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Tracker. Über den richtigen Einsatz von Fitnessuhren

RATGEBER

Fitnesstracker richtig verwenden

Wie man smarte Fitnessuhren richtig einsetzt, erklären der Sportmediziner Wolfgang Schobersberger und der Sportwissenschafter Hans-Peter Platzer.

text: Katharina Wildauer

Wie genau sind Fitnessuhren?

Laut den Experten ist die Genauigkeit der Uhren in Preisklassen ab rund 100 Euro recht gut. Vor allem die Herzfrequenz, der am häufigsten genutzte Parameter, wird gut erfasst. „Wir vergleichen am Institut für Sport-, Alpenmedizin und Gesundheitstourismus immer wieder die Aussagekraft von Fitnessuhren mit sportmedizinischen Messungen und Tracker kommen sehr nahe ran“, sagt Wolfgang Schobersberger, Direktor des Instituts.

Achtung: Fitnessuhren können keine sportmedizinische Untersuchung ersetzen!

Welche Uhr soll ich kaufen?

„Meistens kauft man etwas, das man gar nicht braucht“, weiß Sportwissenschafter Hans-Peter Platzer. Fitnessuhren können heute viel mehr, als die meisten Menschen im Alltag benötigen. Deshalb ist es wichtig, sich vorab zu überlegen, in welchem (sportlichen) Bereich man den Tracker einsetzen will und welches Gerät dafür Sinn macht. Das Preisspektrum reicht von 25 bis über 1.000 Euro doch teuer heißt in dem Fall nicht zwingend besser.

Welche Parameter soll ich messen?

Der am häufigsten genutzte Wert ist die Herzfrequenz, etwa während einer Trainingseinheit. Auch auf den Schrittzähler achten viele, um ein tägliches Pensum zu erreichen. Egal, was man trackt, eines sollte jede·r Nutzer·in beachten: „Die Uhr ist nicht dazu da, dem·der Nutzer·in Vorgaben zu machen“, betont Schobersberger. Viel eher sollte man die Uhr einsetzen, um selbst gesetzte Ziele zu verfolgen.

dr. rer.nat. Hans-Peter Platzer

Sportwissenschafter, zuständig für Sportphysiologie und Trainingsberatung am ISAG

Wie oft soll man die Uhr tragen?

Fitnesstracker sollte man regelmäßig tragen: „Man muss die Uhr immer wieder mit Daten füttern, damit die Messungen besser werden“, weiß der Sportwissenschafter. Bei Angaben wie dem Kalorienverbrauch handelt es sich um Hochrechnungen und Normwerte, die nicht zwingend auf jede·n zutreffen müssen!

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univ.-prof. dr. Wolfang Schobersberger

Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin, Vorstand des Instituts für Sport-, Alpenmedizin und Gesundheitstourismus (ISAG) der tirol kliniken und der UMIT Tirol, Hall

Wichtig zu wissen:

Mit der Nutzung der Uhr willigt man ein, Daten an die Hersteller zu schicken, die anhand des Datenkonvoluts Algorithmen erstellen.

Sollen Hobbysportler∙innen überhaupt eine Uhr verwenden?

„Jede·r kann von Fitnesstrackern profitieren“, sagt Hans-Peter Platzer. (Wieder)Einsteiger·innen kann die Uhr helfen, ein besseres Körpergefühl zu bekommen und motiviert zu bleiben. Sehr aktive Personen können ihre Leistung auf die nächste Stufe bringen, indem sie gezielt in gewissen Pulsbereichen trainieren - etwa Grundlagenausdauer- oder Intervalltraining.

Was sollte man bei der Verwendung unbedingt beachten?

Viel messen heißt nicht zwingend viel zu wissen. Damit man Fitnesstracker richtig einsetzt, macht eine sportmedizinische Untersuchung vorab Sinn. Dort wird der individuelle Normbereich des Pulses erfasst und der persönliche Trainingsbereich abgesteckt. Fortgeschrittenen empfiehlt sich eine Trainingsberatung, in die man die Daten der Fitnessuhr einfließen lassen kann.

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