zek Kommunal - Ausgabe 3 - 2021

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kahlbacher.com

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Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

KOMMUNAL

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KOMMUNAL

Zur Sache

BRANCHENTREFF NACH EINEINHALB JAHREN Jedes Jahr produziert ein Österreicher 588 kg Müll – und liegt damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 502 kg Abfall pro Person. Die Zahlen stammen mit der letzten Erhebung von 2019 noch aus Vor-Corona-Zeiten und könnten sich seither gesteigert haben. Zumindest erfolgte eine signifikante Umlagerung der „Müllproduktion“: Denn während Restaurants, Kaffeehäuser & Co. pandemiebedingt geschlossen halten mussten, entdeckten die Menschen vermehrt das Potenzial des öffentlichen Raums als Ort des sozialen Austauschs – und das hinterlässt Spuren. Schattenseite von belebten Stadtparks, Promenaden und Flaniermeilen sind Pizzakartons, Einwegbehältnisse oder Coffee-to-go-Becher, die es nur für die Dauer des Mittagessens braucht. Wo öffentlicher Raum genutzt wird, fällt Müll an. Ein durchdachtes Abfallkonzept für Müllbehälter an stärker frequentierten Plätzen kann Städte und Gemeinden wesentlich entlasten – und schenkt erhöhte Lebensqualität für alle Bewohner durch eine sauberere Umgebung und sorgt für Zeit- und Personaleffizienz der Müllabfuhr durch geringere Entleerungsintervalle. Wie das gelingen kann, erfahren Sie ab Seite 29. Gutes Management ist alles: Wie digitale Lösungen den Arbeitsalltag in der Kommune verbessern, zeigt sich nicht nur am Beispiel der Müllentsorgung in Innenstädten. Beispielsweise kann das Bedienen von kommunalen Fahrzeugen wesentlich durch Telematik-Systeme erleichtert werden: Von der Geräteerkennung, über eine digitale Einsatz-Dokumentation bis hin zur Ortung in Echtzeit. Welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben, verraten wir Ihnen ab Seite 26. Nach rund eineinhalb Jahren machte Wels den Anfang und empfing wieder tausende Interessierte aus der Kommunalbranche auf der ASTRAD, die am 9. und 10. September stattfand, eine Woche später folgte der 67. Österreichische Gemeindetag im niederösterreichischen Tulln in Kombination mit der Kommunalmesse – sich nach langer Zeit wieder austauschen zu können sorgte bei beiden Veranstaltungen für eine greifbar gute Stimmung (Nachbericht ab Seite 31). Der Messeherbst ist aber noch nicht vorbei: Ans Herz legen kann ich Ihnen den Besuch der Messe Agro Alpin vom 4. bis 7. November in Innsbruck – und außerdem natürlich auch die Lektüre der aktuellen Ausgabe von zek kommunal, in der Sie ebenfalls alle Neuigkeiten aus der Kommunalbranche erfahren! Ihre

PATRICIA PFISTER Chefredakteurin

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Zur Sache

Reinigungstechnik Kommunaltechnik Wasserstrahltechnik

Der neue Citymaster 2250 Mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz in der 6-t-Klasse – ob in ausschließlicher Nutzung als Kompaktkehrmaschine oder als multifunktionaler Geräteträger. Mit ECE-R29-getestetem Fahrerhaus mit variablem Raumnutzungskonzept, ergonomischen Bedienelementen wie der flexiblen Funktionsarmlehne mit integrierter Bedieneinheit und durchdachten Sicherheitsfeatures: von der großflächigen Verglasung über die Mittelkonsole mit reduzierter Schaltertafel für freie Sicht bis zum optionalen 360°-Kamerasystem. Hako – Multifunktionalität ohne Kompromisse.

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KOMMUNAL

Zur Sache

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KOMMUNAL

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WINTERDIENST

Inhalt

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STRASSENDIENST

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WINTERDIENST

Aktuell

Kommunaltechnik

08 Interessantes & Wissenswertes

14 Im Schneeloch des Salzkammerguts räumt man mit Kahlbacher-Geräten

SHORT CUTS

WINTERDIENST

16 Elektrifizierung bei Bucher Municipal: Saubere Technik im Straßendienst STRASSENDIENST

18 Große Leistung auf kleiner Fläche: Snowbeast von Zaugg WINTERDIENST

20 Aebi Schmidt überarbeitet Flaggschiffe STRASSENDIENST

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TELEMATIK

26 TracLink-System spielt Stärken im Kommunalbereich aus TELEMATIK

28 Mopp meets Scheuersaugen: erleichterte Bodenreinigung HYGIENE & REINIGUNG

29 Abfallhai reduziert Kosten und Aufwand in der Entsorgung ENTSORGUNG

30 Ökologische Wildkrautbekämpfung mit Zusatznutzen UNKRAUTVERNICHTUNG

22 Mit dem City Ranger 3070 flexibel durch die kalte Jahreszeit WINTERDIENST

03 Editorial 06 Inhalt 08 Impressum

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24 Umkehrfräse: Böden effizient zur Saat oder Neubepflanzung vorbereitet GRÜNPFLEGE

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KOMMUNAL

Inhalt

ENTSORGUNG

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VERANSTALTUNG

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WASSERTECHNIK

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HOLZVERGASUNG

Veranstaltungen

Wärmeversorgung

Anzeigen zek Kommunal 3/2021

31 Kommunalmesse und 67. Österreichischer Gemeindetag

40 Eröffnung der größten solarthermischen Anlage Österreichs

Hako

MESSE-NACHBERICHT

32 Gelungenes Messe-Comeback auf der ASTRAD in Wels MESSE-NACHBERICHT

Wassertechnik 34 Stabile Trinkwasserversorgung und nachhaltige Stromerzeugung GUSSROHRE

37 Regenwasser behandeln und im Tunnel versickern VERSICKERUNGSLÖSUNG

SOLARTHERMIE

41 Ökologisches Heizen mittels Technik von Hargassner BIOMASSE-TECHNIK

Opener

Westa

U1

Kärcher

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Aebi Schmidt

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Kahlbacher

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Abfallhai

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Bucher Municipal

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Egholm

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Hargassner

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Kelag Energie & Wärme

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Lindner

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Pappas

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Rapid

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TRM

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Zaugg

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42 Katschberg: dem Ziel Klimaneutralität einen Schritt näher HOLZVERGASUNG

44 Biomasseheizkraftwerk mit Klärschlammtrocknung kombiniert FERNWÄRME

46 23. Österreichischer Biomassetages in Klagenfurt VERANSTALTUNG

38 Öko-Kraftwerk Kläranlage Wien erzeugt sauberen Strom und Wärme ABWASSERTECHNIK

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Foto: Pfanzelt

Impressum HERAUSGEBER

Mag. Roland Gruber VERLAG

Foto: Bucher

Der Silbermedaillen-Preisträger Moritz Fr75 von Pfanzelt vereint die Eigenschaften einer Forst- und einer Funkraupe. Dadurch ist er besonders vielseitig einsetzbar.

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Die knickgelenkte Elektro-Kompakt-Kehrmaschine CityCat V20e von Bucher mit einem Volumen von 2 m3 hat ein Batterie-Paket, das für eine Acht-StundenSchicht ausreicht. Das Fahrzeug kann mit einem vollintegrierten elektrischen 1.400-l-Solestreuer ausgerüstet werden. Die Geräte-Kombi gewann eine Goldmedaille.

DRUCK

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Foto: Weltec

VERLAGSPOSTAMT

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zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich. ABOPREIS

Österreich: Euro 73,00, Ausland: Euro 84,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 10.800 Stück

Die Verfahren zur anaeroben Abwasseraufbereitung von Weltec Biopower kommen bei der städtischen Kläranlage in Bückeburg zum Einsatz, wodurch diese wirtschaftlich und ökologisch wesentlich erfolgreicher betrieben weren kann.

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Foto: Weltec

ANAEROBE KLÄRSCHLÄMMVERGÄRUNG SENKT STROMKOSTEN VON ABWASSERBETRIEBEN Die Technologien der Weltec-Gruppe sichern in Kläranlagen eine effiziente Gewinnung und Verwertung von Faulgasen und die Einsparung von CO2-Emissionen. Überdies sorgen die in Modulbauweise gefertigten Edelstahl-Faulbehälter für eine schnelle und standortspezifische Errichtung. Dadurch können Anlagen in der Größenklasse bis 50.000 Einwohnerwerten (EW) jederzeit platz- und kostensparend mit Anaerobstufen und der dazugehörigen Peripherie wie Steuerung, Leitungen und Gasverwertung nachgerüstet werden. Eine solche Abwasseraufbereitung wird derzeit bei der städtischen Kläranlage im niedersächsischen Bückeburg errichtet. Nach der Umstellung auf eine anaerobe Schlammstabilisierung lässt sich die 33.000 EW-Kläranlage wirtschaftlich und ökologisch erfolgreicher betreiben. So emittiert die dortige Abwasseraufbereitung nach der Umstellung jährlich 664 Tonnen weniger Treibhausgase. Mit der Prozessumstellung ist eine signifikante Kostenreduktion für die Kommune und eine Stabilisierung der Abwassergebühren verbunden. Immerhin reduziert sich die Klärschlammmenge von 2.800 auf 1.800 Tonnen pro Jahr. Mit dem anaerob gewonnenen Faulgas kann der Betrieb jährlich 465.000 kWh Strom generieren und 40 Prozent seines Bedarfs selbst decken.

Foto: Pappas

DEMOPARK-NEUHEITENWETTBEWERB 2021 Rund 50 spannende Innovationsideen rangen in diesem Jahr im demopark-Neuheitenwettbewerb Ende August um die begehrten Innovationsmedaillen. „Die zahlreichen Einreichungen hatten alle ein sehr hohes Niveau, sodass es ein knappes Rennen wurde“, erläutert demopark-Messedirektor und VDMA-­ Geschäftsführer Dr. Bernd Scherer. Das breit gefächerte Spektrum der prämierten Neuheiten spannt einen weiten Bogen über die auf der demopark vertretenen Maschinen- und Gerätesparten für die Grün-, Weiß- und Graupflege. „Zu den übergreifenden Technologietrends zählt die mittlerweile überall Raum greifende Elektrifizierungsoffensive der Hersteller, die vielfach mit digitalen Applikationen zur Prozessoptimierung und -automatisierung verbunden ist“, resümiert Scherer. Der Termin für die nächste demopark steht bereits fest: Vom 18. bis 20. Juni 2023 öffnet das Flugplatzgelände in Eisenach wieder seine Pforten. Auf rund 250.000 m2 Ausstellungsfläche bietet die demopark ein breitgefäch­ ertes Spektrum an innovativer Technik, ­spannenden Maschinen, Geräten und Digi­ tal­­lösungen für den Einsatz im Garten- und Landschaftsbau, für kommunale Anwendungen sowie für die Sport- und Golfplatzpflege.

Aktuell

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet

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Aktuell

Zusätzlich ist die Heißwasser-Hochdruckreinigung mit einer speziellen Hochdrucklanze von 150 bar möglich. Auch die Desinfektion kann mittels Heißwasser erfolgen. Neben der Elektro-Version bietet Empas auch ein Gerät mit Benzin-Antrieb an.

EINACHSGERÄTE-HERSTELER RAPID BEKENNT SICH ZUM DEUTSCHEN MARKT Innerhalb der Schweizer Rapid Gruppe rückt Deutschland verstärkt in den Fokus. Als Marktführer bei hydraulischen Einachsern wurden Mitte 2019 die Anteile der KommTek intelligente Lösungen GmbH übernommen. Auf diesem Wege ist die Rapid Gruppe im Bereich Mähraupen aktiv geworden. Es wurde begonnen eine eigene Vertriebseinheit in Deutschland aufzubauen. Als nächsten Schritt integriert die Gruppe das Unternehmen KommTek stärker. Mit September wurde die KommTek deshalb zu Rapid Technic GmbH umfirmiert. Zudem übernimmt Ralph Bahle als Vertriebsleiter der Rapid Technic GmbH die Verantwortung für den deutschen Markt. Außerdem werden die beiden Unternehmen der Rapid Gruppe in Deutschland (Rapid Technic GmbH & Brielmaier Motormäher GmbH) operativ aus einer Hand geführt. KÄRCHER ROADSHOW: ZWEI STARKE MARKEN ON TOUR Kärcher Municipal tourte im September diesen Jahres zum ersten Mal durch die Schweiz. Die Fachspezialisten von Kärcher zeigten gemeinsam mit ausgewählten Kommunal-Händlern an fünf Daten und an verschiedenen Standorten das kommunale Komplettsortiment von Holder und Kärcher und damit Lösungen für vielfältige Anwendungen im Ganzjahreseinsatz. Stationen waren Penthaz im Kanton Waadt mit dem partizipierendem Händler Bernard Frei & Cie SA, Saint-Léonard im Wallis, vertreten durch Crettenand Machines agricoles Sàrl, Thun im Berner Oberland mit Allround-Garage Künzi AG & A. Luzern mit Kärcher-Händler A. Leiser Maschinen und Fahrzeuge AG sowie Winterthur, durchgeführt von der Zimmermann AG. Im Anschluss zur Präsentation der Maschinen, konnten diese ausgiebig im Einsatz getestet werden inklusive Probefahrten.

Der Schweizer Einachsgerätehersteller engagierte sich die letzten Jahre verstärkt am deutschen Markt.

In Thun im Berner Oberland zeigten die Besucher reges Interesse an den Geräteträgern der Marken Kärcher und Holder.

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Foto: Empas Foto: Christian Postl

Der 10. Kongress Klimaneutrale Kommunen findet dieses Jahr online statt.

Foto: Rapid

WILDKRAUT GERÄUSCHARM MIT NEUER TECHNIK BESEITIGEN Die Nachfrage nach leisen, elektrisch betriebenen Geräten nimmt merklich zu. Insbesondere Kurorte und Betreiber von Krankenhäusern, Senioren- und Parkanlagen zeigen Interesse. Die Antwort der Firma Empas lautet MCB 3.0 – ein Gerät, das Unkraut effizient und emissionsarm entfernt. Das neue Gerät verfügt über einen elektrischen Pumpenantrieb, wobei die Stromversorgung über ein Elektrofahrzeug oder ein Lithium-Batteriepaket erfolgt. Die Kapazität der MCB 3.0 beträgt 11 Liter heißes Wasser pro Minute bei einem geringen Druck von 55 bar. Das optimierte Constant Temperature Water Flow-System (CTWF) hält das Wasser über einen Gas-Brenner unabhängig von der Außentemperatur und der Wassertemperatur im Tank auf konstant 99,8 bis 99,9 Grad an der Austrittsdüse. Das System stellt das Wasser sehr schnell auf die optimale Temperatur ein, kontrolliert diese und steuert diese kontinuierlich aus.

E-Bikes können dank des Ladesystems von Movebloc direkt ohne eigenem Ladegerät aufgeladen werden.

Foto: Kärcher

PRAKTISCHE LADESTATIONEN FÜR E-BIKES E-Bikes liegen im Trend – ein Umstand, den die Kirchdorfer Concrete Solutions zum Anlass genommen und eine solide und elegante E-Bike-­ Ladestation entwickelt haben. Die als Movebloc vorgestellten Betonelemente mit einem Eigengewicht von 2,4 Tonnen werden auf einfache Weise mit oder ohne Fundament an der gewünschten Stelle versetzt. Ausgestattet sind die Ladestationen mit intelligenten Ladesystemen, bei denen die E-Bikes direkt ohne eigenem Ladegerät aufgeladen werden können. Eine massive Stangenkonstruktion zum Versperren der Fahrräder ist ebenso Teil des Konzepts. Mit zwei geförderten Pilotprojekten in den bekannten oststeirischen Tourismus-Gemeinden Bad Blumau und Bad Waltersdorf wurde das Movebloc-Konzept als Vorzeigeprojekt für die ganze Region installiert. Produziert werden die Betonelemente am Firmenstandort in der Obersteiermark bei der Rauter Fertigteilbau GmbH.

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Aktuell

Foto: Daimler

Zur Feier des 75. Jubiläums des Unimogs bildete sich ein Konvoi aus 75 Fahrtzeugen.

