6020 Stadtmagazin | März 2021

Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt

Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG PZ13Z039759P

20. JAHRGANG MÄRZ 2021 | AUSGABE 256

AM DIGITALEN STAMMTISCH Zu Besuch bei Telegram

Wie würde Corona aussehen, wenn es ein Mensch wäre?

Groß und Klein haben für 6020 gezeichnet.

DIE FITTEN JAHRE SIND VORBEI In der Fitnessbranche ist derzeit Ausdauer gefragt.

Entgeltliche Einschaltung

ivb.at

Wir brauchen dich im Einsatz für die Stadt! zt t e j h c i d b r i w e B rIn Revision e als KFZ-Technik gestellte/r n A r / e h c is n h c e oder T chnik.at auf www.ivb-te

Editorial

Über das Leben vor dem Tod Michael Steinlechner

W

ir sind am Ende einer Sackgasse angekommen. Die Welt hat es sich zur anscheinend einzigen Aufgabe gemacht, eine Krankheit zu bekämpfen, die sich – wie für die meisten Krankheiten üblich – nicht so einfach beseitigen lässt. Sie hat diesem Ziel alles untergeordnet und verzweifelt jetzt an dem Umstand, dass es sich weder zeitnah noch ohne fatale Kollateralschäden erreichen lässt. Der einzige Weg, diese Misere zu beenden, ist ein gänzliches Umdenken, die Veränderung des Blickwinkels auf Basis einer ganzheitlichen Betrachtungsweise.

Wir brauchen keine Politikerinnen, keine Expertinnen und schon gar keine Viro­loginnen – wir brauchen vielmehr die Einsicht, dass wir vieles verändern können, aber nicht alles verändern müssen.

Corona ist eine Krankheit wie viele andere. Sie verursacht Leid bei den Betroffenen sowie Angst und Trauer bei den Angehörigen oder gar Hinterbliebenen.

Das Einzige aber, was sie zur größten Bedrohung unserer Zeit macht, ist der Umstand, dass sich die gesamte Welt darauf verständigt hat, dass man ausgerechnet an ihr nicht sterben darf: Herzinfarkt – mitten in unserer Gesellschaft, Krebs oder Schlaganfall – trauriger akzeptierter Teil unserer Welt, irgendein anderers Lungenvirus – passiert halt leider, Alkohol­t ote – wer kennt keine?, Verkehrstote – gehören längst zum Alltag, und über Suizide sprechen wir lieber erst gar nicht. Frei nach dem Motto „Zum Glück ist es nur Lungenkrebs und nicht Corona!“ dreht es sich 24 Stunden am Tag dank medialer Dauerbeschallung nur um das eine Thema. Nicht auszudenken, was alles möglich wäre, würden wir diese Kraft auf etwas Positives lenken.

2020 starben gut 90.000 Menschen in Österreich, 6.477 (rund 7 %) davon an und 1.382 (rund 1,5 %) mit Corona. Die restlichen rund 82.000 Menschen bzw. 91,5 % der Toten mussten mit herkömmlichen, aktuell weniger prominenten Todesursachen vorliebnehmen. Denn wer mit der Zeit geht, geht mit Corona! Menschen sterben nun mal, viel zu oft zu früh und noch öfter unschön oder gar qualvoll. Aber der Tod gehört zum Leben dazu. Und dass man ihn nicht bekämpfen kann, beweist unsere Bundesregierung tagtäglich eindrucksvoll aufs Neue. Egal woran – ist es nicht immer schlimm, wenn die Eltern, Großeltern oder geliebte Mitmenschen sterben? Keiner will seine Lieben an den Tod verlieren. Trotzdem muss man sich auch bewusst sein, dass sich der Kreislauf des Lebens nicht einfach so aufhalten lässt.

Letztendlich geht es damit derzeit um die Beantwortung einer einzigen Frage: Kann man es weiterhin verantworten, einen kleinen Teil der Bevölkerung vor dem Sterben zu schützen, wenn im Gegenzug dazu der riesige Rest sein Leben verliert? m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

3

Inhalt

In eigener Sache

Kleines Arschloch

6020 macht sich ein Bild von Corona. Wie sähe das Virus aus, wenn es ein Mensch wäre?

Am 8. März ist Weltfrauentag – 6020 wagt dazu ein Experiment. In der aktuellen Ausgabe verwenden wir ausschließlich das sogenannte generische Femininum. Heißt: Wenn von Politikerinnen, Expertinnen, Innsbruckerinnen und so weiter die Rede ist, sind die Männer immer mitgemeint.

Die meisten österreichischen Printmedien verzichten auf die Nutzung von Binnen-Is, Sternchen und anderen Mitauszeichnungen der weiblichen Form – 6020 ebenfalls. Weil wir finden, dass es den Lesefluss von Texten stört und auch ästhetisch manchmal eine ziemliche Zumutung ist. Deshalb gehen wir als Journalistinnen (;-)) jetzt einen Schritt weiter und probieren das einfach mal aus.

Die fitten Jahre sind vorbei

Seite 18 en Die best uf Events a ck. einen Bli Seite 48

Innsbrucks Fitnessstudios setzt Corona übel zu.

Aber die Branche gibt sich kämpferisch.

Seite 12 4

Am digitalen Stammtisch Verschwörungstheorie in der Praxis: Wir haben uns die (Halb-) Wahrheiten und Lügen aus einer TelegramGruppe mit Expertinnen angesehen.

Finde deine Traumlehrstelle in Tirol

Seite 34

Lass den Germ gehen!

MundArt macht Bremens besten Export seit den Stadtmusikantinnen: Kanelbrötchen.

Üb er

0 1.o0ffe0 ne Lehrstellen

Seite 46

Postdigitalismus Platten, Musikkassetten, Filme: Was man für einen modernen analogen Lifestyle brauchen kann.

Seite 54

IMPRESSUM Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Matthias Krapf Grafik: Thomas Bucher, Alina Klampfer, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Redaktion: Klaus Erler, Christiane Fasching, Jakob Häusle, Theresa Kirchmair, Haris Kovacevic, Denise Neher, Johannes F. Park, Lisa-Maria Schwarzenauer, Flo Seidl, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@­6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Andreas Eisendle, Matthias Krapf, Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

5

Starte jetzt deine Karriere auf www.karrieremitlehre.tirol

6

IM B ILD

7 © AXEL SPRINGER

Gegen Corona und seine Mutationen.

Gemeinsam.

In ganz Österreich – auch in Tirol – gibt es neue Coronavirus-Mutationen, die besonders ansteckend sind. Deshalb müssen die bereits bekannten Maßnahmen noch sorgfältiger umgesetzt werden.

Bezahlte Anzeige

Bitte nutzen Sie das Testangebot und gehen Sie testen, achten Sie auf eine ausreichende Händehygiene und halten Sie einen Abstand von mindestens zwei Metern zueinander ein.

Und bitte schränken Sie auch Ihre Mobilität bestmöglich ein. Das Coronavirus und seine Mutationen sollen keine Möglichkeit haben, sich in Tirol weiter zu verbreiten.

www.tirol.gv.at/coronavirus

MÄRZ

7 DINGE, DIE DIE WELT IN DIESEM MONAT NICHT BRAUCHT

1.

TIEFKÜHLBROKKOLI AU S E C UA D O R

7.

HOUSE OF CARDS (Innsbruck-Edition)

2.

6.

FEHLERHAFTE FA K T E N

K Ä LT E EINBRÜCHE

3. © ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ

NOCH MEHR „ E N TS C H E I D E N D E PHASEN“

4.

J E D E N TA G

FLEISCH 9

5.

IMPFSTAU

EIN NEUES GESICHT FÜR DEN BOZNER PLATZ Nach langem Warten ist es fix: Der Bozner Platz wird erneuert.

Den Wettbewerb hat der Entwurf eines Wiener Ingenieurbüros gewonnen, das auf eine Begegnungszone unter Bäumen setzt.

vielfältig nutzbaren besonnten Bereich daneben im Westen.“ Dadurch ergibt sich statt eines klassischen Parks ein baumbestandener Platz, der deutlich offener als die aktuelle Anlage werden soll. Ähnlich wie in den angrenzenden Straßen ist eine Begegnungszone geplant. Mit Tempo 20, engeren Straßen und breiteren Gehwegen bieten sich neue Möglichkeiten: mehr Raum für Gastgärten, eine konsumfreie Zone unter dem Blätterdach und temporäre Märkte.

SIEGERQUALITÄTEN. Ausgiebige Bepflanzung, teils in Kombination mit ausgeweiteten Wasserflächen, fand sich in den meisten Entwürfen. Das Siegerinnenkonzept hob sich für Auböck aus mehreren Gründen ab. „Im Vergleich zu vielen anderen Vorschlägen ist dieses Projekt sehr modern, ohne modisch zu sein“, so die Jurorin.

Außer­dem gebe es vernünftige Vorschläge, um die Stadt fit für den Klimawandel zu machen – und der Katalog an Ausstattungen sei gut vorbereitet. Laut Auböck heißt das „klar definierte Bodenbeläge, brauchbare Vorschläge zum Lichtkonzept und zu den Sitzelementen“. Zudem könne man mit der Bearbeitung umgehend starten.

NEUE VIELFALT. Laut Plan der Gewinnerin soll die Fläche teilweise ein grünes Dach aus den lockeren Kronen der Lederhülsenbäume bekommen, was besonders im Sommer Abkühlung in der aufgeheizten Stadt verspricht. Die Pflanzen bedeuten für den Ort mehr als nur Sonnenschutz, so Auböck: „Der Platz erhält so zwei Gesichter: Den schattigen Raum um den Brunnen und den

10

© KOLAR, STIEFEL & COMPANY ARCHITECTS WITH EHRMANN&GRUBER (RENDERING: JACOB CZINGER), KLAUS RANGER

D

er Platz nahe dem Hauptbahnhof lädt aktuell eher zum Überqueren als zum Verweilen ein. Zwischen Rasen, Blumen und spärlichen Bäumen erhebt sich der Rudolfsbrunnen, rundherum dröhnt der Verkehr. Diese Aufteilung wollte die Stadt längst ändern, letztes Jahr rief man den Realisierungswettbewerb aus.

Dieser hatte eine besondere Problemstellung, wie Maria Auböck, Vorsitzende der Wettbewerbsjury, erklärt: „Der Bozner Platz wird für Innsbruck ein wesentlicher ,Schlussstein’ vieler stadträumlicher Gestal­t ungen sein und die vielen Ansprüche verknüpfen, die die Nähe des Bahnhofs bringt.“ Ende Feber traf die Jury ihre Entscheidung: Der Entwurf des Wiener Ingenieurbüros EGKK Landschaftsarchitektur wurde zur Siegerin gekürt.

Baubeginn 2022 4,5 Mio. Euro

Text: Theresa Kirchmair

Visuelles Schmankerl

Einige der Vorschläge fielen durch ihre ungewöhnlichen Ideen auf. Das Projekt „Zwitschermaschine“ sah einen schwebenden Landschaftsgarten vor, der sich laut Preisgericht auch als Statement zum Klimawandel versteht.

Bring Leben in deinen Garten.

Je tztt Jetz lelbe öb mö nm G en rte art Ga t k e p s t P rospek Pro rn ern tte rc lätt blä d hb urch du rospekte foeger.at/prospekte w w.foeger.at/p ww. ww

fö err ge fög

© ©

Alter Bekannter

Außer dem Rudolfsbrunnen wird vom alten Bozner Platz wenig bleiben. Die Lichtung, die sich um den Brunnen bildet, bringt das Denkmal dafür neu zur Geltung.

statt statt 799,– 799,–

statt statt 99,– 99,–

NARDI NARDI Auszugstisch Auszugstisch Polypropylen // Alu Polypropylen Alu // anthrazit anthrazit // 140 140 × × 85 85 cm cm // ausziehbar ausziehbar auf auf 210 210 cm cm // Art. Art. Nr. Nr. 47715 47715

NARDI NARDI Sessel Sessel Polypropylen // senape Polypropylen senape // Art. Art. Nr. Nr. 58617 58617 // verschiedene verschiedene Farben Farben erhältlich erhältlich

699,–

89,–

Eine Hürde muss das Projekt allerdings noch nehmen: Anfang März tagt der Beirat für Großprojekte.

Ohne dessen grünes Licht kann die Planung nicht beginnen. Kosten soll die neue Anlage 4,5 Millionen Euro, der Baubeginn ist für 2022 geplant.

AMBITIONIERTE KONKURRENZ. Auböck lobte die Qualität der 58 Einreichungen, bezeichnete einige davon aber auch als utopisch. Eine der Teilnehmerinnen konnte sich eine begehbare Wasserfläche, auch als Pfütze tituliert, rund um den Brunnen herum vorstellen. Weiters geboten wurde eine Gestängekonstruktion, die im Sommer einen kühlenden Sprühnebel ausbringen und im Winter mit Wärmestrahlern für angenehme Temperaturen sorgen sollte. Die wohl ambitionierteste Idee hat die Form bepflanzter, begehbarer Betonstege, die sich oberhalb des ganzen Platzes erstreckt hätten.

statt statt 89,– 89,–

79,–

NARDI NARDI Sessel Sessel Polypropylen Polypropylen // verschiedene verschiedene Farben Farben erhältlich erhältlich

föger garten © ©

Einrichtungshaus Einrichtungshaus Föger Föger www.foeger.at www.foeger.at

Irrtum sowie Satz- & Druckfehler vorbehalten. Maßeinheiten sind circa-Angaben. Preise sind Abholpreise.

Irrtum sowie Satz- & Druckfehler vorbehalten. Maßeinheiten sind circa-Angaben. Preise sind Abholpreise.

fitten Jahre sind Die

vorbei Die Coronazeit ist für Innsbrucks Fitnessstudios ein Kraftakt. 20 Prozent könnten die Pandemie nicht überstehen.

Aber die Branche gibt sich kämpferisch.

D

ie Laufbänder sind still, die Gewichte stehen am Boden. Dort, wo normalerweise hunderte Mitglieder, mal mehr, mal weniger geräuschvoll Sport betreiben, könnte man jetzt eine Stecknadel fallen hören.

Ein paar Ecken weiter, im Büro von Alois Fauster, ist es hingegen selten ruhig: Sein Handy klingelt auch in Lockdownzeiten oft.

