6020 Stadtmagazin | Juni 2021

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ANSICHTSSACHE Architekturbüros und ihre Vorzeigeprojekte

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STUDIEREN AM LIMIT Was macht Corona mit Studenten?

OHNE PAUKEN UND TROMPETEN Warum es Straßenmusiker schwer bei uns haben

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Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG PZ13Z039759P

20. JAHRGANG JUNI 2021 | AUSGABE 259

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Wo Innsbruck in der Welt vorkommt


Entgeltliche Einschaltung

Endlich wieder ...

Das Leben genießen – und damit’s so bleibt: Schützen wir einander mit Maske und Abstand.


Editorial

Über Volksvertreter im Kindergartenmodus Michael Steinlechner

Soweit das Auge reicht, nichts als Machtkämpfe, interne Streitereien, Vertuschungen, Postenschacher und Planlosigkeit. Stellt sich langsam, aber sicher die Frage: Wer bitte kümmert sich noch um das Wohlergehen unseres Landes?

1. In der Stadtregierung Das aktuelle Elend in der Stadtregierung muss ein Ende nehmen. Das Spiel der freien Kräfte bedeutet in Innsbruck vor allem, dass jeder gegen jeden arbeitet. Auf der einen Seite der einsame Bürgermeister, der auch für sinnvolle Ideen keine Mehrheiten mehr findet. Auf der anderen Seite der bürgerliche Block der Verhinderer, angeführt von Altbürgermeisterin Oppitz-Plörer und brav gefolgt von ÖVP-Chef Anzengruber und FPÖ-Veteran Federspiel, denen allen drei gemein ist, dass sie keine wirkliche Alternative zum amtierenden Bürgermeister darstellen (auch wenn sie das selbst vermutlich anders sehen). Deshalb mein Wunsch: Neuwahlen, damit Innsbruck endlich wieder eine echte Stadtregierung bekommt, die sich mehr um die Zukunft der Stadt als um eigene interne Streitereien kümmert.

2. In der Bundesregierung Wie denkt Österreich eigentlich wirklich über die Coronapolitik der Bundesregierung? Haben wir uns schon an Lockdowns, Testen und Impfen gewöhnt? Oder wünschten wir uns doch lieber einen anderen Zugang im Umgang mit Pandemien? Mit einem Kreuz am Wahlzettel könnten die Österreicher jetzt ihre Meinung zur Arbeit der Regierung in den letzten eineinhalb Jahren kundtun. Wäre nur nicht hier dasselbe Problem: Auch im Bund scheint es derzeit keine echte Alternative zum amtierenden Bundeskanzler zu geben. Die Grünen haben ihr Kernklientel nicht nur in der Flüchtlingspolitik verraten, die Türkisen verstricken sich in Vetternwirtschaft und Postenschacher, dass sogar den Schwarzen nur so die Ohren schlackern, die Blauen streiten lieber intern, während die Roten sich schön gemütlich immer noch selbst suchen. Trotzdem mein Wunsch: Auch wenn ein Wahlergebnis unter diesen Voraussetzungen vielleicht eher wenig aussagekräftig ist – Österreich muss die Chance bekommen, die Arbeit der Bundesregierung in der Coronazeit bewerten zu können.

3. In der Landesregierung Gesundheitslandesrat Tilg mit einem Jahr Verspätung weg, Direktvergaben in Millionenhöhe, Datenfehler und Testdebakel ohne Ende. Oder wie es die Landesregierung ausdrücken würde: Alles richtig gemacht. Die eigenen Fehler werden ganz bequem einfach ausgesessen und wegdiskutiert. Trotzdem sind die Alternativen ähnlich wie in der Stadt und beim Bund leider dünn gesät. Die Politik steckt offensichtlich in einer personellen Krise. Deshalb mein Wunsch an alle Politik-Enttäuschten: Bitte in den Ring steigen! Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, nicht nur über die da oben zu wettern, sondern selber dafür zu sorgen, dass anstatt endloser Parteipolitik endlich wieder das Wohl der Bürger im Vordergrund steht. Frischer Wind würde Stadt, Land und Bund guttun.

m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

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Inhalt

Die best en Events im Juni auf einen Bli ck. Seite 56

COVERSTORY

Innsbruck ist überall

Architektur und die Berge Von der Fähigkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.

Seite 28

Wo man Innsbruck in der Welt (der Popkultur) findet: zum Beispiel in Computerspielen, in Serien, Gedichten – und sogar im Weltall.

Seite 16

Viruslast Eine neue Studie beschäftigt sich mit der Frage: Was macht Corona mit Innsbrucks Studierenden?

Seite 12

Ohne Pauken und Trompeten Innsbruck ist kein leichtes Pflaster für Straßenmusiker. 6020 hat mit Betroffenen über den Status quo und den Wunsch nach Veränderung gesprochen.

Seite 50 4


„Das Lachen darf im Halse stecken bleiben, das Wattestäbchen nicht“ Kabarettist Markus Koschuh hat sich wegen Corona eine neue Beschäftigung gesucht. Jetzt steht er wieder auf der Bühne. Ein Gespräch über ein besonderes Jahr.

Seite 68

Rühr Ei! MundArt verquirlt Eier und bäckt sie zu einer köstlichen Frittata mit frischen Kräutern.

t i ro l e r huchnfilet e r dä p f e l pau n z n

Seite 48

rieslings beuschel

Essen & Trinken

kaspress knö delsuppe

Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie – natürlich mit den drei Gs: für 6020-Leser gegessen, getrunken und geprüft.

Seite 42

IMPRESSUM Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Matthias Krapf Grafik: Thomas Bucher, Alina Klampfer, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Redaktion: Klaus Erler, Christiane Fasching, Daniel Feichtner, Haris Kovacevic, Melina Mitternöckler, Denise Neher, Johannes F. Park, Linda Pezzei, Lisa-Maria Schwarzenauer, Flo Seidl, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@­6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Andreas Eisendle, Matthias Krapf, Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

Hofgasse 1 Altstadt Innsbruck +43 512 319590

Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

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I M B I LD

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Sagen wir mal so: Die Meinungen unter den Innsbruckern gingen stark auseinander ob der „Umbenennung“ des Adolf-Pichler-Platzes Ende Mai. Letztlich entpuppte sich das Ganze als feministische Protestaktion – nur sehr wenige Straßen und Plätze in Innsbruck sind nämlich nach Frauen benannt.

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Wo schwimmt die Stadt? Im Westen der Stadt schlägt die Diskussion um die Errichtung eines 50-Meter-Schwimmbeckens am Tivoli-Areal große Wellen: Sollte das neue Bad kommen, müsste das Hallenbad Höttinger Au geschlossen werden. Eine Initiative kämpft um dessen Erhalt. Text: Lisa Schwarzenauer

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it den Standorten Amras, Höttinger Au Schulen, die bei der Schließung des Bades für und Olympisches Dorf hat Innsbruck Schwimmunterricht quer durch die Stadt fahren aktuell drei Hallenbäder und insgemüssten. samt 1.418 Quadratmeter Wasserflä „Wir wollen wachrütteln, weil wir merken, che, die ganzjährig von der Öffentlichkeit genutzt dass viele gar nicht Bescheid wissen, was da werden können. Seit geraumer Zeit steht ein geplant ist“, sagt Meingast. Neben bereits mehr neues Hallenbad inklusials 1.400 der angepeilten ve wettkampftauglichem 2.500 Unterschriften hat „Wir wollen wachrütteln, 50-Meter-Becken im die Petition in den ersten Raum, das die WasWochen Hunderte weil wir merken, dass viele zwei serfläche erhöhen und positive Rückmeldungen gar nicht Bescheid wissen, bekommen. „Manche Sportlern bessere Bedingungen bieten soll. Der wollen die Liegewiese im was da geplant ist.“ Haken: Der Neubau auf Tivoli nicht verlieren, andere sprechen das Schulder Liegewiese des Tivoli Andrea Meingast, Mitinitiatorin denthema an, und für würde die Stadt nicht nur „Rettet das Bad in der Au“ viele sind die Belastung voraussichtlich rund 30 Millionen Euro kosvon Klima und Umwelt ten, sondern aus Kostengründen auch das Ende durch den Neubau und den stärkeren Verkehr ins des Hallenbades in der Höttinger Au bedeuten. Zentrum ein Problem“, so Windbichler. Die Beweggründe seien unterschiedlich, aber am Ende WECKRUF. hätten alle das Ziel, das Höttinger Schwimmbad Um das zu verhindern, wurde Mitte Mai die zu erhalten. Petition „Rettet das Bad in der Au“ ins Leben Dafür spricht sich in einer aktuellen Stellungnahme übrigens auch der Beirat für Großprojekgerufen. Die Initiatorinnen Renate Windbichler, te aus, der den Standort als essenziell für den Andrea Meingast, Katrin Reisigl und Miriam Westen der Stadt bezeichnet und keine NotwenNindl sind überzeugt, dass es den Standort in digkeit für das 50-Meter-Becken sieht. der Höttinger Au unbedingt braucht: Die Bevölkerung im Westen wachse stark, und schon jetzt gebe es außer dem Hallenbad und ein paar Fußball- und Skateplätzen kaum Infrastruktur Mehr Infos zur Petition gibt es hier: openpetition.eu/!rettetdasbadinderau für Sport und Freizeit – dafür aber sehr viele

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… und die Politik? Wie bei so vielen Themen ist der Innsbrucker Gemeinderat auch hier gespalten: Während die Grünen aus Kostengründen strikt gegen das neue 50-Meter-Becken sind, zeigen sich die anderen großen Fraktionen – VP, FPÖ, FI und SPÖ – bislang als Befürworter des Projektes. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus, diese könnte allerdings sehr knapp ausfallen.


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Studieren am Limit Im Laufe des letzten Jahres hat es Hilfspakete für diverse Personengruppen gegeben – aber eine der größten wurde dabei mehr oder weniger ignoriert: Studierende leiden nicht nur an der nach wie vor schwierigen Situation an den Unis, sondern auch an den finanziellen Folgen der Pandemie. Text: Lisa Schwarzenauer – Fotos: Franz Oss

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ach mehr als einem Jahr Pandemie sieht es so aus, als würde ganz langsam wieder so etwas wie Normalität einkehren: Gastronomie und Kultur sind aus dem Coronaschlaf erwacht, die Impfkampagne nimmt Fahrt auf und in wenigen Wochen fällt vielleicht sogar die Maskenpflicht. Wie es an den Unis weitergeht, ist allerdings noch nicht klar: Während Schulen – verständlicherweise – höchste Priorität bei Politik und Co. genießen, sind die Universitäten und Hochschulen des Landes mehr Stiefkinder als Lieblinge.

am Anfang der Krise in einer Garçonnière gewohnt: „Das war schon schwer mit dem Lockdown und Distance Learning, weil man zwar online vielleicht ein bisschen mitmachen kann, aber man trotzdem nicht wirklich Kontakt mit anderen hat“, erzählt sie. „Es fällt schwerer, sich zu konzentrieren und am Ball zu bleiben, muss ich sagen. Und die ganze Zeit alleine daheim zu sitzen ist einfach hart.“

„450 EURO HABEN ODER NICHT HABEN IST BEI DEN MIETPREISEN IN INNSBRUCK EIN GROSSER UNTERSCHIED.“

STUDIS ALLEIN ZU HAUS. Dabei gäbe es auch hier großen Handlungsbedarf. Nach wie vor findet der Großteil der Lehrveranstaltungen und Prüfungen remote statt, die meisten Studierenden sehen die Uni und ihre Studienkollegen seit Monaten maximal am Bildschirm. Dass das über kurz oder lang auf die Psyche schlägt, ist keine Überraschung – vor allem, wenn man alleine wohnt. Daniela Hackl hat das letztes Jahr selbst erlebt. Die Psychologiestudentin, die zusätzlich zum Studium an der Uni Innsbruck eine Ausbildung zur Sexualberaterin im Fernstudium absolviert, hat

DA N I E L A H AC KL , STU D E NTI N

Inzwischen ist sie in eine WG gezogen, wo es ihr besser geht – ausschlaggebend für den Umzug war allerdings nicht die Einsamkeit, sondern ein plötzlicher Einschnitt in ihre Finanzen: Wie unzählige andere Studierende, die sich mit einem geringfügigen Job in der Gastronomie oder im Handel etwas dazuverdienen, wurde sie zu Beginn der Krise gekündigt. „Ich habe seit meinem Studienanfang 2015 immer sonntags in einer Bäckerei gearbeitet, dann war Corona da und es

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* Laut einer Erhebung der A K kos tet ein WG -Zimmer in Innsbruck im Durchschnit t 450 Euro – ein geringfügiger Job reicht al so gerade einmal , um die Miet kos ten abzudecken.

DANIE LA HACKL studier t seit 2015 an der Univer sität Innsbruck.

hat geheißen, dass sie mich nicht mehr behalten können, weil ich offiziell als geringfügig angestellt war und es dafür kein Kurzarbeitszeitmodell gab.“ DAS PROBLEM MIT DER GERINGFÜGIGKEIT. Laut Angaben der ÖH haben vor Corona rund 60 Prozent der knapp 380.000 Studierenden in Österreich nebenher gearbeitet, um sich das Studium zu finanzieren, davon haben geschätzt 30 Prozent ihren Job mit Beginn der Krise verloren. Das betrifft vor allem geringfügig Angestellte, für die es kein Kurzarbeitsmodell gibt – und auch andere finanzielle Sicherheitsnetze greifen nicht: Wer geringfügig angestellt war (und dadurch keine Sozialversicherung eingezahlt hat), hat keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, und auch die Mindestsicherung steht Studierenden nur in absoluten Ausnahmefällen zu. Mit einem Schlag waren bei Daniela und vielen anderen Studis also rund 450 Euro monatlich weg. Das mag im ersten Moment nicht wie eine große Summe erscheinen, aber in ihrem Bekanntenkreis hat das mitunter zu existenziellen Problemen geführt: „450 Euro haben oder nicht haben ist bei den Mietpreisen in Innsbruck ein großer Unterschied.“* Sie selbst hatte das Glück, dass sie nicht nur auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern zählen konnte, die ihr monatlich mit 400 Euro aushalfen, sondern auch genug Überstunden gesammelt hatte, um doch für Arbeitslosengeld qualifiziert zu sein. „Man muss sechs Monate lang Sozialversicherungsbeiträge eingezahlt haben, um Arbeitslosengeld zu bekommen, und das habe ich genau geschafft.“ Die Überstunden (und das damit


„ES IST HEFTIG, WENN MAN SICH ÜBERLEGT, WAS DAS KLASSISCHE EINKOMMEN BEI STUDIERENDEN VOR CORONA WAR: FAMILIENBEIHILFE, GERINGFÜGIGKEIT, ELTERN.“ B E NJA M I N PL AC H , S P Ö

einhergehende Gehalt über der Geringfügigkeitsgrenze von 475 Euro) waren notwendig, um ihre Zusatzausbildung finanzieren zu können – dass sie irgendwann ihre Existenz sichern würden, hat Daniela nicht erwartet. Da sie die Ratenzahlung für das Fernstudium ändern und ihre 600-Euro-Garçonnière gegen ein WG-Zimmer um 450 Euro tauschen konnte, ging sich letzten Endes alles aus, sie betont aber: „Ohne das Arbeitslosengeld wäre es wirklich eng geworden.“

FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG DER ÖH Es wurden laut dem Sozialreferat der ÖH 3.226 Anträge aus ganz Österreich für den ÖH-Härtefonds eingereicht, von denen 1.655 (Stand 25. Mai) bewilligt wurden – diese Zahl wird aber vermutlich noch steigen, da noch nicht alle Anträge abgearbeitet sind. Voraussetzung für eine Bewilligung ist neben der nachweisbaren Bedürftigkeit auch ein gewisser Studienerfolg (16 ECTSPunkte aus den letzten drei Semestern, 8 ECTS-Punkte aus den letzten zwei Semestern oder 4 ECTS-Punkte für diejenigen, die erst im WS 19 mit dem Studium begonnen haben). Von den Förderungen wurden bis Ende Mai 54 an Studierende der Universität Innsbruck ausgezahlt. In Anbetracht der Studierendenzahlen sei das unterproportional, liege aber vermutlich daran, dass die lokale Hochschulvertretung in Innsbruck ebenfalls einen Coronahilfsfonds eingerichtet hat, durch den Studierende der Universität Innsbruck gefördert werden konnten.

