6020 Stadtmagazin (Feber 2024)

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Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG PZ13Z039759P

23. JAHRGANG

FEBER 2024 | AUSGABE 290

NADEL & FADEN Handarbeit als widerständige Praxis VOLLKONTAKT Zu Gast bei den Fearless Bruisers

Darf ich bitten? Wie Tango Menschen zusammenbringt und Inklusion fördert


ivb-jobs.at

Entgeltliche Einschaltung

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ukunft – Z e r e b u a s uck in eine

Innsbr Steuern Sie der IVB. n I r e r h a f s u als B


Edito rial

Über den letzten Weckruf für die ÖVP Michael Steinlechner

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ine aktuelle Umfrage der Krone Tirol mit einem sehr großen Sample von 800 Befragten zeichnet ein eindeutiges Bild für die Bürgermeisterwahl im April. An der Spitze wird es wie vermutet zu einem Zweikampf zwischen Amtsinhaber Georg Willi und Markus Lassenberger von der FPÖ kommen. Erster kann trotz einer unruhigen ersten Periode auf gute Werte verweisen, Zweiter dürfte vor allem vom Bundesprotesttrend profitieren. Interessanter entwickelt sich das Match dahinter. Der selbsterkorene Herausforderer des amtierenden Bürgermeisters Florian Tursky hat in der aktuellen Umfrage – vorsichtig formuliert – bescheiden abgeschnitten. Die ÖVPHoffnung ist derzeit Staatssekretär in Wien und setzt im Wahlkampf auf Veränderung für Innsbruck. Fehlender Bekanntheitsgrad und mangelnde Präsenz aufgrund seines aktuellen Jobs haben wohl dazu geführt, dass sich momentan wohl nur die Hardcore-ÖVPler zu ihm bekennen. Dass die inzwischen verlässlich ungeliebte Altbürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer im Team Turskys antritt, dürfte seinen Wahlerfolg auch nicht wahrscheinlicher machen. Eine echte Überraschung in der Umfrage liefert der von der ÖVP geschasste Johannes Anzengruber: Er kann in der Bürgermeisterfrage schon 15 Prozent hinter sich vereinen. Willi (22 %) und Lassenberger (21 %) freuen sich zwar über deutlich mehr Zustimmung, der Gegner aus den eigenen Reihen Tursky liegt mit

12 Prozent aber deutlich hinter Anzengruber (und übrigens noch deutlicher hinter seinem Ziel, mit Willi in der Stichwahl zu landen). Für die Bürgerlichen in Innsbruck könnte diese Umfrage ein letzter Weckruf sein. Die beiden zerstrittenen Parteien hätten gemeinsam mindestens 27 Prozent Zustimmung, würden locker in die Stichwahl kommen und vermutlich auch den nächsten Bürgermeister stellen. Die noch großen Egos auf beiden Seiten und eine verkorkste ÖVP machen solche Überlegungen aber wohl unmöglich. Was bleibt, ist ein:e verwirrte:r bürgerliche:r Wähler:in, der oder die sich zwischen den beiden entscheiden muss. Aus heutiger Sicht müssen diese strategisch derzeit Anzengruber wählen, weil er die größeren Chancen hat, in eine Stichwahl gegen Willi oder Lassenberger zu kommen. Willi selbst könnte sich derweil entspannt zurücklehnen und genießen, dass seine Herausforder:innen auch nur mit Wasser kochen. Stattdessen gießt er Öl ins eigene Wahlkampffeuer und fordert für Autofahrer:innen im gesamten Stadtgebiet eine Beschränkung auf Tempo 30. Ein Wunsch, der mehr als polarisiert und im Gemeinderat wohl keine Mehrheit finden wird. Es ist aber auch eine klare Abgrenzung gegenüber seinen Herausforder:innen, die derzeit sowieso schmerzlich erfahren müssen, dass Bürgermeister:in sein nicht einfach ist, aber Bürgermeister:in werden noch viel schwieriger sein kann.

m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

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Inhalt

Die besten Events im Feber auf einen Blick Seite 38

Tango inclusivo

Empowerment mit Nadel und Faden

Wie der Verein InnTango Menschen zum Tanzen und zusammenbringt

Das Pradler Nadelöhr und was es repräsentiert

Seite 18

Seite 12

Zur Zukunft der Clubs Essen & Trinken

Die Innsbruck Club­ Commission hat zur Konferenz geladen – und 6020 war dabei

Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft

Seite 26

Seite 32 4


Happy Aktion*

Bis ostern Gratis

Süßkartoffelcurry

Fitness & Wellness

Mundart in der Welt der coolen Knolle

*Details: www.happyfitness.at

Seite 36

Urban Gardening Hey Innsbruck lässt sich von der kanadischen Stadt Victoria inspirieren

Seite 30

Kampfgeist auf Rollen GRATIS TAGESGUTSCHEIN FÜR 2 PERSONEN INKL. GRATIS TRAINERSTUNDE (45 MIN.) Sofern Trainer verfügbar, keine Voranmeldung möglich!

Was ist Roller Derby und wer macht denn so was?

Seite 52 IMPRESSUM Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Flo Seidl, Denise Neher, Klaus Erler, Johannes F. Park, Verena Wagner, Markus Wechner, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer, Coverfoto: shutterstock.com Grafik: Katharina Angerer, Thomas Bucher, Sebastian Platzer, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@­6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

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Gutschein im Wert von je € 19 nur einmalig p.P. ab 16 Jahren einlösbar, wenn innerhalb der letzten 12 Monate kein Gutschein eingelöst wurde, mit Lichtbildausweis und Wohnadresse IBK/WGL und Umgebung, nach Beratungs-Info/Besichtigung ohne Terminvereinbarung: Mo.-Sa. 9:00-20:00 So. & Frt. 13:00-19:00 Uhr. Gültig bis So., 31.03.2024


I M B I LD

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Einen nicht alltäglichen Anblick bot Ende Jänner die Museumstraße 1. Ein Teil des hiesigen Geschäftsgebäudes wird erneuert – die Renovierung soll etwa eineinhalb Jahre dauern.

ABRISSSTELLE

© AXEL SPRINGER


F EBER

10 DINGE, DIE DIE WELT IN DIESEM MONAT NICHT BRAUCHT

10.

VALENTINSTAG

1.

Wind und Eis

2.

EINGEFRORENE FAHRRADBREMSEN

9.

3.

30er-Diskussionen,

Noch mehr Listen bei der Innsbrucker Gemeinderatswahl

die sich ständig im Kreis drehen

8.

4.

GENDERVERBOTE

Sinnlose Faschings­b räuche

7.

5.

6.

Hundekacke auf Skipisten und Langlaufloipen

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S K I U N FÄ L L E © ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ

Kreuzfahrtschiffe


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des Monats Neues, Wichtiges und Kurioses aus der Stadt (für das wir sonst keinen Platz haben)

des Monats

„Ich mag viele Clubs, aber am öftesten findet man mich im Glorious Bastards, da bin ich wöchentlich.“

Frauen am Ball American Football kennen die meisten mit sehr klar verteilten Geschlechterrollen: Männer kämpfen am Platz um Punkte, während Frauen das Team als Cheerleader unterstützen. Dabei wird Football auch bei Frauen immer beliebter – wie jetzt auch gerade die Gründung des Swarco Raiders Ladies Teams beweist. Schon im Frühjahr will das neue Team in der Damendivision der Austrian Football League angreifen.

Felix Putz (Gerechtes Innsbruck) bei der nacht:leben Club Kultur Konferenz auf die Frage nach seinem Lieblingsclub

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© SHUTTERSTOCK.COM, M FREINHOFER, MARKUS MAIR

Z I TAT


Einer geht noch Zum Endspurt der aktuellen Regierungsperiode wurde im Innsbrucker Gemeinderat wieder einmal ein neuer Vizebürgermeister gewählt:

Nachhaltig mit Henry & Leila Der Innsbrucker Leihladen hat sich mit dem Roten Kreuz zusammengeschlossen und im Jänner den gemeinsamen Secondhand- und Leihladen „Henry & Leila“ in der Speckbacherstraße 41 eröffnet. Dort kann man gebrauchte Kleidung kaufen und Gegenstände wie Bohrmaschinen, Hochdruckreiniger und Voodoopuppen ausleihen, der Laden soll aber auch als Treffpunkt für Vereine und Einzelpersonen mit Ideen für mehr Nachhaltigkeit dienen.

Andreas Wanker (ÖVP) darf bis April die Rolle seines ehemaligen Fraktionskollegen Johannes Anzengruber, der im Dezember als Vize abgewählt wurde, übernehmen und die Ressorts Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen, Soziales, Kinder- und Jugendhilfe, Berufsfeuerwehr, Wald und Natur, Tourismus, Gesundheit sowie Markt- und Veterinärwesen verantworten.

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So viele Nächtigungen wurden 2023 in Innsbruck verzeichnet. Wer das Gefühl hat, dass letztes Jahr in der Stadt wieder mindestens so viel los war wie vor Corona, täuscht sich nicht: Mit dieser Zahl ist Innsbruck nicht nur nach Wien und Salzburg die touristisch stärkste Landeshauptstadt, sondern hat sogar die Zahlen von 2019 um 18.000 Nächtigungen überboten.

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Im Zwei­ vierteltakt in die Inklusion

Der Verein InnTango hat einen besonderen Erlebnisraum ins Leben gerufen. Dieser verbindet nicht nur die Musik und den Tanz mit verschiedenen Kulturen, sondern schlägt eine Brücke zwischen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten. 6020 war vor Ort. Text: Michaela Ehammer, Fotos: Franz Oss

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„Der medizinische Hintergrund eines jeden Einzelnen ist hinterlegt. Wir sind darüber im Bilde, wer welche Medikation benötigt.“ Thomas Wolf, Mitinitiator und Kassier des Vereins InnTango

soziale Beziehung.“ Auch Freundschaften zeichnen sich ab. So wird mit Umarmungen nicht gespart, hier und da sind ehrlich gemeinte Komplimente zu hören und ab und zu werden Küsschen durch die Luft verschickt. TANGO VERBINDET. Die Idee zu InnTango entstand 2019 bei einem Besuch des Inklusions-Tanzfestivals „Tango en Punta“ in Wien. Dort waren neben berühmten Tänzer:innen aus aller Welt auch viele Menschen mit Behinderung vor Ort, erinnert sich Cilla Lundberg. Zusammen mit Thomas Wolf hat sie das Inklusionsprojekt dann in Innsbruck ins Leben gerufen. Der Andrang sei von der ersten Minute an groß gewesen. „Am 14. Oktober 2019 hatten wir dann schon einen Verein und 20 Hobbytänzer:innen, die mitmachen wollten.“ Zusammen mit rund zehn weiteren Ehrenamtlichen – allesamt sehr eng mit dem Tango verbunden – betreuen die beiden seither das Inklusionsprojekt. Das Konzept fußt darauf, Menschen mit und ohne Behinderung in Form von Tanzen gegenseitig zu vereinen. „Der Tango Argentino ist für die Inklusion unglaublich geeignet. Und wenn man gewisse Regeln zusammen mit ein paar Tanzschritten beherrscht, steht einem die Welt offen“, freut sich die Mitinitiatorin

Mit spielerischen Übungen wird vor dem Tanzen aufgewärmt.

