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Offiziere bekräftigen Forderung nach verpflichtenden Truppenübungen

Offiziere bekräftigen Forderung nach verpflichtenden Truppenübungen – Unverständnis über Entscheidung von Ministerin Tanner

Nach der Abschaffung der verpflichtenden Truppenübungen kann die Miliz in Verbänden als strukturierte Miliz mit nur mehr geringen Mannschaftsstärken üben. Es fehlen die Milizsoldaten niedriger Dienstgrade. Züge mit 40 Soldaten und Gruppen mit acht Soldaten gibt es nur mehr als Fotomontage oder aufgefüllt mit Präsenzkräften.

In den 1980er- und 1990er-Jahren konnte die Miliz dank der Truppenübungen in Verbänden üben, welche gemäß ihrem Soll mit Milizsoldaten voll aufgefüllt waren. Züge mit 40 Soldaten und Gruppen mit acht Soldaten waren damit die Norm.

Am Beginn des 21. Jahrhunderts waren die Truppenübungen ausgesetzt und schließlich 2006 abgeschafft worden. Dies geschah unter dem Eindruck des Endes des Kalten Krieges und der Erwartung einer Friedensperiode in Europa. Als Folge der Freiwilligkeit und der Nachteile der Milizsoldaten in ihren Zivilberufen dünnte die Miliz personell ständig aus. In Kombination mit dem Mangel an Waffen und Gerät sank die Einsatzfähigkeit des Bundesheeres dramatisch. / Die Österreichische Offiziersgesellschaft (ÖOG) fordert in ihrem Positionspapier: „Es ist zwingend erforderlich, den Wehrdienst wieder auf 8 Monate zu verlängern und das bewährte System des Grundwehrdienstes mit anschließenden verpflichtenden Truppenübungen (im Verhältnis von z. B. 6 + 2) wieder einzuführen. Damit können die bestehenden und die neuen Milizstrukturen in kurzer Zeit mit übungspflichtigen Soldaten voll befüllt und in weiterer Folge auch entsprechend beübt werden – das in der Verfassung festgeschriebene Prinzip einer Milizarmee würde wieder Wirkung zeigen.“ / Im aktuellen Regierungsprogramm wird die Wiederherstellung des verfassungsmäßigen Zustands des Österreichischen Bundesheers nach den Grundsätzen eines Milizsystems (Art. 79 (1) BVG) angekündigt. Angesichts des offensichtlichen Endes des Friedens in Europa forderten zuletzt auch der Generalstabschef und der Milizbeauftragte mehrfach die Rückkehr zu verpflichtenden Truppenübungen. / „Die nunmehr durch die Verteidigungsministerin erfolgte Absage dieser wichtigen Maßnahme konterkariert alle Beteuerungen, dass die Landesverteidigung in Österreich wieder ernst genommen wird. Österreich ist und bleibt ein Trittbrettfahrer kollektiver Sicherheitsstrukturen und leistet selbst nur einen lächerlichen Beitrag für den Schutz des Landes.“

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