EXISTENZÄNGSTE. Nicht alle hatten so viel Glück. Das weiß auch der ehemalige Studierendenvertreter und jetzige SPÖ-Gemeinderat Benjamin Plach. „Wir haben durch Gespräche mit Studierenden gemerkt, dass es da wirklich einige Härtefälle gibt, und dann angefangen, anonymisiert zu erheben, welche Schicksale mit Corona zusammenhängen“, erzählt Plach. Dabei sei herausgekommen, dass viele mittlerweile auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern angewiesen sind – die durch die Krise selbst oft finanziell unter Druck geraten sind und teilweise nicht mehr oder nur eingeschränkt unterstützen können. „Es ist heftig, wenn man sich überlegt, was das klassische Einkommen bei Studierenden vor Corona war: Familienbeihilfe, Geringfügigkeit, Eltern“, betont er. Bei den meisten ist mindestens eine dieser Säulen weggebrochen, wie die erhobenen Beispiele zeigen. „Für viele wäre es finanziell das Beste, wieder heim zu den Eltern zu ziehen, solange Fernlehre stattfindet, aber natürlich hat nicht jeder diese Möglichkeit – und irgendwann braucht man dann ja auch wieder ein Zimmer in der Stadt, deshalb ist das keine leichte Entscheidung“, so Plach. Gibt man jetzt ein Zimmer auf, wird es möglicher-

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weise schwer, kurzfristig wieder ein passendes und vor allem leistbares zu finden. „Das sind wirklich brutale Situationen, und das kommt in der politischen Betrachtung viel zu kurz.“ IM STICH GELASSEN. Ein Hilfspaket für Studierende ist trotz der prekären Situation nicht geschnürt worden. Hier musste die ÖH einspringen und selbstständig Fördertöpfe einrichten – von den Beiträgen der Studierenden. Neben dem Härtefonds der Bundes-ÖH, bei dem je nach sozialer Bedürftigkeit eine einmalige Unterstützung von 800 (in Ausnahmefällen 1.000) Euro ausgezahlt werden können, hat auch die ÖH Innsbruck einen zusätzlichen Corona-hilfsfonds eingerichtet, um in Notlagen aushelfen zu können. Alleingelassen fühlen sich die Studierenden aber nicht nur in Bezug auf Hilfszahlungen. „Es kommt einfach so viel


DAVID EXECHIE LE ist 2018 für das Studium nach Innsbruck gezogen.

zusammen gerade“, sagt Daniela Hackl. „Die Krise an sich ist für alle eine Herausforderung, und dann kommt neben dem finanziellen und sozialen Aspekt noch der Druck dazu, trotzdem das Gleiche zu leisten wie normal.“ Das sagt auch David Exechiele, der Politikwissenschaften in Innsbruck studiert. Finanziell schafft er es dank eines günstigen Zimmers im Studentenwohnheim mit Familienbeihilfe, Ersparnissen und familiärer Unterstützung gerade so, sich über Wasser zu halten. Nebenher arbeiten wäre sich in den letzten Monaten aber

„ES IST SCHWIERIG, DA DIE BALANCE ZU HALTEN, DIE BELASTUNG IST SCHON ENORM GERADE.“ DAV I D E XE C H I E LE

nicht einmal ausgegangen, wenn er einen passenden Job gefunden hätte, weil seine Familie durch die Krise in eine so prekäre Situation gekommen ist, dass er zu Hause aushelfen musste, so gut es ging: „Es ist schwierig, da die Balance zu halten, die Belastung ist schon enorm gerade.“ Ob nächstes Semester alles besser wird, weiß niemand – Unterstützung wird es aber in jedem Fall brauchen, um Studierenden aus der Krise zu helfen.

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inNsBrucK ist UbeRAll Machen wir uns nichts vor: So berühmt ist Innsbruck nicht. Es fanden hier zwar zweimal Olympische Spiele statt, das ist aber nun auch schon das ein oder andere Jahrzehnt her. Ist man im Ausland, muss man schon erklären, dass es die Stadt „in the heart of the Alps“ ist, „a small town, but very beautiful“. Doch Zufälle, Verstrickungen und mehr haben den Namen unserer Stadt zum Teil in die entlegensten Winkel der Welt gebracht, sodass sich Innsbruck in Computerspielen, in Serien und Gedichten wiederfindet – und sogar im Weltall. Text: Daniel Feichtner, Haris Kovacevic

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Für Berge, Olympia und eventuell das Goldene Dachl kennt man Innsbruck. Doch anscheinend leben wir auch im Zentrum der globalen Kuckucksuhr-Industrie – zumindest, wenn es nach den Autoren der Sitcom „Malcolm in the Middle“ („Malcolm mittendrin“) geht. In Folge neun der fünften Staffel dreht sich alles um Gretchens Hochzeitsgeschenk für ihren Mann Otto: eine handgemachte Kuckucksuhr, die sie eigens telefonisch in der „factory in Innsbruck“ bestellt hat.

Es darf ruhig zur Tradition werden,

VOn innSbRUCK AUs dUrCH diE GALAXis Tirol zieht Gäste aus aller Welt an – nicht zuletzt den Autor (damals noch in spe) Douglas Adams, dem wir den Sci-Fi-Klassiker „Per Anhalter durch die Galaxis“ zu verdanken haben. 1971 fand sich der Brite auf einem Eurotrip angeblich im merklich illuminierten Zustand und auf dem Rücken liegend am Zeltplatz in der Reichenau wieder. Beim Anblick der Sterne dachte sich der damals 18-Jährige, es wäre Zeit für jemanden, einen Anhalter-Guide für die Galaxis zu schreiben – und nahm die Aufgabe einige Jahre später selbst in die Hand.

intErPLAnEtAr Mit etwa sechs Kilometer Durchmesser ist 15318 eines der kleineren Objekte, die im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter die Sonne umkreisen. Erwähnung findet der Felsbrocken, den Carolyn Shoemaker am 24. Mai 1993 vom Palomar-Observatorium in Kalifornien aus entdeckte, hier dennoch. Denn 2001 wurde er offiziell auf den Namen „Innsbruck“ getauft.

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in Innsbruck besoffen auf geniale Ideen zu kommen.

© SHUTTERSTOCK.COM, PIXABAY, SATIN CITY/REGENCY TELEVISION/FOX TELEVISION STUDIOS1

PraziSiOn aus innsbruck

Jährlich, am 25. Mai, ehren DouglasAdams-Fans am sogenannten Towel Day den Schriftsteller durch das – idealerweise sichtbare – Mitführen eines Handtuchs. Mag für manche komisch klingen, ist aber so.


© DISCOVERY DOCUMENTARY, NETFLIX, APPLE, JHON FRANKLIN LOPEZ, PROKINO (FOX), TOMAS TRANSTRÖMER WIKI, WARNER BROS. STUDIOS, BURBANK CALIFORNIA

mit eiNem insPrUcKeR ZU dEn steRnen Raumfahrtfans kennen John und insbesondere seine Stimme. Der ehemalige US-Airforce-Colonel ist seit 2006 für SpaceX tätig, ursprünglich als leitender Entwickler der Falcon9. Mittlerweile hat sich der Luft- und Raumfahrtingenieur aber als Moderator der SpaceXWebcasts zum Publikumsliebling gemausert. Dort erklärt und kommentiert er im Livestream viele der wichtigsten Launches von Elon Musks Raumfahrtunternehmen. Seine Wurzeln dürften aber in Tirol zu finden sein: Seinen Nachnamen Insprucker hat John nämlich sicher nicht von irgendwoher.

J-Style Kaum jemand in Innsbruck weiß, dass Jay Chou, Jam Hsiao und JJ Lin höchstpersönlich wegen einer Show mal in Innsbruck waren. Bei den Namen klingelt es nicht? In China sind die drei aber der absolute Hit. Im Rahmen ihrer Realityshow „J-Style-Trip“ reisen sie um die Welt und versuchen permanent, sich gegenseitig in die Pfanne zu hauen. Wer sich den Spontanbesuch der chinesischen Popstars in Innsbruck geben möchte: Netflix, J-Style-Trip, Staffel 1, Folge 5. Übrigens: Es ist aktuell die einzige Show auf Netflix, in der Innsbruck vorkommt.

innsbRUck Im Werbespot, der 2001 das Titanium Po­werBook G4 ankündigte, wurde Apple nicht müde zu betonen, wie leicht, leistungsstark und generell hervorragend der Laptop sei. Gezeigt wird er von allen Seiten vor klassisch-weißem Hintergrund, während auf dem Display ein Video zu sehen ist. Warum sich die Marketingabteilung für eine Kamerafahrt durch Innsbruck – von der Triumphpforte bis zum Altstadteingang und zurück – entschieden hat, werden wir aber wohl nie erfahren.

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KnAPp dAneBen Am Oscar ist der schwedische Film „Wie im Himmel“ knapp vorbeigeschrammt. Und auch geografisch scheint Regisseur Kay Pollak es nicht so ganz mit Präzision zu haben: In dem Drama verschlägt es Protagonist Daniel Daréus und seinen Kirchenchor in „Mozarts Heimat“ – ohne dass jemals eine Stadt beim Namen genannt wird. Aufmerksamen Zuschauern wird aber nicht entgehen, dass Daréus nach seiner Ankunft vor dem Innsbrucker Landestheater aus dem Auto steigt. Eventuell hat er sich verfahren – oder die Drehgenehmigung in Salzburg hätte das Budget gesprengt.

ALVArO ReiSt um diE WElt Alvaro, genannt Pelopo, aus Bejar in Spanien war in Innsbruck, obwohl er zu Hause blieb: Nach der Matura schmiedeten seine Freunde Pläne, ins Ausland zu ziehen oder zumindest in eine andere Stadt. Nur nicht Alvaro: Er blieb lieber zu Hause und verließ Bejar (provincia de Slamanca) und sogar seine Wohnung auch für kürzere Zeit nur äußerst ungern – ein Stubenhocker halt. Also trat seine Clique einen Trend los: „Pelopo reist um die Welt“. Unterstützer lichteten sich bei den berühmtesten Sehenswürdigkeiten mit dem etwas markanten Porträtbild Alvaros ab und teilten das Foto auf Facebook und Instagram. So erreichte Alvaro Dubai, Paris und Venedig. Und einer der Unterstützer dieser Challenge kam mit Alvaros Porträtbild sogar nach Innsbruck.

vErsmass Eventuell inspiriert von der Durchreise unterwegs nach Venedig, findet sich Innsbruck auch verewigt in einem Gedicht des Lyrikers Tomas Tranströmer. „Innsbruck ich muss dich lassen. // Aber morgen // steht die glühende Sonne // in dem halbtoten grauen Wald: // dort müssen wir arbeiten und leben“, schreibt der schwedische Literaturnobelpreisträger in „Landschaft mit Sonnen“.

ein Friend in dEn ALPen Als komödiantisch-chaotischer Charakter wurschtelte sich Chandler Bing durch zehn Staffeln der US-amerikanischen 1990er-Kultserie „Friends“. Sein Leben scheint allerdings schon vorher abenteuerlich gewesen zu sein: In Folge 15 der ersten Staffel meint er (scherzhalber): „I dont mean to brag, but I waited tables in Innsbruck in 76.“ („Ich will ja nicht angeben, aber ich habe ’76 in Innsbruck gekellnert.“) Dass der 1968 oder 1969 geborene Chandler damals etwa acht Jahre alt gewesen wäre, zeigt, wie hart das Leben in den 1970ern gewesen sein muss.

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innsPirAtiOn

Mitte der 1480er zog Heinrich Kramer durch Mitteleuropa und brachte alleinstehende Frauen, Juden, Rothaarige, Krummnasige, Menschen mit Sommersprossen und so manchen mehr in unangenehme Situationen – und mitunter auf den Scheiterhaufen. Der Inquisitor machte auch in Innsbruck Station, mit bescheidenem Erfolg: Seine Anschwärzungsversuche erzürnten die Bevölkerung so sehr, dass Brixens Bischof einschreiten musste. Er hob Kramers Urteile auf und warf ihn kurzerhand außer Landes. Wohl nicht zuletzt diese Schmach und die darauffolgende „Pause“ gaben dem Hexenjäger sowohl Motivation als auch Muse, das Malleus Maleficarum, den „Hexenhammer“, zu verfassen. Das Buch, das bald Außenseitern aller Art zum Verhängnis werden sollte, zementierte Kramers Ruf als Wegbereiter der Hexenverfolgungen. Heute dient es vor allem in Horrorfilmen und der Metalszene als lose Inspiration und stand unter anderem Namens-pate für ein Album der Band Cradle of Filth.

Die Drolets dürften echte Innsbruck-Fans sein – auch wenn sie Mailanfragen, ob sie jemals in Tirol waren, leider nicht beantwortet haben. Das Ehepaar kehrte in den 1960ern seiner kanadischen Heimat den Rücken, um sich in Stowe im US-Bundesstaat Vermont als Hoteliers zu versuchen. 1972 eröffneten sie dort das „Innsbruck Inn“, inspiriert von den Winterspielen 1964, bei denen der gebürtige Stower Billy Kidd das erste Ski-Silber für die USA einheimste. Das Inn, das heute vom Sohn der Drolets betrieben wird, präsentiert sich im kitschigen Fake-Alpine-Charm – inklusive einer Website, die den düsteren Anfängen des Internets entsprungen scheint.

mitm RAdL Innsbruck machte wohl bei der Rad-WM 2018 ziemlichen Eindruck, nicht zuletzt wegen der Höttinger Höll. Die Macher von Zwift, einer Rennrad-Trainings-App, nahmen Innsbruck daher in ihre kleine, erlesene Runde (London, Richmond, New York City, Paris und Yorkshire) auf. Damit können Rennradler auf der ganzen Welt fiktiv-visuell auch Innsbruck befahren, jederzeit bei schönstem Wetter – einfach von zu Hause aus.

WinteRspOrtVisionAR? Wohl kein Innsbruck-Fan war Heinrich Heine – zumindest, wenn es nach den „Reisebildern“ geht, in denen er unter anderem seinen Weg nach Italien im Jahr 1828 dokumentiert. „Insbruck selbst ist eine unwohnliche, blöde Stadt“, schreibt er dort, mutmaßt aber weiter: „Vielleicht mag sie im Winter etwas geistiger und behaglicher aussehen, wenn die hohen Berge, wovon sie eingeschlossen, mit Schnee bedeckt sind, und die Lawinen dröhnen und überall das Eis kracht und blitzt.“ Ob er einfach nur schlechtes Wetter oder sogar einen Föhntag erwischt hat?

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© INNSBRUCK INN AT STOWE, ZWIFT INC., SHUTTERSTOCK.COM, DARK HORSE COMICS, ARMIN HIMMELRATH, MALLEUS MALEFICARUM/WIKI, HEINRICH HEINE/OPPENHEIM

Hexenwerk


univErsitatsStadt Nachdem Karl-Theodor zu Guttenbergs Doktorarbeit 2011 für einen Skandal gesorgt und seine politische Karriere beendet hatte, machte Spiegel-Reporter Armin Himmelrath ein Experiment. Wie leicht ist es, an ein Diplom heranzukommen und die Behörden damit zu täuschen, fragte er sich. Es war sehr leicht. Die Urkunde kostete läppische 7,99 Euro und war ausgestellt von Prof. Dr. phil. Johannes Maximilian Wischmeyer (den es nicht gibt) von der „Geisteswissenschaftlichen Universität für Bildungswissenschaften Innsbruck“ (die es nicht gibt).

Bestens versorGt B.P.R.D. – das „Bureau for Paranormal Research and Defense“ – ist eine fiktionale Organisation im Comic-Universum von Mike Mignola und Namensgeber eines Spin-offs der legendären Hellboy-Comics. In diesem müssen die Protagonisten immer wieder mit allerlei größenwahnsinnigen Spinnern, gefährlichen Monstern und übernatürlichen Wesen fertigwerden. In „King of Fear“ findet sich das Team nach einer heftigen Konfrontation mit einem Obermotz plötzlich im Karwendel wieder und wird anschließend im Innsbrucker Krankenhaus versorgt.

AlttEstamentaRisch Die Grundsätze des frommen Lebens, besser bekannt als „Zehn Gebote“, soll Moses von Gott am Berg Sinai erhalten haben. Der 2.285 Meter hohe Berg auf der gleichnamigen Halbinsel liegt heute in Ägypten und ist Wallfahrtsort für Christen, Juden und Muslime. Auf dem Gipfel befinden sich lediglich eine Moschee und eine Kapelle – Letztere ziert eine Glocke aus der Glockengießerei Grassmayr, auf der zu lesen ist: GRASSMAYR – INNSBRUCK – 1991.

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„Innsbruck, USA“ öffnete 1965 in Binghamton im Bundesstaat New York seine Pforten. Nach „typisch österreichischen Lokationen“ wie Dornbirn, Zirl, Klagenfurt und „Wein“ (sic!) benannte Pisten verliehen dem Skiresort europäisches Flair. Zur Eröffnung wurden Liftkarten nach Gewicht („One Cent per pound!“) berechnet. Doch Missmanagement machte den Andrang schnell zunichte, sodass erst Investoren und schließlich die Betreiber dem bald heruntergekommenen Skigebiet den Rücken kehrten. 1979 versetzte ein Brand den aufgegebenen Gebäuden den Todesstoß: „Innsbruck leveled“, titelte eine lokale Tageszeitung. Heute hat die Natur sich das Areal zurückerobert.

DiGitAler HelD Unter Physikern kennt man Innsbruck – spätestens seit Größen wie Rainer Blatt und Peter Zoller. Diesem Umstand hat auch Computerspielentwickler Valve Rechnung getragen: Im Playstation-2-Handbuch des Kultcomputerspiels Half-Life findet man einen Brief an den Spielehelden Gordon Freeman – seines Zeichens Physiker –, adressiert an das „Institute for Experimental Physics, University of Innsbruck, Technikerstr. 25, A-6020 Innsbruck, Austria.“

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© HALF-LIFE/VALVE, ORBX/MICROSOFT, TARGET GROUP ARCHIV, SHUTTERSTOCK.COM

PistEnmARketinG


Essen. Balsam für die Seele. Ob allein, mit der Familie oder Freunden: einfach zurücklehnen und in unseren Wohlfühlsesseln beschwingt das neue Gericht genießen.