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euchtende Augen, aufgeregte Stimmen und spürbare Freude – so lassen sich die Emotionen, die mich bereits an der Tür erwarten, wohl am besten beschreiben. Jeden Montag verwandeln sich die barrierefreien Räumlichkeiten des Gehörlosenverbandes Innsbruck in einen Ort des pulsierenden Lebens und der Integration. Denn dann steht Inklusionstango an der Tagesordnung. Die Klänge des Tangos Argentino ertönen im Hintergrund, während die Hobbytänzer:innen der Reihe nach eintrudeln. „Wir verwenden Elemente des Tangos, weil die sich sehr gut eignen, um untereinander in Kontakt zu treten“, weiß Thomas Wolf, einer der Initiator:innen des Vereins. „Menschen mit Beeinträchtigung können sehr gut mit der Körperlichkeit umgehen. Es bereichert sie und sie alle lieben die 13


Wo und wann? Jeden Montag von 17 bis 18.30 Uhr (außer Schulferien) Ing.-Etzel-Staße 67 (gegenüber Bogen 143) Kursbeitrag: 10 Euro pro Person/ Tanzabend Jede:r ist willkommen

Tanzen ohne Grenzen: unabhängig von Alter, Geschlecht oder Fähigkeiten

auch heute noch. Lundberg ist Sozial- und Integrationspädagogin, hat 20 Jahre bei der Lebenshilfe gearbeitet und tanzt seit ihrer Kindheit – vor allem Kontakttänze, Improvisation sowie natürlich Tango. „Das Projekt bewegt für die Menschen sehr viel, denn beim Tanzen verbindet man Auge, Geist und Motorik“, erklärt auch Wolf, der selbst seit über zehn Jahren intensiv und teils auch auf Festivals tanzt. Am Anfang habe man mitunter Beteiligte gehabt, die kaum gehen konnten. „Und jetzt können sie sich schon fast im Takt bewegen, das freut mich persönlich sehr.“ Dann geht es im Saal los und es wird im Sitzkreis Platz genommen. Auch hier wird schnell klar, dass der Kreis

eine tief greifende Bedeutung hat: Alle sind eingeschlossen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, wo kräftig geklatscht wird, ist man auch als Neuling schnell integriert. Mitmachen kann jede:r, auch ohne Vorkenntnisse. Im Vordergrund steht die Freude im Umgang mit Menschen, eine Mitgliedschaft gibt es nicht. „Wer Lust dazu verspürt, kommt vorbei“, informiert die Mitinitiatorin. GETANZTE GEFÜHLE. „Was besagt die Tangoregel Nummer eins?“, wirft Lundberg in den Raum, um das Grundprinzip in Erinnerung zu rufen. „Dass wir sanft, lieb und geduldig miteinander umgehen.“ Das Gesagte wird 14


Stimmen der Tänzer:innen

„Mir bedeutet Tanzen sehr viel und ich fühle mich wohl in der Gruppe. Ich bin seit Anbeginn dabei und weiß, dass Berührun­ gen und Haltung beim Tango sehr wichtig sind.“

„Tanzen macht mir Freude. Ich bin oft dabei und lerne Freund:innen kennen.“ Ricarda Mallaun

Daniel Mühlbacher

„Ich tanze mit, weil es mir gut gefällt, immer gute Stimmung ist und weil ich etwas lernen kann. Beim Tangotanzen gehe ich richtig auf, es ist sehr schön und ich liebe es.“ Ana Fürst

„Der Tangoabend bedeutet für mich Gemeinschaft, Freund­ schaft und Kommunikations­ austausch. Ich bin ein sozialer und wissbegieriger Mensch und liebe Tangomusik.“ Emily Bair

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stets mit ausholenden Handbewegungen und Gesten unterstrichen – das sei wichtig für das Verständnis. Mithilfe von Akrobatiktüchern wird im Anschluss um einen Mittelkreis, die sogenannte „ronda“, aufgewärmt. Das Ziel dabei: sich locker machen, Ballast abwerfen und den Kopf freibekommen. Manche halten sich dabei an den Händen, andere ziehen sich dafür lieber allein in eine Ecke zurück. Fleißig geübt wird stets aufs Neue der „cabeceo“, also die gegenseitige Einladung und Aufforderung zum Tanzen mittels Augenkontakt. „Das funktioniert jedoch meist nicht so gut. Man muss wirklich hingehen und die Person durch Berührungen zum Tanz auffordern.“ So laut und kreischend der Abend begonnen hat, so mucksmäuschenstill

wird es beim Tanzen. Es kehrt Ruhe ein und die wachsende Aufmerksamkeit der Tänzer:innen spiegelt sich auf den konzentrierten Gesichtern wider. Der Tango erzählt meist von verlorener Liebe, unglücklichen Gefühlen, vom Verlassen und Verlassenwerden. „Es ist ein Tanz voller Emotionen“, so Lundberg. Trotzdem tritt die mal melancholische, mal feurige und temperamentvolle Musik in den Hintergrund. Im Mittelpunkt stehen die Hobbytänzer:innen und deren Begeisterung fürs Tanzen sowie Freude am Leben. Eine Leichtigkeit breitet sich im Raum aus, die ansteckt. Schnell wird mir klar, dass ich mich hier als Anfängerin nicht blamieren kann. Barrieren und Hemmschwellen sind fehl am Platz – also tanze ich ungeniert mit. GROSSES ENGAGEMENT. Ein Blick hinter die Kulissen beleuchtet neben all dem Spaß aber auch den organisatorischen Aufwand, dem sich die Ehrenamtlichen gegenübersehen. Etwa die Suche nach finanzieller Unterstützung. „Zwei Drittel der Einnahmen sind Sponsorengelder. Da bekommen wir glücklicherweise auch Beihilfe von der Stadt Innsbruck“, verrät Wolf, der als Kassier des Vereins fungiert. Ein Drittel werde von den Tänzer:innen in Form eines Unkostenbeitrages selbst getragen. Um die wöchentlichen Tanzabende auch professionell abwickeln zu können,

„Der Tango Argentino ist für die Inklusion unglaublich geeignet. Und wenn man gewisse Regeln zusam­ men mit ein paar Tanzschritten beherrscht, steht einem die Welt offen.“

InnTango bedeutet Inklusion leben und erleben.

Cilla Lundberg, Mitinitiatorin des Vereins InnTango

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sei zudem ein umfangreiches Wissen der Mitmachenden notwendig. „Der medizinische Hintergrund jeder einzelnen Person ist hinterlegt. Wir sind darüber im Bilde, wer welche Medikation benötigt. Denn es könnte ja sein, dass jemand einen epileptischen Anfall bekommt“, berichtet Wolf. Außerdem seien die Ehrenamtlichen des Vereins nicht nur mit dem Tanzen an sich vertraut, sondern hätten außerdem einen fundierten sozialpädagogischen Hintergrund. „Ob Schul-, Sozial-, Integrativ- oder Theaterpädagogik – alle bringen Know-how im Umgang mit Menschen und ihren unterschiedlichen Fähigkeiten mit“, betont Lundberg. Gerüstet mit diesem Wissen ließen sich vereinzelt auch öffentliche Vorführungen bestreiten. „Aus unserem Auftritt im vergangenen Jahr ist mit den ‚Tango Roses‘ in Telfs sogar eine neue Inklusionstanz-

gruppe entstanden“, freuen sich Lundberg und Wolf. Man stehe im regen Austausch und könne sich gemeinsame Projekte in der Zukunft gut vorstellen – um weiterhin im Zweivierteltakt für mehr Inklusion zu tanzen.

Auch Musik und Rhythmus werden verinnerlicht.

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Empower E dich selbst Hier ist dein Raum

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Was haben Ideen spinnen, den Faden aufnehmen und sticheln gemeinsam? Diese Redewendungen kommen aus dem textilen Handwerk. Und weil das seit Jahrtausenden weiblich belegt ist, eignen sich schnöde Handarbeiten perfekt zur Kritik patriarchaler Systeme. Wie was anzetteln* geht, zeigt das Nadelöhr, Innsbrucks buntes Nähcafé. Text: Verena Wagner, Fotos: Franz Oss

Das Nähcafé Nadelöhr öffnet täglich in der Defreggerstraße 18 in Pradl.

K „Bei den Einheitsgrößen von der Stange finde ich oft nichts, das genau zu meiner Figur passt.“ Nicole, gelernte Maschinenbauerin

unstvoll gestichelt wirken die Puffärmel der Chemise in den Händen von Nicole, gelernte Maschinenbauerin. Sie liebt Mittelalterfeste und besucht sie in selbst genähten Gewändern – für das nächste ist dieses weiße Unterkleid, wie Männer und Frauen sie in ganz Europa über Jahrhunderte hinweg trugen. „Bei den Einheitsgrößen von der Stange finde ich oft nichts, das genau zu meiner Figur passt“, sagt sie. Sie näht sich Gekauftes dann oft um, damit sie sich richtig wohlfühlt darin. Miriam Osterberger, Studentin der Psychologie und Soziologie, näht gerade an einer Schnürbrust, dem Vorläufer des Korsetts. „Historische Kleidung war oft sehr viel nachhaltiger als die Mode heute, da sie anpassbar war, etwa auch bei Schwangerschaften“, weist Nicole darauf hin, was für absurde Ausmaße die heutige Wegwerfgesellschaft gerade im Modebereich annimmt. Die beiden gehö-

*  D ieser Ausdruck stammt ursprünglich aus dem Webhandwerk: Erst wenn auf dem Webstuhl die langen sogenannten Kettfäden gespannt sind, kann quer durch sie hindurchgewebt werden, damit ein Webstoff entsteht. Diese Fäden heißen Zettel. Wer etwas anzettelt, setzt somit die Startpunkte für eine Entwicklung.

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ren zu den rund 15 kreativen Freiwilligen, die aktuell im Nadelöhr in der Pradler Defreggerstraße 18 aktiv sind. Ob historische Gewänder fürs nächste Mittelalterfest, Workshops, Kinderkleidung jenseits der Rosa-Hellblau-Falle, ein Strickclub für Freund:innen oder neu in Schuss gesetzte Lieblingsteile – das offene Nähcafé fördert kreative Fähigkeiten, weltbeglückende Aktivitäten und kritische Craftingkultur. Präsenz zeigt das Nadelöhr auch bei Stadtteilfesten mit Open Space zum Aktivieren der Bürger:innen. Selbsterklärtes Ziel des Trägervereins Craftista ist es, „ein Netzwerk zu bilden, das gemeinsam an der Erhaltung und Gestaltung eines sozialen und kreativen Freiraums arbeitet“. Wer selbst aktiv werden möchte, kann als Host mit eigenen Öffnungszeiten, Opens und Kursen zum Wochenprogramm beitragen. RAUM FÜR CRAFTISTAS. Die Wortschöpfung Craftista – vom englischen Neologismus Craftivism – vereint Handarbeit, also Crafts, mit Aktivismus. Textile Praktiken werden gezielt als Medium des Protests eingesetzt, wie zum


Stoffe und Materialien für kreative Projekte finden sich im Nadelöhr in großer Menge – dazu Gesellschaft, Inspiration und Know-how rund ums Handarbeiten.

Beispiel gestickte Muttertagsbotschaften zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In den letzten Jahren haben die Menschen im Nadelöhr so einiges kreativ umgesetzt, etwa Kakteen gehäkelt, die in einer Guerilla-Knitting-Aktion die Brücke im Rapoldipark zierten, oder textile Glückskekse für den Weltmädchentag mit SelbstliebeSprüchen versehen. Das Stricken, Flicken und Selbermachen von Kleidung wird zum politischen Statement, indem es zum Nachdenken über die Produktionsbedingungen von Modemarken in Billiglohnländern anregt. Durch die eigene Handarbeit erfährt jede:r selbst, wie niedrig der Preis für Kleidung angesichts des hohen Aufwands ist. Selbermachen und Reparieren sind zudem Möglichkeiten, weniger zu konsumieren und ein ganz individuelles Zeichen gegen Massenkonsum zu setzen. Dazu passend vermittelt die WorkshopReihe „Who made my“ Informationen zum Thema globaler Auswirkungen der täglich

verwendeten Textilprodukte. Die Gäste bekommen Inspirationen, wie aus Abfallprodukten eine Ressource für kreative Projekte entsteht. Konkret zur Sache geht es dazu beim „Upcycling- und Flickzirkel“. Alle sind willkommen vorbeizuschauen, sich inspirieren zu lassen oder sich bei eigenen Lieblingsteilen, die einen Riss bekommen haben oder aus einem anderen Grund restauriert werden müssen, helfen zu lassen. Nähen muss im Nadelöhr jede:r selbst, aber das vorhandene Know-how wird gern geteilt. So ist auch Mitmachen ohne Vorerfahrung möglich. OFFEN FÜR ALLE. Viele Menschen, die vorbeikommen, sind richtig fit an der Nähmaschine. Ein Zugang zu Ressourcen ist die offene Werkstatt auch und gerade für Migrant:innen, die oft eine gute Nähausbildung haben – sei es beruflich oder privat. Viele von ihnen sind aus Syrien, Afghanistan oder haben in der Türkei gearbeitet. Nicht nur für sie ist es ein Akt der Ermächtigung, wenn sie hier Maschinen und Möglichkeiten erhalten, sich selbst ihre Kleider zu nähen oder Secondhandkleidung zu ändern. Und dabei handelt es sich um keine Einbahnstraße. 20