Das Innsbrucker Fitness-Urgestein ist der Branchensprecher der Tiroler Fitnessstudios in der Wirtschaftskammer Tirol und Inhaber von Alfa Sports & Spa. „Zwei bis drei Stunden am Tag bin ich nur mit telefonischen Mitgliederanfragen bzw. Kündigungsanfragen beschäftigt“, erklärt Fauster. Die Frage, wann die Fitnessstudios wieder aufsperren dürfen, hört er jeden Tag zigmal. Antwort darauf hat er momentan noch keine. Denn ein konkretes Datum für die Öffnung der Sportstudios in Österreich gab es bis Redaktionsschluss Ende Feber noch nicht.

Lockerungen für den Sport kommen möglicherweise erst im April.

Text: Denise Neher – Fotos: Axel Springer

12

„WENN DIE RESERVEN AUFGEBRAUCHT SIND, WIRD SICH FÜR EINIGE DIE FRAGE STELLEN, OB ES SINN MACHT, FRISCHES GELD NACHZUSCHIESSEN.“ A LO I S FAU STE R , B R A N C H E N S P R E C H E R D E R TI R O LE R F ITN E S S STU D I O S

© ASICS EUROPE/PETER HOCHHAUSER

DRAUßEN NUR ALLEINE: Auch die Outdoor trainings sind vom Lockdown betrof fen.

BANGEN UND WARTEN. 18.000 Mitglieder warten derzeit auf die Öffnung der Innsbrucker Fitnessstudios.

Im österreichweiten Vergleich gibt es hierzulande besonders viele Studios. „Das Angebot ist größer als die Nachfrage“, erklärt Fauster. Die Stimmung unter den Fitnessstudiobetreiberinnen gestaltet sich entsprechend schlecht und auch die Laune der Mitglieder sei laut Fauster zunehmend düster. „Leider bemerke ich unter den Mitgliedern immer mehr eine Nichtzahler-Mentalität“, seufzt Fauster. Die Innsbrucker Fitnessstudios sind mit einer Kündigungsflut konfrontiert. „Rund ein Drittel der Mitglieder in Innsbrucker Fitnessstudios hat bereits gekündigt“, weiß Fauster. Die Mitgliedsbeiträge machen bei den meisten Fitnessstudios rund 95 Prozent der Einnahmen aus. Die finanzielle Situation ist daher bei den Gyms prekär.

Betroffen sind vom Lockdown nicht nur die Indoorsportanlagen, sondern auch Outdoorsport­a nbieterinnen wie Diego Murrer. Der 32-Jährige bietet mit seinem achtköpfigen Trainerteam von Realfits seit fünf Jahren Kleingruppentrainings im Freien an. Unzählige Male hat Murrer in den vergangenen Monaten mit verschiedenen Gesundheitsministeriummitarbeiterinnen telefoniert und nachgefragt, warum er sein Outdoorfitnesstraining nicht anbieten darf. „Die Ministeriumsmitarbeiterinnen haben mir gesagt, sie verstehen das, ehrlich gesagt, auch nicht“, schüttelt Murrer betrübt den Kopf.

13

Vor wenigen Tagen gab es einen Minilichtblick für ihn: Murrer hat erfahren, dass Fitnesstrainerinnen eine Person oder Personen aus einem gemeinsamen Haushalt trainieren dürfen. „Besser als nix“, meint er.

Aufgrund vergleichsweise niedriger Fixkosten ist der Coach zuversichtlich, mit seinem Outdoorkonzept die Krise zu überstehen.

„BEI EINEM FITNESSSTUDIO BESUCH GEHT’S NICHT NUR UMS GESUND BLEIBEN, FÜR EINIGE GEHT’S JA AUCH UMS GESUND WERDEN.“ H E R M A N N W I E S E R , I N H A B E R O LY M P I C GY M

LOCKDOWNBESCHÄFTIGUNG. Seit November haben die Fitnessstudios jetzt bereits zum zweiten Mal zu. „Wir haben in den vergangenen Wochen halt viel geputzt, aber jetzt gibt’s nichts mehr zum Putzen“, sagt Fauster mit einem gequälten Lächeln. Von seinen Branchenkolleginnen weiß er, dass viele die Lockdownzeit für Umbauarbeiten genutzt haben.

Hermann Wieser ist der Inhaber des Olympic GYM. Mit rund 2.000 Quadratmetern Fläche ist es eines der größten Fitnessstudios in Innsbruck. Wieser hat die Lockdownzeit genützt, um ein kleines Outdoorareal zu errichten, außerdem hat

© PRIVAT

„DIE BRANCHE MUSS ZUSAMMENHALTEN UND WIRD DAS SCHON SCHAFFEN.“ WA LTR AU D STE R N , I N H A B E R I N B O DY M I N D

er mit seinem Team alle 2.000 Mitglieder angerufen. „Da ging es um die Frage, ob es für die Mitglieder in Ordnung ist, wenn wir im ersten Lockdown für einen Monat die Mitgliedsbeiträge einziehen“, erklärt Wieser. Für rund 90 Prozent der Kundinnen war die Abbuchung in Ordnung. Im zweiten Lockdown hat Wieser dann keine Mitgliedsbeiträge mehr eingezogen. „Wir empfehlen den Studios, keinesfalls ohne vorherige Absprache abzubuchen, das schadet dem Image der Branche“, erklärt Fauster. Für die Fitnessstudios in Not ist es hilfreich, wenn die Kundinnen Angebote wie eine kostenlose Vertragsverlängerung annehmen.

Die meisten Studios bieten seit Beginn des Lockdowns zudem Onlinekurse an. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass zugekaufte Kurse nicht so gut ankommen, die Mitglieder wollen lieber die Trainerinnen des Studios sehen“, erklärt Fauster.

Onlinekurse sind kein Ersatz für das Fitnessstudio, sondern nur eine Serviceleistung, die für das Studio allerdings auch mit Kosten verbunden ist. „Am Anfang war das Interesse an Onlinekursen noch etwas größer, jetzt nutzt nur mehr der harte Kern das Angebot, da bewegen wir uns im einstelligen Prozentbereich der Mitglieder“, sagt Fauster. Würden die Studios die Onlinekurse kostenpflichtig anbieten, wäre kaum ein Mitglied bereit, dafür zu zahlen.

Von der Idee, Mitglieder im Outdoorbereich des Studios trainieren zu lassen, hält Fauster wenig. Damit erreiche man nur wenige Menschen, außerdem sei es kaum umsetzbar. Auch vom Verleihen von

GÄHNENDE LEERE: Seit November hat hier niemand mehr trainier t.

Fitnessgeräten an Kundinnen ist Fauster nicht überzeugt: „Solche Ideen fallen für mich in die Kategorie Verzweiflungsaktionen, diese machen wenig Sinn.“ Und auch verstärkte Marketingaktionen bzw.

Gewinnspiele seien im Moment sinnlos. „An Gewinnspielen haben die Mitglieder derzeit wenig Interesse, dafür sei die Stimmung zu schlecht“, befindet Fauster.

FIT MACHT GESUND. Mit rund 700 Quadratmetern Fläche gehört das Body Mind zu den kleineren Fitnessstudios in Innsbruck. Die Inhaberin Waltraud Stern behauptet sich seit den 1980ern als eine der wenigen Frauen in der Fitnessbranche. Ans Aufgeben denkt sie nicht. „Die staatlichen Finanzhilfen sind zu wenig und kommen schleppend, aber die Branche muss zusammenhalten und wird das schon schaffen“, gibt sich Stern kämpferisch. Stern möchte auch auf die Probleme der Mitglieder aufmerksam machen. Denn neben allen wirtschaftlichen

14

Problemen seien auch die Kundinnen die Leidtragenden der langen Lockdownzeit. „Das beste Mittel zur Stärkung des Gesundheits- und Immunsystems ist das gezielte Training der Muskulatur, gerade in einer Pandemie sind wir Teil der Lösung“, sagt Stern.

Auch für Studiobesitzer Wieser ist es unverständlich, dass die Branche ausgerechnet in einer Gesundheitskrise so lange geschlossen haben muss. „Bei einem Fitnessstudiobesuch geht’s nicht nur ums Gesundbleiben, für einige geht’s ja auch ums Gesundwerden.“ Vor allem älteren Mitgliedern wurde laut Wieser das Tageshighlight genommen, er beobachte, dass einige ohne Fitnessstudio regelrecht vereinsamen.

Warum die lange Schließung der Fitnessstudios in den Medien vergleichsweise wenig präsent ist bzw. war, ist für Wieser einfach erklärt: „Handel und Gastronomie haben eine andere Wirtschaftskraft als die Fitnesscenter, dabei ist eine Million in Österreich Mitglied in einem Gym.“ Vereinzelt hört Fauster den Vorwurf, die Wirtschaftskammer mache zu wenig Druck. „Die Wirtschaftskammer hat noch nie so viel gemacht wie jetzt. Die

15

meisten überschätzen auch einfach die Einflussmöglichkeit der Kammer“, erklärt Fauster.

Seit Kurzem gibt es eine Kampagne, in der explizit darauf aufmerksam gemacht wird, wie wichtig Fitnesstraining für die Volksgesundheit ist. „Die gesundheitlichen und psychischen Vorteile von Fitnesstrainings sind wissenschaftlich unbestritten. Die Politik darf bei ihren Entscheidungen die Langzeitfolgen von unzureichend Bewegung nicht übersehen“, so Fauster.

HARTER WEG. Die eigentlichen Probleme für die Fitnessstudios kommen laut Fauster aber erst, und zwar dann, wenn diese wieder eröffnen dürfen und alle Kosten wieder hochfahren müssen. Momentan gibt’s bei den Mitgliedern nur Abgänge, es werden keine neuen Verträge abgeschlossen. Das sei laut Fauster finanziell schwer verkraftbar.

Ein weiteres Problem der Fitnessstudios: die vergleichsweisen hohen Mieten aufgrund der großen Fläche. Im Moment zahlen viele Fitnessstudios keine Miete, ob das aber rechtens ist und wie es künftig mit den Mietzahlungen weitergeht, ist noch offen.

Der Lockdown droht Existenzen zu vernichten. Alois Fauster schätzt, dass 20 Prozent der Innsbrucker Fitnessstudios gefährdet sind: „Wenn die Reserven aufgebraucht sind, wird sich für einige die Frage stellen, ob es Sinn macht, frisches Geld nachzuschießen.“ Umfangreiche Hygienekonzepte zur Öffnung der Gyms liegen vor. Auch ein Training nur mit negativem Coronatest ist für Fauster denkbar: „Inzwischen ist für uns schon vieles vorstellbar.“ Rund drei Jahre werde es wohl dauern, bis sich die Gyms wieder von der Krise erholt haben. Aussterben werden die Fitnessstudios aber, laut Fauster, keinesfalls.

Das Nachtleben mag momentan stillstehen, der Drogenkonsum tut es leider nicht. Die Mobile Drogenarbeit des Z6 bietet deshalb seit Anfang Feber mit der kostenlosen Partybox Informationen und Tools für einen sichereren Drogenkonsum im privaten Bereich.

Text: Lisa Schwarzenauer – Fotos: Axel Springer

Z6. Weil die Verlagerung des Nachtlebens in die Wohnungen ihre Arbeit wesentlich erschwert, haben Gstrein und ihre Kolleginnen überlegt, wie man trotzdem weiterhin aufklären und helfen kann. „Das Zuhause ist ein Bereich, in den wir sonst nicht hinkommen, wo die Menschen aber trotzdem Aufklärung und Tools für Safer Use brauchen“, betont sie – denn ohne das gehe der Drogenkonsum, der so oder so passiert, oft schief.

PRALL GEFÜLLT: Die Par tybox beinhaltet Infomaterial, ein Er ste - Hilfe -Set, diver se Safer Use Tool s und Süßigkeiten.

N

ormalerweise findet man das Team des MDA basecamp (Mobile Drogenarbeit Z6) in den Clubs der Stadt, um dort Präventions- und Aufklärungsarbeit zum Thema Drogenkonsum zu leisten. Diese Clubs haben seit Monaten geschlossen, gefeiert und konsumiert wird aber trotzdem: im privaten Raum. „Wir haben schon im Sommer gemerkt, dass die Leute nach der frühen Sperrstunde einfach zu Hause weitergefeiert haben“, erzählt Maria Gstrein, Koordinatorin der Mobilen Drogenarbeit

16

INFOSTAND TO GO. Die seit einigen Wochen in Innsbruck, Landeck und Kufstein erhältliche Partybox für daheim schließt diese Lücke. Eine Box ist auf zehn Personen ausgelegt und enthält alles, was die Mobile Drogenarbeit Z6 normalerweise am Infostand in Clubs und auf Events anbietet: Informationsmaterial zu verschiedenen Substanzen, rechtlichen Fragen, der richtigen Reaktion bei Drogennotfällen und mehr, ein ErsteHilfe-Set, Utensilien zur Harm Reduction (z. B. Aktivkohlefilter für Cannabis und Tabak, Safer Sniefs), Gehörschutz, Kondome, Gleitgel und sehr viele Süßigkeiten – „die sind einerseits einfach nett, helfen aber auch, weil es beim Konsum oft einen recht extremen Energieabfall gibt“, erklärt Gstrein.

Wie bekommt man eine Partybox?

„Das Zuhause ist ein Bereich, in den wir sonst nicht hinkommen, wo die Menschen aber trotzdem Aufklärung und Tools für Safer Use brauchen.“

Auf der Website www.drogen­arbeitz6.at lassen sich anonym bis zu drei Partyboxen pro Person bestellen.

Abgeholt werden können sie immer Montag von 16 bis 19 Uhr und Donnerstag von 18 bis 20 Uhr direkt bei der Drogenarbeit Z6 (Dreiheiligenstraße 9).

Die Drogenarbeit Z6

M a r i a G s t r e i n , Ko o r d i n a t o r i n M o b i l e D r o g e n a r b e i t Z6

Neben dem MDA basecamp bietet die Drogenarbeit Z6 u. a. Drogenberatung für Konsumentinnen und Angehörige sowie kostenloses, anonymes Drug Checking – eine genaue Analyse der einzelnen Inhaltsstoffe einer Substanz – zur Risikoverringerung und Sensibilisierung.

Wie das restliche Angebot der Drogenarbeit Z6 ist die Partybox anonym, vertraulich und gratis. Gestartet wurde mit vorerst 100 Boxen, aber das Angebot soll auch nach der Pandemie weitergeführt werden. Über ein Gewinnspiel auf der Drogenarbeit-Z6-Website wird deshalb bis Ende April Feedback von Nutzerinnen gesammelt, um die nächsten Boxen adaptieren zu können, falls es hier Wünsche und Bedürfnisse gibt.