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kopiEn in ubeRsee Von Innsbrook in Missouri hat hierzulande vermutlich kaum jemand gehört – abgesehen von Hardcore6020-Lesern, die sich an unseren Artikel über das 1998 aus dem Boden gestampfte Planstädtchen aus der September-Ausgabe 2011 erinnern. Dabei ist Innsbrook nicht alleine: Auch eine Kleinststadt in Virginia mit rund 7.000 Einwohnern schmückt derselbe Name – ebenso wie ein Dorf in Montana, das es gerade einmal auf etwa 700 Seelen bringt. Und in Florida lädt das „Innisbrook Resort and Golf Club“ auf eine Runde am gepflegten Green ein. Googelt man sich weiter nach Norden, wird man auch in Kanada fündig. Allerdings beschränkt sich die Innsbruck-Präsenz hier auf Straßennamen: den Innsbruck Way in Winnipeg, den Innsbruck Place in Waterloo und der Innsbruck Lane in einer Kleinstadt mit dem klingenden Namen „Blue Mountain“. Und natürlich darf Innsbruck auch in Whistler, der Skihochburg Nordamerikas, nicht fehlen. Dort findet man den „Innsbruck Drive“ zwischen dem „Southside Diner“ und „Samurai Bowl Whistler“, dem lokalen Sushidealer.

HerausFordernd Unter Piloten hat der Innsbrucker Flughafen einen besonderen Ruf: Weil die Landung zwischen den Bergen als eher komplex gilt, müssen sie einige Erfahrung mitbringen, um ihn anfliegen zu dürfen. Auch digitale Hobbypiloten können das nun wagen, denn in der neuesten Version des Microsoft Flight Simulators ist auch Innsbruck zu finden. Zwar bietet der Simulator insgesamt mehr als 37.000 Flughäfen weltweit. Gerade einmal 40 der ganz besonderen, darunter Dubai, L.A., Heathrow und eben Innsbruck, wurden aber von Hand detailgetreu nachgebaut.

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Besondere Umstände Die Coronapandemie hatte auch gravierende Auswirkungen auf den Bildungssektor. Schüler, Auszubildende und Studierende mussten sich auf ganz neue Bedingungen einstellen. Was das bedeutet, erklären Thomas Schmiederer (Schülerhilfe) und Walter Traxl (AZW/fh gesundheit).

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Häufigsten Zustimmungen (Kenner): Nachhilfeinstitute Studie 2020 AT der GFK Austria, Bereich Preis-/Leistung, Wahrnehmung. 2 Probestunden à 45 Min. = 1 × 90 Min. Einzelunterricht in der kleinen Gruppe. Gültig nur für Neukunden und in teilnehmenden Standorten. Nicht mit anderen Aktionen, Angeboten, Coupons oder Rabatten kombinierbar.

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: die letzten Monate waren von Homeschooling dominiert. Was hatte das für Auswirkungen auf die Schüler? thomas schmiederer: Im Homeschooling konnte der Stoff nicht wie gewohnt vermittelt werden, da die soziale Komponente und das Interaktive in der Klasse gefehlt haben. Einigen fiel es dadurch extrem schwer, die Lerninhalte zu festigen. Jetzt geht’s langsam wieder zurück zur Normalität. Wie schwer wird die erneute Umstellung für Schüler? Aspekte des Präsenzunterrichts überwiegen so stark, dass Schülern die Umstellung auf den „Normalmodus“ leichter fallen wird. Die tägliche Routine muss sich natürlich wieder einspielen. Jetzt ist es sehr wichtig, die neuen Lerninhalte „aufzusaugen“ und über die Sommerferien zu festigen, da dieses Wissen die Basis für das nächste Schuljahr ist.

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6020

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Motiviert lernen

Nicht alle haben über die Sommerferien frei – manche müssen sich auf Wiederholungsprüfungen vorbereiten. Was können Sie diesen Schülern raten? Am wichtigsten ist es, einen persönlichen Rhythmus zu finden: Es sollte jeden Tag um die gleiche Zeit gelernt werden, wobei man immer wieder Pausen einlegen sollte. Zudem empfiehlt es sich, die Lernmethoden zu wechseln: Manche brauchen Bewegung, andere müssen Inhalte hören und wieder andere sie lesen, um sie optimal aufnehmen zu können. Wer ein Stoffgebiet auf mehrere Arten lernt, lernt besser.

„Die tägliche Routine muss sich natürlich wieder einspielen.“

© SCHÜLERHILFE

TH O M A S S C H M I E D E R E R , S C H Ü LE R H I LF E

Ein „Nachzipf“ ist auch immer eine Frage der Motivation: Wie kann man sich zum Lernen aufraffen, während alle anderen die Ferien genießen? Wichtig ist, Lernstress zu vermeiden, etwa indem man einen Zeitplan samt einer Übersicht erstellt, was wann gelernt werden muss. Zudem sollten Lernerfolge aufgezeigt werden – das gibt Sicherheit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Nachhilfeinstitute bieten dafür professionelle Unterstützung.

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Etwas für die Augen Ab Oktober 2021 startet an der fh gesundheit erstmals der dreijährige FH-Bachelor-Studiengang Augenoptik. Er wird österreichweit nur in Tirol angeboten und soll für akademischen Nachwuchs in der Optikerbranche sorgen.

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: Gesundheitsberufe stehen seit dem Ausbruch von Corona stark im Fokus. Hat sich das auch am AZW und der fh gesundheit bemerkbar gemacht? walter draxl: Im Bereich der Erst- bzw. Grundausbildungen haben wir ein starkes Interesse an allen Gesundheitsberufen bemerkt. Gleichzeitig wurden viele Angehörige der Gesundheitsberufe wegen der Covid-19-Pandemie in den Gesundheitseinrichtungen benötigt und konnten sich weniger für Fort- und Weiterbildungen aufgrund des intensiven Arbeitsalltages freispielen. Wie schwer ist es für Menschen, unter den aktuellen Bedingungen eine Aus- bzw. Weiterbildung zu machen? Natürlich gibt es einen Unterschied: Wurden bisher die Unterrichte, wie

„In der Pandemie hat sich gezeigt: Gesundheitsberufe haben generell sehr gute Zukunftsperspektiven.“ WA LTE R D R A XL , A Z W/F H G E S U N D H E IT

für den Gesundheitssektor üblich, in Form von Präsenzveranstaltungen abgehalten, wurde der Alltag von Lehrenden und Auszubildenden innerhalb kürzester Zeit neu geprägt – durch Lernplattformen, Videochats, Lerntagebücher und Podcasts. Doch bereits im Mai 2020 wurden die Auszubildenden speziell für die Durchführung von praktischem Unterrichten unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen wieder ins Haus geholt. Warum sollten Interessenten gerade jetzt eine Aus- bzw. Weiterbildung im Gesundheitsbereich beginnen? In der Pandemie hat sich gezeigt: Gesundheitsberufe haben generell sehr gute Zukunftsperspektiven und genießen in der Bevölkerung ein hohes Ansehen. Darüber hinaus sind sie nicht nur krisensicher, sondern auch systemrelevant, das heißt, es besteht laufend ein großer Bedarf nach ihnen. Nicht zuletzt bieten sie gute Verdienstmöglichkeiten.

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Architek und die Berge Von der Fähigkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken – vier Architekturbüros im Porträt.

© SHUTTERSTOCK.COM

Tex t: Linda Pezzei

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tur F

ür Touristen gelten wohl am ehesten das Goldene Dachl und die Triumphpforte als die baulichen Ikonen Innsbrucks. Sportbegeisterte Architekturkenner hingegen bewundern die Eleganz der aus der Feder der mittlerweile verstorbenen Stararchitektin Zaha Hadid stammenden Bergisel-Sprungschanze oder die traditionsreiche Igler Bob-, Rodel- und Skeletonbahn aus den 1960er-Jahren. Ja – Geschichte, Andreas Hofer und der Wintersport werden großgeschrieben in der kleinen Landeshauptstadt Tirols. Auch wenn die großen Architekturgesten in der Alpenmetropole eher rar gesät sind (oder muss man nur genauer hinsehen?) – so fällt eines besonders auf: ihre charmante Alltäglichkeit. ARCHITEKTUR FÜR DEN TÄGLICHEN GEBRAUCH. Es scheint, dass moderne Architektur in Innsbruck nicht um der reinen Architektur, der bloßen Geste willen gebaut wird, sondern tatsächlich für den täglichen Gebrauch. Wir schlendern also durch die Maria-Theresien-Straße (gestaltet von AllesWirdGut), machen einen Abstecher in das Kaufhaus Tyrol (von David Chipperfield), besuchen dann die Rathausgalerien (entworfen von Dominique Perrault und gestaltet von Peter Kogeler und Daniel Buren) und genießen im 360Grad den namensgebenden Rundumblick. Weiter geht es auf einen Kaffee am Landhausplatz (realisiert von der Arge Asteludin / Stiefel Kramer / Grüner), wo wir die Skater beim Üben ihrer Tricks beobachten, und wenn uns die Sehnsucht nach Weitblick packt, steigen wir in die Hungerburgbahn (von Zaha Hadid)

und entschweben ganz selbstverständlich der Enge der Stadt. Aus kultureller Sicht locken schließlich das Tirol Panorama (von stoll. wagner+partner) und das Haus der Musik (von Erich Strolz, Dietrich | Untertrifaller) mittlerweile selbst die so vornehmlich sport- und naturbegeisterten Tirolerinnen und Tiroler in ihre heiligen Hallen der Kulturvermittlung. DA TUT SICH WAS. Dennoch fällt auf, die Mehrzahl dieser architektonischen Schmankerln stammt nicht nur aus der Feder ortsfremder Architekten, auch deren Fertigstellung liegt zumeist bereits mehr als 15 Jahre zurück – Ausnahmen bestätigen wie üblich die Regel. Dabei haben wir in Innsbruck doch eine ambitionierte Architekturfakultät, die eine Vielzahl kreativer Köpfe hervorbringt. Die Kunst liegt mit Sicherheit darin, mutig und offen über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und gleichzeitig das eigene Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Denn wenn man genauer hinsieht, dann merkt man, da tut sich was. Es brodelt und gärt im Untergrund, die jungen Wilden rücken nach. Die Architekturszene in Innsbruck verdient jedenfalls eine breitere Aufmerksamkeit und Anerkennung in der Öffentlichkeit. Die Bandbreite und Vielfalt der Innsbrucker Bürolandschaft lässt sich beispielhaft anhand einiger spannender Architekturstudios verdeutlichen – sich davon inspirieren zu lassen, ist ausdrücklich erlaubt. Besonders aufschlussreich sind in diesem Zusammenhang außerdem die Statements der Kreativen, warum Architektur gerade in Tirol spannend und wichtig ist und was ihr diesbezüglicher Wunsch für die zukünftige Entwicklung wäre.

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# Peter Reiter Architekten

ECKEN, K ANTEN, SCHRÄGEN und eine Dachterrasse mit Ausblick mit ten in Innsbruck

DIE UNI - BIB ist für viele Studenten fast schon ein zweites Zuhause.

Peter Reiter Architekten sind nicht nur ein besonders nettes Team, sondern bereits seit vielen Jahren fest etabliert in der Innsbrucker Designszene. Und – wenn auch unbewusst – den meisten unter uns mit ihrer Arbeit wohl bekannt. Welcher Student hat sich beispielsweise nicht schon Tage und Nächte in der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol um die Ohren gehauen? Oder dann doch auf das Lernen gepfiffen, um in der Bar Centrale den Unistress endlich zu vergessen? Und auch der Flughafen Innsbruck wurde maßgeblich von den Architekten mitgeprägt. Gut zu wissen, oder? Aber auch das Hotel Die Berge in Sölden oder der Dachbodenaufbau P35 in Innsbruck verdienen eine nähere Betrachtung.

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Peter Reiter im Wordrap ARCHITEKTUR IN DREI WORTEN … Raum Licht Menschlichkeit EIN PROJEKT, DAS WIR GERNE UMSETZEN WÜRDEN … eine Bushaltestelle MEIN LIEBLINGSORT IN INNSBRUCK … am Inn, hoch oben über der Stadt und vor der Hofburg OHNE ARCHITEKTUR … wären wir andere Menschen BIER ODER WEIN? … beides je nach Lust, wenn wirklich „nur“ die Wahl, dann Wein

© LUKAS SCHALLER

„Architektur ist für mich in Tirol besonders wichtig, weil durch die starke touristische Prägung der typische Tiroler Stil nach wie vor überwiegt. Die meist vorherrschende Meinung, die Gäste wollen das ja unbedingt, ist weit entfernt von einem Bewusstsein für Baukultur angesiedelt, sodass dahingehend weiterhin hoher Entwicklungsbedarf besteht … Etwas weiter westlich ist das ja schon ausprägt qualitativ hochwertiger zu finden und somit der Nachweis erbracht, was möglich ist und funktioniert.“

EIN HOTE L IST EIN HOTE L? Wer „die berge“ in Sölden besucht hat, weiß Bescheid.

Peter Reiter (1. Schatten v. r.)

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# Snøhetta

Moment mal, das klingt jetzt aber nicht sehr tirolerisch. Stimmt – Snøhetta ist ein Berg in Norwegen, nach dem sich ein dort ansässiges Kollektiv aus Architekten und Landschaftsplanern benannt hat, um anschließend die Welt zu erobern. Und dazu zählt neben Oslo, New York, San Francisco, Paris, Hongkong und Adelaide auch Innsbruck. Das ist auch gut so, denn diese interdisziplinär und vorausdenkend planende Kreativschmiede ist eine echte Bereicherung für die Stadt. Die Swarovski Manufaktur in Wattens haben sicher schon einige von uns besucht. Oder wir sind vielleicht auf dem Perspektivenweg in der Nähe der Station Seegrube auf der Innsbrucker Nordkette an den zehn architektonischen Elementen vorbeigewandert und haben den Ausblick auf das Tal genossen. Ein schönes Holzbauprojekt ist außerdem das Bürogebäude für die Alpinschule Innsbruck (ASI), einen Reiseanbieter für Individualreisen.

HOLZ spielt im Open Of f ice Space des ASI Reisen Headquar ter s in Nat ter s eine tragende Rolle.

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DIE SWAROVSKI MANUFAKTUR IN WATTENS ist Symbol der Kristallwerkstat t für das 21. Jahrhunder t.

© DAVID SCHREYER, CHRISTIAN FLATSCHER, THOMAS SCHROTT

„Grundsätzlich gibt es in Tirol spannende Architektur auf hohem Niveau. Aber die Rahmenbedingungen ändern sich. Nachhaltige und strategische Konzepte für Stadt- und Siedlungsentwicklung werden besonders in Regionen wichtiger, in denen Boden ein knappes Gut ist. Das Bewusstsein dafür steigt zwar und es gibt auch interessante Ansätze, es müsste aber noch viel breiter verankert sein. Respekt für die Natur und ein Dialog mit der spektakulären Bergwelt müssen auch fürs Bauen in den Bergen eine Selbstverständlichkeit sein.“ Patrick Lüth

Patrick Lüth im Wordrap ARCHITEKTUR IN DREI WORTEN … Raum menschlich gestalten EIN PROJEKT, DAS WIR GERNE UMSETZEN WÜRDEN … Das Kulturquartier auf dem Virgl in Bozen MEIN LIEBLINGSORT IN INNSBRUCK … Hilde Zach Ruh oder in Innsbruck generell Wiltener Platzl und Bilding OHNE ARCHITEKTUR … hat Gebautes keine Seele BIER ODER WEIN? … Craft-Bier aus dem Glas

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Das Team von Imgang Architekten plant und baut nicht nur gerne über Tirols Grenzen hinaus, sondern ebenso bevorzugt in Kooperation mit verschiedenen nationalen und internationalen Freunden und Kollegen. Das eröffnet immer wieder neue Perspektiven. Und dass ein solcher Perspektivenwechsel in der Kreativbranche durchaus erfrischend sein kann, beweist auch die Projektauswahl der Architekten für 6020 – nach Höhenlage sortiert und weit verstreut. Wir starten auf einer Seehöhe von 192 Metern mit dem Weingut Höllerer, einem eleganten Holzbau in der Wachau, welcher der Familie das Wohnen am Hof ermöglichte und den Architekten den Holzbaupreis bescherte. Es geht steil bergauf am Karnischen Höhenweg auf 1.942 Meter in Richtung Porzehütte – eine Bauaufgabe mit besonderen Herausforderungen, aber damit ist der Gipfel noch nicht erreicht: Vom Bildungshaus Wayna Warma auf der Seehöhe von 3.399 Metern scheinen die Sterne zum Greifen nah. Gemeinsam mit der Universität Innsbruck entstand hier eine Kinderbetreuungsstätte in Cusco/Peru. WAYNA WARMA: sinnstif tende Architek tur in den Anden

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© ALEXANDER KOFLER/ IN THE HEADROOM, IMGANG ARCHITEKTEN

# Imgang Architekten

ZUFLUCHT UND SEHNSUCHTSORT: die Por zehüt te am Karnischen Höhenweg in Ober tilliach


PROST MAHLZEIT, dass der Umbau des Weinguts Höllerer in Engabrunn so gut gelungen ist.

