6020 Stadtmagazin (Juni 2019)

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ÜBER DEN POLITISCHEN STILLSTAND von Michael Steinlechner

W

ir Innsbrucker kennen uns aus mit der Unregierbarkeit.

Weil die bürgerliche Mitte angeschlagen ist, die SPÖ sich bundesweit darauf geeinigt hat, die totale Bedeu­ tungslosigkeit zu perfektionieren, und die FPÖ eben die FPÖ ist, gibt es für unseren Bürgermeister derzeit keine sinnstiftenden Koalitionsmöglichkeiten. Deshalb asso­ ziieren die Innsbrucker Bürgermeister Willi nach einem Jahr im Amt vor allem mit menschlichen Qualitäten, kurz: Er ist ein netter Kerl. Für Innsbruck reicht das allemal, ja grenzt schon fast an Über­ qualifikation. // Denn würde man heute wieder wählen, bekäme Willi sicherlich noch mehr Zustim­ mung und würde fulminant im Amt bestätigt werden. Wohl kaum wegen der politischen Leistungen des letzten Jahres, ganz sicher nicht, weil er Mehrheiten für wichtige Projekte fand oder gar überhaupt wichtige Projekte anging. Er ist schlichtweg der Einäugige unter den Blinden und obendrauf unter den Einäugigen der sympathischste, den man sich nur wünschen kann. // Für den politischen Stillstand in der Stadt kann man ihn nur begrenzt verant­ wortlich machen, denn rein mathematisch gehen sich einfach keine Mehrheiten aus.

Und so muss Willi zynischerweise hoffen, dass sich entweder die Roten oder die Schwarzen doch einmal erholen, damit

es wieder einen echten Koalitionspart­ ner gibt. Gefragt ist hier der Landes­ hauptmann, der das Spiel ÖVP und Für Innsbruck schon viel zu lange geschehen lässt. Warum ist Oppitz-Plörer immer noch Vizebürgermeisterin, obwohl die Menschen sie abgewählt haben? Und wo ist eigentlich dieser Kontrollamtsbericht, der uns erklären kann, warum man so viel Geld für eine Patscherkofelbahn ausge­ geben hat? Ach ja, und wie lange braucht Vizebürgermeister Gruber eigentlich für seinen angekündigten Rückzug – wird das etwa ein Gruxit? // Im Bund, der dieser Tage das Gesche­ hen dominiert, ist die Situation anders, aber doch ganz ähnlich. Wenn die Flut an Ibiza-WhatsApp-Nachrichten wieder abebbt und das große Vergessen beginnt, rechtzeitig zur Wahl im September, stellt sich auch hier die Frage der Unregierbar­ keit. Denn mit wem will Sebastian Kurz eigentlich regieren, wenn die Blauen und die Roten nicht in Frage kommen und die anderen zu klein für eine Mehrheit sind?

Das sieht jetzt schon nach einem ähnlich faulen Kompromiss wie in Innsbruck aus, der nicht viel weiterbringen kann. Wer hät­ te das gedacht, jetzt haben wir bei Georg Willi und Sebastian Kurz doch noch eine Gemeinsamkeit gefunden.

Spikeball Was es mit der neuen Trendsportart auf sich hat und wie sie gespielt wird.

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m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

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UNGEHEUER Der Innsbrucker Frauenmörder Guido Zingerle war als „Ungeheuer von Tirol“ bekannt, ein Film über ihn wird beim IFFI gezeigt, 6020 hat mit Hauptdarstellerin Julia Rosa Peer gesprochen.

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6020 MEINUNG EDITORIAL.

MICHAEL STEINLECHNER ÜBER DEN POLITISCHEN STILLSTAND

CRANKWORX IS BACK Vom 12. bis 16. Juni ist die DownhillElite wieder zu Gast in Innsbruck. Hier gibt’s alle Neuerungen, Highlights – und ein Gewinnspiel!

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ESSAY.

PETER PLAIKNER SATIRE DARF DAS, JOURNALISUMS UND POLITIK NICHT

ESSAY.

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JOHANNES F. PARK ABFLUGSMENTALITÄT

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MADE IN IBK Gaming-Schmieden gibt es nicht nur in den USA, sondern auch in Innsbruck. 6020 hat mit Entwicklern und der Politik über die Branche und den Standort Innsbruck gesprochen.

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HIER GEHT’S ZUM EIS 6020 hat eine besonders süße Stadtkarte gemacht.

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Die besten Events im Juni auf einen Blick.

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ESSEN UND TRINKEN

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GANZJÄHRIGE DIREKTFLÜGE Innsbruck ist die einzige Stadt Österreichs, die an dem Künstler-Austausch-Programm Magic Carpets teilnimmt. 6020 hat sich angeschaut, was es mit dem Projekt auf sich hat.

Was gibt es Neues in der Innsbrucker Gastroszene?

Amsterdam, Berlin, Frankfurt, London Gatwick, London Heathrow, Wien transavia.com, easyjet.com, lufthansa.com, ba.com, austrian.com

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IMPRESSUM Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Rebecca Müller Grafik: Marco Lösch, Thomas Bucher, Alina Klampfer, Lisa Untermarzoner Illustration: Alina Klampfer Redaktion: Klaus Erler, Marianna Kastlunger, Haris Kovacevic, Matthias Krapf, Simon Leitner, Andreas Marksteiner, Johannes F. Park, Peter Plaikner, Lisa Schwarzenauer, Flo Seidl, Benjamin Stolz, Katharina Wildauer, Verena Zankl (­Korrektur) Fotos: Franz Oss, Axel Springer Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Telefon: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@­ 6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Andreas Eisendle, Matthias Krapf, Michael Steinlechner Druck: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Horn Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

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IM B ILD

Abriss mitten in der Innenstadt: Das Gymnasium Sillgasse ist Geschichte. Schüler und Lehrer kommen derweil in einem Containerdorf an der Technik unter, bis 2021/2022 sollte die neue Schule in der Sillgasse wieder stehen.

In den Bau werden 28 Millionen Euro investiert, entstehen soll ein Gebäude mit 9.550 Quadratmetern, zwei Unter- und fünf Obergeschoßen. Die Baustelle ist logistisch nicht unaufwendig, die umliegenden Häuser müssen geschützt werden, während zum Beispiel neun Meter in die Tiefe gegraben wird.

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DIE DRITTE

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3.

STAATSKRISE

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4.

5.

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DIE MEHR VERSPRECHEN, ALS SIE HALTEN © ILLUSTRATION: ALINA KLAMPFER

DES JAHRES

7.

PÜNKTLICH ZU CRANKWORX

AUFREGEN

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K I N D E R B E TREU U N G

NEU NICHT GLEICH BESSER? Der Sommer steht vor der Tür und viele Eltern damit vor der Frage: wohin mit den Kindern in der schulfreien Zeit? Die Stadt hat derweil das Anmeldeverfahren für die Kinderbetreuung an die GemNova ausgelagert – das soll mehr Flexibilität bringen.

© SHUTTERSTOCK.COM, CHRISTIAN FORCHER

Text: Rebecca Müller

HERAUSFORDERUNG: Beruf stätige Eltern sind auch im Sommer auf Betreuungseinrichtungen angewiesen.

D „FÜR DIE UNANNEHMLICHKEITEN, DIE FÜR MANCHE FAMILIEN ENTSTANDEN SIND, MÖCHTE ICH MICH ENTSCHULDIGEN.“ E LI S A B E TH M AY R , S P Ö - S TA DTR ÄTI N

ie GemNova, eine 100-prozentige Tochterfi rma des Tiroler Gemeindeverbandes, hat heuer erstmals im Auftrag der Stadt Innsbruck die Anmeldung zur Ferienbetreuung übernommen. Bislang wurde die über die Stadt selbst abgewickelt. Auch wegen der immer größer werdenden Nachfrage könne die Beamtenschaft die Abwicklung nicht mehr stemmen, heißt es seitens der Stadt. // SPÖ-Stadträtin Elisabeth Mayr, unter anderem zuständig für Kinderbetreuungseinrichtungen: „Mehr als 600 Personen mussten persönlich ins Rathaus kommen, es gab lange Warteschlangen, und wer binnen der Frist von zwei Wochen nicht angemeldet hat, bekam keinen Platz mehr.“ Die Frist wiederum sei aber für die hausinterne Bearbeitung und Abwicklung notwendig gewesen.

ONLINE UND MIT BANKOMATKARTE. Mit der Auslagerung des Anmeldeverfahrens an die GemNova wurden auch einige Neuerungen eingeführt. Zum Beispiel können Eltern ihre Kinder auch online anmelden. Laut GemNova haben 600 Eltern diese Möglichkeit bereits in den ersten

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zwei Wochen der Anmeldung, die mit 2. Mai gestartet ist, genutzt. Neu ist auch die Möglichkeit, direkt bei der Anmeldung vor Ort mit Bankomatkarte bezahlen zu können, außerdem kann die Reservierung von Betreuungsplätzen bis 21. Juni kostenlos storniert werden. // Die Anmeldungen erfolgen in der Reihenfolge der Bezahlung – also nach dem „First come, fi rst serve“-Prinzip. Wie 6020 von mehreren Elternteilen erfahren hat, macht es genau dieses Prinzip schwierig, verlässlich zu planen. Dem entgegnet Stadträtin Mayr: „In der Tat ist es so, dass einzelne Einrichtungen besonders beliebt sind. Für die jeweilige Wunscheinrichtung trifft dieses Kriterium der Reihenfolge zu – das wurde auch in den vergangenen Jahren so gehandhabt.“ // Dass bei der Umstellung nicht alles reibungslos über die Bühne gegangen sei, räumt Mayer ein, meint aber, bei der GemNova seien auch positive Rückmeldungen eingegangen. Außerdem verspricht sie: „Wir werden die Anmeldung genau evaluieren. Für die Unannehmlichkeiten, die für manche Familien entstanden sind, möchte ich mich entschuldigen.“

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D I E

F A C H O P T I K E R - K E T T E

G E ME I N D E RAT

649 STUNDE N U N D 1 M I N UTE

Die Sitzungen der aktuellen Periode sind länger, die Debatten hitziger und es werden mehr Anträge eingebracht – sagen viele im Rathaus. Stimmt das?

6020 hat mit Mitgliedern des Gemeinderats über damals und heute gesprochen und die Sitzungen der letzten zehn Jahre verglichen.

Text: Rebecca Müller

// Foto: Axel Springer Im G emeinderat sit zen ak tuell acht Frak tionen.

ZEHN JAHRE GEMEINDERAT 6020 hat sich durch 144 Gemeinderatsprotokolle gewühlt, die Dauer der Sitzungen und die Anzahl der eingebrachten Anfragen und Anträge angeschaut und ist auf dieser Zeitreise über den einen oder anderen Meilenstein gestolpert.

8. Juni: Sonder-GR: Christoph Platzgummer tritt zurück, Christine Oppitz-Plörer wird als Vize-Bgm. angelobt.

2009 150 **

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66 h 10 Min. Durchschnittlich: 4 h

ANTRÄGE INSGESAMT**

ANFRAGEN INSGESAMT**

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DAUER* SITZUNGEN: INSGESAMT ANZAHL SITZUNGEN

* = Netto-Sitzungsdauer (ohne Pausen) und aufgerundet ** bei Anträgen und Anfragen wurden reguläre und dringende zusammengefasst

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GE ME INDE RAT

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„ AM ANFANG SIND DIE MANDATARE IMMER BESONDERS AKTIV UND UMTRIEBIG.“ SUSAN N E PL AN KE N STE I N E R, LE ITE RI N G E SC HÄFTSSTE LLE FÜ R G E M E I N DE R AT U N D STADTS E NAT

ist, an. Das ausführliche Wortprotokoll nimmt mehr Zeit in Anspruch, erklärt Plankensteiner: „Um 20 Minuten Sprechzeit abzutippen, benötigen wir eine Stunde, und wir hören die Tonbänder zweimal ab.“ Alles in allem dauert die Erstellung mehrere Wochen.

DREH- UND ANGELPUNKT. Nach den Sitzungen ist die Abteilung aber nicht nur mit den Protokollen, sondern auch den eingebrachten Anfragen und Anträgen beschäftigt. Die Geschäftsstelle verteilt sie an die zuständigen Abteilungen und dokumentiert auch deren Behandlung. „In diesem Zusammenhang sind wir Drehund Angelpunkt“, so Plankensteiner. // Neben diesen und anderen Aufgaben ist die Geschäftsstelle vor allem Anlaufstelle für alle Mandatare. Auch Bürgermeister Willi würde sehr eng mit der Abteilung zusammenarbeiten – und auch das

8. März: Hilde Zach legt Amt nieder, gibt an Oppitz-Plörer weiter, Ergebnis für Oppitz-Plörer: 29 ja, 9 nein, 2 ungültig

2010

2011 121

65 h 45 Min. Durchschnittlich: 4 h

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Zach zum Abschied aus dem GR: „Ich bin ab sofort Privatperson, die die nächste Phase ihres Lebens nirgends lieber bestreiten möchte als in unserem lieben Innsbruck.

Schaut’s ma drauf.“ (Tosender Beifall von allen Seiten.)

Ca. 79 h 41 Min. betrug die Netto-Sitzungszeit 2013.

19. Jänner: Trauersitzung zum Tod von Alt-Bgm. Hilde Zach

113

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SPITZENREITER:

© HOFER

usanne Plankensteiner, die seit 2013 in der Geschäftsstelle für Gemeinderat und Stadtsenat arbeitet und das Referat seit September 2018 auch leitet, kann den Eindruck, dass die Sitzungen der aktuellen Periode länger dauern, bestätigen: „In der letzten Regierungsperiode waren die Sitzungen vergleichsweise kurz und die Anzahl der eingebrachten Anträge und Anfragen verschwindend gering im Vergleich zur derzeitigen.“ Sie meint, dies sei zu einem großen Teil dem strikten Regiment der damaligen Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer geschuldet. Der Unterschied sei aktuell aber wohl auch deshalb so eklatant, weil man sich am Anfang der Periode befinde und der Gemeinderat auch einige neue Mitglieder hat: „Am Anfang sind die Mandatare immer besonders aktiv und umtriebig“, weiß Susanne Plankensteiner. // Die Geschäftsstelle für Gemeinderat und Stadtsenat ist für die Vor- wie Nachbereitung sowie die Begleitung der Sitzungen des Gemeinderats, des Stadtsenats und der meisten Ausschüsse zuständig.

Dazu gehören die Tagesordnung und die Überprüfung, ob Anträge und Anfragen fristgerecht (eine Woche vor dem Gemeinderat) und formal korrekt bzw. vollständig eingelangt sind. Während der Sitzung führen sie Protokoll und fertigen anschließend ein Kurzprotokoll, das wenige Tage nach dem Gemeinderat auch online verfügbar

56 h 25 Min.

GR Gerhard Fritz (Grüne): „Wenn einem Hilde Zach eines schwer gemacht hat, dann das, sie nicht zu mögen.“

Durchschnittlich: 4 h

StRin. Marie-Luise Pokorny-Reitter: „Liebe Hilde, danke für alles! Pfiat di!“

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G E ME I N D E RAT

„GERHARD FRITZ MUSSTE EINMAL VON EINEM ORDNER ZU SEINEM PLATZ GESCHLEPPT WERDEN, WEIL IHM SEIN ZUGEWIESENER PLATZ NICHT GEPASST HAT.“ STADTR AT RU DI F E DE RS PI E L , F PÖ

sei ein deutlicher Unterschied zur vorigen Periode: „Die jetzige Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer hat sich weniger in die Karten schauen lassen.“

„DIE GRÜNEN WAREN NIE ALIENS IM GEMEINDERAT.“

ALTER HASE IN BLAU. Rudi Federspiel (FPÖ) ist seit 1989 im Gemeinderat und hat damit nicht nur die Amtsperiode von Oppitz-Plörer miterlebt.

Unter Bürgermeister Romuald Niescher (Bürgermeister von 1983 bis 1994, 2017 verstorben) saß Federspiel als Tourismusstadtrat in der Regierung, seit 2000 hat er auf der Oppositionsbank Platz genommen.

Altbürgermeisterin Hilde Zach zum Beispiel (Bürgermeisterin von 2002 bis 2010, 2011 verstorben) sei „sehr umtriebig“ gewesen. „Persönlich hatte ich einen sehr guten Kontakt zu ihr“, erzählt Federspiel. // Christine Oppitz-Plörer (Bürgermeisterin von 2010 bis 2018) habe in ihrer Zeit als Stadtchefin ein eher unterkühltes Verhältnis mit der FPÖ gepflegt, meint Federspiel: „Sie hat uns nicht eingebunden und gute Vorschläge ignoriert.“ Für die aktuelle Periode

G E M E I N DE R AT G E RHARD F RITZ , G RÜ N E

unter Bürgermeister Georg Willi findet der blaue Veteran eindeutige Worte: „Das reine Chaos, die Koalition funktioniert nicht.“ // Nach der Anekdote gefragt, die Federspiel am meisten im Gedächtnis geblieben ist, hat er folgende Geschichte parat: „Gerhard Fritz musste einmal von einem Ordner zu seinem Platz geschleppt werden, weil ihm sein zugewiesener Platz nicht gepasst hat.“ ALTER HASE IN GRÜN. Gerhard Fritz (Grüne) ist übrigens gleich lang im Gemeinderat wie Rudi Federspiel.

In seiner ersten Periode seien er und seine grünen Mitstreiter wie „Aliens im Gemeinderat“ gewesen – zumindest für die Alteingesessenen. Wobei er auch zugibt, dass die Abneigung wechselseitig gewesen sei. „Mittlerweile wurde diese Ablehnung von Respekt abgelöst, Grüne im Gemeinderat sind schon lange normal.“ // Fritz empfindet im Vergleich zu früheren Perioden den Ton in der aktuellen als rauer. Als Beispiel dafür nennt er unter

2012 150

100

2013

113

69 h

38

15. April: GR-Wahlen: FI: 9 Sitze, ÖVP: 9, Grüne: 8, SPÖ: 6, PIRAT: 1, TSB: 1, FLRF: 3, FPÖ: 3

4. April: Sonder-GR Subvention für FC Wacker, 100.000 €; Dauer der Sitzung: 20 Min.

123

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79 h 41 Min.

Durchschnittlich: 5 h

Durchschnittlich: 5,6 h

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ANTRÄGE INSGESAMT

ANFRAGEN INSGESAMT

DAUER* SITZUNGEN: INSGESAMT

ANZAHL SITZUNGEN

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SONNEN TERRASSE AM INN

„BIS MAN WEISS, WO MAN WAS VON WEM BEKOMMT, GEHT MAN MANCHE WEGE ZWEIMAL .“ G E M E I N DE R ÄTI N JU LIA S E I DL , N E OS

NEUE IN PINK. Julia Seidl von den Neos erlebt gerade ihre erste Periode als aktive Gemeinderätin. Im Großen und Ganzen sei ihr der Start nicht wirklich schwergefallen, auch wenn sie „ein paar leere Kilometer gemacht hat“: „Bis man weiß, wo man was von wem bekommt, geht man manche Wege zweimal.“ // Überrascht hat sie die wirklich positive Zusammenarbeit mit anderen und dass konstruktive Oppositionsarbeit geschätzt

SPITZENREITER II: Rund 129 Anträge wurden 2010 eingebracht.