Fotos: Johannes Brunner

(v.l.n.r.) DI Stephan Jantscher (SOLID), Ing. Hubert Neureuter (Stadtwerke Mürzzuschlag), Rubrikpatin Landesrätin Mag.a Ursula Lackner

Foto: Werner Krug

Foto: Hargassner

V.l.n.r.: Markus Hargassner (Geschäftsführung Hargassner), Anton Hargassner (Geschäftsführung Hargassner), Grzegorz Rakoczy (ehem. Geschäftsführer Rakoczy Stal), Czeslaw Rakoczy, Piotr Rakoczy (ehem. Geschäftsführer Rakoczy)

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Foto: Energienetze Steiermark/Lupi Spuma

Die steigende Stromnachfrage rund um Graz erfordere die Erneuerung der Infrastruktur, so Energienetze Steiermark.

75 UNIMOG-MODELLE IM CORSO UNTERWEGS 75 Jahre Unimog wurden im September im baden-württembergischen Gaggenau gefeiert und 75 Unimog lang war auch der Konvoi, der sich wie ein Lindwurm vom Produktionswerk in Wörth am Rhein durch die Stadt Karlsruhe und über Landstraßen bis zur Heimat des Unimog in Gaggenau im Murgtal schlängelte. Im Werk Gaggenau wurde der Unimog als Mercedes-Benz Fahrzeug ab 1951 produziert – weswegen 2021 ein Doppeljubiläum ist: 75 Jahre Unimog, davon 70 Jahre mit dem Mercedes-Stern auf der Haube, denn die ursprüngliche Wiege des Universal-Motorgeräts ist in Schwäbisch Gmünd, wo der erste Prototyp in Testfahrten bereits 1946 über Wiesen und Hügel krabbelte. Die 75 Fahrzeuge des „Unimog Corso“ waren zu besichtigen und für Technik-Interessierte wurden verschiedene Vorträge angeboten. Organisiert wurde das Jubiläums-Wochenende vom Unimog-Club Gaggenau, dem Unimog-­ Museum und Mercedes-Benz Special Trucks. HARGASSNER INTEGRIERT RAKOCZY STAL AUS POLEN Das Familienunternehmen Hargassner aus dem Innviertel beschäftigt rund 630 Mitarbeiter und produziert Pellets-, Hackgut- & Stückholzheizungen in einem Leistungsbereich von 6 bis 2.500 kW. Hargassner ist seit vielen Jahren international tätig und aufgrund der zahlreichen Innovationen und dem großen technischen Know-how zu einem der führenden Anbieter bei Biomasseheizungen in Europa geworden. Hargassner hat im August die Übernahme der Firma Rakoczy Stal mit Sitz in Polen bekannt gegeben. Rakoczy Stal hat sich bisher mit der Produktion und der Auslieferung von Pelletsheizungen – hauptsächlich in den osteuropäischen Raum – beschäftigt. Die Firma Rakoczy Stal bleibt als eigenständiges Unternehmen bestehen und tritt weiterhin unter ihrer bisherigen Marke auf. VERLEIHUNG DES LANDESPREIS ENERGY GLOBE STYRIA AWARD Mit dem Landespreis Energy Globe Styria Award werden jedes Jahr ausgezeichnete Leuchtturmprojekte vom Land Steiermark und der Energie Steiermark geehrt. Steiermarkweit nahmen heuer 82 Projekte am Bewerb teil und begeisterten die Fachjury mit der Ideenvielfalt und dem regionalen Know-how. Das Projekt „Nachhaltige Fernwärme Mürzzuschlag“, eingereicht von den Stadtwerken Mürzzuschlag und der Solid Solar Energy Systems, gewann in der Rubrik Kommunen den begehrten Preis. Mit dem Ziel, eine nachhaltige und preisstabile Fernwärmeversorgung gewährleisten zu können, haben die Stadtwerke Mürzzuschlag ein praktikables und wirtschaftlich machbares Konzept für die künftige Fernwärmeerzeugung der Gemeinde Mürzzuschlag erarbeitet. Dieses beinhaltet neben Optimierungsmaßnahmen und dem weiteren Ausbau der Biomasse auch die Einbindung einer 5.000 m² großen Solarthermieanlage ins Netz. Geplant und errichtet wurde sie von der Firma Solid. ERNEUERUNG DES UMSPANNWERKS LIEBOCH FÜR ENERGIENETZE STEIERMARK EQOS Energie hat von der Energienetze Steiermark GmbH den Zuschlag zur umfassenden Modernisierung und Erneuerung ihres Umspannwerkes Lieboch bei Graz erhalten, bestehend aus einer 9-feldrigen Schaltanlage inklusive Längs- und Querkupplung. Der Auftrag beinhaltet die Planung und Erneuerung eben dieser, die Demontage der Altanlage sowie den Austausch der dazugehörigen 25-feldrigen 20 kV-Schutzund Leittechnik. Alle Arbeiten des rund eine Million Euro umfassenden Projektes erfolgen im Echtbetrieb. Die Bau- und Montagearbeiten dazu starteten bereits im August 2021, die Fertigstellung des modernisierten Umspannwerkes ist für Oktober 2022 anberaumt. Aufgrund des ständig wachsenden Ballungsraumes rund um Graz steigt auch dort – wie in anderen Städten – die Nachfrage nach elektrischer Energie. Mit dem Projekt wird ein Beitrag zur Sicherstellung effektiver regionaler Energieversorgung im steirischen Industrieraum geschaffen.

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Aktuell

Bei der Produktion einer Alutafel fallen zwischen 24 und 350 Kilogramm CO2 an, bei einer aus Holz und Bambus nur ein Bruchteil davon. Mit dem Tausch von acht Tafeln betrage die Einsparung an umweltschädlichem CO2 in Imst etwa zwei Tonnen Kohlendioxid.

Foto: Ecotec

Foto: Asfinag

Der Fuhrpark der Ecotec Fleet umfasst 300 Abfallsammelfahrzeuge und Kehrmaschinen, allesamt Kommunalfahrzeuge der neuesten Generation. Die Flotte wird ständig um aktuelle Fahrzeuge der Marken Zoeller und Faun erweitert. Kerngeschäft sind verschiede Mietlaufzeiten, Leasingangebote und eine Gebrauchtfahrzeugbörse.

ECOTEC FLEET UND BFS OPTIMIEREN IHRE KOMMUNALSPARTEN Im September übernahm die Ecotec Fleet GmbH den Bereich Müllfahrzeuge aus dem Mietgeschäft der BFS Business Fleet Services GmbH. Damit wächst der Fuhrpark der Ecotec Fleet GmbH auf 300 Müllfahrzeuge und Kehrmaschinen. Mit der Übernahme ordnet die BFS Business Fleet Services GmbH die Geschäftsfelder neu, betreut aber weiterhin Kehrmaschinen, Winterdienstgeräte, Saug- und Spülfahrzeuge und vermittelt auch zukünftig weiter Müllfahrzeuge. Denn als Joint Venture der Fahrzeughersteller Faun und Zoeller kann das Team der Ecotec Fleet direkt auf das Know-how und die Infrastruktur der Service-Centren beider Hersteller, plus das der BFS und deren hoher Kompetenz im Fahrgestellbereich zurückgreifen. Den Bedarf von Kommunen ausgiebig zu testen, wird nun mit der Expertise der Aufbau-Hersteller Rechnung getragen.

ASFINAG SETZT AUF BAMBUS STATT ALU Der österreichische Autobahnbetreiber Asfinag hat ein Pilotprojekt gestartet, das Kohlendioxid einsparen soll. So wurden einige Aluschilder entlang der Autobahnen gegen Schilder aus Holz eingetauscht. Die neuen Schilder wurden aus Bambus gefertigt, die Steher aus dem mit Essig behandeltes Kiefernholz Accoya. Im Pilotversuch wird nun getestet, ob die Schilder und Steher Hitze sowie Kälte und Schnee unbeschadet überstehen, so Peter Rath, Mitarbeiter der Asfinag: „Bis zum Sommer 2022 werden wir dann die Ergebnisse evaluieren. Klappt alles so wie gedacht, könnten wir Schritt für Schritt ganz auf Holz und Bambus umstellen.“ Pro Jahr tauscht die Asfinag zwischen 1.500 und 3.000 Verkehrsschilder aus, erste Bambus-Schilder stehen in Imst und bei einem Rastplatz in der Steiermark.

Neu

Multifunktion auf höchstem Niveau City Ranger 3070 - eine hochwertige kompakte Mehrzweckmaschine für den täglichen, anspruchsvollen kommunalen Einsatz Der City Ranger 3070 setzt in seiner Maschinenklasse neue Maßstäbe: • Leistungsstarker 67 PS Dieselmotor und permanenter Allradantrieb • Rechtshändig intuitive Joystickbedienung und 360°-Sichtfeld auf den Arbeitsbereich • Ergonomisch optimierte und lärmreduzierte Kabine für ermüdungsfreies Arbeiten • ECO-Modus-Funktion für geringeren Kraftstoffverbrauch und weniger Lärmemission • Einzigartiger, werkzeugloser Geräteschnellwechsel in kürzester Zeit • Innovatives Hochleistungskehraggregat mit 2 oder 3 Besen und 1 m³ Nettovolumen • Fahrgeschwindigkeit bis zu 40 km/h • Geringes Eigengewicht und Bürgersteigtauglich • NEU: Mähwerke von 150 cm, 250 cm Arbeitsbreite und Wildkrautbürste lieferbar • Kehrmaschine, Winterdienstfahrzeug, Großflächenmäher - eine Maschine, viele Anwendungen

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Aktuell

Die Gelbe-Sack-Sammlung mit dem Pferdefuhrwerk ist gut fürs Klima, das beweist auch die CO2-Bilanz: Mehr als zwei Tonnen CO2 konnten in den letzten Jahren eingespart werden.

WIENS KLIMAFREUNDLICHE KÜHLUNG LIEF IM SOMMER AUF HOCHTOUREN Die Sommer werden immer wärmer, die Anzahl der Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad steigt stark an. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990 hat sich die Zahl der Hitzetage in Wien in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt. In weniger als zwanzig Jahren wird Europa laut ExpertInnen ebenso viel Kühlenergie wie Heizenergie brauchen. Fernkälte ist dafür die ideale Technologie: Sie spart 70 Prozent an Energie und 50 Prozent an CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten. Ein Großteil der Kühlenergie bei Fernkälte kommt aus Abwärme, im Sommer vor allem Abwärme aus Müllverbrennungsanlagen. Über ein eigenes Fernkältenetz wird auf etwa 5-6 Grad Celsius abgekühltes Wasser direkt zu den Abnehmern transportiert und dort über die eigenen Kühlsysteme in den Gebäuden verteilt.

Foto: Energie AG

Foto: Wien Energie/Georg Baresch

Wien Energie betreibt heute bereits ein über 19 Kilometer langes Fernkältenetz und baut dieses immer weiter aus.

IN BAD MITTERNDORF LÄUFT DIE GELBE-SACK-ENTSORGUNG „TIERISCH GUT“ Die Energie AG startet heuer in das zehnte Jahr, in dem die Gelben Säcke in der steirischen Gemeinde Bad Mitterndorf nicht mehr mit dem Lkw, sondern mit einem Pferdefuhrwerk abgeholt werden. Gemeinsam mit einem regionalen Pferdefuhrwerksunternehmen sammelt die Energie AG in einem Rhythmus von acht Wochen mehr als 1.600 Säcke ein, das entspricht etwa vier Tonnen Kunststoff- und Leichtverpackungen. In den letzten Jahren konnten damit mehr als zwei Tonnen CO2 eingespart werden. In den letzten neun Jahren wurden insgesamt fast 60.000 Säcke geräuscharm und emissionsfrei bei den Haushalten in Bad Mitterndorf gesammelt. Anschließend bringen die Pferde Ester, Adler und Falke die Säcke in einem eigens dafür gebauten Anhänger zurück zum Seebacherhof, wo diese in einen Presscontainer umgeladen werden.

Elektrifizierung auf ganzer Linie Bucher Municipal setzt bei der Entwicklung von Fahrzeugen und Ausrüstungen stets auf Nachhaltigkeit und Innovation. Deshalb bieten wir innerhalb unseres Produktportfolios von Kehrmaschinen und Winterdienstgeräten die grösste Auswahl an elektrisch angetriebenen Fahrzeuge und Geräten: •

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Bucher CityCat VS20e

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Foto: Doppstadt

Egal ob Sacköffnen, Dosieren, Aufgeben, Auflösen, Crushen, Schneiden oder Brechen: Der Methor bietet mit seiner störstoffresistenten Aufbereitung ein sehr vielseitiges Einsatz- und Anwendungsspektrum.

DOPPSTADTS METHOR SICHERT HÖCHSTE EINSATZFLEXIBILITÄT Mit dem Methor liefert Doppstadt Umwelttechnik eine Antwort auf die wachsende Herausforderung der Recyclingbranche durch permanent wechselndes Material in der Verarbeitung. Von der quer gelagerten Walze über ein vereinfachtes Aufgabe- und Austragssystem bis hin zum Antriebssystem Hydraulic Direct Drive: Anwender in der Entsorgungsund Recyclingwirtschaft profitieren vom smarten Maschinendesign mit einfacher Bauweise, Wartung und Bedienung. Die Maschine eignet sich für Einsätze bei permanent wechselndem Material, sei es Gewerbeabfall, Baumischabfall, Matratzen, Bioabfall oder Altholz. Sowohl Betriebe mit kleineren Volumenströmen als auch Anwender mit Spezialfraktionen profitieren von der Möglichkeit, die störstoffresistente Zerkleinerung schnell und bedarfsgerecht auf wechselndes Material umzustellen.

Foto: Probst

Aktuell

Preisträger der Kategorie „Innovative Ergonomie“, verliehen vom Ergonomie-Kompetenz-Netzwerk, ist der voll elektrisch angetriebene Verlegewagen Multimobil MM mit der ergonomischen Bedieneinheit BE-Ergosprint.

PROBST MULTIMOBIL MM GEWINNT ERGONOMIEPREIS Das Ergonomie-Kompetenz-Netzwerk e.V. prämiert Produktentwicklungen, die mit innovativen Konzepten körperlich belastende Arbeitsbedingungen ergonomisch verbessern. Der renommierte Preis wird bereits zum siebten Mal verliehen. In der Kategorie „Innovative Ergonomie“ konnte das Multimobil MM mit der BE-Ergosprint die Jury überzeugen. Dabei handelt es sich um eine universelle und multifunktionale Produktlösung für Garten- und Landschaftsbauer. Denn GaLaBauer stehen täglich vor dieser Herausforderung: Schmale Wege und Zugänge erschweren es, notwendiges Material und Gerätschaften an den Bestimmungsort zu bringen. Bisher half da nur Handarbeit. Dank der geringeren Fahrzeugbreite und -höhe transportiert der kompakte Allrounder Schüttgut, Material und Geräte auch dorthin, wo sonst kein anderes Fahrzeug hinkommt.

DEINE ENERGIE IST UNSERE LEIDENSCHAFT NACHHALTIG. INNOVATIV. ZUVERLÄSSIG. Seit mehr als 50 Jahren sind wir erfolgreich im Wärmebereich tätig. Mit dieser Erfahrung und der Leidenschaft für umweltfreundliche Energie versorgen wir jedes Jahr mehr Menschen mit unseren Produkten – vom Einfamilienhaus bis zum Industriekonzern. Für eine nachhaltige und zuverlässige Rundumversorgung in ganz Österreich.

Alle Informationen finden Sie unter kew.at

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Fotos: Wirtschaftshof Bad Aussee

Winterdienst

Im markanten Winter 2018/19 kam der Winterdienst in Bad Aussee kaum zur Ruhe: Saisonrekord waren 6,1 m Neuschnee. Bei solch harten Einsatzbedingungen ist man auf die Zuverlässigkeit seines Arbeitsgeräts angewiesen.

IM SCHNEELOCH DES SALZKAMMERGUTS KÄMPFT MAN SICH MIT KAHLBACHER-GERÄTEN DURCH DEN WINTER Ein von engen Gassen geprägter Ortskern und eine der Kessellage geschuldete hohe Niederschlagsmenge stellen den Winterdienst in Bad Aussee im steirischen Salzkammergut vor eine doppelte Herausforderung. Dieser begegnet man seit vielen Jahrzehnten mit den leistungsstarken Räumgerätschaften des Tiroler Winterdienstherstellers Kahlbacher.