Was ist los im Nadelöhr? Sonntag vormittags: „Nähunterricht für Anfänger:innen bei Moni“ Montag, 17 Uhr: „Upcyclingund Flickzirkel“ Mittwoch, 17 Uhr: „Historisches Nähen“ Donnerstag, 17.30 Uhr: Workshop-Reihe „Who made my“ Freitag, 9.15 Uhr: „Flickschick und Stickschick“ „Wir haben so viel im Austausch gelernt, da gab es so einige Menschen, die mir hier die höheren Weihen an der Nähmaschine beigebracht haben“, erklärt Steffi Rietzler, die den Open Space vor fast elf Jahren mitgegründet hat. Ihr selbst waren Handarbeiten seit ihrer Schulzeit dank galliger Handarbeitslehrerinnen so ziemlich verhasst gewesen, aber im Nadelöhr hat die mehrfache Mutter auch für sich einen Zugang zu den textilen Künsten erobert. Dass das Nadelöhr am 13. April elfjähriges Bestehen mit einer rauschenden Geburtstagsparty feiert, ist aber nicht allein ihr Verdienst. „Hier stehen keine Einzelnen im Vordergrund“, betont die Landeckerin. „Das Ganze ist als Gemeinschaftsprojekt entstanden und lebt von der Vielfalt aller Beteiligten.“ Inspiration war ein Nähcafé, das Steffi in Berlin entdeckt hatte, das aber mit stundenweise zu bezahlenden Arbeitsplätzen und Hilfe durch professionelle Schneider:innen arbeitete. Das Nadelöhr setzte dagegen von Anfang an auf Teilhabe und die Ideen der Menschen im Stadtteil. Es wurden schon Samenbomben gebaut, außerdem finden hier auch Sprach-Tandems zum gegenseitigen Lernen statt. All das funktioniert ohne Geld. Aber dann doch nicht völlig: „Das Nadelöhr braucht dringend gute Ideen und Spenden, um die Miete bezahlen zu können“, sagt Rietzler. DIVERS. Alle Beteiligten tragen komplett ehrenamtlich zur Vielfalt und zum Erhalt des Nähcafés bei. Dort treffen sich übrigens keineswegs nur Frauen: Keine:r näht so akribisch perfekte Socken wie Hermann. Er war es auch, der einer Dame im Rollstuhl, die mit einem riesigen Haufen Brautkleid vor der Ladentür saß, geholfen hat, das ausgediente Hochzeitskleid ihrer

Weitere Öffnungszeiten, Workshops und Veranstaltungen unter www.nadeloehr.org/kalender

Freundin – wer trägt so ein Teil schon mehr als einen Tag im Leben? – auf die richtige Länge zurechtzustutzen. Und dann ist da Rudi, der seit acht Jahren mitnäht. Er kam eines Tages vorbei, weil er nähere Bekanntschaft mit einer Overlock-Maschine machen wollte. Der Laden war offen, aber die Anleitung dieser professionellen Nähmaschine, die sehr zeitsparendes Arbeiten ermöglicht, war nicht aufzufinden. Also hat er sich im Internet selbst etwas ausgedruckt und ist wiedergekommen. Die Anleitung ist zwar wieder aufgetaucht, aber nicht mehr so unabkömmlich, da Rudi, mittlerweile erklärter Overlock-Spezialist, dem Nähcafé treu geblieben ist. An die Idee glauben in Innsbruck viele, so auch der Vermieter, der ihnen das leer stehende Ladenlokal zunächst ein halbes Jahr probeweise vermietete, mit den Worten: „Wenn man jung ist, muss man was ausprobieren!“ Von Anfang an mussten Lösungen gefunden werden, wie das Projekt Nadelöhr überhaupt stattfinden konnte. Heute, ein Jahrzehnt später, gilt immer noch: Einfach mal was anzetteln, damit die kleinen, aber entscheidenden Open Spaces Innsbrucks nicht verschwinden. 21

„Das Nadelöhr braucht dringend gute Ideen und Spenden, um die Miete bezahlen zu können!“ Steffi Rietzler, Mitgründerin


Entgeltliche Einschaltung

IVBNews

Drei Seiten Mobilität

IVB-Baustellen 2024 In diesem Jahr stehen für die IVB wieder einige Baustellen in der Stadt an. Hier ein Überblick über die geplanten Erneuerungen im Jahr 2024. Erzherzog-Eugen-Straße:

Die Ausführung der Baumaßnahmen ist voraussichtlich Sommer

Hierbei handelt es sich um ein Gemein­schaftsprojekt zwischen

2024 geplant und dauert etwa sechs Wochen an.

IVB, IKB und TIGAS, wobei die IKB federführend ist, da diese die Hauptarbeiten, die Erneuerung aller Leitungen, trägt. Seitens der

Blasius-Hueber-Straße:

IVB werden hier die Gleisanlagen zwischen Haltestelle Haydn-

Im Kreuzungsbereich Blasius-Hueber-Straße/Innrain bei der Halte-

platz und Falkstraße erneuert. Über die gesamte Bauzeit gibt es

stelle Klinik/Universität muss die bestehende Weichenanlage erneu-

in der Erzherzog-Eugen-Straße eine Einbahnregelung in Richtung

ert werden. Wie am Südtiroler Platz, ist während der Bauarbeiten

Norden. Die Baustelle startet mit Mitte März 2024 und endet

mit Einschränkungen der Öffis zu rechnen. Die Arbeiten sind eben-

voraussichtlich Ende 2025.

falls in den Sommermonaten geplant, wobei hier eine abschnittsweise Ausführung über mehrere Woche­nenden vorgesehen ist, um die

Südtiroler Platz:

Verkehrs­einschränkungen so gering als möglich zu halten.

Am Südtiroler Platz muss die nördliche Einfahrtsweiche inklusive Steuerung der Stubaitalbahn erneuert werden. Während der

Alle Informationen zu Umleitungen, Ersatzhaltestellen und mehr

Baumaßnahmen ist aufgrund der beengten Platzverhältnisse

gibt es rechtzeitig vor Baubeginn der jeweiligen Baustelle unter

mit Einschränkungen der Öffis am Südtiroler Platz zu rechnen.

www.ivb.at/fahrgast/aktuelle-verkehrsmeldungen.


ivb.at

Neuer Stadtradrekord

Eine Homepage für alle

Der Boom der Mieträder in Innsbruck hält an. Im Vorjahr wurden knapp eine halbe Million Stadträder ausgeliehen.

Alle Jobs der IVB gibt es nun auf einen Blick. Die neue Jobs-Homepage bietet eine Vielfalt ivb-jobs.at an Informationen. Entgeltliche Einschaltung

Sinnvoll.

– ere Mobilität IVB. ark für saub i den Mach dich st Lehrberuf be en nd ne an in einem sp

Auf der neuen Jobs-Homepage ivb-jobs.at finden Interessierte nun alles noch einfacher und übersichtlicher, um sich bei den IVB zu bewerben. Gegliedert ist die Seite nach Einstiegsmöglichkeiten – egal ob Lehrlinge, AbsolventInnen oder Erfahrene – und nach den Der milde Dezember sorgte dafür, dass mit 32.906 Fahrten ein

unterschiedlichsten Bereichen des Unternehmens wie Administra-

neuer Winterrekord aufgestellt wurde. Insgesamt wurden 2023

tion, Technik und Fahrdienst.

464.328 Entlehnungen gezählt und das angepeilte Ziel von 400.000 Jahresfahrten damit klar übertroffen. IVB-Geschäfts-

Sei es Teilzeit- oder Vollzeit-Anstellungen: Das Angebot reicht von

führer Martin Baltes berichtet: „2023 war ein absolutes Rekord-

Fahrdienst über Lehrstellen im Bereich der Mechatronik bis zu

jahr für das Stadtrad. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir die

Bautechnik. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Benefits wie ein her-

Auslastung mehr als verdoppeln und liegen damit auch gegenüber

vorragendes Einschulungs- und Ausbildungsprogramm, familien-

anderen Städten mit Stadtradangebot an der Spitze.“

freundliche Arbeitsbedingungen, ausgezeichnete Sozialleistungen, flexible Arbeitszeitmodelle und eine gute Work-Life-Balance.

Seit dem Start vor genau zehn Jahren wurde das Angebot deutlich ausgebaut. Aktuell stehen 450 Fahrräder an 48 Standorten bereit. Im Laufe des heurigen Jahres kommen 100 zusätzliche Räder, zudem werden weitere Standorte errichtet. Fix ist schon jetzt eine neue Verleihstation bei der Olympiaworld Innsbruck und beim Flughafen Innsbruck. Weitere Infos gibt’s online unter www.stadtrad.ivb.at.

Du bist auf der Suche nach einem Job? Schau auch du vorbei auf ivb-jobs.at und bring deine Karriere bei den IVB auf Schiene.


Entgeltliche Einschaltung

Ein Bogen für Kultur

Innsbrucks Hausberg

Der Kulturbogen55 ist ein urbaner Raum für Kultur und Inspiration. Im Februar startet das neue Programm.

Der Patscherkofel ist der ideale Ort für Wintersport aller Art. WintersportlerInnen reisen mit der Linie J gratis an.

Familienfreundliche Pisten, die legendäre Olympiaabfahrt, beschilderte Routen für Skitourengeher, Kofele’s Kinderland und Kofele’s Track für Kinder, der Snowpark und nicht zuletzt Anders Linder und Krista Sommer vom Verein Kulturbogen55

der traumhafte Blick über Innsbruck und das Inntal: Innsbrucks

möchten wieder Vielfalt und zusätzliches kulturelles Angebot

Hausberg Patscherkofel gehört zur Stadt wie das Goldene Dachl.

mit hoher Qualität nach Innsbruck bringen und fördern so auch

Das neue Restaurant „Die Gipfelstube“ am Gipfel bietet eine

ausgewählte regionale Kunst und KünstlerInnen.

unvergleichliche Panoramaaussicht. Dazu gibt es „Das Kofel“ in der Bergstation und „Das Hausberg“ bei der Talstation.

Nach einer Winterpause startet der Kulturraum im Viaduktbogen 55 im Februar mit einem neuen Programm. Es umfasst Lesungen

Der Patscherkofel mit seinem vielseitigen Angebot ist bequem

und Ausstellungen, Konzerte von Indie über Jazz und Klassik bis

mit der IVB-Linie J erreichbar. Auch in dieser Wintersaison können

zum Solo-Piano-Abend. Und einmal im Monat wird getanzt:

Fahrgäste mit Wintersportbekleidung und mitgeführtem Sport­

Swingin’ Kulturbogen55.

gerät gratis zur Talstation anreisen.

Mehr dazu auf www.kulturbogen55.at.

Alle Infos dazu gibt’s unter www.patscherkofelbahn.at.

Tipp

Tipp

Bequem und sicher geht’s mit der Linie 1 zur Location, die Haltestelle „Messe/Zeughaus“ ist direkt vor dem Kulturbogen55.

Montags und dienstags sind StudentInnen und SeniorInnentage: 50 % Ermäßigung auf die Tickets der Patscherkofelbahn.