„Bauen in Tirol ist besonders. Begrenzter wie begehrter Raum, unwirtliche Umgebung und zugleich schöne wie wilde Landschaft fordern sorgsame und qualitative Antworten der ArchitektInnen. Es prägen aber nicht nur die Entwürfe der ArchitektInnen die Baulandschaft, sondern die bestehenden Gesetze und Richtlinien. Die Bauvorschriften sollten eine möglichst freie und vielfältige Architektur fördern.“ Imgang Architekten

Imgang Architekten im Wordrap ARCHITEKTUR IN DREI WORTEN … Gestaltung von Lebensraum EIN PROJEKT, DAS WIR GERNE UMSETZEN WÜRDEN … Museum MEIN/UNSER LIEBLINGSORT IN INNSBRUCK … Franziskanerplatz OHNE ARCHITEKTUR … hat unser Leben keine Bühne und ist somit nicht lebenswert BIER ODER WEIN? … Hängt von der Höhe des Bauplatzes ab

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# He und Du

GUT DRAUF. Wohnen higher level für Schwindelfreie.

He und Du, das sind Christian Hammerl und Elias Walch, zwei Mittdreißiger, die einfach anders sind. Und das ist im positivsten aller Sinne gemeint. Man könnte sie vielleicht als die jungen Wilden der Innsbrucker Designszene bezeichnen. Unkonventionell und immer gut drauf. Gut Drauf heißt auch eines ihrer Lieblingsprojekte. Hier ist alles schräg – nicht nur die Dachflächen. Im baufälligen Dachboden eines 100 Jahre alten Hauses im dörflichen Hötting wird unterm Dach gewohnt. In der Wohnung wachsen die Kinder, auf dem Dach die Kräuter. Das Projekt Super Studio hauchte einem alten Keller im Sinne der Nachhaltigkeit und unter Verwendung von Bestandsmaterialien neues Leben ein. Am Feuerbachl haben die Architekten zwei Häuser zu einer Einheit gestapelt und dem Innenraum dadurch viel Luft nach oben gegeben. „Wenn dann zusätzlich noch ein Bach und ein Wald auf dem Grundstück liegen, kann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen”, finden die Architekten.

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© HE UND DU, THOMAS SCHROTT

„Beim Bauen in den Alpen stellt sich für uns oft die Frage, wieso manche Akteure sich ihre eigene Realität zurechtlegen. In meist touristisch hochgezüchteten Regionen driftet das Bauen in den Schein ab und das Hinterfragen, warum etwas so aussieht, wie wir es kennen, verliert an Bedeutung. In unseren Augen ist es aber die Ehrlichkeit, die sich in der Architektur widerspiegeln sollte. Es ist doch schön mitanzusehen, wie die Zeit und das Erlebte das Äußere formen. Man muss halt dazu stehen können und es auch wollen.“

AM FEUERBACHL wohnt es sich natürlich zwischen Bach und Wäldern.

He und Du

DAS SUPER STUDIO ist nicht nur super schick, sondern auch supernachhaltig.

He und Du im Wordrap ARCHITEKTUR IN DREI WORTEN … Magie des Natürlichen EIN PROJEKT, DAS WIR GERNE UMSETZEN WÜRDEN … Architektur, die niemanden ausgrenzt UNSER LIEBLINGSORT IN INNSBRUCK … Auch nach längerem Überlegen konnten wir uns auf keinen bestimmten Lieblingsort festlegen. Das große Ganze macht Innsbruck zu einem Teil unseres Lebensraumes. OHNE ARCHITEKTUR … hätten wir nicht viel zu tun BIER ODER WEIN? … Wieso oder? 37


Entgeltliche Einschaltung

IVB News

Drei Seiten Mobilität

Für ein radfreundliches Innsbruck: Thomas Schroll (Nordkettenbahnen), Martin Baltes (IVB) und Patrick Meraner freuen sich über das neue Angebot auf die Nordkette.

Mit Rad in Bus und Bahn Das Biketransport-Angebot in Innsbruck wird weiter ausgebaut. Unter anderem werden Fahrräder in der Hungerburgbahn nun wieder ganztägig mitgenommen. Die IVB und die Nordkettenbahnen haben ihr Angebot zur

damit ein wichtiges Angebot für RadfahrerInnen zurückge­

Fahrradmitnahme vor Kurzem erneut erweitert. Seit Mitte Mai

wonnen. Wir begrüßen, dass IVB und Nordkettenbahnen

werden in der Hungerburgbahn wieder ganztägig Fahrräder

wieder einen großen Schritt auf uns BikerInnen zugehen.“

mitgenommen, zudem ist die Mitnahme sowohl in der Hungerburgals auch in der Seegrubenbahn in den Randzeiten (d. h. jeweils bis 10:00 und ab 16:30 Uhr) kostenlos. Der Zustieg erfolgt an den Stationen Congress und Hungerburg, wobei insgesamt bis zu zwölf Fahrräder transportiert werden können. An den Bussen der IVB wiederum sind Radträger angebracht, die uneingeschränkt benutzt werden können. Von diesem Ausbau des Angebots profitieren nicht nur Anrainer­ Innen, sondern insbesondere die lebendige Bikeszene in der Tiro­ler Landeshauptstadt. Das sehen auch deren Sprecher, Verena Böhm-Hennes und Patrick Meraner, so: „Innsbruck hat

Wer hat Vorrang? An den Radträgern am Heck der IVB-Busse ist die Fahrrad­ mitnahme uneingeschränkt möglich, in den Fahrzeugen selbst gelten aber spezielle Regeln: An Werktagen werden Bikes etwa nur von 09:00 bis 15:00 Uhr sowie von 18:30 bis 06:00 Uhr mitgenommen, es gilt eine Beschränkung von maximal zwei Rädern pro Bus. Zudem haben Rollstuhl­fahrerInnen und Fahrgäste mit Kinderwägen immer Vorrang im Bus – unabhängig von der Zeit.


ivb.at

Zurück zur Lektüre Vom 10. bis 15. Juni heißt es auch heuer wieder „Innsbruck liest“. Im Rahmen der Initiative werden 10.000 Bücher gratis an die Bevölkerung verteilt.

Vorhang auf! Das Tiroler Landestheater hat seine Pforten wieder geöffnet. Gefeiert wird das Ende der Zwangspause unter anderem mit einer Schumann-Aufführung. Wie viele andere Veranstaltungen auch, musste „Innsbruck liest“

Seit Mitte Mai dürfen heimische Kulturbetriebe wieder vor

im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt

Publikum spielen – und damit auch das Tiroler Landestheater,

werden. Die dafür besorgten Bücher – 10.000 Stück von Milena

das Tiroler Symphonieorchester und das Haus der Musik in

Michiko Flašars Roman „Herr Katō spielt Familie“ – wurden

Innsbruck. Der große Andrang nach der Öffnung des Karten-

inzwischen eingelagert und werden nun mit einem Jahr Verspä-

vorverkaufs zeigt, dass der Hunger nach Kultur nicht unter der

tung an die Bevölkerung ausgeteilt. Denn in diesem Jahr geht das

Corona-Pandemie gelitten zu haben scheint – ganz im Gegenteil.

von der Stadtbibliothek Innsbruck organisierte Projekt wieder planmäßig über die Bühne – und das bereits zum 17. Mal.

Trotz entsprechender Sicherheitsauflagen will das natürlich gefeiert werden. Deshalb wird an drei Tagen im Juni ein

Neben der Verteilaktion wird im Rahmen von „Innsbruck liest“

ganz besonderes Klavierkonzert geboten, nämlich die von

auch ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten. Geplant sind

Robert Schumann komponierte Fantasie-Overtüre Romeo

unter anderem ein literarischer Abend im Alpenzoo sowie eine

und Julia. Sie gilt als eines der meistgespielten Werke dieser

Filmvorführung im Leokino. Die IVB unterstützen das Projekt als

Gattung und zeichnet sich unter anderem durch ihren

Partner und helfen bei der Verteilung der Bücher. Diese gibt’s am

poetischen Ideenreichtum aus.

11. Juni von 14:00 bis 16:00 Uhr an der Haltestelle Sillpark sowie in den Linien 2 und 5 und am 14. Juni von 07:30 bis 09:00 Uhr

Spieltermine sind am 23., 24. und 25. Juni jeweils im Congress

am Terminal Marktplatz.

Innsbruck. AbonnentInnen und Leopold-Mitglieder erhalten auf Nachfrage an der Kasse des Tiroler Landestheaters

Weitere Infos findet man online auf

ein IVB-Ticket, das am Tag der Vorstellung auf allen Linien

stadtbibliothek.innsbruck.gv.at/innsbruckliest.

der IVB gültig ist.


ivb.at

Umfangreiches Wissen Über 3.650 Kurse und Lehrgänge werden am Campus des WIFI Innsbruck angeboten. Und die Bandbreite ist groß.

Vor Kurzem wurde das WIFI Innsbruck von 300 Personal­ verantwortlichen und ebenso vielen ArbeitnehmerInnen zum Seminar­anbieter Nummer eins in Österreich gekürt. Die Gründe dafür liegen unter anderem in der hervorragenden Qualität der Infrastruktur und in der einzigartigen Expertise der rund 1.600 TrainerInnen. Die Kurse selbst weisen ein großes Spektrum an Themen auf und reichen von Hörgeräteakustik über Kochen bis hin zu Mechatronik. Genauere Infos zum Programm gibt’s unter www.tirol.wifi.at.

Es läuft wieder Mit dem Tiroler Frauenlauf findet das erste große Laufevent seit dem Ende des Lockdowns statt. Startschuss ist Ende Juni. Das Warten hat ein Ende: Endlich darf auch wieder gemeinsam gelaufen werden. Gelegenheit dazu gibt’s Ende Juni im Rahmen des Tiroler Frauenlaufs. Gestartet wird das Event am Freitag, 25. Juni, mit dem TT-Kinderlauf, bevor einen Tag später der Tiroler

eine kostenlose Testmöglichkeit und Maskenpflicht im Start- und

Frauenlauf und einen weiteren Tag darauf der erste Tirol-läuft-

Zielbereich vor. Zudem werden die Läufe in 50er-Gruppen statt-

Halbmarathon & 10er stattfinden wird, bei dem die Distanzen so-

finden, sodass Sicherheitsabstände gewahrt werden können.

wohl einzeln als auch in Staffeln bewältigt werden können. Somit ist für jeden die passende Herausforderung dabei. Damit die Veranstaltung gefahrlos durchgeführt werden kann, wurde ein spezielles Sicherheitskonzept ausgearbeitet. Dieses sieht unter anderem das „3G“-Gesetz am gesamten Gelände,

Lust zu laufen? Die IVB verlosen zwei Startplätze für den Tiroler Frauenlauf. Dafür einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Frauenlauf“ an marketing@ivb.at schicken.

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck, T +43 512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur Fotos: IVB/Berger, Stadt Innsbruck, TSOI, Stephan Elsler


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Teilnahmebedingungen: Teilnehmen darf jeder, der mindestens 10,- Euro an der Bar und/oder im Restaurant konsumiert, bzw. einen Einkauf im RockShop tätigt. Die Teilnahme ist auch möglich, wenn die Rechnung zwischen Gästen geteilt wird. Mit jedem Besuch ist eine Teilnahme möglich. Mindestalter für die Teilnahme ist 16 Jahre. Die Daten werden nur auf ausdrücklichen Wunsch, durch Bestätigung des Newsletter-Abos, von uns bis auf Widerruf zu Marketingzwecken verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Die Auslosung erfolgt live auf Facebook am 10. September 2021. *Keine Barablöse möglich.

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Der B a c o n Burger mit p ec k veganem S

Was p as s ie rt e ig e nt li c h mit d e m C a m m er l a nd e r- H a u s am M a r k t p l a t z? Noch im Dezember berichtete 6020 über die neuen Pläne von Stephanie Cammerlander am Marktplatz. Nach dem plötzlichen Wegfall des vietnamesischen Restaurants Nguyen scheint nun festzustehen, was uns am Marktplatz demnächst erwarten wird. Neben einem vegan-vegetarischen Restaurant soll hier eine neue Marktbar mit einer Eisdiele entstehen, die auf regionale Bauernprodukte setzt. Außerdem ist ein Takeaway-Burgerladen in Planung. Der bunte Gastromix soll bereits im Herbst eröffnen, „vorausgesetzt die Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen lassen es zu“, so Stephanie Cammerlander.

Alles bleibt besser De r A rk a d e n h o f h a t de n Loc kdo wn g e n ü t z t , u m di e Kü c h e u m z u ba u en u n d de n G a s tra u m z u m o de r n i s i e r e n. AUSSEN WIE IMMER – innen noch besser.

Eine größere Küche mit Sichtfenster zum Gastraum sorgt im Arkadenhof nicht nur für mehr Transparenz, sondern auch für einen weiteren Qualitätsschub bei den Speisen. Auch personelle Verstärkung gibt es zu vermelden – Jan Tielsch, bekannt aus dem ehemaligen Chez Nico, unterstützt die Küche. Neben Klassikern wie Thunfisch in Sesampanade, Tagliata oder Beef Tatar f inden sich jetzt auch viele regionale Köstlichkeiten und asiatische Currys im Programm. Neu sind auch ein Gruß aus der


Von früh bis spät

© AXEL SPRINGER, SWING-KITCHEN, PRIVAT

WER BRUNCH MAG, wird Das Wilten lieben.

D a s W i l te n s t a r t e t e n dl i c h du r c h . Viel erinnert nicht mehr an das alte Testarossa, das jahrzehntelang an diesem Ort zu Wilten gehörte wie der Gin zum Tonic. Gleich sieben Tage die Woche hat Das Wilten geöffnet, um 8 Uhr geht es mit Brunch los, der – wie es sich für eine Studentenstadt gehört – bis 16 Uhr erhältlich ist. Danach schaltet man in den Bar-Modus mit einer feinen Cocktail- und Mule-Auswahl. Wer am Abend Hunger verspürt, darf sich auf drei verschiedene Club-Sandwiches freuen. Langsam, aber sicher wird die Leopoldstraße zur Kulinarikmeile und Das Wilten verstärkt diesen Umstand erfreulicherweise. Unser Tipp: Unbedingt die Baked Beans probieren und auch den Blueberry-Cake sollte man nicht unversucht lassen.

Bald auch in Innsbruck D as vegan e B u r ger konz ept SW I N G -KI TC HEN eröffnet in d e r Al t st a dt . In Wien und Graz gibt es sie schon – die Swing-Kitchen. Hinter dem Namen verbirgt sich ein zeitgemäßes wie hippes Burgerkonzept. Alle Produkte sind vegan und wollen nicht nur einen modernen Lebensstil fördern, sondern auch die Ressourcen schonen. Auf www.swingkitchen.com kann man sich nicht nur die Zeit bis zur Eröffnung vertreiben, sondern erfährt auch, wie viel Wasser, Energie und Treibhausgase das ambitionierte Projekt gegenüber herkömmlichen Burgerkonzepten einsparen konnte.

AUSSEN P F UI , I N N EN HUI Un d w i e de r e i n n e u e r Su s h i l a d e n i n I n n s br u c k – da s H a c h i i n de r H ö tti n g e r Au So viel sei schon mal verraten: Das Auge isst bei Hachi nicht mit, sollte es zumindest nicht. Denn das Lokal in der Höttinger Au macht keinen einladenden Eindruck. Umso überraschender dafür die Sushiqualität, bei der Fisch und Reis perfekt passen. Auch die Sushi-Bowl konnte überzeugen, der Salat war Durchschnitt, zählt aber im Sushiladen wohl auch nicht zu den SignatureGerichten. Kurzum: Solides Sushi zum fairen Preis, am besten als Takeaway für die eigenen vier Wände.

Küche und das Sorbet für zwischendurch bei längeren Gelagen. Zwischen den Tischen gibt es nun übrigens Stoffwände, um den Abstand zum Nachbar tisch zu gewährleisten, aber das ist in den Sommermonaten nachrangig. Denn da f indet man den Arkadenhof- Gast vor wiegend im wunderschönen Gastgarten. Kurzum: Dank Michael und Christina Tschoners unermüdlichem Einsatz konnte der Arkadenhof noch einmal zulegen – unbedingt ausprobieren! 43

So l i d e s Sush i für zu Hause


„Offen, frei und leicht“

WELCOME BACK Vielen Dank für die treue Unterstützung während der Langen Durststrecke, jetzt dürfen wir wieder für Dich da sein!

Da s G a s th a u s G o l d e n e s D a c hl hat si ch n e u e rfu n d e n u n d w i l l k ü n f t i ghi n n i cht n u r To u r i s t e n , s on de r n a u c h Ei n hei mi sche m i t m o d e rn e r T i ro l e r Kü c h e verso rgen .

MO - FR 0 8 - 2 2 UHR SA 10 - 2 2 U HR S ON N & FEI IS T FRE I

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Die Kurs- und Veranstaltungsplanung darf noch nicht mit uns Glücklich sein, aber schaun wir mal wie schnell das noch kommt.

ouristen, die ihr Schnitzel möglichst nahe an unserem Wahrzeichen konsumieren wollten, waren im Gasthaus Goldenes Dachl stets gut bedient. Einheimische suchte man hier bisher vergebens, wenn überhaupt fand man sie nur in Begleitung ausländischer Gäste. Und so wurde das Gasthaus mit seinen urigen Möbeln und angestaubten Stübchen schon im ersten Lockdown zum Coronaopfer, ja es schien fast ein bisschen so, also käme ein unbeeinf lussbarer Grund nicht ganz ungelegen, um das in die Jahre gekommene Wir tshaus zu schließen.