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eitzeugen der Entwicklung der Winter­ diensttechnik versammeln sich im Wirtschaftshof Bad Aussee, die An­ sammlung von Schneefrässchleudern, Schnee­ pflügen und Salzstreugeräten zeigt gleichzei­ tig auch einen großen Teil des Produktportfolios des Winterdienstherstellers Kahl­ bacher. Auf das Tiroler Traditionsunterneh­ men setzt die Gemeinde im Salzkammergut seit vielen Jahrzehnten. „Unsere älteste doku­ mentierte Anschaffung ist ein Spitzpflug von 1974“, berichtet Josef Schobegger, Wirt­ schaftshofleiter der Stadtgemeinde Bad Aus­ see. Seine Vorgänger orderten schon das leis­ tungsstarke Räumgerät, auch er ist überzeugt von der Qualität: „Meiner Meinung nach sind es die besten Winterdienstgeräte österrei­ chischen Fabrikats.“ Dieses Lob kommt nicht von ungefähr und müssen sich Schneefräs­ schleudern, Schneepflüge & Co. jeden Win­ ter hart erarbeiten: Bad Aussee gilt als das Schneeloch des Salzkammerguts. i

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LEISTUNGSSTARK GEGEN SCHNEEMASSEN KOMPAKTE FRÄSE FÜR SCHMALE VERKEHRSWEGE Während die Hauptverkehrsflächen unter Rund 25 Winterdienstgerätschaften kämpfen anderem mit der auf Unimog aufgebauten gegen die Schneemassen. Zuletzt orderte die KFS 850/2500 von Schnee befreit werden, steirische Gemeinde unter anderem eine auf werden die schmalen Straßen und Gassen im den Unimog abgestimmte Schneefrässchleu­ pittoresken Altstadtkern sowie die Gehwege der KSF 850/2500. Dabei handelt es sich um ein besonders leistungsstarkes Mo­ dell aus dem Kahlbacher-Portfolio. Schmälere Verkehrsflächen und Gehwege werden mitVerschiedene Auswurfkamine so­ hilfe der kompakten Schneefrässchleuder KFS 850/1600, aufgebaut auf einem Holder-Geräteträger, geräumt. wie hydraulisch einstellbare Blen­ den erlauben einen gezielten Schneeauswurf für jeden erforder­ lichen Einsatzzweck. Das „offene“ Räumsystem garantiert eine prob­ lemlose Verarbeitung aller Schnee­ arten von Schneematsch bis hin zum gefrorenen Schnee bis zu ei­ ner Räumhöhe von 1,2 m. Die ex­ akte Abstimmung zwischen Wurf­ rad- und Frässpiralendrehzahl erlaubt Wurfweiten bis 30 m bei maximaler Leistungsausnutzung.

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KOMMUNAL

Winterdienst

Keine Passöffnung, sondern ein normaler Einsatztag im Winterdienst der Stadtgemeinde Bad Aussee.

von der kompakteren KFS 850/1600 ge­ räumt. Diese punktet bei der Gehsteigräu­ mung ebenso wie bei der Schneeverladung und ist deswegen ideal für die innerstädtische Schneeräumung. SONDERKONSTRUKTION MEISTERT WINTERDIENST AUCH IN ENGEN GASSEN Stark im Einsatz sind außerdem mehrere Mo­ delle des Schneepflugs Praxos: Neben seiner robusten Konstruktion glänzt die Baureihe durch ihre dynamische Räumcharakteristik bei anspruchsvollen Einsätzen. Bei der Kon­ zeption der Pflugserie wurde besonderes Au­ genmerk auf eine hohe Laufruhe und einen ungehinderten walzenförmigen Auswurf ge­ legt. Der Verschwenkzylinder ist unabhängig von der Hubkinematik, dadurch ist eine ver­

Mehrere Schneepflüge sorgen für schneefreie Straßen in der steirischen Gemeinde (hier zu sehen: ein Vorgänger-Modell des Praxos). Für den Einsatz innerorts wurde der Verstellwinkel der letzten Winter angeschafften Praxos-Modelle angepasst, wodurch die Durchfahrt auch in schmäleren Gassen mit einer Breite von 2,40 m möglich ist.

spannungsfreie Pflugbewegung garantiert. Die Pflugscharen sind dabei mit abriebsfesten Gleitbacken am Pflugrahmen befestigt. Um auch die schmalen Verkehrswege von Bad Aussee von Schnee zu befreien, wurde bei den zuletzt angeschafften beiden Praxos-Schnee­ pflügen auf Sonderwunsch hin der Verstell­ winkel angepasst – so wird die Räumbreite von 2,50 m um 10 cm verkleinert, wodurch die Durchfahrt ermöglicht wird. Überzeugt ist Wirtschaftshofleiter Josef Schobegger nicht nur von der Berücksichtigung der indi­ viduellen Kundenwünsche, mit denen die Gemeinde bei nahezu jeder neuen Order an den Winterdiensthersteller herantritt. Auch die Optimierungsmaßnahmen finden An­ klang: „Es kommt bei Kahlbacher immer ­wieder zu Verbesserungen, wie etwa im Falle der Kombi-­Räumleisten: Sie haben einen geringeren Ver­ schleiß, verfügen über eine höhere Lebensdauer und sind leiser beim Schneeräumen.“ Diese positiven Eigenschaf­ ten verdanken die Räumleis­ ten ihrer Kombination aus hochverschleißfestem Stahl, Korund und einem Spezial­ gummi mit hoher Elastizität.

Als besonders leistungsstark gilt das Modell KFS 850, das sich besonders in Kombination mit dem kommunalen Allrounder Unimog bewährt.

ÜBER 6 METER NEUSCHNEE Auf die Frage nach Extremsi­ tuationen, muss Josef Scho­ begger kurz auflachen: „Bei uns ist der Winter fast im­ mer eine Extremsituation, besonders heftig war der

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Winter 2018/19.“ 6,1 m frisch gefallener Neuschnee wurde einmal gemessen. „Bei uns ist der Winterdienst extrem: Wenn es andern­ orts 10 cm schneit, dann hat es bei uns meist schon einen halben Meter Neuschnee – in dieser Kessellage presst es die Wolken direkt aus. Das ist der Grund, warum wir uns mit Kahlbacher durch den Winter ‚quälen‘: Un­ sere schneereichen Winter meistern wir mit­ hilfe der Langlebigkeit und Qualität der Ma­ schinen – und wenn eine Reparatur anfällt, wird der Fehler rasch behoben, die Ersatzteil­ beschaffung funktioniert schnell. Oberste Priorität hat im Winterdienst natürlich, dass man schnell wieder zum Fahren kommt“, fasst Josef Schobegger zusammen. Als im es im besagten Rekordwinter 2018/19 zu eini­ gen Ausfällen kam, war man für das große Ersatzteillager von Kahlbacher dankbar. „Be­ nötigte Ersatzteile sind im Regelfall am nächsten Tag hier, der Service stimmt“, zeigt sich der Wirtschaftshofleiter von Bad Aussee zufrieden. Auch bei Neuanschaffungen steht man mit Rat und Tat zur Seite: „Bei der Erstinbetriebnahme der zuletzt gekauften Schneepflüge für unsere Unimogs hatten wir Startschwierigkeiten. Der Service war sofort zur Stelle, hat uns die Pflüge eingestellt und erklärt.“ So konnten auch die neuen Gerät­ schaften im letzten Winter pünktlich in ihre erste Saison starten: Ein eher ruhiger Winter, der aber als Finale mit Mitte April noch spät Bad Aussees Ruf als Schneeloch des Salzkam­ merguts alle Ehre machte. Und auch heuer ist man mit dem gut ausgestatteten Fuhrpark des Wirtschaftshofs für den nächsten schnee­ reichen Winter bestens gewappnet. Oktober 2021

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Fotos: Pappas

Kommunaltechnik

Der Salzburger Automobilhandelskonzern Pappas ist seit 2020 exklusiver Vertriebspartner von Bucher Municipal in Österreich.

ELEKTRIFIZIERUNG BEI BUCHER MUNICIPAL: SAUBERE TECHNIK IM STRASSENDIENST Sie sind leise, kostensparend im Betrieb und punkten mit einem niedrigen CO2-Ausstoß: Die elektrisch betriebenen Kehrfahrzeuge von Bucher Municipal konnten mit diesen Vorteilen bereits viele Gemeinden überzeugen. Die Kehrfahrzeuge von 2 m3 bis 6,5 m3 Fassungsvermögen werden in Österreich seit letztem Jahr vom Kommunalfahrzeug-Spezialisten Pappas vertrieben.

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ie Kehrfahrzeuge der Marken Bucher, Johnston und BEAM vom weltweit führenden Hersteller von Kommunalfahrzeugen Bucher Municipal aus Niederweningen bei Zürich treten seit 2020 unter der Single Brand Bucher-Municipal auf. Alle Bucher Kehrfahrzeuge und -maschinen sind bekannt für ihre hohe Leistung und Wirtschaftlichkeit. Sie entsprechen zudem den höchsten aktuellen Umweltstandards. EINE MARKE, EIN STARKER PARTNER IN ÖSTERREICH Nach der erfolgreichen Implementierung des „Single Brands Bucher“ war mit Jänner 2020 der nächste Schritt, das Verkaufs- und Serviceteam so auszurichten, dass es einen Ansprechpartner für alle Bucher Municipal Produkte und Services pro Land gibt. Pappas Auto GmbH, seit 2015 bereits Verkaufspartner für Bucher-Municipal in Österreich, ist seither erfolgreicher Vertriebspartner für alle

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Kehrfahrzeuge von Bucher in ganz Österreich. SERIENREIFE ELEKTRO KEHRMASCHINEN VON BUCHER CITYCAT V20E UND V65E Die neuesten Kehrfahrzeuge von Bucher Municipal sind die vollelektrischen Varianten die CityCat V20e und die V65e. Damit bietet Bucher als einziger Kommunalfahrzeug-Hersteller serienreife und alltagstaugliche Kehrfahrzeuge von 2 m3 bis 6,5 m³ Fassungsvolumen an. Die Elektromodelle ­ zeichnen sich besonders durch ihr emissionsfreies und leises Arbeiten in den Nachtstunden und frühmorgens aus. Vorteile, die gerade in Kommunen für Fußgängerzonen und Wohngebiete immer mehr nachgefragt werden. Straßen müssen gereinigt werden, ohne den Verkehrsfluss zu behindern oder Anwohner und Passanten mit Lärm zu stören. Gleichzeitig sollte eine hohe Wirt-

schaftlichkeit für den Betreiber gewährleistet und der CO2-Ausstoß niedrig sein.

In der Kabinenmitte montiertes Hauptbedienpanel zur Anzeige von Informationen zu einem breiten Spektrum an Kehrmaschinenfunktionen plus Download-Möglichkeit für aufgezeichnete Daten.

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KOMMUNAL

Foto: Bucher

Kommunaltechnik

Die CityCat V20e lässt sich dank der geringen Geräuschemissionen von 92 dB(A) rund um die Uhr einsetzen.

KNICKGELENKT UND GERÄUSCHARM Nachdem Bucher Municipal 2016 bereits das weltweit erste vollelektrische Kompaktkehrfahrzeug der 2m3-Klasse auf den Markt gebracht hat, geht das Unternehmen mit der CityCat V20e den Schritt der Elektrifizierung konsequent weiter. Die dabei eingesetzte Batterie mit 63 kWh, die eine komplette 8-Stunden-Schicht überdauert, entspricht neuster Technologie und ist eigens für den Einsatz in dem 2m3-Kompaktkehrfahrzeug entwickelt worden. Ein On-Board-Ladegerät mit 22 kW ermöglicht das Wiederaufladen der Batterien in nur 2 bis 3 Stunden an jeder beliebigen öffentlichen Ladestation. Mit einer Energierückgewinnungsfunktion kann die Hochvoltbatterie auch beim Abbremsen aufgeladen und somit die Reichweite zusätzlich erhöht

Die CityCat V20 Serie kann mit versch. Besenarten wie z. B. dem geräuscharmen „Silent“-, Wildkraut- oder der Poly/Stahl-Besen mit Schnellwechselsystem ausgestattet werden, um allen Anforderungen zu entsprechen.

werden. Die vollelektrische Kehrmaschine ist auch in der 3,5 Tonnen Klasse als CityCat VS20e erhältlich und kann mit normalem Autoführerschein gefahren werden. Dank der geringen Geräuschemissionen von 92 dB(A), lässt sich die CityCat V20e rund um die Uhr einsetzen. Ihr Lärmpegel ist rund 10 dB(A) geringer als der Mittelwert des Wettbewerbs mit konventionellem Dieselantrieb. Zur Erklärung: Das menschliche Gehör empfindet eine Lärmzunahme von drei dB(A) als doppelt so laut. Für die Anwohnerinnen und Anwohner der Wohngebiete bedeutet dies weniger Lärm und CO2-Belastung und für die Gemeinden weniger Ausgaben. EMISSIONSFREIES KEHREN MIT LANGER DAUER Das vollelektrische Großkehrfahrzeug V65e bietet emissionsfreies Kehren in Kombination mit längerer Einsatzzeit, einfacher Bedienung

NEUE BUCHER KEHRMASCHINEN PRODUKTPALETTE VON 2 M³ - 14 M³ KLASSE Mit zusätzlichen neuen Modellen wurde das Produktangebot aktualisiert. Zu den bestehenden Kehrfahrzeugen CityCat 2020 und CityCat 5006, seit 2015 bei Pappas in ganz Österreich im Portfolio, werden nunmehr die Kehrfahrzeuge und -aufbauten exklusiv von der 2 m³ Kompaktkehrmaschine bis zum 14 m³ Spezialkehrfahrzeug vertrieben. Die Kunden der Kehrmaschinen und -fahrzeuge von Bucher reichen dabei vom privaten Dienstleister in der Arealbetreuung über den gesamten Kommunaleinsatz in Gemeinden und Städten bis zum Einsatz in der Industrie, im Baugewerbe und Straßenbau sowie in der Flughafenbetreuung.

Die 200 kWh Lithium-FE-PO4-Batterie neuester Generation ermöglicht der V65e eine Betriebszeit bis zu acht Stunden.

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und niedrigen Betriebskosten. Die 200 kWh Lithium-FE-PO4-Batterie neuester Generation ermöglicht eine Betriebszeit von bis zu acht Stunden. Weitere Maßnahmen, wie das neue Gebläse- und Luftstromsystem, sind bei der Entwicklung mit eingeflossen und bieten gegenüber früheren Modellen erhebliche Vorteile. Die Kehrgutaufnahme wird um bis zu 40 Prozent verbessert und das Lärmlevel um zwei dB(A) gesenkt. Zusätzlich kann mit der optionalen Lärmreduzierungshaube und einer ergänzenden Schalldämmung eine weitere Reduzierung von drei dB(A) erreicht und­­ so zu einer beachtlichen Minimierung­ der Geräusch­ emission beigetragen werden. Durch die verbesserte Leistung in der Kehrgutaufnahme wird eine Effizienzsteigerung von bis zu 20 Prozent erreicht was zu einer Reduktion des Energieverbrauchs von 30 Prozent führt. Dank null Emissionen im Betrieb und der geringen Lärmbelastung ist die Bucher V65e bestens für Reinigungsarbeiten im öffentlichen Raum geeignet.

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KOMMUNAL HYDRO

Kommunaltechnik

Fotos: Zaugg

Die Maschine weist eine Länge von 2,8 m, eine Höhe (inkl. Kamin) von 2 m und ein Einsatzgewicht von 1.430 kg auf und verzeichnet eine deutlich höhere Leistung als andere Schneefräsen mit vergleichbaren Abmessungen.

GROSSE LEISTUNG AUF KLEINER FLÄCHE: SNOWBEAST VON ZAUGG Wanderwege, kleine Parkplätze oder schmale Durchgangsstraßen: Für all diese engen Verkehrsflächen benötigt es im Winterdienst ein kompaktes Gerät. Besonders im Falle von höher gelegenen Ortschaften oder Wintersportorten im Gebirge braucht es aber gleichzeitig auch Leistungsstärke, um es mit viel Schnee auf kleiner Fläche aufnehmen zu können. Beides – hohen Schneedurchsatz und knappe Maße – vereint die handgeführte Raupen-Schneefrässchleuder Snowbeast von Zaugg in einem Gerät. Als sehr praktisch erweist sich – insbesondere in seinem vorrangigen Einsatzgebiet in Wintersportregionen – ein Zusatznutzen: Das Snowbeast kann, mit dem Tubing Designer bestückt, auch für die Herstellung und Pflege von Tubes und Quarterpipes in Funparks in Skigebieten eingesetzt werden.