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck, T +43 512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: IVB, Birgit Pichler, Agentur Wir


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Besonderheiten: zentrale Lage | Bäckerei Ruetz im EG


Innsbruck bei Nacht

Die Themen Clubkultur, Clubsterben und Nachtleben sind in Innsbruck aktueller denn je. Passend dazu veranstaltete die Innsbruck Club Commission Ende Jänner mit nacht:leben die erste Clubkultur-Konferenz Tirols. 6020 war dabei. Text: Lisa Schwarzenauer, Fotos: Franz Oss

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„Ich war tatsächlich sehr positiv überrascht, dass da auch echt gute Ideen und sehr klare Ansagen gekommen sind.“ Fred Lordick, Organisator von nacht:leben, über die politische Diskussion

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ueens Club, p.m.k, Tante Emma, RFDInsel: Wo normalerweise getanzt, gefeiert und performt wird, trafen sich am 26. Jänner Vertreter:innen der Innsbrucker Clubszene, Politik und Wirtschaft sowie Expert:innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, um über die Probleme und Potenziale der Innsbrucker Clubkultur zu reden – und das mitten am Tag, mit Stühlen auf den Tanzflächen und wesentlich mehr Licht, als maur es in diesen Räumen gewohnt ist. Organisiert wurde das Event von der Innsbruck Club Commission mit Unterstützung der Universität Innsbruck, der Wirtschaftskammer und der Stadt. Die Ziele: Clubkultur in all ihren Facetten präsentieren, ihre Bedeutung für eine lebenswerte Stadt aufzeigen und Raum für den offenen Austausch zwischen Szene, Wirtschaft und Politik schaffen. ÜBERRASCHENDE EINIGKEIT. Dass der Redebedarf groß ist, liegt auf der Hand: Wenige Themen wurden in Innsbruck in den letzten Monaten stärker – und mit mehr Emotion – diskutiert als die schwierige Situation der Clubszene 27

und das Drama rund ums Sonnendeck, auch Stimmen aus der Politik haben sich zuletzt immer wieder dazu geäußert. Die eintägige Konferenz nach Vorbild ähnlicher Events in Zürich, Berlin und anderen Städten startete nach der offiziellen Eröffnung deshalb auch direkt mit einem Panel zu Clubkultur und Politik im Queens Club. Mit dabei: Vertreter:innen fast aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen (FP-GRin Andrea Dengg sagte krankheitsbedingt kurzfristig ab, VP/FI/Das Neue Innsbruck entschied sich, nicht am Panel teilzunehmen und die Club Commission stattdessen ins Büro einzuladen), die ihre Pläne für den Bereich Club- und Nacht­ kultur präsentieren konnten – und dabei alle ein überraschend klares Bekenntnis zur Clubkultur als festem Bestandteil einer lebenswerten Stadt ablegten und sich sogar darüber einig waren, dass Clubs als kulturelle Institutionen anerkannt und mit Kulturförderung unterstützt werden sollten. Das freut insbesondere Mitorganisator Fred Lordick, der das Panel moderierte und sich als Teil der Club Commission seit Jahren darum bemüht, dass die Arbeit der Clubszene als Kultur anerkannt und entsprechend unterstützt wird. „Ich war tatsächlich sehr positiv überrascht, dass


„Man hat gemerkt, dass Clubkultur einfach ein Riesenthema in der Stadt ist, und nicht nur für uns aus der Szene.“ Fred Lordick

da auch echt gute Ideen und sehr klare Ansagen gekommen sind“, erzählt er. Wie viel davon dem Wahlkampf geschuldet ist und auch nach der Wahl noch Bestand hat, könne natürlich niemand sagen, aber die Diskussion wurde aufgezeichnet und schriftlich festgehalten – sollte am Ende doch wieder anders gehandelt werden, könne man die Fraktionen damit konfrontieren.

Die Lieblingsclubs der Politiker:innen • Marco Frei, ALI: p.m.k • Dejan Lukovic, Grüne: Dachsbau, p.m.k • Felix Putz, Gerechtes Innsbruck: Glorious Bastards • Johannes Anzengruber, JA Jetzt Innsbruck: Filou, La Copa • Pia Tomedi, KPÖ: p.m.k • Tom Mayer, Liste Fritz: Boing Instinct (einer der Vorgänger des Queens Club) • Lukas Schobesberger, NEOS: Haltestelle, Sonnendeck • Benjamin Plach, SPÖ: Tante Emma

VON ALLEN SEITEN BETRACHTET. In anderen Panels wurde unter anderem darüber diskutiert, wie Städte wie München und Wien Freiflächen für Veranstaltungen nutzbar gemacht haben, welche Strukturen es im Nachtleben braucht, wie sich die Digitalisierung auf die Clubszene auswirkt, wie Tourismus und Clubkultur voneinander profitieren können und ob – ausgehend vom Clubsterben in Innsbruck – der Club ein Auslaufmodell ist. Das Interesse der breiten Öffentlichkeit war dabei groß: Zu Spitzenzeiten seien sicher an die 300 Leute gleichzeitig bei verschiedenen Panels im Publikum gewesen, schätzt Lordick, genaue Besucher:innenzahlen gebe es aber keine, da viele Menschen von

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Panel zu Panel gewechselt seien und eine Messung daher schwer möglich gewesen wäre. „Man hat gemerkt, dass Clubkultur einfach ein Riesenthema in der Stadt ist, und nicht nur für uns aus der Szene“, so Lordick. Das Feedback zur Konferenz sei von allen Seiten extrem positiv gewesen, besonders auch von den Gästen. Eingeladen waren unter anderem Vertreter:innen der Vienna Club Commission, der Bar & Club Commission Zürich und von Initiativen wie „MoNa – Moderation der Nacht“ in München. „Die waren alle sehr über-


wältigt davon, was wir hier ohne Budget aufgestellt haben, und meinten auch, dass sie gern wiederkommen würden“, erzählt der ehemalige Besitzer des Dachsbaus. Da auch die Innsbruck Club Commission selbst mehr als zufrieden ist, steht eine Wiederholung von nacht:leben tatsächlich schon im Raum – diese solle aber, wenn, frühestens im Herbst 2025 über die Bühne gehen, da heuer im November mit Vienna After Dark eine große internationale Konferenz zur Club- und Nachtkultur über die Bühne geht und man nicht zu nahe an diesem Termin dran sein wolle.

E N TG E LT LI CHE E INS C HA LT UNG

© SONNENTOR

NEUER SONNENTOR STANDORT IN DER MUSEUMSTRASSE Aufgrund einer Gebäudesanierung hat SONNENTOR vor kurzem die Straßenseite gewechselt.

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ranchise-Partnerin Andréia Feldkircher hat im Juli 2016 das SONNENTOR Geschäft in der Museumstraße 1 eröffnet. Mit ihrem Team versorgt sie die Innsbrucker:innen seither mit sonnigen Bio-Produkten. Das Herzstück des Geschäfts ist nach wie vor der traditionelle Bauernkasten – ein echtes Original aus dem Waldviertel. Die Geschichte von Andréia ist von Beginn an durch Motivation und Erfolg geprägt. Der Standort in der Museumstraße 1 hat sich sehr gut entwickelt – das ist auch den vielen Stammkund:innen und ihrem engagierten Team zu verdanken. Daher war die Überraschung groß, als die Gebäuderevitalisierung bekannt gemacht wurde und feststand, dass das Geschäft während der Bauarbeiten nicht bestehen bleiben

konnte. Doch für alles gibt es eine sonnige Lösung, wenn danach gesucht wird. MEHR ALS NUR EIN AUSWEICHQUARTIER So kam es, dass Andréia auf der Suche nach einem Ausweichquartier prompt auf der gegenüberliegenden Straßenseite fündig wurde. Ein Großteil des Mobiliars konnte für die neue Fläche angepasst und mitgenommen werden. Das ursprünglich als Pop-up geplante Geschäft ist dank der vielen helfenden Hände so viel mehr als ein vorübergehendes Ausweichquartier geworden. Die Museumstraße 8 lädt zum Entdecken in angenehmer Atmosphäre ein. Der Neustart ist geglückt und das Team rund um Andréia und Reini freut sich auf Besucher:innen! 29

Franchise-Partnerin Andréia und ihr Geschäftspartner Reini beim Bauernkasten im neuen Geschäftslokal

SONNENTOR Innsbruck Museumstraße 8 6020 Innsbruck www.sonnentor.com/innsbruck


L E R N E N KÖ N N E N

HEY INNSBRUCK,

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schau dir das mal an!

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WA S W I R VO N A N D E R E

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Wenn das Gemüse in der Stadt wächst Städtischer Gartenbau – oder auch „Urban Gardening“ – bietet eine Möglichkeit, den begrenzten Platz in der Stadt zu nutzen und diesen nicht nur optisch ansprechend, sondern auch nachhaltig und essbar zu gestalten. Die kanadische Stadt Victoria gilt hierbei als Vorreiterin. Text

Markus Wechner

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mittelanbaus jedoch in letzter Zeit stark forciert und gefördert.

ie allgemeine Teuerung schlägt sich auch auf die Lebensmittelpreise nieder. Dennoch möchten viele nicht auf Qualität und Regionalität verzichten. Das muss sich aber nicht zwingend ausschließen. „Urban Gardening“ lautet das Zauberwort, mit dem man sich den Garten einfach in die Stadt holen kann. Diesen nachhaltigen Trend gibt es zwar schon länger und auch in Innsbruck ist er bereits angekommen, in der kanadischen Stadt Victoria wird diese Form des Lebens-

MIT LEITFADEN ZUM ERNTEERFOLG. Über stadteigene Informationsprogramme erfahren Interessierte, wie man Lebensmittel anbaut, kompostiert, bestimmte Insekten in den Garten einlädt oder Obstbäume pflegt. Mittels Leitfaden fürs Urban Gardening will die Stadt Victoria sowohl den privaten Lebensmittelanbau zu Hause erleichtern als auch Informationen

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© SHUTTERSTOCK.COM

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Victoria B.C.

Durch Urban Gardening soll jeder Zugang zu frischen Lebensmit teln erhalten.

zur Nutzung gemeinsamer Außenräume wie Dächer und Innenhöfe für Gemeinschaftsgärten anbieten. Hierzu verteilt die Stadt auch eigens gezüchtete Setzlinge und Bodenbaumaterialien. Darüber hinaus werden Workshops zur Gartenarbeit und Lebensmittelprogramme für Gemeinschaftsküchen angeboten. DIE BEGRÜNTE STADT. Aber auch auf öffentlichen Flächen unterstützt die Stadt Victoria den Gartenbau. Neben den bereits genannten Gemeinschaftsgärten werden auch Gärten in öffentlichen Parks oder das Gärtnern auf ungenützten Rasenstreifen zwischen Grundstück und Straße subventioniert. Zudem stellt die Stadt leere und ungenutzte Flächen fürs Urban Gardening zur Verfügung. Der Aufruf, ein eigenes Gartenprojekt zu starten oder sich an der Bewirtschaftung von bereits bestehenden Gärten zu beteiligen, dient einerseits der Lebensmittelproduktion. Gerade finanzschwachen Menschen soll somit ein kostenloser Zugang zu frischen Lebensmitteln ermöglicht werden. Andererseits kann sich eine begrünte Stadt positiv aufs Klima auswirken und so etwa Wasser nach starken Regenfällen speichern oder für niedrigere Temperaturen im Sommer sorgen. ERSTE SCHRITTE IN INNSBRUCK. Auch in Innsbruck wurde mit dem Projekt „Innsbruck essbar“ bereits ein erstes vergleichbares Programm gestartet. Statt

Zierpflanzen werden im öffentlichen Raum in Hochbeeten im Walther Park Gemüse, Obst und Kräuter gepflanzt, die von allen gepflegt und geerntet werden können. Dahinter steckt der Innsbrucker Ernährungsrat, der das Projekt zusammen mit Partnern auf den Weg gebracht hat, um so das Bewusstsein für Lebensmittel zu steigern und auch öffentlichen Flächen mehr Bedeutung zu geben. Ein erster Schritt hin zu einer begrünten Stadt ist also gesetzt – nutzbare Flächen gibt es aber noch genug.

Victoria ist die Hauptstadt der Provinz British Columbia in Kanada und zählt rund 91.000 Einwohner:innen. Sie liegt im Süden von Vancouver Island und ist aufgrund der Zuwanderung aus Großbritannien stark von englischen Einflüssen geprägt. Das gilt auch für den Namen – der geht auf die britische Königin Victoria zurück. Während die Stadt früher als ein Zentrum des Pelzhandels galt, siedeln sich heutzutage zunehmend Banken und Technologieunternehmen an.

DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES VVT ERMÖGLICHT.

Die kanadische Stadt V ic toria unter s tüt z t den gemeinschaf tlichen und pri vaten Gar tenbau.

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Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft gibt es viele. Die Serie „Hey Innsbruck, schau dir das mal an“ widmet sich Best-PracticeBeispielen aus aller Welt und zeigt, was andere Städte für eine nachhaltige Zukunft tun.


To p -

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ESSEN & TRINKEN

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er gerne mal gut brunchen möchte, sollte sich das Brunch Marie im grünen Feucht-Haus in der Rossau merken. Ein modernes und vielseitiges Frühstücksangebot trifft hier auf wirklich faire Preise. Unser Tipp: die Tropical Acai Superbowl mit gefrorenen Heidelbeeren, Maracuja, Himbeeren, Banane, Walnüssen und Chiasamen für 8,90 €.

