TECHNIK
Anja Miric
„Der Clou liegt darin, dass wir ein Produkt erfunden haben, das es einem Kind erlaubt, zu stehen während es gewaschen wird und diesem gleichzeitig eine Stütze ist, sodass es vom Waschenden nicht mehr wie normalerweise üblich gehalten werden muss.“
einer Mutter angeblich erleichtern sollen. Vieles davon hätte ich im Nachhinein betrachtet nicht gebraucht“, sagt Anja Miric lachend. Doch die Thematik „Kleinkinder sicher waschen“ erweist sich als Dauerbrenner. In OnlineForen herrscht ein reger Austausch unter Eltern, die darüber debattieren, wie sie ihre Zappelphilippes sauber kriegen, ohne dass ein Unglück geschieht. Das hat das Ergebnis der Eigenrecherche der Eltern gezeigt. „Besonders verzweifelt sind Alleinerziehende oder Eltern von Zwillingen oder mehreren Kleinkindern“, weiß Miric.
Die Umsetzung Wie das Produkt letztendlich genau aussieht, gilt es für die beiden in den kommenden Monaten festzulegen. Jetzt sind Anja Miric und Mario Dakovic auf der Suche nach Möglichkeiten, ihre Geschäftsidee zu verwirklichen. Dafür haben sie ein Jahr lang Zeit. Danach fallen Kosten an – wenn sie das Schutzrecht auf ihre Erfindung erhalten. Sie hoffen, einen Investor zu finden oder eine Firma, die Unterstützung für Start-ups bietet. Fest steht jedenfalls, dass die Nachfrage am Markt besteht und das Produkt eine Zielgruppe anspricht, die prinzipiell bereit ist, noch mehr in das Wohlbefinden des eigenen Kindes zu investieren – damit nichts passiert, wenn es das nächste Mal heißt: „Ab in die Badewanne.“
Die Patentanmeldung Dem Paar aus Innsbruck wurde klar, dass sie das Problem selbst in die Hand nehmen mussten. Ihr Plan war, eine Hilfseinrichtung zu erfinden, die Personen dabei unterstützt, andere hilfsbedürftige Menschen zu baden und duschen. Bevor sie sich jedoch in das Abenteuer Produktent-
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wicklung und -design stürzten, wollten sie sich vergewissern, dass noch niemand ein Patent auf eine derartige Erfindung besaß. Dafür holten sie sich Unterstützung bei der Innsbrucker Patentanwaltskanzlei. Ihr Recherchergebnis wurde bestätigt. Gemeinsam mit einem Patentanwalt sowie einem technisch versierten Bekannten feilten sie in einem nächsten Schritt an ihrer Erfindung. Außerdem ließen sie sich von der Wirtschaftskammer Tirol beraten. Was das Innovative an Ihrer Erfindung ist? „Der Clou liegt darin, dass wir ein Produkt erfunden haben, das es einem Kind erlaubt, zu stehen während es gewaschen wird und diesem gleichzeitig eine Stütze ist, sodass es vom Waschenden nicht mehr wie normalerweise üblich gehalten werden muss“, fasst Miric zusammen. Das Gestell soll höhenverstellbar, platzsparend, transportierfähig und aus gut verträglichen Materialien sein. Es darf auch nicht zu teuer werden, führt die Mutter weiter aus. Der Patentantrag wurde Ende März an das Österreichische Patentamt in Wien geschickt. Nun läuft die Prüfung.