(K)EIN PANDEMIEPROJEKT. Die Idee dazu habe man schon vor Corona aus einem europäischen Vernetzungstreffen mitgenommen, sagt Maria Gstrein.

Dort wurde darüber gesprochen, dass sich aus Mangel an Locations Partys und das Nachtleben generell immer öfter ins Zuhause verlagern: „Da haben wir uns gedacht, dass das gerade auch in Innsbruck passiert, weil Clubs und Veranstaltungsorte zugesperrt oder abgerissen werden, es aber trotzdem viele junge Menschen gibt, die feiern wollen und dann eben zu Hause bleiben und dort konsumieren.“ In Belgien gab es schon ein Projekt ähnlich der Partybox, das als Inspiration diente. „Corona und die Pandemie haben uns dann noch mehr gepusht, das gleich umzusetzen und nicht zu lange zu warten.“

DROGENKONSUM IN DER PA NDEMIE Die 23-jährige Innsbruckerin Maxime* nimmt regelmäßig verschiedene Substanzen, wie Kokain, LSD, Ecstasy und Pilze. Im Interview erzählt sie, wie sich die Pandemie auf den Konsum in Innsbruck ausgewirkt hat.

* Name von der Redaktion geändert

17

6020

: Wie hat sich der Drogen­konsum in der Stadt seit Corona verändert? Max: Es hat sich alles nach Hause verlagert. Das ist, glaube ich, eine ziemlich logische Folge, wenn alle Clubs und Bars zu sind.

Hat sich der Konsum dadurch verringert? Ich habe mir anfangs eigentlich gedacht, dass der Konsum vielleicht weniger wird, weil es ohne Ausgehen weniger Gelegenheiten gibt, aber was ich so mitbekomme, ist genau das Gegenteil der Fall – da hört man immer wieder Horrorgeschichten.

Woran liegt das? Manche kommen nicht mit der Pandemie klar, mit der Isolation, und stürzen deshalb richtig ab.

Aber das größte Problem ist, dass sich im ersten Lockdown echt viel extrem potentes Zeug gestaut hat, das eigentlich für Deutschland bestimmt war. Von dem Zeug ist jetzt wesentlich mehr im Land, während es von den leichten Sachen eher zu wenig gibt – Gelegenheitskonsumentinnen kommen so an Sachen, die eigentlich viel zu stark sind.

Vielen Dank für das Gespräch.

S E N I E L K

ARSCHLOCH So schaut’s aus: Vor einem Jahr hat sich das Coronavirus in unsere Leben geschlichen. Um sich ein Bild von diesem unsichtbaren Feind zu machen, hat 6020 Menschen unterschiedlichen Alters gebeten, dem Virus in zeichnerischer Form eine Persönlichkeit zu verleihen.

Text: Christiane Fasching

en Es kennt keine Grenzen und kein Anstand. Es mutiert munter vor sich hin und kommt angeblich mit dem uns Auto nach Österreich. Es zwingt ati­ neg r Masken auf, lässt uns übe ’s ve Testergebnisse jubeln und hat geschafft, Händeschütteln salon­ untauglich zu machen und Baby­ en. elefanten ins Kanzleramt zu lock ­ Kul Es sorgt für einen Stillstand der tur, einen Notstand der Wirtschaft die und einen Aufstand unter jenen, t. pins ges glauben, es sei nur ein Hirn d run Es ist unsichtbar und trotzdem ere um die Uhr präsent. Sogar in uns ­ ale verm das uns Träume verfolgt tief so sich deite Coronavirus, das , in unseren Alltag eingegraben hat

18

ch dass sich so gut wie jedes Gesprä ens nam ch chlo Ars um dieses kleine Covid-19 dreht.

6020 hat sich gefragt, wie dieser Unruhestifter aussehen würde, a­ wenn er ein Mensch wäre. 15 kre te stif tive Köpfe haben die Zeichen in die Hand genommen und dem Schrecken ein Gesicht gegeben.

Die Bandbreite reicht dabei vom n einsamen Waisenvirus über eine achtarmigen Banditen bis hin zum skrupellosen Mafiapaten mit schaurigem Anhang. Was alle Werke miteinander verbindet: Zum Freund würde man Corona ums Verrecken nicht haben wollen.

in wahn­ Für mich ist Corona e e in Gestalt sinniger Superschurk n Wissen­ eines durchgeknallte er Welt­ schaftlers, der nach d sich auf herrschaft strebt und er Kräfte dem Höhepunk t sein miartigen befindet. Seinen gum inem Anzug hat er sich in e r anfertigen Science -Fic tion-Labo ga-Viruslassen, mit seiner Me rinse Spritze und seinem G r allen das Mundschutz macht e Leben schwer.

Christoph (47) Comiczeichner und Heimhelfer

a ex t r e m n o r o C s s a d Ich glaube, eßlich will li h c S : t is ig winz man d e m ie n n o v it d n dieser Ba r d u r ch e n n e w , n e d g e s e h e n we r rau ch t b r E . t f p ü h die Gegend it er mögm a d , e m r A sehr viele tecken s n a n e h c s n e lichst viele M eil grün w , r e t is n ü r kann. Und g sfarbe ist. ng meine Liebli

Benni (7)

Erstklässler

19

es verdun­ ll a ls a a n ro o C Ich sehe enschen in M r e d , n e s ie R n kelnde inander trennt. e n o v t h ic s b A r b ö se tten lässt keine a h c S r e g n la in Se na nimmt ro o C . s u a lt e W r Ecke de rübsinn T t ä s d n u it e k g uns die Leichti t er dafür, rg o s ig it e z h ic le und Zorn. G S a chen e h c li d n tä rs e tv dass selbs er zu etwas d ie w n e g n u rm wie Uma rden.

Beson­derem we Anne (37) Mutter

Corona ist ein Bub. Und auf alle Fälle giftgrün. Er hat „Stromstöpsel“ und „Igelpieksanstecker“, die ihn komisch und gefährlich ausschauen lassen. Außerdem ist er traurig, weil er keine eigene Familie hat. Wahrscheinlich will er deshalb unter die Leute kommen.

Ben (4) Kindergartenkind

20

ist im Der Name „Corona“ , weshalb Polnischen weiblich rau ist. meine Corona eine F Diebin Unbemerk t wie eine , um an schleicht sie sich an ihre Opfer zugreifen. Sie quält orona ist wie eine Henkerin. C esichter. stark und hat viele G e besiegt Kaum denk t man, si – wie eine zu haben, taucht sie erten Hydra – in einer muti Form wieder auf.

AM C OVE R Monika (41) Illustratorin

Patron einer er d a n ro o C t is h ic Fü r m bewusst st b el S : a fi a sm u ir V verschlagenen art immer neue h sc d n u l ra vi er t eh g d Flittchen um n u en n a p m u K e g ti zwielich kommen und es eg W es d t er ti u m ie sich, d verschwinzu er d ie w ls a m je , en nicht vorhab sich nämlich lt ä h ie il m fa d vi o C den. Diese Schöpfung. für die Krönung der

Peter (57)

Grafiker und HTL-Lehrer

21

und echt Corona ist echt fett Kopf ungustiös: In seinem m seinen dreht sich alles nur u u n d au s persönlichen Genuss nur Böses. seinem Kopf sprießt tshaus Säße der Kerl im Wir man gern neben einem, würde Und noch den Tisch wechseln. assen. lieber das Lokal verl Gerald (45)

Radiomoderator

Für mich ist Corona ein aufmüpfiger Angeber, der sich selbst für etwas Besseres hält und voller Stolz seinen ungesunden Lebensstil zur Schau stellt. Er bildet sich ein, dass er ein Hipster ist, und ist überzeugt, dass er über anderen steht und alle vor ihm in die Knie gehen müssen.

Max (14) HTL-Schüler 22

Jetzt scannen und den entscheidenden Wissensvorsprung sichern

why not study at the top?

Bachelor · Master · Executive · PhD · Online Business · Management · Recht · Tourismus Kommunikation · Soziales · Gesundheit · IT Engineering

·

Technologie

·

Life Sciences

ben!

ewer t 2021 b s b r e H r Jetzt fü i.edu www.mc

© Stubaier Gletscher

Corona wurde von einem Blitz getroffen und ist deshalb zu einem Bösewicht geworden.

Der rote Anzug, der schwarze Mantel und die Maske waren eigentlich einmal Halloween­ verkleidungen, die er auf dem Dachboden gefunden hat.

Eigentlich wollte er die blöde Krankheit wegmachen, doch seit dem Blitzschlag macht er genau das Gegenteil.

Magdalena (7) Premium accredited

Jointly shaping Europe C MANAGE EGI ME AT

REDITAT IO ACC N NT

TUTIONAL S STI TR IN

Volksschülerin

PR

EMIUM

www.mci.edu

Ich seh Corona als furchtlosen Dämonen opf. mit Krone auf dem K iftiMit seinen langen, g t er gen Krallen vergifte at die Menschen und h flidabei auch noch teu de schen Spaß. Das Blö nfür uns: Mit seinen Te en takeln auf dem Rück über windet er jedes t Hindernis und komm l. überallhin, wo er wil Klaus (11) Gymnasiast

nsch, dann Wäre Corona ein Me offener wäre er wohl ein bes durch GastUngustl, der ständig elt und häuser und Bars tork Abstand dabei anständig auf anenten pfeif t. In seiner perm . Und zwar Fettn kotzt er alle an es Wortes. d e n in S n te rs h a w im Arthur (36)

Technischer Informat

iker

24

Herr Corona kommt au s und trägt am liebsten China eine Lederhose. Weil ihm langweilig ist, peitscht er giftig e Coronaflüssigkeit durch die Gegend und ärgert sich darü ber, dass ihn keiner mag. Er ve rsteht aber nicht, dass er sich d amit auch keine Freundinnen m acht.

Lara (9) Volksschülerin

an das Mich erinnert Corona t hinRumpelstilzchen: Er is isch, terlistig und heimtück dem trachtet anderen nach ie eine Leben und geistert w g durch namenlose Bedrohun wir ihn die Welt . Und sobald ndert er benennen können, ä er und sich auch schon wied macht neuen Stunk.

Karen (46) Grafikerin

25

r perfek te Corona ist für mich de ie ein Filmbösewicht . Er ist w rer, der dunkler Straßenzaube hat und mit viele Tricks auf Lager t.

Schattenmagie arbeite e Welt­ Er schummelt wie ein enschen meisterin, bringt die M sich, um ihr Geld und freut ihm leiden. wenn andere wegen Noah (12) Mittelschüler

Corona ist der Typ Mensch, von dem ich auch ohne irgendeine Verordnung gern Abstand halte. Auf die Straße geht er nur, um seine vermeintliche Lässigkeit zu demonstrieren und gefährlichen Despotinnen nach dem Mund zu reden. Obwohl er nichts in der Birne hat, hält er sich selbst für superschlau.

Susi (43) Friseurin

26

-25%

auf auf alle alle RayBan RayBan Fassungen* Fassungen* *beim Kauf einer kompletten Brille inkl. Gläser, nicht kombinierbar mit anderen Aktionen *beim Kauf einer kompletten Brille inkl. Gläser, nicht kombinierbar mit anderen Aktionen

www.miller.at www.miller.at

Kommune 38 Oft leben wir nebeneinander her, reden aneinander vorbei, versinken in alltäglicher Egomanie. Doch ein Sammelsurium von sieben studentischen Haushalten hat während der Pandemie zueinandergefunden.

Text: Jakob Häusle

28

© KOMMUNE 38

Stimmen der Bewohnerinnen LERNEN, REDEN, ZUSAMMENHOCKEN – auf der G emeinschaf tsterrasse der Kommune 38 ist man nie alleine.

Das Leben in der Kommune 38 bedeutet immer, mit jemandem reden zu können und nie allein zu sein. Es bedeutet, dass man jeden Tag nach Hause kommen und sich über neue Gespräche, neues Essen, neue Spiele oder einfach Gemeinsamkeit freuen kann.

Marlo, 26

Ähnlich ist es auch den Bewohnerinnen eines Wohnhauses im Stadtzentrum ergangen. Vor der Pandemie kannten sie sich nur vom Sehen, ohne auch nur den Namen des anderen zu wissen. Mittler­weile, nicht einmal ein Jahr später, sind aus den Fremden Freundinnen geworden, die seither ihren Alltag gemeinsam bestreiten und ihr Leben miteinander teilen. Auf sieben WGs verteilt wohnen 37 Studentinnen in einem Haus. Sie nennen sich „Kommune 38“.

I

ch wohne seit zweieinhalb Jahren in meiner Innsbrucker Wohnung. Als Stadtkind, das seine Kindheit und Jugend im Dorf verbringen musste, habe ich den richtigen Umgang mit meinen Nachbarinnen schon früh gelernt: lächeln, winken, auf der Straße „Grüß Gott“ sagen. In Innsbruck angekommen, mein 1.500-Seelen-Kaff gegen 150.000 ruhelose Geister eingetauscht, habe ich mich, in weiser Voraussicht, von meinen Nachbar­ innen immer schon ferngehalten. Wie es in praktisch jedem Mehrparteienhaus der Fall ist, kenne ich meine Nachbar­ innen vom gegenseitigen Zunicken auf dem Gang und dem erzwungenen Lächeln beim Postkasten.

ABSTANDSLOS. Ich treffe Lukas und seine Freundin Sabrina auf der An- und Abstandsplattform Zoom. Sie sitzen in ihren Zimmern und rauchen gewuzelte Zigaretten, im Hintergrund stehen Akustik- und EGitarren. Wenn Sabrina etwas sagt, lehnt sie sich zurück und spielt mit ihrem Haar.

Wenn Lukas redet, kneift er die Augen ein bisschen zusammen und lehnt sich vor.

Die beiden Lehramtsstudentinnen waren bereits von Beginn an Teil der Kommune 38, die ideell auf einem skandinavischen Vorbild aufbaut, wie Lukas erläutert: „Ursprünglich ist der Name Kommune 38 aus einem Scherz heraus entstanden. In Dänemark gibt es eine Stadt in der Stadt, eine autarke Gemeinschaft. Das haben wir uns als Vorbild genommen. Jeder hat etwas, das dem anderen fehlt, und gemeinsam haben wir hier alles, was wir brauchen.“ Die Zahl 38 ergibt sich aus den 37 Bewohnerinnen plus eins, weil die

29

Italienische Spezialitäten, französische Feinheiten, Südtiroler Knödel, bayrisches Frühstück, kroatischer Kuchen, maulende Taschen von den Schwäbinnen ...

Maria, 22

Die Kommune bedeutet für mich Zuhause.