U NA P I ZZA IST DAS N E UE DU E SICILIE

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räftig auf Expansionskurs ist die beliebte Pizzeria Una in der Universitätsstraße. In ein paar Tagen eröffnet neben Fisch Peer in der Markthalle eine weitere Dependance und dem nicht genug soll im März ein kleines Una in der Anichstraße folgen. Wir freuen uns schon jetzt über noch mehr Möglichkeiten, die neapolitanischen Ofenkreationen genießen zu dürfen.

geschlossen

Flop-

Tipp

DO PPE LT H Ä LT B E S S E R

D # t ro cke n

as Café Central ist zweifelsohne eine Institution. Stets gut besucht kann man sich dort an der größten Kaffeeauswahl Innsbrucks und vielen soliden Gasthausklassikern erfreuen. Enttäuschend aktuell aber die für ein Wiener Kaffeehaus doch wichtige Sachertorte. Die schmeckt wie dreimal eingefroren und einmal zu oft aufgetaut, oder anders formuliert: picksüß, staubtrocken und viel zu zäh. 32

© 6020-ARCHIV, FRANZ OSS

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ben erst noch die zweite Haube erhalten und jetzt schon geschlossen. Das beliebte L’Arc neben dem Kater Noster streicht die Segel, mitunter weil das Team in Selle Coskuns neuem Maria Theresia gebraucht wird. Das hat nach der zehntägigen Eröffnung im Jänner übrigens auch erst mal wieder zugesperrt, vermutlich nicht wie behauptet geplant, aber jedenfalls um die verzögerten Baustellenarbeiten zu beenden. Angestrebter Wiedereröffnungstermin ist übrigens der Superbowl-Sonntag, der 11. Feber.


ALT, ABER GUT

Sehr gut e P iz z a und Pas t a m achen Le o’s R is t o r an t e P u g lies e z u e ine r I ns t it ut io n m it Old sc h o o l-Ch arme.

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eit einer halben Ewigkeit zieht es Besucher:innen in Leo’s Ristorante Pugliese – direkt neben dem Leokino in der Anichstraße. Am Interieur hat der Chef des Hauses, ein Italiener mit 20 Jahren Gastronomieerfahrung, augenscheinlich schon länger nichts mehr geändert, was dem Ganzen positiv formuliert Oldschool-Flair verleiht. Doch das tut der Qualität keinen Abbruch, das Restaurant ist auch an einem Dienstagabend gut besucht. Auf der umfangreichen Standardkarte finden sich neben Antipasti, Suppen, Salaten und zwei Seiten Pastagerichten auch zahlreiche Pizzen. Aus der Wochenkarte können spezielle Kreationen sowie Fisch- und Fleischgerichte bestellt werden. GUT, ABER NICHT GANZ GÜNSTIG Die hausgemachten Zitronenravioli mit Gamberetti und Räucherlachs gibt’s für 24,30 €. Auf den Punkt gekocht, überzeugt das Gericht mit einer gelungenen Kombination aus zitroniger Fülle und cremiger Sauce. Die Pizza

Weil Burger nicht gleich Burger ist! Genießen Sie die amerikanische Küche!

Maria-Theresien-Strasse 49, 6020 Innsbruck Tel.: 0660/583 79 21, info@zumwohltirol.at

Gelungene Kombi aus Gamberet ti, Räucherlachs und Zitronenravioli

mit Büffelmozzarella, Parmaschinken und Mascarpone ist gut gebacken und kommt ohne den in Innsbruck aktuell so beliebten neapolitanischen Style aus. Mit 18,60 € überschreitet sie die Pizzapreis-Schmerzgrenze aber doch deutlich. Für vergleichsweise günstige 26 € kommt auch ein Seeteufel auf den Teller, der unsere Erwartungen allerdings nicht erfüllt. Fader Geschmack trifft hier auf zu viele Gräten und eine spärliche, dafür zu ölige Gemüsebeilage. Positiv fallen jedenfalls das freundliche Service und auch die Geschwindigkeit der Küche auf. Auch das Mittagsangebot für 10,90 € inklusive Salat oder Suppe ist unbestritten fair. Geöffnet ist Leo’s Ristorante Pugliese von Montag bis Samstag von 11.30 bis 14 Uhr und dann wieder von 17 bis 22 Uhr.

Öffnungszeiten Di–Do: 16–23 Uhr Fr.–Sa: 14–23 Uhr

Sehr gute Pizza, mit 1 8 ,60 € aber schlicht weg zu teuer


PLANTBASED PIZZA

Pizzaiolo Marco er füllt sich einen Lebenstraum und schenk t Innsbruck seine erste vegane Pizzeria.

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er italienische Pizzaiolo Marco, den viele noch aus der Paninothek kennen, hat sich mit der Meow Pizzeria Verde am Fürstenweg 7 seinen Traum verwirklicht und Innsbrucks erste vegane Pizzeria eröffnet. Die Pizzen werden auf neapolianische Art zubereitet, viele der Zutaten sogar selbst produziert. Die Variationen reichen von weißer Pizza über klassische oder gelbe Tomatensauce bis hin zu Trüffel- oder Kürbiscreme. Zudem findet man auf der Karte sowohl Eigenkreationen als auch Klassiker in veganer Ausführung sowie Antipasti, Insalate, Primi, Secondi und Dolce. Die Atmosphäre im Lokal

ist angenehm, von außen ist es am Abend aber nur schwer zu erkennen, weil (noch) eine Beschilderung fehlt.

VIEL ANGEBOT, WENIG MUT ZUR LÜCKE Die Bruschette, der Insalata Mista und die hervorragende Pizza Redhotchilipesto mit spicy sausage überzeugen allesamt. Das vegane Fleischgericht Filetto vegetale alla griglia überrascht Fleischesser aber besonders, kommt die Struktur der von echtem Fleisch doch verblüffend nahe. Warum es Fleischersatz in einem veganen Lokal überhaupt braucht, erschließt sich uns dennoch nicht wirklich – es braucht ja auch keinen Nikotinersatz für Nichtraucher. Leider war die Wartezeit im vollen Lokal am Montag zu lang, die Vorspeise ließ 40 Minuten auf sich warten. Aber auch wenn da und dort noch Optimierungsbedarf besteht, ist es schön zu sehen, dass sich auch in diesen Zeiten mutige Menschen finden, die sich in der Innsbrucker Gastroszene beweisen wollen. Richtig mutig wäre es aber vermutlich, wenn man die Ersatzprodukte auf ein Minimum reduzieren würde. Der selbst produzierte Mozzarella ist natürlich wichtig für das bekannte Pizzaerlebnis, aber würde ein:e überzeugte:r Veganer:in wirklich FleischersatzproUnser Favorit: die Redhotchillipesto mit dukte oder schar fer Nicht wurst. vegane Salami vermissen? Mehr Vertrauen in die Macht des Gemüses und ein bisschen weniger Angst, manche Vorstellungen nicht erfüllen zu können, würden dem Meow sicherlich guttun. Die Meow Pizzeria Verde ist Donnerstagabend von 17 bis 21.30 Uhr und von Freitag bis Montag von 12 bis 21.30 Uhr geöffnet.

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© 6020-ARCHIV

Vegan

A ls I nn s br u c ks e r s t e v e g a n e P i zze r i a s o r g t M eo w f ü r G r oß s t a dt f l a i r.


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innsbruck

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innsbruck


SERIE

Ein Curry mit der coolen Knolle

Die vielseitig einsetzbare Süßkartoffel kommt in einem Curry mit Ingwer, Frühlingszwiebeln und Kichererbsen besonders gut zum Vorschein. Die Mahlzeit ist nicht nur gesund, sondern bringt auch Farbe auf den Teller. von Flo Seidl


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Süßkartoffel Sie gehört zwar auch zu den Nachtschattengewächsen, ist aber mit der Speisekartoffel nur entfernt verwandt. Ursprünglich stammt die Süßkartoffel aus den tropischen Gebieten Südamerikas, wird heute aber hauptsächlich in China und einigen Ländern Afrikas produziert. Süßkartoffeln enthalten relativ wenig Kalorien, sind fettarm und prall gefüllt mit gesunden Vital- und Nährstoffen. Mit ihrem Beta-Carotin stärken sie die Immunabwehr, ihr Kaliumgehalt ist gut fürs Herz und ihr Vitamin E erfrischt unsere Haut. Sie sind also überaus gesund und lassen sich vielseitig in der Küche einsetzen.

Süßkartoffelcurry Zutaten:

Zubereitung:

Öl zum Braten 3–4 Frühlingszwiebeln 2 Knoblauchzehen 1 kleine Ingwerknolle 2 mittelgroße Süßkartoffeln 2 Karotten 1 Dose passierte Tomaten 200 g getrocknete Kichererbsen 400 ml Kokosmilch ein paar Zuckerschoten Petersilie Gewürze nach Belieben zumindest Pfeffer und Salz Sesamsamen Cashewnüsse 1 Limette 1 Zitrone Basmatireis

Am Vorabend: Kichererbsen in kaltem Wasser einlegen und mindestens über Nacht einweichen. Vor dem Verarbeiten das Wasser wegschütten und die Kichererbsen mit frischem Wasser abspülen. Anschließend in einem großen Topf zum Kochen bringen und 1 Stunde lang köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden, die Süßkartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden, Knoblauch und Ingwer fein hacken und die Karotten in kleine Würfel schneiden. Zuckerschoten abwaschen und eventuell die Enden kappen. Kichererbsen abseihen und beiseitestellen. In einer großen Pfanne etwas Öl erhitzen und die Zwiebeln darin andünsten. Knoblauch und Ingwer hinzugeben und ein paar Minuten mitbraten. Süßkartoffeln und Karotten hinzugeben und etwa 10 Minuten anbraten. Tomaten und Kokosmilch hinzugeben und bei mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Kichererbsen und Zuckerschoten hinzugeben, Hitze reduzieren und bis zum Anrichten köcheln lassen. Gewürzt wird nach Belieben: Ob Kreuzkümmel, Chili, Garam Masala oder einfach nur Pfeffer und Salz, dieses verträgt Gericht einiges. Jedenfalls würde ich einen großen Spritzer Zitronensaft hinzugeben. Sesamsamen und Cashewkerne getrennt in einer trockenen Pfanne bei mittlerer Hitze anrösten und beiseitestellen. Petersilie fein schneiden. Basmatireis kochen und mit dem Süßkartoffel-KichererbsenCurry, Sesamsamen, Cashewkernen und der Petersilie anrichten. 37

6020 und SPAR verlosen

EINE SPARGUTSCHEINKARTE IM WERT VON 50 EURO

Kennwort: „MundArt“ Einsendeschluss: 29. Feber 2024 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at


PROGRAMM Feber 2024

Musiktheater

11. Feber 19.30 Uhr

Apokalypse in der Gondel

„Fringe Vol. IV: Lorit – Eine Endzeit­oper“ in den Kammerspielen Das diesjährige Siegerprojekt des Musiktheaterwettbewerbs FRINGE widmet sich kritisch und satirisch dem Tourismus: Was passiert, wenn der Tod, der Fremdenverkehr, der Gottvater der Seilbahnen, die Schöne Landschaft und die Letzte Generation am letzten Tag der letzten Skisaison der Menschheit gemeinsam in einer Tiroler Gondel sitzen? 38


Lesung

7. Feber 19 Uhr

Lesendes Doppel

Isabella Feimer und Matthias Gruber im Literaturhaus am Inn

© MONI QUE, MIRIAM KREISEDER, MANFRED POOR

Isabella Feimer schreibt in „Frieda“ über den Lebensweg einer 1926 geborenen Frau, die früh lernt, dass ihr das Leben nichts schenken wird. Matthias Grubers Debüt „Die Einsamkeit der Ersten ihrer Art“ handelt von der 14-jährigen Arielle, die sich aufgrund ihres Aussehens nur mit den Fotos eines anderen Mädchens in soziale Medien wagt – mit weitreichenden Konsequenzen.

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PROGRAMM

Tanz

9. bis 18. Feber Kubanische Passion

Innsbruck Winter Dance Festival im Congress

Lesung

Die Premiere des Innsbruck Winter Dance Festivals lässt Schnee und Berge hinter sich, um mit dem Tanzstück „Lágrimas Negras“ am Beispiel der legendären Musiker:innenfamilie Valdes in die bewegte Geschichte Kubas einzutauchen.

7. Feber 19 Uhr

Dorfgeschichten

Thomas Oláh und Johanna Sebauer im Literaturhaus am Inn Während in Johanna Sebauers Debüt­ roman „Nincshof“ ein Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze vergessen werden soll, damit dort alle in Freiheit und Ruhe leben können, landet der junge Protagonist in Thomas Oláhs Debüt „Doppler“ einen Sommer lang unfreiwillig im exzentrischen, weinseligen Dorf seiner Großeltern.

