlich eingerichtet, der Service freundlich und ungezwungen –man fühlt sich sofort wohl. Auf der Speisekarte finden sich Klassiker der arabischen
Auch Vegetarier:innen und Veganer:innen werden im Arabisik glücklich, zum Beispiel mit dem bunten Mezze-Teller.
Für den großen Hunger: Hauptspeisen wie Marina Toushka sind mehr als großzügig portioniert.
Küche wie Hummus, Baba Ghanoush und Shish Tawook. Wir entscheiden uns für die Arabisk Mezze Kombination mit fünf verschiedenen Aufstrichen, darunter Hummus und Muhammara, und Fladenbrot (16,90 Euro) als Vorspeise zum Teilen. Die richtige Wahl: Die Portion reicht für zwei, der Teller ist schön angerichtet und die Aufstriche schmecken alle sehr unterschiedlich und gut – und vor allem frisch zubereitet.
Als Hauptgang folgen die Falafel Bowl (10,90 Euro) und Marina Toushka (16,90 Euro), mit Hackfleisch, Schafskäse und Granatapfelsirup gefüllte Fladenbrot-Ecken. Während das Fladenbrot etwas trocken ist und man den Granatapfel maximal erahnen kann, kommt die Falafel Bowl sehr rund daher: Die Falafeln könnten zwar wie bei unserem Test letztes Jahr etwas knuspriger sein, geschmacklich kann man aber nichts aussetzen. Das Highlight ist der aromatische Reis mit Safran und Rosinen,
der einen angenehmen Kontrast zum pikant eingelegten Gemüse und den Falafeln bietet und der Bowl eine besondere Note verleiht. Beide Portionen sind riesig und könnten locker zwei Personen mit normalem Hunger sattmachen.
SÜSSES ENDE.
Zum Abschluss bestellen wir den Kaffee mit Kardamom (1,90 Euro), eine Portion Baklava (7,90 Euro) und mit Pistazien ummanteltes arabisches Eis (4,90 Euro), das überraschend fest ist und mit einer feinen, nicht zu aufdringlichen Süße überzeugt. Auch die Baklava schmecken. Sie sind nussiger und dadurch fester als erwartet, was aber nicht stört. Am Ende des Abends ist klar, warum das Arabisk beliebt ist: Das Essen schmeckt, ist durchwegs frisch zubereitet und die Preise sind absolut fair.
Zur Person
Flo Seidl ist Hobbykoch und verfasst seit 20 Jahren die Kochkolumne „MundArt“. Er arbeitet bei einer Airline und verbindet seine Liebe zum Kochen mit dem Schreiben und Fotografieren.
Er kocht sich für 6020 um die Welt und durch den Saisonkalender, jetzt präsentiert Flo Seidl eine Auswahl seiner besten Rezepte aus über zwei Jahrzehnten „MundArt“ in einem eigenen Kochbuch – eine perfekte Gelegenheit, um mit ihm über seine Leidenschaft und kulinarische Aha-Momente zu sprechen.
Interview: Leonie Werus
Wie wurdest du zum Kochkolumnisten? FLO SEIDL: Ich stamme aus einer kochbegeisterten Familie, die mir den Respekt vor hochwertigen Zutaten und das Offensein für unterschiedliche Geschmäcker vermittelt hat. Nach wie vor ist Kochen ein Teil meines Lebens, der mir unfassbar viel Freude macht. Die Idee für eine Kochkolumne im 6020 gab es schon bald nach dessen Gründung, und nachdem ich schon für
die Schülerzeitung von 6020-Herausgeber Michael Steinlechner geschrieben hatte, kam eines zum anderen.
Kannst du dich noch an das erste Rezept deiner Kolumne erinnern? Das war Risotto Milanese. Ich liebe Gerichte, die mit wenigen Zutaten auskommen, aber durch ihre Zubereitung und die Qualität der Produkte richtig glänzen. Ein Risotto braucht nicht viel: guten Reis, eine gute Suppe und vor allem Geduld, denn die cremige Konsistenz
entsteht beim langsamen Rühren. Es fasziniert mich, wie aus einfachsten Bestandteilen so toller Geschmack entsteht.
Von der Idee bis zum fertigen Rezept machst du alles selbst – bist Koch, Foodstylist und Fotograf in einer Person. Klingt ganz schön stressig! Natürlich ist das manchmal herausfordernd, weil man alles gleichzeitig machen muss: kochen, anrichten, fotografieren. Aber mit der Zeit entwickelt sich eine Routine und mittlerweile weiß ich genau, wie ich ein Gericht in Szene setzen muss, damit es auf dem Foto wirkt. Es ist zwar eine One-Man-Show, aber es macht mir großen Spaß, alles selbst in der Hand zu haben.
Was war der Auslöser dafür, nun ein eigenes Kochbuch zu veröffentlichen? Dieser Gedanke hat mich schon länger begleitet. Ein Kochbuch ist dann doch etwas anderes als eine Magazinseite: Man nimmt es öfter in die Hand, blättert darin, lässt sich inspirieren. Für mich war es ein schöner Schritt,
all das, was sich über die Jahre angesammelt hat, in einem Buch zu bündeln – als Weiterentwicklung und Herzensprojekt.
Neben Klassikern wie Schlutzkrapfen findet man auch Exoten wie Baba Ganoush. Gibt es da einen roten Faden? Die Saisonalität – die sich durch die monatliche Erscheinung der Kolumne ganz organisch ergeben hat. Das Buch ist in Jahreszeiten gegliedert, weil meine Küche einem kulinarischen Jahreslauf folgt, bei dem ich mich von dem inspirieren lasse, was der Markt gerade hergibt.
Auch als gefeierter Kochbuchautor – wirst du dem 6020 mit deinen Rezepten erhalten bleiben? Das hoffe ich! Die Kolumne ist für mich eine Spielwiese, auf der ich mich kreativ austoben kann. Es macht mir große Freude, Monat für Monat Neues zu entwickeln, auszuprobieren und zu teilen. Daher freue ich mich auf alles, was kommt.
Danke für das Gespräch.