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TIROLER KÜCHE, im 21. Jahrhunder t angekommen

Reservierungen: +43 699 138 202 37 44


„ ARCHITEKTONISCH ALLES UMGEKREMPE LT“ – das neue G oldene Dachl

Nun hat Stephanie Cammerlander, Geschäftsführerin des ganz in der Nähe gelegenen Strudel-Cafés Kröll, die Lokalität übernommen, diese nicht nur entstaubt, sondern ordentlich renoviert und komplett neu konzipiert. „Ich wollte ein traditionelles Gasthaus ins Heute interpretieren“, erklär t die Gastronomin. Architektonisch wurde dafür alles umgekrempelt. Nicht nur neue Mö bel zieren jetzt das Innere des Restaurants, auch größere Fenster lassen deutlich mehr Licht in die alten Stuben, die nicht mehr mit kitschigem Schnickschnack verzier t, sondern einfach gehalten wurden. „Offen, frei und leicht“, so möchte Cammerlander ihr neues Gasthaus sehen, und das soll sich auch in der Speisekarte niederschlagen. Traditionelle Tiroler Küche dominier t, jedoch ebenfalls im 21. Jahrhundert angekommen. Wo es geht, wird auf Regionales und Saisonales gesetzt. Echte Tiroler Raritäten wie Paunzen – wahlweise mit Kraut oder Apfelmus – f inden sich auf der Kar te wieder und auch der Tiroler Urfisch Huchen aus dem Ötztal kommt im neuen Dachl auf den Tisch. Selbst vegane und vegetarische Gerichte f inden sich auf der Kar te, immer noch nicht die Regel in der Tiroler Wir tshausküche. Auch auf die Kröll-Strudel muss man nicht verzichten – nicht zuletzt deshalb, weil die se genau hier hergestellt werden.

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ES S EN

LO K A L DES MONA TS

TRI N KE N

DREI GUTE GRÜNDE für einen Besuch der Paninothek

Paninothek – angekommen

Mehr K u n s t w er k als Pizza

S

chwer ließ sie sich in der Vergangenheit einordnen. Bar? Restaurant? Brotladen? Nur die wenigsten wussten genau, was das Schwesternlokal der Pizzerei sein wollte. Ein Besuch in den neuen Zeiten macht schnell klar: Die Unsicherheit ist vorbei, die Paninothek ist die neue Topadresse in Innsbruck, wenn man nach italienischem Lifestyle auf höchster Qualität sucht. Die drei Säulen, auf denen das hoffentlich von Erfolg gekrönte Rezept fußt, haben allesamt Namen. Marco Daniele Rizzo ist der Erste im Bunde und für die einzigartigen Pizzen in der Paninothek verantwortlich, die mit den bekannten Pizzen in Innsbruck wenig gemein haben. Die „Mediterranea“ zum Beispiel ist jeden ihrer 16 Euro Wert, kommt sie optisch als Blüte geformt auf den Teller, belegt mit gelben Tomaten, Burrata, CetaraSardellen, gerösteten Pinienkernen und Kräutercrumble. Der Zweite im Bunde hört auf den Namen Domenico Lancelotti, eigentlich hört er auf seinen Spitznamen Mimmo und ist eine Küchenlegende in Innsbruck. Rund

17 Jahre arbeitete er für Peppino Conte, erst im Solo Pasta, zuletzt im il Convento am Franziskanerplatz. Er bringt die Erfahrung und Expertise mit für alle Gerichte, die nicht aus dem Pizzaofen kommen, oder anders formuliert: so ein Beef Tatar (vom Fassona-Rind, 16 Euro) wird man Innsbruck wohl kein zweites Mal finden. Das Trio wird mit Cingiz Überbacher komplettiert. Der Paninothek-Eigentümer freut sich über sein neues Küchenteam, nicht zuletzt weil ihm jetzt endlich mehr Zeit bleibt, um sich seiner Passion zu widmen, dem Wein. In diesem Fall nicht dem Trinken, sondern dem Empfehlen – denn zu diesem guten Essen muss man einfach den passenden Wein genießen.

DIESES RIND ist nicht umsonst gestorben.

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© AXEL SPRINGER

Die Paninothek am Bozner Platz hat sich im Lockdown neu erfunden – das Ergebnis kann sich sehen lassen.


DER VIERTE STREICH Bio-Kräuter

Da s F arin a in d e r I nnsbr u c ker Al t st a d t i s t da s vierte Lokal d e r Du e- S i c i l i e-Fa m i l ie .

Das Stammhaus in der Höttingergasse hat es vorgemacht: Gute Pizza, solide italienische Küche und Personal, das kein Wort Deutsch spricht – das sind die Zutaten, damit man sich auch in Innsbruck wie im Italienurlaub fühlen kann. Es folgten ein kleines Lokal in der Markthalle (La Piccola), eine hochentwickelte Pizzamaschinerie in den Viaduktbögen (A Casa), eine interne Aufteilung des Imperiums und jetzt nach dem Lockdown die Eröf fnung des La Farina in der Altstadt. Gleich links unter dem Goldenen Dachl, hebt sich der neue Pizza-Hotspot erst mal nicht von den anderen Touristenlokalen ab. Die Preise sind sportlich, die Öf fnungszeiten erfreulich: täglich von 11 bis

GASTGARTEN: Außen Touristenlokal – innen echter Italiener

21 Uhr wird hier derzeit ge kocht. Die wie für Due Sicilie üblich sehr teigige Pizza ist auch hier außen knusprig und innen weich und kommt mit besonderen Toppings daher, unser Tipp: die Vitello Tonnato. Mehrere Vorspeisen (passable Fischsuppe, her vorragende Cannelloni, leckerer frittier ter Mozzarella), ein paar solide Pastagerichte und diverse Nachspeisen (allesamt eher Durchschnitt) runden das Speisenangebot ab. Für 5,80 € gibt es zudem eine große Auswahl an italienischen Spritzgetränken. Das alles zusammen ergibt ein stimmiges Bild und man fühlt sich auch hier wie in Italien – allerdings eher in Lazise als in Rom oder gar Sizilien.

Michael Strillinger produziert in Söll seit vielen Jahren Topf- und Schnittkräuter. Die hervorragende Qualität der Produkte ist weithin bekannt. Für den Tiroler Ursprung bürgt das Gütesiegel „Qualität Tirol“.

biovomberg.at

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en Pizza: Auß en n in , knusprig d p er f e k t weich – un en zum Teil 47

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SERIE

R ÜHR E I! MundArt verquirlt heute Eier und bäckt sie zu einer köstlichen Frittata mit frischen Kräutern. von Flo Seidl

Pfannkuchen, Palatschinken, Crêpes, Blinis, Tortilla oder Frittata. Eierspeise geht immer! Egal ob zum Frühstück, zum Mittagessen oder als herzhafter Snack zum Aperitif: Eierspeisen werden rund um den Globus in Dutzenden Varianten, mal mit, mal ohne Mehl, herzhaft und süß, dünn und dick, offen und zu gebacken und serviert. So einfach die Zutaten, so vielfältig sind die Namen und Rezepte für eine einfache Eierspeise.

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MUNDA RT

Heilpflanze vom Mittelmeer Der Echte Thymian (Thymus vulgaris) zählt zu den bekanntesten mediterranen Küchenkräutern. Die wertvolle und sehr vielseitig einsetzbare Heilpflanze hat ihren Ursprung im westlichen Mittelmeerraum. Seit dem Mittelalter wird das Heilkraut in Klostergärten angebaut und ist heute aus kaum einem Hausgarten mehr wegzudenken. Thymian wirkt unter anderem schleimlösend und verdauungsfördernd, hustenstillend und krampflösend. Außerdem gilt Thymian als natürliches Antibiotikum. Daneben schätzt man das Kraut wegen seiner antiseptischen Wirkung. Innerlich findet der Echte Thymian Anwendung bei verschiedenen Atemwegserkrankungen, wie Husten, Asthma und Bronchitis, er kann aber auch lindernd bei Verdauungsstörungen und Magenschleimhautentzündung wirken.

Das Rezept: Kräuter-Frittata

Zutaten: 6 Bioeier, 100 ml Milch oder Sahne, Salz, Pfeffer, Muskatnuss, 2 Handvoll frische Kräuter nach Wahl (z. B. Petersilie, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Thymian, Basilikum) 1 rote Zwiebel, 1 Rispe Cocktailtomaten, Butterschmalz zum Ausbacken Zubereitung: Den Ofen auf 170° C vorheizen. Frische Kräuter waschen, ausschütteln, vom Stängel zupfen und klein hacken. Eier mit Schlagrahm in einer Schüssel verrühren, frische Kräuter hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss kräftig abschmecken. Zwiebel schälen, eine Hälfte in Würfel, die andere Hälfte in Scheiben schneiden.

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Etwas Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel darin glasig andünsten, die Eier-Kräuter-Mischung zugießen und die Pfanne in den Ofen stellen. Etwa 6 Minuten backen. Dann gibt man noch die Zwiebelringe und die Tomaten auf die Frittata und lässt sie weitere 10 Minuten backen, bis sie vollständig gestockt ist. Aus dem Ofen nehmen, etwas auskühlen lassen, mit frischen Kräutern garnieren und servieren! Guten Appetit!

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Kennwort: „MundArt“ Einsendeschluss: 30. Juni 2021 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

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Innsbruck ist kein leichtes Pflaster für Straßenmusiker: Wer, wann, wie und wo spielen darf, regelt seit 2017 eine städtische Verordnung, die oft für Verunsicherung sorgt. 6020 hat mit Betroffenen über den Status quo und den Wunsch nach Veränderung gesprochen. Text: Christiane Fasching – Fotos: Franz Oss

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„DIE POLIZEI IST MANCHMAL SCHON AN UNS VORBEIGEFAHREN, HAT ABER NIE ETWAS GESAGT.“ M A R KU S S E E B E R

M

usik kann Brücken bauen. Und einen Briten dazu bewegen, seinen Lebensmittelpunkt von Newcastle nach Innsbruck zu verlegen. Adam E. Holton kann ein Lied davon singen: Als er vor ein paar Jahren durch Neuseeland reiste, traf er dort auf einen Dudel­sackspieler aus Tirol, der ihn sofort mit seinem Sound bezirzte. Im Gespräch entpuppte sich der redselige Virtuose dann als Mitglied der Straßen­musikcombo „Glump & Plunder“, der Adam in höchsten Tönen von den Vorzügen seiner Heimat vorschwärmte. Offenbar mit Erfolg: Seit 2019 lebt der heute 32-Jährige nun schon in Innsbruck, wo er als Autor und Musiker seinen Lebensunterhalt verdient. Und gelernt hat, dass das Geld nicht auf der Straße liegt. In seiner Anfangszeit wollte der Multiinstrumentalist, der Gitarre, Klavier und Maultrommel spielt, nämlich Innsbrucks Gassen, Straßen und Plätze als Bühne nutzen. Dabei erkannte er aber rasch, dass hier die Bürokratie den Ton vorgibt. Seit 2017 gilt für Straßenmusiker in Innsbruck ein ziemlich strenges Regelwerk, das unter anderem das Spielen von Schlagwerk- und Blechblasinstrumenten untersagt und einen Bescheid vorschreibt, der pro Woche 64,30 Euro kostet. „Für Musiker, die nur einen Tag in der Stadt sind, zahlt es sich damit gar nicht aus, zu spielen. Schließlich gibt es auch Tage, an denen man nicht mehr als 25 Euro einspielt“, sagt Adam, der nicht einsieht, warum Straßenmusiker nur aus Spaß an der Freude auftreten sollten. ÜBER GEBÜHR. Im Österreichvergleich zählt Innsbruck damit übrigens zu den Gebührenspitzenreitern: Nur in Linz müssen Straßenmusiker noch tiefer in die Tasche


Aktuelle Regeln für Straßenmusiker in Innsbruck Wo darf musiziert werden: Nordseitig von der Annasäule Vor der Spitalskirche Vor dem Stadtturm Kreuzung Kiebachgasse/Seilergasse Franziskanerplatz

Wann darf musiziert werden: • 1 . März bis 15. Oktober: Dienstag bis Sonntag 14 bis 15 Uhr, 16 bis 17 Uhr, 18 bis 19 Uhr (nicht vor der Spitalskirche) • 1 . Juni bis 1. September: zusätzlich freitags, samstags und sonntags 20 bis 21 Uhr • Montag ist Ruhetag

Das ist zu beachten: • G espielt werden darf nur mit einem Bescheid, der beim Amt für allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen ausgestellt wird. Kosten pro Woche: 64,30 Euro. • Die Genehmigung wird für eine Woche an maximal vier Musikgruppen bzw. Einzelkünstler erteilt. • Eine Gruppe darf höchstens vier Personen umfassen. • Das Musizieren mit Blechblas- und Schlag­ werkinstrumenten ist nicht gestattet. • Elektronische Verstärker sind nicht erlaubt.

„WENN ICH SEHE, WIE DIE LEUTE BEIM ZUHÖREN ANFANGEN ZU LÄCHELN, GIBT MIR DAS UN­ GLAUBLICH VIEL ENERGIE.“ MARC PERIN

greifen und pro Tag 30,70 Euro für eine Spielgenehmigung bezahlen. Doch Adam wurmen noch andere Dinge an der aktuellen Verordnung: Dass das Musizieren zurzeit nur an fünf Plätzen erlaubt ist, findet er genauso kontraproduktiv wie die Tatsache, dass pro Woche nur vier Genehmigungen gleichzeitig erteilt werden. Um die Lage für Straßenmusiker zu verbessern, hat er deshalb eine Petition ins Leben gerufen, die unter anderem vorsieht, dass eine Genehmigung fortan nur noch 40 Euro im Monat kostet, auch Orte wie der Marktplatz, das Wiltener Platzl, der Hofgarten, der SOWI-Vorplatz und die Uniumgebung am Innrain bespielt werden dürfen und die Zahl der erteilten Genehmigungen massiv nach oben geschraubt wird. Aber würden mehr Musiker nicht auch mehr Stress und sogar Lärm für jene Menschen bedeuten, die in der Stadt leben oder arbeiten? Adam hält kurz inne und wartet, bis sich die Geräuschkulisse eines im Landeanflug befindlichen Flugzeugs verzogen hat. „Ich habe oft das Gefühl, dass manche Leute in Innsbruck nur Stille wollen, 52

um die Flugzeuge besser hören zu können“, meint er. Und grinst. Die Bedenken aus der Innenstadt, wo sich so mancher vom stetigen Musikpegel gestört fühlt, nimmt er trotzdem ernst. Deshalb regt er auch die Installation eines Koordinators für Straßenmusiker an, der darauf schauen soll, dass sich die Musiker in der ganzen Stadt verteilen und dadurch keine groben Konflikte aufkommen. Mit seiner Petition, für die er mittlerweile mehr als 1.100 Unterschriften gesammelt hat, will Adam auch einen Beitrag zur „Innsbrucker Kulturstrategie 2030“ leisten. Sein Traum: Das als Studenten- und Sportstadt angepriesene Innsbruck soll überdies ein Ort der musikalischen Vielfalt werden. Ein Ort, an dem Traditionen gewahrt werden und trotzdem Raum für Neues bleibt. Und für Musiker, die lieber im Sonnenlicht als im Rampenlicht


IN DER URBANEN AUSLAGE: Marc und Markus sind froh, dass sie nach monatelanger Spielpause jet zt wieder die Straße zur Bühne machen können.

Vier Fragen an Bgm. Georg Willi Im 6020-Interview zeigt sich Bürger­meister Georg Willi offen für eine Auflockerung der Regeln für Straßenmusiker. Vorstellbar sind für ihn die Zulassung von kleinen Verstärkern und eine Aufstockung der zu bespielenden Orte. Auch für Darbietungen mit Blechblas- und Percussioninstrumenten soll in seinen Augen Platz geschaffen werden.

6020

auftreten. Adam: „Im Zentrum einer Stadt passiert nun einmal das Leben und Musik ist ein wichtiger Teil davon. Sie bereichert uns.“ AM ENDE DES TUNNELS. Markus Seeber und Marc Perin stehen im Tunnel, der zum Franziskanerplatz führt, und jammen glückselig um die Wette. Eine Fußgängerin geht schon zum zweiten Mal am Gitarrenduo vorbei und verlangsamt lächelnd ihr Tempo, um mehr vom Outdoorgig mitzubekommen. Auch ein Opa mit Enkelbegleitung wippt beseelt mit und schupft den Kinderwagen im Takt zu Bob Marleys „I Shot the Sheriff“. Los lässt er ihn erst, als er die Hände zum Klatschen braucht. Livemusik hautnah zu erleben, fühlt sich nach den kulturarmen Pandemiemonaten fast schon absurd an. Für die Zuhörer wie für die Interpreten. Schließlich liegt die letzte Freiluftsession der beiden Südtiroler, die seit knapp zehn Jahren in Innsbruck leben, mehr als ein halbes Jahr zurück. Doch statt eines Coronaklagelieds stimmen sie lieber eine Lobeshymne auf die Straßenmusik an. „Wenn ich sehe, wie die Leute beim Zuhören anfangen zu lächeln, dann gibt mir das unglaublich viel Energie“, schwärmt Marc, den es schon als Teenager samt

: Herr Willi, laut dem Landes­ veranstaltungsgesetz ist die „Darbietung von Straßenkunst im ortsüblichen Umfang“ eigentlich nicht anmeldepflichtig. In Innsbruck müssen sich Straßenmusiker jedoch seit 2017 beim Amt für allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen anmelden. Was ist der Grund dafür? GEORG WILLI: Entstanden ist die Regelung vor meiner Zeit als Bürgermeister. Die Stadt wollte Rahmenbedingungen für alle Beteiligten schaffen, damit die Darbietungen von Straßenmusik­erinnen und Straßenmusikern räumlich und zeitlich entzerrt werden.