© CHRISTIAN FORCHER, NEOS INNSBRUCK

anderem die „ständigen Zwischenrufe“ der FPÖ oder auch „die eine oder andere Brandrede des Herrn Depaoli (Gerald Depaoli, Gerechtes Innsbruck). // Eine seiner liebsten Geschichten ist unter Bürgermeister Niescher passiert. Damals hatten sich die sieben Mitglieder der Opposition, zu der Fritz gehörte, gerne als „die glorreichen Sieben“ bezeichnet. Im Rahmen einer Budgetdebatte hat Niescher diesen Namen leicht abgewandelt: „Er hat gesagt: ‚Man könnte auch die sieben Zwerge sagen‘“, erzählt Fritz lachend.

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Durchschnittlich: 4 h

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74 h

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Durchschnittlich: 5 h

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G E ME I N D E RAT

„WENN MICH DIE REGIERENDEN ALS AUFWACHTLER BEZEICHNEN, IST DAS WIE EIN RITTERSCHLAG FÜR MICH.“ G E M E I N DE R AT G E R ALD DE PAO LI , G E RE C HTE S I N N S B RUC K

EIN BEISPIEL, BITTE! Im OktoberGemeinderat in 2018 wurden 13 Anträge eingebracht, deren Nachbearbeitung 140 Stunden und 50 Minuten in Anspruch genommen haben.

würde. Als negativ empfinde sie den Hang zum Populismus und die Gesprächskultur im Gemeinderat, die oft weit unter der Gürtellinie angesiedelt sei.

„ ALS STADTOBERHAUPT IST ES DIE WICHTIGSTE AUFGABE, DIE NOTWENDIGEN MEHRHEITEN IM GEMEINDERAT ZU FINDEN.“

ALTBÜRGERMEISTERIN IN NEUER ROLLE. Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-­ Plörer (FI) hatte seit 2010 und bis zur Wahl im letzten Jahr selbst das Sagen im Gemeinderat. Das Hauptmerkmal der vergangenen Perioden ist für sie: „Sicherlich das aktive und mutige Gestalten.“ // Nach der aktuellen Arbeit im Gemeinderat gefragt, meint sie, dass jede Periode ihren Stil habe. Sie findet, man sei als Koalition früher eher geschlossener aufgetreten, versichert aber: „Meine Fraktion und ich versuchen jedenfalls Herrn Bürgermeister bei seinen Vorhaben bestmöglich zu unterstützen.“ Außerdem sagt Oppitz-Plörer: „Als Stadtoberhaupt ist es die wichtigste Aufgabe, die notwendigen Mehrheiten im Gemeinderat zu finden.“

VIZE - BG M . C H RI STI N E O PPITZ- PLÖ RE R, F I

AUFWACHTLER IN ORANGE UND SCHWARZ. Die wichtigste Aufgabe der Opposition sei es, ist Gemeinderat Gerald Depaoli von Gerechtes Innsbruck überzeugt, kritisch zu hinterfragen und im Fall „den Finger in die Wunde zu legen“. Depaoli wurde im Gemeinderat schon von mehreren Seiten

2016

2017 27. Jänner: Grundsatzbeschluss für Stadtbibliothek

150

65 h

Durchschnittlich: 5 h 100

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ANTRÄGE INSGESAMT

vorgeworfen, Unruhe zu stiften, „sinnbefreite Anträge“ – wie FI-Klubobmann Lucas Krackl einmal befunden hatte – einzubringen und ein Populist zu sein. Was Gerald Depaoli davon hält? „Wenn mich die Regierenden als Aufwachtler bezeichnen, ist das wie ein Ritterschlag für mich.“ // Gerald Depaoli betont aber, dass es auch ihm um die Sache gehe, dass es das sei, was er an der Kommunalpolitik schätze. „Auf dieser Ebene kann man viel gestalten und für die Bürger tun.“ Dementsprechend stimme er auch sinnvollen Anträgen zu – egal, von wem sie kommen.

Depaoli würde gerne die Bürger mehr in den Gemeinderat einbinden und eine Bürgerstunde einführen – anstelle der Europastunde, im Rahmen derer EU-Abgeordnete eingeladen werden, im Gemeinderat zu sprechen. Die würde nämlich ohnehin niemanden interessieren.

3. Mai: Sondersitzung für Finanzierung der Durchführung der Petition „Verlegung der Bergstation Patscherkofel“ (250.000 €)

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57 33

53 h

ANFRAGEN INSGESAMT

DAUER* SITZUNGEN: INSGESAMT

22. April: Gemeinderatswahlen

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6. Mai: Bürgermeisterstichwahl

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74 h

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Durchschnittlich: 4 h

2018

Durchschnittlich: 6 h

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DIE E - SCOOTE R S IND DA Mit Ende Mai ist der erste E-Scooter-Verleiher in der Stadt aufgeschlagen.

Bald werden auch bei uns die viel diskutierten E-Scooter das Straßenbild prägen.

Die Stadt Innsbruck und ihre Bürger rüsten sich bereits für einen ästhetischen Fauxpas auf zwei Rädern.

Text: Benjamin Stolz

// Illustration: Alina Klampfer

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C OVE RSTORY

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er geglaubt hat, dass der Segway (ja, die Dinger, auf denen der Kaufhaus-Cop, reiche Pseudo-Elon-Musks und Sandalenund-Socken-Touristen in den frühen 2010ern durch Innenstädte cruisten) nur ein kleiner Sackgassentrend war, der hat sich getäuscht. Mittlerweile ist der smarte Abkömmling aus der Familie der experimentellen Fahrzeuge für die obere Mittelschicht unter dem Namen „E-Scooter“ auf dem Vormarsch. // Seit einigen Monaten überrollt das Skateboard für Tollpatschige oder das Fahrrad für Faule die smarten Zentren der Städte Nordamerikas, Mitteleuropas, und schon bald Innsbruck selbst. Schon im Vorhinein haben sich sechs Firmen im Büro von Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl gemeldet und Interesse bekundet an der E-Scooter-Versorgung der Alpenstadt. „Ihr Interesse zeigt uns, dass sie mit den

Kommunen zusammenarbeiten wollen“, begrüßt Schwarzl das Entgegenkommen der Betreiber. // Für einen Anbieter ist eine Innsbrucker Flotte bereits ausgemachte Sache: Tier Mobility bringt mit Ende Mai die ersten E-Scooter nach Innsbruck. Die 100 E-Scooter sollen laut Pressesprecher Daniel Fuchs-Bauer schon bald auf 150 Stück aufgestockt werden. Mit den E-Scootern kommt auch ein betriebsinterner „City Manager“, der sich vor Ort um etwaige Anliegen und den Betrieb kümmern wird.

SPIELREGELN. Menschen, die sich weder regelmäßig die großen Boulevardgazetten zu Gemüte führen noch grantigen Kunstschaffenden auf Twitter folgen, haben die Zustände in der Bundeshauptstadt vermutlich nicht mitbekommen. Man hört und liest von über 200 Unfällen (mit einer weit höheren

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C OV E R STORY

Sind die Dinger gefährlich?*

10 %

6%

20 %

der E-Scooter-Nutzer tragen einen Helm.

hatten bereits einen Unfall.

hatten beinahe einen Unfall.

→ 200 Unfälle gab es im letzten Quartal 2018 → 7 Unfälle mit Personenschaden hat die Polizei Wien von Oktober bis März verzeichnet → 6.240 E-Scooter sind in Wien bereits unterwegs, Tendenz steigend * Quellen: Kuratorium für Verkehrssicherheit (https://www.kfv.at/e-scooter-aktuelle-erhebung-zeigt-nur-wenige-tragen-helm), Standard https://derstandard.at/2000102477462/Wann-E-Scooter-Fahrer-bei-Unfaellen-versichert-sind/Polizei Wien/Stadtinformation Wien

DA N I E L F U C H S - B AU E R , TI E R M O B I LIT Y

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den hindert wie in Wien das GPS und das Weiterlaufen der E-Scooter-Leihgebüren in den roten Zonen. Im Stadtgebiet sind die E-Scooter auf 18 km/h gedrosselt, in der Fußgängerzone auf 5 km/h, „sodass der Nutzer auch gleich schieben kann“, so Schwarzl.

AUF GUTEN WILLEN ANGEWIESEN. Pro Anbieter sind vorerst 150 bereitgestellte E-Scooter vorgesehen. E-Scooter in den Fahrzeugen der IVB sind – wie neuerdings Downhill-Bikes – bis auf Weiteres tabu. Bei all der Klarheit im E-Scooter-Pamphlet ist man dennoch auf den guten Willen der Betreiber angewiesen. Stadträtin Schwarzl: „Ich hoffe, dass sich die Firmen daran halten. Und wenn nicht, dann scheue ich nicht, eine Verordnung zu erlassen.“ Bis dahin verlässt sich die Stadt darauf, dass die Betreiber aus Angst vor schlechter Publicity die Innsbrucker „Akkreditie-

© HETFLEISCH

„SELBSTVERSTÄNDLICH WERDEN WIR UNS AN DIE REGELN HALTEN.“

Dunkelziffer) im letzten Quartal 2018, von rund 6.240 E-Scootern im Wiener Stadtgebiet und immer wieder die Namen der größten Betreiber: Tier, Wind, Lime, Bird und Flash. // Damit die Firmen mit den Namen würdig eines West-Kardashian-Nachkommens sofort lernen, dass auf Innsbrucks Straßen Zucht und Ordnung herrschen, hat das Innsbrucker Infrastrukturbüro den Betreibern bereits vom Stadtsenat abgesegnete „Akkreditierungsvereinbarungen“ für die stationslosen E-Scooter zukommen lassen – stationslos, weil die Firmen selbst die Geräte warten und laden. Diese nicht verbindlichen Regeln sollen den Alltag von E-Scooter-Fahrern regeln. // Die „maximale Betriebszeit“ der E-Scooter geht von 6 bis 20 Uhr. Ausgebracht und abgeholt dürfen die E-Scooter nur abseits der touristischen Ballungszentren werden. Wer sich nicht dran hält,

„ICH HOFFE, DASS SICH DIE FIRMEN AN DIE REGELN HALTEN. UND WENN NICHT, DANN SCHEUE ICH NICHT, EINE VERORDNUNG ZU ERLASSEN.“ V E R K E H R S - S TR I N . U S C H I S C H WA R Z L

rungsvereinbarung“ akzeptieren. „Selbstverständlich werden wir uns an die Regeln halten. Unser Bestreben ist es, ein Vertrauensverhältnis zu schaffen“, verspricht Daniel Fuchs-Bauer von Tier Mobility. Der Anbieter habe die „Akkreditierungsvereinbarung“ bereits unterschrieben. So will das Unternehmen auch, solange es die Stadt so vorschreibt, bei den 150 E-Scooter im Stadtgebiet bleiben. // Für die Handhabung der E-Scooter im Straßenverkehr hat man bundesweit bereits eine Lösung gefunden. Die Polizei Wien kategorisiert, wie man es auch in Innsbruck handhabt, die E-Scooter bereits als Fahrräder. In der am 1. Juni in Kraft tretenden Novelle der Straßenverkehrsordnung hat man „die Regelungen, die seit Beginn der Einführung der Geräte seitens der Stadt Wien für E-Tretroller festgelegt wurden“, übernommen, wie es aus der Polizei-Pressestelle heißt. Laut der Stadtinformation Wien scheint die Angst vor einer E-ScooterPlage trotz des Trubels unbegründet. Im Vergleich zu Leihfahrrädern hielten sich „die Beschwerden in Grenzen“. „ÖKOLOGISCH SIND DIE DINGER NICHT.“ Die Roller mit Elektromotor haben eine Reichweite von 20 bis 30 Kilometern, sind auf 18 km/h gedrosselt und mit einer Grundgebühr von einem Euro plus 15 Cent pro Minute je nach Strecke nicht wirklich billiger als Öffi s. Laut einer Recherche des Blogs Oversharing halten manche

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C OV E R STORY

Die Anbieter ** „DIE GERÄTE SIND, WIE SIE IM MOMENT BENUTZT WERDEN, RECHT GEFÄHRLICH.“

Tier ist in Innsbruck der erste E-Scooter-Verleiher, in Wien gibt es bereits sechs, von denen wohl einige nach Innsbruck nachkommen werden.

P R O F. M A R KU S M A I LE R , U N I I N N S B R U C K

der E-Scooter nur 28 Tage durch, bis sie kaputtgehen. „Ökologisch sind die Dinger nicht“, meint Uschi Schwarzl. Dem stimmt auch Markus Mailer, Professor am Arbeitsbereich für Intelligente Verkehrssysteme der Universität Innsbruck, zu. „E-ScooterFirmen sind naturgemäß gewinnorientiert und sind schnell weg, wenn es kein Geschäft mehr ist.“ Die Nachfrage nach einem bequemen Fortbewegungsmittel ist zwar immer vorhanden, dennoch würden die E-Scooter für eine nachhaltige Stadt nur dann Vorteile bringen, „wenn die E-Scooter als Teil einer Mobilitätskette mit dem öffentlichen Nahverkehr fungieren und dadurch weniger Leute Auto fahren“.

Es wäre nicht nachhaltig, wenn sie vor allem Fuß- oder Radwege ersetzen. // In der Praxis kann die von der StVO vorgeschriebene Gleichsetzung von E-Scootern und Fahrrädern ein Problem darstellen, auch wenn das Konfl iktpotenzial zwischen den beiden Gruppen in puncto Geschwindigkeit gering ist. E-Scooter dürfen laut „Akkreditierungsvereinbarung“ in der Maria-Theresien-Straße 5 km/h fahren und Radfahrer gar nicht. „Wenn rechtlich erlaubt wird, dass die E-Scooter in der Fußgängerzone fahren, dann werden die Radfahrer fragen: Warum wir nicht?“, kommentiert Mailer. Außerdem könne eine geplante Drosselung nur bei Leihscootern,

Die Konditionen bei Tier Mobility

Grundgebühr: 1 Euro (= Basis) + 15 Cent/Minute

Reichweite: mind. 20 km

Maximalgeschwindigkeit: 25 km/h

Betriebszeit: von 7 bis 22 Uhr

** Quellen: Auto Revue: https://autorevue.at/ratgeber/ e-scooter-wien-vergleich/Stadtinformation Wien

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© LFU INNSBRUCK

Tier Mobility kommen mit 100 E-Scootern, bald sollen es 150 werden.

Weitere Anbieter: Hive, Bird, Lime, Wind, Flash

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also nicht bei privaten durchgeführt werden. „Da muss man sich darauf verlassen, dass die Leute die Regelung einhalten, oder überwachen und strafen.“ ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN. Was es für den zukünftigen Umgang mit E-Scootern vor allem braucht, ist ein gesundes Bewusstsein der und im Umgang mit den neuen Verkehrsteilnehmern. „Die Geräte sind, wie sie im Moment benutzt werden, recht gefährlich“, meint Mailer.

E-Scooter-Fahrer müssen sich an die Verkehrsregeln für Fahrradfahrer halten, die viele nicht kennen – beispielsweise die Annäherung an Radfahrerüberfahrten mit maximal zehn km/h. Der Experte empfiehlt den Gebrauch eines Schutzhelms, denn „fast ein Drittel der nach E-ScooterUnfällen in Krankenhäusern Behandelten haben Kopfverletzungen.“

Ob der E-Scooter nur eine Übergangslösung darstellt oder nicht, wird sich zeigen. „Ich glaube, das ist ein Hype, der wieder abebben wird“, denkt Uschi Schwarzl.

Im schlimmsten Fall bleiben die E-Scooter einer der ästhetischen Ausrutscher 2019, die Vehikel gewordenen Vokuhilas unserer Zeit. Roland Barthes hätte darüber vielleicht einen Essay geschrieben oder wäre gar selbst durch die Fußgängerzone von Paris gefahren. Die weisesten Schlussworte in der E-Scooter-Debatte hat dennoch die Band Oasis parat: „You gotta roll with it, you gotta take your time.“

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Made in IBK

Die Computerspielindustrie ist eine Milliardenbranche. Dabei sind Entwickler weder auf Rohstoffe noch auf einen lokalen Markt angewiesen. Sie können sich ansiedeln, wo es ihnen gefällt – und das tun sie auch, nicht zuletzt in Innsbruck.

Text: Daniel Feichtner

// Fotos: Axel Springer, Franz Oss

Eine Subkultur sind Computerspiele lange nicht mehr. „Gamer“ ist heute potenziell jeder, der ein Smartphone in der Tasche hat. Spielkonsolen gehören eher zur Haushalts-Elektro-Ausstattung als ein Mixer. Und der PC ist dank CounterStrike, DOTA 2 und Co. mittlerweile ein (E-)Sportgerät.

Gespielt wird überall. Und auch Spieleschmieden gibt es allerorts, auch weit abseits von Seattle, dem Silicon Valley und diversen Tech-Metropolen. Denn Spieleentwickler brauchen nicht viel, abgesehen von kreativen Ideen, talentierten Mitarbeitern und ein wenig Unterstützung.

DIE BRÜCKENBAUER

E LIEBLINGSSPIEL: DIABLO II

MICHAE L SCHIESTL , G eschäf tsführer ClockStone

in einfaches, gekonnt umgesetztes Spielprinzip wurde für das Entwicklerstudio ClockStone zum Erfolgsrezept: „Bridge Constructor“, ein Brückenbau-Simulations-Physik-Puzzle verhalf dem siebenköpfigen Team rund um Michael Schiestl zum Durchbruch: „Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, meint der Studiomitbegründer und Geschäftsführer. „2013, als der erste ‚Bridge Constructor‘ erschienen ist, war der Appstore kleiner und wir waren die ersten, die dort ein Brückenbauspiel im Angebot hatten.“ // Das Entwicklerdebüt von ClockStone war der Constructor aber nicht. Gegründet wurde das Studio vom Kernteam der Entwickler von „Avencast“, einem ambitionierten Action-RPG, das sich ebenfalls nicht verstecken muss: 2010 erschienen, hat es auf der Verkaufsplattform Steam heute ein 7/10-Rating – ein finanzieller Erfolg war es mit etwa hunderttausend verkauften Kopien allerdings nicht. // „In der Spielebranche ist das Risiko relativ groß“, meint Schiestl. „Viele Developer haben wenige Rücklagen, um einen Schlag ins Wasser zu verkraften.“

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MIT „ AVENCAST: RISE OF MAGIC“ feier ten ClockStone ihr Debüt. Ak tuell ist „Bridge Construc tor Por tal“ der er folgreichste Titel der Innsbrucker Spieleschmiede.