Kurz undkn a gikc
Immer in meinem Kühlschrank … … sind Eier vom Bauernhof – für Pastateig oder ein schnelles Spiegelei.
Mein größter Fauxpas in der Küche … … war eine Folge von Ungeduld. Dass viele Zutaten bei Mehlspeisen Raumtemperatur brauchen, musste ich auf die harte Tour lernen.
Meine Henkersmahlzeit bestünde aus … … einem Risotto Milanese mit gebratenem Saiblingsfilet, danach frische Tagliatelle aglio e olio mit Habaneros und zum Abschluss eine Kugel selbst gemachtes Zitroneneis.
Ohne dieses Küchengerät geht gar nichts … … ein gutes, scharfes Messer.
Ein völlig unterschätztes Lebensmittel ist … … die Rohne! Sie ist ein echtes Multitalent – dazu kommen ihre Farbe und der erdige Geschmack.
Wenn ich nicht selbst koche, ist mein Lieblingslokal in Innsbruck … … die Wilderin. Weil ich es schätze, wenn jemand auch alte Kühe verkocht, und das von Kopf bis Schwanz.
Salat muss nicht immer roh sein – manchmal zeigt er erst mit ein wenig Hitze, was wirklich in ihm steckt. MundArt verkocht Salat, wie man ihn selten serviert bekommt: Gebratene Romana-Herzen und überbackener Radicchio – warm, bitter, cremig. Ein Spiel der Kontraste.
von Flo Seidl
Zutaten
2 Salatherzen vom Romana-Salat
2 kleine Köpfe Radicchio
1 frische Knoblauchknolle
50 g Pinienkerne
1 Handvoll Cocktailtomaten
2 Jungzwiebeln
200 g Gorgonzola Pfeffer
Salz Olivenöl
evtl. etwas Parmesan
Den Radicchio vierteln und vom Strunk befreien. Die Romana-Herzen halbieren und ebenfalls den Strunk entfernen.
Den grünen Teil des Knoblauchs und den weißen Teil der Jungzwiebeln in feine Ringe schneiden. Den grünen Zwiebelteil ganz lassen. Die Cocktailtomaten kurz in kochendes Wasser geben, bis die Haut platzt, dann in kaltem Wasser abschrecken und häuten.
Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldgelb rösten – Achtung, sie werden schnell zu dunkel. Den Ofen auf 180 Grad (Heißluft) vorheizen.
Radicchio-Viertel in eine ofenfeste Form legen, mit Knoblauchringen bestreuen, mit Olivenöl beträufeln und großzügig mit GorgonzolaStücken belegen. Im Ofen etwa 15 Minuten rösten, bis der Käse zerlaufen und der Radicchio weich ist.
Für die Romana-Herzen etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebelringe und das Zwiebelgrün andünsten. Die Salatherzen mit der Schnittfläche nach unten in die Pfanne legen, etwa 5 Minuten anbraten. Dann die vorbereiteten Tomaten hinzufügen und weitere 5 Minuten schmoren lassen.
Zum Anrichten die Romana-Hälften auf Tellern verteilen, mit den Zwiebeln und Tomaten belegen und mit Pinienkernen bestreuen. Wer mag, gibt noch etwas frisch gehobelten Parmesan darüber. Den Radicchio daneben platzieren, mit Salz, Pfeffer und Olivenöl final abschmecken – und unbedingt warm servieren.
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3 x 3 FLASCHEN
RIESLING K VOM WEINGUT SCHMID
SCANNEN UND MITMACHEN
21. & 22. Mai
20 Uhr
Maschek: „Exit – Ausgang ungewiss“ im Treibhaus
Was, wenn die Zukunft schon da ist, aber niemand mehr den Notausgang findet? Mit dieser Frage beschäftigen sich Maschek in ihrem neuen Programm und nehmen sich mit gewohnter Ironie Themen wie Künstliche Intelligenz, Turbokapitalismus, Postdemokratie und Umweltzerstörung vor.
Musikfestival
21. bis 29. Mai
Besonderes hören
„Listening closely“ an verschiedenen Locations
Bei „listening closely“ steht eine Woche lang Kammermusik mit außergewöhnlichen Programmen und seltenen Instrumenten und Besetzungen im Fokus. Neben Auftragswerken spielen Tiroler Musiker:innen und internationale Stars unter anderem Werke von Thomas Preston, Antonio Vivaldi, Robert Schumann, Claude Debussy und Marco Stroppa oder Georg Friedrich Haas.
Ausstellung
Bis 26. Oktober
„Leokadia Justman. Brechen wir aus!“ im Landhaus
Die Sonderausstellung „Leokadia Justman. Brechen wir aus! Als polnische Jüdin auf der Flucht in Tirol“ im Landhaus basiert auf dem autobiografischen Bericht der Holocaust-Überlebenden Leokadia Justman über ihre Flucht vor den Nazis, die sie von Warschau nach Tirol führte.
Stadtfest
24. Mai
ab 14 Uhr
Zug drüber, Vielfalt drunter
Bogenfest in der und um die Bogenmeile
Die vierte Ausgabe des Bogenfestes bietet vom Kinderprogramm über Theaterworkshops bis zur Techno-Bühne ein buntes Programm für alle, die die Vielfalt der Bögen erleben und kennenlernen wollen. Auf den Bühnen stehen unter anderem Frittenbude, Viech, DJ Mell G und Faire La Paix, und wenn um 22 Uhr Schluss unter freiem Himmel ist, geht es in den Clubs weiter.
Konzert
27. Mai
11 & 19 Uhr
„Carmina Burana“ im Haus der Musik
Der Innsbrucker Konzertchor Cantomania führt im Mai Carl Orffs „Carmina Burana“ live auf der Bühne des Haus der Musik auf – einmal als klassische Abendvorstellung, einmal vormittags als Vorstellung speziell für junge Hörer:innen.