DER TON MACHT DIE MUSIK: Multiinstrumentalist Adam wünscht sich mehr Rechte für Straßenmusiker in Innsbruck. Und hat deshalb eine Petition ins Leben gerufen.

„IM ZENTRUM EINER STADT PASSIERT NUN EINMAL DAS LEBEN UND MUSIK IST EIN WICHTIGER TEIL DAVON.“ A DA M E . H O LTO N

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Die Gebühr für den Bescheid liegt bei 64,30 Euro pro Woche. Im österreichweiten Vergleich ist Innsbruck damit eines der teuersten Pflaster für Straßenmusiker. Will man sie damit davon abhalten, in Innsbruck Halt und Musik zu machen? Dieser Betrag wurde damals beschlossen. Wenn man über neue Regeln nachdenkt – und das halte ich in Zeiten von Corona für notwendig –, sollte man auch diesen Punkt behandeln. Belästigung oder Bereicherung? Wie ist Ihre Haltung zu Straßenmusik? Für mich ist Straßenmusik jedenfalls eine Bereicherung. Mir ist Vielfalt bei den Darbietungen wichtig. Das beinhaltet auch, dass kleine Verstärker für Sängerinnen und Sänger erlaubt sein sollten. Lautere Darbietungen, etwa bei Blechblas- und Percussioninstrumenten, müssen auch ihren Platz finden – allerdings wird man dafür „robustere“ Plätze oder Straßen auswählen, damit man Konflikten mit Anrainerinnen und Anrainern aus dem Weg geht. Aktuell ist es erlaubt, an fünf Orten in der Innenstadt Musik zu machen. Wäre es für Sie denkbar, die Liste der zu bespielenden Plätze zu erweitern? Ja, unbedingt. In Coronazeiten sind Ausdehnung und Entzerrung ein zentrales Steuerungsinstrument. Das gesellschaftliche Leben wird sich über die kommenden Monate – nach wie vor – vermehrt im öffentlichen Raum abspielen. Straßenmusik erfüllt diesen Raum mit Leben und lädt die Menschen ein, dort zu verweilen. Ich würde mich freuen, wenn diese Entwicklung auch über die Krise hinaus bestehen bliebe.


Andere Städte, andere Sitten

KOMM, SING MIT: Elena lässt sich nicht zweimal bit ten, al s sie von Markus und Marc zu einer spontanen Jamsession eingeladen wird.

Wien Für die meisten Plätze in Wien brauchen Straßenmusiker eine Platzkarte. Diese wird bei der MA 46 ausgestellt, gilt für einen Monat und kostet 6,54 Euro. Im Sommer 2017 haben die Wiener Linien zudem das Projekt „U-Bahn-Stars“ ins Leben gerufen: Um ein U-Bahn-Star zu werden, müssen Künstler mindestens 18 Jahre alt sein und ein Casting bestehen. In der Folge bekommen sie einen Ausweis und können sich im Online­kalender für bestimmte Slots bzw. ausgewählte U-Bahn-Stationen eintragen. Batteriebetriebene Verstärker sind in angemessener Lautstärke erlaubt.

Salzburg In Salzburg darf ohne Platzkarte an genehmigten Standorten zu vorgeschriebenen Zeiten Straßenmusik gemacht werden. Nach maximal einer Stunde muss der Standort gewechselt werden.

Linz In Linz brauchen Straßenmusiker eine behördliche Genehmigung: Diese kostet 30,70 Euro und gilt für einen Tag pro Woche. Beim Erstantrag wird nach einer musikalischen Kostprobe verlangt.

Graz In Graz ist Straßenmusik in der Innenstadtzone grundsätzlich erlaubt. Dafür erforderlich ist eine Platzkarte, die von der Stadt kostenlos ausgestellt wird. Musiziert werden darf von 11 bis 14 Uhr und von 15 bis 21 Uhr. Mindestabstände zu Haus- und Geschäftseingängen sind genau geregelt, nach 30 Minuten muss der Standort gewechselt werden.

München In München müssen Straßenmusiker ein Casting bestehen, um an ausgewiesenen Plätzen spielen zu dürfen. Wer sich erstmals um eine Genehmigung bemüht, muss vor der Münchner Stadtinformation sein Können beweisen und mehrere Stücke vorspielen. Damit will man „Betteln mit Instrument“ verhindern. Selbst wer in der Kartei aufgenommen ist, muss sich jedes Mal wieder neu um die Genehmigung bemühen und dabei früh aufstehen: Pro Tag werden nach dem First-ComeFirst-Serve-Prinzip nämlich nur zehn rosa Erlaubnisscheine erteilt.

Gitarre auf die Straße zog. „Ums Geld ist es mir dabei eigentlich gar nie so gegangen: Reich wird man dabei ja sowieso nicht“, sagt der 28-jährige Waldorflehrer. „Als Student war ich schon froh, wenn ich mir ein bissl was dazuverdienen konnte“, wirft Mittelschullehrer Markus ein. Bespielt hat der 31-Jährige im Laufe der vergangenen Jahre übrigens nicht nur Innsbrucks Straßen: Auch in Wien, Prag, Brünn, Berlin, Dresden, Melbourne, Galway oder Glasgow stellte er sich in die urbane Auslage. Vor allem in Irland und Schottland hatte er dabei das Gefühl, nicht nur toleriert, sondern sogar erwünscht zu sein. Marc hat ähnliche Erfahrungen in Dublin gesammelt, wo sich die Grafton Street zum Hotspot für Straßenmusiker aus aller Welt entwickelt hat. „Straßenmusik ist dort Teil der Kultur. Das würde ich mir auch für Innsbruck wünschen: Schließlich wertet das eine Stadt ja auch auf. Und kostet die Stadt nichts“, gibt Marc zu bedenken, ehe er sich für den nächsten Song bereit macht. VERBINDUNGEN KNÜPFEN. Dass die beiden mit ihrem Tunnelkonzert de facto einen Regelbruch begehen, ist ihnen zwar bewusst, hält sie jedoch nicht vom Musizieren ab. Hin und wieder gab es zwar eine 54

Verwarnung, doch gröbere behördliche Probleme blieben bislang aus. „Die Polizei ist manchmal schon an uns vorbei­gefahren, hat aber nie etwas gesagt“, erzählt Markus, der froh wäre, wenn die Zahl der bespielbaren Plätze erweitert würde. „Der Sparkassenplatz und das Wiltener Platzl wären doch ideal“, regt er an. Marc hat noch andere Ideen. „Wieso erklärt man eigentlich nicht auch Brücken zur Bühne? Da würde man dann mit Sicherheit auch keine Anrainer oder Geschäftsleute stören“, sagt er. Was sich beide wünschen: mehr Toleranz und weniger Feindseligkeit. Marc und Markus unisono: „Wir wollen doch nur spielen.“ Elena Knie hat ihr Instrument immer dabei. Die 29-jährige Allgäuerin, die vor neun Jahren zu Studienzwecken nach Innsbruck gezogen ist und hier gerade ihren Master in Psychologie macht, ist Sängerin und musikalisch in vielen Genres daheim. Unter ihrem Künstlernamen „Ocean Gold“ cruist


sie munter zwischen Soul, Jazz, R‘n‘B und Hip-Hop – nicht nur auf Spotify, sondern auch auf Spots in Innsbruck. Anfänglich kostete sie das durchaus Überwindung. „Vor meinem ersten Auftritt auf der Straße war ich voll nervös. Ich wusste ja nicht genau, wie man das macht und ob mein Gesang überhaupt ankommt“, erinnert sie sich an ihr Debüt vor sechs Jahren. Dieses Gefühl der Unsicherheit ist mittlerweile verflogen. „Man sagt ja immer, dass der Lohn des Künstlers der Applaus ist. Und das stimmt: Wenn einem Leute dann auch noch sagen, dass man ihnen den Tag erhellt hat, dann geht da eigentlich nichts mehr drüber“, sagt Elena, die bei ihren Straßengigs nicht allein ist. Begleitet wird sie von befreundeten Gitarristen, die – wie sie – froh sind, wenn über die Musik eine Verbindung zu anderen Menschen entsteht. ZU VIELE HÜRDEN. „In Innsbruck haben unglaublich viele Leute Bock auf Kultur. Trotzdem sind in den vergangenen Jahren viele kreative Köpfe von hier weggezogen. Ich war auch schon einmal knapp davor“,

sagt sie. Und bringt die behördlichen Hürden ins Spiel, die so manchem Straßenkünstler, der sich noch im Überwindungsstadium befindet, das Leben schwer machen. „Man weiß ja am Anfang gar nicht, ob es sich überhaupt lohnt: Durch die hohe Gebühr wird das Ganze dann vielen, die sich zunächst nur einmal ausprobieren wollen, gleich wieder vermiest“, bedauert Elena. Geht es nach ihr, sollte die uni­ verselle Sprache der Musik nicht zum Verstummen gebracht, sondern unbedingt gefördert werden. Marc und Markus nicken. Und winken Elena zu einer spontanen Jamsession zu sich rüber. Es stimmt tatsächlich. Musik kann Brücken bauen. 55

„DURCH DIE HOHE GEBÜHR WIRD DAS GANZE DANN VIELEN, DIE SICH ZUNÄCHST NUR EINMAL AUSPRO ­ BIEREN WOLLEN, GLEICH WIEDER VERMIEST.“ E LE N A KN I E


PROGRAMM

© INGO PERTRAMER, WOLFGANG LACKNER

J U N I 2021

www.literaturhaus-am-inn.at 56


KONZERT

25. JUNI 20.30 UHR

SO M M E R I N D E R BU RG , TE I L 1

VOODOO JÜRGENS & DIE ANSA PANIER IN DER BURG HASEGG

Der gebürtige Tullner schafft mit tiefschwarzem Humor und Geschichten über Underdogs und Gescheiterte den Spagat zwischen Indiedarling und Liedermacher in bester Austropop-Manier. In Hall wird er wie üblich von seiner Liveband Ansa Panier unterstützt.

KONZERT

BIS 4. JULI I NTI M

1:1 CONCERTS© IM FERDINANDEUM, DER BÄCKEREI UND DER TALSTATION

Musiker:innen des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck bieten in verschiedenen Innsbrucker Locations zehnminütige Konzerte für jeweils eine Person an – im Ferdinandeum immer donnerstags zwischen 15.30 und 17.30 Uhr, in der Bäckerei montags zwischen 15.30 und 17.30 Uhr, in der Talstation am 16. und 23. Juni jeweils zwischen 15.30 und 17.30 Uhr.

GELITIN 1.7. – 26.10.2021 FERDINANDEUM

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tiroler-landesmuseen.at


PROGRAMM

SPORT

16. BIS 20. JUNI B I KE AC TI O N VO M F E I N STE N

CRANKWORX IM BIKEPARK MUTTERS UND IN DER INNENSTADT

Crankworx Innsbruck feiert fünfjähriges Jubiläum: Neben den verschiedenen Wettkämpfen (in Disziplinen wie Dual Slalom, Pump Track und Slope Style) im Bikepark gibt es auch heuer wieder eine Crankworx City Expo in der Innenstadt, wo Bikebegeisterte ein abwechslungsreiches Programm und Festivalfeeling erleben können. Das Festival wird hybrid stattfinden – im Bikepark wird eine begrenzte Besucherzahl möglich sein, alle anderen können die Action über den offiziellen Livestream von zu Hause aus oder aus der Innenstadt mitverfolgen.

HÖRSPIEL

BIS 17. JUNI AM LI E G E STU H L

„Trinke lang und in Frieden“ facebook.com/JollyInnsbruck

Wieder auf Kurs

Das experimentelle Hörspiel von Peter Lorenz und Martin Hofstetter beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie wir überhaupt noch in den Urlaub fahren wollen. Erleben kann man das auf eigens konstruierten Hörspielstationen im Waltherpark, im Audioversum, im openspace.innsbruck, in der Talstation, im Kubus vor dem Landestheater und im Theater diemonopol.

6020 verlost

2 x 2 TICKETS FÜR DIE SZENISCHE LESUNG „AUF DEM SCHLACHTHOF“ (mit Peter Simonischek und Brigitte Karner) am 14. Juni 2021 im Rahmen des Steudltenn Theater Festivals in Uderns Kennwort: „Papagei“ Einsendeschluss: 10. Juni 2021 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse

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Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

© SHOOTANDSTYLE.COM, PETER LORENZ/MARTIN HOFSTETTER, MOSER ALBERT, INNSTRUMENTI, WWW.DETAILSINN.AT

„HOW DEEP IS THE SEA?“ AN VERSCHIEDENEN LOCATIONS IN DER STADT


KONZERT

12. JUNI

Screen & Score

20.15 UHR

LITE R ATU R TR I F FT M US I K

KLANG_SPRACHEN SONDERKONZERT DES TIROLER KAMMERORCHESTER INNSTRUMENTI IM LIVESTREAM

Mit klang_sprachen performt das Tiroler Kammerorchester Innstrumenti ein einmaliges Sonderkonzert im ORF Landesstudio. Zu hören gibt es dabei neben viel Musik auch Texte der Autorin Anja Utler. Dabei sein kann man live über www.innstrumenti.at.

© Boris Breuer

LESUNG

24. JUNI 19 UHR

VO N M O N STE R N U N D TR AGÖ D I E N STEPHAN ROISS: TRICERATOPS IM LITERATURHAUS AM INN

Der Linzer Autor und Musiker Stephan Roiss erzählt in seinem für den Deutschen Buchpreis nominierten (Longlist)-Roman beklemmendnüchtern von einem kleinen Jungen, der Einsamkeit gegen Glück tauschen und mit in Schulhefte gemalten Monstern seiner Familie entkommen möchte.

METROPOLIS (1927) STUMMFILM MIT LIVEMUSIK 12.06.2021 19.00 UHR GROSSER SAAL

Johannes Fischer Schlagwerk Nicholas Rimmer Klavier

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IGUNG ERMÄSS www.haus-der-musik-innsbruck.at

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Tolle Rezepte, die sicher gelingen

Gewinne eines von 3 Kochbüchern! Jetzt mitmachen und gewinnen!

Um teilzunehmen, sende eine E-Mail mit dem Betreff „Genuss macht Schule“ an verlag-online@tyrolia.at.*

KONZERT

24. JUNI 20.30 UHR

* Es nehmen nur Einsendungen an der Verlosung teil, in denen eine Tyrolia-Filiale zur Abholung genannt wird. Einsendeschluss ist Montag, 15. Juni 2021.

SOMMER IN DER BU RG , TE I L 2

ERNST MOLDEN & DER NINO AUS WIEN IN DER BURG HASEGG

Im Rahmen des Burgsommers gastiert Ernst Molden wieder mit einer illustren Schar an befreundeten Künstlerinnen und Künstlern in Hall. Ein Highlight ist der gemeinsame Auftritt mit dem Nino aus Wien, mit dem er Klassiker des Austropop neu interpretiert.

26. BIS 27. JUNI KR E ATIVE E I N B LI CKE

TIROLER TAGE DER OFFENEN ATELIERS

Zwei Tage lang können Kunstinteressierte in 100 Ateliers in ganz Tirol Kunstschaffenden aus den Bereichen Malerei, Grafik, Skulptur, Schmuck- und Textildesign und mehr bei der Arbeit über die Schulter schauen. 60

© PAMELA RUSSMANN, ERNST MOLDEN, BORIS BREUER, TREIBHAUS

AUSSTELLUNG


WARUM WARUMDU DUHIER HIER WARUM DU HIER NICHTS NICHTSLIEST? LIEST? NICHTS LIEST? WEIL WEILES ESHIER HIER WEIL ES HIER ETWAS ETWASZU ZUHÖREN HÖREN ETWAS ZU HÖREN GIBT… GIBT… GIBT…

FESTIVAL

BIS 5. SEPTEMBER AUS WI NTE R WI R D S O M M E R

SOMMERSPIELE IM TREIBHAUS

Nachdem die Winterspiele schon wenige Tage nach dem Startschuss dem Lockdown zum Opfer gefallen sind, werden sie jetzt als Sommerspiele nachgeholt – ohne Fellmützen und Glühwein, aber mit 90 Konzerten und knapp 400 Musikerinnen und Musikern aus aller Welt, im Juni, z. B. Manu Delago, Catastrophe & Cure, 5K HD, Lucia de Carvalho und Tuomas A. Turunen.

6020 verlost

3 x 2 TICKETS FÜR „SCREEN & SCORE: METROPOLIS“ (1927) am 12. Juni im Haus der Musik mit Liveimprovisation der Musiker Johannes Fischer und Nicholas Rimmer Kennwort: „Stummfilm“ Einsendeschluss: 9. Juni 2021 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

AUSST E

LLU

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DE R N EUE N S

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THEATER

BIS ENDE JUNI SU R R E ALE R KÜ R B I S - PL AUSCH „GESPRÄCH WEGEN DER KÜRBISSE“ IM THEATER PRAESENT

Zwei eigentlich beste Freundinnen treffen sich nach langer Zeit zum Plaudern, aber daraus wird bald ein grotesker Schlagabtausch über den Zustand der Welt. Mit dem Gewinnerstück der Autorentage Berlin 2016 wirft Jakob Nolte den Blick auf eine neurotische Gesellschaft, private Ängste und politische Tragödien.