Konzert

10. Feber 20.30 Uhr

Liebes Leben

Felix Kramer im Stromboli

Alle willkommen bei freiem Eintritt im Literaturhaus am Inn

Liebeserklärung an das Leben, die Menschen und alles dazwischen: In Liedern über Neid, Erfolgsdruck und die meditative Abkehr von vermeintlichen kapitalistischen Zwängen findet der Wiener Songschreiber Felix Kramer seine Erfüllung.

www.literaturhaus-am-inn.at 40


TIROLER LANDESTHEATER

The Fairy Queen - 40 % AUF KARTEN FÜR ALLE UNTER 27

28. Feber bis 3. März Nutzlos und schön

© OLAH SEBAUER (2), HANNES EDER, WERNER PIRCHNER/CHRISTIAN BERGER

DIAMETRALE Filmfestival im Leokino und in der p.m.k

Das Filmfestival für Experimentelles und Komisches präsentiert auch 2024 wieder allerlei abseitige, absurde und Konventionen sprengende Filme, Talks und Live-Musik. Neben dem Satire-Klassiker „Der Untergang des Alpenlandes“ (1974) stehen unter anderem die PowerRangers-Parodie „Smoking Causes Coughing“ und internationale Kurzfilmperlen am Programm.

KARTEN & INFOS: LANDESTHEATER.AT

Film

EIN ELECTRONIC-BAROCK-MUSIKTHEATER VON ALBRECHT ZIEPERT NACH DER SEMI-OPER VON HENRY PURCELL

Uraufführung 10.2.24 GROSSES HAUS


PROGRAMM

Theater

16. Feber 20 Uhr

Klassenfrage

Premiere „JEEPS“ im BRUX Nora Abdel-Maksoud verhandelt in JEEPS die strukturellen Bedingungen einer Gesellschaft, in der Klassenunterschiede gleichzeitig wirken und negiert werden. Dabei seziert sie bissig unser Denken und Handeln auf Basis von Kontoständen, Testamentseröffnungen und gefühlten Bedrohungen.

Film

8. Feber 20 Uhr

Schriller Klassiker

DIAMETRALE-WarmUp im Leokino

Ausstellung

bis 23. März Keramikkunst

Yara Lettenbichler: SKULP_TON in der Galerie Plattform 6020 Die Tiroler Künstlerin Yara Lettenbichler zeigt in ihrer Einzelausstellung von ihrer Umgebung und der Natur inspirierte, fast bis zur Unkenntlichkeit abstrahierte Kunstwerke aus Keramik, die Raum für individuelle Interpretationen lässt und beweist, dass Keramik nicht nur Handwerk, sondern Kunst ist.

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© MARCO TRENKWALDER & JULIA NEUHOLD, YARA LETTENBICHLER, REEL ROCK 18

Als Appetizer für das DIAMETRALE Filmfestival Ende des Monats zeigt das Leokino John Waters’ kultigen klassiker „Female Trouble“ mit der legendären Dragqueen Divine in der Hauptrolle, der heuer seinen 50. Geburtstag feiert.


Film

21. & 22. Feber 19 Uhr

Spektakulär

Reel Rock 18 im Treibhaus Die Reel Rock Filmtour gastiert im Treibhaus und zeigt vier packende Kletterfilme aus aller Welt, unter anderem über eine visio­ näre Erstbesteigung des mythischen japanischen Berges Mizugaki und eine Kletter­gemeinschaft, die in der vom Krieg zerrütteten Ukraine durch den Sport zusammengehalten wird.

HERZLICH WILLKOMMEN BEI TIROLS GRÖSSTEN EVENTS

ALLE EVENTS AUF WWW.OLYMPIAWORLD.AT

09.02.2024 ELECTRIC CALLBOY

OLYMPIAHALLE ELECTRIC CALLBOY ist aktuell die Band der Stunde! Aufgrund des unglaublichen Erfolgs der TEKKNO WORLD TOUR kommt die Band für sechs weitere Termine zu ihren Fans nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Neben ausverkauften Arenen in ganz Europa meldete die Band bereits weitere ausverkaufte Shows in Nordamerika und Australien.

08.03.2024 JAMES BLUNT

OLYMPIAHALLE Im März 2024 macht James Blunt mit seiner neuen Tour „Who We Used To Be“ Station in Innsbruck. James Blunt bringt mit seinem neuen Album frische Musik mit. Seine Vorabsingle „Beside You“ gibt bereits einen kleinen Ausblick auf den Sound, den die Fans neben seinen beliebten Hits und Klassikern erwarten dürfen.

09.03.2024 THOMMY TEN & AMÉLIE V. TASS OLYMPIAHALLE Dreifach Zauberhaft – Die Las Vegas Show. Thommy Ten & Amélie van Tass zählen zu den berühmtesten Magiern der Gegenwart! Zuletzt schrieben sie einmal mehr Geschichte: Als erste Österreicher standen sie für 500 Shows am weltberühmten Strip in Las Vegas auf der Bühne und begeisterten mit ihrer grandiosen Performance ein Millionenpublikum.

ALLE EVENTS


PROGRAMM

Film, Musik

24. Feber 20 Uhr

Symbiose für Frieden

LoR. Around the Block: „Panzer­kreuzer Potemkin im Leokino“ Zum Jahrestag des Krieges in der Ukraine präsentiert der Kulturverein LoR. Legends of Rock im Rahmen seiner Konzertreihe „Around the Block“ eine besondere Kombination aus Film und Musik: Sebastian Schweiger und Jakob Köhle vertonen live den Filmklassiker „Panzerkreuzer Potemkin“ (1925). 6020 und der Stubaier Gletscher verlosen

EIN FAMILIEN­ PACKAGE FÜR DIE BIG FAMILY PARK & POWDER DAYS AM 14. UND 15. FEBER 2024 AM STUBAIER GLETSCHER Inkludiert sind Teilnahme, Lifttickets und Mittagessen für beide Tage für eine vierköpfige Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder). Kennwort: „Powder “ Einsendeschluss: 8. Feber 2024 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse

Konzert

Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

23. Feber 22 Uhr

Musikalischer Wahnsinn

Gum Takes Tooth in der p.m.k

HERZENS SCHLAMPE REIEN CHRISTIAN DOLEZAL DO 10.02. 24

Aus einer klaren Affinität zum Rasseln und Rumpeln von Bass-Bins heraus klatschen Gum Takes Tooth eine einzigartige Mischung aus Industrial Grime-Aerobic, ScienceFiction-Mutant-808-Protestmusik und Hands-In-The-Air-Rave-Bangern um die Ohren.

20.00 UHR

TICKETS: STROMBOLI.AT 44


Konzert

17. Feber 20.30 Uhr

Urbane Eleganz Niia im Treibhaus

Die amerikanische Musikerin gilt als Pionierin des modernen R&B, den sie mit Jazz verwebt und zu etwas ganz Eigenem macht. Ihren eleganten Indie-R&B bringt sie jetzt auch erstmals nach Europa – unter anderem nach Innsbruck.

Sport

6. Jänner 21 Uhr

Deine Geldspritze?

Football-Highlight

€ 600,- im Monat

Swarco Raiders Super Bowl Party im mariatheresia

während der Pflegeausbildung

© LOR, MÁRIO J. NEGRÃO, SHUTTERSTOCK.COM, STUBAIER GLETSCHER/MARCO LADNER

Bei der offiziellen Super Bowl Party der Swarco Raiders können Footballfans das Match zwischen den Titelverteidigern Kansas City Chiefs und den San Francisco 49ers in Las Vegas live verfolgen, inklusive Expert:innentalk, DJ und Auftritt der Raiderettes.

fh gesundheit wir bilden die zukunft

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PROGRAMM

Konzert

22. Feber 20 Uhr

Schöne Dissonanz Lathe of Heaven in der p.m.k

Die New Yorker Band Lathe of Heaven verschiebt die Grenzen von Post-Punk und New Wave in einen unberührten Bereich klanglicher Abstraktion. Mit melodischen Riffs, eindringlichen Rhythmen und Texten im Science-Fiction-Stil findet sich die Band irgendwo im Niemandsland zwischen Schönheit und Dissonanz.

Ausstellung

bis 24. Feber Wandmalerei

Lilee Neururer: „Blanc“ in der Bäckerei Die Ötztaler Streetart-Künstlerin Lilee Neururer, die inzwischen in Frankreich lebt und sowohl dort als auch in Österreich und Deutschland mit großflächigen Fresken für Aufsehen sorgt, kehrt mit ihrer Soloausstellung „Blanc“ nach Tirol zurück.

www.facebook.com/JollyInnsbruck

Jedem Anfang wohnt ein Bierchen inne

17. Feber 20 Uhr

Heimatblues

Saltbrennt in der Bäckerei Die Tiroler Band Saltbrennt spielt Blues, wie man ihn sonst nicht erlebt: Oberländer Dialekt – mehrstimmig gesungen – trifft auf einen einzigartigen Sound, den die Band selbst als destillierten Grooveblues nach traditionellem Rezept bezeichnet.

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© LILEE NEURURER, SALTBRENNT, SACRED BONES, NOLLL, PRESSEBILD SCHWESTERN

Konzert


Literatur, Performance

21. & 28. Feber & 6. März 20 Uhr

Hexenwerk

LIVE.HÖR.SPIEL „Seltsame Schwestern“ im BRUX Die LIVE.HÖR.SPIEL-Reihe zu Sir Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romanen geht in die nächste Runde und wagt sich in drei Teilen an „Seltsame Schwestern“ voller ungehörter Geister, mysteriöser Hofnarren, flüsternder Wälder und blubbernder Hexenkessel, verborgener Thronfolger, billiger Requisiten und unfassbarer Zaubersprüche.

Ausstellung

ab 23. Feber Ecken und Ränder

Hans Grosch in der Galerie Moto (Hall)

Der Haller Künstler, der als wichtiger Vertreter der Konkreten Kunst gilt und in internationalen Galerien und Museen ausgestellt wird, zeigt Werke zur Erforschung der Reduktion, Intuition und Veränderung innerhalb von Räumen.

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onsumfreie Zonen bieten allen Menschen einen wertvollen Raum, der nicht von kommerziellen Aktivitäten dominiert wird. Öffentliche Plätze – beispielsweise neue Stadtteilplätze, gleich wie ehemalige Dorfplätze – sind zentrale Orte des städtischen Lebens. Eine zeitgemäße Gestaltung dieser Plätze ist mitentscheidend für eine hohe Aufenthaltsqualität und das Wohlbefinden von Stadtbewohner*innen und Besucher*innen. Innovative und

umsetzbare Konzepte zur Schaffung von mehr konsumfreier und vor allem klimafitter Fläche sind ein Kernanliegen von Johannes Anzengruber: „Wir brauchen viel mehr Bäume. An diesen Plätzen und in allen Straßen. Nur so werden wir im Sommer der Hitze in der Stadt Herr. Dies erhöht die Lebensqualität in der Stadt für Jung und Alt und gibt uns Luft zum Atmen.“ www.jetzt-innsbruck.at 47

© JA – JETZT INNSBRUCK

WIR BRAUCHEN MEHR ATTRAKTIVE , KONSUMFREIE ÖFFENTLICHE RÄUME

E N TG E LT LI CHE E INS C HA LT UNG

Andreas Tomaselli und Johannes Anzengruber: „Zubetonieren muss der Vergangenheit angehören.“


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© JAKOB BAUER


Ob am Donauinselfest oder auch am Electric Love Festival: Für den Innsbrucker DJ Fät Tony hat sich schon so mancher Bühnentraum erfüllt. Text: Denise Neher

Karrierehighlight: Am Donauinselfest waren auch Tonys Eltern mit auf der Bühne.