Workshop, Party 9. Mai
ab 17 Uhr
„Empower and Transform“ in der p.m.k
Das EAT network widmet sich einen Abend lang aus verschiedenen Blickwinkeln den Themen Diversität und Teilhabe in der Nachtkultur. Am Programm stehen ab 17 Uhr ein Workshop für alle Interessierten, eine Expert:innen-Diskussion – und zum Abschluss wird natürlich getanzt und gemeinsam gefeiert.
Wir verlosen 2 x 2
für die Vorstellung von „Nein zum Geld“ am 17. Mai um 20 Uhr in Uderns im Rahmen des Steudltenn Theaterfestivals.
Teilnahmeschluss: 13. Mai 2025
SCANNEN UND MITMACHEN
Pubquiz
28. Mai
20 Uhr
„Ja, Gaynau!“ in der Bäckerei
Pubquiz mal anders: Auch beim queeren Pubquiz in der Bäckerei stehen Fragen zu allen möglichen und unmöglichen Themen am Programm, das Ganze wird aber ergänzt durch eine garantiert unvergessliche Drag Performance.
8. Mai
20 Uhr
Endlich erben
Malarina: „Trophäenraub“ im Treibhaus
Marina Lacković schlüpft in ihrem zweiten Soloprogramm wieder in die Rolle der Kunstfigur Malarina, mit der sie in „Serben sterben langsam“ die Kabarettbühnen des Landes (und darüber hinaus) erobert hat und jetzt einen neuen Plan hat: Sie will erben.
16. Mai
19 Uhr Spontan
PowerPoint-Karaoke in der Bäckerei
Im Studium und in der Arbeit gibt es oft wenig Schlimmeres als PowerPoint-Präsentationen, aber beim PowerPointKaraoke zeigen sie ihr wahres
Potenzial: Sechs Personen halten im Laufe des Abends improvisierte Vorträge zu einer PowerPoint-Präsentation, die sie erst auf der Bühne zu sehen bekommen.
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Eine interaktive Ausstellung rund um das Thema Kreislaufwirtschaft.
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… den österreichischen Musiker und Schauspieler Oskar Haag, der die Musik für die Tanzproduktion „Beben“ komponiert hat und ab 3. Mai live mit dem Tanzensemble performt.
6020: Wie unterscheidet sich die Musik für das Stück von der Musik, die du sonst machst?
OSKAR HAAG: Es ist schon recht ähnlich, weil die Musik, die ich für mich selbst mache, teilweise auch sehr theatralisch ist. Deswegen unterscheidet es sich gar nicht so sehr, auch weil Marcel gesagt hat, sei einfach du, mach, was dir zu diesem Wort „Beben“ einfällt. Aber es entwickelt sich einfach durch die Einflüsse der Tänzer:innen und der wunderbaren Texte, dadurch wird es dann anders als das, was man sonst macht.
Was war die größte Herausforderung im Prozess?
Tatsächlich das Lernen der Choreografie, weil ich teilweise
ein bisschen mitmache, aber zum Glück keine zu komplizierten Sachen. Ich habe lang getanzt, deswegen ist es gegangen, aber das war etwas, wo ich ein bisschen aus mir rausmusste.
Hast du einen Lieblingsmoment im Stück?
Es gibt einen wunderschönen Moment, wo sich mit dem Beginn eines Songs von mir zwei Tänzer:innen treffen und sich ganz, ganz sanft, ganz vorsichtig umarmen. Zu sehen, wie Leute so etwas zu deiner eigenen Musik machen, das ist irre schön.
Was fällt dir als Erstes ein, wenn du an das Wort „Beben“ denkst? Herzpochen.
Vor was auch immer –vor lauter Liebe, vor
lauter Angst, vor lauter Stress, das kann alles sein.
Danke für das Gespräch!
Tanz 3. Mai
19.30 Uhr
„Beben“ in den Kammerspielen
Körper bewegen sich andauernd, zeigen oft unkontrolliert (und nicht immer gewollt) Emotionen und reagieren auf Veränderungen, bevor das Bewusstsein sie überhaupt wahrnimmt. „Beben“ thematisiert diese Körperlichkeit im Zusammenspiel mit der gefühlvollen
Klangwelt von Oskar Haag, der die Musik dazu komponiert hat.
DŸSE in der p.m.k
Das Noise-Rock-Duo aus Berlin hat immer schon gemacht, worauf es gerade Lust hat, deshalb verwundert es auch nicht, dass auf der im Herbst 2024 veröffentlichten EP „Audiochimaere“ auch Hip Hop, Punk, Elektro und etwas, das sehr nach Hörspielen klingt, Platz findet.
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für „Mama geht tanzen“ am 17. Mai um 19.30 Uhr in der Music Hall.
Teilnahmeschluss: 13. Mai 2025 SCANNEN
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Seit zehn Jahren sind die EHRLICH BROTHERS mit weltweit einzigartigen Illusionen in den größten Arenen unterwegs. Zum Jubiläum gehen die Star-Magier mit einer besonderen Show auf Tour. In DIAMONDS zeigen sie erstmals ihre spektakulärsten Illusionen und Highlights aus zehn Jahren.
Die Sport Austria Finals 2025 powered by Österreichische Lotterien kehren erneut in die Tiroler Landeshauptstadt zurück. Mehr als 6.500 Athlet:innen ermitteln an fünf Wettkampftagen vom Hechtsee in Kufstein bis Rum, von Innsbruck bis Seefeld und von Telfs bis zum Eingang des Ötztals ihre Besten.
Konzert 28. Mai
20 Uhr
Leftovers in der p.m.k
Die Talstation veranstaltet mangels nutzbarer Location wieder in der p.m.k –dieses Mal mit der Wiener Punkband Leftovers, die letzten Oktober mit ihrem bereits dritten Album „Es kann sein, dass alles endet“ bewiesen hat, dass laute Musik über den Weltuntergang, Nihilismus und die Sehnsucht nach Liebe und Zusammenhalt nie ihren Reiz verlieren wird.