Liebevoll begrüßt zu werden, egal ob ich drei Stunden oder drei Monate weg war, akzeptiert zu werden, auch wenn ich meine seltsamen fünf Minuten habe, und sich gegenseitig zu unterstützen, ob es nun beim Möbelbau oder mit einer Prise Salz ist. Das ist etwas ganz Besonderes.

Mir fällt da ein Songtext von Mono & Nikitaman ein: „ein Haus ist kein Zuhause, Zuhause ist kein Land“ – ich finde, Zuhause ist ein Gefühl.

Selma, 24

KRÄUTER, BLUMEN, GEMÜSE – den kleinen Gar ten auf der Terrasse pf legen die Bewohnerinnen der Kommune 38 gemeinsam.

Gemeinschaft immer für neue Menschen offen ist. Außerdem hat die Zahl noch eine zusätzliche Bedeutung, die jedoch geheim bleiben muss.

Ihren inoffiziellen Anfang hatte die Gruppe kurz vor dem ersten Lockdown. „Im Winter, bevor Corona losgegangen ist, sind wir damals über unseren früheren Mitbewohner Mathias draufgekommen, dass die Leute aus der Wohnung im oberen Stock echt cool drauf sind“, erzählt Sabrina. Mit der Zeit hat sich die kleine Freundinnengruppe der beiden Haushalte um WG und WG erweitert, bis sich schließlich alle Bewohnerinnen kannten und – unter Einhaltung der Abstandsregeln – vor allem auf der Gemeinschaftsterrasse Zeit miteinander verbrachten. Die beiden sind sich sicher, dass sie ohne Corona nie auf diese Weise zusammengerückt wären. „Man muss sagen, dass wir in Wahrheit aus einer großen Not heraus zueinandergefunden haben. Außerhalb unseres

30

Hauses haben wir praktisch niemanden getroffen“, erzählt Sabrina von den Anfängen der Gemeinschaft. Obwohl Lukas die gesamte Entwicklung miterleben konnte, ist er über den Einfluss, den die Kommune auf sein Leben hatte und immer noch hat, überrascht: „Das Ganze ist viel, viel größer geworden, als wir uns das jemals vorgestellt hatten. Im März hatte ich nicht einmal mehr die Kraft, mit meinen Freundinnen zu skypen. Ich muss wirklich sagen, dass mich die Kommune 38 während des ersten Lockdowns vor einem Mental Breakdown gerettet hat.“ MEHR ALS NUR PARTY. Ihre absolute Hochphase hatte die Gruppe nach dem ersten Lockdown im Sommer: „Ende April haben sich alle getroffen, und Leute, die sich seit fünf bis sechs Jahren im Haus über den Weg gelaufen sind, konnten sich zum ersten Mal wirklich kennenlernen“, erinnert sich Sabrina.

© KOMMUNE 38 (2)

EIN T YPISCHER SOMMERTAG in der Kommune 38

Keine Zigarettenpausen, die man alleine verbringen muss.

In der Kommune haben sich aus einem bunten Haufen von Menschen wertvolle Freundschaften entwickelt, die ohne Corona und unserer wundervollen Terrasse, dem Herz des Hauses, wahrscheinlich nicht entstanden wären.

Jeden Tag schlauer ins Bett zu gehen, als man aufgewacht ist, weil irgendwer immer irgendwelche neuen (Fun) Facts weiß, die das Leben auf jeden Fall bereichern.

Lara, 19

Fast jeden Abend hat der Freundeskreis damals gemeinsam getrunken, Musik gemacht und gegessen. „Untertags haben wir zusammen eine Bar gebaut und uns um unseren Garten gekümmert“, erzählt Sabrina. Von Salat, Tomaten und Kräutern, über Paprika, Chili bis hin zu Gurken gab es täglich frisch aus dem eigenen Anbau.

Gemeinsam werden in der Kommune auch die Geburtstage organisiert: „Die Leute, die im gleichen Monat Geburtstag haben, planen immer eine Themenparty“, berichtet Lukas. Die bisherigen Highlights waren „Oktoberfest“, „Pimps and Prostitutes“ oder die „Neonfete“.

Doch in der Gemeinschaft geht es nicht nur ums Feiern, sondern vor allem um ein Gefühl des Zusammenhalts: „Meine WG ist die Zentralfamilie, die anderen WGs sind wie meine Cousinen“, erklärt Lukas.

Erst kürzlich ist Sabrina während eines Heimatbesuchs in Südtirol an Corona erkrankt und gemeinsam mit ihrem Freund in Heimquarantäne geschickt worden. Der Kontakt mit den anderen Mitgliedern ist in dieser Zeit allerdings nicht verloren gegangen: „Während der Quarantäne haben die anderen immer für uns eingekauft und jetzt schon öfters ein

31

Peter, 23

Gute-Laune-Paket mit Schokolade, Bier und Zigaretten vor die Tür gestellt.“ In der Kommune ist es außerdem Tradition, dass das ganze Haus mitentscheidet, wenn eine neue Mitbewohnerin für eine der WGs gesucht wird. „Nach dem anfänglichen Casting in der Wohnung gehen wir dann immer ‚zufällig‘ auf die Dachterrasse, wo sich die anderen dann mit den Kandidatinnen unterhalten und über deren Einzug mit­entscheiden“, erzählt Sabrina.

Oft ziehen auch Leute ein, die schon während ihres Erasmus-Semesters im Haus untervermietet waren und nach Innsbruck zurückgekommen sind, weil ihnen die Stimmung hier so gut gefallen hat.

ES WIRD MEHR, WENN MAN ES TEILT. Speziell für Menschen, die nicht im Haus wohnen, geht von der Gemeinschaft eine Faszination aus: „Das WG-Leben ist ja an

© KOMMUNE 38 (3)

AUCH IN DER NACHT gehen die Lichter in der Kommune 38 nicht aus.

FARBENFROH: Of t wurde die G emeinschaf tsterrasse der Kommune 38 für gemeinsame Kunstprojek te ver wendet.

Zuhause Inspiration, Antrieb, Auftrieb, Airbag, verschiedene Blickwinkel, Toleranz, Respekt, Gemeinschaft, neue Freundinnen, Wohlfühlen, nie allein sein müssen, gerne nach Hause kommen, ich selbst sein ...

Irgendwer hat immer das, wonach du suchst, was du jetzt ganz dringend brauchst, oder eine Idee, wie das ersetzt werden kann.

Sarah, 28

sich schon geil, in der Kommune ist es noch siebenfach multipliziert“, meint Tara, Sabrinas beste Freundin, die, obwohl sie nicht im Haus wohnt, mittlerweile ein fixer Bestandteil der Gruppe geworden ist.

Im Gespräch erzählt sie, warum sie ihre Zeit gern hier verbringt: „Ich persönlich wohne in einer Garçonnière. Aber wenn ich bei Sabby bin, dann läutet es gefühlt alle fünf Minuten. Jemand braucht Zwiebeln, Salz oder einfach ein offenes Ohr. Die Stimmung im Haus ist so unfassbar positiv und einladend, hier muss niemand alleine sein.“ Sabrina nickt, lehnt sich haarespielend zurück und ergänzt: „Jeder hier hat eine ganz eigene Einstellung zum Leben, jeden Tag lernt man etwas Neues und bekommt einen anderen Blick auf die Dinge.“ Wie in vielen Innsbrucker Mehrparteienhäusern wohnen auch in der Kommune unterschiedliche Menschen mit gänzlich verschiedenen Interessen. Doch hier gehen die Bewohnerinnen nicht aneinander vorbei, sondern aufeinander zu. Ob am Gang, in den Wohnungen oder der Gemeinschaftsterrasse suchen sie das Ge-

32

Kommune heißt für mich, in Verschie­ denheit vereint zu sein.

Hannes, 21

spräch: „Miteinander zu reden, ob übers Sporteln, den neuesten Tratsch oder das Leben an sich, ist ein ganz zentrales Element des täglichen Lebens in der Kommune“, bemerkt Lukas. Das Zusammensein in der Gemeinschaft lebt von der Spontanität.

Es gibt keine ausgemachten Treffen. Weil jeder jeden kennt, kann man sich immer und überall einfach dazusetzen.

DER EINSAME TOD. Lustlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Sorgen, Unsicherheit, Unvorhersehbarkeit, Stress, Einsamkeit, Angst. Das dominante

AUCH AUSSERHALB DES HAUSES UNZERTRENNLICH: Bewohnerinnen der Kommune 38 mit Yoga und Musik im Hofgar ten

Vokabular der Coronapandemie bietet ausreichend Stoff, um einen neuen ICD-10 zu schreiben. Tatsächlich ist Einsamkeit genauso ungesund wie Rauchen. Das belegen 148 Studien weltweit. Die Nutzer­ zahlen auf Pornhub und die Zahl der Alkoholiker steigen sukzessive an. Von unseren Mitmenschen trennt uns mittlerweile viel mehr als nur ein Faßmann.

Die Bewohner der Kommune 38 haben es geschafft, der Volkskrankheit Nummer eins – der Einsamkeit – zu entkommen.

In einer Pandemie, die uns so viel Durchhaltevermögen abverlangt, sollte man, bei allem Respekt vor der Sache, auf soziale Kontakte, auf soziale Nähe, nicht verzichten. Um Feuer zu machen, braucht man Stock und Stein. Um nicht alleine zu sein, braucht man sich, dich, dich und dich.

Die Kommune 38 ist für mich wie ein Regenbogen: Viele schöne bunte Menschen, deren Gesellschaft einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert; man fühlt sich nie alleine.

Leon, 23

Die Kommune 38 auf Instagram: @kommune38

KUNDEN PARKEN LÄNGER GRATIS:

1,5 STUNDEN

EINKAUFEN WIRD ZUM ERLEBNIS

TRENDS, AKTIONEN & MEHR

en p p o Sh im

33

!

w

ll i w h ie ic

Am digitalen Stammtisch Telegram-Gruppen sind ein Tummelplatz für Verschwörungstheoretikerinnen. Wie dort kommuniziert wird und wieso die Verbreitung von Halbwahrheiten für die Gesellschaft gefährlich sein kann, hat sich 6020 mit Expertinnen angeschaut.

Text: Haris Kovacevic

P

atrizia (Name geändert) ist genervt, weil alle nur noch von Corona reden. Corona hier und Corona da und Beschränkungen hier und Lockerungen da. Und selbst wenn sie mit brennender Lunge, Atemnot und Kopfschmerzen bei der Ärztin sitzt, lässt sie sich da keinen Bären aufbinden. In der Telegram-Gruppe, in der sie sich mit Gleichgesinnten aus Tirol verabredet, bespricht und informiert, wird ihr dafür Respekt gezollt. Gut, dass sie sich da nicht hat einlullen lassen, heißt es. Denn Corona gibt es entweder gar nicht oder es ist lang nicht so schlimm, wie man uns glauben machen will.

Es gehe bei all den Maßnahmen, und da sind sich fast alle einig, nur darum, uns unsere Freiheit zu nehmen. Dafür seien die Machthaberinnen nicht nur bereit, die psychische und physische Gesundheit aller Menschen zu ruinieren, sondern auch Demokratie und Wirtschaft an die Wand zu fahren. Und wer das nicht einsieht, der ist Teil des Systems. Denn die Evidenz zeige ein-

34

deutig (bild 2), dass die Impfung töte und starke Nebenwirkungen habe, dass Masken nicht nur nichts bringen würden, sondern eher schaden, und dass Schnelltests so, wie sie derzeit durchgeführt werden, sowieso Blödsinn seien.

NO GLORY. Reinhard Würzner, Professor an der Medizinischen Universität Innsbruck, hat die Argumente und Behauptungen von Coronaleugnerinnen schon des Öfteren gehört, und sie seien oft leicht zu entkräften: Bei der Darstellung der Sterberate (bild 2) werde beispielsweise die Hintergrundmortalität nicht berücksichtigt: „Patientinnen, die bisher geimpft wurden, sind meistens älter als 80 Jahre und weisen ohnehin eine niedrige Lebenserwartung auf, mal abgesehen von Vorerkrankungen.“

Bei einer Blindstudie werden die Probandinnen (mehrere zehntausend) in zwei Gruppen geteilt.

Die einen bekommen ein Placebo, die anderen den Impfstoff. Kommt es bei der Impf-Gruppe zu mehr Nebenwirkungen als bei der Placebo-Gruppe, wird der Impfstoff nicht zugelassen. Korrekt heißt das: Doppelblindstudie. Denn niemand weiß, wer zu welcher Gruppe gehört – auch die Ärztinnen nicht.

Er verweist auf die wichtige dritte Phase der Impfstoffzulassung, in der eine Blindstudie durchgeführt werden muss, die sichert, dass das Vakzin keine schweren Nebenwirkungen aufweist. Überempfindlichkeitsreaktionen können Impfstoffe schon auslösen. Diese kommen etwa zehnmal bei einer Million Impfungen vor.

Und zwar nicht nur bei Impfungen gegen Covid-19. Sie können aber medizinisch gut beherrscht werden.

Impfskepsis, so der Experte, habe es aber immer schon gegeben. Das liege nicht daran, dass Impfungen gefährlich sind, sondern paradoxerweise am genauen Gegenteil davon: „Man sieht heute kaum Kinder, die an Kinderlähmung, Pocken oder Masern leiden oder gar sterben, weil die Krankheiten dank der Impfungen ausgemerzt wurden.“ There is, leider, no glory in prevention.

Dass FFP2-Masken nicht gegen Viren helfen (bild 3) habe er ebenfalls schon oft gehört: „Das müssen sie auch nicht“, meint Würzner: „Die Masken schützen nämlich vor Tröpfchen und Aerosolen, die die Viren transportieren.“ Maskengegnerinnen nehmen das polarisierend gerne als Argument her, um zu behaupten, dass Masken nichts bringen und man uns lediglich einen „Maulkorb“ verpassen will.