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m letzten Sommer sind zahlreiche eindrucksvolle Fotos und Videos von Tony hinter dem DJPult und vor Menschenmassen entstanden. Sein Lieblingsfoto ist jenes mit seinen Eltern, geschossen Ende Juni auf der Bühne beim Donauinselfest. Seine Eltern waren vom DJ-Auftritt ihres 26-jährigen Sohnes fast schon gerührt. „Meine Eltern haben ja nie so richtig verstanden, womit ich da eigentlich Geld verdiene, jetzt verstehen sie es besser“, erzählt Tony. An dem Tag ist Tonys größter Traum wahr geworden: Er durfte beim größten Open-Air-Festival Europas auftreten. „Vor acht Jahren war ich als Besucher beim Donauinselfest und habe meinen Freunden gesagt, irgendwann werde ich auch dort oben auf der Bühne stehen. Das hat mir natürlich niemand geglaubt“, erklärt Tony und muss lachen. Tonys DJ-Gig war am Eröffnungstag ab 22 Uhr auf der OBI/kronehit Electronic Music Bühne. Zur fast genau gleichen Zeit hatte Wiens Hip-Hop-Star RAF Camora ein Konzert auf einer anderen 49

Bühne. „Ich dachte, wegen RAF kommt vielleicht keiner zu meiner Bühne. Dass ich dann vor 30.000 Menschen aufgelegt habe, war einfach nur unpackbar“, erklärt Tony. Die ersten paar Minuten auf der Bühne habe Tony noch eine Anspannung verspürt, aber dann sei er „im Flow“ gewesen. Wenn man sich auf Tonys Instagram-Seite mit 23.000 Follower:innen ein Video von seinem Gig ein paar Tage später beim Electric Love Festival in Salzburg ansieht, muss man schmunzeln: Tony ist vom eigenen Remix des ABBA-Songs „Gimme gimme gimme“ so begeistert, dass er das DJ-Pult verlässt, zum Rand der Bühne läuft und dort die mitsingende Masse anfeuert. „In mir steckt definitiv ein Showman und es ist einfach genau meine Musik“, sagt Tony. DURCH ZUFALL. Dass der Innsbrucker seit einigen Jahren als DJ durch ganz Europa tourt, war nicht vorherzusehen. Aufgewachsen ist Tony eher ländlich in der Nähe von Innsbruck. Seine Eltern stammen aus der


Lunte gerochen“, lacht er. Die Anfangszeit als DJ war mühsam. Tony wollte so viel Erfahrung wie möglich sammeln und hat daher DJs zeitweise sogar als Fahrer rumkutschiert. „Ich habe den erfahrenen DJs so viel wie möglich über die Schulter geschaut und sie mit Fragen gelöchert. Ich war sehr hartnäckig“, erinnert sich Tony. Am Wochenende war er im Nachtleben unterwegs, unter der Woche hat er in einem Callcenter und bei der Bausparkasse gearbeitet: „Das war sehr anstrengend. Niemand hat mir geglaubt, dass das Nachtleben als DJ viel

Disziplin abverlangt und nicht nur Party ist.“ Für Tony waren Drogen immer schon ein absolutes No-Go, auch Alkohol trinkt er nur selten: „Man kann sich im Nachtleben leicht verlieren. Mir ist es wichtig, immer professionell zu sein.“ 2021 hat Tony dann erste schöne Erfolge gefeiert und auch da hat sich wieder einiges zufällig ereignet. Weil ein DJ ausgefallen ist, durfte er erstmals als DJ im Praterdome, der größten Diskothek Österreichs, auflegen: „Aus dem ‚Einspringenʻ wurde dann mehr und das war großartig.“ Außerdem hat Tony 2021 coronabedingte Zwangspausen dazu genützt, so viele Remixe wie möglich zu produzieren. Das hat ihm viel Aufmerksamkeit gebracht, vor allem, als sie plötzlich von DJGrößen wie Tiësto, Afrojack oder auch Alan Walker gespielt wurden. Inzwischen wurden seine Remixe millionenfach gestreamt und sogar mit Auszeichnungen bedacht. Kaum glauben konnte es Tony, als vor einem halben Jahr das Team von DJ-Legende Hardwell nach einem Remix für einen Song angefragt hat. BASSLINE-LIEBE. Tony macht seine Musik inzwischen nicht mehr daheim, sondern meistens in einem Studio in Salzburg. Dabei mag er vor allem House-Musik. „Typisch für meine Musik sind vorantreibende Beats und eine starke Bassline, die sich immer mehr steigert.“ Angesprochen auf seine Stärken meint Tony, er habe eine schnelle Auffassungsgabe und ein gutes Gefühl fürs Publikum. Druck verspürt er trotz seiner Erfolge nach wie vor: „Es gibt Hunderttausende DJs auf der ganzen Welt. So viele wollen das machen, was ich mache, und lauern nur auf ihre Chance“, erklärt Tony die Schattenseiten seines Berufs.

Mit Disziplin zum Erfolg: Tony kann inzwischen von seinem DJ-Job leben.

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© JAKOB BAUER, FRANZ OSS

Türkei, sein Papa arbeitet am Bau, die Mama ist Reinigungskraft. Tony hat bis zum 18. Lebensjahr mit viel Leidenschaft Fußball gespielt, anscheinend sahen da ein paar Leute Ähnlichkeiten mit Fußballstar Luca Toni und so entstand sein Spitzname. „Sogar meine Mutter nennt mich inzwischen Tony“, erzählt der 26-Jährige. Um sein Taschengeld aufzubessern und weil er eh eine Nachteule ist, war Tony als Jugendlicher als Barkeeper tätig. „Als ich gemerkt habe, dass der DJ viel mehr verdient als ich mit meinem Barkeeper-Job, habe ich


Abgehoben wirkt der Fan von bunten Sonnenbrillen und Tattoos nicht, eher demütig. Dass er inzwischen gut von seinen DJ-Jobs leben kann, ist für ihn ein großes Glück. Jugendliche fragen ihn manchmal, wie sie das, was er erreicht hat, auch schaffen können.

Er antwortet dann: „Man muss die Musik fühlen, man muss geduldig und ‚realʻ sein und einfach Spaß haben.“ ZUKUNFTSMUSIK. Tony möchte noch zehn bis 15 Jahre auflegen, dann würde er gern junge DJs unterstützen und auf irgendeine Art und Weise weiterhin Musik machen. Einen Traum für den nächsten Sommer hat Fät Tony übrigens auch: Er möchte in Ibiza auflegen, aber: „Vieles läuft über Netzwerke, es ist gar nicht so einfach, da reinzukommen.“ Die Daumen dafür sind in Innsbruck und darüber hinaus jedenfalls gedrückt.

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Kampfgeist auf Rollen Eine Art zu bremsen funktioniert wie beim Skifahren: Pizzaschnitte!

Seit der Jahrhundertwende ist Roller Derby auch in Europa angekommen. 2016 wurde das Innsbrucker Team „Fearless Bruisers“ gegründet. 6020 war bei einem Probetraining und hat mit der Blockerin Juliana Raich alias BLOCKO Chanel über diese vielseitige Sportart gesprochen. Text: Ana Rodrigues Fotos: Franz Oss

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Fearless Bruisers Die Fearless Bruisers wurden im Jänner 2016 in Innsbruck gegründet. Sie waren in den Jahren 2017, 2018, 2019, 2022 und 2023 österreichische Vizemeisterinnen nach den Vienna Roller Derbys. Das Cheerleader-Team „Tierleader“ unterstützt sie bereits seit 2019. Die nächsten Spiele finden am 24. Feber und 25. Mai im Landessportzentrum statt. Es gibt inzwischen in ganz Österreich Teams: Graz, Wien, Linz, Salzburg (und Südtirol, Bozen). Weitere Fearless Bruisers: Pain­guin, Blockwork Orange, Leela La Push, Gewaltraud, Vulvarine, Frida K.O., Mad Mili, Kickass Karolina u. v. m.

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ampfschrei und Gesichtsbemalung. Harte Namen auf HellblauMagenta. Wer einmal bei einem Wettkampf mitgefiebert hat, weiß: Die Fearless Bruisers heißen nicht grundlos so. Denn vor blauen Flecken darf man sich nicht fürchten, wenn man dabei sein will. Als Zuschauer:in mag es manchmal etwas brutal wirken, aber die Sportart lebt davon, dass alle aufeinander und auf die eigenen Grenzen achten.

Rollschuhe haben zwei parallele Reihen mit Rollen und vorne einen Stopper.

Schwere Verletzungen kommen kaum vor. „Wir haben höchstens zwei Fälle im Jahr, wo sich jemand etwas zerrt oder verstaucht“, wird unserer Redakteurin versichert, während sie die Rollschuhe anzieht. Auch wenn Roller Derby ein Vollkontaktsport ist, dürfen Kopf, Rücken, alles unter dem Knie sowie alles über dem Ellbogen nicht zum Einsatz kommen. Außerdem gehört zur Grundausstattung einer Spielerin neben den Skates eine ganze Reihe von Protektoren: Knie, Ellbogen, Handgelenk, Helm und Mundschutz.

MUSKELKATER VORPROGRAMMIERT. Vor dem Training stellen sich alle mit Namen und Pronomen vor – dann geht es auch schon los. Für neue Spielerinnen gibt es jedes Jahr zwei vierwöchige Blocktrainings, wobei man im Frühjahr nur das Rollschuhfahren lernt. „Es ist nicht nur für einen selbst, sondern für das ganze Team wichtig, dass man sich auf den Skates sicher fühlt. Das vermindert die Verletzungsgefahr für alle“, betont BLOCKO Chanel. „Es ist immer eine Mischung aus Fremd- und Selbsteinschätzung. Man muss auch viel in sich reinhören und sich bei neuen Übungen fragen: Traue ich mir das jetzt schon zu?“

ROLLER DERBY IN A NUTSHELL. Roller Derby ist ein Vollkontaktsport auf Skates. Innerhalb eines Spiels, das man im Roller Derby „Bout“ nennt, gibt es viele 53


Roller Derby Facts

„Der Sport und das wöchentliche Training sind für mich ein Safe Space.“ BLOCKO Chanel, Fearless Bruisers

Jams. Das sind kurze, intensive Spielintervalle von maximal zwei Minuten. Dabei fahren die Skaterinnen gegen den Uhrzeigersinn auf einer ovalen Fahrbahn, die sie nicht übertreten dürfen. Es gibt zwei Teams mit je vier Blockerinnen und einer Jammerin. Die Blockerinnen hindern die Jammerin der Gegentruppe daran, an ihnen vorbeizukommen. Denn für jede überholte gegnerische Hüfte gibt es einen Punkt. Nach 30 Minuten Spielzeit folgt die Halbzeitpause, danach beginnt die zweite Hälfte. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt. Da es bei dieser Sportart sehr schnell zugeht, haben die Schiedsrichter:innen eine wichtig Rolle. Sie werden im Roller Derby „Refs“ (Abk. für das englische Wort Referee) genannt. Bei den meisten Bouts gibt es sieben Refs auf zehn Skaterinnen. Schließlich ist es wichtig, im Auge zu behalten, welche Körperstellen eingesetzt und berührt werden oder ob jemand die Fahrbahn verlässt. „Manchmal ist man so im Wettkampf drinnen, da bekommt man vieles selbst nicht mit“, weiß eine Bruiserin. Bei Regelverstößen geht es für 30 Sekunden auf die Strafbank – auch Penalty Box genannt. 54

KEIN FRAUENTEAM, EIN FRAUENSPORT! Auch in Innsbruck sind Männer nicht Teil des Teams, denn Roller Derby ist ein Frauensport. Ref und Cheerleader kann allerdings jede:r sein. Beliebt ist der Sport auch deshalb, weil er weiblichen Konventionen entgegenwirkt. Nach dem Training fühlt man sich erfrischend stark und mutig, das können wir bezeugen. Stärke zeigen und Kampfgeist teilen gehören genauso zum Roller Derby wie Mut zum Stürzen, Rempeln, Schubsen und blaue Flecken. „Der Sport und das wöchentliche Training sind für mich ein Safe Space. Hier ist es egal, wie man aussieht, ob man schwitzt, sich rasiert oder laut schreit“, verrät BLOCKO Chanel. Nach dem Training gibt es manchmal noch ein kleines Bier. Wie Gummi fühlen sich die Beine nach den ungewohnten Bewegungen auf den Rollschuhen an, da sind sich alle nach dem ersten Training einig. Insgesamt zählen die Fearless Bruisers schon über 40 aktive Mitglieder zwischen 18 und 50 Jahren aus unterschiedlichsten Backgrounds. Darunter auch viele Unterstützerinnen, die Merchandise verkaufen oder Kuchen und Getränke bei Homebouts (Heimspielen) gegen Spenden anbieten. So wird es wahrscheinlich auch wieder am 24. Feber im Landessportzentrum Innsbruck sein, wenn das A-Team der Fearless Bruisers gegen Heart Breaking Dolls (Prag) und das B-Team gegen Sucker Punch (Nürnberg) antreten. ALLE FÜR ALLE, KEINER FÜR EINE. Der Teamgedanke hört nach dem Wettkampf nicht auf. Denn auch im Training hat jedes Mitglied die Möglichkeit, sich einzubringen. „Wir haben keine Trainerin, so wie wir auch keine fixe Kapitänin haben“, erzählt BLOCKO Chanel auf Nachfrage.