Deswegen entwickelt ClockStone neben Spielen auch Industrieanwendungen. Dazu kommen die Einnahmen aus eigenen Projekten, allen voran der Bridge-Constructor-Reihe, die mittlerweile fünf Spiele für PC, Konsolen und Mobilgeräte umfasst – inklusive eines Titels mit Prominenz. // „Eigentlich hatten wir nach dem vierten ‚Bridge Constructor‘ genug“, erzählt Schiestl. Die Entwickler glaubten, das Potenzial ausgereizt zu haben. Doch dann bot der Entwickler und Publisher Valve dem Studio die Lizenz ihres preisgekrönten Puzzlespiels „Portal“ an, das bis heute als eines der besten Computerspiele überhaupt gilt. „Bridge Constructor Portal“ ergänzte die Reihe nicht nur um neue Spielmechaniken, sondern steigerte ihren Bekanntheitsgrad noch einmal deutlich und sorgte dafür, dass die Entwicklungskosten in kürzester

„2013, als der erste ‚Bridge Constructor‘ erschienen ist, war der Appstore kleiner und wir die ersten, die dort ein Brückenbau -Spiel im Angebot hatten.“ M I C H A E L S C H I E S TL , G E S C H Ä F T S F Ü H R E R C LO C KS TO N E

Zeit eingespielt waren. „Das hat uns einen zusätzlichen Finanzpolster geschaffen“, berichtet Schiestl. „Außerdem hat es uns gezeigt, welches Potenzial Kooperationen mit bekannten Marken haben. Das ist eine Strategie, die wir weiterverfolgen wollen – und da haben wir auch noch ein oder zwei Asse in der Rückhand.“

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SPIELE, DIE GLÜCKLICH MACHEN

LIEBLINGSSPIEL: BALDURS GATE II

JULIAN MAUTNER, G eschäf tsführer stillalive studios

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uch die Anfänge der stillalive studios waren bescheiden: Gemeinsam mit zwei Freunden begann Julian Mautner 2006 an einem Spiel zu basteln – „eher zum Spaß“, sagt er. Daraus wurde zunehmend Ernst. Eine Firmengründung, eine erfolgreiche Kickstarterkampagne und einen Publishingvertrag später brachte das mittlerweile siebenköpfige Team 2015 sein Erstlingswerk auf den Markt: das ActionAdventure „Son of Nor“. „Finanziell war es kein Erfolg“, sagt Mautner ganz offen. „Verkauft hat sich es sich rund 16.000 Mal. Raubkopiert worden ist es mehr als zweimal so oft.“ // Entmutigen ließen sich die Entwickler davon nicht. Sicherere Gewässer fanden sie nach der Bauchlandung in Auftragsarbeiten – und bald auch eine neue Passion: „Eine davon war der ‚Bussimulator 16‘“, erzählt Mautner. Das Team entdeckte schnell die Detailverliebtheit und die vielen technischen Herausforderungen, die sich in dem Titel verbargen – und machten sich mit vollem Enthusiasmus daran. „Das ist ein Segment, in dem wir uns sehr schnell wohl gefühlt haben. Wir kreieren eine Welt, die mit

SIMULATION UND MANAGEMENT: Die „Bus Simulator“Reihe ist inzwischen fester Bestandteil des Por t folios von stillalive studios. Mit dem gerade er st er schienenen „Rescue HQ“ zeigen die Ent wickler auch, dass sie im Managementgenre sat telfest sind.

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GAMING

„ W enn Entwickler ihr Talent nur als Hobby umsetzen können und Geld anderswo verdienen müssen, werden wir das Potenzial verlieren.“

lösbaren Konflikten ausgestattet ist. Anstelle von Aggression schaffen wir die Möglichkeit, sich gut zu fühlen, wenn man das Spiel abdreht.“ // Inzwischen hat das mittlerweile rund 25-köpfige Team auch den „Bussimulator 18“ entwickelt und gerade erst den Rettungskräfte-Management-Titel „Rescue-HQ“ veröffentlicht. „Damit bedienen wir das zweite von drei Standbeinen“, meint Mautner.

Neben Simulationen haben sich die Entwickler auch auf Management- und Strategietitel eingeschossen. „Auch wenn das unterschiedliche Genres sind, die sich optisch unterschiedlich präsentieren, liegen ihnen sehr ähnliche Mechaniken zugrunde“, sagt er. „Und alle vereint die Tatsache, dass es ‚Wohl­f ühlSpiele‘ sind.“

S TE P H A N I E J I C H A , L A N DTA G S A B G E O R D N E TE D E R G R Ü N E N

LIEBLINGSSPIEL: PASSIONIERTE LEAGUE-OFLEGENDSZU­SEHERIN

„Wir kreieren eine Welt, die mit t en ausgestatlösbaren Konflik­ tet ist. Anstelle von Aggression schaffen wir die Möglichkeit, sich gut zu fühlen, wenn man das Spiel abdreht.“

STEPHANIE JICHA , Landtagsabgeordnete der G rünen

J U LI A N M AUTN E R , G E S C H Ä F T S F Ü H R E R S TI LL A LI V E S TU D I O S

IN FO R MATIO N IST BAR ES G ELD Am gleichen Strang Auch wenn der Standort Innsbruck nicht der größte ist: Als Konkurrenten sehen sich ClockStone und stillalive nicht – eher im Gegenteil. „Wir bedienen einen globalen Markt“, meint Schiestl. „Damit konkurrieren wir nicht um einen bestimmten Kundenstamm.“ Das sieht auch Mautner so: „Ich denke, ‚Mitbewerber‘ beschreibt es am besten. In der Innsbrucker Entwicklerszene herrscht eher ein Miteinander und recht reger Austausch.“

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omputerspiele zu entwickeln hat eine kreative Komponente. „Sie sind zu einem gewissen Grad Kunst“, ist Stephanie Jicha, Landtagsabgeordnete der Grünen, überzeugt. „Zugleich hat die Branche großes wirtschaftliches Potenzial.“ Bayern macht es vor: Dort sind 118 Unternehmen aus dem Gamingsektor angesiedelt. Im vergangenen Jahr sind daraus rund 125 Projekte hervorgegangen – und damit 1.500 ganzjährige Arbeitsplätze geschaffen und 526 Millionen Euro erwirtschaftet worden. // Das liegt nicht zuletzt daran, dass in Bayern auch Computerspiele gefördert werden. Deswegen hat sich Jicha in Tirol auf die Suche begeben, denn: „Wenn Entwickler ihr Talent als Hobby umsetzen und Geld anderswo verdienen müssen, werden wir das Potenzial verlieren.“ Und siehe da: „Es gibt in Tirol Förderungen, die auf die Computerspielbranche anwendbar sind“, sagt sie. Allen voran die Digitalisierungs-, die Innovations- und die Technologieförderung. „Das Problem ist Information“, erklärt Jicha. „Viele Entwickler wissen nicht, welche Förderungen ihnen zustehen. Und hier ist Aufklärung auf jeden Fall der nächste Schritt.“

Dazu dienen nicht zuletzt die MeetUps: Etwa alle drei Monate treffen sich Entwickler aus ganz Tirol und teilweise auch aus Salzburg und Bayern, um sich im Rahmen eines Vortrags auszutauschen. Dabei geht es vor allem darum, miteinander voneinander zu lernen und das bestehende Netzwerk auszubauen.

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S XX C HAUP XX L ATZ G ERICH T

HASS VOM FEINSTEN

Peter D. steht vor Gericht. Er hat auf Facebook zu einer Straftat aufgerufen. Dass er den Kommentar geschrieben hat, bestreitet er nicht. Schuld treffe ihn aber dennoch keine, meint er.

Text: Haris Kovacevic

Illustration: Alina Klampfer

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eine besten Freunde sind Ausländer!“, entgegnet der Angeklagte Peter D. auf die Frage der Richterin, ob er denn glaube, dass eine kriminelle Tat von einem Ausländer schlimmer sei als eine von einem Einheimischen. Nein, das sei natürlich nicht der Fall. Seinen „Leserbrief“ habe er in einem Anfall von Zorn geschrieben. Er wollte damit niemanden beleidigen oder gar zu einer Straftat aufrufen, betont er. Außerdem hätte er nie gedacht, dass das jemand ernst nehmen könnte. // Im Saal 204 des Landesgerichts Innsbruck steht an einem Mittwochnachmittag im April der 48-jährige Peter D. vor Gericht.

Er wohnt in Innsbruck, lebt von Sozialhilfe und ist seit zwei Tagen geringfügig bei einer Sicherheitsfi rma angestellt. Peter D. ist geschieden und hat einen Sohn.

beraubten einen Einheimischen, ein Serbe fuchtelte vor einem Lokal mit einer Pistole herum und zehn Männer prügelten auf einen 22-Jährigen ein. // Geht man leichtgläubig an den Text heran, gewinnt man den Eindruck, dass Innsbruck ausschließlich aus No-go-Areas besteht und dass Snoop Dog und Notorious B.I.G. hier durchaus hätten Karriere machen können. Peter D. kommentiert den Artikel.

INNSBROOKLYN. Was aber ist geschehen? Als Peter D. im September letzten Jahres vor seinem Computer sitzt, stößt er auf der FacebookSeite „Innsbruck Intern“ auf einen Artikel der Kronenzeitung mit dem Titel „Welle der Gewalt im Innsbrucker Nachtleben“.

Der Text ist zu diesem Zeitpunkt neun Monate alt und protokolliert lediglich „Gewaltexzesse“ in Innsbruck, die in den vorangegangenen Wochen von Ausländern begangen worden sein sollen: Ein Staatenloser stach auf einen Südtiroler ein, ein Trio verprügelte einen Tiroler auf brutalste Weise in Wilten, drei „Schwarzafrikaner“

HERR DER SINNE. Einige Wochen später stehen Beamte der Kriminalpolizei vor seiner Tür: Ob er der besagte Peter D. sei? Ob er diesen Kommentar verfasst habe? Ob er wisse, dass dies eine Straftat darstelle? // „Ich hatte ganz vergessen, dass ich das geschrieben habe“, sagt Peter D. Er sei damals durch eine schwere Zeit im Leben

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SCHAUPLAT Z GE RICHT

„MEINE BESTEN FREUNDE SIND AUSLÄNDER!“ P E TE R D .

sein soll, erscheint sein Kommentar aber nicht so wirr: Keine Ausrufezeichen mit reingerutschten 1ern, keine übertriebene Verwendung von Großbuchstaben etc. „Ich kann nur nochmal sagen, dass ich nichts gegen Ausländer hab – das war der Alkohol.“ // Und was ist mit der nahezu fehlerfreien Rechtschreibung, möchte die Staatsanwältin wissen? Peter D. habe nämlich lediglich das Adjektiv „kriminelle“ groß geschrieben und das Wort „Gsindel“ mit langem I. Ansonsten sei sein Kommentar

gegangen, meint er – habe mit einer Krankheit zu kämpfen gehabt und am besagten Tag Alkohol konsumiert. Dass das in Verbindung mit Medikamenten nicht die klügste Idee war, wisse er, habe das aber zu dem Zeitpunkt nicht reflektiert: „Ich war einfach nicht Herr meiner Sinne“, sagt Peter D. ABER, ABER ...

Für schwere Situationen habe sie durchaus Verständnis, sagt die Richterin. Dafür, dass er aber nicht Herr seiner Sinne gewesen

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© CHRISTINA GAIO PHOTOGRAPHY

S C HAUP L ATZ GERICH T

„WIE MAN MEINUNGEN ÄUSSERT“

ZUR PERSON: Dr. Kristin Henning Ansprechpartnerin in Tirol bei NEUSTART für allgemeine Fragen, zuständig für Fallzuweisung und Öffentlichkeitsarbeit.

6020 hat mit Kristin Henning vom Verein Neustart über Hass im Netz gesprochen.

S

ehr geehrte Frau Henning, was macht der Verein Neustart?

HENNING: Neustart leistet Sozialarbeit im Auftrag der Strafjustiz. Dazu gehören beispielsweise Bewährungshilfe und elektronisch überwachter Hausarrest. Unter anderem realisieren wir das Projekt „Dialog statt Hass“ bei Personen, die in sozialen Medien „verhetzt“ haben.

fehlerfrei. Wie er sich das erkläre? Das mit der Rechtsschreibung habe er einfach drauf, meint er, selbst wenn er sturzbetrunken sei.

UND SELBST SO? Die Richterin lässt aber auch jetzt nicht locker: „Herr. D., ich sehe in Ihren Akten, dass Sie selbst vorbestraft sind.“ 2007 ist Peter D. wegen Körperverletzung und im selben Jahr wegen Unterlassung von Unterhaltszahlungen verurteilt worden, 2010 ein weiteres Mal wegen Letzterem.

Ob es ihm denn nicht komisch vorkomme, andere Leute wegen Kriminalität zu verurteilen, wenn er selbst keine weiße Weste habe. Nein, denn seine Straftaten haben eine Vorgeschichte: Bei der Körperverletzung beispielsweise habe er aus Notwehr gehandelt. Sein Vorstrafenregister sage nichts über seinen Charakter aus: „Normaler­weise bin ich der feinste Mensch“, sagt Peter D. „Schade“, meint er, „dass mein bester Freund heute nicht da ist. Er ist Ausländer und könnte bestätigen, dass ich ein Korrekter bin.“ Die Richterin weiß nicht genau, was sie darauf sagen soll. Sie fragt, ob sonst noch Fragen offen seien. Nein.

Wer ist der durchschnittliche Hassposter? In unserem Projekt waren die Klientinnen und Klienten zu 70 Prozent männlich, Österreicher, sozial gut integriert und mit großer Wahrscheinlichkeit älter als 40 Jahre. Motiv für viele war, dass Sie Angst um gesellschaftliche Entwicklungen haben. Ihnen war auch nicht bewusst, dass sie mit ihrem Posting selbst eine Straftat begingen. Die Verhetzung richtete sich meistens gegen Flüchtlinge und Muslime.

Was erfährt der Verurteilte beim Projekt „Dialog statt Hass“? Erstens versuchen wir zu verdeutlichen, worin das Vergehen besteht: Es war schließlich nicht die Meinungsäußerung, die strafbar war. In einem zweiten Schritt arbeiten wir an der Medienkompetenz und klären die Frage, wie soziale Medien mit ihren Algorithmen funktionieren bzw. wie Informationen überprüft werden können. In einem dritten Schritt erarbeiten wir, wie man seine Meinung äußern kann, ohne andere zu beleidigen oder zu verhetzen.

HITLERVIDEO. Abschließend kommt es zu einer „Diskussion“ über Humor: // Richterin: „Auf Ihrem Handy ist ein Hitlervideo gefunden worden, wie erklären Sie sich das?“ // Peter D.: „Ich habe das Handy der Polizei freiwillig gegeben. Ich wusste gar nicht, dass da so ein Video drauf ist.

Ist Hass im Netz ein grosses Problem?

Bei unserem Projekt haben wir seit Anfang 2018 in Tirol insgesamt 15 Personen betreut.

2017 gab es österreichweit 130 Verurteilungen. Auch wenn dies quantitativ geringe Zahlen sind, so nimmt die Polarisierung der Gesellschaft und Hasspostings aber immer weiter zu.

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Begründung der Richterin: Es sei nicht feststellbar, ob der Angeklagte es ernstlich für möglich hielt, dass er andere mit seinem Kommentar zu einer Straftat aufruft und für eine breite Öffentlichkeit wahrnehmbar ist.

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Das hat mir irgendwann einmal jemand als Witz geschickt. Das war halt lustig.“ // Richterin: „Aber entschuldigen Sie mal. Hitler ist doch nicht lustig, nur damit wir uns verstehen.“ // Peter D.: „Ja, genau! Entschuldigung, es ist natürlich nicht lustig.“ PLÄDOYERS. Staatsanwältin: Es gibt berechtigte Zweifel, dass Peter D. nicht Herr seiner Sinne war. Der Kommentar „Alle umlegen, diese ausländischen Kriminellen Schweine. In

„NORMALERWEISE BIN ICH DER FEINSTE MENSCH.“ P E TE R D .

ein Container, ab nach Italien und ins Meer versenken. Fockengsiendl grausligs.“ wirkt einfach nicht konfus. Auch grobe Rechtschreibfehler sind, wie schon angemerkt, nur bei zwei Wörtern festzustellen. Daher plädiere sie auf schuldig und legt dem Angeklagten nahe, am Programm „Dialog statt Hass“ teilzunehmen. // Peter D. hat auch am Ende keine Einsicht: „Im Zweifelsfall sollte ich freigesprochen werden.“ Er sei sich keiner Schuld bewusst, da er das nicht so gemeint habe und außerdem unter Alkoholeinfluss gestanden sei. // Die Richterin spricht Peter D. frei.

Die Staatsanwältin geht in Berufung.

ESSAY

SATIRE DARF ALLES, POLITIK UND JOURNALISMUS NICHT Der Präsident lobt die vierte Macht im Staat. Der Kanzler hat Verständnis für die Medienlandschaft. Sogar der neue FP-Chef würdigt die Presse. Noch zwei Wochen davor war alles anders – mit Gabalier, Böhmermann, den Medien und der Politik.

von Peter Plaikner

A

nd the winner is… the ORF.“ Das weitaus größte Medienhaus im Lande ist der heimliche Gewinner des längsten Tages der Zweiten Republik, wie Samstag, der 18. Mai 2019, schon bezeichnet wird. Weil kaum jemand sich erinnern kann, seit dem 11. September 2001 einmal so lange ununterbrochen ferngesehen zu haben. Und wie damals Armin Wolf gelang diesmal Tobias Pötzelsberger per Moderationsmarathon die Chancenergreifung im Sinne von „a star is born“. // Doch glücklicher noch war wohl Alexander Wrabetz, dem schon vor der verzögert souveränen Situationsbewältigung durch seine TV-Info eine unverhoffte Atempause beschieden wurde. Seit Freitag, kurz nach 18 Uhr, war jedem ORF-Beobachter klar: Der seit Monaten unter Dauerbeschuss der FPÖ stehende, seit fast zwölfeinhalb Jahren amtierende Generaldirektor wird erneut seinem Ruf als Überlebenskünstler gerecht. Das könnte der größte anzunehmende Unfall für die Weiterentwicklung des Unternehmens sein. // Denn die tadellosen Informationsleistungen und Rekordquoten zum historischen blauen Showdown entbinden aber weder den ORF noch seine medialen Mitbewerber von Hausaufgaben, die sich exemplarisch schon rund um die Fälle Gabalier und Böhmermann im Mai 2019 gestellt haben.

FACEBOOK UND COMEDIANS. In den USA löst einerseits Facebook das Lokalfernsehen als wichtigste Nachrichtenquelle ab und wirkt andererseits manch Late Night Comedian politisch einflussreicher als viele Journalisten. Die erstgenannte Entwicklung lässt sich in Österreich an der Publikums-

struktur von „Zeit im Bild“, „ZIB 2“ und auch „Bundesland heute“, der im Normalfall meistgesehenen TV-Sendung des Tages, ablesen. Die Zuschauer des heimischen Lokalfernsehens haben das Durchschnittsalter 60. Der zweite Trend darf angesichts der Popularität von „Willkommen Österreich“ bzw. Stermann & Grissemann vermutet werden. Das führt letztlich dazu, dass Politik und Medien immer noch stärker auf Infotainment abzielen, dessen Rahmenbedingungen sich wiederum durch den Turbo Social Media rasant verändern. // Die Aufstiegsphase von Sebastian Kurz und die ausklingende Ära von Angela Merkel vollziehen sich nicht mehr in jener Welt, in der einst Wolfgang Schüssel und Gerhard Schröder für den Ernst des Lebens zuständig waren, während Schürzenjäger und Harald Schmidt für Unterhaltung sorgten – und sei Letzterer auch noch so politisch gewesen. // Diese Identifikationsfiguren von damals in einem Atemzug zu nennen, ist grundsätzlich so falsch wie heute Andreas Gabalier und Jan Böhmermann in einen Topf zu werfen. Doch anders als ihre Genre-Ahnen sind der selbst ernannte Volks-Rock‘n‘Roller und der oft verkannte Grenzwert-Satiriker Themen der politischen Akteure und Berichterstatter. Diese Gemeinsamkeit gibt dem Unterhaltungskünstler wie dem IntellektSchmähführer einen übermäßigen Stellenwert, der zugleich als Armutszeugnis für Mandatare wie Journalisten wirkt.