Dass man die Masken nicht nonstop tragen darf, versteht sich für ihn von selbst: „Ist man alleine im Raum, gefährdet man niemand anderes, und an der frischen Luft mit Abstand ebenfalls nicht.“ Dass sie aber eine Schutzfunktion ausüben, steht außer Frage: „Schließlich werden sie auch bei Operationen verwendet, damit die Patientin und die Operateurin vor Tröpfchen und/oder vor Aerosolen geschützt werden. Wer also nicht an FFP2-Masken glaubt, sollte sich konsequenterweise auch nicht von einer Chirurgin mit Maske operieren lassen.“

EINS NACH DEM ANDEREN. Auch das Argument, dass Antigentests, so, wie sie derzeit durchgeführt werden, nichts bringen, ist für den Mediziner so nicht nachvollziehbar. „Antigentests sind zwar im Gegensatz zu PCR-Tests nicht so sensitiv, stellen aber fest, ob man gerade eine hohe Viruslast aufweist. Wenn dem so ist, kommt man in Quarantäne, und das ist auch gut so.“ Die Tests seien äußerst praktisch, auch wenn sie nicht perfekt sind. Wieso sich einige Menschen dagegen sträuben, kann sich Würzner nicht erklären. Aber eine Angst bedingt manchmal eine andere: ALLES RECHT. Menschen zu nötigen, etwas zu tun, worauf sie keine Lust haben, sei der Sinn dieser ganzen Geschichte, heißt es in der Telegram-Gruppe. Die Maßnahmen würden jeglicher Grundlage entbehren, daher gelte es, sich zu wehren:

35

Die Forschung zu den Folgen und Auswirkungen der Pandemie läuft auf Hochtouren – auch an österreichischen Unis. Wer Genaueres wissen möchte, hier entlang:

Und das sagt nicht einfach irgendjemand.

Nein. Das sagt der Verfassungsgerichtshof, sagen die Telegrammerinnen. Dieser brauche allerdings viel zu lange, um diese rechtswidrigen Gesetze außer Kraft zu setzen:

und falls man diese Einschätzung teilt, soll man folgende Nachricht unterschreiben und an die Herrschaften vom Verfassungsgerichtshof weiterleiten: Dass das alles so leicht nicht ist, weiß Thomas Müller, JusProfessor an der Uni Innsbruck. „‚Beweise einer Pandemie‘ liegen ganz offensichtlich vor“, meint der Jurist, „die Aussagen, dass Maskenpflicht- und Abstandsregeln unverhältnismäßig seien, sind daher schlicht falsch.“ Die Weltgesundheitsorganisation erklärte die Ausbreitung von Sars-CoV-2 bereits am 11. März letzten Jahres zur Pandemie. Dass der Verfassungsgerichtshof in einigen Fällen Verordnungen aufgehoben hat, stimme zwar, doch sei dies geschehen, „da die zuständigen Ministerien sie nicht in gebotener Weise begründet haben“. Das schließe aber nicht aus, dass ausreichend Begründung da ist, sagt Müller.

Außerdem habe der Verfassungsgerichtshof bisher verhältnismäßig schnell entschieden: „Eine effektive verfassungsgerichtliche Prüfung braucht Zeit.“ Die Kritik sei nicht nachvollziehbar.

DISKRIMINIERUNG. Es muss aber schneller gehen, heißt es in der Telegram-Gruppe, es gehe schließlich um das Leben der Kinder. Die Schulen verlangen, dass man sie testet, damit sie am Präsenzunterricht teilnehmen können, und das wolle man nicht einfach so hinnehmen. (bild 9) Laut Paragraf 35 der Covid19-Schulverordnung ist ein negativer Schnelltest Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht. „Ob man bei Verweigerung von verfassungswidriger Ungleichbehandlung reden kann, steht auf einem anderen Blatt“, meint der Jurist. Es bestehe schließlich ausreichend Begründung dafür: nämlich die Verhinderung der Ausbreitung von Covid-19.

Glaubt man daran nicht oder weigert man sich, daran zu glauben, fällt freilich alles in sich zusammen und jede weitere Diskussion erübrigt sich.

ABWEHR. Dass Diskussionen oft ins Leere führen und nicht selten übermäßig emotional geführt werden, weiß Christoph Schöpf, Psychotherapeut und Leiter der psychologischen Studierenden-Beratungsstelle Innsbruck. „Schwierig macht die Diskussion sicher, dass Kinder tatsächlich die Notleidenden in der derzeitigen Situation sind“, meint Schöpf. Schließlich bestehe für sie gesundheitlich die geringste Gefahr, gleichzeitig haben die Pandemie und die Zeit der Beschränkungen einen unverhältnismäßig großen Teil ihres Lebens geprägt: „Ich finde den Gedanken des deutschen Neurobiologen Gerald Hüther interessant, nach dem die Pandemie bereits ein Fünftel des Lebens einer heute Fünfjährigen ausmacht.“ Jeder, der

36

glaubt, es sei alles nicht so schlimm, solle sich vorstellen, ein Fünftel seines Lebens wäre so verlaufen wie das letzte Jahr. „Sollte die Pandemie noch mal so lange dauern, wird es ein Drittel des Lebens der dann Sechsjährigen sein“, macht der Psychologe klar.

Die Angst der Eltern wird in der Gruppe weiter geschürt mit Artikeln wie diesem:

LAUT SAGEN. Und findet man sich in einer (Telegram-) Gruppe wieder, fühle man sich bestätigt, und Radikalisierung kann die Folge sein.

Hier trifft man auf Gleichgesinnte aus völlig unterschiedlichen Milieus: von der Dachdeckerin, über die Volksschullehrerin bis hin zur einst renommierten Virologin. „Ja“, konstatiert Professor Würzner, „Medizinerinnen sind vor Irrungen und

Um zu verstehen, warum viele Leute emotional auf Themen wie Corona und Beschränkungen reagieren, muss man sich laut dem Psychologen vergegenwärtigen, dass der wissenschaftliche Diskurs, der aus These und Antithese besteht, zum ersten Mal von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen wird – gleichzeitig hängen Menschenleben davon ab. „Viele Leute glaubten, dass Wissenschaftlerinnen einfach Gelehrte sind und dass es da wenige Streitpunkte gibt. Nun erfahren sie aber, dass es stark divergierende Meinungen zu ein und demselben Thema geben kann, sogar wenn beide Seiten die gleichen Daten zur Verfügung gestellt bekommen.“ Das verunsichere die Menschen, sie bekämen Angst und die Psyche fange dann an, einen Selbstverteidigungsmechanismus zu entwickeln, der einer Schwarz-WeißWelt gesonnener ist als der komplexen Umwelt um uns herum. Bis zu einer Verschwörungstheorie ist es dann nicht mehr weit:

Wirrungen, so wie andere Berufsgruppen auch, nicht gefeit.“ Einige in der Telegram-Gruppe oft zitierte Wissenschaftlerinnen haben sich früh skeptisch gegenüber den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie geäußert. „Schon vor einem Jahr müssen sie dabei offensichtliche Fakten ignoriert haben“, ist sich Würzner sicher. Im wissenschaftlichen Diskurs, der eine Annäherung von Gegenpositionen beinhaltet, spielen diese Leute keine Rolle, da sie stur auf ihren Ansichten beharren, allen bisher gesammelten Daten und wissenschaftlichen Fakten zum Trotz. „Die

37

zweite Welle und die Übersterblichkeit in Ländern, die keine oder nur lockere Maßnahmen gesetzt haben und nun extrem hohe Todeszahlen vorweisen, haben diese Wissenschaftlerinnen und ihre Behauptungen schon längst widerlegt“, sagt Würzner, „und das sollte man auch einmal laut öffentlich sagen.“ GEORGE ORWELL. Ansonsten würden sich Disputantinnen in Telegram-Gruppen immer weiter bestätigt fühlen und mehr Gründe erkennen, sich zu radikalisieren und rigorosere Schritte zu unternehmen: Paradoxerweise werden moderne Technologien oft dazu genutzt, ein rückwärtsgewandtes Weltbild zu promoten, wie die deutsche Journalistin Julia Ebner in ihrem Buch „Radikalisierungsmaschinen“ zeigt: Das sei nicht das einzige Paradox der Social-Media-Foren, sondern der Widerspruch kann als wichtigstes ihrer Wesensmerkmale bezeichnet werden, das an Orwellsches Doppeldenk erinnert: Desinformation wird gesammelt, um die vermeintliche Wahrheit zu finden, freie Meinungsäußerung beansprucht, um Andersdenkende zum Schweigen zu bringen, und eben moderne Technik genutzt, um antimoderne Ziele zu erreichen.

Ignorieren sollte man das alles auf jeden Fall nicht:

Entgeltliche Einschaltung

IVB News

Drei Seiten Mobilität

Ein Spiegelbild der Gesellschaft Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz gehören für die IVB zur Unternehmensphilosophie.

Dafür wurden sie nun vom Sozialministerium ausgezeichnet.

Das Personal der Innsbrucker Verkehrsbetriebe weist bereits

Für das Engagement, das die IVB im Hinblick auf Inklusion am

seit geraumer Zeit eine hohe Diversität auf. Derzeit sind etwa

Arbeitsplatz zeigen, wurde das Unternehmen kürzlich zum ersten

MitarbeiterInnen aus 40 verschiedenen Nationen bei den IVB

Mal vom österreichischen Sozialministerium ausgezeichnet.

tätig, und auch die Frauenquote nimmt sich mit 15 Prozent

Geschäftsführer Martin Baltes zeigt sich erfreut über diese

vergleichsweise hoch aus. Zudem zählt das Unternehmen

Anerkennung und die Vorbildwirkung der IVB: „Die Inklusion von

bei der Beschäftigung von Menschen mit Handicap zu den

Menschen mit Behinderung trägt dazu bei, Respekt, Toleranz und

Vorzeigebetrieben Tirols: 14 der aktuell 342 Angestellten haben

Hilfsbereitschaft innerhalb der Teams zu erzeugen, was wiederum

eine Beeinträchtigung, womit die gesetzlich vorgeschriebene

wichtige Eigenschaften im beruflichen Alltag sind. Wir sind stolz

Quote bei den IVB nicht nur erfüllt, sondern übererfüllt wird – übrigens

darauf, als Dienstleistungsunternehmen im täglichen Kund­Innen­

nicht zum ersten Mal, sondern bereits seit über 15 Jahren.

kontakt ein Spiegelbild der Gesellschaft abzubilden.“

ivb.at

Neue Regeln fürs Rad Für die Radmitnahme in Bus und Tram gelten eingeschränkte Zeitfenster. Radträger können weiter uneingeschränkt genutzt werden.

Auf dem neuesten Stand Die MitarbeiterInnen im IVB-KundInnencenter werden laufend im sicheren Umgang mit KundInnen geschult und damit coronafit gemacht.

erzeit Mitnahme jed ! gratis möglich

Seit Mai 2020 dürfen Fahrräder werktags nur noch zwischen 09:00 und 15:00 Uhr sowie zwischen 18:30 und 06:00 Uhr in den Bussen und Trams der IVB mitgenommen werden – also nicht

Die Coronapandemie stellt auch für den öffentlichen Verkehr

mehr zu Hauptverkehrszeiten, in denen das Fahrgastaufkommen

eine besondere Herausforderung dar. Die IVB setzen verschiedene

in den Öffis am größten ist. An Wochenenden und Feiertagen

Maßnahmen, um sowohl FahrerInnen als auch Fahrgäste

gibt es keine zeitlichen Einschränkungen.

entsprechend zu schützen. Dies gilt nicht nur für die Halte­­ stellen, Busse und Trams, wo seit Kurzem das Tragen einer

Außerhalb der Hauptverkehrszeiten können stets zwei Räder pro

FFP2-Maske Pflicht ist, sondern auch für das KundInnencenter

dafür vorgesehener Stellfläche in den Fahrzeugen transportiert

in der Stainerstraße.

werden, Fahrgäste mit Kinderwägen oder RollstuhlfahrerInnen haben hier jedoch immer Vorrang. Im Bus müssen die Räder mit

Dazu haben sich die IVB vor kurzem der Initiative #safeservice­

den Gurten befestigt werden.

tirol angeschlossen, die laufende Informationen sowie Online­ trainings für einen sicheren KundInnenkontakt vorsieht.

Sind Radträger am Fahrzeug vorhanden, können diese jederzeit

„Die Gesundheit und Sicherheit unserer Fahrgäste hat oberste

zur Radmitnahme genutzt werden, wobei die Benutzung auf

Priorität“, erklärt IVB-Geschäftsführer Martin Baltes die Hinter­

eigene Gefahr erfolgt und keine Haftung für etwaige Schäden

gründe. „Dementsprechend ist uns auch eine professionelle

übernommen wird. Das Rad wird dafür zuerst mit dem Vorder­

Schulung und Begleitung der MitarbeiterInnen ein wichtiges

rad am oberen Bügel eingehängt, dann in die oberen und unteren

Anliegen.“ Neben den IVB sind in Innsbruck unter anderem auch

Schienen eingeführt, bevor die untere Sicherung am Fahrrad­

der Tourismus­verband und die Patscherkofelbahn mit dabei.

rahmen eingehängt wird.

ivb.at

Vision für die Kultur Interessierte sind dazu eingeladen, die Kulturstrategie Innsbruck 2030 aktiv mitzugestalten.

All jene, denen die Kultur in der Tiroler Landeshauptstadt am Herzen liegt, können von April bis November die Kulturstrategie Innsbruck 2030 aktiv mitgestalten. Dafür werden mehrere Work­ shops veranstaltet, in deren Rahmen Interessierte dazu eingela­ den sind, ihre Ideen und Umsetzungsvorschläge einzubringen.

Kunst und Kultur sind nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein wesentlicher Beitrag für Bildung, Tourismus und Vielfalt in der Gesellschaft. Die Vision zur Kulturstadt 2030 kann allerdings nur dann optimal umgesetzt werden, wenn sich möglichst viele Menschen an dem Prozess beteiligen – und dabei nicht darauf vergessen, auch über den eigenen Tellerrand zu blicken.

Frühjahrsworkshops Mittwoch, 14. April 2021 Montag, 17. Mai 2021

Dienstag, 15. Juni 2021 jeweils: 17:00 bis 20:30 Uhr

Aktuelle Infos sowie Themen, Orte und Anmeldung zu den Workshops gibt’s unter www.kulturstrategie-­innsbruck.at.

Es geht wieder los!

Am 27. März starten die Swarco Raiders Tirol in die neue Saison der Austrian Football League.

Nach einer Pause von anderthalb Jahren ist es endlich so weit: Die Austrian Football League geht mit Samstag, 27. März, in die neue Saison – und mit ihr auch die Swarco Raiders Tirol, die zu den erfolgreichsten American-Football-Mannschaften in ganz Europa zählt. Headcoach Kevin Herron und sein Team können es kaum erwarten: „Ich bin froh, dass es nun endlich wieder los­gehen soll. Wir mussten eine komplette Saison pausieren, und wir brennen darauf, endlich wieder spielen zu können.“ Zum Auftakt steht für die Tiroler gleich ein echter Höhepunkt an: Im ersten Heimspiel werden nämlich die Black Panthers aus Prag zu Gast im Innsbrucker Tivoli-Stadion sein. Zuschauer­Innen sind voraussichtlich leider nicht zugelassen, aber sämtliche Heim­spiele der Swarco Raiders werden wie gewohnt auf www.raiderstv.at übertragen.