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interwandern liegt im Trend und wird in vielen Skigebieten neben Abfahrtsski und Langlauf zu einem immer wichtigeren Faktor im Wintersportprogramm. Wichtigste Voraussetzung sind gut und sicher begehbare Wege – ob bei Schnee, Regen, Tauwetter oder eisigen Temperaturen. Auf den unbefestigten Wanderwegen wird eine gewisse Höhe an Schnee als fester Belag gelassen, die sogenannte „Schale“. Sie deckt Steine und Wurzeln ab, so dass darauf geräumt werden kann. Wenn so viel Schnee gefallen ist, dass der Schneepflug nicht mehr durchkommt, wird zunächst die Schneefräse eingesetzt. Besonders in gebirgigen Regionen oder Wintersportorten hat sich die handgeführte Raupen-Schneefrässchleuder Snowbeast von Zaugg etabliert: Die Zaugg AG Eggiwil ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung technisch hochstehender Geräte für die Schneeräumung auf Straße und Schiene und spezialisierter Geräte für die Bearbeitung von Schneepisten. Die Produkte des Winterdienstherstellers sind bekannt für ihre berühmte Schweizer Qualität, die hohe Betriebssicherheit, den Arbeitskomfort und die lange Lebensdauer der Maschinen. Diese bieten dadurch ein Höchstmaß an (Räum)-Leistung und Wirtschaftlichkeit. Der Winterdienstspezialist verfügt über eine breite Produktpalette und hat sich unter anderem mit seiner zukunftsweisenden Schneepflugtechnologie weltweit einen Namen gemacht. Die Entwicklung und Produktion von Schneepflügen und -frässchleudern gehören seit Jahrzehnten zum Kerngeschäft.

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KRAFTPAKET MIT KOMPAKTEN MASSEN Ausgerüstet mit einem Dieselmotor der Abgasstufe V mit einem Drehmoment von 185 Nm, eignet sich das Snowbeast für Räumungen von Schnee jeder Art – neben Winterwanderwegen ist das Gerät prä-

Ausgestattet mit der Schneefrässchleuder SF55-/40, welche zwei übereinander angeordnete Fräshaspeln hat, ist das Snowbeast ein wahres Kraftpaket.

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KOMMUNAL HYDRO

Kommunaltechnik

Für die Verwendung für Funparks in Skigebieten kann das Fräs­ aggregat abmontiert und ein Tubing Designer aufgebaut werden.

Stufenlos wählbare Fahrgeschwindigkeit sorgt beim Aebi eVT Transporter für effizientes Arbeiten.

Bedient wird die Maschine mittels einer ergonomischen 2-Hebel-Joystick-Steuerung.

destiniert für das gezielte Freiräumen von Restaurantterrassen oder kleineren Parkplätzen. Mit seinen 42 kW / 56 PS kämpft das Räumgerät mithilfe der Schneefrässchleuder SF55/40, welche über zwei übereinander angeordnete Fräshaspeln verfügt, gegen Schneedecken bis zu einer Räumhöhe von 1,1 m an. Die Räumbreite umfasst wahlweise 1,2 m oder 1,3 m.

Bedient wird die Maschine mittels einer ergonomischen 2-Hebel-Joystick-Steuerung. PRAKTISCHER ZUSATZNUTZEN IN SKIGEBIETEN Am anderen Ende des Adrenalinspiegels – aber nicht weniger im Trend als das entspannende Winterwandern – ist Snow Tubing: Nur wer dem wählerischen Skisportkonsumenten lau-

fend neues bietet, erhält die Gewissheit, immer über genügend frequentierte Pisten und Snowparks zu verfügen. Dies fängt natürlich bereits damit an, dass man auch den Einsteigern die nötige Aufmerksamkeit schenkt und ihnen Halfpipes und Snowparks zur Verfügung stellt, die ihrem aktuellen Können angepasst sind. Das Snowbeast kann in Snowparks, ausgerüstet mit einem Tubing Designer, oder auch in Funparks eingesetzt werden. Mit einer Länge von 2,9 m, einer Höhe inklusive Kamin von 2 m und einem Einsatzgewicht von 1.500 kg präsentiert sich das Snowbeast als ein kompaktes universell einsetzbares, einfach zu bedienendes Gerät für professionelle Einsätze, das die neuesten Sicherheitsvorschriften und Abgasnormen erfüllt.

Schneepflug G16 Der leichte, starke und robuste Schneepflug G16 garantiert dank dem ZAUGG-Elementabfederungssystem ein sicheres Überfahren. Als Trägerfahrzeuge eignen sich Transporter, Geräteträger, Traktoren bis ca. 80 PS und Rad-/Teleskoplader.

INFORMATION Schärlänge: 220 - 300 cm Anz. Abfederungselemente: 2 Elemente

Geh deinen Weg!

+41 (0)34 491 81 11 info@zaugg.swiss

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KOMMUNAL HYDRO

Kommunaltechnik

Fotos: Aebi Schmidt Group

Das kompakte Allrounder-Fahrzeug Multigo 150 bietet mit vielen An- und Aufbaugeräten maximale Flexibilität für den Sommer- wie auch den Winterdienst.

AEBI SCHMIDT ÜBERARBEITET FLAGGSCHIFFE Eine der größten Stärken des Kommunalspezialisten Aebi Schmidt ist die signifikante Vielfältigkeit seines Produktportfolios. Die Kombinationsmöglichkeiten der Trägerfahrzeuge und Gerätschaften sind groß – was eine maßgeschneidete Lösung für jede Anwendung im kommunalen Bereich ermöglicht. Um dieses Potenzial noch zu stärken, wurden die Flaggschiffe von Aebi Schmidt überarbeitet und optimiert.

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as Produktportfolio des Kommunalspezialisten Aebi Schmidt zeichnet sich vor allem durch seine Vielfältigkeit aus. Gleichzeitig sind die einzelnen Gerätschaften optimal aufeinander abgestimmt und harmonieren dank jahrzehntelanger Erfahrung auch bestens mit Zug- und Trägerfahrzeugen von Dritten. Das hat zum Vorteil, dass Kunden der Aebi Schmidt Group ihre für sie optimale Lösung gestalten können, also nicht ab Stange beschaffen müssen und schließlich von Betreuung und Service aus einer Hand profitieren. Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung der einzelnen Modellreihen profitiert die Gruppe von der langjährigen Erfahrung aus den unterschiedlichen Segmenten. Aktuell warten die Flaggschiffe der Gruppe mit vielen Neuerungen auf, die sich andernorts bereits bewährt haben. Neuerungen, die nicht zuletzt aus der Zusammenarbeit mit Kunden entstanden sind, mit denen Aebi Schmidt traditionell enge Partnerschaften pflegt. So wurde der Aebi MT sowohl technologisch als auch ­optisch vollständig überarbeitet. Der MT ist der Allrounder unter den Mehrzweck-Transportern: kompakter Schmalspurtransporter, agiler Schnellläufer und multifunktionaler

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Geräteträger in einem. Der Kommunaldienst­ hersteller trifft mit der Transporterreihe Aebi MT vielseitige Anforderungen: ­Neben Kranaufbau, Abrollkipper oder Absetzsystem für Transportaufgaben, ist der Aebi MT Basis für eine fast unbegrenzte Anzahl an Aufbaumöglichkeiten. Schwemmbalken oder Kehrbürste für Reinigungsarbeiten, Mäharbeiten mit einem Frontausleger-Schlägel­ mäher, Mülloder Kanalreinigungsaufbau, Feuerwehroder Armeeausrüstung für Einrichtungen des Zivilschutzes und nicht zu vergessen, Winterdienstaufgaben mit Schneepflug und

Streueraufbau. Sein neu entwickelter, leistungsstarker 6-Zylinder-Turbodieselmotor erfüllt die Euro 6e Norm und ermöglicht Freiheiten fast wie bei einer großen Zugkombination. Zugelassen für ein Gesamtgewicht von bis zu 7.500 Kilogramm ist er saisonunabhängig einsetzbar, bietet eine komfortable Panoramakabine und neu serienmäßig auch beheizbare LED-Scheinwerfer. Für anspruchsvollere Aufgaben stellte Aebi kürzlich den neuen Aebi TP 470 Vario vor. Der Transporter mit stufenlos leistungsverzweigtem Fahrantrieb verfügt über einen VM-Turbo-

Die Scharsegmente des Autobahnschneepflugs Schmidt Tarron HP-2W passen sich aufgrund ihrer Einzelaufhängung optimal an das Straßenprofil an und bleiben dabei immer in Räumstellung.

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KOMMUNAL HYDRO

Kommunaltechnik

Das auf Arbeiten in Hanglage optimierte Fahrverhalten des Aebi TP 470 Vario eignet sich in der VT-Version auch bestens für flexible Einsätze im Kommunaldienst.

Der MT ist der Allrounder unter den Mehrzweck-Transportern: kompakter Schmalspurtransporter, agiler Schnellläufer und multifunktionaler Geräteträger in einem.

diesel mit 136 PS (100 kW) Leistung und ist basierend auf dem Aebi VT 450 komplett neu aufgebaut worden – damit stößt Aebi Schmidt mit seinen Transportern in eine neue Leistungsklasse vor. Neben Arbeiten in Hanglage – dank des darauf optimierten Fahrverhaltens – eignet sich das Fahrzeug auch ideal für den Winterdienst. SCHMIDT STREET KING 660: NEUER HYDROSTATISCHER ANTRIEB Bei den Kehrmaschinen ist die Schmidt Street King 660 neu mit hydrostatischem Antrieb erhältlich. Neu sind auch Füllstandsensoren und Hecksauganlage. Extrem kompakt ausgelegt, ist der Aufbau selbst bei einem kurzen Radstand von 3.260 mm möglich, bei gleichzeitiger Ausnutzung des maximalen Behältervolumens. Die Street King 660 von Schmidt zeichnet sich durch Effizienz und einem innovativem Bedienkonzept aus. Der gekapselte Motorraum reduziert den Lärm und ist darüber hinaus wartungs- und reparaturfreundlich. Der Besenverschleiß wird dank regulierbarem Besen-Auflagedruck und Besen­-Drehzahl auf ein Minimum reduziert. Herzstück ist das

Hochleistungsgebläse – hydraulisch angetrieben und vom Bedienpult aus regelbar. Durch das modulare Konzept können Kundenwünsche in Bezug auf das Trägerfahrzeug individuell erfüllt werden. Die gesamte Kehrmaschine inklusive Kehreinheit ist am Zwischenrahmen angebaut, nicht am Lkw. Durch den selbsttragenden Rahmen kann die Aufbaukehrmaschine auf jeden Lkw-Typ aufgebaut werden – ein seit vielen Jahren bewährtes Konzept mit hoher Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. MULTIGO 150: KOMPAKTER ALLROUNDER Diese Flexibilität im Großen gibt es mit der Schmidt Multigo 150 auch im Kleinen. Die kleinste Allrounderin bietet mit vielen Anund Aufbaugeräten maximale Flexibilität für den Sommer- wie auch den Winterdienst. Das Fahrzeug verbindet hervorragende Kehreigenschaften sowie eine hohe Zuladung mit den Vorteilen eines multifunktionalen Geräteträgers und bietet Kommunen oder Dienstleistern damit eine wirtschaftlich interessante Ergänzung innerhalb ihres Fuhrparks. Neben dem Einsatz als Kehrmaschine mit einer Behältergrösse von 1,5 m3 ermöglichen weitere

Durch den selbsttragenden Rahmen kann die Aufbaukehrmaschine Schmidt Street King 660 auf jeden Lkw-Typ aufgebaut werden – ein seit vielen Jahren einzigartiges und bewährtes Konzept mit hoher Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.

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An- und Aufbaugeräte wie ein Schrubbdeck, Mähsaugkombination, Schneepflug oder Anund Aufbaustreuer den Einsatz rund ums Jahr. Die Knicklenkung erlaubt einfaches Wenden und Rangieren, auch bei engen Platzverhältnissen. Ein Führerschein der Klasse B ist für dieses Gerät ausreichend, was die Flexibilität bei der Personaleinsatzplanung erhöht. Dies wird durch die Einhaltung des zulässigen ­Gesamtgewichtes von 3,5 t erreicht. Freuen dürfen sich die Fahrer auf eine intuitive Ein-­ Hand-Bedienung, durchgehend ergonomische Bedienelemente sowie eine neu konzipierte, großzügig verglaste Panorama-­Kabine. AUTOBAHNPFLUG FÜR DEN 4-ACHS-LKW Bei den Pflügen bringt Aebi Schmidt ebenfalls ein neues Flaggschiff auf den Markt. Den Trend der Straßenmeistereien beim Winterdienst auf Autobahnen vermehrt auf Lkws mit vier Achsen, statt auf Drei-Achser zu setzen, und damit einhergehend ungenügend Anbauraum für einen Seitenpflug verfügbar zu haben, begegnet man bei Aebi Schmidt mit dem 7,2 m breiten Frontpflug Schmidt Tarron HP2W – wodurch ein Seitenpflug schlichtweg nicht mehr notwendig ist. Die Bezeichnung „2W“ im Namen des Pfluges steht für „two wings“, also zwei ausklappbare Flügel. Das Gerät kommt auf eine Nennbreite von 7,2 m, da der Pflug aber schräg arbeitet, räumt er bei 30 Grad Anstellwinkel effektiv 6,2 m S­ traße frei. Damit kommt er auf ungefähr die gleiche Räumbreite wie die Kombination mit zusätzlichem Seitenpflug. Die sechs Scharsegmente passen sich aufgrund ihrer Einzelaufhängung optimal an das Straßenprofil an und bleiben dabei immer in Räumstellung. Auch bei h ­ ohen Geschwindigkeiten führt dies zu ­einem sauberen Räumergebnis. Die starren ­ Unterlenker aus Polyethylen und der Poly­ urethan-­ Oberlenker sorgen für hervorragende Dämpfungseigenschaften und geräuschminimiertes Arbeiten. Oktober 2021

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Fotos: Egholm

KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Je nach Schneemenge, Temperatur oder allgemeinen Witterungsbedingungen kann der Fahrer des City Ranger 3070 innerhalb weniger Minuten zwischen Frontkehrmaschine, Schneeräumschild und V-Schneeräumschild wechseln – und das ohne Werkzeug.

MIT DEM CITY RANGER 3070 VON EGHOLM FLEXIBEL DURCH DIE KALTE JAHRESZEIT Der City Ranger 3070 des Geräteträgerspezialisten Egholm überzeugt mit seiner hohen Einsatzflexibilität. Damit Hausverwaltungen, Dienstleistungsunternehmen und Kommunen auch im Winter von diesen Vorzügen profitieren, stellt Egholm nun vier effiziente Anbaugeräte vor: Frontkehrmaschine, Schneeräumschild, V-Schneeräumschild sowie einen Salz- und Kiesstreuer. Von den ersten Flocken über dicke Schneedecken bis hin zu vereisten Oberflächen können so mit dem City Ranger 3070 sämtliche Aspekte des Winterdienstes effizient abgedeckt werden. Die kraftvollen Anbaugeräte lassen sich in wenigen Minuten und ohne Werkzeuge wechseln – selbst auf plötzlichen Schneefall oder Blitzeis kann so unmittelbar reagiert werden.

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it dem multifunktionalen Geräteträger City Ranger 3070 stellte Egholm bereits 2019 eine leistungsfähige und flexible Arbeitsmaschine vor. Das größte Fahrzeug im Portfolio des dänischen Herstellers überzeugt nicht nur mit seinen Eckdaten, wie dem 67 PS starken Motor oder einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h. Ein innovatives Kehrsystem macht die Maschine zur ersten Wahl für viele Unternehmen im Bereich Stadtreinigung und Dienstleistung. Des Weiteren ist der City Ranger 3070 äußerst wendig und lässt sich unkompliziert und komfortabel bedienen. Damit der Geräteträger diese Stärken auch im Winter optimal ausspielen kann, sind nun vier Anbaugeräte erhältlich.

Größere Schneemengen lassen sich mit den b­ eiden Schneeräumschilden für den City Ranger 3070 beseitigen. Sowohl das klassische Schneeräumschild als auch das V-förmige Pendant, dessen Seitenflügel einzeln verstellbar sind, können vom Fahrer komfortabel per Joystick ausgerichtet werden.

FLEXIBEL DURCH SCHNEE UND EIS Wie bei sämtlicher Maschinentechnik von Egholm stehen auch bei den Winter-Anbaugeräten für den City Ranger 3070 Flexibilität und Einfachheit im Fokus. Je nach Schneemenge, Temperatur oder allgemeinen Witterungsbedingungen wechselt der Anwender innerhalb weniger Minuten zwischen Frontkehrmaschine, Schneeräumschild und V-Schneeräumschild – und das ohne Werkzeuge. Der ebenfalls vorge-

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KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Die Einstellung von Streubreite und Streumenge ist einfach und bequem vom Fahrersitz aus möglich und wurde durch die Egholm eigene Software präzise auf Fahrzeug und Streuer abgestimmt – ohne zusätzliche Bedien­elemente wie Joystick und Bildschirm.