Journalismus
16. bis 18. Mai
Medienvielfalt
Internationales Journalismusfest an verschiedenen Locations
Auch heuer macht das Internationale Journalismusfest Innsbruck ein Wochenende lang zum Treffpunkt für mehr als 150 Journalist:innen, Wissenschaftler:innen und NGO-Vertreter:innen aus aller Welt. Das Programm bietet Diskussionen, Lesungen, Ausstellungen, Filme und mehr – unter anderem auch wieder Live-Folgen der Podcasts „Inside Austria“ und „Servus. Grüezi. Hallo“.
Literatur
15. bis 17. Mai
„Innsbrucker Wochenendgespräche“ im ORF Studio 3 und dem Tiroler Landestheater
Die 47. Ausgabe des Literaturformats „Innsbrucker Wochenendgespräche“ widmet sich den verschiedenen Aspekten von Arbeit zwischen Selbstverwirklichung, Existenzsicherung, Abhängigkeit und Ausbeutung. Es reden und lesen unter anderem Susanne Gregor, Saskia Hennig von Lange, Siljarosa Schletterer Heike Geißler und Thorsten Nagelschmidt.
EIN SPRECH-STÜCK | EIN STÜCK SPRECHEN VON MIRIAM UNTERTHINER
3.7.25
Kino
15. Mai
18 Uhr
IFFI Satellit: Open-Air-Kino im Botanischen Garten
Bevor das IFFI im Juni richtig startet, finden im Mai als Vorgeschmack Filmprojektionen unter freiem Himmel statt – zum Beispiel im Botanischen Garten. Dort wird nach einer Führung durch die Tropenhäuser und einer interdisziplinären Diskussion der Film „Toroboro – El Nombre De Las Plantas“ gezeigt.
Ausstellung
Bis 24. Mai
Christopher Friess: „years from now“ in der Galerie Plattform 6020
Die Ausstellung zeigt Wandfragmente des Tiroler Künstlers Christopher Friess in der Fresko- und Sgraffitotechnik, die Wände als Grenze zwischen Schein und Wirklichkeit thematisieren und sowohl die Sehnsucht nach einer Welt ohne Wände als auch den Wunsch, hinter sie blicken zu können, aufgreifen.
31. Mai
20 Uhr
Barbara Blaha: „Feminismus für alle“ im Treibhaus
Bislang ist Barbara Blaha vor allem als Leiterin des Momentum-Instituts bekannt, inzwischen bewegt sie sich mit ihrem Polit-Entertainment-Abend „Feminismus für alle!“ auch erfolgreich im Kabarett-Bereich. Mit ihrem Erstling liefert sie Fakten für Feminist:innen und alle, die es noch werden wollen.
Ansprechpartner: Mag. Alex Solderer | Tel: 0509 660 304 | EMail: service@journalismusakademie.com Print, Online, Radio, TV Bei uns erhältst du journalistische Grundlagen in Theorie und Praxis.
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Fünfwöchiger Grundlehrgang: Intensivseminare von und mit erfahrenen JournalistInnen und MedienexpertInnen (18. August bis 19. September 2025, Mo bis Fr, ganztags).
Praxisteil: Sechs Monate Praxis für jene TeilnehmerInnen, die sich im Rahmen des Lehrgangs qualifizieren. Du wirst jeweils zwei Monate in drei verschiedenen Medien oder Pressestellen in Tirol Praxiserfahrung sammeln.
Abschluss: Nach erfolgreicher Absolvierung des Grundlehrgangs erhältst du das Zertifikat der Tiroler Journalismusakademie.
Zielgruppe: Talentierte, am Beruf der Journalistin/des Journalisten interessierte Menschen.
Bewerbung: Lade deinen Lebenslauf, ein einseitiges Motivationsschreiben und ein Portraitfoto auf unserer Homepage www.journalismusakademie.com hoch oder schicke die Unterlagen per EMail an service@journalismusakademie.com. Das schriftliche Aufnahmeverfahren findet am 2. Juni 2025 statt, das persönliche Gespräch am 6. Juni 2025.
Du hast Interesse? Dann bewirb dich bis 23. Mai 2025
Teilnahmeentgelt: 500 Euro www.journalismusakademie.com
Das vom Kulturverein Bögen mit dem Innsbruck Marketing veranstaltete Bogenfest geht am 24. Mai in die vierte Runde. Auch heuer werden wieder Zehntausende Besucher:innen auf dem Event erwartet, das sich immer mehr zum Stadtfest für alle entwickelt.
Text: Lisa Schwarzenauer
„Es ist inzwischen eigentlich zu einem Stadtfest geworden, hinter dem sowohl die Stadt als auch die Szene selbst steht.“
David Prieth
Als das Bogenfest 2022 zum ersten Mal über die Bühne ging, war der Andrang riesig: Es war die erste große Veranstaltung in der Stadt nach der pandemiebedingten Pause. „Wir hatten das Glück, dass wir von Anfang an mehr Besucher:innen hatten als erwartet, und das hat sich dann einfach immer so weitergespielt und ist inzwischen eigentlich zu einem Stadtfest geworden, hinter dem sowohl die Stadt als auch die Szene selbst steht“, erklärt David Prieth,
Obmann des Kulturvereins Bögen Innsbruck, der das Event in Kooperation mit dem Innsbruck Marketing ausrichtet. Das unterstreicht auch sein Vereinskollege Jakob Winkler: „Eigentlich wollen wir ja damit etwas aufbauen, als gutes Beispiel, wie eine Stadt mit der Subkultur zusammenarbeiten und ein richtig großes Ding auf die Beine stellen kann.“ Das gelinge, aber trotzdem sei es jedes Jahr wieder eine Frage, ob es weitergehen könne. „Das Bogenfest hat eine Dimension angenommen, bei der uns allen schwindelig wird, aber gleichzeitig können wir es nicht lassen.“
IMMER BELIEBTER.