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck, T +43 512 58 60 20 marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: IVB/Berger, Bernhard Hörtnagl

ENTGELT LI CH E EI N S CH ALT U NG

© JBL

DER COOLSTE CLUB MIT DEM BESTEN SOUND – WILLKOMMEN IM RAIFFEISEN CLUB! Wir wissen, was du wirklich willst.

S

upereinfaches Banking, eine Versicherung für alle Fälle, lässige Aktionen und Ermäßigungen – und das alles zum Vorzugspreis von … Aber hey, wo denkst du hin? Du darfst dir schon mehr von uns wünschen. Schließlich ist unser Raiffeisen Club-Konto bis 24 Jahre gratis – egal ob du jetzt Lehrling oder Student*in bist oder gar schon berufstätig.

Und zum Gratis-Konto gibt’s für alle unter 24 auch noch die Gratis-Bankomatkarte – sogar im individuellen Wunsch­ design – und dazu obendrein eine GratisUnfallversicherung. Sicher ist sicher. Da gehen wir erst gar kein Risiko ein. Das klingt wie Musik in deinen Ohren? Verstehen wir. Daher gibt es aktuell noch die

kabellosen JBL Tune 500BT Head­phones obendrauf. Natürlich auch gratis. Für deinen Lieblingssong in Endlosschleife.

Und damit herzlich willkommen im coolsten Club. Unser Raiffeisen Club ist nämlich nicht nur einer der größten Jugend­clubs des Landes, sondern bietet dir auch zahllose super Angebote und geniale Aktionen. Dazu gehören Ermäßigungen bei mehr als 400 Partnern, vergünstigte Konzerte (was hoffentlich ab Mitte dieses Jahres wieder möglich sein wird) und Vorteile bei vielen weiteren Top-Events.

Die Gratis-Unfallversicherung wird dabei zu deinem ständigen verlässlichen Begleiter. Denn Unfall- oder Bergungskosten sind ebenso wie Dauerinvalidität im Package inkludiert.

Also worauf wartest du noch?

Hol dir jetzt gleich alle Infos rund um dein Gratis-Konto und dazu die coolen JBL Headphones – entweder in der nächsten Raiffeisenbank oder online auf www.club-tirol.at.

*

50 €

JETZT PLASMA SPENDEN Ihr erstes Mal?

50€

für alle Erstspender*

PLASMAZENTRUM INNSBRUCK Mitterweg 16 T: 0512 / 274 332 BioLife Plasmazentrum

Die Aufwandsentschädigung für Erstspender gilt für alle SpenderInnen, die sich bis zum 30.06.2021 neu registriert und bis zum 30.09.2021 fünf Mal gespendet haben. Mehr Infos in Ihrem Plasmazentrum und auf www.plasmazentrum.at *

ESSEN & TR I N K E N 6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

BURGER, D IE E R S T E

POP-UP-

BURGER Zum Wohl Tirol heißt es ab sofort nicht nur in Serfaus, sondern auch in Innsbruck.

W

ährend Innsbrucks Edelvegetarier Oniriq auf seine Neueröffnung in der Bürgerstraße wartet, wird in der alten Location schon wieder gebrutzelt. Die Adresse Maria-Theresien-Straße 49 klingt deutlich besser, als sich die wirkliche Lage im dunklen Durchgang zum Landhausplatz letztendlich offenbart.

Dieser Mitgrund für den OniriqLocationwechsel hat die Gastronomiefamilie Kay und Christina Juen nicht abgeschreckt, ihr Burgerkonzept auch in Innsbruck zu erproben. Das Zum Wohl Tirol ist in Serfaus bestens bekannt und setzt neben einer tollen Weinkarte mit fast 300 Positionen auf ausgefallene Premiumburger. So auch in Innsbruck, wo man sich vorerst als Pop-up-Konzept versteht, das erst mal für ein paar Monate bestehen soll.

So findet man neben zahlreichen besonderen Beefburgervarianten auch interessante Veggieangebote mit „Beyond-Meat“- oder GemüseBratling, auch die fischige Variante mit Jakobsmuscheln und MangoSalsa klingt vielversprechend. In Zeiten wie diesen sind wir jedenfalls für jede motivierte Gastronomin dankbar, deshalb unser Tipp: hin­ gehen und ausprobieren!

42

Wo es 6020 gerade besond ers gut schmeckt , gibt’s übrigens auch auf live.6020onlin e.at/ 339/top-gast ro nachzulesen.

BAUKASTENBURGER Le Burger heißt der neue Stern am Franchisehimmel.

Ab Sommer gibt es das Burgerkonzept auch in Innsbruck – und zwar im Einkaufszentrum Dez.

D

ie Wiener Unternehmerfamilie Tauber setzt seit 2014 wie so viele auf den Burgertrend. Ihr Motto „Burger für jedermanns Geschmack“ könnte missverständlich interpretiert werden, ihr Konzept wohl kaum.

Neben vorgeschlagenen Kreationen kann sich die Gästin nämlich ihren Wunschburger aus 20 verschiedenen Zutaten zusammenstellen. Rein rechnerisch ergeben sich hier Hunderte Varianten, rein praktisch erinnert das Ganze an „Subway für Burger“.

Wie es sich für ein ordent­ liches Gastronomiekonzept heut­ zutage gehört, gibt es natürlich auch ein breites Angebot für Vege­t arierinnen und Vegane­ rinnen, man setzt auf regionalen Einkauf und faschiert das österreichische Fleisch für die Pattys täg-

lich frisch. Hand­g emachte Saucen lassen sich nach Belieben selbst zapfen, und wer keine Burger mag, darf sich an Bowls, Salaten und Steaks delektieren.

Le Burger zählt bereits acht Filialen, die meisten davon in und um Wien, eine sogar im fernen Dubai. Die Dez-Dependance wird der neunte Streich der schnell wachsenden Firma, die immer auf der Suche nach motivierten Franchisenehmerinnen ist. So einen hat sie für Innsbruck übrigens in Person von Michael Meindl gefunden, der Oberösterreicher betreibt in seiner Heimat ein Gasthaus am Mondsee.

Kurzum: Wer gut gemachte Systemgastronomie mag, wird Le Burger lieben. Qualität und Konzept passen hier ebenso wie der auffällig faire Preis.

© AXEL SPRINGER (2), LE BURGER

BURGER, D IE Z W E IT E

SIE WÜNSCHEN, WIR BRATEN: Bei Le Burger bestimmt die Gästin die Zutaten.

43

A, D D I A I

E

ZWEITE

W ie ne r E in S tü ck io n h at B a ck tr a d it net. ff im D ez e rö

AIDA- CHEF DOMINIK PROUSEK blick t in die Ferne und eröf fnet in Innsbruck.

D

ominik Prousek führt das Familienunternehmen Aida in vierter Generation. In Wien ist die rosarote Konditoreikette eine nicht mehr wegzudenkende Institution, in Innsbruck legte sie erst mal einen Bauchfleck hin.

Wer den armen Wienerinnen damals erklärt hat, dass die Adamgasse eine hochfrequentierte Lage ist, die sich für eine Aida-Expansion eignen würde, ist nicht übermittelt. Vermutlich waren es aber dieselben, die nicht allzu viel Worte darüber verloren haben, dass am selben Ort zuvor eine Murauer-Filiale aufhauste und schon bald eine Baustelle (neue Raiffeisen-Zentrale) die Fortführung ohnehin

verunmög­l ichen würde. Kurzum: Es war ein kurze und von wenig Erfolg gekrönte Aida-Premiere in Innsbruck.

Alles vergessen und Corona drüber.

Jetzt hat die Zuckerbäckerin im Dez eröffnet, was so eigentlich auch nicht stimmt.

Diesmal ist nämlich eine Franchisenehmerin mit dem klingenden wie komplizierten Namen Lagardère Travel Retail zwischengeschaltet, die seit April 2019 am Flughafen Wien und seit März 2020 am Grazer Hauptbahnhof „erfolgreich AidaFilialen betreibt“, so steht es zumindest in der Presseaussendung. Denn wie ihr das angesichts der Corona-Reisebeschränkungen an gerade diesen Standorten möglich ist, erschließt sich einer nicht wirklich, ist aber auch für uns Innsbruckerinnen nicht so wichtig. Für den Franchiseriesen vermutlich auch nicht, verwaltet er doch gleich 4.400 Geschäfte weltweit.

Aber jetzt zurück zu unseren rosaroten Freundinnen: Willkommen in Innsbruck, möge der zweite Anlauf gelingen, auf dass sich die gemeine Tirolerin dauerhaft an diesem Stück Wiener Backtradition erfreuen darf.

DIE IDEE VON MORGEN

LIEN GASTRO-IMMOBI Motivierte Gastronomin sucht Gastgarten zur sofortigen Übernahme bis vermutlich Mai 2021.

Feldschafft liefert Brunch (Samstag) und Lunch (Dienstag) verpackungsfrei im Pfandglas.

Wer gerne regionale Unter­ nehmen unterstützt und dabei auch noch Ressourcen scho­ nen möchte, sollte schleunigst auf www.feldschafft.at vorbeischauen.

• Ü berdachung und Wärmepilz­ausstattung bevorzugt.

• Bezahlung leistungsgerecht über Umsatzersatz möglich.

Angebote bitte an: wemsolldasjetzthelfen@ dankeliebebundesregierung.at

44

, S R A B I N S B RU C K F E H L E N D RDE IE IN IN 1.

2.

Ei ne Ra me n- Ba r

Eine Ta p a s Bar

3.

E in e offene Bar WARTEN AUF BORDEAUX: Die Bar ist fer tig, Corona noch nicht.

INNDRINKS INNSBRUCKS NÄCHTLICHER GETRÄNKELIEFERSERVICE

BRIGITTE BITTE

Das Corona muss weg!

Drum gibt’s zum einjährigen Jubiläum ab 1. März folgendes Angebot: (solange der Vorrat reicht)

Kauf zwei 6er-Träger Corona und wir schenken dir zwei 6er-Träger dazu!

© AIDA, WEISSES KREUZ, SHUTTERSTOCK.COM

Im sechsten Stock des frisch renovierten Hotels Weisses Kreuz wartet ein neues Kleinod auf die Innsbruckerinnen – die Dachbodenbar Blaue Brigitte.

(€ 30 für 24 Flaschen Corona.

Normalpreis einer Flasche € 2,50)

Sobald es die Gesetzgeberin erlauben wird, ist Innsbruck um eine neue Bar reicher. Die Blaue Brigitte bietet leckere Drinks und Häppchen aus Tirol. Regionalität wird in der neuen Bar im sechsten Stock des Altstadthotels Weisses Kreuz täglich von 16 Uhr bis Mitternacht gelebt.

Lieferzeiten: Mo – Do: 20 – 02 Uhr Fr und Sa: 19 – 02 Uhr • So: 17 – 00 Uhr Tel. 0664 - 54 77 199

Das genaue Eröffnungsdatum erfährst du auf: weisseskreuz.at/de/die-bar/ 45

SERIE

LAS S DE N G E R M G E HE N !

MundArt macht Bremens besten Export seit den Stadtmusikantinnen: Kanelbrötchen. von Flo Seidl

T

ach auch! Diesmal darf ich euch eine kleine, einfache Köstlichkeit aus Bremen ans Herz legen. Obwohl meine Großeltern in Bremen lebten und ich immer wieder ein paar Tage im Norden verbrachte, kann ich mich nicht wirklich an kulinarische Erlebnisse erinnern.

Einzig an das Schleckeis, welches meine Oma im Keller in einer riesigen Kühltruhe aufbewahrte, blieb mir im Gedächtnis.

Bremen hat allerdings mehr zu bieten als Schleckeis und die Bremer Stadtmusikanten, deren Bronzestatue übrigens ziemlich unscheinbar hinter dem Bremer Rathaus steht. Meine Mama, schon längst entwurzelte Bremerin und hervorragende Zuckerbäckerin, hat mir von Kanelbrötchen vorgeschwärmt, die es nur in Bremen gibt. „Kanel“ kommt aus dem Schwedischen und bedeutet nichts anderes als „Zimt“. Einfache Zimtbrötchen also.

Mama hat die nachgebacken und mich probieren lassen. Dieses feine Gebäck für ein Frühlingsfrühstück will ich euch nicht vorenthalten.

MundArt lässt den Germ gehen und wälzt dann Brötchen in Kanelbrösel.

46

MUNDA RT

Gären mit Kultur Das Wort Germ leitet sich vom mittelhochdeutschen „Gerwen“ ab und bedeutet „gären“. Die Hefekulturen, also einzellige Pilze, spalten Stärke zu Zucker auf, der wiederum zu Alkohol und Kohlensäure abgebaut wird. Die Kohlensäure bildet im Teig Bläschen und lässt ihn aufgehen. Der Alkohol verdampft beim Backen.

In diesem Rezept habe ich sehr wenig Germ verwendet, es dafür lange im Kühlschrank gehen lassen. Das macht es dann so herrlich feinporig.

6020 und SPAR verlosen

EINE SPARGUTSCHEINKARTE

Das Rezept: Kanelbrötchen Zutaten: Teig: 500 g Weizenmehl, 5 g Salz, 30 g Zucker, 200 g kalte Milch, 130 g kaltes Wasser, 5 g frische Hefe, 50 g Butter zum Wälzen: etwa 200 ml Milch, 150 g feine Semmelbrösel, 30 g brauner Zucker, ½ Teelöffel Zimt Zubereitung: Alle Zutaten für den Teig, bis auf die Butter, verkneten, dann die Butter stück­ weise hinzugeben und zu einem glatten, homogenen Teig verarbeiten. Er sollte nicht mehr kleben. Den Teig nun für etwa 12 Stunden – am besten über Nacht – in den Kühlschrank stellen.

IM WERT VON 50 EURO Den Teig 1 Stunde vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen. Dann 10 Teiglinge zu etwa 90 g abwiegen und zu Brötchen formen. Etwa 45 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen vorheizen.

Semmelbrösel, Zucker und Zimt mischen und in einen tiefen Teller geben.

Die Brötchen erst in die Milch tauchen, dann in der Mischung wälzen und auf das Backblech (eventuell mit Back­ papier) legen.