Leichter, flockiger Schnee bis zu einer Höhe von 25 cm kann mit der Frontkehrmaschine entfernt werden. Frisch gefallener Schnee wird so problemlos von Gehsteigen geräumt.

stellte Salz- und Kiesstreuer kann hingegen über den gesamten Winter am Geräteträger befestigt bleiben. Das trotz seines Volumens von 600 Litern kompakte Gerät wird hinter der Fahrerkabine aufgesattelt, wodurch Wendigkeit und Effektivität gewährleistet bleiben. Mitarbeitern von Wohnungsbauunternehmen, Dienstleistern und Stadtverwaltungen erlaubt diese schnelle Anpassungsfähigkeit, ohne Verzögerung auszurücken und für sicher begehbare Wege zu sorgen. PASSENDE ANBAUGERÄTE FÜR JEDE WITTERUNG Welches der Geräte das richtige für die jeweilige Situation ist, hängt besonders von der Menge des Schnees und dem Grad der Vereisung ab. Für leichten, flockigen Schnee bis zu einer Höhe von 25 Zentimetern reicht etwa die Frontkehrmaschine völlig aus. Abhängig von der Schrägstellung der Bürste kommt sie auf eine Kehrbreite zwischen 132 und 146 Zentimetern und befreit so Gehwege problemlos in einem Durchgang von frischem Schneefall. Durch die Möglichkeit, die Drehrichtung umzukehren, kann die Bürste zudem bei Rückwärtsfahrten genutzt werden, etwa in engen oder verwinkelten Eingangsbereichen. Drehgeschwindigkeit und Bürstendruck passt der Anwender dabei direkt vom Fahrersitz aus an. Größere Schneemengen lassen sich hingegen am besten mit den beiden Schneeräumschilden für den City ­ Ranger 3070 beseitigen. Sowohl das klassische Schneeräumschild als auch das V-förmi-

ge Pendant, dessen Seitenflügel einzeln verstellbar sind, können vom Fahrer komfortabel per Joystick ausgerichtet werden. Zudem verfügen beide über eine Sicherheitsklappfunktion, welche Schäden durch Kollisionen vermeiden soll. Robuste Schürfleisten aus Stahl oder Vulkollan sowie Markierungsfahnen und Reflexmarkierungen stellen zusätzlich während des Einsatzes sicher, dass weder das Räumschild selbst, noch die Umgebung zu Schaden kommen. Mit einer Räumbreite von bis zu 150 Zentimetern eignet sich das normale Schneeräumschild auch für hohe Neuschneedecken von bis zu 40 Zentimetern Höhe. Das sogenannte Varioschild in V-Form überzeugt hingegen besonders bei schwerem, hartem Schnee. Durch seine Keilform durchbricht es selbst vereiste Schichten. Auch große Schneemengen kann das V-Schild dabei mithilfe der Verstellung der beweglichen Seitenflügel in Fahrtrichtung sehr schnell zusammenschieben. ROBUSTE BAUWEISE, UNKOMPLIZIERTE BENUTZUNG In Kombination mit den Frontanbaugeräten macht der auf dem Heck des Fahrzeugs befindliche Streuer aus eigener Produktion, die Arbeitsmaschine zur perfekten Lösung für den Winterdienst. Da der unvermeidliche, ständige Kontakt mit Wasser und Salz schnell zu Korrosionsschäden an den metallischen Bauteilen führen kann, legten die Ingenieure von Egholm großen Wert auf eine wider-

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Das Varioschild in V-Form überzeugt besonders bei schwerem, hartem Schnee. Durch seine Keilform durchbricht es selbst vereiste Schichten.

standsfähige Konstruktion. Das hinter der Fahrerkabine aufgesattelte Gerät verfügt deshalb – wie sämtliche Winteranbaugeräte von Egholm – über eine hochwertige Schutz­ lackierung, die optional um eine spezielle Flüssigwachs-Korrosionsschutzbehandlung ergänzt werden kann. Extrem beanspruchte Bauteile, wie der Auswurfschacht, sind darüber hinaus aus massivem Edelstahl gefertigt. Die Einstellung von Streubreite und Streumenge ist einfach und bequem vom Fahrersitz aus möglich und wurde durch die Egholm eigene Software präzise auf Fahrzeug und Streuer abgestimmt – ohne zusätzliche Bedien­elemente wie Joystick und Bildschirm. Eine integrierte Start/Stopp-Funktion stellt dabei sicher, dass der Streuer nur läuft, wenn sich das Fahrzeug bewegt. Damit der An- und Abbau des Streuers schnell und werkzeuglos vonstattengeht, kann dieser entweder mit dem Abstellstativ oder über die Gabelstaplertaugliche Aufnahme direkt vom Fahrzeug abgenommen werden. Ein auf die Achslasten abgestimmtes Fassungsvermögen von 600 Litern garantiert zuletzt lange Einsatzfahrten. Oktober 2021

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Foto: Rapid

Kommunaltechnik

Mit der Umkehrfräse werden Altrasen, grobe Pflanzenreste und Steine in den Boden eingearbeitet, die fein gefräste Erde an die Oberfläche gebracht.

BÖDEN EFFIZIENT ZUR SAAT ODER NEUBEPFLANZUNG VORBEREITET MITHILFE DER ROBUSTEN UMKEHRFRÄSE Ob zur Neuanlage von Gartenanlagen, Rasenflächen sowie Blühstreifen, Unterhaltsarbeiten in Parkanlagen oder Einarbeitung von Ernterückständen und Pflanzenresten: Die Umkehrfräse des Schweizer Einachsgeräteherstellers Rapid bereitet die Grundlage für die weitere Bodenbearbeitung. Das Gerät arbeitet Altrasen, Pflanzenreste und Steine schon nach nur einem Arbeitsgang nach unten in den Boden ein, die feine Erde liegt obenauf und der Boden ist bereit für Folgearbeitsschritte. Durch optimale Führung und Anpassung in unebenem Gelände sorgt die Umkehrfräse für ein sauberes Arbeitsbild. Für zusätzliche Arbeitserleichterung sorgt der Schnellaushub (RQL) und das Einrasten der Nachlaufwalze, wodurch einfaches Umsetzen und ein unterbrechungsfreies Arbeiten ermöglicht werden. Das erleichtert den Arbeitsablauf und gestaltet das Fräsen noch effizienter.

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sicht und Funktionsweise ergeben sich vielfäl­ tige Einsatzgebiete: Neben der Anlage von Blühstreifen vor allem in den Bereichen Grundbodenbearbeitung, Vorbereitung von Umgebungsarbeiten, Neuanlage von Garten­ anlagen und Rasenflächen, Unterhaltsarbei­ ten in Parkanlagen, Einarbeitung von Ernte­ rückständen und Pflanzenresten sowie weitere Anwendungen. OPTIMALE VORBEREITUNG ZUR SAAT UND NEUBEPFLANZUNG Die von Rapid eigens entwickelten Anbaugeräte sind optimal auf den seit Jahrzehnten bewährten Einachs­ geräteträger abgestimmt. Durch die Eigenproduktion mussten hinsicht­ lich Qualität und Funktionalität keine Kompromisse eingegangen werden. Im Bereich Bodenbearbei­ tung ergänzt die neue Umkehrfräse nun neben Bodenfräse, Kreiselegge

und Planieregge das Produktsortiment. Mit der im Handling besonders einfachen und ro­ busten Umkehrfräse können Böden effizient zur Saat oder Neubepflanzung vorbereitet werden. Die entgegen der Fahrtrichtung ro­ tierenden robusten Zinkenpaare fräsen den Boden fein auf. Die Umkehrfräse arbeitet Foto: zek

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iodiversität ist ein Thema, das nicht nur global Priorität hat, sondern jede Kommune für sich umsetzen kann. Etwa durch Blühstreifen – extra angelegte Flächen, auf denen zahlreiche unterschiedli­ che Pflanzen wachsen, welche eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen darstellen. Die blühenden Blumen der auch als Bienenweide bezeichnenden Flächen erfreuen neben den blütenbesuchenden Insekten wie Honigbie­ nen, Wildbienen, Hummeln und Schmetter­ lingen auch die Menschen mit ihrer Farb­ pracht. Neben dem schönen Aussehen haben die Blühflächen allerdings noch viel mehr zu bieten – insbesondere die Förderung der bio­ logischen Vielfalt in der Agrarlandschaft. Grundlage für einen natürlich bepflanzten Blühstreifen ist die der Saat vorangegangene Bodenvorbereitung. Diese gelingt besonders effizient und einfach im Handling mit der Umkehrfräse des Schweizer Einachsgeräteher­ stellers Rapid. Abgeleitet aus Nutzungsab­

Die Arbeitstiefe wird durch Verstellen der Nachlaufwalze bestimmt.

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KOMMUNAL

Schnellaushub-Position

Grafik: Rapid

Kommunaltechnik

Arbeitsposition

Altrasen, Pflanzenreste und Steine schon nach nur einem Arbeitsgang nach unten in den Bo­ den ein: Die grobe Fraktion wird gegen einen Rechen geschleudert und nach unten in den Boden eingearbeitet. Gleichzeitig wird das fein gefräste Erdgut an der Oberfläche abge­ legt und der Boden ist wieder bereit für Folge­ arbeitsschritte. Die Arbeitstiefe wird durch Verstellen der Nachlaufwalze bestimmt. Diese ist mittels optionaler Handspindel einfach und stufenlos einstellbar. PRAKTISCHE ARBEITSWEISE Durch optimale Führung und Anpassung in unebenem Gelände sorgt die Umkehrfräse für ein sauberes Arbeitsbild. Die Expertise von

Rapid bei Einsätzen am Hang lässt den Ein­ achsgeräteträger auch bei Steigungen effizient arbeiten. Die Höhen- und Seitenverstellung während der Anwendung kann bequem durch Taster der Zusatzhydraulik am Holm verän­ dert werden – dies ist möglich, ohne den Holm loszulassen. Durch eine schmale Gerä­ tebreite von 70 cm bis 100 cm wird auch in Randbereichen und auf schmalen Wegen ein gelungenes Resultat bei einer unkomplizierten Arbeitsweise erzielt. Durch die robuste Bau­ weise und hochwertige Verarbeitung profitie­ ren Gemeinden und kommunale Dienstleister: Es sind keine Schäden oder Instandsetzungsre­ paraturen bei Verklemmen von Steinen, Ästen zu befürchten dank einer Überlastsicherung.

SCHNELLAUFHUB DANK RAPID QUICK LIFT Zusätzliche Arbeitserleichterung verspricht der standardmäßig verbaute, von Rapid ent­ wickelte und patentierte Schnellaushub­ RQL (Rapid Quick-Lift): Er optimiert den Ar­ beitsablauf und vereinfacht die Anwen­ dung massiv für die Bedienperson. Mithilfe des ­Schnellaushubs kann die Gerätekombina­ tion lediglich durch leichtes Anheben des An­ baugeräts und Vorwärtsfahren bequem auf der Nachlaufwalze umgesetzt werden. Das Verfahren sieht nach dem Umsetzen eine par­ allele Anschlussfahrt vor, lediglich durch Rückwärtsfahren bewegt sich das Anbaugerät aus der Transportstellung wieder in die Ar­ beitsstellung.

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Kommunaltechnik

Fotos: Lindner

Durch die Verwendung der Telematik-Funktionen des TracLink können damit ausgestattete Fahrzeuge in Echtzeit geortet werden. Darüber hinaus können die aktuelle Fahrgeschwindigkeit, ein digitales Fahrtenbuch, digitale Einsatz-Dokumentionen, Leistungsberichte sowie alle Fahrzeuginformationen abgerufen werden (Motordrehzahl, Hydrauliksteuergeräte, AdBlue, Tankfüllstand, aktueller Verbrauch, Zapfwellen-Status, Außentemperatur, aktive Fehlercodes, Service-Info, Betriebsstunden und Kilometer).

TRACLINK-SYSTEM SPIELT STÄRKEN IN DER LANDWIRTSCHAFT UND IM KOMMUNALBEREICH AUS Die Bandbreite reicht vom TracLink mobile über das TracLink Smart bis hin zum TracLink Pilot-ready-Paket, das Arbeiten mit ganz genauen Lenksystemen ermöglicht. Die Innovation Farm in Wieselburg hat die Chancen von TracLink in der Landwirtschaft unter die Lupe genommen. Eines der Ergebnisse: Ganz besonders hilfreich ist das System beim Vermeiden von Fehl­ einstellungen und damit beim Verhindern von Schäden an den Geräten.

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m Kommunalbereich hat Lindner das TracLink-System schon länger im Einsatz. TracLink unterstützt bei der Bedienung aller Anbaugeräte und sorgt immer für die optimale Abstimmung von Fahrzeug und Gerät. Außerdem erstellt es eine automatische Einsatzdokumentation, zum Beispiel ein Streuprotokoll. So kann bequem nachverfolgt werden, welches Gerät wie lange im Einsatz war und wie viel Material verwendet wurde. Die Daten werden automatisch im TracLink-Portal gespeichert. Neben Lindner-Fahrzeugen kann der gesamte Fuhrpark mit dem System ausgerüstet werden. TracLink gewinnt aber auch in der Landwirtschaft immer stärker an Bedeutung. Hier bietet Lindner unter anderem das TracLink mobile und das TracLink Smart an. Jedes Anbaugerät kann mit einem TracLink Smart Tag ausgestattet werden – bis zu fünf Geräte können gleichzeitig verwendet werden. Der Lintrac erkennt via Bluetooth, welches Gerät im Einsatz ist. Die automati-

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sche Geräteerkennung erfasst jede Arbeit im Detail, ohne dass der Fahrer selbst Konfigurationen vornehmen muss. Durchflussmengen der Hydraulik, Drehzahlen von Motor und Zapfwellen sowie Fahrmodi werden automatisiert optimal eingestellt und am TracLink Smart Tag gespeichert. Alle Arbeiten werden aufgezeichnet und sind im TracLink Portal abrufbar – so fällt der Streunachweis besonders leicht.

Das TracLink GPS-Spurleitsystem mit automatischer Lenkhilfe, mit dem das TracLink-Pilot ready Paket aufgerüstet werden kann, verfügt schon über eine Genauigkeit von +/- 18 cm. Wer noch präziser Arbeiten möchte, kann das System mit dem zusätzlichen RTK-Signalempfänger erweitern. Das RTK-Korrektursignal korrigiert das GPS-Signal und lässt den Traktor auf zwei Zentimeter genau in der Spur fahren.

INNOVATION FARM: TRACLINK MIT GROSSEM POTENZIAL IN DER LANDWIRTSCHAFT Die Innovation Farm der BLT Wieselburg, die sich mit neuen Technologien in der Landwirtschaft beschäftigt, hat sich die Möglichkeiten von TracLink in der Landwirtschaft im Rahmen mehrerer Praxistests ganz genau angeschaut. Konkret wurde auf drei Pilotbetrieben in Nieder- und Oberösterreich der erste Schnitt mit einem Lindner Lintrac 130, der mit TracLink ausgestattet war, durchgeführt.

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Kommunaltechnik Dabei wurden sämtliche Maschinendaten automatisch aufgezeichnet. Außerdem wurden die auf den Höfen vorhandenen Anbaugeräte mit Smart Tags ausgestattet. Ziel war es, die Verbindungssicherheit unter praktischen Bedingungen zu testen. Dann haben die Experten qualitativ bewertet, welchen Nutzen die gesammelten Daten den Betrieben bieten und wie das System in der Grünlandbewirtschaftung unterstützend wirkt. Außerdem wurde die Installation und Inbetriebnahme von TracLink Mobile getestet sowie der Funktionsumfang analysiert. Durchgeführt wurden Siliervorgänge vom Mähen über das Zetten, Schwaden, Ballen pressen und den Transport. Danach erfolgte die Ausbringung von Wirtschaftsdünger mit zwei verschieden großen Güllefässern und das Beladen eines Anhängers mit dem Frontlader. TRACLINK ERHÖHT ARBEITSQUALITÄT UND STEIGERT EFFIZIENZ Das Fazit der Experten: Ganz besonders hilfreich ist das System beim Vermeiden von Fehl­ einstellungen und damit beim Verhindern von Schäden an den Geräten. Die richtige Einstellung von Geräten stellt auch bei unerfahrenen Fahrern ein Minimum an Arbeitsqualität sicher. Für den überbetrieblichen Einsatz oder

Die Dokumentation im Winterdienst gibt Gemeinden auch rechtliche Sicherheit.

kommunalen Lohnarbeiten erleichtert das System die präzise Abrechnung. Mit Zugriff auf das TracLink Onlineportal lässt sich auf einen Blick erkennen, welche Flächen ­bereits bearbeitet wurden und wo sich das Fahrzeug momentan befindet. Insgesamt biete Lindner mit TracLink ein innovatives Geräteerkennungs- und Telematiksystem mit großem Potenzial für die Anwendung in der Landwirtschaft. Mit der vorhandenen Hardware

können zahlreiche weitere Funktionen realisiert werden, die softwareseitig erst umgesetzt werden müssen. „Die Zukunftsvisionen für das System sind vielfältig und decken ein Spektrum von Wartungstipps bis hin zu intelligenten Empfehlungen ab. Besonders empfehlenswert ist Lindner TracLink für Betriebe, die das System sowohl im Kommunalbereich als auch in der Landwirtschaft nutzen können“, heißt es im Bericht der Innovation Farm.