© MIRIAM THALER

• Die erste Idee des Roller Derbys kam 1935 in Chicago auf und glich eher einem Wettrennen. Die Teams mussten 57.000 Runden fahren und wer am längsten durchhielt, gewann. • Das Roller Derby der 1930erbis 1970er-Jahre hatte einen Show­charakter. Wie beim Wrestling gab es verabredete Prügeleien und überzogene Aktionen. Aus dieser Zeit stammt auch die Idee der Spieler:innennamen sowie das Cheerleading-Team. • 2004 wurde die Organisation Women’s Flat Track Derby Association (WFTDA) gegründet. Viele der Gründerinnen kommen aus der Frauen- oder Punkbewegung. • Im Jahr 2006 wurden die ersten europäischen Teams gegründet: die London Rollergirls und die Stuttgart Valley Rollergirls.


3 Fragen an ... ... Juliana Raich alias BLOCKO Chanel (31, Mitglied seit 2021)

Die Blockerinnen hindern die Jammerin des Gegenteams am Vorbeikommen. Man erkennt die Jammerin an dem Stern am Helm.

Alle Mitglieder können sich jederzeit mit Übungen oder Ideen einbringen. Die Trainingsleitung wird dann unter den Erfahrensten aufgeteilt und vor jedem einzelnen Spiel wird eine Kapitänin gewählt. Was wir vom Probetraining mitnehmen? Wie viel Mut es braucht, um bewusst zu stürzen – denn auch das Hinfallen will geübt sein! Es ist wichtig, auf den Knien zu landen und sich kleinzumachen, damit man niemandem im Weg ist und auch nicht unter die Rollen der anderen kommt. Und wenn man doch mal auf dem Hintern landet und der Schmerz durch das Steißbein schießt, bekommt man ein kühles Getränk, eine helfende Hand oder eine Matte zum Rasten gereicht.

6020

: Wie bist du auf deinen Spielerinnennamen gekommen? Die Namen haben oft einen Bezug zu dem echten Namen, den eigenen Stärken und Hobbys sowie zum Derby-Sport. Viele lassen sich auch Wortwitze einfallen. Als ich angefangen habe, haben wir Newbies uns diesbezüglich zum Brainstormen getroffen und da kam mein Name auf, er hat mir gleich zugesagt.

Was ist deine Position und warum hast du dich dafür entschieden? Ich bin (wie der Name unschwer erkennen lässt) Blockerin. Zuerst dachte ich, dass mich die Position als Jammerin mehr reizen würde, allerdings ist man als Jammerin doch irgendwo eine Alleinkämpferin und gemeinsam zu blocken hat mir dann doch mehr Spaß gemacht. Aber es gibt einige, die beides machen oder nach einer Zeit wechseln, das ist nicht so streng. Was macht dir besonders Spaß am Roller Derby? Dass es ein Teamsport ist und in jedem Spiel neue Herausforderungen auf einen warten, unabhängig vom Können der Gegnerinnen. Und natürlich auch die gemeinsame Bewegung und der feministische Aspekt, der sehr empowernd ist.

Die„ Tierleader“ begeistern mit Akrobatik, Tanz, Statements und tierisch coolen Outfits.

Vielen Dank für das Gespräch. 55


© FILMLADEN FILMVERLEIH/WEGA FILM

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Schuld und Sühne Josef Hader bearbeitet in seiner zweiten Kino-Regiearbeit „Andrea lässt sich scheiden“ Themen wie Schuld, verpasste Träume und das Leben in der Provinz. Es wäre allerdings nicht Hader, wenn er nicht trotz aller schmerzhaft scharfsinnigen Beobachtungen Zeit für schwarzen Humor finden würde. Text: Klaus Erler

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ndrea (Birgit Minichmayr) ist Polizistin in der niederösterreichischen Einöde. Ihr beruflicher Alltag besteht im Wesentlichen aus Verkehrskontrollen, ihr privates Leben spielt sich zwischen heruntergekommenem Reihenhaus, dementem Papa, dysfunktionaler Ehe, Schlagerdisco „Diavolo“ und dem patinösen Dorfgasthaus ab. DÖRFLICHE ENGE.

Hier erlebt sie dörfliche Enge, verbohrte Sprachlosigkeit, die Ströme von Alkohol braucht, um sich in destruktive und stereotype Kommunikation zu wandeln, Langeweile und eine Welt jenseits aller Inspiration urbaner Zentren. Der Silberstreif am Horizont: Eine Dienstversetzung nach St. Pölten scheint möglich. Bevor es allerdings dazu kommt, geschieht ein Unglück. Andrea überfährt aus Unachtsamkeit auf nächtlicher Landstraße ihren betrunkenen Exmann und, Polizistin hin oder her: Ab diesem Zeitpunkt macht sie alles falsch. Andrea flieht vom Tatort, lässt zu, dass ein pensionsreifer Religionslehrer (Josef Hader) der Tat verdächtigt wird,

vertuscht ihre eigene Beteiligung am Unfall und tut insgesamt so, als wäre nichts geschehen. Die Strategie der Polizistin scheint aufzugehen: Die polizeilichen Ermittlungen deuten auf einen tragischen Alkounfall hin und versprechen, im Sand zu verlaufen. Nur zwei Dinge können Andrea jetzt noch gefährlich werden: die Ermittlungen eines guten Polizeibekannten, der von St. Pölten aus über einige unerfreuliche Details zum Unfall stolpert, und ihr eigenes schlechtes Gewissen.

kann sich Hader seiner kabarettistischen Herkunft nicht erwehren und opfert einer schnellen Pointe kurzfristig die Glaubwürdigkeit seiner Figuren. Insgesamt aber gelingt Hader mit seiner zweiten Regiearbeit ein tragisch-schönes „Schauspiel des kleinen Mannes“.

SCHAUSPIEL DES KLEINEN MANNES.

Regisseur Josef Hader wählt in „Andrea lässt sich scheiden“ nicht zum ersten Mal die idyllische, aber bedrückend weltferne Landschaft Niederösterreichs, um in ihr zutiefst menschliche Probleme und Verhaltensweisen abzuhandeln. Was der österreichische Filmverleih treffend als ein „Plädoyer gegen jede Landleben­ sehnsucht“ bezeichnet, ist noch viel mehr: eine über weite Strecken geglückte Charakterschau mit in der Darstellung der österreichischen Seele höchst erfahrenen Schauspieler:innen. Dann und wann 56

„ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN“ Regie: Josef Hader Mit: Birgit Minichmayr, Josef Hader, Thomas Schubert Österreich 2024/ 90 Minuten


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Um sie knacken zu können, müssen Langfinger erst den Roester umstellen

Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse

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Tritt am Finger auf: Die Entzündung hat der Fakir bei Liegeunverträglichkeit?

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Ausgesprochen versprochen: Findest du mit Sicherheit im Versicherungslexikon

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Nach der furch(t)baren Bodenbearbeitung macht sich der Bauer vom Acker

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Ohne Makel und vergangen

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Folgend: Knappe Gipfelwegbeschreibung? (1–2 W.)

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Komplett, aber anfangs leblos

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Kakaoliebhaber sehen sie hier im Kopfstand

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Anderen Bildungsweg einschlagen: Worum dreht sichs bei Bildungseinrichtungen? (1–2 W.)

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Bewertung des Sachverständigen: Nicht schlecht schätzen? (1 od. 2 W.)

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Für den Londoner Luft: Die Condition geht als Klimaanlage durch

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Aber was tun mit dem Zusatztag im Feber?

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Endlich Schaltjahr!

als Zusatztag im r e b Fe 9. 2 n e d s Heuer gibt e mit so viel Extra n tu s a w r e b A nkt. Kalender gesche ge gesammelt: lä ch rs o V ar a p ein Zeit? Wir haben

1.

Sich den Kopf darüber zerbrechen, was man mit so viel Zeit anfangen soll

19.

Als Hundemensch mit dem Hund spazieren gehen

2.

Vielleicht mal wieder die Wohnung aufräumen

3.

Lang geplante Haushaltstätigkeiten auf den nächsten Tag verschieben

20.

Als Katzenmensch trotzdem ohne die Katze spazieren gehen

4.

Sport machen und dann den restlichen Tag mit gutem Gewissen auf der Couch verbringen

21.

Eine neue Serie auf Netflix anfangen und nach der zweiten Folge wieder aufhören

5.

Den Tag einfach mit schlechtem Gewissen auf der Couch verbringen

22.

Oder die Serie einfach an einem Tag durchschauen

6.

Auf jeden Fall nicht auf der Innmauer sitzen, egal wie gut das Wetter ist

23.

ChatGPT um Ideen fragen und feststellen, dass man keine Lust auf einen „Workshop-Tag“ oder ein „Outdoor-Abenteuer“ hat

7.

Die vielen schönen Wahlplakate bestaunen

24.

Darüber nachdenken, ob Grillen am Balkon als „Outdoor-Abenteuer“ durchgeht

25.

Feststellen, dass auch Müll rausbringen unter „Outdoor-Abenteuer“ fällt, wenn man nur weit genug vom nächsten Glascontainer weg wohnt

26.

Dankbar für den geschenkten Tag sein

8.

Steuererklärung machen

9.

Sich zuerst noch erklären lassen, wie man eine Steuererklärung macht

10.

Als Geburtstagskind einen der seltenen Geburtstage feiern

11.

Tauben füttern am Bahnhof

27.

Einfach arbeiten gehen, weil der 29. Feber auf einen Donnerstag fällt

Enten füttern im Rapoldipark

28.

Sich freuen, dass am nächsten Tag schon wieder Freitag ist

13.

Sich über die Leute ärgern, die überall Vögel füttern

29.

Sich Gedanken machen, was man am Wochenende so machen könnte

14.

Mal wieder die Inline-Skates aus dem Keller holen und schauen, wie viel Kies noch am Radweg herumliegt

15.

Einfach mal raus aus Innsbruck und das Leben in vollen Zügen genießen

16.

Oder in Innsbruck bleiben und das Leben in vollen Bussen genießen

17.

Skifahren gehen und sich über den Winter freuen

18.

Hoffen, dass auch dieser Winter bald vorbeigeht

29. © shutterstock.com

12.

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Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

E SSAY

ABER NICHT ALLEIN ÜBER DIE STRASSE! von Johannes F. Park

Alle Tiere sind immer wahnsinnig intelligent. Ich habe Zweifel.

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ie Sie wissen, habe ich eine Schwäche für Tiere. Jedenfalls ausgewählte. Und für Menschen. Manchmal. Aber ganz besonders liebe ich es, wenn Menschen mit Tieren kommunizieren. Leck mich am Arsch, da geht mir richtig das Herz auf! Eben bin ich an einer älteren Frau vorbei, die ihrem ein paar Meter vorauseilenden Hund hinterherrief: Aber nicht allein über die Straße! Man muss sagen: Der Köter machte mir jetzt durchaus einen aufgeweckten Eindruck. Ob ein solches Vieh jedoch in der Lage ist, ein derartiges Kommando verstandesseitig auch vollumfänglich zu durchdringen, erscheint mir zumindest fraglich. Ich kann mir gut vorstellen, dass Elementarpädagogen ein Lied davon singen können, wie schwer es selbst vernunftbegabten Kindern zuweilen fällt, dem Prinzip Zweierreihe durchgängig Rechnung zu tragen. Aber ich bitte Sie – zwischen Hund und Mensch ausgehandelte Verhaltensrichtlinien im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr stehen doch auf tönernen Füßen! Meine Frau sagt immer: Hunde sind wahnsinnig intelligent. Ich sage: Alle Tiere sind immer wahnsinnig intelligent. Alle Kinder sind immer furchtbar kreativ. Alle Omas kochen immer unglaublich gut.

Ich habe Zweifel. Als ich vor einigen Jahren spätnachmittags mal im Begriff war, einen Zebrastreifen zu überqueren, versuchte ein Hundebesitzer seinen tierischen Gefährten, der es mir und seinem gehbereiten Herrchen nicht gleichtun wollte, mit einleuchtender Argumentation zu überzeugen: Komm, tu weiter, wir müssen noch zur Post! Dass dort ein im Fachhandel bestelltes Sortiment ausgesuchter Leckerlis oder das neueste RollleinenModell paketiert auf Abholung wartete, halte ich für hochgradig unwahrscheinlich. Und selbst wenn: Es muss doch möglich sein, dass ein Hund heute einmal nicht an sich denkt und ohne Gebettel und Getue verdammt noch einmal macht, was man ihm befiehlt. Sie wollen JFP wöchentlich lesen? newsletter.jf-park.com

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