INTERVIEW UND PLAUDEREI. Dass Kurz für den von Faschismus faselnden Gabalier und dessen bei einer 1.-Mai-Feier der Grazer SPÖ

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HÄTTE DIESER ARMIN WOLF DAS GESPRÄCH MIT BÖHMERMANN GEFÜHRT, WÄRE ALLERDINGS NIEMAND AUF DIE IDEE GEKOMMEN, SICH ZU DISTANZIEREN. erkennbar gewesen. Doch Film-Ressortleiter Christian Konrad fragte mit den Mitteln der kenntnisreichen Kultur-Plauderei – Stichworte ohne Nachhaken. Ein fataler Fehlpass zu einem politischen Aktivisten in vollem Sturmlauf. unerwünschte Lieder die Freiheit der Kunst beschwört, ist pures Kalkül auf Wählerzielgruppen. Wenn es die Österreich-Beschimpfung von Böhmermann aus dem Kulturspätabend des ORF in die Politikressorts vieler Medien schafft, ist das die endgültige Pervertierung eines oft missbrauchten Spezialisten-Zitate-Journalismus. Nämlich dann, wenn der Experte bloß vertritt, was der Redakteur nicht sagen kann, darf oder will – und deshalb ausgesucht wurde. // Der Einlass Böhmermanns von der kulturellen in die politische Arena ist ein Sonderfall dieses Missstands: Der Satiriker balanciert virtuos zwischen den Rollen als Akteur und Experte. Auch das unterscheidet ihn von Gabalier, der diese Kapazität trotz des kommunikativen Ritterschlags, einem inhaltlichen Fehltritt durch Kurz, nicht hat. // Wer Berichte über das umstrittene ÖsterreichGespräch mit Böhmermann sucht, findet sofort, dass dies ein ORF-Interview war. Auch Moderatorin Clarissa Stadler, die sich im Namen des Senders von Aussagen des Brachial-Satirikers distanziert hat, scheint in vielen Artikeln auf. Deutlich schwieriger lässt sich der Interviewer recherchieren. Sein Name fehlt durchwegs.

In der am Welttag der Pressefreiheit, drei Tage vor Ausstrahlung der Sendung verschickten Programmankündigung des „Kulturmontags“ wird der Beitrag nicht einmal erwähnt. // Das alles sollte stutzig machen in einem Land, wo jedermann möchtegern-kundig den Interview-Stil eines seiner profiliertesten Journalisten diskutiert. Hätte dieser Armin Wolf das Gespräch mit Böhmermann geführt, wäre allerdings niemand auf die Idee gekommen, sich zu distanzieren. Denn die Distanz wäre klar

POLIT-PANNE UND MEDIENFEHLER. Wer Clarissa Stadler oder TV-Kulturchef Chef Martin Traxl nun für ihre Vorsicht schilt, handelt ebenso unfair, wie jene unredlich agieren, die den ORF deshalb der Selbstzensur bezichtigen. Der Ausgangspunkt der Affäre ist eine handwerkliche Unzulänglichkeit, die in aufrichtiger Diskussion nicht verschwiegen werden darf: Böhmermann derart zu befragen, wirkte so wie das Gespräch eines Sportreporters mit Putin. Der Rest ist kein Problem von Selbstzensur, sondern ein Mangel an Fehlerkultur. Letzteres gilt für den ORF wie für Kurz, dessen Gabalier-Sager das richtige Wort zum falschen Anlass war. // Doch schwerer als eine Polit-Panne, die wohl schon unter Gewohnheitsrecht fällt, wiegt das gemeine Medienversagen in Folge des Böhmermann-Gesprächs.

Permanentes Zitieren der Satiriker am falschen Ort ist Selbstbeschädigung. Denn Satire darf alles, Journalismus nicht. Schon sein Hang zum Aktivismus ist eine Glaubwürdigkeit kostende Grenzüberschreitung. // Wer Hofnarren den Job machen lässt, den der Journalismus in anderer Weise und auf unterschiedliche Art erledigen soll, akzeptiert, dass es einen Hof und somit Herrschaft gibt. Demokratie ist etwas anderes. Sie benötigt neben Pressefreiheit den sorgsamen Umgang damit. Spekulation auf 840.000 Gabalier- und noch mehr Böhmermann-Fans auf Facebook sowie zwei Millionen Follower des Satirikers auf Twitter sind dafür falsche Leitlinien. Die permanente Überbewertung der Quote gegenüber der Qualität zieht Politik und Medien in einen Strudel, aus dem nur die Abwendung eines qualifizierten Publikums sie noch herausziehen kann.

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Entgeltliche Einschaltung

IVB News

Drei Seiten Mobilität

Mit dem IVB-Scout von A nach B Die IVB bleiben auch im App-Bereich ständig am Puls der Zeit – der IVB-Scout kommt jetzt mit einem Upgrade daher.

Nach dem Start des neuen Ticketshops im April gibt es

Aktuelle Verkehrsinfos wie Umleitungen, Sperren etc.

auch beim IVB-Scout Neuigkeiten. Die App liefert nun

sind bei den Linien ebenfalls mitintegriert. Rund 180.000

auch eine A-nach-B-Auskunft mit Schwerpunkt Innsbruck

Downloads seit 2010 verzeichnet die App IVB-Scout als

und Umgebung. In der App kann man künftig einfach

Android- oder iOS-Version mittlerweile.

zwischen der Kartenanzeige, der personalisierten Haltestellenanzeige und der neuen A-nach-B-Auskunft wech-

Die Bekanntheit des IVB-Scout bei den InnsbruckerInnen

seln. Außerdem können über die App auch Stadträder

hat von Jahr zu Jahr zugenommen und liegt laut einer

direkt ausgeliehen und zurückgegeben werden.

Studie von 2018 mittlerweile bei 78 Prozent.

Entgeltliche Einschaltung

Don’t stop the dance Das Heart of Noise Festival findet heuer vom 7. bis 9. Juni im und um das Haus der Musik statt.

Seit seiner Gründung 2011 ist das Heart of Noise stets auf der Suche nach Regionen außerhalb der Ästhetik des Kulturmainstreams. 2019 lautet die Ansage: „Dont’t stop the dance!“ Eröffnet wird das dreitägige Festival standesgemäß im Para Noise Garden am Vorplatz des Haus der Musik, am 7. Juni wird auch die eigens für Heart of Noise komponierte Oper „AkthamarII“ aufgeführt. Das wie gewohnt hochkarätige Line-up findet man online unter: www.heartofnoise.at.

Am Sonntag, den 9. Juni steht wieder der „Tramatic Ride“ auf dem Programm. Dieses Mal sind es die georgische Künstlerin Mika Motskobili, aka Vo Ezn, und der Wiener Musiker Zanshin (Ogris Debris), die die Tramfahrt mit der Stubaitalbahn ins Umland mit ihren Klängen begleitet. Abfahrt ist um 14:00 Uhr am Leipziger Platz, IVBund VVT-Jahres-Ticket-BesitzerInnen können kostenlos am Tramatic Ride teilnehmen. Außerdem gelten die Festivalpässe während des gesamten Festivalzeitraums auch

Was macht Frau Hitt in der Stadt?

An sieben Haltestellen in der Stadt zeigen die Uni-Fakultäten unterschiedlichste Facetten des markanten Gipfels der Nordkette.

als IVB-Ticket auf allen Linien in Innsbruck (Kernzone).

Die Universität Innsbruck feiert im Jahr 2019 Geburtstag.

Zum Anlass ihres 350-jährigen Bestehens lädt die Hochschule die Öffentlichkeit zum Dialog. Die Installation „Frau Hitt und die 19 Fragen“ beschäftigt sich mit der sagenumwobenen Gesteinsformation der Nordkette und bietet dabei aufschlussreiche Einblicke in die unterschiedlichen Fachrichtungen und Forschungsbereiche.

Die Idee zum Projekt stammt von Michael Kröll, der diese im Rahmen der Lehrveranstaltung „Räume der Wissenschaft“ an der Fakultät für Architektur in Zusammenarbeit mit Celia Di Pauli, Lisa Noggler-Gürtler und Eric Sidoroff entwickelte. Die vielfältigen Gedankenexperimente laden noch bis 25. Oktober 2019 an sieben Haltestellen der IVB, von „Höttinger Au/West“ bis „Landesmuseum“, zum Hinterfragen, Nachdenken und Mitmachen ein.

Entgeltliche Einschaltung

Crankworx is back Vom 12. bis 16. Juni macht Crankworx wieder Station in Innsbruck, die IVB sind Transportpartner des größten Gravity-Mountainbike-Festivals der Welt.

Neu im Programm ist der beim Publikum beliebte Dual Slalom. Neben den Sportbewerben erwartet die BesucherInnen eine Expo mit den neuesten Gadgets aus dem Bikebereich, Side-Events, Partys am Abend und mit Kidsworx ein Programm für kleine BikerInnen. Tickets gibt’s online unter www.crankworx.com/festival/innsbruck.

Die IVB sind Transportpartner der Veranstaltung und wieder mit Shuttlebussen unterwegs. Die Busse werden in regelmäßigen Abständen von Innsbruck zum Festivalgelände und retour fahren. Der Shuttleservice kann gratis genutzt werden.

Den Fahrplan gibt es unter www.ivb.at

Tiroler Frauenlauf Der 9. Tiroler Frauenlauf findet am 15. Juni statt. Mitmachen kann jede.

Die 5 Kilometer lange Strecke beim Tiroler Frauenlauf kann in drei Disziplinen bewältigt werden. Heuer wird der Frauenlauf bereits am Vorabend mit einem neuen Wettbewerb eingeläutet: dem Women’s Trail Experience. Auf die besten drei Läuferinnen jeder Altersklasse und die besten Teams warten auch wieder tolle Preise.

Die Startnummernausgabe beginnt wie gewohnt um 13:00 Uhr bei der Olympiaworld, der Startschuss fällt um 17:30 Uhr. Um den umweltfreundlichen Aspekt dieser Veranstaltung zu unterstreichen, gilt die Startnummer als

Alle Infos zur Veranstaltung und Anmeldung unter

IVB-Ticket in Innsbruck (Kernzone).

www.tiroler-frauenlauf.at

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck, T +43 512 58 60 20 F +43 512 58 60 20-2820 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Pupp Werbeagentur · Fotos: IVB, Flowing Frames/Andreas Amplatz, JulianWalkner, Christa Pertl, Universität Innsbruck

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Burggraben 23 Empfehlung: Sachertorte

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Marktgraben 23 Empfehlung: American Dream

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Maria-Theresien-Straße 15 Empfehlung: Tomaselli Spezial

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Burggraben 4–6, Hörtnaglpassage Muse Empfehlung: umstr Salzkaramell aße mit Erdnüssen

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Hofgasse 5 Empfehlung: YoghurtMandarine-Curcuma

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Café Konditorei Peintner

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Ecke General-Eccher-Straße/ Reichenauer Straße Empfehlung: „Einhorn-Eis“ Vanille-Johannisbeere

Ice, Ice, Baby ...

Wer der stechenden Sonne etwas entgegensetzen will, wird in den Innsbrucker Eisdielen Hilfe finden. Doch was haben die Eisverkäufer alles zu bieten?

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Von Haris Kovacevic

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Eisdiele Villa Kuchenbunt – Sillpark

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Museumstraße 38 Empfehlung: Heiße Liebe

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Tomaselli

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Baggersee Empfehlung: Wallnuss-Feige

Eisgrotte

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Hunoldstraße 123 Empfehlung: Bueno

Café Konditorei Peintner

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Amraser Straße/ Ecke Kranewitterstraße 4 Empfehlung: Zitronenkuchen

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ESSEN & TR I N K E N 6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

NOCH EIN NEPALESE

© AXEL SPRINGER

Die Liebesgeschichte „Innsbruck und seine nepalesischen Restaurants“ findet auch 2019 eine Fortsetzung. Das „Himalayan – Nepali Kitchen“ hat vor Kurzem in der Maximilianstraße 11 eröffnet.

Besitzer Sugam Gurung, der im Osten von Nepal geboren wurde, hat vorher unter anderem im Everest Inn (Innstraße 13) gekocht und sich nun mit seinem Bruder selbstständig gemacht.

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Wo es 6020 gerade besond ers gut schmeckt , gibt’s übrigens auch auf live.6020onlin e.at/ 339/top-gast ro nachzulesen.

DIE HANDLICHE PET FLASCHE FÜR UNTERWEGS

cken Hier schme itzel! hn Pizza & Sc

DAS MONACO’S Im ehe malig e n P r a dl er Hof w ird wie d e r gut i t a l i eni sc h gekoch t .

Das Haus in der Amraser Straße 110 hat in den letzten Jahren einige Restaurants beherbergt. Pizza bzw. Italienisch wurde dort meistens serviert – vor rund 15 Jahren – warum auch immer – in Kombination mit indischem Essen.

Mit dem „Das Monaco’s“ ist nun wieder ein guter Italiener eingezogen, der von den Brüdern Aydi und Bülent geführt wird. Auch die beiden versuchen es mit Pizza+ und bringen neben Pizza, Pasta und Risotto österreichische Klassiker auf den Tisch. Klingt verdächtig – schmeckt aber! 6020 hat nämlich auch das Schnitzel im „Das Monaco’s“ probiert und für sehr gut befunden.

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Die gute alte Zeit.

FUSION STATT CHINESISCH

Ganz neu gebraut.

Im Jänn e r h at d as Ch inarestaurant Wa ld o rf in d e r Höt t i nger Gasse 6 nac h 3 5 Jah r e n zugesperrt – neu h at d o rt d as Gaia C u i si ne e rö f f ne t .

Fü r Ga um en un d Au ge

© SHUTTERSTOCK.COM, GÜNTHER EGGER

Küchenchef Sanyo Nagpal und Patissierin Eva Martvonova setzen im frisch eröffneten Gaia Cuisine auf „Fusion Kitchen vom Feinsten“ und Ambiente. In das alte Gewölbe ist ein modernes, durchdachtes Innendesign eingezogen, kulinarisch wird Vielfalt von Foccia über Dry Aged Beef bis hin zu feinen Dessertkreationen geboten.

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Maximilianstraße 11, 6020 Innsbruck Mo – Sa: 11 – 14 Uhr, 18 – 22 Uhr So: 18 – 22 Uhr

www.himalayankitchen.at/

Tafeln mit Kaiser Max

Seit einem guten Jahr steht der Pavillon nun leer. Vor ein paar Wochen hat es so ausgesehen, als würde das Restaurant an dezent prominenter Stelle vor Hofgarten, Landestheater und dem Haus der Musik endlich wieder aufsperren – diese Hoffnung wehrte aber nur kurz – 6020 hat in der letzten Ausgabe berichtet.

Eine vergnügliche Zeitreise in 4-Gängen.

Hofnarr Kunz v. d. Rosen entführt Sie bei einem ritterlichen Mahl in die Welt des „letzten Ritters“ Kaiser Max.

Eigentlich hätten Edinger Tourismusberatung GmbH und Michael Klemenc, die die dazugehörige Ausschreibung gewonnen haben, übernehmen sollen – sind aber abgesprungen. Auch mit den Zweitplatzierten (wer das ist, wird nach wie vor nicht verraten) ist man offensichtlich auf keinen grünen Zweig gekommen. Dass ein Leer-

Jeweils Mittwoch, 08. & 29.05. und 12. & 26.06.

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Wie schwer k a n n ’s s e i n ?

Hey Innsbruck!

DAS WARTEN HAT EIN ENDE! Innsbruck ist ab 11. juni um einen leckeren Laden reicher: mit einem spannenden Crossover aus italienischer Pizzeria Low – Carb & Protein Bowl’s Bis zum Taco‘s und New York Burger’s

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stand an solch prominenter Stelle – noch dazu über diesen langen Zeitraum – blöd ausschaut, ist auch der Stadt klar. Aus dem Bürgermeisterbüro heißt es, man bemühe sich nach Kräften die IIG (der gehört das Gebäude, die IIG wiederum der Stadt) bei der Pächtersuche zu unterstützen und denkt derweil schon über eine Zwischennutzung nach.

Aber auch dazu kann noch nichts Konkretes gesagt werden.

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Kennwort: „Mahlzeit!“ Einsendeschluss: 30. Juni 2019 Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at oder auf www.6020online.at

Bio-Cornflakes

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Franz Glatzl ist ein Tiroler Bio-Urgestein aus Haiming.

Er hat sich auf den Anbau von Getreide und Mais in Bio-Qualität spezialisiert.

Seine Idee war es die ersten Tiroler Bio-Cornflakes zu entwickeln. Das Gütesiegel „Qualität Tirol“ garantiert den Tiroler Ursprung.

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G u t e Na c h r i c h t e n v o m I n n u f e r : I n de r „Ko ra l l e “ n e be n de r Te r r a s s e de r M a rk th a l l e w e r de n u n t e r f r e i e m H i m m e l Dr i n k s serviert.

die koralle

Ab dem 4. Juni lädt „Die Koralle“ zum After Work Drink mit Blick auf die Nordkette ein. Auf der Karte stehen selbstgemachte Säfte, regionales Bier und Longdrink-Variationen. Feierabendbier mit Aussicht? Immer gerne!

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SE RIE

M UN DART

KINDER! ESSEN! MundArt frönt indischen Geschmäckern, wälzt Hühnchen in Cornflakes und erfreut sich und die Kinder mit den knusprigsten Chicken-Nuggets. von Flo Seidl

F

ast Food im slowmode! Dachte ich mir, wickelte mir den mit feinsten Ornamenten bestickten seidenen Sari um den Körper, zeichnete den Tika mit leuchtend gelbem, frisch gemörsertem Kurkuma auf meiner Stirn nach, rückte den Dastar auf meinem Kopf zurecht, klopfte beherzt einige Talas auf der Tabla, ritzte ein paar indische Weisheiten in Sanskrit in die alte Tischplatte, warf der dreiäugigen Shiva ein längeres Mantra zu, frönte dem alten Tanz Kathakali bis ins Morgengrauen, dann schlachtete ich das Huhn, machte mich an die Curry-Gewürzmischung, das süß-saure Mango-Chutney, kochte Chicken-Nuggets und rief die Kinder zum Essen.

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MUNDART

CORNFLAKES Auf der Suche nach einem vegetarischen Grundnahrungsmittel, um die Genesung seiner Patienten zu fördern, entwickelten der Arzt John Harvey Kellogg und sein Bruder, die knusprigen Maisflocken und eroberten mit ihren Cornflakes die ganze Welt.

Cornflakes bestehen größtenteils aus Kohlenhydraten und haben nicht wirklich einen Mehrwert für unsere Gesundheit. Dafür beglücken sie sowohl zum Frühstück als auch als Chicken-Nuggets-Panier.

Das Rezept: Chicken-Nuggets in Cornflakes-Panier mit Mango-Chutney Zutaten:

500 – 750 g Hühnerbrust, 200 g Cornflakes, griffiges Mehl, 2 Eier, Öl zum Frittieren

kleine Stücke schneiden. Knoblauch und Ingwer fein schneiden. Zitrone auspressen.