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Der Beste am Berg

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Fotos: Kärcher

Kommunaltechnik

Mit der neuen Scheuersaugmaschine BR 30/1 bedient Kärcher den lange bestehenden Bedarf nach maschineller Unterstützung für die Reinigung kleiner Bodenflächen.

MOPP MEETS SCHEUERSAUGEN: ERLEICHTERTE BODENREINIGUNG MIT DER SCHEUERSAUGMASCHINE BR 30/1 VON KÄRCHER Zu teuer, zu schwer, zu laut – Überlegungen, die das Breitwischgerät bis jetzt konkurrenzlos erscheinen ließen. Doch zur zeitraubenden und körperlich anstrengenden manuellen Bodenreinigung gibt es nun mit dem BR 30/1 eine echte Alternative. Das akkubetriebene Modell arbeitet leise und flexibel und erzielt gleichzeitig ein gründlicheres und hygienischeres Ergebnis.

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b Arztpraxen, Hotels, Klassenzimmer oder Kindergärten: Bisher war die Reinigung von Böden in kleinen, be­ engten Räumlichkeiten nur manuell möglich. Mit der Scheuersaugmaschine BR 30/1 prä­ sentiert Kärcher ein Gerät für professionelle Anwender, das den seit langem bestehenden Bedarf nach maschineller Unterstützung in diesen Bereichen erfüllt. Das akkubetriebene Modell ist leise sowie einfach und flexibel in der Handhabung. Gleichzeitig ist im Ver­ gleich zur Arbeit mit dem klassischen Wischmopp eine deutlich bessere, hygieni­ schere Reinigung mit kürzeren Trocknungs­ zeiten möglich. VERKÜRZTE REINIGUNGSZEIT UND SAUBERERES ERGEBNIS Die manuelle Bodenreinigung ist zeitraubend und für Reinigungskräfte körperlich anstren­ gend, und doch lohnte sich bislang die Inves­ tition in eine kompakte Scheuersaugmaschine in vielen Bereichen nicht. Zu teuer, zu schwer, zu laut – das waren die Nachteile, die das Breitwischgerät konkurrenzlos erscheinen lie­ ßen. Mit der BR 30/1 schließt Kärcher diese Lücke und vereint die Vorteile von manueller und maschineller Reinigung in einem Gerät.

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Die Scheuersaugmaschine verfügt über eine Vorkehrfunktion für Grobschmutz und Haa­ re, wodurch sich die Reinigungszeit um bis zu 50 Prozent verkürzt. Zwei sich drehende Wal­ zen (500 bzw. 650 U/min) und ein Anpress­ druck von 40 g/cm² bringen gegenüber der manuellen Reinigung ein deutlich besseres Ergebnis. Auch eine Bodendesinfektion ist realisierbar, womit sich ein hohes Hygiene­ level sicherstellen lässt. Für den Anwender ist das Arbeiten deutlich ergonomischer und hy­ gienischer, denn die BR 30/1 nimmt die Schmutzflotte automatisch auf. Daher erfolgt kein Kontakt mit Schmutz, Keimen und Rei­ nigungsmitteln, was Belastung und Infekti­ onsrisiko deutlich reduziert. RUTSCHGEFAHR MINIMIERT Während Flächen nach der Arbeit mit dem Breitwischgerät fünf bis zehn Minuten feucht bleiben, sind sie nach der Reinigung mit der BR 30/1 nach ein bis zwei Minuten trocken. Damit sind Flächen schnell wieder ohne Rutschgefahr begehbar, Absperrungen müs­ sen nicht errichtet werden. Dank des niedri­ gen Geräuschpegels von 55 dB(A), vergleich­ bar mit normalen Wohnungsgeräuschen, ist das Arbeiten in Räumen mit Publikumsver­

kehr problemlos möglich. Der Akku-Betrieb macht lästige Kabel überflüssig, und die hohe Akkulaufzeit von einer Stunde mit kurzer La­ dezeit von 40 Minuten oder einem Akku-­ Wechsel bringt flüssiges Arbeiten mit sich. Da die BR 30/1 den Profi-Anwender adressiert, ist die Verarbeitung auf den Dauereinsatz aus­ gelegt. Das robuste Modell verfügt über einen Motor mit hoher Lebensdauer und ist für den täglichen Einsatz geeignet.

Die BR 30/1 ist eine deutliche Arbeitserleichterung auch bei überstellten Flächen, die sich mühelos und schnell reinigen lassen.

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KOMMUNAL

Kommunaltechnik

ABFALLHAI UND ABFALLMANAGEMENT-SYSTEM REDUZIEREN KOSTEN UND AUFWAND IN DER ENTSORGUNG Der Abfallhai überzeugt mit schlichter Optik und Beständigkeit. Dank des großen Fassungsvermögens und intelligentem Abfallmanagement-System wird die Zahl der Leerungen erheblich reduziert. Zudem ist der hochwertige Chromstahl wartungsarm und umweltverträglich. So wird der Abfallhai zum Kostensparer.

Der Abfallhai fügt sich mit seiner schlichten Gestaltung unauffällig ins Ortsbild ein. Dank seines großen Fassungsvermögens werden Leerfahrten reduziert.

Fotos: Abfallhai

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ährend Restaurants, Kaffeehäuser & Co. pandemiebedingt geschlossen halten mussten, entdeckten die Menschen vermehrt das Potenzial des öffentlichen Raums als Ort des sozialen Austauschs. Stadtparks, Promenaden und Flaniermeilen sind belebter denn je und kompensieren die fehlenden Freizeitbeschäftigungen. Schattenseite dieser Entwicklung sind deren Hinterlassenschaften – denn Pizzakarton, Einwegbehältnisse oder Coffee-to-go-Becher braucht es nur für die Dauer des Mittagessens. Wo öffentlicher Raum genutzt wird, fällt Müll an. Wichtig daher: Abfallbehältnisse müssen durch eine hygienische Benutzbarkeit die Menschen dazu motivieren, diese zu gebrauchen und nicht die Umgebung mit ihren Hinterlassenschaften zu verunreinigen. Außerdem hat die praktische und in möglichst geringer Frequenz zu erfolgende Entsorgung oberste Priorität. Auf diese beiden Knackpunkte hat das Schweizer Unternehmen Anta Swiss AG mit seinem Abfallhai den Fokus gesetzt. Auch in Österreich überzeugt der Abfallbehälter durch sein schlichtes Design sowie die praktische Handhabung und kommt unter anderem in Wien, Graz und Salzburg zum Einsatz. Betreut werden die österreichischen Gemeinden durch die Tochterfirma Abfallhai Österreich GmbH. Durch

Einsatz des Abfallhais kann vor allem an stark ­frequentierten städtischen Plätzen die Sauberkeit und Lebensqualität erhöht werden. Zudem ist der hochwertige Chromstahl war­ tungsarm und umweltverträglich. WENIGER ZEITAUFWAND, GERINGERE KOSTEN Dank des großen Fassungsvermögens wird die Zahl der Leerungen erheblich reduziert. Somit wird der Abfallhai zum Kostensparer – insbesondere in Verbindung mit dem Abfallmanagement-System. Das konnte nicht zuletzt im Rahmen einer Projektarbeit an der ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) evaluiert werden: Hier wurde das Abfallmanagement in einem Feldtest in Münchenbuchsee nahe Bern auf unterschiedlichste Kriterien geprüft und anschließend ausgewertet. Zur Zeit stehen in der Gemeinde rund 101 Behälter, welche mit dem Füllstandsmesser Hai-Auge ausgestattet sind und täglich die Daten an das System übermitteln. Mit einem Sensor misst das Hai-Auge den Füllstand des

Ob einzeln oder in Kombination mit dem Abfallmanagement: Der Flip-Dot ist die ideale Lösung zur Zeit- und Kostenersparnis in der Abfallbewirtschaftung. Es erweitert die Funktionalität des Füllstandmesssystems Hai-Auge um ein Anzeigemodul. Der Füll­ zustand – leer oder voll – wird dadurch direkt am Behälter sichtbar.

abfallhai ÖSTERREICH GmbH

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Behälters. Ist dieser bis zu einem bestimmten Grad gefüllt, löst das über Funk eine Meldung aus. Das System verhindert unnötige Fahrten zu leeren oder halb leeren Abfallbehältern. Nach dem Testjahr in der Gemeinde Münchenbuchsee konnten eine Einsparung an benötigter Zeit (-14 Prozent), angefallener Kosten (-16 Prozent) und ein geringerer CO2-Ausstoß (-17 Prozent) festgestellt werden. Bereits nach weniger als einem Jahr sind die Kosten für das digitale Abfallmanagement-System wieder eingespart. „Auf übervolle Behälter können wir nun schneller reagieren“, berichtet Stefan Augsburger, Leiter des Werkhofs Münchenbuchsee. „Wir erkennen nun Hotspots und ungenutzte Abfallbehälter noch besser – Zeitaufwände und Fahrtstrecken reduzieren sich.“ Besonders einfach ist der Befüllstand eines Abfallbehälters mithilfe des Flip-Dot, das die Funktionalität des Hai-Auges um ein ablesbares Anzeigemodul erweitert. So sieht man auf den ersten Blick, ob die Kapazitätsgrenze schon erreicht wurde.

Thomas Schuster Marxergasse 25/4 AT-1030 Wien +43 664 410 27 37 www.abfallhai.at

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KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Für die Entfernung von Unkraut, das zwischen Straßenpflastern und entlang von Gehsteigen sprießt, gibt es chemiefreie Alternativen zu Herbiziden – so wie etwa die Heißwasserlösung mit Hochdrucktechnik, die der Kommunalspezialist Hako anbietet. Besonders praktisch: Mit dem für die verschiedenen Einsatzbereiche in Modulbauweise erhältlichen Gerät ist neben der umweltschonenden Wildkrautbekämpfung auch die Bewässerung der Gemeindebepflanzung oder die Reinigung per Hochdruck möglich.

Fotos: Hako

ÖKOLOGISCHE WILDKRAUTBEKÄMPFUNG MIT ZUSATZNUTZEN

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obald die Temperaturen wieder steigen, grünt und blüht es überall. Leider auch auf Flächen wie Gehwegen und Straßen, zwischen Pflastersteinen, auf Treppen oder an Bordsteinen. Die Beseitigung des unerwünschten Wildkrauts wird somit zur wichtigen kommunalen Aufgabe. Aber auch Industrie und Gewerbe müssen dafür sorgen, dass Betriebsgrundstücke, Parkplätze oder Zufahrten gepflegt und sicher sind. Ökologisch, nachhaltig und wirtschaftlich ist dabei die Wildkrautbekämpfung mit heißem Wasser. Um diese besonders effektive, chemiefreie Methode großflächig zu nutzen, vertreibt Hako jetzt exklusiv die von weed concept entwickelte und von Oertzen Wasserstrahltechnik produzierte weco-Hochleistungseräte in Modulbauweise und verschiedenen Leistungsgrößen. Schon nach der ersten Anwendung mit Temperaturstabilität von fast 100 Grad wird die Wirkung sichtbar und die Frequenz weiterer Einsätze sinkt. UMWELTFREUNDLICH, GESETZESKONFORM, SICHER Für die chemiefreie Entfernung von Wildkraut gibt es vielfältige Ansätze, zum Beispiel

Drei Aufgaben, eine Lösung: Die weco-Geräte können per Knopfdruck auch in den Reinigungs- ...

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Stark auch in der Wildkrautsaison: multifunktionale Kommunaltechnik von Hako, ausgestattet mit Hochleistungsgeräten zur chemiefreien Entfernung von Wildkraut mit heißem Wasser.

mechanische Lösungen mit Metallborsten oder Kunststoffbürsten, über Hitzequellen wie Flammen oder Infrarotstrahlen oder Heißwasserlösungen mit Hochdrucktechnik. Letztere sind um das bis zu 25-fache wirkungsvoller als heißer Dampf oder heiße Luft und deutlich energiesparender, da das heiße Wasser nahezu ohne Energieverlust auf die Pflanze trifft. Aufgrund der stabilen, hohen Temperaturen wird der Organismus der Pflanze nachhaltig geschädigt. Die Folge: Sie wächst wesentlich langsamer nach als bei alternativen thermischen Methoden oder stirbt sogar vollständig ab. In Kombination mit den weco-Geräten können die Fahrzeuge ­Citymaster und Multicar von Hako zur ökologischen Wildkrautbekämpfung mit heißem Wasser eingesetzt werden. Um unterschiedlichsten Anforderungen sowie Häufigkeit

... oder Bewässerungsmodus geschaltet werden.

und Umfang der Einsätze gerecht zu werden, sind die weco-Geräte modular aufgebaut und in verschiedenen Leistungsgrößen erhältlich – von der leichten, mobilen Kompaktvariante bis hin zur Trailer-­ Lösung mit großem Wassertank. Auch diese Geräte folgen dem Multifunktionsgedanken von Hako: Über die Wildkrautbekämpfung hinaus ist die einfache Funktionsumstellung zur Hochdruckreinigung oder Bewässerung möglich. Damit sinken auch die Kosten für den Personal- und Materialeinsatz. STARK GEGEN WILDKRAUT, SCHMUTZ UND TROCKENHEIT Auf Knopfdruck wird aus dem weco-Wildkrautbekämpfer ein professioneller Hochdruckreiniger, der schnell und zuverlässig ausgezeichnete Reinigungsergebnisse liefert. Eine weitere Umstellung und er kann auch für die Bewässerung von Pflanzen genutzt werden. So lassen sich mit einem Einsatz am selben Ort drei verschiedene Arbeitsschritte erledigen. Alle Funktionen der weco-Modelle werden über einen eigens entwickelten Lithium-Eisen-Phosphat-Akku betrieben, sodass Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß sowie Geruchs- und Geräuschemissionen auf ein Mindestmaß reduziert werden. Da bei der chemiefreien Wildkrautbeseitigung mit Heißwasser keine gesetzlichen Bestimmungen beachtet werden müssen, sind die Maschinen für den Einsatz auf jeder Fläche zugelassen.

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KOMMUNAL

Foto: Stangl

Messen & Veranstaltungen

Der Kommunaltechnikspezialist Stangl präsentierte sein Produktportfolio – unter anderem die beiden ­österreichischen „Bestseller-Maschinen“ für universellen Einsatz, Hako Citymaster 1650 und Multicar M29.

KOMMUNALMESSE UND 67. ÖSTERREICHISCHER GEMEINDETAG: TREFFEN VON 1.500 BÜRGERMEISTER Nach einjähriger Pause fand heuer der 67. Österreichische Gemeindetag in diesem Jahr von 14. bis 16. September im niederösterreichischen Tulln statt. Die größte kommunalpolitische Zusammenkunft von rund 1.500 Gemeindevertretern und die zeitgleich stattfindende Kommunalmesse bildeten einen entspannten Rahmen zum Netzwerken und Austauschen.