AUSSTELLUNG

BIS 3. JULI F I LI G R A N E K ÄM PF E R

„PIONIERE“ IN DER GALERIE PLATTFORM 6020

Der Sommer ist bereits hier.

UND WO BLEIBST DU? Du sitzt noch in deiner WG rum und jammerst alle voll, weil dein Surftrip nach Sri Lanka nicht klappt? Schluss damit! Rock das Cable in der Wake AREA, gönn dir die Summer Vibes im Wake Cafe oder hol dir die ultimative Abkühlung in der Water AREA. Dort wartet neben den üblichen Action-Highlights übrigens eine neue Attraktion.

area47.at | #area47

KONZERT

18. JUNI

20 UHR

A LLTAG S F LUCHT

STILLSTAND KONZERT MIT LOW POTION IN DER BÄCKEREI

Die Bäckerei startet ein neues Veranstaltungsformat: Bei den Stillstand Konzerten sind die Tickets auf 30 limitiert, dafür ist das Publikum eingeladen, Decken, Polster, Matten, Stofftiere und alles andere, mit dem eine kleine Wohlfühloase eingerichtet werden kann, mitzubringen. Für die musikalische Untermalung sorgt das Duo Low Potion. 62

© CARMEN SULZENBACHER, KONTRINER SCHÖLLKRAUT, STILLSTAND KONZERTE

Die Osttiroler Künstlerin Alexandra Kontriner konzentriert sich in ihrer Werkreihe „Pioniere“ auf Pionierpflanzen, die aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit neue, oft unwirtliche Gebiete besiedeln, und thematisiert mit den filigranen Zeichnungen städtischer Wildpflanzen Diversität und Naturschutz.


ENDLICH WIEDER GEMEINSAM

LACHEN

TRÄUMEN

STAUNEN

ENDLICH WIEDER

KINO


E N TG E LT LIC HE E I N S C HA LTU NG

© SAMANTHA SASKIA DUGON / RED BULL CONTENT POOL

CRANK WORX INNSBRUCK Crankworx Innsbruck lädt zur Fünf-Jahres-Jubiläums-Edition – am Berg – in der Stadt – am Screen zu Hause.

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as Mountainbikefestival Crankworx kehrt von 16. bis 20. Juni zurück nach Innsbruck. Es erwarten euch fünf Tage voll sportlicher Highlights und unvergesslicher Action an gleich zwei Standorten. Dieses Jahr ist gleich doppelt so aufregend, einerseits feiert Crankworx Innsbruck dieses Jahr seinen fünften Geburtstag, andererseits bildet die JubiläumsEdition zugleich auch den Kick-Off der Crankworx World Tour 2021, der größten MTB-Festival-Serie der Welt. Die Bikebewerbe finden wie gewohnt im Bikepark Innsbruck statt, wo die weltbesten Mountainbike-Athlet:innen in sechs Disziplinen, Dual Slalom, Speed and Style, Slopestyle, Pump Track und dem legendären Whip Off Championships,

um die heißbegehrten Plätze auf dem Stockerl kämpfen werden. Neben den Profis kommen auch Amateur:innen vollends auf ihre Kosten, im Dual Slalom dürfen wir uns vor allem über mehr Mädels im Start Gate freuen. In diesem Jahr gibt es erstmals auch eine Nachwuchskategorie. CWnext schließt die Lücke zwischen Kidsworxund Crankworx-Wettkämpfen und bietet jungen Sportler:innen eine Bühne für den Aufstieg in den Profisport oder die Chance einmal Wettkampfluft zu schnuppern. An einem zweiten Standort, im Herzen der Stadt, schlägt die City Expo ihre Zelte auf dem Landestheatervorplatz auf. Das Programm ist prallgefüllt und mit Public

r e t t a hl. S

a w s u A Satte im

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paß.

Viewing, Kids-Programm, spannenden Workshops, Ride-Outs auf den Innsbrucker Hometrails sowie kulinarischen Köstlichkeiten. See you all in June! Das vorläufige Eventprogramm und weitere Details zu allen Liveevents während Crankworx Innsbruck 2021 findet ihr unter www.crankworx.com. Ihr könnt die Action auch live von zu Hause aus auf Redbull TV und auf der Website mitverfolgen.

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Innsbruck will in den nächsten Jahren zu Österreichs „Fahrradstadt Nummer eins“ werden. Wadlstärker auf diesem Weg sind der „Masterplan Radverkehr“ und die im Juni startende Aktion „Fahr Rad!“. Supermarkt-Platzhirsch MPreis steuert als Kooperationspartner unter anderem eine „Fahrrad-Mobilitätswoche“ bei. Text: Klaus Erler

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ie Innsbrucker Stadtverwaltung zeigt sich selbstbewusst: Im „Masterplan Radverkehr 2030“ soll nicht nur von den „besten Ideen für den Ausbau des Radverkehrs in Innsbruck” zu lesen sein, der Masterplan will auch zum „Meisterstück für den Radverkehr“ werden, nachzulesen unter www.innsbruck.gv.at. Schon jetzt bescheinigt Greenpeace der Stadt im „Österreichischen Mobilitäts-Ranking 2020“ beim Anteil an umweltfreundlich zurückgelegten Wegen mit 70 % den österreichweit höchsten Wert gemeinsam mit Wien. HOHES INVESTITIONSVOLUMEN Insgesamt belegt Innsbruck in diesem Ranking, das heimische Städte in sieben verkehrsrelevanten Kategorien hinsichtlich Umweltfreundlichkeit abfragt, den zweiten Rang. Um den prominentesten Platz am Siegerstockerl zu erringen, will die Stadtregierung in den nächsten Jahren insgesamt rund 37,8 Millionen Euro für Projekte, wie die Erweiterung des bestehenden Radnetzes und den Ausbau der Mietradstationen, in die Hand nehmen,

und damit gemeinsam mit einer Vielzahl an Partnern noch stärker auf das Fahrrad setzen. Um dafür langsam in Schwung zu kommen, startet Innsbruck im Juni die Aktion „Fahr Rad!“. Dieser Aktion schließt sich auch Kooperationspartner MPreis an, bei dem das Thema „Fahrrad“ ganz oben auf der Liste der Nachhaltigkeitsmaßnahmen steht. Die Gründe dafür sind einleuchtend: Die meisten Einkaufswege liegen unter zwei Kilometern und das Gewicht eines typischen Einkaufs beträgt weniger als fünf Kilogramm: eine „gmahte Wiesn“ also für den Einkauf per Fahrrad. Deshalb hat MPreis damit begonnen, die einzelnen Märkte unter anderem mit der Einrichtung von Bike-Servicestationen, E-Bike-Lademöglichkeiten und der Gestaltung verkehrsberuhigter Zonen fahrradfreundlich zu gestalten. MPreis-Mitarbeiter werden mit diversen Aktionen motiviert, die eigene Arbeitsstelle mit dem Fahrrad zu erreichen. Dazu gibt es auch eine Kooperation mit dem österreichischen HolzfahrradHersteller „My Esel“.

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Die „Fahr Rad!“- Highlights der kommenden Monate

Eine Stadt dreht am Rad

Rad.Fahrten: „Endstation Friedhof“ Ort: Start am AdolfPichler-Platz Zeit: 25. Juni, 15–17 Uhr Der eventuell leicht missverständlich formulierte Titel dieser Veranstaltung will nicht auf das wenig erfreuliche Ergebnis einer bei Rot überfahrenen Ampel hinweisen, sondern auf die morbide Schönheit von Innsbrucks letzten Ruhestätten. Alexander Legniti, Leiter der Städtischen Friedhöfe Innsbruck, führt diese besondere Radtour an. Anmeldung unter: a.legniti@magibk.at

Radwerkstatt zu Gast bei Crankworx Ort: Vorplatz Tiroler Landestheater / Expo Crankworx Zeit: 18. Juni, 13–17 Uhr In dieser mobilen Radwerkstatt können Radfahrer ihr Rad auf Vordermann bringen lassen. MitarbeiterInnen der Bikerei beheben kleinere Mängel direkt vor Ort.


© NORBERT MIGULETZ, CUBIC, MPREIS, MOWETZ&CO, RADLSALON FAHRRÄDER

Rad.Kino

MPreis-CubicMuskelkraftFahrradkino „Fahr Rad!“Wanderausstellung des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt Ort: Stadtbibliothek Innsbruck Zeit: Eröffnung: 8. Juni, 18 Uhr Mit Projektbeispielen aus aller Welt zeigt die Ausstellung, wie eine ökologische Rückeroberung der Stadt samt fahrradgerechter Planung funktionieren kann. Führungen durch die Ausstellung finden am 23. Juni, 15. Juli und 19. August statt. Anmeldung unter: post.tiefbau@ innsbruck.gv.at

Ort: Parkplatz Bale (ehemaliges Bauhaus) Bachlechnerstraße Zeit: 16. September, 19.30 Uhr

Ort: Stadtbibliothek Innsbruck Zeit: ab 14. Juni, 20 Uhr Im Rahmen dieser Veranstaltung werden an verschiedenen Terminen preisgekrönte Filme rund um die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Fahrrad“ gezeigt.

Insgesamt fünf Besucher können per Fahrradgenerator den Strom für die Open-Air-Kinovorführung von Erwin Wagenhofers Filmdoku „But Beautiful“ liefern. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im ehemaligen Bauhaus statt.

MPreis-RepairCafé, „My Esel“Testparcours Ort: Parkplatz „Bale“ (ehemaliges Bauhaus) Bachlechnerstraße Zeit: 13. August 14–17 Uhr Hier gibt’s Hilfe bei kleinen Rad-Wehwehchen und die Testmöglichkeit von vier „My Esel“-Holz-E-Bikes.

Radl-Salon: Radkuriositäten Ort: Vorplatz Tiroler Landestheater Zeit: 11. Juni, 14–19 Uhr

Alle Termine und weitere Veranstaltungen finden sich unter: innsbruck-fahrrad.at

Wer Lust hat, einmal mit einer echten Radkuriosität zu fahren, wird hier fündig. Ausgestellt und testbereit sind unter anderem EinPersonen-Flitzer, Mehr-Personen-Cruiser, Laufräder, Liegeräder, absurde Tandems und vieles mehr, was nicht herkömmlich aussieht oder sich so fährt ...

Gudruns „StrammeWadl“-Yoga Ort: Stadtbibliothek Innsbruck Zeit: ab 16. Juni, 17.30–18.30 Uhr Im Mittelpunkt stehen – nomen est omen – die Beine, ihre Stärkung und Dehnung. Sind die Beine fit, wird der Rücken entlastet und das Radln noch gesünder. Anmeldung unter: info@ gudruns-yogawerkstatt.at


„Das Lachen darf im Halse stecken bleiben, das Wattestäbchen nicht“ Innsbrucks Paradekabarettist Markus Koschuh war während der Coronapandemie zur Untätigkeit verdammt und hat sich eine neue Beschäftigung gesucht. Was hat er erlebt? Interview: Denise Neher – Foto: Franz Oss

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: Markus, du hast während der Coronapandemie einen neuen Job gemacht, welchen genau? Markus Koschuh: Ich war von Oktober 2020 bis Ende April 2021 Teil des Mobilen Screening-Teams der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Hall. Wer die Gesundheitshotline 1450 anruft und, aus welchen Gründen auch immer, nicht selbst zum PCR-Test fahren kann, zu dem wird ein Mobiles Screening-Team geschickt. Das Team macht den Test an der Türschwelle, und am Ende des Tages bringt es die Tests gesammelt ins Labor. Wir waren also den ganzen Tag unterwegs, vor allem im Unterland, und hatten ca. 20 bis 30 Einsätze pro Tag. Ich schätze mal, ich bin mehr als 10.000 Corona-Kilometer gefahren.

„DIE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN ARM UND REICH HÄTTE ICH IN TIROL SO NICHT FÜR MÖGLICH GEHALTEN.“

Warum hast du das gemacht? Auf die Idee dazu kam ich durch einen Freund, der mir erzählt hat, dass beim Roten Kreuz Leute gesucht werden. Ich habe es als verstecktes Ehrenamt gesehen. Was ich im Mobilen Screening-Team verdient habe, wurde mir an staatlicher Finanzhilfe als Kabarettist wieder abgezogen. Ich wollte die unfreiwillige Auftrittspause einfach sinnvoll nutzen und zumindest im Kleinen mithelfen, der depperten Pandemie Herr zu werden. Und ich hätte mir keine bessere Tätigkeit aussuchen können.

M A R KU S KO S C H U H

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Zur Person Markus Koschuh, geboren 1977, lebt als Kabarettist, Poetry Slammer, Moderator und Schriftsteller in Innsbruck und wirkt und werkt im gesamten deutschen Sprachraum. Koschuh zeigt sich oft Tirol gegenüber schonungslos kritisch, wie etwa in seinen Kabarettprogrammen „Agrargemein“, „Hochsaison“ oder „Hoamatl“. Aktuelle Auftrittstermine auf www.markuskoschuh.at

Musst du dich noch für Weiteres entschuldigen? Nein, ich muss mich bedanken! Vermutlich werde ich noch jahrelang von blauen Gummihandschuhen, Proberöhrchen, Wattestäbchen, Strichcodes und QR-Codes träumen, aber das war es auf jeden Fall wert! Ein kollegiales Danke an all meine Kolleginnen und Kollegen vom Rettungsdienst Tirol, besonders dem Roten Kreuz. Hut ab vor dem, was ihr Tag für Tag bzw. Nacht für Nacht tut! Weil es mir so gefallen hat, habe ich die Ausbildung zum Rettungssanitäter begonnen und schließe sie bald ab. Wie oft wurdest du erkannt? Ab und zu wurde ich schon erkannt. Aber das war keine große Sache. Ich habe den Leuten erklärt, warum ich das mache, und das hat dann gepasst. Ab und zu kommt‘s ja leider vor, dass Leute den Test verweigern, ich bin stolz darauf, dass das bei mir eigentlich nie der Fall war. Ich bin das mit Humor angegangen und habe ihnen erklärt, dass es besser ist, bei Symptomen einen Test zu machen als Scherereien mit den Behörden zu haben.

Warum? Ich bin zwar ein chaotischer Mensch, aber ich brauche Struktur und die hat mir die Tätigkeit gegeben. Wer nichts zu tun hat, kann in eine Depression abgleiten, das sehe ich auch bei Branchenkollegen. Es hat mir geholfen, anderen zu helfen. Die Rettung war quasi mein Rettungsanker. Wie hat deine Arbeit genau ausgesehen? Wir waren in Zweierteams unterwegs, eine Rettungssanitäterin oder ein -sanitäter und ich. Ich war Fahrer und gleichzeitig für das Administrative der Tests zuständig. Das heißt, ich war mit Laptop, Taschendrucker und Scanner ausgerüstet. An dieser Stelle möchte ich mich auch gleich für meine ersten Funksprüche entschuldigen!

Was hat dich bei deiner Tätigkeit am meisten überrascht? Die Unterschiede zwischen Arm und Reich hätte ich in Tirol so nicht für möglich gehalten. Ich war in sehr ärmlichen Wohnungen, bei denen ich mich als Vermieter schämen würde, dafür überhaupt Miete zu verlangen. Und dann habe ich auch geradezu absurden Luxus erlebt. Einmal war ich sogar bei einem bettlägerigen Schlossherrn.

Was war damit? Naja, man muss über Funk ja kurze und knappe Kommandos geben. Das hatte ich zu Beginn noch nicht so drauf. Vielleicht ist da ab und zu der Kabarettist in mir durchgekommen.

An welche Begegnung wirst du dich noch lange erinnern? Im O-Dorf war ich bei einer Familie mit zwei schwerbehinderten Kindern. Am Boden lagen Matratzen, damit sich die

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132098.3001

ROLLENWECHSE L . Koschuh war im mobilen Screening-Team unter wegs.

Kinder nicht wehtun. Als Familienvater, mit zwei kerngesunden Kindern zu Hause, hat mich das sehr berührt. Außerdem war ich in einer betreuten Wohngemeinschaft, in der ein Bub war, der in sehr regelmäßigen Abständen geschrien hat. Was die Betreuerinnen und Betreuer leisten, ist unvorstellbar. Ich würde jedem, aber vor allem unseren Politikerinnen und Politikern, dringend empfehlen, eine Woche mit der Rettung mitzufahren, da lernt man die Tirolerinnen und Tiroler und ihre Nöte wirklich kennen.

INNSBRUCK (ALTSTADT/DEZ)  WÖRGL  KUFSTEIN

AlleNsE

Gibt es noch weitere eindrückliche Erinnerungen? Einmal waren wir bei einer taubblinden Frau. Sie war allein zu Hause und ich wollte ihr bestmöglich erklären, wer wir sind und was wir tun. Ich habe ihr dazu Mails auf ihren Tastcomputer geschickt. Auch das vergisst man nicht so schnell.

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INNSBRUCK (ALTSTADT/ DEZ)

10.000 Kilometer quer durch Tirol, was ist dir dabei aufgefallen? Wo wir in Tirol überall Straßen hinbauen, ist sagenhaft. Viele Ecken kannte ich noch gar nicht, das war sehr interessant. Ich wusste auch nicht, dass es im Unterland einige kleine Seen gibt. Besonders schön habe ich Schwendt im Kaiserwinkl in Erinnerung.