Bei 200° C etwa 20 Minuten mit Dampf backen.

47

Kennwort: „MundArt“ Einsendeschluss: 31. März 2021 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

PROGRAMM M Ä RZ 2021

AUSSTELLUNG

BIS 2. APRIL G E N D E RG E R E CHTE KU N ST WE LT

„ELDE STEEG: DIE FRAUEN MACHEN DIE BRÖTCHEN“ IM FERDINANDEUM

Die 1988 in Innsbruck verstorbene deutsche Künstlerin Elde Steeg hat sich in der Nachkriegszeit und auch später immer wieder intensiv mit der Lage der Frauen und der fehlenden Gleichberechtigung auseinandergesetzt – zu sehen im Auftakt zu einer umfassenden Reihe über das Schaffen der Künstlerin.

48

AUSSTELLUNG

BIS 27. MÄRZ P O ETI S CH E S S PI E L

„CHARLOTTE SIMON: DEN FUSS IN DIE LUFT SETZEN“ IN DER STADTBIBLIOTHEK

© TLM, STADTBIBLIOTHEK

Die aus Innsbruck stammende bildende und darstellende Künstlerin stellt in der Galerie Plattform ihre neuen Werke aus der Serie HIN aus, in denen von Schwerkraft befreite, transparente Figuren spielerisch ihre Umwelt erforschen und die Grenzen der Logik hinterfragen.

49

PROGRAMM

AUSSTELLUNG

AB 16. MÄRZ M Ö B E L AL S BAUSTE I N E

„ORDNUNG UND LEBENDIGKEIT“ IM AUT

Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre entwickelte Egon Rainer, der ab 1966 in Innsbruck ein Studio für Architektur und Formgebung führte, Möbel und Innenräume, die nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben. Die Ausstellung „Ordnung und Lebendigkeit“ bietet einen Einblick in sein vielseitiges Schaffen.

AUSSTELLUNG

BIS 2. APRIL B LU M E N PR ACHT

Der in Berlin lebende Künstler René Luckhardt – einer der Stammkünstlerinnen der Galerie – spielt in seiner neuen Reihe mit dem Konzept des Stilllebens und konzentriert sich dabei ganz auf üppige Blumenarrangements.

50

© STUDIO CASALI, ERICH F BIRBAUMER, DANIEL JAROSCH KÜNSTLERHAUS BÜCHSENHAUSEN, NINA HOECHTL/RAFAEL ORTEGA

„RENÉ LUCKHARDT: FLOWERS STILL LIVE“ IN DER GALERIE BERND KUGLER

AUSSTELLUNG

BIS 13. MÄRZ

GEWINNE EINES VON FÜNF

PRO B LE MATI S CH E KO N STRU K TE

SIGNIERTEN BÜCHERN!

„IDENTITÄT IST UNGEWISSHEIT #2“ IM KUNSTPAVILLON

Die in Innsbruck entstandenen Werke der Teilnehmerinnen des Fellowship-Programms für Kunst und Theorie im Künstlerhaus Büchsenhausen (2019–20), Anna Dasović, KURS (Miloš Miletić und Mirjana Radovanović), Lena Ditte Nissen und Airi Triisberg, beschäftigen sich unter anderem mit für die Gegenwart bedeutenden Identitätskonstruktionen aus dem 20. Jahrhundert.

Um teilzunehmen, nenne uns dein Lieblingsbuch von Marc Elsberg!

Unter allen Einsendungen an facebook@tyrolia.at verlosen wir je ein signiertes Exemplar des brandneuen PolitThrillers „Der Fall des Präsidenten“ mit Zugang zu einem exklusiven Online-Event. *

* Es nehmen nur Einsendungen an der Verlosung teil, in denen eine Tyrolia-Filiale zur Abholung genannt wird.

Einsendeschluss ist Montag, 15. März 2021.

AUSSTELLUNG

BIS 10. APRIL ZU RÜCK I N D I E G E G E NWA RT

„NINA HOECHTL: EINE HEIM­ SUCHUNG AUS DER ZUKUNFT“ IM KUNSTRAUM INNSBRUCK

Freie Baaahn!

Die in Mexiko-Stadt lebende Nina Hoechtl – Mitglied des queer/cuirfeministischen Kollektivs INVASORIX und Mitinitiatorin des Sekretariats für Geister, Archivpolitiken und Lücken (SKGAL) – beschäftigt sich u. a. mit der kolonialen Vergangenheit ihres Stammbaumes, weißen Privilegien und Geschlechterbeziehungen.

Das schnelle Skivergnügen für die sportliche Familie.

Golden Roof Funpark geöffnet!

Bist du wild genug?

51

PROGRAMM

AUSSTELLUNG

AB 5. MÄRZ KO F E L- MY TH OS „VULCANIA“ IN DER GALERIE KUNSTKIOSK (TALSTATION)

Die Künstlerin Nicole Weniger beschäftigt sich in ihrem Kunstprojekt „Vulcania“ mit dem Mythos, dass Innsbrucks Hausberg in Wirklichkeit ein erloschener Vulkan ist. Im Kunstkiosk präsentiert sie eine Ausstellung über Vulkanwesen, Wahrheiten, Verschwörungstheorien und Identität.

AUSSTELLUNG

D R E I D I M E N S I O NAL DOPPELAUSSTELLUNG „INS OFFENE“ IN DER GALERIE NOTHBURGA

Die Galerie Nothburga zeigt in ihrer ersten Ausstellung des Jahres Steinskulpturen der deutschen Bildhauerin Rosa Brunner und Textilobjekte der Tiroler Künstlerin Irmgard Hofer-Wolf im künstlerischen Dialog.

wir reden & lesen weiter

www.literaturhaus-am-inn.at 52

© NICOLEWENIGER (4), ROSA BRUNNER, LITERATURHAUS AM INN, PMK, IRENE_RABEDER, ANNA PERKTOLD, MARTIN FRITZ/LITERATURHAUS

BIS 20. MÄRZ

LESUNG

8. MÄRZ 20 UHR

WE LTF R AU E NTAG

FEMINIST POETRY AUS DEM STROMBOLI LESUNG

Sieben Poetinnen stürmen am Frauenkampftag 2021 die Stromboli-Online-Lesebühne, um feministische und queerfeministische Texte zu performen. Neben Lokalmatadorinnen, wie Roswitha Matt, Käthl und Rebecca Heinrich, werden auch die Rapperin Yasmo und die steirisch-kärntnerische SlamLandesmeisterin Agnes Maier per Videoschaltung dabei sein.

23. MÄRZ 19 UHR

TI E R I S CH E S V E RG N ÜG E N MARTIN FRITZ LIEST IM LITERATURHAUS AM INN

Der Innsbrucker Autor Martin Fritz präsentiert im Livestream sein Buch „Die Vorbereitung der Tiere“, in dem es unter anderem um Entscheidungen, Tiger, Biber, Bienen, Eselsohren, Fahrgäste, E-Mails, Fugenmasse, Katzen, Wellnessaufenthalte, PDFs, Meisenknödel, Pudding, Flirten mit der Kamera, Hasen und Bier geht.

KONZERTREIHE

IMMER FREITAGS 18 UHR

S CHAU F E N STE R KO N Z E RTE „PEEP.KLUB - KÖRPERFERNE DIENSTLEISTUNGEN“ IN DER P.M.K

Die p.m.k-Bar wird zur Bühne und zum Schaufenster für die lokale Kultur- und Musikszene: Jeden Freitag lädt ein Mitgliedverein der p.m.k. Gästinnen ihrer Wahl ein, dort zu performen. Zu sehen gibt es die Performances im Stream (Facebook, Twitch, YouTube und auf der p.m.k-Homepage) – oder direkt durch die Scheibe.

KONZERT

6. MÄRZ 20 UHR

PU L S D E R Z E IT

TIROLER KAMMERORCHESTER INNSTRUMENTI IM HAUS DER MUSIK

Beim Livestream aus dem Haus der Musik steht zeitgenössische Orchestermusik im Mittelpunkt: Unter dem Motto „… invisible transformation“ werden drei Stücke der renommierten Komponisten Richard Dünser, Eduard Demetz und Manu Delago uraufgeführt.

KLIMASTREIK

19. MÄRZ 12 UHR

SAVE TH E PL AN ET FAHRRADDEMONSTRATION IN DER INNENSTADT

Zum 7. Weltklimastreik ruft Fridays For Future Innsbruck zur großen Fahrraddemonstration, um die Klimakrise auch während der Pandemie wieder ins Gedächtnis zu rufen. Gestartet wird mittags beim Landhausplatz.

Postdigitalismus Es ist schon interessant: Je besser die künstliche Intelligenz unserer Smartphonekameras die Tiefenschärfe eines Selfies simuliert, desto größer wird unsere Sehnsucht nach einem richtigen Foto.

Und je gewaltiger der virtuelle Musikschrank der verlustkomprimierten Musikfiles auf Spotify wächst, desto mehr wünschen wir uns in die überschaubare Begrenztheit einer Plattensammlung und in das warme Rauschen und Knistern analoger Tonquellen zurück. 6020 begibt sich auf eine Reise zurück in die Zukunft und präsentiert ausgewählte Stücke für einen modernen analogen Lifestyle.

Tex t Fo t os

Klaus Erler Axel Springer

B A N D Wheels of Steel Liebkind von Musikliebhaberinnen und DJanes: der Technics 1210, legendär robust, gutklingend und vor allem gutaussehend.

Gebraucht leider kaum unter 600 Euro zu haben.

Längst werden weltweit wieder mehr Schallplatten als CDs verkauft, der Umsatz erklimmt dank Covid und damit verbundener Livemusikknappheit schwindelerregende Höhen. Doch die beste Schallplatte hilft nichts, wenn man nicht einen dazu passenden Plattenspieler besitzt. Derer gibt es unzählige, ein einziger hat das Zeug, als „Pars pro Toto“ herzuhalten: der Technics SL 1210 Mk2. Erstmals erhältlich im Jahr 1978 war der „Zwölfzehner“ der Motor der gesamten Hip-Hopund Djane-Bewegung.

54

S A L A T

Vintagetapes sind inzwischen gesuchte Pretiosen, auch der aktuelle Neumarkt blüht. In der ersten Hälfte 2020 wurden in England mehr als 65.000 bespielte Audiokassetten verkauft: ein Anstieg von 103 Prozent gegenüber 2019.

Auf den ersten Blick haben die 1963 eingeführten Audiokassetten als Tonträger nichts als Nachteile: Sie rauschen, lassen maximal 120 Minuten an Aufnahme zu, sind nur mit viel Zeitaufwand zu bespielen und werden bei falscher Lagerung rasch kaputt. Wer allerdings einmal ein gut aufgenommenes Tape laut gehört hat, wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen: Diesen kräftigen Klang sucht man im Digitalen oft vergebens. Leider werden hochwertige Audiokassetten längst nicht mehr hergestellt, originalverschweißte Bänder bekommt man inzwischen oft erst jenseits der 30 Euro.

Einen guten gebrauchten Walkman gibt es ab rund 50 Euro. Aber Achtung: Dazu passende Originalkopfhörer sind noch seltener als „willhaben“Verkäuferinnen, die in Bezug auf den Zustand ihres Walkman wirklich ehrlich sind.

P O R T A B L E

Buchtipp

S T E R E O

David Sax, „Die Rache des Analogen. Warum wir uns nach realen Dingen sehnen.“

1979 brachte Sony seinen ersten Walkman auf den Markt: Er schlug ein wie eine Bombe.

Die Jugendkultur der folgenden 1980er-Jahre ist ohne Walkman unvorstellbar. Nach mehr als 30 Jahren gab Sony 2010 die Einstellung der Produktion bekannt. Die Gründe, einen Walkman haben zu wollen, leben jedoch weiter: Walkmen haben hohe Ausgangsleistungen und spielen derart warm und kräftig, dass es einen zweifeln lässt, ob „Digital“ wirklich ein Schritt in die richtige Richtung war.

Residenz Verlag, 24 Euro Der Kanadier David Sax dokumentiert in diesem Buch witzig und durchgehend lesbar an zahllosen Beispielen, wie sich diametral entgegengesetzt zum Digitaltrend eine „postdigitale Wirtschaft“ etabliert. Diese zeichnet sich laut Sax vor allem durch ein wiederbelebtes Interesse an analogen Dingen, Ideen und nachhaltiger Wirtschaft aus: eine „wortmächtige Abrechnung mit den Schein- und Simulationswelten des Digitalen“ (Martin Hoffmeister, Rotary Magazin).

Ein Bild für die Ewigkeit

„Adlerauge“ mit ZeissOptik: Die Yashica T3 besitzt zwei Sucher, macht unglaublich scharfe Fotos und schaut auch noch retrocool aus: Erst ab 200 Euro ist man dabei.

M I X T A P E -

Es gibt ein Heilmittel gegen die wahllose Beliebigkeit digitaler Fotos: eine analoge „ImmerDabei“-Kamera mit eingelegtem 24er-Film. Derart reduziert ausgestattet, wird man viele sinnlose Fotos erst gar nicht machen, hohen Film- und Entwicklungskosten sei Dank. Dass im Labor ausgearbeitete Analogfotos zudem einen zeitlosen Charme besitzen, mag ebenfalls zum neuen Run auf die Analogfotografie beitragen. Die Kehrseite des Hypes: Wurden analoge Kompaktkameras noch vor wenigen Jahren zum Schleuderpreis verramscht, sind mit scharfen Optiken ausgestattete Kameras wie die Yashica T3/ T4 oder die Olympus Mju 2 inzwischen empfindlich teuer.

55

M A K E R

Wer bereits Kassetten und Walkman besitzt, braucht eigentlich nur noch eines zur analogen Glückseligkeit: Ein gutes Tape-Deck, mit dem sich in stundenlanger konzentrierter Aufnahmearbeit nicht nur Mixtapes für die derzeitige Lieblingsfreundin erstellen lassen, sondern auch die langweiligste Stereoanlage mit frischer Retrooptik aufgefrischt wird.

Gute Tape-Decks, zum Beispiel von Sony (im Bild das ultrarobuste Sony TC-K 555 ES Mark 2) oder Akai, beginnen bei rund 150 Euro. Kennerinnen vermeiden störungsanfällige AutoreverseKassettendecks und suchen nach robusten Dreikopfmaschinen.

Dumbo in 4K Krisengeformte Binge Watcherinnen, die Netflix und Amazon Prime bis zum Ende durchforstet haben, finden mit der TV-StreamingAnbieterin Disney+ eine spannende Möglichkeit, weiterhin kein Buch in die Hand nehmen zu müssen.