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an, wie dem Bodenverbrauch, aber auch dem Thema Finanzen, Pflegereform und der Digitalisierung. INITIATIVE GEMEINSAM.SICHER UND KRIMINALPRÄVENTION Schwerpunktthema in diesem Jahr war die Initiative Gemeinsam.Sicher, was sich in der Präsenz von Flugpolizei, der LPD Niederösterreich, dem Einsatzkommando Cobra sowie Vertretern der Initiative Gemeinsam.Sicher und Kriminalprävention spiegelte. „Von aktuellen Themen der politisch Verantwortli-

chen bis hin zu jenen Themen, die in der Uniform stattfinden – was uns alle eint, ist das gemeinsame Interesse, dass wir uns in der Gemeinde sicher fühlen können. Gemeinsam.Sicher ist kein Schlagwort sondern gelebte Praxis der Polizei in Kooperation mit einerseits Gemeinderätinnen und Gemeinderäten und andererseits mit Bürgerinnen und Bürgern“, erklärt Innenminister Nehammer. Die Polizei versteht sich nämlich als lernende Organisation, die das Miteinander in gegenseitigem Austausch braucht, um gemeinsam Wachsen zu können. Fotos: zek

euer fand in Tulln in Niederösterreich vom 14. bis 16. September 2021 die Kommunalmesse wieder gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindetag, dem kommunalpolitischen Höhepunkt des Jahres, statt. Mit über 200 Ausstellern aus allen relevanten Branchen wird die Kommunalmesse als innovative Fachmesse jedes Jahr in einem der neun Bundesländer abgehalten und bietet die perfekte Möglichkeit zur persönlichen Vernetzung von Wirtschaft und kommunaler Welt. Gemeinsam nehmen sich 1.500 Gemeindevertreter aktuellen Themen

Die wirkungsvolle Methode von ball-b bekämpft Ratten und schont die Umwelt.

ITEK Verkehrstechnik stellte seine innovativen Verkehrsschilder aus nachhaltigem Bambus vor.

Hält Städte und Gemeinden sauber: Das Sortiment von Abfallhai.

Für die Müllentsorgung unterwegs: Das Spezialfahrzeug von Bakom.

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KOMMUNAL

Messen & Veranstaltungen

Foto: zek

Bei strahlendem Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen informierten sich die Besucher und Besucherinnen der Astrad in Wels über die Neuheiten der Kommunalbranche.

GELUNGENES MESSE-COMEBACK AUF DER ASTRAD Mit spürbarer Anspannung und Vorfreude bei den zahlreichen Ausstellern auf die erste Messe nach mehr als 18 Monaten öffnete die ASTRAD Kommunal am Welser Messegelände ihre Pforten. Vertreter von Bauhöfen, Straßenmeistereien und Gemeinden informierten sich in Wels am 9. und 10. September über die neuesten Geräte, Fahrzeuge und kommunalen Trends – rund 130 Aussteller aus ganz Europa präsentierten ihr Produkte und Dienstleistungen.

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bis Z wie Zeitnehmung: Europas führende Unternehmen für die technische Gemeindeausstattung gaben sich bei der A ­ STRAD ein Stelldichein, denn die Messe ist bekannt dafür, dass sie vor allem von Fachpublikum besucht wird. So finden alle zwei Jahre Vertreter von Städten und Gemeinden, Straßen-

und Autobahnmeistereien sowie Bauhöfen ihren Weg nach Wels, um sich dort zwei Tage lang umzuschauen, was es Neues auf dem Markt gibt. ÜBERBLICK ÜBER KOMMUNALBRANCHE Ob Straßen- und Winterdienst, Grünraum­

Marlene Zürcher (Marketing) und Benjamin Steiner (Verkauf Österreich) informierten interessierte Messebesucher zu den leistungsstarken Gerätschaften des Winterdienstspezialisten Zaugg.

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Einen umfassenden Überblick über die Produktpalette gab es am Freiluftstand von Stangl Kommunaltechnik.

Foto: Stangl

Foto: Zaugg

m 9. und 10. September 2021 war es nach eineinhalb Jahren coronabedingter Pause endlich so weit: Mit der ASTRAD startete die erste Messe im Kommunalbereich. Rund 130 Unternehmen stellten ihre Produkte und Dienstleistungen am Welser Messegelände vor. Von A wie Abrollkipper

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Messen & Veranstaltungen

Foto: zek

pflege, Baustellenbedarf oder Ausstattung für den Bauhof – die ASTRAD ist die führende Messe im Bereich der technischen Gemeindeausrüstung in Österreich. Erwartet wurden nicht nur Hersteller von Kommunalmaschinen, sondern auch Baumaschinenhersteller, denn oftmals werden Straßenbaulose von den Straßenmeistereien selbst durchgeführt. Aber auch Hersteller von Straßenausstattung haben in Wels Lichtsignalanlagen, Verkehrszeichen, Leitschienen oder Asphaltmischungen präsentiert. Die FachbesucherInnen – ob aus Gemeinde, Bauhof, Bundesland, Straßenund Autobahnmeisterei oder dem Technischen Büro – bekamen auf der Messe einen idealen Überblick über den Markt. Die ­ASTRAD bot einen Rahmen, um in Ruhe zu vergleichen, Fachgespräche mit Kollegen zu führen und mit den Herstellern ins Gespräch zu kommen. Außerdem gab es auch 2021 wieder die Gelegenheit, die ausgestellten Fahrzeuge und Geräteträger vor Ort zu testen. Zahlreiche Fahrzeuge standen für eine Präsentation mit anschließender Probefahrt bereit.

Mulag präsentierte mit seinen Auslegersystemen seine Lösungen für den kommunalen Einsatz.

Foto: zek

EXPERTENTREFFEN BEIM FACHSYMPOSIUM Traditionell findet in der Messe auch das Symposium „Straßenerhaltung, Ausrüstung und Winterdienst“ statt, das an beiden Tagen hochkarätige Fachvorträge international anerkannter ExpertInnen aus Technik, Wissenschaft und Praxis bietet. Der Themenbogen spannte sich dieses Jahr von den neuesten Technologien im Winterdienst über Straßenbau und Straßenerhaltung, Grünflächenpflege und Ökologie bis hin zur Verkehrssicherheit. Das Symposium bot damit für alle Fachbereiche interessante Beiträge und war für Bedienstete von Gemeinden, Bauhöfen und Straßenmeistereien auch eine ideale Gelegenheit, um fachliche Fortbildung mit Informationen über Neuerungen auf dem Winterdienst- und Gerätesektor zu verbinden.

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Der Fahrzeughersteller Syn Trac konnte auf der ASTRAD die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten seines kommunalen Tausendsassas demonstrieren.

Foto: zek

HYGIENEMASSNAHMEN WURDEN PENIBEL EINGEHALTEN Die Fachmesse fand sowohl im Freien am Das Team des Tiroler Winterdienstherstellers Kahlbacher beriet auf seinem Messestand interessierte Besucher zu seinen Schneeräumlösungen. Messegelände, als auch in indoor in der Halle statt und bot damit ausreichend Platz. „Selbstverständlich halten wir alle behördlichen Auflagen in Bezug auf das Coronavirus ein und waren auch schon im Vorfeld mit dem Magistrat der Stadt Wels in Kontakt, um alle Vorschriften bestmöglich erfüllen zu können“, erklärt Veranstalter Richard Wawricka. Ursprünglich wäre die Messe im Juni geplant gewesen, aber die unsichere Lage hat eine Verschiebung auf September unvermeidlich gemacht.

Foto: Kahlbacher

Pappas präsentierte auf der Astrad einen Auszug aus seiner Produktpalette.

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KOMMUNAL

Trinkwasserversorgung

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V.l.n.r.: Peter Stimpfl (Hawle), Felix Kikuta (Hydrologische Untersuchungsstelle Salzburg GmbH), Igor Roblek (TRM) und Thomas Riedlsperger (Bauamt Leogang) bei der Baustelle in Leogang Ende Juli.

STABILE TRINKWASSERVERSORUNG UND DIE AUSSICHT AUF NACHHALTIGE STROMERZEUGUNG MITHILFE VON DUKTILEN GUSSROHREN

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war stellt die Sanierung von Trinkwasserleitungen für jede Gemeinde einen beträchtlichen finanziellen Posten dar, aber im Falle von Leogang wird diese Investition nicht nur mit einem stabilen Versorgungsnetz belohnt, sondern auch mit der ab nächstem Jahr nutzbaren Möglichkeit, elektrische Energie zu produzieren. 190 Höhenmeter sind es von der Kösselquelle nahe der Pinzgauer Gemeinde hinunter ins Tal: Diese Fallhöhe soll ab dem Jahr 2022 Strom liefern – 400.000 Kilowattstunden pro Jahr werden dann laut Berechnungen über ein Trinkwasserkraftwerk erzeugt. Bevor es nächstes Jahr an den Bau des Trinkwasserkraftwerks geht, ist dem 2,5 Millionen Euro-­ Projekt im letzten Jahr die Neufassung der Kösselquelle vorangegangen, heuer folgte die Verlegung der Druckleitungen ins Tal. IN DIE JAHRE GEKOMMENE ROHRLEITUNGEN Zur Umsetzung des Projekts kam es in erster Linie, da immer wieder partielle Erneuerungen der PVC-Leitung aus den 60er-Jahren notwendig waren: In Hangflächen und Böschungsbereichen verlegte Rohrleitungen wurden durch Hangrutschungen freigelegt. Daher musste man sich Gedanken über eine neue Trassenführung machen und hat dabei

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Foto: ETM

Regelmäßig zu behebende Rohrbrüche der alten PVC-Rohre aus den 60ern in teils schwer zugänglichen Hanglagen waren ausschlaggebend für den Austausch der Trinkwasserleitung, die von der Quellfassung hinab zur Pinzgauer Gemeinde Leogang führt. Nicht nur aufgrund der geologischen Gegebenheiten setzte man bei den neuen Leitungen auf duktile Gussrohre des Tiroler Traditionsunternehmens TRM. Die Wahl dieses stabilen und nachhaltigen Rohrmaterials ermöglicht es außerdem, zukünftig die 190 Höhenmeter von der Quelle runter ins Tal für die Stromgewinnung mittels Trinkwasserkraftwerk nutzen zu können.

Partielle Sanierungen der alten PVC-Rohre machten schluss­ endlich eine Erneuerung der Trinkwasserleitung notwendig.

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Trinkwasserversorgung

Mehrmaligen Bachquerungen waren entlang der Leitungsstrecke zu überwinden. Die alte Trassenführung war immer wieder von Hang­rutschungen bedroht, was zu Freilegung der Rohre führte. Die Trinkwasserleitung verläuft nun weniger exponiert, wenn auch weiterhin herausfordernde Stellen bewältigt werden mussten. Hier zu sehen: eine Leitungssicherung.

DUKTILE GUSSROHRE ERMÖGLICHEN UMSETZUNG VON TRINKWASSERKRAFTWERK „Bei den Verbindungsleitungen zwischen Quellfassung und Hochbehälter setzten wir auf Gussrohre, da sich diese für ein Trinkwasserkraftwerk eignen“, ­berichtet Ing. Thomas Riedlsperger, verantwortlich für Bau- und Raumordnungs­ angelegenheiten in der Gemeinde Leogang. Die 1,6 km lange Druckrohrleitung in der Dimension DN 250 ist auf die Standardklasse K9, sprich Druckstufe­ PN 40, ausgelegt. Zusätzlich werden weitere 700 m Leitung verlegt und das Trinkwassernetz so erweitert. Durchgeführt wurden die Bauarbeiten vom Pinzgauer Unternehmen ETM. SCHUB- UND ZUGSICHERUNG HÄLT SELBST FREIGELEGTE ROHRE SICHER ZUSAMMEN Bei der Materialauswahl vertraut Leogang auf die bewährten duktilen Gussrohre der Tiroler Rohre GmbH. Die Entscheidung für diese fiel nicht nur aufgrund der Verwendung als Druckrohrleitung für das geplante Trinkwasserkraftwerk, sondern auch aufgrund seiner weiteren positiven Eigenschaften: Die schubund zugsichere Verbindung der TRM Rohre benötigt eigentlich kein zusätzliches Erdreich oder Betonwiderlager. So stellen Hang­ rutschungen oder Erosion kein Problem für die Rohrleitung dar. Die Segmente der Rohrleitung können sich durch die mechanische Verriegelung der Schub- und Zugsicherung nicht lösen, die Verbindung bleibt bestehen. Während eine bei Hochwassersituationen durch Starkregenereignisse freigespülte Rohrleitung aus anderen Werkstoffen den Naturgewalten wohl nicht standhalten könnte, kommen duktile Gussrohre mit solchen Extremsituationen und -belastungen erfahrungs-

gemäß viel besser zurecht und überstehen diese unbeschadet. „Der finanzielle Mehraufwand der Gesamtkosten durch die duktilen Gussrohrleitungen ist nicht sehr hoch, wenn man bedenkt, dass die Rohre rund 100 Jahre halten“, merkt Dipl.-Ing. Felix Kikuta, der in Leogang betraute Projektleiter vom Unternehmen Hydrologische Untersuch­ ungsstelle Salzburg GmbH, an. NACHHALTIG UND REGIONAL PRODUZIERT Hauptgrund für die Entscheidung von Kommunen und Betreibern von Wassernetzen für Gussrohre im Wassertransport ist immer noch die hohe Qualität und Langlebigkeit. Aber auch Umweltthemen und der noch stärker werdende Wunsch, in Europa hergestellte Rohre zu verbauen, führen laut dem Tiroler Gussrohrspezialisten TRM in den letzten ­Jahren zu einer vermehrten Nachfrage nach ­Gussrohrsystemen. Umweltschutz und Nachhaltigkeit haben in den letzten Jahren an enor-

Durch die Verlegetiefe von ca. 5 m im Bereich der Bachquerung wird das Risiko einer Freilegung im Hochwasserfall minimiert.

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TOURISTISCHE NUTZUNG ERFORDERT ERHÖHTE TRINKWASSER-KAPAZITÄTEN Neben dem Trinkwasserkraftwerk wird nächstes Jahr der Hochbehälter erneuert und von Foto: zek

gleich die Chance erkannt, vor Ort nachhaltige Energie produzieren zu können.

mer Bedeutung gewonnen und sind aus der öffentlichen Diskussion nicht mehr wegzudenken. Wichtige Schwerpunkte sind dabei Kreislaufwirtschaft, Ersatz von natürlichen Rohstoffen, der dadurch kleinere CO2-Fußabdruck und die Vermeidung von Produkten auf Basis von Erdöl. Diese Themen sind mittlerweile auch im Tiefbau angekommen und machen einen wichtigen Vorteil von europäischen Gussrohrsystemen gegenüber anderen Werkstoffen aus. „Die TRM-Gussrohre sind zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial hergestellt und verdienen somit hinsichtlich ökologischer Bilanz und Materialkreislauf Bestnoten“, unterstreicht TRM­-Vertriebsmanager Igor Roblek die Firmenphilosophie des Tiroler Familienbetriebes. Als ein weiteres Traditionsunternehmen wurde die oberösterreichische Firma Hawle, Österreichs größter Armaturenhersteller für die Trinkwasserversorgung, in das Wasserversorgungsprojekt eingebunden und lieferte Absperrorgane, Schieber sowie Armaturelemente für den Hochbehälter.

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Trinkwasserversorgung

Neben der 1,7 km lange Druckrohrleitung wurden zusätzlich weitere 700 m Leitungen im Netz verlegt.

Foto: zek

Foto: ETM

400.000 kWh nachhaltiger Strom sollen ab nächsten Jahr mit dem neuen Trinkwasserkraftwerk in Leogang produziert werden. Möglich macht das der Einsatz von duktilen Gussrohren, die den Drücken standhalten. Für die Fallhöhe von 190 Höhenmeter wurde die Standardklasse Druckstufe PN 40 gewählt.

200 m3 auf 500 m3 erweitert. „Der derzeitige Hochbehälter ist schon älter und wurde in den 90ern saniert, jedoch nicht in seiner Dimensionierung geändert“, erläutert Thomas Riedlsperger vom Bauamt Leogang. Ausschlaggebend für den erhöhten Verbrauch ist die gestiegene touristische Nutzung des Ortes und die daraus resultierenden zusätzlichen Gästebetten – Leogang verzeichnet 700.000 Nächtigungen pro Jahr. Mit dem neuen Wasserspeicher sichert man auch bei maximaler Auslastung und Trockenheit die Wasserversorgung.