Curry: 2 EL Kurkuma, 1 TL Nelken, 1 TL Kreuzkümmel, 1 TL Koriandersamen, 1 TL Bockshornklee, 2 TL Pfeffer

Zwiebeln in etwas Öl andünsten, Zucker hinzugeben und kurz karamellisieren lassen, die restlichen Zutaten dazugeben und auf kleiner Flamme mit einem Schuss Wasser einköcheln lassen. Mit Salz abschmecken und mit einem Mixstab pürieren.

Süß-Sauer-Sauce: 200 g Tomaten, 1 Mango, 1 kleine rote Zwiebel, 1 Zitrone, 1 Stück Ingwer, 1 Knoblauchzehe, 2 – 3 Chilis, 1 Schuss Pflanzenöl, 2 EL Rohrzucker Curry: Die Gewürze, bis auf das gemahlene Kurkuma, in einer trockenen Pfanne anrösten und in einem Mörser fein mörsern, mit dem Kurkuma vermischen.

Hühnerbrust waschen, trocken tupfen und in kleine Stücke schneiden. Das Mehl in einen tiefen Teller geben, die Eier in einer Schüssel verquirlen.

Die Cornflakes mit einem Nudelholz oder einem Mörser in einer Schüssel zerbröseln und mit der Curry-Gewürzmischung vermengen.

Süß-Sauer-Sauce: Tomaten kurz in kochendes Wasser geben, bis die Schale platzt, unter kaltem Wasser häuten. Zwiebel fein würfelig schneiden, die Mango schälen und in

Fleischstücke zunächst in Mehl, dann Ei, dann Cornflakes panieren und in heißem Öl goldbraun backen. Auf Küchenpapier abtropfen lassen, mit der Sauce servieren!

Zubereitung:

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ARBEITEN IN DEN FERIEN: DIE AK TIPPS! © ADOBESTOCK

Worauf du bei deinem ersten Ferienjob achten musst und wo der Unterschied zwischen Ferialjob und Praktikum liegt, sagen dir die Jugendexperten der AK Tirol.

FERIALJOB. Die Arbeiterkammer sagt dir, worauf du achten musst!

I

n Österreich verdienen sich über 100.000 Schülerinnen und Schüler etwas in den Ferien dazu bzw. sammeln ihre ersten Berufserfahrungen im Zuge eines Praktikums. Damit nichts schiefgeht, haben die AK Experten einen kurzen Leitfaden für dich zusammengestellt. // Ferialjob ist nicht gleich Praktikum. Prinzipiell gilt: Ein Ferialjob ist ein befristetes Arbeitsverhältnis, während ein Praktikum im Rahmen einer Ausbildung absolviert wird und nicht zwingendermaßen entlohnt werden muss. Bei einem Ferialjob solltest du einen schriftlichen Vertrag mit deinem Arbeitgeber über Tätigkeit, Beginn und Ende der Beschäftigung, Arbeitszeiten sowie Bezahlung schließen. Grundsätzlich darf jeder ab Vollendung der Schul-

pflicht und des 15. Lebensjahrs in den Ferien arbeiten. Jugendliche unter 18 dürfen aber höchstens acht Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich arbeiten – außer es gelten andere Voraussetzungen. Was du verdienst, hängt vom Kollektivvertrag ab. Mit 700 bis 1.000 Euro brutto solltest du aber

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ARBEIT

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Arbeiten in den Ferien Überblick über die wichtigsten Regelungen zu Ferialjob und Pflichtpraktikum

WIR SIND FÜR SIE DA!

jedenfalls rechnen. Von deinem Arbeitgeber musst du – außer im Fall einer geringfügigen Beschäftigung (2019: 446,81 €) – vollversichert werden. Mit diesem Wissen solltest du gut auf deinen ersten Ferialjob vorbereitet sein. Weitere Infos dazu findest du in unserer Broschüre „Arbeiten in den Ferien“.

Arbeiten in den Ferien

Diese und viele weitere wissenswerte Informationen zum Thema „Arbeiten in den Ferien“ können in der gleichnamigen AK Broschüre gefunden und nachgelesen werden. In der Broschüre geben wir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Regelungen bezüglich Ferialjobs und Pflichtpraktika.

Neben zahlreichen hilfreichen Tipps enthält die Broschüre auch ein Kalendarium, das zur Protokollierung der

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Arbeitszeiten und -tätigkeiten genutzt werden kann, sowie die Kontaktdetails der zuständigen AK Abteilung, an die sich Jugendliche jederzeit bei Fragen und Problemen wenden können.

So geht’s: Du kannst die Broschüre kostenlos unter 0800 / 22 55 22 - 1566 anfordern oder auf ak-tirol.com downloaden.

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PROGRAMM J U N I 20 1 9

FESTIVAL

7. – 9. JUNI H E A RT O F N O I S E I M HAUS D E R M US I K © HENDRIK KUSSIN, GAZELLE TWIN, CAMILLE BLAKE, FUXOGRAFIE

Am zweiten Juniwochenende geht das Heart of Noise Festival Innsbruck unter dem Motto „Don’t stop the Dance!“ mit einem hochkarätigen und intensiven Programm im und vor dem Haus der Musik in Innsbruck in die neunte Runde.

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FESTIVAL

14. – 16. JUNI MUS I K I M U NTE R L AN D KUFSTEIN UNLIMITED IN KUFSTEIN

50 Bands an 3 Tagen – Kufstein Unlimited ist auch heuer das größte Rock & Pop Festival in Westösterreich. Neben lokalen Bands sind dieses Mal u. a. Luke Andrews, Clara Luzia, Kaiser Franz Josef und Josh. mit dabei.

FESTIVAL

7. – 10. JUNI S OU N D FÜ R D I E STA DT

BRASS FESTIVAL „STRAFIATO“ AN DIVERSEN ORTEN IN INNSBRUCK Mit STRAFIATO veranstaltet das Innsbrucker StreetNoise Orchestra ein Urban Brass Festival mit internationalen Streetbands: Neben Konzertabenden im Treibhaus gibt es Kurzkonzerte in der Stadt, eine Parade am Samstagnachmittag und eine hochalpine musikalische Intervention auf der Nordkette.

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PROGRAMM

KONZERT

21. JUNI 21 UHR

H I P - H O P AUS D E R PROVI N Z

VON SEITEN DER GEMEINDE IM TREIBHAUS Die Tiroler Hip-Hop-Combo präsentiert mit „State of Gmeind“ ihr zweites Album, wofür sie wieder Sprachsamples aus den Archiven regionaler TV-Sender mit Mundart-Rap, Hip-Hop-Beats und einem guten Schuss Ironie gemixt haben.

FESTIVAL

13. – 15. JUNI KU LTU R FÜ R A LLE RIESENWOK IN WATTENS

Der Verein Grammophon trägt den Geist des Wiesenrock-Festivals weiter: Zum ersten Mal findet heuer das Grammofest Riesenwok mit Konzerten, Straßenfest, Open Mic Session, Kleidertausch und vielem mehr statt.

KONZERT

1818 – 2018

S

Seit 200 Jahre Ausbildungsstätte für fast alle gängigen Musikinstrumente, Gesang, Musikwerkstatt, Musikalische Früherziehung, Singschule und Free Beat Company.

20 UHR

G RÜS S E AUS AUSTR ALI E N

Unterrichtet werden die Sparten Klassik, Jazz- und Popularmusik im Einzel- bzw. Gruppenunterricht mit Zugang zu vielen Ensembles wie Sinfonieorchester, Klarinettenorchester, Big Band, Jazz- und Rockband, Volksmusikensembles u. a.

ADAM HARPAZ & LUCAS LAUFEN IM JOHN MONTAGU Die beiden Singer-Songwriter Adam Harpaz und Lucas Laufen sorgen mit gefühlvollen, lyrischen Songs und australischem Charme für einen gemütlichen Abend im John Montagu.

A Innrain 5 T +43/(0)512/58 54 25-0 F +43/(0)512/58 54 25-5 E post.musikschule@innsbruck.gv.at H www.innsbruck.gv.at/musikschule

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© ADAM HARPAZ, KRS, LUCAS LAUFEN, PHILIPP DORNAUER, DERRYL DANSTON

6. JUNI

Musikschule der Stadt Innsbruck

LUST AUF PAR TY?

KONZERT

27. JUNI 21 UHR

R E LE A S E PART Y MOLLY IN DER P.M.K

Das Tiroler Shoegaze-Duo veröffentlicht endlich sein langersehntes Debütalbum „All That Ever Could Have Been“ – das wird mit einer Show in der p.m.k gefeiert.

8. JUNI 17 UHR

Ruhestörung: One Last Dance im VAZ Hafen

15. JUNI 14 UHR

HOLI Festival im VAZ Hafen

KONZERT

13. JUNI

29. JUNI 18 UHR

Silent Disco Open Air am Wiltener Platzl

20.30 UHR

LE G E N D E

KRS-ONE IM TREIBHAUS Der gerne auch als „The Teacher“ bezeichnete New Yorker Hip-Hop-Pionier KRS-One tourt seit über 30 Jahren durch die Welt, im Juni kommt er für ein exklusives Österreich-Konzert nach Innsbruck.

• mit •

PROGRAMM

POETRY SLAM

28. JUNI 20 UHR

WETTK AM PF

1. TIROLER POETRY-SLAM-MEISTERSCHAFT IN DER BÄCKEREI Nach den TV-Meisterschaften (Tirol & Vorarlberg) der letzten Jahre, die allesamt von Tirolern gewonnen wurden, findet zum ersten Mal ein Tirol-Slam statt: Die besten Slammer der Saison kämpfen in der Bäckerei um den Titel, beste Unterhaltung garantiert.

THEATER

26. – 28. JUNI JU N G E S TH E ATE R

KINDER & JUGEND THEATER FESTIVAL IM BRUX

© PLAYBACKTHEATER, YA! YOUNG ACTING, D JAROSCH (2)

YA! Young Acting bietet mit dem 7. Kinder & Jugend Theater Festival 2019 auch heuer der jungen Tiroler Theaterszene eine Plattform, auf der verschiedene Formen des Kinder- und Jugendtheaters einem größeren Publikum präsentiert werden können.

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Int. Sommerakademie FÜR BILDENDE KUNST

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VORTRAGSREIHE

15. JUNI

Sa 6. - Fr. 12.

JULI 2019

zeichnen malen formen fotografie drucktechnik schmuck bildhauerei

14 UHR

I D E E N FA B R I K

TEDXMCINNSBRUCK AM MCI Unter dem Motto „Rethink – what changes and stays“ findet im Juni das erste Event der renommierten TEDReihe in Innsbruck statt.

+ 43 (512) 377 590 | artdidacta@aon.at

ART DIDAC TA

THEATER

16. JUNI

w w w. a r t d i d a c t a . a t

20 UHR

GA N Z S P O NTA N PLAYBACKTHEATER IM WESTBAHNTHEATER

Es ist wieder Zeit für interaktives Theater im Westbahntheater: Das Publikum liefert mit persönlichen Geschichten und Erlebnissen den Inhalt, den die Gruppe Playbacktheater Endorphine dann auf die Bühne bringt.

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ZIRKUS

1. JUNI 19.30 UHR

A RTI STI S CH E S GA STS PI E L

CIRCO PANIKO IM HOFRATSGARTEN HALL Zur Feier von 30 Jahren Stromboli gastiert der Circo Paniko – ein zeitgenössischer Zirkus aus Bologna – vor der Burg Hasegg. Die knapp 20 internationalen Künstler zeigen einen packenden Mix aus Artistik, Akrobatik, Livemusik und Tanz, der Groß und Klein gleichermaßen zum Träumen inspirieren will.

Gesundheitsberufe haben Zukunft Mit Ihren sozialen Kompetenzen und unseren fundierten Ausbildungen in den Pflege- und Medizinischen Assistenzberufen schaffen Sie die Basis für eine sichere berufliche Zukunft.

KABARETT

14.

JUNI // 20 UHR

WE R FO LGT WE M?

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Infos unte

FLORIAN SCHEUBA AM STEUDLTENN FESTIVAL In seinem aktuellen Programm „Folgen Sie mir auffällig“ thematisiert Kabarettist Florian Scheuba den politischen Alltag inklusive des lockeren Umgangs mit Fakten, den Unterschied zwischen Meinung und Lüge und welche Folgen diese Dinge für Satiriker und die Gesellschaft haben.

Wir bilden Gesundheit

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AUSSTELLUNG

AB 4. JUNI KU N ST & PROTE ST

14.- 16. Juni 2019

„SCHAUT SHOUT. GRAFIK UND PROTEST.“ IM WEI SRAUM

Freier Eintritt zum größten Rock & Pop Festival Westösterreichs

Anhand historischer Vorläufer, lokaler Beispiele und globaler Beobachtungen möchte die Ausstellung exemplarisch die Rolle von Grafikdesign im Kontext gesellschaftspolitischer Bewegungen aufzeigen – von der 68erBewegung in Paris über die ZwentendorfProteste in Österreich bis zur UmbrellaRevolution in Hongkong.

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Die S tad die Bü t ist hne!

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© CIRCO PANIKO, PETER RIGAUD, YOSSI LEMEL (4)

5/8erl in Ehr‘n · Clara Luzia · U2 Tribute Band · Kaiser Franz Josef · GM & the Bluesbusters · Cotton Underwear · Lisa Mauracher u.v.m

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PROGRAMM

LITERATUR

14. JUNI

// 19.30 UHR

LITERATUR

12. – 18. JUNI LY R I K- F E STIVA L LYRIK-FESTIVAL W:ORTE IN DIVERSEN LOCATIONS

NACHWUCH S SCH R E I B E R

COGNAC & BISKOTTEN TALENTE NR. 8 IN DER BÄCKEREI Der gemeinnützige Literaturverein Cognac & Biskotten lädt zum bereits achten Mal Tiroler Talente zum gemütlichen Leseabend in die Bäckerei. Die Texte von Verena Halbig, Manuel Matt und Maria Muster werden musikalisch begleitet, danach findet eine offene Lesebühne für Spontanlesungen aus dem Publikum statt.

WORKSHOP

House of the rising beer

15. JUNI www.facebook.com/JollyInnsbruck

Studenten Schnittwoch

// 13 UHR

CR A S H KU RS

MODULAR MUSIC ACADEMY: RAP WORKSHOP IN DER BÄCKEREI Einen ganzen Nachmittag lang zeigt Dabadox der Rap-Professor alles, was es für richtig gute Rapsongs braucht – von Stimm- und Atemtraining bis hin zu Rhythmuskunde und Songwriting.

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© KULTURREBELLEN PRODUCTIONS, MICHIEL HENDRYCKX, MMA, LILO RINKENS

Mehr Sprachen – mehr Orte – mehr Worte: Unter diesem Motto findet das 5. Innsbrucker Lyrik-Festival mit zahlreichen Veranstaltungen an verschiedenen Orten in und um Innsbruck statt. Eines der Highlights: Am 14. Juni kommt mit Wolf Wondratschek einer der bedeutendsten Lyriker im deutschsprachigen Raum in die Wagner’sche.

GEWINNSPIEL 6020 verlost:

1 x 2 TICKETS FÜR DONNA LEON AM 7. JUNI! Kennwort: „Brunetti“ Einsendeschluss: 5. Juni 2019 Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse

LITERATUR

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7. JUNI // 18 UHR E I N AB E N D M IT B RU N ETTI

FÜR KLAS SIK FANS: 6. JUNI 20.15 UHR

Trio Artio im Kurhaus Hall

23. JUNI 19.30 UHR

Benefizkonzert des Universitätsorchesters im Congress

29. JUNI 18 UHR

DONNA LEON IM SCHLOSS AMBRAS

Zum 100-jährigen Jubiläum holt die Tyrolia die amerikanische Kultautorin Donna Leon für eine exklusive Lesung (Englisch und Deutsch) aus ihrem neuen Brunetti-Krimi „Ein Sohn ist uns geboren“ nach Innsbruck. 6020 verlost die letzten beiden Tickets!

„Klassik am Berg“ am Patscherkofel

Blogger: Chris – instagram.com/_chris.weber | Julia – juchicmi.fashion | Angelika – wolfsblau.at

DA E I L E E H W HIN! Mit freundlicher Unterstützung von:

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Pumptrack Bike Workshop vom Downhill Verein Tirol

I N T E RV I E W

ÄRGER GEHT’S NICHT – MASCHEK ÜBER IBIZA-GATE UND DIE MACHT DER SATIRE Seit 20 Jahren reden Peter Hörmanseder und Robert Stachel unter dem Namen Maschek einfach „drüber“ und nehmen mit ihren live synchronisierten Fernsehclips Politiker und Prominente aufs Korn. 6020 hat mit Maschek, dank Ibiza-Gate, gleich zweimal sprechen dürfen – über debile Österreicher, die Zukunft des ORF und Heinz-Christian Straches Allmachtsfantasien.

Interview: Benjamin Stolz

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// Fotos: Axel Springer

INT E RVIE W

M

itte Mai hat 6020 das Kabarettistenduo Maschek im Treibhaus getroffen, um über 20 Jahre Maschek, die Jugendsünden von Heinz-Christian Strache und Jan Böhmermanns Österreich-Ausstellung in Graz zu sprechen. Wenige Tage später hat ein Video, das den mittlerweile Ex-Vizekanzler auf Ibiza zeigt, nicht nur Schwarz-Blau, sondern auch dieses Gespräch in die Luft gesprengt. Robert Stachel, unter anderem die Stimme von Sebastian Kurz und Alexander Van der Bellen, hat nach Ibiza-Gate noch einmal mit uns telefoniert und unser ursprüngliches Gespräch aktualisiert.

6020

: Im Treibhaus gehen die besten Kabarettisten des Landes ein und aus. Was bringt Sie immer wieder hierher? ROBERT STACHEL: Dass wir gerne die besten Kabarettisten des Landes treffen würden. Aber leider spielt nie jemand, wenn wir da sind. PETER HÖRMANSEDER: Das Treibhaus ist einer der Orte, an dem man am liebsten spielt, weil das Publikum so nahe ist. Es gibt von der Quantität sicher größere Orte in Innsbruck, aber von der Qualität sicher nicht.

Das Treibhaus ist ein Symbolort in einer Stadt wie Innsbruck.

Wer ist Ihr Lieblingstiroler zum „Drüberreden“? STACHEL: Meine sind Andreas Khol und Alexander Van der Bellen. Bei Kohl macht es diese Art von Tiroler Selbstverständlichkeit, diese ...

HÖRMANSEDER: Borniertheit? STACHEL: ... diese Ich-Behauptung aus. Er ist nicht nur der Erzkonservative, für den er gehalten wird. Er hat noch so eine zweite Ebene, die man schön karikieren kann – diesen Kohl als strengen, liebevollen Patriarchen, der sich um seine Schäfchen kümmert. Er wäre als Bundespräsident auch eine super Figur gewesen.

In Ihrem ersten Willkommen-Österreich-Clip nach Ibiza-Gate sprechen Sie die Rolle von Sebastian Kurz in der Regierungskrise an. Wie schätzen Sie die ein? STACHEL: Kurz hat die Verantwortung dafür, dass er die FPÖ reingeholt hat. So leicht würde ich ihn nicht aus der Nummer rauslassen. Wenn Kurz auf den Schüssel-Effekt spekuliert,

wird sich das nicht ausgehen. Kommt dann wieder Schwarz-Rot, wird sich die FPÖ daneben sehr schnell regenerieren, möglicherweise sogar Strache zurückholen. Der Hardcorefraktion, die den Strache wegen seiner Ausländer- und Heimatpolitik nach oben gewählt hat, ist Antikorruption kein Kernanliegen. Das Video wird der FPÖ weniger am Lack kratzen, als sich viele jetzt erhoffen.