„DIE LÜCKE, DIE BERNHARD TILG ALS GESUNDHEITS­L ANDES­ RAT HINTERLASSEN HAT, ERSETZT IHN ZUR GÄNZE.“


„MEINE FRAU IST SICHER AUCH FROH, DASS DAS TÄGLICHE LIVEKABARETT BEI UNS ZU HAUSE EIN ENDE HAT.“ M A R KU S KO S C H U H

Du hast in den sozialen Medien und auch in deinem Onlineprogramm immer wieder heftige Kritik am Tiroler Coronamanagement geübt. Warum? Ich denke, es wurden gerade zu Beginn der Pandemie in Tirol viele Fehler gemacht. Offenbar fehlt manchen völlig die Fähigkeit, Fehler einzugestehen und damit umzugehen. Die Lücke, die Bernhard Tilg als Gesundheitslandesrat hinterlassen hat, ersetzt ihn zur Gänze. Du übst ja auch in deinen Programmen oft bitterböse Kritik an den Eliten Tirols. Wurde dir schon mal mitgeteilt, das sein zu lassen? Durch die Blume oder über ein paar Ecken wurde mir schon mitgeteilt, dass man mit meiner Kritik nicht immer glücklich ist. Aber offen sagt mir das natürlich keiner, denn das wäre ja schon wieder ein gefundenes Fressen für mich.

Du nimmst in deinem Programm die Tirolerinnen und Tiroler ja gern aufs Korn. Wie sieht nach dieser intensiven Zeit die Einschätzung deiner Landesgenossen aus? Die Tirolerinnen und Tiroler sind knorrig-herzlich. Je weiter oben, desto freundlicher. Und was auch sehr schön zu beobachten war: Nachbarschaftshilfe wird in Tirol immer noch großgeschrieben, übrigens in der Stadt genauso wie am Land. Und extreme Sturschädel sind wir auch, das sieht man ja an unseren Politikern.

Wie geht’s deinen Innsbrucker Künstlerkollegen? Nicht so gut. Einige haben auch tatsächlich schon die Branche gewechselt. Die Bühne und das Publikum sind für Künstlerinnen und Künstler das Lebenselixier. Im Oktober hattest du deinen letzten Auftritt, im Juni deinen nächsten, wie wird das sein nach dieser langen Zwangspause? Ich denke, ich werde zuerst meganervös sein und dann überglücklich. Meine Frau ist sicher auch froh, dass das tägliche Livekabarett bei uns zu Hause ein Ende hat. Im September kommt mein neues Programm. Name und Inhalt sind aber noch streng geheim, weil: Ich weiß es selber noch nicht so genau. Ich laufe unter Zeitdruck zu Höchstleistungen auf. Also man sieht, manche Dinge ändern sich auch durch Corona nicht.

© HACKSTEIN, BÖHM

Wie beurteilst du die Anticoronademos in Innsbruck? Nun, ich sag’s mal so: Man hat eindrücklich gesehen, dass die Versammlungsfreiheit das Recht auf Dummheit miteinschließt. Für dich geht’s jetzt wieder los mit den Vorbereitungen in Richtung Bühne. Darf man über Corona Witze machen? Man muss sogar, frei nach dem Motto: Das Lachen darf im Halse stecken bleiben, das Wattestäbchen nicht. Wir Kabarettistinnen und Kabarettisten arbeiten Corona mit Humor auf, die Justiz arbeitet Corona hoffentlich mit ihren Mitteln auf.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Ins Kühtai zu Berge wir zieh’n ... Der neue Peugeot E-2008 glänzt als E-Mobil der aktuellsten Generation mit äußeren und inneren Qualitäten. Wie gut er mit dem alpinen Alltag Tirols zurechtkommt, klärt eine 6020-Testfahrt ins Sellraintal. Text: Klaus Erler – Fotos: Klaus Erler, Axel Springer

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b E-Autos tatsächlich das Zeug zur Weltrettung haben, darüber streiten Experten mit der gleichen Inbrunst, wie sie anderswo die Sinnhaftigkeit von frisch in der Waschmaschine recycelten Coronamasken debattieren. Fakt ist, dass ein Elektromobil „lokal emissionsfrei“ fahren kann – und so atmen zumindest die Käufer auf. Wo und wie dann der Schmutz wirklich freigesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt Papier. RETTEN MIT FREUDE. Fakt ist aber auch, dass die Erde längst gerettet wäre, würde jede Form von Umweltschutz so viel Spaß machen wie das Bewegen eines E-Mobils. Kraftvolles Beschleunigen, ultra-ruhiges Gleiten, dazu noch eine Prise verspielter Alltagsthrill beim Rekuperieren (Aufladen der Batterien durch Bremsenergie) und Reichweitenmaximieren: So lässt sich

16. APRIL 12.50 UHR

Autofahren problemlos noch für mindestens 20 Jahre jung halten. Voraussetzung für Privatpersonen ist derzeit trotz staatlicher Prämie allerdings noch immer ein einigermaßen gut gefülltes Konto.

ABFAHRT IN INNSBRUCK: 3 Grad Außentemperatur, innerstädtischer Verbrauch 20,7 kWh/100 km, der digitale 3D-Tacho zeigt beruhigende 206 Kilometer Restreichweite (rund 300 Kilometer sind es bei vollem Akku). Bis zur Autobahn in Richtung Sellrain gibt es jede Menge Ampeln und damit Gelegenheit, sich im Auto umzusehen: Auf den Vordersitzen ist Platz genug vorhanden, die Sitzqualität ist tadellos, das verbaute Hartplastik ist nicht schlechter oder besser als in einem gleich teuren deutschen Auto. In Reihe zwei würden sich problemlos noch zwei Passagiere mit längeren Beinen ausgehen, alternativ auch zwei komplette Skiausrüstungen. Die Bedienung des Autos ist angenehm analog dank vieler Direkttasten, das ungewöhnlich kleine und achteckige Lenkrad liegt perfekt in der Hand, macht uns, die wir scheinbar aus der Normgröße gefallen sind, aber Kopfzerbrechen. Um freie Sicht auf die Armaturen zu haben, müssen wir es zu tief einstellen, stellen wir es in der richtigen Höhe ein, verdeckt es teilweise die Anzeigen. Hier gilt es vor Kauf genau darauf zu schauen, ob es einem passt. Der Peugeot E-2008 dürfte damit eines der ganz wenigen Autos sein, das man eventuell wegen des Lenkrads kauft oder auch nicht.

STADT/LAND/BERG. In flachen Gegenden mag sich das anders präsentieren, in Tirol muss ein E-Mobil nicht nur in Stadt und Land eine gute Figur machen, sondern vor allem auch am Berg bestehen. Deshalb (und weil wir in der Stadt keine freien Lade­säulen-Parkplätze fanden) scheuchten wir unseren Test-Peugeot E-2008 rauf ins Kühtai, um zu schauen, wie das funktioniert, und um dann – so alles gut gegangen wäre – den letzten Schnee des Jahres zu ge­nießen. 72


FA Z I T Am Ende dieser spannenden Fahrt in die Berge wissen wir dreierlei:

ELEKTR

Erstens sind wir noch immer nicht sicher, ob wir mit unserem Peugeot E-2008 gerade zumindest teilweise das Weltklima gerettet haben. Zweitens besteht ein sehr gut gemachtes E-Mobil wie der Peugeot E-2008 problemlos jede Berg- und Spaßwertung, wenn drittens sein Fahrer/seine Fahrerin drauf schaut, dass immer mehr als der rein rechnerisch eigentlich notwendige Strom im Akku ist. Ein kleiner Akku oder unregelmäßig zur Verfügung stehende Lademöglichkeiten sind in Tirol ein Knockout-Argument gegen die Elektromobilität.

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AB 38.5 00 EURO 13.20 UHR

ZWISCHENSTOPP GRIES IM SELLRAIN: 0 Grad Außentemperatur, Verbrauch 28,7 kWh/100 km, Rest­reichweite 84 Kilometer. Die Freude über satte Beschleunigung, flüsterleises Fahren und problemlose Bedienung ist leichter Sorge gewichen: Die Reichweite schmilzt auch wegen großzügig eingesetzter Heizung wie Schnee in der warmen Frühlingssonne, 12 Kilometer vor dem Ziel liegen wir schon unter 100 Kilometer Restreichweite, dabei sind wir erst 28 Kilometer gefahren. Die Grieser Tankstelle wird uns diesmal nicht retten, so viel ist sicher. Als Hoffnung bleibt, dass wir beim Zurückfahren nach Innsbruck über die Rekuperation wieder genug Reichweite in die Batterien laden, sonst könnte es heute knapp werden. Bis dahin versuchen wir, die Beschleunigung und Kraft des E-2008 zu genießen, die sich auch auf den letzten Steigungen deutlich zeigt. Natürlich sind 136 PS nicht verschwenderisch viel Motorleistung und 1,6 Tonnen Fahrzeuggewicht müssen erst gewuchtet werden. Trotzdem: Gefühlt bewegt man sich immer mindestens auf dem Niveau eines sehr starken Turbodiesels.

15.41 UHR

ABFAHRT KÜHTAI: Im Stehen sind es wieder 72 Kilometer Restreichweite geworden, rein theoretisch müssten wir es jetzt mit 32 Kilometer Reserve nach Innsbruck schaffen. Derart beruhigt, genießen wir die bremsfaule Abfahrt im Bewusstsein, dass die Rekuperation gleichzeitig die Bremsen schont und frische Kraft in die Akkus spült.

13.39 UHR

ANKUNFT KÜHTAI: Minus 2 Grad, 40 Kilometer gefahren, nur noch 62 Kilometer Restreichweite, es sollten Daumen mal Pi 100 Kilometer mehr sein. Verbrauch 28,8 kWh/100 km, Durchschnittsgeschwindigkeit 26 km/h. Eine erste Erkenntnis: Mit einem Stromauto in den Bergen braucht man Nerven, bei aller Fortbewegungsfreude. Auch schlecht verstautes Ladegut kann aufgrund der Ruhe, die im Auto herrscht, rasch zur Nervenprobe werden, genau wie schlecht eingepasste Teile, weil sich jedes Knarzen und Klappern in ruhiger Atmosphäre gefühlt doppelt so laut bemerkbar macht. Peugeot hat diesbezüglich aber gute Arbeit geleistet. Bei kurzen Schlägen, wie sie zum Beispiel Gullydeckel austeilen, poltert der E-2008 zurück, ansonsten benimmt er sich ausgewogen, ruhig und gut abgestimmt.

PEUGEOT E-2008

16.51 UHR

ZURÜCK IN INNSBRUCK: G roßer Auf trit t, kleines Lenkrad: Die Optik des E -2008 überzeugt, die Haptik des Lenkrads auch, so man Teil der Normgrößen- G ruppe ist.

76 Kilometer Restreichweite, 84 Kilometer gefahren, 20,3 kWh/ 100 km Durchschnittsverbrauch, irgendwo haben sich 46 Kilometer Reichweite aufgelöst, wahrscheinlich im Radio und in der Sitzheizung.

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• Motor: Elektromotor, Einstufengetriebe • Leistung: 100 kW/136 PS • Drehmoment: 260 Nm • Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h • Länge: 4,3 Meter • Laderaum: 405 Liter • Akkugröße: 50 kWh • Reichweite (WLTP): bis 320 Kilometer • Testverbrauch: 20,7 kWh/100 km • Preis: ab 38.500 Euro (abzüglich 6.000 Euro Händler- und staatliche E-Mobilförderung für Privatpersonen)


RÄTSEL

DER W Ü R FE L Juni 2021

DA S LÖSU N G S WO RT A

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D I E F RAG EN

6020 verlost

2 x 2 TAGESTICKETS

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H2O-Bestand: Wohnung unterhalb des Meeresspiegels?

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Mogst an Wickel: Notwendig, wenn Nachwuchs Geschäft-lich tätig war

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So vehement (!) wird wohl die zweite Auflage produziert

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So fühlen sich auch alte Ski an, hast du sie bei Minusgraden draußen gelassen

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Der Knirps geht buchstäblich fast als ein kleiner Weinbauer durch

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In Deutschland ge-Land-et: Objekste? Dinsge?

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So schaut das Publikum auf die Bühne

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Munition bei der Trockenschlammschlacht ist global zu sehen

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Das hörbare Symptom der Broonchitis ist in den USA ver-Stadt-licht

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Ihn sollten Fische im Fanglernkurs fürchten lernen?

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Kirchlich flach gebacken: Cooler Gastgeber?

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Musical-ische Hommage an die Stubentiger, hier verkehrt (!) aufgeführt

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Code zu finden: Gelerntes Vokabel?

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Verkühlungsgefahr: „In kurzer Hos’ auf dem Nordpol, / ich mir wohl einen Schnupfen …!“

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Erkennbar, wenn Leser Magazin-technisch still eruiert

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Da hast zumindest ein Leiberl: Bringt sich anfangs selbst buchstäblich in seine Form

LÖ S U N G D E R L E T Z T E N AU S G A B E

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Verrücktes Laden ist quasi ein Ritterschlag

„O E F F N U N G E N “

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Kennwort: „Rätsel“, Lösungswort angeben! Einsendeschluss: 30. Juni 2021 Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at oder auf www.6020online.at

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GESCHÄFTSMODELL CORONA WAS MACHEN TESTSTRASSENBETREIBER EIGENTLICH GERADE SO?

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ALSO AUSSER TESTEN, TESTEN, TESTEN …

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Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

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KRISENSPORT Was Fußball mit einem schlechten Roman zu tun hat von Johannes F. Park

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ind Sie wegen der Euro auch so aufgeregt Unwägbarkeiten der menschlichen Existenz abzu­ wie ich? Ich musste zwar extra googeln, wie lenken, auch schön. Ich für meinen Teil brauche das nicht. Ich verFußball noch mal genau geht, aber jetzt bin zweifle ja sehr gerne an der Welt. Und langweilig kann ich bis in die letzte Faser meines Fankörpers ich auch alleine. durchenthusiasmiert. Zumal ja auch das österreichische Nationalteam mitspielen darf. Soweit ich das Das Problem bei Fußballspielen ist ja: Neun out richtig verstanden habe, musste man sich dafür sogar of zehn Partien, wie wir robinhood-geschädigten irgendwie qualifizieren. Leider hat Herr Alibaba ja Statistik-Afficionados mit 1,3 Ether in der Wallet kürzlich nach Spanien gewechselt, aber zu sagen pflegen, sind es nicht wert, was soll man machen. angesehen zu werden. Weil die totale L AN GWE I LI G Ereignislosigkeit bestenfalls von sehr Gut möglich, dass ich mir bei der Europameisterschaft ein ganzes Spiel anvereinzelten Toren und in der Regel K AN N IC H sehe. Also wirklich komplett von Anfang Versuch gebliebenen AngriffsunternehAUC H mungen unterbrochen wird. bis Ende, vielleicht sogar mit einer dieser Ein Fußballmatch ist oft wie ein Halbzeitanalysen, wo allgemeine GesetzALLE I N E . mäßigkeiten touchscreenunterstützt in Scheißroman, den man sinnloserweise zu die syntaktische Kernschmelze überführt Ende liest. Weil vielleicht passiert ja doch werden, bis von dem bisschen Ausgangsgedanke noch was Interessantes. Weil: Ich hab schon mal ein nichts mehr übrig ist. Stichwort: Das nächste Spiel ist Buch gelesen, das war unglaublich gut. Vor ein paar Jahren hat die Nato oder so Schiedsimmer das nächste. Ich also vielleicht mal wirklich 90 Minuten plus richtern erlaubt, Rasierschaum als Markierung auf Nachspielzeit dabei. Und das obwohl es so viel Abden Platz zu sprühen. Ich werte das als Bereitschaft, lenkung gibt! Die Brösel auf der Couch, Fake-SMS zu diesen Krisensport weiterzuentwickeln. Vorschlag 1: Wenn zehn Minuten nichts passiert, Paketen, die ich nie bestellt habe. Dienstag. Als behände zwischen den Zeilen lesende Einsgibt es sofort Elfmeterschießen, damit das Elend ein und-eins-Zusammenzählerin oder wacher, ähnlich rasches Ende findet. Freiwillige Aufgabe sollte jederzeit möglich sein und mindestens mit einem halben kombinatorisch veranlagter Geist männlichen Zuschnitts erahnen Sie aus meinen einleitenden Worten Punkt belohnt werden. Vorschlag 2: Die Schiedsrichter bekommen einen für diese ungemähte Frühsommerwiese von einer Elektro-Viehtreiber, der – gürtelseitig bequem neben Juni-Kolumne bestimmt bereits eine gewisse Skepsis der Gillette-Dose getragen – beherzt einzusetzen ist, gegenüber dem professionellen Fußballsport heraus. Dafür ergehen wie gewohnt die vorzüglichsten wenn nach einem Kindergartenfoul mal wieder einer Empfehlungen mit dem Ausdruck tiefempfundener dieser Gucci-Prolos am Rasen herumstirbt. Apropos am Boden: Wenn Sie mir schon immer mal Höchstachtung in Ihre Richtung. Weil man muss ja sagen: Leck mich am Arsch, ein Stück aus der psychischen Zerrüttung helfen wollwie mir Fußball mittlerweile am selbigen vorbeigeht. ten, dann abonnieren Sie doch meinen wöchentlichen Als Begründung, warum man sich nachmittags zwei Newsletter für Fußballagnostiker ab leicht fortgeschritten. Geht babyleicht unter newsletter.jf-park.com. Liter Diskontbier in die Figur stellt, finde ich das Ganze ja okay. Wem die emotionsfördernde Wirkung jfpark@6020stadtmagazin.at zusagt oder wenn es jemandem hilft, sich von den 78


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2021


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