Text: Klaus Erler

W

er bei Disney noch immer an Dumbo, Bambi und Mickey Maus denkt, hat die gewaltige Entwicklungen der letzten beiden Jahre verschlafen.

Längst ist der große Name in der Streamingwelt angekommen, Disney ist nicht mehr „Steamboat Willie“ (der erste, 1928 öffentlich aufgeführte SWTon-Zeichentrickfilm mit Mickey Maus), sondern 4K, HDR10, Dolby Vision and Dolby Atmos.

mentationen von National Geographic. Im Feber ist noch das Disney-„Star“-Programm dazugekommen, das weitere 300 Serien und Spielfilme der Anbieterin „Hulu“ übernimmt und ebenfalls im Rahmen des um 8,99 Euro recht preiswerten Monatsabos gestreamt werden kann. Ein 89,90 Euro teures Jahresabo ist ebenfalls erhältlich.

90 MILLIONEN ABONNENTINNEN. In Europa im März 2020 gestartet, hat der Streamingdienst Disney+ inzwischen weltweit mehr als 90 Millionen Abonnentinnen (Stand Jänner 2021) auf allen erdenklichen technischen Plattformen und bewegt sich mit TV-Innovationen wie „WandaVision“ – der ersten Marvel-Superheldinnen-Sitcom – stramm auf die 100 Millionen Kundinnen zu. Zwar sind die 200 Millionen Netflix-Userinnen noch nicht ganz in Greifnähe, dennoch ist das ein beachtenswerter Erfolg, den Disney+ innerhalb kürzester Zeit hingelegt hat.

Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr.

POPCORNKINO VOM FEINSTEN. Mit Angeboten wie dem „Star Wars“-Spin-off „Mandalorian“, insgesamt zehn neuen „Star Wars“-Filmen und Exklusives wie „Mulan“ und dem Pixar-Animationsfilm „Soul“ soll das Wachstum ungebremst weitergehen, 2024 will man bei Disney+ zwischen 230 und 260 Millionen Fans zählen.

Freundinnen von Arthausfilmen und Kinoerlebnissen abseits vom Popcornkino werden allerdings eher nicht in dieser Millionencommunity aufgehen: Schwerer Verdauliches von Regisseuren wie Lynch, Ferrara, Malick oder von Trier findet man auf Disney+ kaum, die inhaltliche Stoßrichtung ist klar: Disney+ adressiert vor allem Kinder und im Unterhaltungsbedürfnis jung Gebliebene. Und das macht die Anbieterin mit dem großen Namen großartig.

SECHS SÄULEN. Der Streamingdienst besitzt ein selbsterklärendes Interface und ruht auf sechs inhaltlichen Säulen: die Programme „Disney“ (Kinder- und Animationsfilme inklusive Vintagefilme), „Pixar“ (Animationsfilme), „Star Wars“ (in allen erdenklichen Längen und Formen), das Marvel Cinematic Universe und die Doku56

Disney+ for Starters Mandalorian (2019) Zwar gibt es schon den einen oder anderen „Star Wars“-Film, aber eine kleine Serie zum Abrunden des vorhandenen Angebots kann nicht schaden. „Mandalorian“ spielt zeitlich irgendwo zwischen dem Fall des Imperiums und der Ankunft der „Ersten Ordnung“ und folgt einem einsamen Kopfgeldjäger quer durch die Galaxis. Ein besonderes Plus ist der Gastauftritt von Werner Herzog als ominöser „Mandalorian“-Auftraggeber.

WandaVision (2021) Das hier ist das Marvel Cinematic Universe, wie wir es noch nicht kennen: „WandaVision“ erzählt SuperheldinnenGeschichten im Stil von klassischen USTV-Sitcoms. „Strange and trippy“ meint dazu die US-Kritik durchaus wohlwollend.

So wie „Mulan“ hätte auch „Soul“ eigentlich im Kino Premiere feiern sollen. Daraus wurde im Jahr 2020 leider nichts. Jetzt können Disney-PlusAbonnentinnen diesen Animationsblockbuster ohne Aufpreis erste Reihe fußfrei zu Hause genießen. „Soul“ erzählt die Geschichte des Musikers Joe Gardner (Originalstimme: Jamie Foxx), der, anstatt berühmt zu werden, am Tag eines entscheidenden Livegigs einen tödlichen Unfall erleidet. Seine Seele landet an einem Ort namens „Davorseits“.

Dieser Ort ist insofern etwas mühsam, weil er zwar ungeborene Seelen auf das Leben auf der Erde vorbereitet, Joe aber daran hindert, möglichst rasch wieder in die Haut eines Musikers schlüpfen zu können.

Free Solo (2018)

The Simpsons (1989-2019) „Everyone’s favourite animated sitcom“, das sind die Simpsons, zumindest wenn es nach der riesigen weltweiten Fangemeinde geht. Alle 600 Episoden sind – eingepackt in 30 Seasons – auf Disney+ erhältlich. Season 31 folgt.

© DISNEY+ (ALLE)

Diese National-Geographic-Dokumentation ist nichts für sanfte Gemüter. „Free Solo“ porträtiert den Kletterer Alex Honnold bei seinem Versuch, als erste Person weltweit die 1.000 Meter hohe Senkrechtwand des „El Capitan“ free solo – also ohne technische Hilfs- und Sicherungsmittel – zu klettern. Kaum wer wird diese Doku sitzend auf der Couch durchhalten, dazu sind die Bilder zu gewaltig, der Herzschmerz der Freundin zu authentisch und die Spannung zu groß.

Soul (2020)

57

RÄTSEL

DER W Ü R FE L März 2021

DA S LÖSU N G S WO RT A

B

C

D

E

58

F

G

H

I

J

D I E F RAG EN

1

Von der Kamera festgehalten?

Sie beschreibt im Nu den Status quo

1

Der frühe Vogel kann ihn mal: Übelriechender Atem nach dem Aufstehen?

2

Ohne Erbarmen: Sind so Autofahrerinnen im Retourgang unterwegs, wenn sie ohne Spiegel fahren?

3

Sieht immer gut aus: „Ob Glatthaar oder Dauerwellen, / mich kann so schnell doch nichts …!“

4

Damit erzielt die Kaffeetrinkerin bezeichnenderweise die richtige Mischung

5

Wenn ich um die Ente mal, wird’s umhänglich (Mz.)

6

Außer Spesen nix gewesen: Woraus bestehen Schenk-ungen? (1–2 W.)

7

Trifft Niki buchstäblich den Ton, hält’s durch­ mischt Raucherinnen suchtgiftmäßig auf Zug

8

Zum Fürchten, was die Spenne webt

9

Klingt (!), als mache die Meerjungfrau auch sauber

10

Komplett richtig: Schadhafter Lotterieschein?

11

Versetzen Tarzan anhänglich in Schwingung

12

Tubengefasste Wurstbeigabe ist als Gesprächsbeitrag meist entbehrlich

13

Sie hat die Haubentaucherin sicher aufgesetzt

14

Prost: Bei ihr ist das Maß wirklich nur zu 50 Prozent voll

15

Was interessiert IT-lerinnen buchstäblich im (!) Friedvollen?

16

Abgerichtet, aber auch angemachter Salat?

6020 und Wonder We Want verlosen

3 x 1 TELLER IM WERT VON 35 BIS 45 EURO Kennwort: „Rätsel“, Lösungswort angeben!

Einsendeschluss: 31. März 2021 Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at oder auf www.6020online.at

LÖ S U N G D E R L E T Z T E N AU S G A B E

„ SAUSTA LL“

59

Sie möchten Ihre Immobilie verkaufen?

Sie möchten Ihre Machen wir.

Immobilie verkaufen?

Machen wir.

Andreas Kössler +43 512 55 2 777 info@immo-koessler.at Andreas Kössler +43 512 55 2 777 info@immo-koessler.at

Vertrauen Sie uns mit gutem Gefühl ihr Grundstück, Ihre Wohnung oder Ihr Haus an. Unsere Kompetenz und Expertise ermöglichen Ihnen eine rundum sorglose Abwicklung zum besten Preis.

Wir freuenSieuns gemeinsam mitGrundstück, Ihnen den Ihre optimalen Vertrauen unsdarauf, mit gutem Gefühl ihr WohKäufer zu fi nden verlässlich, persönlich und vertrauenswürdig! nung oder Ihr Haus an. Unsere Kompetenz und Expertise ermöglichen Ihnen eine rundum sorglose Abwicklung zum besten Preis.

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen den optimalen Käufer zu finden - verlässlich, persönlich und vertrauenswürdig!

www.immo-koessler.at www.immo-koessler.at

SCHLAGEN ALARM. AUFGRUND DER FORTWAHRENDEN LOCKDOWNS ENTWICKELN IMMER MEHR MENSCHEN EINE SPAZIERSUCHT. 6020 HAT DEN SELBSTTEST: BEANTWORTEST DU ZUMINDEST EINE FRAGE MIT JA, BIST

© SHUTTERSTOCK.COM

DU SPAZIERSUCHTIG.

61

!

20S I V 60K LU

PSYCHOLOGINNEN

EX

Diagnose: Ambulomanie

Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

E SSAY

DU SOLLST NICHT LACHEN über deine eigenen fucking Witze. von Johannes F. Park

W

enn Sie Leute um eine Selbstbeschrei­ missverstanden. Ähnliches lässt sich feststellen bung bitten, sagen ja furchtbar viele im­ für: Witze erzählen oder irrsinnig komische Szenen mer: intelligent. Und humorvoll. ­Meine aus Filmen unaufgefordert nachspielen. Oder und Beobachtungen die Spezies Mensch ganz besonders auch: lustige Videos, Bildchen und betreffend decken sich damit nur bedingt oder um es Sprüche an unschuldige Sozialkontakte weiterleiten, etwas weniger diplomatisch auszudrücken: über­ die es aus Angst vor Ächtung und Ausgrenzung nicht haupt nicht. wagen, den Irrsinn blockierenderweise zu unterbin­ Es ließe sich nun argumentieren, dass eine den. Stichwort: Das musst du dir ansehen.

So was nennt man nicht Humor, sondern miss­ Prekariatstippse wie die sozusagen vorliegende bräuchliche Verwendung eines Internetzugangs. ja bitte sehr nicht den Maßstab setzen könne, was Was leider auch sehr häufig irrtümlich als Hu­ intelligent ist und was humorvoll, aber, so frage ich mor interpretiert wird: etwas sagen und selber am Sie, verehrte Damen und Herren leserseitig, wie soll lautesten lachen. Ich muss hier in aller ich hier dreizehn Zeilen drin im Text Deutlichkeit festhalten: Bitte, verehrte wieder rauskommen aus der Nummer.

NAC H Beherzigerinnen und Adepten des guten Der falsche Impfstoff ist jetzt halt schon einmal bestellt, wenn Sie verstehen, was M ITTAGS BI N Stils, tun Sie das nicht. Nein, wer über seine eigenen Scherze lauthals wiehert, ich meine.

IC H SE H R Jedenfalls. Es müssten viel häufiger stößt sich auch nicht an Formulierungen Einlassungen abgegeben werden, die im FRI E DFE RTIG . wie „Attacke auf die Lachmuskeln“ oder Großen und Ganzen einräumten, man „Humorfeuerwerk“. Heißt: Da fehlt es gröber. komme verstandesseitig weitgehend Weil es lädt ja auch niemand Leute zu sich nach eh zurecht, erhebe aber entgegen des allgemeinen Hause zum Essen ein und plärrt schon bei der Vor­ Tenors im Rahmen solcher Gelegenheiten keinesfalls speise: Leck mich am Arsch, ist mein Essen gut!

Anspruch auf größere Verdienste in der Belustigung Eine Einschränkung muss ich jedoch schon ma­ seines Umfeldes oder gar einer erweiterten Ziel­ chen. Es gibt Menschen, die beenden jeden Satz mit gruppe bespaßungsbereiter Individuen.

Zumal ja eine schier unerschöpfliche Auswahl an einem Lachen. Auch die ohne jeden Anspruch auf Eigenschaften existiert, die geeignet erscheint, sich die kleinste, zur Erheiterung auch nur leise Anlass auf anderen Gebieten der Persönlichkeitsentfaltung gebende Pointe. Zum Beispiel: Unser Boiler ist von selbst eine gewisse Exzellenz zu attestieren. Ich den­ Bauknecht. Oder: Pistazieneis war leider aus, Leonie. ke da zum Beispiel an: Nachmittags bin ich immer Ist es Unsicherheit? Ist es gnadenbringende meistens sehr friedfertig. Oder: Zu meinen Stärken Geistes­k rankheit? Oder einfach nur fortwährend kolossale Laune? Das – hihi – würde ich echt gern zählen Aufstehen, Call of Duty und Panieren.

Trotzdem rühmt man sich ohne jede Not eines mal wissen.

Apropos Schüchternheit und haha: Ha..., ha..., Humors, der sich in Wahrheit nicht selten nicht ein­ mal mit den Methoden der modernen Bilddiagnostik haben Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt, sichtbar machen lässt. endlich mal wieder einen wöchentlichen Boutique Warum ist das so? Ich kann mir vorstellen, dass Newsletter & Spa zu abonnieren? Falls ja, dann wäre es sich um eine klassische Definitionsproblematik doch meiner eine Idee. Kostenlos erhältlich unter handelt. Sich auf YouTube über sogenannte Fails newsletter.jf.-park.com. amüsieren, bei denen Unbekannte im Wesentlichen jfpark@6020stadtmagazin.at sich selbst oder andere verletzen, wird als Humor 62

DEI N CLUB -K ONTO

BIS 24 JA HRE GR ATIS

HOL DIR DEIN JUGENDKONTO MIT GRATIS JBL TUNE 500BT HEADPHONES.

www.club-tirol.at

Ab 14 Jahren, in allen teilnehmenden Raiffeisenbanken, solange der Vorrat reicht.

O

LE

M R FA I LI E N

B

ET

RIE

TIR

MILLER UNITED OPTICS KAUFHAUS TYROL 150 JA HRE RE-OPENING MILLER

B

SEI

T 18 7 1

LE Y T S NEW

Wir freuen uns euch in unserem neuen, frisch umgebauten, hippen und top-gestylten Geschäft im Kaufhaus Tyrol begrüßen zu dürfen.

Dein neues Brillen Einkaufs-Erlebnis auf über 150qm.

D I E

F A C H O P T I K E R - K E T T E

MILLER UNITED OPTICS Kaufhaus Tyrol 1. OG www.miller.at