Hätten Sie erwartet, dass Strache und Gudenus auf das gestellte Setting reinfallen würden? STACHEL: Es ist schwer, sich vorzustellen, wie das gelaufen ist. Die beiden sind Charaktere, die sehr von ihrem Wollen und weniger von

„OFFENSICHTLICH IST STRACHE DA EINFACH AUCH DAS TESTOSTERON DURCHGEGANGEN.“ R O B E RT S TA C H E L

ihrem Sein getrieben werden. Das macht sie möglicherweise zu einer leichteren Beute als einen in sich ruhenden Politiker. Einen Van der Bellen kann man sich nicht in dieser Situation vorstellen, auch nicht Kurz, Kern oder Rendi-Wagner. Das hat auch viel mit Straches und Gudenus‘ Männlichkeitsbegriff zu tun: Offensichtlich ist Strache da einfach auch das Testosteron durchgegangen.

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I N T E RV I E W

„ IN ÖSTERREICH GIBT ES ACHT MILLIONEN DEBILE.“ P E TE R H Ö R M A N S E D E R

PETER HÖRMANSEDER (LI.) UND ROBERT STACHE L treten regelmäßig im Treibhaus auf.

Was schockiert Sie an Ibiza-Gate am meisten? STACHEL: Mich schockiert das nicht, denn man weiß ja, wes Geistes Kind die FPÖ-Politiker sind.

Jetzt hat man im wahrsten Sinne des Wortes die Smoking Gun für einen Verdacht, den man ohnehin immer gehegt hat. Dass die FPÖ das, was sie vorgibt, in Wirklichkeit nicht einlösen würde, war immer klar.

Sie wurde gegründet als Sammelbecken für alte Nazis und wurde dann eine Anlaufstelle für alle Unzufriedenen am rechten Rand. Die entscheiROBE RT STACH E L denden Themen, für die die FPÖ gewählt wird, sind ihre Heimatduselei und ihre scharfe Antimigrationspolitik – und die sind von dem Video ja nicht betroffen.

„ES IST KAUM MÖGLICH, DIESEM VIDEO NOCH ÄRGERE WORTE IN DEN MUND ZU LEGEN ALS DIE, DIE TATSÄCHLICH GESAGT WURDEN.“

Darf nach dem blauen Druck, der auf den ORF und speziell auch auf euch ausgeübt wurde, jetzt aufgeatmet werden? STACHEL: Das hoffe ich. Ich

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erwarte mir von der nächsten Regierung, dass sie den ORF von sich unabhängig macht – und damit auch von der übernächsten Regierung. Wenn dieses belastende Material nicht aufgetaucht wäre, hätte Türkis-Blau sukzessive den ORF abgeräumt. Ein leises Aufatmen, eine stille Genugtuung gibt es bei Maschek aber insofern, dass unser Satz „Vom Neonazi zum Sportminister“ mittlerweile harmlos wirkt im Vergleich zu dem, was Strache in echt gesagt hat. Es ist kaum möglich, diesem Video noch ärgere Worte in den Mund zu legen als die, die tatsächlich gesagt wurden.

Mit seiner regierungskritischen Ausstellung in Graz löst Jan Böhmermann bei manchen Österreichern ähnliche Gefühle aus wie Thomas Bernhard bei der Premiere von „Heldenplatz“ 1988. Warum sind Österreicher so schnell beleidigt?

HÖRMANSEDER: Weil es in Österreich acht Millionen Debile gibt. Es ist ja völlig lächerlich. Wenn man sagt, dass es acht Millionen Debile in Österreich gibt, dann gibt es immer noch 800.000, die keine sind. Das Debile an den Menschen ist nicht, dass sie nicht intelligent wären, sondern dass sie einfach vergessen.

STACHEL: Es ist ein Zeichen unserer Zeit, dass die Lust der Empörung auf allen Seiten groß ist.

M i

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* An m Be Int

INT E RVIE W

Wie ernst muss man Satire nehmen?

HÖRMANSEDER: Satire hat eine maskierende oder demaskierende Funktion und stellt Zusammenhänge überspitzt und drastisch dar. Man muss sie so ernst nehmen, dass sie den Leuten einen Spiegel vorhält.

STACHEL: Keine Ahnung, was die Agenda von diesem Herrn ist, aber scheinbar ist das eine Autofahrerpartei. Ein Politiker, der lustig sein will – das geht meistens schief.

Kirche und Staat sollten getrennt sein, genauso wie Politiker und Satire.

Zum Schluss zeige ich Ihnen ein Video der Innsbrucker Gemeindeliste „Gerechtes Innsbruck“. In diesem hier verkleidet sich Gerald Depaoli als die amtierende Verkehrsstadträtin und gibt ein Fake-Sommergespräch. Habt ihr etwas damit zu tun? HÖRMANSEDER: Warum? Das wäre eine Beleidigung. Das ist klassischer Villacher Fasching.

„EIN POLITIKER, DER LUSTIG SEIN WILL – DAS GEHT MEISTENS SCHIEF.“ R O B E RT S TA C H E L

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KU LT U R

© NATALIJA ZAJACIKOVA (4)

Die Ergebnisse der Inns­ brucker Residencies werden am 6. Juni im Rahmen des Wil­ tener Kultursommers sowie von 7. bis 9. Juni am Heart of Noise Festival präsentiert. Zusätzlich gibt es im Juni kreati­ ve Workshops für Kinder, eine öffentliche Diskurs-Plattform am Kaiserschützenplatz und weitere Veranstaltungen.

DANIJE LA OBERHOFER TONKOVIC UND CHARLY WALTER machen für Magic Carpets gemeinsame Sache mit Chris Koubek und dem Hear t of Noise Festival .

„ W IR VERSUCHEN HERAUS­ ZUFINDEN, WAS DIE INTERESSEN DER KÜNSTLER SIND, UND SIE ENTSPRECHEND ZU UNTERSTÜTZEN.“ DA N I LE J A O B E R H O F E R TO N KOV I C , P R OJ E K TM A N A G E R I N M A G I C C A R P E T S I N N S B R U C K

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KULT UR

GESCH ICHTEN , KUNST UND Z AUBERTEPPICH E Unter dem Motto „Die Klangwelten des Dazwischen“ findet in Innsbruck gerade das internationale Kulturprojekt Magic Carpets statt.

6020 hat nachgefragt, was es damit auf sich hat.

Text: Lisa Schwarzenauer

U

m gleich am Anfang mit möglichen Missverständnissen aufzuräumen: Bei Magic Carpets geht es nicht wirklich um fliegende Teppiche.

Stattdessen handelt es sich um ein EU-Kulturprojekt zum internationalen Austausch von Künstlern – und Geschichten. Der Name des Projektes kommt von der Idee, dass Geschichten und Kunst es ermöglichen, wie durch Magie Grenzen zu überwinden und andere Länder, Leben und Welten zu entdecken, genau wie es die verzauberten Teppiche aus 1.001 Nacht tun.

BUNTE MISCHUNG. Durchgeführt wird die Creative Europe Platform* Magic Carpets unter der Leitung der Kaunas Biennale.

Das Ziel ist die Förderung der interdisziplinären, intermedialen und internationalen Mobilität aufstrebender Künstler. Über vier Jahre finden dafür Residenzen mit verschiedenen künstlerischen Schwerpunkten statt, deren Resultate 2022 in Kaunas –

dann europäische Kulturhauptstadt – ausgestellt werden. // Mit dabei sind Kulturorgani­ sationen aus insgesamt 13 ver­ schiedenen EU- und EU-Beitritts­ ländern; für Österreich ist es der Verein zur Förderung der Alltagskultur aus Innsbruck, der aus Charly Walter und Danijela Oberhofer Tonkovic besteht und in Wilten den Veranstaltungsraum openspace.innsbruck betreibt. // Ursprünglich war Österreich gar nicht als Partner vorgesehen, erzählt Oberhofer Tonkovic, die Magic Carpets nach Innsbruck geholt hat. Sie hat in Kroatien schon an einem anderen EUProjekt mit Kaunas gearbeitet und wurde dann gefragt, ob sie auch bei Magic Carpets mitmachen wolle. Da sie selbst seit Jahren in Innsbruck lebt, aber beruflich meistens in Wien oder Kroatien unterwegs war, schlug sie damals vor, Innsbruck als zusätzlichen Standort in das Projekt aufzunehmen. Die Projektmitglieder waren

einverstanden, mit Charly Weber und dem Verein zur Förderung der Alltagskultur fand sie einen passenden Partner und auch die Stadt konnte überzeugt werden.

TEAMARBEIT. Da die erste Runde des mehrjährigen Programmes bereits letzten Sommer stattfinden sollte und die anderen Partner mehrere Monate Vorsprung hatten, musste alles sehr schnell gehen: „Wir haben den Vertrag im März 2018 unterschrieben und hatten dann nur wenige Monate Zeit, um alles vorzubereiten, aber wir haben uns als sehr gutes Team herausgestellt und alles rechtzeitig hinbekommen“, berichtet sie. „Jetzt haben wir mehr Zeit und können die Arbeit am Projekt mehr genießen.“ // Zu dieser Arbeit zählt neben Organisatorischem vor allem die Betreuung der Künstler. „Wir versuchen herauszufinden, was die Interessen der Künstler sind, und sie entsprechend zu unterstützen“,

* Eine Creative Europe Platform ist eine von der EU geförderte Gruppe kultureller und kreativer Organisationen, die auf der Basis einer gemeinsamen kulturellen und künstlerischen Vision gemeinsame Aktivitäten entwickeln und durchführen.

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© AXEL SPRINGER, NATALIJA ZAJACIKOVA

KU LT U R

„ I CH HABE DANN AUCH SCHNELL ZUGESAGT, WEIL ICH GLAUBE, DASS ICH HIER ETWAS POSITIVES BEITRAGEN KANN.“ DAV I D P R I E TH , TE I LN E H M E R M A G I C C A R P E T S

erzählt die Projektmanagerin. Das reicht von der Vermittlung von Know-how und der Bereitstellung von Materialien bis hin zur Vernetzung mit der lokalen Kunstszene.

KÜNSTLERIN MIK A MOTSKOBILI arbeitet im Rahmen ihrer Residency im open.space u. a. an einer Video - und Klanginstallation.

KLINGENDE GESCHICHTEN. Die diesjährige Ausgabe von Magic Carpets Innsbruck steht unter dem Motto „Die Klangwelten des Dazwischen“. Dafür wurden die Künstler Mika Motskobili (entsendet vom Center of Contemporary Art in Tiflis) und Jiří Suchánek (entsendet von der Prague Biennale) eingeladen, Geschichten über und aus der Stadt mithilfe von Klängen zu erzählen. // Seit Anfang Mai sind die beiden in Innsbruck und arbeiten hauptsächlich im Wiltener open.space an Installationen und Performances, die Anfang Juni im Rahmen des Wiltener Kultursommers und des Heart of Noise Festivals präsentiert werden. Einige Teile der Installationen sind schon

entwickelt, aber was genau es am Ende zu sehen und hören gibt, ist offen und verändert sich permanent mit den Eindrücken und Erfahrungen, die die Künstler hier machen, erzählt Mika Motskobili. // Die junge Georgierin beschäftigt sich mit Themen wie Repräsentation, Medienmanipulation und Arten des persönlichen und kollektiven Widerstandes und fühlt sich wohl in Innsbruck: „Die Unterstützung ist großartig, für uns Künstler ist es wirklich ein Luxus, so umsorgt und auch in die lokale Szene integriert zu werden. Es ist ein komplexes Projekt, aber weil es sehr organisiert und glatt abläuft, sollte sich alles gut ausgehen.“ TALENTE-EXPORT. Auch heimische Talente sind Teil von Magic Carpets. Während einige lokale Künstler wie Johannes Payr (aka ludwig technique) im Rahmen der Innsbrucker Residency mitwirken, konnten mit Benjamin Tomassi, Matthias Krinzinger und David Prieth dieses Jahr gleich drei Künstler für internationale Residenzen vermittelt werden. // Für Prieth geht es im Sommer nach Georgien. „In Tiflis fließt ein großer Fluss durch die Stadt, der ist aber nicht wirklich Teil des städtischen Lebens. Es wurde schon mal ein kleines Festival organisiert, um das zu ändern, und jetzt wollen sie ein größeres

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KULT UR

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„ F ÜR UNS KÜNSTLER IST ES WIRKLICH EIN LUXUS, SO UM­ SORGT UND IN DIE LOKALE SZENE INTEGRIERT ZU WERDEN.“ M I K A M OT S KO B I LI , A RTI S T I N R E S I D E N C E

Fest machen“, erzählt er. „Es geht um Integration des Flusses und gleichzeitig auch um Bürgerpartizipation.“ Er wurde schon letzten Oktober dafür angefragt, weil er als Künstler, Veranstalter und Geschäftsführer der p.m.k die notwendige kultur- und gesellschaftspolitische Erfahrung mitbringe. „Ich habe dann auch schnell zugesagt, weil ich glaube, dass ich hier etwas Positives beitragen kann.“ // Einen Beitrag leisten wollen auch die Innsbrucker Organisatoren: „In erster Linie möchten wir

hier einfach gute Arbeit leisten und das Projekt zusammen mit allen Beteiligten und den Innsbruckern genießen“, betont Tonkovic Oberhofer, „aber vielleicht können wir damit ja auch den einen oder anderen Dialog anstoßen. Das wäre schön.“

25. Mai bis 12. Oktober 2019 Hofburg Innsbruck Kaiser Maximilian I. zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten des Hauses Habsburg.

Anlässlich seines 500. Todestages widmet die Burghauptmannschaft Österreich vom 25. Mai bis 12. Oktober 2019 ihm in der Hofburg Innsbruck eine Ausstellung.

Diese thematisiert, unter Verwendung modernster multimedialer Technik, die Persönlichkeit Kaisers Maximilian I, seine Ehefrauen, das Hofleben und Einflüsse die sein Leben prägten.

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„ I N MEINEM BERUF WILL ICH MICH AUCH FÜR WERTE EINSETZEN, DIE ICH PERSÖNLICH VERTRETE.“ JULIA ROSA PE E R, SCHAUSPI E LE RI N

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F ILM

„ ICH WILL STARKE FR AUE N S PIE LE N “ Am 2. Juni wird die Schauspielerin Julia Rosa Peer im beklemmenden Frauen­mörderporträt „Zingerle“ beim Internationalen Film Festival Innsbruck IFFI zu sehen sein – in einer ihrer wichtigsten Rollen. Wie kam’s? 6020 fragt nach.

Text: Marianna Kastlunger

J

ROLAND SILBERNAGL

EIN ERIC MARCUS WEGLEHNER FILM

Fotos: Franz Oss

JULIA ROSA PEER

BASIEREND AUF WAHREN BEGEBENHEITEN

auch ein großer Fan von Sprachen: „Sie ulia Rosa Peer hat viele Talente. sind ein Zugang zu anderen Kulturen Die gebürtige Zillertalerin war ZINGERLES LEBEN ist relativ gut dokumentier t. In und Gesellschaftsschichten“, erklärt die bereits am Tiroler Landestheater seinen Film hat Regisseur zu sehen, in der freien Szene, aber auch Eric Marcus Weglehner auch 33-Jährige. „Jede Sprache gibt uns einen einige Original zitate in die neuen Blick auf das Leben, zeigt uns vor der Kamera in TV-Produktionen wie Dialoge miteingebaut sowie neue Facetten von uns selbst und auch „Geteilte Heimat”, „Das Jüngste Gericht“ alte Originalfotos und das handschrif tliche Geständnis. in unserer Muttersprache erfinden wir oder „Der Winzerkönig“. Bevor sie 2005 uns immer wieder neu. Da bin ich ein unter 1.000 Bewerberinnen für die Rolle ziemlicher Nerd und bemühe mich, in meinen Rollen der Mona in „In drei Tagen bist du tot“ ausgewählt wurde, war sie bereits in der Filmbranche tätig, etwa sprachliche Feinheiten herauszuarbeiten“, fährt sie enthusiastisch fort. am Berliner Set von „V for Vendetta”. „Ich war mal ein Gothic Girl, das erste muslimische Gretchen, // Für die deutsche Synchronfassung der AmazonNannerl Mozart, Terroristin und Traumforscherin“, Serie „The Widow“ und Guy Ritchies „King Arthur” ergänzt sie noch weitere abwechslungsreiche Perfor- hat sie sich beispielsweise einen französischen Akmances. Dass sie so unterschiedliche Rollen spielen zent zugelegt. Ihr nächstes Projekt? „Eine Nebenrolle durfte, war ihr Glück, ist sie überzeugt: „Ich bin in ‚Die Toten von Salzburg‘, die Folge wird den Titel neugierig. Ich verlasse gerne meine Komfortzone und ‚Schwanengesang‘ haben.“ Außerdem war sie vor ein versuche, aus allen Aufgaben immer das Bestmögpaar Monaten in Guatemala unterwegs, wo sie ein liche rauszuholen. Dank eines gewonnenen StipenTheaterfestival an einer öffentlichen Schule realisiert diums konnte sie 2012 auch für eine zweijährige hat. Julia Rosa Peer ist also eine offene, angenehm Schauspielausbildung am William Esper Studio nach bodenständige Person. Das mit dem verlassen der New York ziehen. „Dort lernte ich endlich Comedy zu Komfortzone glaubt man ihr aufs Wort. spielen“, sagt sie grinsend.

MISSION MIT HALTUNG. // Heute lebt sie in Berlin und Innsbruck, ist nicht Als sie erfuhr, dass Eric Marcus Weglehner an einem nur Schauspielerin, sondern auch Autorin, ModeraFilmprojekt über den Tiroler Mörder und Sexualstraftorin und Synchronsprecherin. Und als Linguistin „ZINGERLE“ MIT ROLAND SILBERNAGL, JULIA ROSA PEER, RICARDO ANGELINI, MARTIN LEUTGEB, MONICA ANNA CAMMERLANDER, EVELYN PLANK, EVA KUEN, ISABELLA JESCHKE, TERESA MARIE PLONER, JIMMY MAIR, JASMIN MAIRHOFER, ANDREAS HARTNER, MARCO BORIERO, ANGELO CONA, MARLEN BADER, ALEXANDER LINHARDT UND PETER MITTERRUTZNER REGIE & DREHBUCH ERIC MARCUS WEGLEHNER KÜNSTLERISCHE ASSISTENZ OLIVER BERNAUER BILDGESTALTUNG FRANCO MARCO AVI, DOMINIK MAYER SZENENBILD CHRISTIAN TABAKOFF KOSTÜM CHRISTIAN ALFRED KAHRER MASKE WERNER HÖFLING TON & SOUNDDESIGN MARTIN ROHRMOSER TONMISCHUNG MARTIN LÖCKER SCHNITT BENEDIKT RUBEY MUSIK CHRISTOPH STOCK GRADING WILLI WILLINGER KO-PRODUZENT LUKAS VALENTA RINNER PRODUKTIONSLEITUNG MATTHIAS MAYR HERSTELLUNGSLEITUNG GUDRUN WEGLEHNER-AUBÖCK PRODUZENTEN GUDRUN WEGLEHNER-AUBÖCK, ERIC MARCUS WEGLEHNER EINE PRODUKTION DER MELENCOLIA FILMGROUP IN KO-PRODUKTION MIT DER NABIS FILMGROUP GMBH

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nur passive Rollen verkörpern: „Ich will vorhandene Erzählweisen sicher nicht als komplett falsch darstellen, aber hinterfragen. Und es geht auch nicht darum, eine endgültige Meinung zu bilden, sondern Denkprozesse anzuregen.“ Das Ganze freilich auch im Sinne der #MeToo-Bewegung, die laut Peer erst gezeigt hat, wie viel Bewusstseinsbildung und Arbeit der Gesellschaft noch bevorstehen. Lauter Aspekte und Überlegungen, die in ihre Performance als Ida Hofer in „Zingerle“ miteinflossen und diese zu Peers wichtigster Rolle machten.