Erwartet werden heuer mehrere zehntausend Besucher:innen – aus der Stadt selbst, Tirol und darüber hinaus, wie eine Besucherstrom-Analyse mit einem Mobilfunkanbieter bei der letztjährigen Ausgabe zeigte. Das wecke auch zunehmend Interesse außerhalb der Bogenmeile, sagt Prieth. „Wir müssen sehr vielen absagen inzwischen, nicht aus Bosheit, sondern weil wir den Fokus auf die Bogenmeile legen wollen – die Leute, die wirklich da arbeiten, da ansässig sind, haben einfach das Vorrecht, dabei zu sein.“ Das inkludiere nicht nur die Clubs, Lokale und Kulturbetriebe, sondern zum Beispiel auch das Altersheim Nothburgaheim und die HBLA, die heuer erstmals dabei sind, oder etwa die Kirchenbeitragsstelle, die Festivalseelsorge macht.
„Wir geben mit mittlerweile fast 30.000 Euro mehr für Klos aus als für die Artists –der Main Act sind eigentlich die Toiletten.“
Jakob Winkler
Am Ende gehe es nicht nur darum, eine große Party zu schmeißen, sondern vor allem darum, einen öffentlichen Raum zu beanspruchen und alle sichtbar zu machen, die in der Gegend arbeiten und leben.
ORGANISATORISCHER SPAGAT.
Wie und wo diese Sichtbarkeit passieren kann, ist dabei eine der großen Herausforderungen bei der Organisation. „Die Bogenmeile ist ein Nadelöhr und der Durchfluss der Besucher:innen muss irgendwie gewährleistet werden, deshalb kann nicht immer alles so positioniert werden, wie man es vielleicht gerne hätte“, erklärt Winkler. Es gebe einfach gewisse Auflagen, aber zum größten Teil seien am Ende dann doch alle zufrieden, auch wenn nicht alle Beteiligten mit jeder einzelnen Entscheidung glücklich seien.
Um die Platzsituation zu entschärfen, ist heuer erstmals die Gegend um das Zeughaus samt Innenhof Teil des Festivalgeländes und neue Heimat der Spielstraße mit dem Familienprogramm. Ebenfalls vergrößert wird die Anzahl der Toiletten: „Wir haben die Anzahl der Klos heuer verdreifacht“, sagt Winkler. „Wir wissen, dass es auch so wieder Schlangen geben wird, aber mehr geht nicht. Wir geben mit mittlerweile fast 30.000 Euro mehr für Klos aus als für die Artists –der Main Act sind eigentlich die Toiletten.“
DAS NIVEAU HALTEN.
Ein weiterer großer Brocken des Budgets fließe in die Sicherheit, für das Programm der Main Stage bleiben am Ende rund 10.000 Euro. Mit dem aktuell nur aus Förderungen und vom Verein selbst aufgestellten Budget werde es immer schwieriger, den Standard des Programms zu halten, deshalb werde man irgendwann vermutlich nicht mehr darum herumkommen, sich Sponsoren aus der Privatwirtschaft zu holen. „Man könnte argumentieren, die Leute kommen sowieso, weil so viele Leute kommen, es ist eigentlich eh egal, wer spielt, aber das sehen wir nicht so“, betont Prieth. „Wir haben alle Clubs, wir haben alle Kulturerfahrung, und da wollen wir nicht nur irgendeine beliebige Coverband rumstehen haben, sondern ein Programm bieten, das uns repräsentiert.“
Ergänzend zum Bogenfest treffen bei der heuer am 23. und 24. Mai erstmals stattfindenden Bogenkonferenz samt Showcase-Konzerten Expert:innen aus der Musik- und Veranstaltungsbranche in der p.m.k und der Bäckerei zusammen, um darüber zu sprechen, wie Tirol allgemein und Innsbruck im Speziellen als Musikstandorte entwickelt und wieder auf die internationale Landkarte gebracht werden können. „Wir haben eine unglaublich gute Verkehrslage zwischen Deutschland, Italien und der Schweiz, aber es gibt immer noch keinen Ersatz für den Hafen oder den Weekender und auch sonst nicht viel, wo größere Acts stehen bleiben können“, erklärt David Prieth die Ausgangslage.
Im Rahmen der Konferenz, an der neben dem Kulturverein Bögen auch das kreativland.tirol, das Musikbüro Tirol, mica austria und das Innsbruck Marketing beteiligt sind, soll einerseits das Format Bogenkonferenz für die nächsten Jahre ausgearbeitet und andererseits schon konkret darüber geredet werden, was genau es braucht, um Innsbruck und Tirol zu relevanten Standorten für die Musikbranche zu machen.
Im 6020-Interview spricht Kabarettistin Marina Lacković alias Malarina über das Brechen von Erwartungshaltungen, den Vorteil des Hochstapler-Syndroms, die verlogene Tiroler Freundlichkeit und die künstlerische Strategie, sein eigenes Ärgernis zu verkörpern.
Christiane Fasching Fotos: Franz Oss
Zur Person Marina Lacković (geb. 1990) zog mit fünf Jahren mit ihrer Familie von einem serbischen Dorf nach Innsbruck, von wo aus sie 2011 die „Flucht“ nach Wien antrat, wo sie Komparatistik inskribierte und in der Onlineredaktion des ORF arbeitete.
Inspiriert von Elisabeth T. Spiras „Alltagsgeschichten“ entwickelte sie ihre Kunstfigur Malarina, der sie Ende 2019 das Kabarettprogramm „Serben sterben langsam“ auf den Leib schrieb. Dafür erhielt sie u. a. den Österreichischen Kabarett-Förderpreis, den Salzburger Stier und den Deutschen Kleinkunstpreis.
Im März 2025 feierte ihr zweites Programm „Trophäenraub“ in Wien Premiere. In Tirol ist das Programm erstmals am 8. Mai im Innsbrucker Treibhaus zu sehen. Am 6., 7. und 8. November gastiert sie damit im Kulturlabor Stromboli in Hall.
Dein Kabarettkollege Hosea Ratschiller hat nach der Premiere deines neuen Programms „Trophäenraub“ gemeint: „Der Olymp ist nun dort, wo Malarina ist.“ Die Kritiken fielen ähnlich hymnisch aus. Was macht so viel Lob mit dir? MARINA LACKOVIĆ ALIAS MALARINA: Viel! Richtige berufliche Wertschätzung erfahre ich ja erst, seit ich Kabarettistin bin. Und das gibt mir auch das Gefühl, dass ich hierhergehöre. Noch dazu, wo das zweite Programm ja echt beängstigend ist, weil man sich entscheiden muss, was man tut. Bedient man die Erwartungshaltung oder bricht man sie komplett? Und das ist nicht leicht. In meiner Fahrlässigkeit hab ich ja nicht einmal Vorpremieren gespielt: Ich hab erst am Premierenabend erfahren, wie sich das Stück mit Publikum verhält.
Offenbar sehr gut. Wie wirkt sich das auf das Hochstapler-Syndrom aus, das an dir nagt? Ich frag mich oft, ob es wirklich die Menschen mit Hochstapler-Syndrom sind, die ein Problem haben, oder nicht eher die ohne? Erfolg hat sicher mit Talent und der richtigen Themenwahl zu tun, aber es gehört auch immer ein Glücksmoment dazu. Deshalb finde ich es nicht schlecht, wenn man sich eine gewisse Demut bewahrt.
Du warst 29, als du in Wien erste Kabaretterfahrungen gesammelt hast. Wieso hat es dich nicht früher auf die Bühne gezogen? Mein Plan war es eigentlich, kreativ zu schreiben, weshalb ich Komparatistik inskribiert habe – was nicht sonderlich gscheit war. Wer künstlerisch tätig sein will, sollte nicht die Theorie hinter seiner Kunst studieren. Das friert dein künstlerisches Schaffen ein.
Wie wurde dein Schaffen aufgetaut? Geschrieben hab ich ja, seit ich denken kann. Weil ich für jemanden, der eine Komikerin ist, eine verhältnismäßig schwere Seele habe, waren meine Texte aber zunächst recht tragisch. Bis mir immer mehr Leute gesagt haben, dass ich doch auch mal was
Lustiges schreiben soll – was mir sehr leichtgefallen ist. Eines Tages traf ich dann Denice Bourbon vom „Politically Correct Comedy Club“, die meine Texte sehr toll fand und mich auf die Bühne holte.
In deinem Debütprogramm „Serben sterben langsam“ hast du eine Balkabfrau mit FPÖ-Faible verkörpert, in „Trophäenraub“ will diese Serbin nun Erbin werden, um ans alte Geld zu kommen. Was ist mit Malarina passiert? Sie kann nicht gut mit Geld umgehen und hat gedacht, dass das, was sie verdient, mehr oder weniger ihr ShoppingBudget ist. Dann melden sich allerdings das Finanzamt und die SVS und sie muss die absurdesten Summen zahlen. Dabei hatte sie eigentlich geplant, sich eines Tages ein Haus in Hietzing zu leisten. Schließlich hat ihr ja die FPÖ eingeredet, dass man sich durch harte Arbeit alles selber schaffen kann. Danke für nix! In Hietzing trifft sie dann auf eine Frau, die auch vom Balkan kommt und im Gegensatz zu den Hietzingern gern über Geld redet: Ihr Haus hat sie von ihrem Mann geerbt, der das wiederum
von seiner Familie geerbt hat. Da fasst Malarina den Plan, auch Erbin zu werden – um endlich einmal etwas steuerfrei zu verdienen!
Dein erstes Programm hast du fast 400-mal gespielt, auch jetzt ist dein Terminkalender extrem dicht. Werden Auftritte da nicht zur faden Routine? Ein Programm entwickelt sich weiter, es wird besser, weil man verschiedene Säle bespielt und vor unterschiedlichen Crowds auftritt. Das Schönste für mich ist, dass mein Publikum so heterogen ist: Bei mir sitzen die bürgerlichen Kabarettfans, die mich von Ö1 kennen, neben Leuten, die migrantisch sind – und deshalb kommen. Und dann gibt’s noch die Jungen, die mich aus dem Internet kennen. Außerhalb dieses Saals würden sich diese Leute wohl nicht begegnen. Das gibt mir das Gefühl, dass meine Arbeit etwas Verbindendes leistet.
Du bist als Fünfjährige mit deiner Familie von Serbien nach Innsbruck gezogen, wo du Kindheit und Jugend verbracht hast, ehe du 2011 nach Wien „geflüchtet“ bist, wie es auf deiner Homepage heißt. Warum die Flucht? Wien galt damals als unfreundlichste Stadt der Welt. Und ich habe diese Tiroler Freundlichkeit immer als sehr nervtötend empfunden, weil sie so falsch und unauthentisch war. Ich bin ein sehr sensibler Mensch und ich merke, wenn etwas fake ist. Darum hab ich Tirol zuweilen nicht gut ausgehalten. Ich ertrage es viel besser, wenn mich jemand in der UBahn anmotzt, als wenn mich wer angrinst, ich aber etwas Aggressives in den Augen erkenne.
Das klingt nicht gerade nach großer Innsbruck-Liebe. In der Zeit, in der ich in Innsbruck gelebt habe, hatte ich oft das Gefühl,
dass die Bevölkerung aus der Öffentlichkeit verdrängt wird. Vergleichbar mit Salzburg, wo es ja auch kaum noch Plätze gibt, wo Jugendliche ohne Konsumpflicht einfach abhängen können. Das hat mich gestört.
Wie ist man mit dir als Jugendliche umgegangen? Hat damals jemand erkannt, was für ein kreativer Geist in dir steckt? Ich hatte an der HAK Innsbruck einen Lehrer namens Stefan Raab, der mich bestärkt hat, kreativ zu schreiben. Das war aber der Einzige. Jahre später habe ich ihm geschrieben und mich bedankt. Er lebt mittlerweile in Stuttgart und kommt immer, wenn ich dort spiele. Das ist urcute.
Schlussfrage: Magst du die Trophäenfrau, die du verkörperst, eigentlich? Nicht besonders. Aber ich mochte auch die Figur aus „Serben sterben langsam nicht.“ (lacht) Weißt du: Wenn du dein eigenes Ärgernis spielst, dann ist das schriftstellerisch eine elegante Lösung, um auf niemanden mit dem Finger zu zeigen. Ich kann mich rhetorisch um mich selbst drehen. Ich bin das Problem. Das ist leichter, als den Leuten im Saal zu sagen, dass sie das Problem sind. Das will ja keiner hören.