„ICH BIN NEUGIERIG. ICH VERLASSE GERNE MEINE KOMFORTZONE UND VERSUCHE, AUS ALLEN AUFGABEN IMMER DAS BEST­ MÖGLICHE RAUSZUHOLEN.“ JULIA ROSA PE E R, SCHAUSPI E LE RI N

EMPATHY IS THE KEY. Ein Film über einen Frauenmörder, der zudem zum Großteil auf wahren Begebenheiten basiert, ist auf den ersten Blick schwer mit emanzipatorischen An­ liegen vereinbar. In „Zingerle“ sind auch Gewaltszenen mit Provokationspotenzial zu sehen. In Kombination mit gefühlvolleren Momenten dienen diese aber auch einer mehrdimensionalen, realistischen Darstellung des Täters. // Die Figur der Ida Hofer ist im Gegensatz zum Rest der Geschichte fiktional, wurde aber als dringend notwendiger Gegenpol zum Täter eingebaut.

Um diese Frauenperspektive glaubhaft einzubauen, hat sich Peer sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt, lange und offen mit Psychologinnen und Betroffenen gesprochen. Dazu sagt sie: „Wir sind vielfach der Meinung, wir könnten Täter-Opfer-Beziehungen verstehen. Allerdings ist diese viel komplexer, als wir glauben. Die Wissenschaft setzt sich damit zwar auseinander, aber davon kommt kaum was im nicht akademischen Diskurs an.“ Ihren kleinen, aber hoffentlich wertvollen Beitrag will Peer also mit Ida leisten, die im Film von ihrer Gewalterfahrung berichtet und

täter Guido Zingerle arbeiten würde, kontaktierte sie den jungen Regisseur, um mehr über das Projekt zu erfahren (s. Factbox für alle Infos zum Film). Darauf bot er ihr die weibliche Hauptrolle an, die sie prompt annahm: „Ich habe das Gefühl, dass es Bedarf für Filmstoffe gibt, die sich mit zeitgenössischen Inhalten in Tirol auseinandersetzen“, stellt sie fest. Dass sie mit der Rolle der Ida Hofer auch die Missbrauchsthematik einbringen konnte und wollte, verwandelte ihre schauspielerische Mitarbeit in eine regelrechte Mission: „In meinem Beruf will ich mich auch für Werte einsetzen, die ich persönlich vertrete. Ich will starke Frauen spielen, die ich auch im echten Leben sehen möchte“, sagt sie. Eine Botschaft, die für Peer stärker im Vordergrund steht als ihre persönlichen Karriereambitionen. Es sei nämlich wichtig zu überlegen, wie man welche Art von Geschichten erzählt und wie diese ein Publikum und die kommenden Genera­ tionen prägen. // „Bestimmte Stereotype sind tief in uns drin, weil sie uns immer wieder erzählt wurden“, gibt sie zu bedenken. Und verweist auf Frauenfiguren, die

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DIE FIGUR DER IDA HOFER (gespielt von Julia Rosa Peer) steht im Film stellver tretend und solidarisch für die Opfer Zingerles.

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einen emanzipatorischen Twist reinbringt. Die Figur stellt die Dimension ihres Leidens klar und lässt sich trotzdem nicht auf eine Opferrolle reduzieren, hofft Peer: „damit man im realen Leben genauer hinhört, wenn Betroffene ihre Geschichte erzählen.“

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„ZINGERLE“ Das 40-minütige Drama zeigt die Geschichte des Sexualverbrechers und Mörders Guido Zingerle (Roland Silbernagl) im Tirol und Südtirol der 1950er-Jahre. Der Kriminalfall war damals einzigartig und schockierte die Öffentlichkeit sehr. „Sei brav, sischt holt di da Zingerle“, lautete noch Jahre später ein äußerst derber, aber gängiger Spruch, um unartige Kinder einzuschüchtern.

Der Film dringt tief in Guido Zingerles Innerstes und versucht, ein Psychogramm des Täters zu zeichnen.

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Der Film feierte am Manchester Film Festival seine Weltpremiere und wird am 2. Juni um 19.45 Uhr erstmals in Österreich gezeigt, und zwar beim IFFI im Leokino. Julia Rosa Peer wird auch anwesend sein und anschließend Fragen aus dem Publikum beantworten.

Mehr Infos unter www.iffi.at oder www-zingerle-film.at

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„ V OM SPIELABLAUF UND DEN REGELN HER IST SPIKEBALL RELATIV ÄHNLICH WIE BEACHVOLLEYBALL. VON DER DYNAMIK HER IST ES ABER EHER MIT BADMINTON ODER TISCHTENNIS VERGLEICHBAR.“ J U LI A N H O L Z H E I M E R , S P I K E B A LLE R U N D S TU D E NT

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T RE NDSPORT SPIKE BALL

AUFSCHL AG! Vier Leute, die um eine Art Mini-Trampolin herumspringen und abwechselnd einen Ball darauf schmettern: Sobald das Wetter mitspielt, trifft man zurzeit in ganz Innsbruck auf Menschen, die Spikeball spielen.

6020 hat sich die neue Trendsportart genauer angesehen.

Text: Andreas Marksteiner

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om Spielablauf und den Regeln her ist Spikeball relativ ähnlich wie Beachvolleyball. Was die Geschwindigkeit und Dynamik des Spiels betrifft, ist es aber eher mit Badminton oder Tischtennis vergleichbar“, sagt Julian Holzheimer. Der begeisterte SpikeballSpieler, der International Business and Management am MCI studiert, hat die Trendsportart schon vor einigen Jahren für sich entdeckt. // Interessant mache Spikeball vor allem, dass es relativ leicht und schnell zu erlernen sei und man so gut wie keine körperlichen oder technischen Voraussetzungen mitbringen müsse, meint Holzheimer: „So kann man mit Leuten aus verschiedensten Sportrichtungen gemeinsam einen Sport machen.“ Trotzdem gehe die kompetitive Komponente nicht verloren.

Mitunter gehe es „schon auch richtig zur Sache“, lacht Holzheimer.

DIE REGELN

SPIELPRINZIP. Gespielt wird Spikeball in Teams. Abwechselnd schlagen die aus je zwei Spielern bestehenden Mannschaften einen Gummiball

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Spikeball wird Zwei Teams regeltechnisch mit je zwei gespielt wie Spielern Volleyball. spielen gegeneinander.

// Fotos: Axel Springer

möglichst so auf ein sich knapp über dem Boden befindendes Netz, dass der Gegner den Ball entweder nicht mehr erwischt oder er es nicht mehr schafft, ihn innerhalb der drei erlaubten Kontakte zurück aufs Netz zu befördern. Jedes Mal, wenn der Ball übers Netz gespielt wird, wechselt das Ballrecht. Gespielt wird für gewöhnlich so lange, bis ein Team 21 Ballwechsel für sich entscheiden konnte.

EINFACH, ABER TEUER. Ein großer Vorteil von Spikeball und wohl auch ein Grund, warum es sich gerade im urbanen Raum immer größerer Beliebtheit erfreut, ist die Einfachheit, was die be­nötigte Ausrüstung und Infrastruktur betrifft. Billig ist die Anschaffung mit knapp 80 Euro für ein über ein paar Plastikröhren gespanntes Netz plus ein paar Bälle zwar auch nicht.

Hat man sich die Ausrüstung aber erst mal angeschafft, ist man jederzeit startklar. // Wer andere beliebte Freizeitsport­ arten wie Beachvolleyball oder Tischtennis schnell mal irgendwo in der Stadt spielen möchte, ist darauf angewiesen, dass Plätze dafür vorhanden und auch frei sind.

JULIAN HOLZHEIMER (LI.) und sein Spikeball-Team

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Das Spielfeld ist nicht auf eine Seite begrenzt.

Alle Arten der Ballberüh­ rungen sind erlaubt.

Jedes Team hat pro Angriff drei Ballkontakte (weniger als drei Berührungen sind erlaubt).

Der Ball muss nach dem Angriff vom Netz runter­ springen.

Gegnerische Spieler dürfen nicht behindert werden.

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TR E N D S P O RT S PIKEB ALL

Die Meisterschaft Übrigens ist Spikeball auch eine Disziplin bei den Tiro­ ler Akademischen Meister­ schaften. Gespielt wird am 15. Juni, Anmeldeschluss ist am 13. Juni. Infos gibt’s auf der USI-Website.

BEWEGUNGSFREIHEIT: Während eines Ballwechsel s dür fen sich alle Spiele frei um das Net z herum bewegen.

Das für Spikeball benötigte, sehr leichte Netz mit nicht ganz einem Meter Durchmesser hingegen ist schnell auf eine zum Spielen geeignete Wiese oder in einen Park transportiert.

Foto: Innsbruck Tourismus Fotograf: Tommy Bause

DENKSPORT. Auch wenn das Netz an sich also nicht viel Raum einnimmt, ein wenig Platz rund um das kreisförmige Netz sollte man dann aber doch einplanen. Im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Sportarten ist das

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Spielfeld beim Spikeball nämlich nicht begrenzt. Solange ein Ball erlaufen werden kann und man es schafft, ihn wieder zurück aufs Netz zu befördern, geht der Ballwechsel weiter. // Zudem ist das Spielfeld nicht in zwei Hälften für die jeweiligen Teams unterteilt. Alle vier Spieler können sich frei um das Netz herum bewegen. Sie dürfen sich dabei lediglich nicht gegenseitig behindern. All das führt nicht nur zu vielen Richtungswechseln und dazu, dass das Spiel auch körperlich fordernd werden kann. Das richtige Positionieren, schon bevor der Gegner seinen Zug gespielt hat, wird dadurch ebenfalls sehr wichtig – wie Julian Holzheimer erklärt; „Man muss voraus­denkend spielen!“

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Text: Rebecca Müller

om 12. bis 16. Juni macht Crankworx zum dritten Mal Station in Innsbruck. „Der Tourstopp in Innsbruck ist heuer der einzige in Europa“, erklärt Georg Spazier, Geschäftsführer bei innsbruck-tirol sports und OK-Chef bei Crankworx in Innsbruck. Weitere Stationen sind: Rotura in Neuseeland und Whistler in Kanada. // Heuer findet das seines Zeichens größte Gravity-Mountainbike-Festival der Welt bei seinem Gastspiel in der Landeshauptstadt, zum ersten Mal nur in Mutters und beim Speichersee im Bikepark Innsbruck statt – in den letzten zwei Jahren waren die Athleten auch auf der Downhill-

Strecke in Götzens unterwegs. „Durch die neuen Kurse in Mutters rücken wir die Sportbewerbe näher zusammen und sorgen so für noch mehr Festivalflair“, verspricht Spazier.

NEUE DISZIPLIN. Neu im Programm ist in diesem Jahr der Dual Slalom, bei dem jeweils zwei Athleten gleichzeitig direkt nebeneinander denselben Kurs bewältigen müssen. Los geht’s am Mittwoch aber erst einmal mit den Whip-Off Championships beim Speichersee im Bikepark Innsbruck. Der Dual Slalom steht am Donnerstag auf dem Plan – später am selben Tag noch die Pump

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„DURCH DIE NEUEN KURSE IN MUTTERS RÜCKEN WIR DIE SPORTBEWERBE NÄHER ZUSAMMEN UND SORGEN SO FÜR NOCH MEHR FESTIVALFLAIR.“ G E O R G S PA Z I E R , G E S C H Ä F T S F Ü H R E R B E I I N N S B R U C K-TI R O L S P O RT S U N D O K- C H E F B E I C R A N K W O R X

Track Challenge. Am Freitag sind beim Speed & Style dann Geschwindigkeit und Stil gefragt. // Zuschauer und Fans freuen sich aber nicht nur auf die Superstars der Szene und hochkarätige Bewerbe, sondern auch auf das bewährte Rahmenprogramm mit diversen Side-Events, Workshops für Kinder und Jugendliche, eine Expo & Demo Area mit den neuesten Trends aus dem BikeBereich und Partys in der Stadt.

FÜR DIE, DIE CRANKWORX NICHT KENNEN. Crankworx gilt als größtes Festival im Gravity-Mountainbiken, also aller abfahrtsorientierten Mountainbike-Disziplinen weltweit. Internationale Fahrer kämpfen dabei um die Titel „King und Queen of Crankworx“. Wer am Ende der Saison die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt. Teils geht es bei den Bewerben um Geschwindigkeit, teils um Style, teils um beides. // Seit der Premiere in Innsbruck 2017 erfreut sich das Festival zunehmender Beliebtheit – nicht nur in der Bike-Community. Innsbruck hat sich das Event mit dem langfristigen Ziel geholt, das Bike-Angebot für Einheimische und Gäste auszubauen und somit den Anschluss an andere BikeRegionen zu schaffen.

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rankworx“ mag im ersten Moment zwar hart klingen, in Wahrheit verbirgt sich dahinter aber ein Festival für die ganze Familie: Athleten pushen sich gegenseitig zu Höchstleistungen und zeigen spektakuläre Tricks.

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oller Durchzug von der Ampel weg, Beschleunigung auf dem Niveau einer Großen: Die brandneue Vespa Elettrica macht in der Mopedversion in der Stadt einen Mordsspaß, auch weil sie insgesamt nicht mehr emittiert als ein leises Surren. // Dazu besitzt sie ein kräftiges, gleichzeitig gutmütiges und berechenbares Ansprechverhalten, das in dieser Qualität wohl nur ein erfahrener Großserienhersteller seinem ersten E-Roller mitgeben kann. Auch beim Bremsen befindet sich die neue E-Vespa auf hohem Niveau: Eine zweistufige, sehr gut

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abgestimmte Rekuperation spült nicht nur neue Kraft in die LitiumIonen-Akkus, sie macht das händische Bremsen in vielen Fällen auch obsolet.

ZIEHT WIE SAU. Bis rund 30 km/h zieht die Vespa Elettrica dank hohem Drehmoment mit (fast) jeder 125er mit und lässt dabei jeden Ampelschnarcher weit hinter sich. Die nächsten 20 km/h bis Tacho 50 geht sie es dann etwas gemächlicher an. Federungskomfort und Fahrwerk befinden sich auf hohem Niveau und dürften auch dem größten Roller-Nerd

MOBIL STROM keinen Grund zur Beanstandung geben. Die angegebenen 100 Kilometer Reichweite reduzieren sich im Alltag auf rund 70 bis 80 Kilometer, was zunächst nach wenig klingt. Da die Vespa Elettrica aber vor allem innerstädtisch und im Flachen eingesetzt werden sollte, reicht das locker, umso mehr, da sie sich in vier Stunden wieder voll aufladen lässt.

ALLES SUPER? JEIN! Alles super also? Nicht ganz! Der Vespa-E-Roller-Spaß findet dann ein abruptes Ende, wenn er auf zwei Begrenzungen trifft: ein schmales Monatsbudget und Berge. // Der Preis der Mopedver­ sion beträgt abzüglich Förderung durch den Importeur und abzüglich Umweltförderung immer noch schmerzhafte 5.920 Euro.

Die ebenfalls erhältliche 125er-­ Version ist noch einmal teurer, aber kaum schneller.

LADEK ABE L UND AKKUS sind f ix integrier t und können nicht entnommen werden. Ein Halbschalen- Helm f indet unter der Sit zbank dennoch Plat z.

Zum Vergleich: Eine mit nahezu identer Karosserie aufgebaute Benzin-Vespa Primavera 50 4T kommt 2.700 Euro günstiger, auch eine gute Primavera 125 bekommt man schon unter 5.000 Euro. Mit Letzterer ließe sich dann auch komfortabel auf den Lanser See fahren, was mit der Elettrica nur echten Frohnaturen angeraten werden kann. Im One-Man-Betrieb fällt der digitale Tacho bergauf auf

Mei Berater bleibt am Ball, von Amlach bis ins Zillertal.

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unter 20 km/h, was bei voller Beladung passiert, mag man sich dann gar nicht mehr vorstellen.

ROLLERN WIE KEINE ANDERE. Kaum ist die Vespa Elettrica wieder zurück auf der Ebene, zeigt sie allerdings ihr volles Talent: derart entspannt zu gleiten, wie es vor ihr wohl noch keinem Roller in der langen Geschichte dieser Fahrzeuggattung je gelungen sein dürfte.

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„LANGE NACHT DER MUSIK“ Wenn Marching Bands, Rhythm’n’Blues-, Soul-, Funk-, Dixieland-, Spiritual- und Gospel-Bands in Innsbruck Station machen, dann herrscht wieder Südstaatenfeeling in der Stadt.

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as New Orleans Festival vom 18. bis 21. Juli 2019 zieht die Innsbrucker bereits zum wiederholten Male in seinen Bann mit einem Rhythmus, dem man sich einfach nicht ent­ ziehen kann. // New Orleans ist nicht nur die Wiege des Jazz, sondern auch eine Partnerstadt von Innsbruck.

Augenfälligstes und vergnüglichs­ tes Zeichen dieser Städtepartner­ schaft ist das jährlich stattfindende New Orleans Festival, das das Sommerfeeling der Metropole am Mississippi-Delta nach Innsbruck bringt. Innsbruck verbindet mit

New Orleans eine langjährige Städtepartnerschaft. Auch die Uni­ versität Innsbruck und die Univer­ sität in New Orleans praktizieren eine intensive Partnerschaft, die über den Sommer einen Studen­ tenaustausch vorsieht. // Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr findet zum zweiten Mal im Rahmen des Festivals eine „Lange Nacht der Musik“ am Donnerstag, den 11. Juli 2019, statt. Unter dem Motto „Eine Nacht – eine Stadt – viel Musik“ wird Innsbruck zum Hotspot der einheimischen Musikszene.

Der musikalische Bogen spannt

sich dabei so vielfältig wie die Würze eines Jambalayas. Garant dafür sind der Mastermind Markus Linder sowie Andy M. Veith, die beide für die musikalische Gestal­ tung an diesem Abend verantwort­ lich zeichnen. // Die Innsbrucker Innenstadt verwandelt sich in einen einzigen großen musikalischen Schmelz­ tiegel. Über zehn Innenstadtlokale öffnen ihre Pforten und laden zu diesen typischen Südstaatenklän­ gen ein. Während des Programms werden neben einer erlesenen Aus­ wahl an Musikern die Besucher zum Mitgrooven, Mitsingen und Tanzen eingeladen. Auch kulina­ rische Genüsse warten darauf, entdeckt zu werden. Da bekommt der Begriff „Lokalwechsel“ eine ganz neue Bedeutung.