Danke für das Gespräch.
„NUR EIN DEPP NIMMT JEDE APP“:
Ob Fragen zu Fake-Shops, betrügerischen Überweisungen oder Abzocke im Netz: Die Konsumentenschützer:innen der AK Tirol beraten und intervenieren. Allein 2024 haben sie hunderttausende Euro erkämpft und noch größere Schäden verhindert.
Vorab gleich der wichtigste Rat der AK Expert:innen: Schützen Sie Ihre eigenen personenbezogenen Daten. Von der Bekanntgabe nicht unbedingt nötiger Daten im Netz (bei Registrierungen, Newsletter-Anmeldungen, Bestellungen usw.) ist abzuraten. Insbesondere mit der eigenen Mobilrufnummer sowie mit Debit- und Kreditkartendaten sowie ganz allgemein mit Bank- oder Zahlungsdaten ist sehr zurückhaltend umzugehen. Im Zweifel nichts bekanntgeben. Überall dort, wo die Weitergabe untersagt werden kann, sollte das auch gemacht werden.
DATENKRAKEN
Apps sind oft wahre Datensammler und wollen Zugriff auf alle möglichen Bereiche des Smartphones (Kontakte, Bilder, Videos, Kamera, Mikro usw.). Hier ist zu bedenken,
dass eine umfassende Überwachung stattfinden kann. Am besten den Zugriff so weit als möglich verbieten – oder auf besonders datenhungrige Apps ganz verzichten.
VON PHISHING BIS VISHING
Der Überbegriff „Phishing“ bezeichnet die Methode, auf betrügerische Weise an fremde und geheime (Zugangs-)Daten zu kommen. Oft per E-Mail-Link oder SMSLink („Smishing“), immer öfter auch per gefälschtem QR-Code („Quishing“) und derzeit gerade wieder verstärkt per Telefonanruf mit fingierter Geschichte („Vishing“). Für solche Fälle am besten ein reflexartiges „Nein!“ antrainieren.
ONLINE-COACHINGS
Besonders Jugendliche laufen
Betrüger:innen offen in die Arme, wenn
diese auf Youtube oder anderen Plattformen für meist „Coachings“ genannte Online-Schulungen werben und versprechen, nach Abschluss der meist schlechten, oft nichtssagenden Coachings mit ein paar Stunden Arbeit am Tag überdurchschnittlich viel Geld zu verdienen. Damit versuchen sie auch, die hohen Preise zu rechtfertigen, die meist bei mehreren 1.000 Euro liegen. Hier kann nur geraten werden: Finger weg!
Die AK Konsumentenschutz-Profis helfen unter 0800/22 55 22 − 1818.
Arbeiterkammer Tirol Maximilianstraße 7 6020 Innsbruck Tel.: 0800/22 55 22 tirol.arbeiterkammer.at
Neil-Young-zitierende Staatsoberhäupter, onanierende Zombies, weltregierende künstliche Anti-Päderasten-Intelligenzen: Wer bei derartigen Dingen nicht grundsätzlich unter Fluchtreflexen leidet, wird mit Guy Maddins Satire „Tanz der Titanen“ seine helle Freude haben.
Text: Klaus Erler
Die Oberhäupter der G7-Staaten treffen sich im Schloss von Dankerode/Deutschland, um angesichts der sich mehrenden weltweiten Krisen ein funktionierendes Exit-Szenario zu entwerfen. So weit zumindest die Theorie.
DAS NACKTE GRAUEN.
In der Praxis besitzt der G7-Gipfel mehr die Qualität eines Maturatreffen-Plauderkreises. Statt Klimakrise wird persönliche Krise besprochen, statt lösungsorientiertem Arbeiten wird beim feudalen Abendessen am Abschlussstatement gefeilt, noch bevor irgendwer irgendeine Lösung auch nur angedacht hat. Was dergestalt für einen ganz normalen G7-Gipfel gehalten werden kann, ist alles andere als das. In der Nähe des Schlosses Dankerode wurden gerade mumifizierte, fast 2.000 Jahre alte Germanenleichen gefunden, die allesamt keines natürlichen Todes gestorben sind. Das Massengrab ist frisch geöffnet und scheint zunächst noch eine gute Kulisse für ein schnelles Gruppenfoto der Gipfelteilnehmer:innen zu sein. Schon senkt sich aber die blutrote Nacht über Dankerode und das gesamte Hilfspersonal des G7-Gipfels ist wie vom Erdboden verschluckt. Übrig bleiben
sieben Staatsoberhäupter, denen rasch vor Grauen der letzte Bissen des Abendessens im Halse stecken bleibt …
BITTERBÖSE.
Diese Story, die eigentlich alle Zutaten zum waschechten Zombieschocker hätte, wird unter der Regie von Guy Maddin zur bitterbösen Politsatire. Innerhalb von Minuten weiß man als Zuseher:in nicht mehr, wovor man sich mehr fürchten muss: vor den inhaltsleeren Plattitüden der Politiker:innen, vor dem noch namenlosen Grauen, das sich in „Tanz der Titanen“ zunehmend verdichtet, oder doch vor den Ideen des Regisseurs. Dank dieser Ideen verhindert Maddin wirkungsvoll, dass sein Film auf den Weg in die absurde Satire vom guten Alltagsgeschmack geknebelt wird. „Tanz der Titanen“ ist dementsprechend auch nichts für schwache Nerven: Zombies, die sich zu inhaltslosen Politikerreden einen runterholen, treffen auf künstliche Intelligenzen, die ursprünglich designt wurden, um Päderasten aufzuspüren, inzwischen aber die Weltherrschaft an sich gerissen haben. Zu guter Letzt gibt’s auch noch ein weibliches Gehirn, das in überdimensionaler Größe im Wald versteckt darauf wartet, entweder angebetet oder ange -
zündet zu werden. Dass Guy Maddin für einen derartigen Plot Schauspieler:innen wie Cate Blanchett, Alicia Vikander oder Charles Dance gewinnen konnte, mag schließlich genauso verwundern wie die Tatsache, dass man sich als Zuseher:in nach 104 Filmminuten immer noch im Kino befindet. Daher die Warnung vorab: Hat der Film erst einmal begonnen, wird man sich diesem filmischen Wahnsinn in Starbesetzung nicht mehr entziehen können: schmerzhaft gut!
„TANZ DER TITANEN (RUMORS)“
CA/USA 2024, 104 min
Regie: Guy Maddin
Mit: Cate Blanchett, Charles Dance, Nikki Amuka-Bird, Alicia Vikander
Kinostart: 16. 5. 2025
1 Sorgt strichhaltig für zentrierte Fahrbahntrennung
1 Immer im Mai: Entwirrte Mattegurte als Danktermin an alle Mamas (Mz.)
2 Bitte zahlen-mäßig aufrunden: Budget des Schluckspechts?
3 Solche Räder laufen unrund, und erinnern an legende Hennen
4 Sie gehen bildlich unter die Haut
5 Ein Beutel voller Kultur: Gepäck für den Klogang?
6 Sind in der Beckenwand buchstäblich winkelig eingebaut
7 Mit Hirn zu sehen: Geht das Stübchen als kleines Kellnerzimmer durch?
8 So wäre ein Hochbett für alle Zwerge von Schneewittchen
9 Ihn findest du auf(!)sichtig betrachtet am Ende der Welt
10 Schlabbernder Bikerlook: „Mein Po sitzt leider ziemlich lose / in meiner schmucken …!“
11 Die schlechte Angewohnheit befördert wenigstens Güter
12 Die Dinge sind aus der Welt der Wirklich(!)keit zu sehen
13 Abwerbend: Haarwellen glätten?
14 Hier geht lediglich der Lauf in London nach oben
15 Ist in England für die Katz
16 Geländiglich einschneidend: Mit dem Ken lässt sichs in England gut quatschen
17 Organ-isches, hast du den Manieren den Man genommen
18 Als Heimer dick mit den Feuersteins: Da ist sehr wohl ein Stein auf dem anderen
6020 und Swarovski Kristallwelten verlosen 3 x 2 TAGESTICKETS inklusive Audioguide für die Swarovski Kristallwelten. Besonderes Highlight: In der exklusiven VIP-Lounge warten ein Glas Sekt und eine Kristallwelten-Goodiebag auf dich!
Teilnahmeschluss: 31. Mai 2025
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In den abwechslungsreichen zweistündigen FinanzFit-Workshops für die 7. bis 13. Schulstufe werden finanzielle Inhalte, wie der Überblick über die eigenen Finanzen, Themen rund ums Bezahlen oder die Bedeutung der Inflation interaktiv erarbeitet.
Diese finden in der OeNB in Innsbruck statt und können mit einer Führung durch die aktuelle Ausstellung ergänzt werden. Ebenso ist es möglich, die Workshops in der Schule abzuhalten.
Informationen und Anmeldung unter finanzbildung.oenb.at
Die Bar aus dem Gemeinderat, die Willi geschlossen hat.
Die ganzen CBD-Produkte aus den pleitegehenden Hanf-Shops.
Die MÜG als Unterstützung für die Schweizer Garde.
Die Marienstatue aus dem Babalon, aber nur als Leihgabe.
Eine Gondel von der Hungerburgbahn für Privatsphäre.
Außerdem: Innsbruck nominiert Bruder René zur Papstwahl.
Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.
cremt sich nicht ein
von Johannes F. Park
Unlängst im heimischen Badezimmer sagte meine Frau zu mir: „Weißt du eigentlich, dass ich dir gerne zuschaue, wie du dir das Gesicht eincremst?“
Da man sich als Pächter einer Kolumne & Spa im 6020er Stadtblatt die Komplimente jetzt auch nicht immer aussuchen kann, wollte ich mich schon für das positive Feedback zu meinen Wartungsarbeiten im Gesichtsbereich bedanken. Doch meine Frau kam mir mit einem Nachsatz zuvor: „Weil das sieht so brutal aus.“
Man muss sagen: Die Ehefrau irrt hier in ihrer Beobachtung sicherlich nicht fundamental. Trotzdem finde ich, dass es lieblos besser trifft. Es stimmt jedenfalls: Die Applikation handelsüblicher Lotionen, Balsams und Saucen – oder wie der Kack auch immer heißt – führe ich immer mit so einer gewissen Grobheit und Schludrigkeit aus. Stichwort: innerer Widerstand. Stichwort auch: furchtbar unwokes Selbstverständnis.
Heißt: Ein echter Mann cremt sich nicht ein. Ein echter Mann schmiert höchstens Motorradketten oder Grenzbeamte. Ein echter Mann spürt seine Haut nicht. What the fuck are Spannungsgefühle? Das einzige einschlägige Fabrikat, das ich deshalb wirklich vorbehaltlos zu schätzen weiß, ist die Crème Brûlée.
Stellt sich die Frage: Warum ist das so? Wie immer in solchen Fällen versuche ich die Antwort in einer tiefgehenden Seelenschau
Ein echter Mann spürt seine Haut nicht.
What the fuck are Spannungsgefühle?
zu ergründen, mache dann aber der Einfachheit halber Kindheitstraumata verantwortlich. Wer sich schon einmal als Vierjähriger an einem Strand der oberen Adria abenteuerlustig in die ebensolche stürzen wollte, dabei aber vom mütterlichen Griff eisern zurückgehalten wurde, um mit Sonnencreme Schutzfaktor 1,5 gegen die Unbill der unerbittlichen Mittagssonne eingeschmiert zu werden, der versteht, wovon ich rede. Und wer schon einmal erlebt hat, welche unheilige Allianz Sand und Tiroler Nussöl einzugehen im Stande sind, versteht es erst recht. So.
Der Elefant im Raum ist jetzt: Warum stehe ich dann im Badezimmer und creme meine Visage ein? Sie kennen die Antwort: Kindheitstraumata. Welche genau, kläre ich bis nächstes Mal noch schnell ab.
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