Los geht’s ab 18 Uhr in den teilnehmenden Betrieben. Alle Locations, den Timetable, die teil­nehmenden Musik­gruppen sowie weiter­führende Infos unter www.neworleansfestival.at

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KINO

PSYCHO I M ALL „High Life“ ist ein Raumschifffilm der anderen Sorte: Statt Sternkreuzer-Schlachten zeigt er die irrlichternden Psychogramme von Menschen in Extremsituationen.

Kritik: Klaus Erler

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as All ist unendlich, kalt und leer, die Erde fern: Der Astronaut Monte und seine kleine Tochter Willow treiben an Bord des eigenartig kubischen Raumschiffs „7“ durch ein fernes Sonnensystem. So beginnt „High Life“, der erste englischsprachige Film der französischen Regisseurin Claire Denis.

High Life Science-Fiction, Drama. Deutschland, Frankreich, GB, Polen, USA 2018. 110 Minuten.

Regie: Claire Denis Mit: Robert Pattinson, Juliette Binoche

DESOLATES CHAOS. Rasch zeigt sich, dass hier im Weltraum so einiges nicht stimmt: Warum besteht die Besatzung nur aus zwei Menschen? Wo blieb die restliche Crew? Warum herrscht im Inneren des Raumschiffs statt klinischer Sauberkeit ein desolates Chaos? Und vor allem: Wie kommt ein Kleinkind, das noch nicht gehen kann, ins All? Um all diese Rätsel zu lösen, lässt sich Claire Denis fast zwei Stunden Zeit. // Ausgestattet mit einem herausragenden Schauspielerensemble, das nicht nur den qualitativ längst seiner Teenie­starrolle entwachsenen Robert Pattinson umfasst, sondern auch die grandios spielende Juliette Binoche, entrollt Denis einen dystopischen Zukunftsthriller, der in seiner Enthüllung

der menschlichen Natur teilweise nur schwer zu ertragen ist.

GRENZENLOSE EINSAMKEIT. Der Soundtrack zu „High Life“ kommt von Stuart A. Staples von den „Tindersticks“.

Seine sanft-düstere Musik bleibt immer im Hintergrund. Atmosphärisch sind Staples Klänge jedoch essenziell für die dunkle Stimmung, in die konzentrierte Zuseher mit Fortdauer des Films langsam versinken.

Und sie passen in ihrer weltfernen Verträumtheit perfekt zu einem Protagonisten auf dem Weg in die Isolation, während er versucht, nicht völlig den Verstand zu verlieren. Damit behandelt „High Life“ auch kein typisches Zukunftsthema, sondern ein zutiefst menschliches. // So ist es auch nur folgerichtig, wenn die Regisseurin darauf besteht, dass „High Life“ eigentlich „kein Science-FictionFilm ist, auch wenn es eine gesunde Dosis Fiktion gibt ... Der Film spielt im Weltraum, ist aber sehr geerdet.“ Die Erde entfernt sich jedoch mit jeder Filmminute weiter von Raumschiff und Zuseher, und übrig bleibt grenzenlose Einsamkeit.

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GANZ GROSSES KINO BRITT-MARIE WAR HIER Tuva Novotny, S, 2019, Komödie (ab 14. 6.)

Als die 63-jährige Britt-Marie am Krankenhausbett ihres Mannes ankommt, lernt sie auch dessen Liebhaberin kennen. Tief bestürzt entscheidet sie sich, ihn zu verlassen, in das kleine Städtchen Borg zu ziehen und den einzigen Job anzunehmen, der ihr angeboten wird: Fußballtrainerin einer Nachwuchsmannschaft.

Britt-Marie sieht sich als „alte Schachtel“ und ihr Selbstbewusstsein lässt zu wünschen übrig. Doch nach und nach wird ihr klar, dass das Leben für sie noch nicht vorbei ist.

KAVIAR Elena Tikhonova, A, 2019, Komödie (ab 13. 6.)

Der Russe Igor hat Geld. Und zwar so viel, dass er auf der Wiener Schwedenbrücke eine Villa bauen möchte. Als Nadja, seine Dolmetscherin, Wind davon bekommt, erzählt sie es ihrer besten Freundin Vera und ihrer Babysitterin Teresa.

Machenschaften schmieden und Leute hintergehen, so wie es der russische Oligarch tut, wollen sie auch. Also machen sie sich an die Arbeit.

LONG SHOT Jonathan Levine, USA, 2019, Komödie (ab 19. 6.)

Charlotte Field ist amtierende US-Außenministerin, Fred Flarsky ein kompromissloser Politikreporter mit Hang zur Exzentrik. Bei einem Empfang lernen sie sich kennen beziehungsweise treffen sich wieder.

Denn: Charlotte war einst Freds Babysitterin. Als die Außenministerin die Gelegenheit bekommt, für die Präsidentschaft zu kandidieren, holt sie sich Fred als Redenschreiber an Bord. Die beiden scheint aber weit mehr als nur ihre Vergangenheit zu verbinden.

SUNSET László Nemes, H/F, 2019, Drama (ab 14. 6.)

Auf der Suche nach Erklärungen kommt Iris Leiter in

© FOCUS FEATURES, 2019 TWENTIETH CENTURY FOX FILM CORPORATION

DI E 60 20 - F I LM-KU RZ KRIT IKE N

THE DEAD DON’T DIE .

Drei Polizisten im Kampf gegen Zombies

Trash des Monats MEN IN BLACK INTERNATIONAL F. Gary Gray, USA, 2019, Sci-Fi, Komödie (ab 17. 5.)

Außerirdische sind bösartig, hinterlistig und führen nichts Gutes im Schilde. Die Einzigen, die die Welt vor ihnen beschützen, sind smarte junge Männer (im neuen Film ist eine Frau dabei) in schwarzen Anzügen, mit flotten Sprüchen und riesigen Kanonen. Die Produzenten hoffen, dass das Konzept aus 1997 (!) immer noch funktioniert. Geworben wird außerdem damit, dass hier die Macher von „The Fast and the Furious 8“ am Werk sind, was, wenn man möchte, dass viele Zuschauer kommen, eher geheim bleiben sollte.

Polizisten müssen daher ihr Bestes geben, um die Angriffe abzuwehren. Unterstützt werden sie dabei von einer schwertschwingenden Schottin aus dem Leichenschauhaus.

Budapest an. Hier gehörte ihren Eltern einst ein Laden, den sie erfolgreich betrieben, in dem aber auch ihr Leben endete. Nachdem sie vom neuen Ladenbesitzer Oskar Brill abgewiesen wird, muss sie neue Wege suchen, um mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden. Sie kommt dabei Geheimnissen auf die Spur und begibt sich in große Gefahr.

TOLKIEN Dome Karukoski, USA, 2019, Biografie (ab 21. 6.)

J. R. R. Tolkien wird zum Waisenkind und findet bei seinen Freunden und in seiner Liebesbeziehung mit Edith Halt. Das Leben des jungen Mannes wird aber durch den Ersten Weltkrieg aus den Fugen geworfen. Aus seinem Lebensumfeld wächst mit der Zeit eine faszinierende Geschichte heraus.

G E WI N N S PI E L

THE DEAD DON’T DIE Jim Jarmusch, USA, 2019, Horrorkomödie (ab 13. 6.)

Eigentlich wäre das Leben im kleinen, beschaulichen Städtchen Centerville friedlich.

Doch plötzlich tauchen Leichen aus den Gräbern des örtlichen Friedhofs auf und gehen ihren ehemaligen Hobbys nach: Da sitzt ein Untoter und trinkt Kaffee, dort eine Untote mit einem Gläschen Chardonnay.

Doch machen sie auch Dinge, die Zombies eben so tun. Drei

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S E R I EN-T I P P KOHLRABENSCHWARZ TRIFFT AUF SPANNEND.

Jen Harding (Christina Applegate) hat ihren Mann bei einem Unfall mit Fahrerflucht verloren. Und das macht die resolute Immobilienmaklerin hauptsächlich wütend. Weil die Polizei keine Anhaltspunkte hat, um den oder die Täter ausfindig zu machen, macht sie sich nachts selbst auf den Weg und sucht nach beschädigten Autos.

Bei einer Trauergruppe lernt sie die leicht esoterisch angehauchte Judy Hale (Linda Cardellini) kennen. Die beiden unglei-

PATS C H E N K I N O

I N G LO U R I O U S B A S TE R D S D O N N E R S TA G , 1 3 . J U N I , V O X , 22 . 5 5 U H R

Der Film erzählt über verschiedene Erzählstränge den Versuch einer Gruppe Männer, von ihren Feinden Basterds genannt, Nazis zu jagen bzw. in einem kleinen, französischen Kino den Führer und seine engsten Mitstreiter zu ermorden.

Dabei sind sie nicht die Einzigen, die es auf Hitler abgesehen haben. Wie quasi alle Filme von Quentin Tarantino ist auch Inglourious Basterds sofort zum Kultfilm avanciert. Dafür sorgen unter anderem Brad Pitt als Nazijäger und Christoph Waltz als Bösewicht. Waltz hat für seine Darstellung des Standartenführers Hans Landa einen Oscar, einen Golden Globe und die Auszeichnung als bester Schauspieler in Cannes abgestaubt.

„DEAD TO ME“ 1. Staf fel, Net f lix

OHRENSCHMAUS

SCHÖN TRAURIG The National: „I Am Easy to find“, 4AD

Wer Gute-Laune-Musik sucht, war bei The National schon immer an der falschen Adresse; das ändert sich auch auf „I Am Easy to Find“ nicht. Mit Album Nummer 8 betritt die konstant gute, konstant melancholische Indie-Rock-Band aus Cincinnati trotzdem Neuland: Die Mitarbeit von Regisseur Mike Mills, der den zum Album gehörenden gleichnamigen Kurzfilm mit Alicia Vikander gedreht hat, und die grandiosen Gastsängerinnen, die in vielen der Songs die Hauptrollen übernehmen, sorgen für eine neue, überraschende Dynamik. Wenn Melancholie so schön klingt, ist ausgelassene Fröhlichkeit wirklich irgendwie unnötig.

chen Frauen freunden sich an und spielen bald eine wichtige Rolle im Leben der jeweils anderen. Neben Trauer und Verlust kommen in „Dead to me“ auch andere ernste Themen wie Brustkrebs oder toxische Beziehungen auf den Tisch.

Die neue Serie von Netflix kommt zunächst als gut geschriebene und gut gespielte (gilt für Haupt- wie Nebenrollen) schwarze Komödie daher – und dann überraschend mit einer ordentlichen Portion Spannung.

Genau diese Mischung macht sie zu absolutem Binge-Watching-Material.

Z I P P E -Z AP P E

Aus dem Tagebuch eines TV-Junkies

Sehen und schämen Seit kurzem hat es also auch das österreichische Fernsehen. Die Dating-Doku, bei der man Singles beim ersten Date zusehen kann. Ein Muss für alle Hobby-Psychologen.

Es läuft so wie bei der deutschen Variante, aber dann halt doch wieder nicht. ATV sendet mittwochs zur Prime-Time „First Dates Austria“.

Das Konzept ist einfach: Zwei Singles haben ein erstes Date und kommentieren zwischendurch das Verhalten des jeweils anderen. Am Ende entscheiden beide, ob sie sich noch ein zweites Mal treffen wollen. Während es beim deutschen „First Dates“ in einem von fünf Fällen zu einer positiven Entscheidung kommt, wählen die österreichischen Jungpärchen in vier von fünf Fällen eine zweite Runde.

Leider sind Gastgeberin Natascha und Barkeeper Marcus nicht so charmant, wie sie es gerne wären und wie es das Konzept vorsehen würde. Trotzdem macht es Spaß, wildfremden Leuten beim Daten zuzusehen und sich ein bisschen fremdzuschämen.

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Immer das Gleiche: Haben den die Deutschen seit 1990 wieder gemeinsam zu löffeln?

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Nicht mehr blickdicht: Trick des Davonrenners?

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Das Dokument ist Handlung-smäßig und enthält ge-Bild-det nackte Tatsachen

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Frisch im Juni: Unter ihr leiden vor allem Widder und Co. nach der Schur

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Zum Glück gibt’s da oben was: „Kalt ist’s, doch ich hab im Schrank, / noch eine Jacke … … …!“ (3 W.)

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Bevor er tät Teil des Erwachsenwerdens wird dir in ihm in London Bier ausgeschenkt

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Der Investor nimmt auch den Steg ins Visier

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Wie die größte deutsche Insel maßregeln

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Entwä-SS-erte Meeresbrandung ist krankhaftes Zipperlein

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In Europa Stadt-lich liegt’s dir wie Kleinfluss zum Borgen im Ohr

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Die Verabschiedung klingt für den Briten fast wie eine Kaufaufforderung

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Auf diese Weise flach und zwar jetzt (1 – 2W.)

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So schmierig kann sich auch nur Leo verdrehen

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Seltsam (!), sind solche Angewohnheiten besitzanzeigend?

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6 0 20 E XKLU S I V!

N AC H E - S CO OTE R - S C H O C K Darauf fährt Innsbruck künftig ab: Innsbruck ist – neben den E-Rollern, für die unsere Experten aber nur einen Wert von 0,2 Scootern pro Yuppie errechnet haben – auf der Suche nach den abgefahrensten Geräten, mit denen man künftig durch die Stadt cruisen darf.

DER LINKS-ROLLER Österreichs Rechte brennt: Deshalb kann man sich mit diesem fantastischen Tool jetzt fortbewegen, indem man permanent nach links rollt. Ärzte haben festgestellt, dass der sogenannte „LinksRoller“ durch die Zentrifugalkraft sogar effizient braune Scheiße aus dem Kopf drängt.

ROLLER „NAPOLEON“ Mit dem schnittigen, ökologisch möglicherweise bedenklichen Roller „Napoleon“ können sich alle Bürger, die am nach dem Regenten benannten Komplex leiden, wieder sicher fühlen auf dem Radfahrstreifen.

DAS QUAD-RAD Als das offizielle Wahl­ kampf-Fahrrad der Sozial­ demokraten hat sich das „Quad-Rad“ zwar nicht bewährt, die Entwickler dieses Fahrzeuges ver­ sprechen aber große Resultate, vor allem, wenn man im FitnessStudio dauernd auf den leg-day pfeift.

DER POLIZEI-ROLLER Aus dem scheidenden blauen Innenministerium wurden 6020 exklusive Blaupausen für die neuen Polizei-E-Roller zugespielt.

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DER GRÜN-WAGEN Unter den PKWs gilt der „Grün-Wagen“ als das umweltfreundlichste Gefährt, das jemals gebaut worden ist. Leider liegt die Effizienz des Wagens durch das Fehlen eines Motors und wegen der kaputten Reifen seit einiger Zeit unter vier Prozent – bis jetzt.

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WA S S I E SCHON IMMER Z U F R AG E N G E WA G T HABEN, ABER NIE WISSEN W O L LT E N .

E S SAY

ABFLUGSMENTALITÄT Und Ankunftshallenatmosphäre von Johannes F. Park

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an muss sagen: So eine Staatskrise wird ja Das Umarmungsphänomen lässt sich zum Beirelativ schnell zu einer ziemlich unspektaspiel hervorragend an der Universität beobachten. kulären Angelegenheit. Du wachst morgens Grundsätzlich möchte ich festhalten: Man lernt ja genauso kaputt auf und der Geschmack von totem Tier so ungeheuer viel an der Uni. Ganz besonders über treibt dich an die Zahnbürste. Was du denkst, während das Sozialverhalten junger Erwachsener. Als mir die deine Hochleistungsphilips dir die Knabberleiste Umarmungshäufigkeit im zeitgenössischen studenpoliert, ist: Scheiße, mein Lieblingspullover ist in der tischen Milieu erstmals aufgefallen ist, dachte ich ja Wäsche. Was du nicht denkst, ist: Hoffentlich übernoch: Da muss ein berüchtigter Professor mächtig steht mein geliebtes Österreich diese bei der Benotung gewütet haben.

Krisensituation. So du dich in einem Doch geht es in der Regel gar nicht ES WIRD HEUTZUTAGE um Trostspendung angesichts übler psychischen Ausnahmezustand befindest, dann weil Montag ist, aber JA WAHNSINNIG VIEL Zensuren, und auch dass einem sicher nicht wegen einer fucking der Pflegeleguan in den SmoothieUMARMT. Malaise des politischen Systems.

Mixer geraten ist, dürfte ein sehr singuläres Ereignis darstellen. // Als Betreiber dieses kleinen Kursalons für erheiternde Kolumnistik möchte ich // Vielmehr ist es auch hier wieder der gewaltige deshalb zur Tagesordnung übergehen. Und diese sieht Trennungsschmerz in Kombination mit reger Flugdie Behandlung folgender Problematik vor: aktivität, ob dem sich die jungen Damen und Herren mit- und ineinander verharken. Oder vielleicht auch // Es wird heutzutage ja wahnsinnig viel umarmt, die Freude an der innigen Berührung. Hormone und wenn es ans Begrüßen oder Verabschieden geht. Gut, so weiter. könnte man sagen, es wird ja auch wahnsinnig viel geflogen. Vielleicht haben die Leute halt immer einen // Es ist nämlich nicht so, dass nur Frauen die Flug gebucht, verabschieden sich also, von bösen Vor- Umschlingung als angemessene Ein- oder Ausleitung ahnungen beschlichen, einfach aus Fatalismus heraus eines kontemporären Aufeinandertreffens empfinden. so intensiv und begrüßen sich dann auch entspreDer junge Mann greift durchaus auch zu diesem Mitchend emotional, wenn das Flugzeug schon wieder tel, und zwar, wie mir scheint, sowohl mit Hintergenicht abgestürzt ist. danken als auch ohne. // Jedenfalls: Wo man heute auch ist – es herrscht, // Zugegeben: Wären zu meiner Zeit in der geiswenn Sie mich fragen, gerne mal Abflugsmentalität teswissenschaftlichen Schickeria nicht Strickjacken und Ankunftshallenatmosphäre. Problem: Die Leute und furchtbar kratzige Pullover angesagt gewesen, hängen ja auch ineinander und zelebrieren die ganz hätte ich vielleicht auch jede Gelegenheit zur Umgroßen Gefühle, wenn sie bloß fünf Minuten nach klammerung weiblicher Torsi genutzt. Heute freilich Hause zu watscheln brauchen und sich am nächsten bevorzuge ich bei Sozialkontakten zwei beherzte Tag nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeit ohnehin Schwerthiebe Abstand als Ausgangsstellung. Und wiedersehen. Da wird gedrückt und gebusselt, umvertraue dann auf äußerst niedrige Handschlagsharkt und umschlungen, geherzt und geknuddelt, dass quantität. man als nüchtern veranlagter Mensch an im Vergleich // Im Übrigen finde ich, dass Sie einfach – zack, nachgerade stoisch zur Kenntnis genommene Momen- zack, zack – meinen kostenlosen wöchentlichen te wie Heiratsantrag, Kindsgeburt und die zufällige Newsletter ausprobieren sollten. Geht ganz leicht Begegnung mit Bruce Willis denken muss und ein arg unter jf-park.com. schlechtes Gewissen bekommt. Na ja, vermutlich war es ja gar nicht Bruce Willis. jfpark@6020stadtmagazin.at

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