FLEXIBEL BEI DER BEWÄLTIGUNG VON HERAUSFORDERUNGEN Der Herausforderung der demografischen Entwicklung begegnet man in Leogang mit der optimalen Dimensionierung von Druckrohrleitungen und Hochbehälter, geologische Hindernisse bewältigt man hingegen mit planerischer Flexibilität: So fehlt im Nahbereich eines Baches der erwartete stabile Fels, an dem man die Leitung verankern hätte können – nun behilft man sich unter anderem mit Spritzbeton, um den nötigen Schutz vor Hochwasser zu gewährleisten und dadurch die

Gefährdung von ausgespülten Rohrleitungen zu reduzieren. Eine weitere herausfordernde Stelle bei der neuen Führung der Rohrleitung befindet sich ebenfalls am Bach: Durch die Verlegetiefe von ca. fünf Meter im Bereich der Bachquerung wird das Risiko einer Freilegung im Hochwasserfall minimiert. Außerdem wird hier regelmäßig eine große Menge Geröll angespült – durch die Tiefe der Verlegung wird das Risiko einer Freilegung der Rohre minimiert. Der Rohrleitungsbau wird noch bis Ende des Jahres dauern. Dadurch wird die Trinkwasserversorgung für mehr als eine Generation sichergestellt und die Basis für nachhaltige Stromerzeugung mittels Wasserkraft gelegt.

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Abwassertechnik

ERWEITERTE VERSICKERUNGSLÖSUNG MIT TECHNISCHEM FILTER: REGENWASSER BEHANDELN UND IM TUNNEL VERSICKERN Fotos: Mall

Im Gegensatz zu den gebräuchlichen Füllkörperrigolen haben Hohlkörperrigolen wesentliche Vorteile; insbesondere dann, wenn die erforderlichen unterirdischen Hohlräume aus dem naturnahen Werkstoff Stahlbeton bestehen. Zu den Pluspunkten zählen ein geringer Montageaufwand und eine kostengünstige Versickerungslösung. Das unterirdische Rigolensystem aus Stahlbeton CalviLine von Mall Umweltsysteme ist nun mithilfe eines speziellen Vorfiltervlies auch zur Behandlung von stark belastetem Niederschlagswasser von Park- und Verkehrsflächen geeignet.

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ie Stadt Bad Saulgau im Süden Baden-Württembergs gelegen, errichtete Mitte letzten Jahres eine neue dreigruppige Kindertagesstätte mit ca. 75 Plätzen, in der Kinder aus drei Ortsteilen der Stadt betreut werden. Gemäß den Anforderungen des Eigenbetriebs Abwasser muss das anfallende Dachwasser komplett versickert werden. Aus Platzgründen und wegen der Gefahr für Kleinkinder kam eine Versickerungsmulde jedoch nicht in Frage; gesucht wurde stattdessen eine platzsparende und kostengünstige Alternative. Die Wahl fiel auf einen unterirdischen Sickertunnel aus Stahlbeton mit einem Rückhaltevolumen von 24 m3 sowie eine vorgeschaltete Behandlungsanlage, die im Außenbereich des Kindergartens eingebaut wurden. Die darüber liegende Fläche kann so komplett für die Kinder genutzt werden. Das Wasser von der 846 m2 großen Dachfläche

Im baden-württembergischen Bad Saulgau setzte man für die Versickerung bei der neuen Kindertagesstätte auf das CalviLine-System.

wird zunächst im dreistufigen Substratfilter behandelt und versickert dann im Untergrund.

Wasser entfernt, die von mechanischen Anlagen nicht erfasst werden, sondern auch polare adsorbierbare Stoffe wie z.B. Schwermetalle.

OPTIMIERTER SICKERTUNNEL Der in Bad Saulgau verwendete Sickertunnel CaviLine von Mall kann jetzt auch zur Behandlung von stark belastetem Niederschlagswasser von Park- und Verkehrsflächen eingesetzt werden. Bei dieser Weiterentwicklung wird die bewährte Versickerungsanlage mit einem Vorfiltervlies sowie Filtermaterial gemäß ÖNORM B 2506-3 ergänzt. So werden nicht nur feine abfiltrierbare Stoffe aus dem

EINFACH IN DER INSTANDHALTUNG Stahlbeton-Hohlkörperrigolen wie CaviLine haben klare Vorteile: Sie sind statisch bestimmt, standsicher, mit Lkw befahrbar und kommen auch bei großen Hohlräumen ohne innere Aussteifungen aus. Als Gesamtanlage sind sie beliebig erweiterbar. Der Austausch von erschöpften oder kolmatierten Filterschichten ist wegen der Innenhöhe von 1,25 m einfach und mit geringen Mitteln durchführbar. Auch kombinierte Anlagen aus Sickertunneln für geringer belastetes Niederschlagswasser von Dachflächen und Tunneln für stärker belastetes Wasser von Park- und Verkehrsflächen sind damit nun möglich.

In kombinierten Anlagen kann mit CaviLine auch unterschiedlich stark belastetes Wasser versickert werden – von Dachflächen gelangt es direkt in den Untergrund, von Park- und Verkehrsflächen wird es vor der Versickerung mit dem technischen Filter behandelt.

Das Vorfiltervlies entfernt feine abfiltrierbare Stoffe aus dem Wasser, das darunterliegende, 30 cm dicke Filtermaterial die polaren adsorbierbaren Stoffe, wie z.B. Schwermetalle.

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Abwassertechnik

Foto: PID / Christian Houdek

Pro Jahr produziert die ebswien kläranlage & tierservice in ihrer Schlammbehandlungsanlage bis zu 78 GWh an Strom, das entspricht dem Stromverbrauch von mehr als 30.000 Wiener Haushalten. Rund 80 Prozent davon (63 GWh) und knapp die Hälfte der erzeugten Wärme (40 von 82 GWh) benötigt die Kläranlage zur Abwasserreinigung selbst, der Überschuss an Öko-Energie wird in die Wiener Versorgungsnetze eingespeist.

ÖKO-KRAFTWERK KLÄRANLAGE WIEN ERZEUGT AUS GRÜNEM GAS SAUBEREN STROM UND WÄRME Von einem der größten Energieverbraucher der Stadt zum energiepositiven Betrieb: Die Kläranlage Wien hat in den letzten Jahren eine eindrucksvolle Wandlung hinter sich gebracht. Nachdem bereits Wasserkraft sowie Wind- und Sonnenenergie einen wesentlichen Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs geleistet haben, macht die neue Schlammbehandlungsanlage den Betrieb mehr als nur autark – überschüssig gewonnener Strom und Wärme werden an die Verbraucher der Stadt weitergegeben.

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in Wien also schon am Klo“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Mit dem neuen Öko-Kraftwerk wird die Kläranlage von einem der größten Energieverbraucher

der Stadt zum energiepositiven Betrieb. Die Schlammbehandlung ist ein Vorzeigeprojekt und trägt wesentlich zu unserem Ziel bei, Wien bis 2040 zur klimaneutralen Stadt zu

Die Wasserkraftschnecke der ebswien hauptkläranlage hat eine Länge von 13 m und produziert ebenso wie eine Kleinwindanlage und eine Photovoltaikanlage nachhaltigen Strom.

Foto: ebswien / Karl Wögerer

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ikroorganismen sorgen in Wien nicht nur dafür, dass das Abwasser wieder sauber wird, sie sorgen auch für sauberen Strom und Wärme. Möglich macht das ein riesiges Öko-Kraftwerk der Wiener Kläranlage, das ökologische Energie aus Klärschlamm, dem Restprodukt der Abwasserreinigung, produziert. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten und der Inbetriebnahme der Schlammbehandlungsanlage im vergangenen Sommer läuft das Öko-Kraftwerk Kläranlage seit Jahresende nun auch im Vollbetrieb. „Die Kläranlage erzeugt ab heuer die gesamte für die Reinigung unsers Abwassers benötigte Energie selbst und produziert sogar noch einen Überschuss an sauberem Strom und sauberer Wärme. Dadurch stoßen wir pro Jahr rund 40.000 Tonnen weniger CO2 aus, das entspricht 10.000 Erdumrundungen mit einem Pkw. Klimaschutz beginnt Oktober 2021

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Abwassertechnik

SO WIRD KLÄRSCHLAMM ZU ÖKO-ENERGIE Die bei der Abwasserreinigung entfernten Schmutzstoffe sind im Klärschlamm gebunden, pro Jahr fallen davon in Wien rund zwei Millionen Kubikmeter als. Der „voreingedickte“ und auf 38 Grad Celsius erwärmte Schlamm kommt in riesige Faulbehälter. Sie sind das sichtbarste Zeichen der neuen Schlammbehandlungsanlage: sechs jeweils 30 Meter hohe Faulbehälter mit einem Gesamtvolumen von 75.000 Kubikmeter. Unter Luftabschluss bauen dort Bakterien die organischen Inhaltsstoffe des Klärschlamms ab. Während des 25 Tage dauernden Faulungsprozesses – der „anaeroben Stabilisierung“ – entsteht Klärgas, das zu zwei Drittel aus dem energiereichen Methan (CH4) besteht. 20 Millionen Kubikmeter davon entstehen jährlich in den Faulbehältern der ebswien. Der ausgefaulte Schlamm wird aus den Faulbehältern abgezogen und verbrannt. Das Klärgas hingegen gelangt über Filteranlagen von den Gasbehältern in Blockheizkraftwerke, wo es als Brennstoff für riesige Gasmotoren dient. Dabei entsteht nicht nur mechanische Ener-

Nachklärbecken der Hauptkläranlage Wien. Mehr als 6.000 Liter Abwasser pro Sekunde gelangen in die Anlage.

gie, die mittels Generatoren in elektrischen Strom umgewandelt wird, sondern auch Wärme, die für Heizung und Warmwasserbereitung verwendet werden kann. Dadurch bringen es die Blockheizkraftwerke auf einen hohen Gesamtwirkungsgrad von mehr als 80 Prozent. NOCH MEHR ÖKO-STROM VON DER KLÄRANLAGE Klärschlamm ist nicht der einzige erneuerbare Energieträger, der auf dem Betriebsgelände der ebswien genutzt wird. Das saubere Abwasser treibt eine Wasserkraftschnecke und eine Kaplan-Turbine im Ablauf der Kläran­ lage an. Sie erzeugen ebenso saubere Energie wie eine Kleinwindkraftanlage, eine Solar­ thermie- und eine Photovoltaik-Anlage. Zusätzlich errichtete Wien Energie kürzlich eines der größten Solarkraftwerke Wiens auf

Die sechs jeweils 30 m hohen Faulbehälter mit einem Gesamtvolumen von 75.000 m3 sind Teil der neuen Schlammbehandlungsanlage. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und ebswien-Generaldirektor Christian Gantner vor dem Öko-Kraftwerk Kläranlage (v.r.n.l.).

dem Areal der Kläranlage. Czernohorszky: „Sonnenenergie ist ein zentraler Bestandteil der Wiener Klima-Strategie. Wir wollen bis 2025 die solare Stromproduktion verfünffachen. Dazu setzen wir die kreative Nutzung unter anderem von Dächern, Fassaden, Lärmschutzwänden oder eben Kraftwerksflächen. Das neue Solarkraftwerk ist ein gelungenes Beispiel für die Kooperation zweier städtischer Unternehmen und ein wichtiger Beitrag auf unserem eingeschlagenen Weg zur Sonnenenergie-Musterstadt.“ Das Solarkraftwerk auf dem Kläranlagen-Gelände besteht aus zwei Teilanlagen. Insgesamt 4.610 Module mit einer Fläche von 7.500 m² bringen bei einer Leistung von 1,43 MWp einen Ertrag von 1,585 GWh pro Jahr. Der gewonnene Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist, rund 630 Haushalte können damit versorgt werden. Damit verbunden ist eine Einsparung an CO2-Äquivalenten von 745,2 Tonnen pro Jahr.

Foto: PID/VOTAVA

GUT FÜR DIE UMWELT, GUT FÜRS KLIMA Seit 1980 reinigt die in Simmering gelegene zentrale Kläranlage der Stadt das Abwasser der Wienerinnen und Wiener, mehr als 6.000 Liter Abwasser gelangen pro Sekunde in die Anlage. In 20 Stunden durchläuft das Abwasser nach einer mechanischen Reinigungsstufe zwei biologische Reinigungsstufen, in denen sich die rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien die Natur zum Vorbild nehmen. Mehr als 100.000 kg an Schmutzstoffen werden dem Abwasser Tag für Tag entzogen. Über den Donaukanal fließt das gereinigte Abwasser in die Donau, ohne deren Wasserqualität zu beeinträchtigen. Und das zur Gänze mit Ökostrom aus eigener Erzeugung.

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Foto: Florian Putschögl

machen“, so Czernohorszky weiter. Die neuen Anlagenteile auf dem Gelände der Kläranlage basieren auf einem innovativen Konzept, das konsequent auf die höchstmögliche Energieausbeute setzt. Pro Jahr produziert die ebswien kläranlage & tierservice in ihrer Schlammbehandlungsanlage bis zu 78 GWh an Strom, das entspricht dem Stromverbrauch von mehr als 30.000 Wiener Haushalten. Rund 80 Prozent davon (63 GWh) und knapp die Hälfte der erzeugten Wärme (40 von 82 GWh) benötigt die Kläranlage zur Abwasserreinigung selbst, der Überschuss an Öko-Energie wird in die Wiener Versorgungsnetze eingespeist.

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Solarthermie

Fotos: Kelag Energie & Wärme

436 Großflächenkollektoren ergeben eine Fläche von fast 6.000 Quadratmeter – der Solarpark Friesach ist somit Österreichs größte solarthermische Anlage.

ERÖFFNUNG DER GRÖSSTEN SOLARTHERMISCHEN ANLAGE ÖSTERREICHS In der Kärntner Gemeinde Friesach wurde die größte solarthermische Anlage Österreichs installiert. Sie deckt in den Sommermonaten den Warmwasserbedarf der Fernwärmekunden vor Ort und trägt in der Übergangszeit zur Heizung bei. Bezogen auf ein ganzes Jahr liefert die Solarthermie rund 15 Prozent des Wärmebedarfes der Kunden in der Stadt Friesach.

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er Solarpark Friesach wurde von drei Kärntner Unternehmen gemeinsam umgesetzt: „Unser Kraftwerk“ errichtete den Solarpark, die Fernwärmeleitung und den Pufferspeicher und finanzierte das Projekt über ein Bürgerbeteiligungsmodell. Der Weltmarktführer bei Solarpanelen, GREENoneTEC aus St. Veit an der Glan, lieferte die 436 Großflächenkollektoren. Die Solarwärme wird in das Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme eingespeist und zu den Kundinnen und Kunden in der Stadt Friesach geliefert. „UNSER KRAFTWERK“ ERRICHTETE FUSSBALLFELD-GROSSEN SOLARPARK „Unser Kraftwerk“ ist einer der größten österreichischen Betreiber von PV-Anlagen mit Bürger:innenbeteiligung, der Sitz des Unternehmens befindet sich in Klagenfurt. Mit dem fast 6.000 Quadratmeter großen Solarpark Friesach betrat das Unternehmen Neuland. Rund zwei Millionen Euro wurden in dieses innovative und wegweisende Klimaschutzprojekt investiert, das vom Klima- und Energiefonds mit 610.000 Euro, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums (BMK)

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gefördert wurde. Auch das Land Kärnten hat dieses Projekt unterstützt. KÄRNTNER SONNENKOLLEKTOREN FÜR VORZEIGEPROJEKT IN FRIESACH Der Solarpark Friesach ist in seiner Größe und Konzeption einzigartig in Österreich. Die Sonnenkollektoren für die größte Solar­ thermieanlage Österreichs produzierte die Firma GREENoneTEC. Sie ist der Weltmarktführer in der Produktion von thermischen Sonnenkollektoren. GREENoneTEC verfügt über eine Produktionskapazität von 1,6 Millionen m² Flachkollektoren. Das Unternehmen mit Sitz in St. Veit an der Glan exportiert mehr als 85 Prozent seiner Produktion in mehr als 100 Länder. In Europa hat GREENoneTEC einen Marktanteil von 30 Prozent. NEULAND FÜR DIE KELAG ENERGIE & WÄRME Die Wärme aus dem Solarpark Friesach wird in das mehr als 10 km lange Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme eingespeist. 2,5 Millionen kWh können nun mit der Wärme aus dem Solarpark Friesach gedeckt werden, das entspricht dem Jahresbedarf von rund 500

Wohnungen. Rund 13 Millionen kWh des Wärmebedarfes in der Stadt Friesach werden mit Biomasse gedeckt. In der Übergangszeit und im Winter kann die Kelag Energie & Wärme mit dem großen Wärmespeicher außerdem den Einsatz der beiden Biomassekessel optimieren. Das Tochterunternehmen der Kelag mit Sitz in Villach ­betreibt in ganz Österreich rund 85 Fern­wärmenetze. Die Integration von Solarthermie in diesem großen Ausmaß bedeutet für die Kelag Energie & Wärme absolutes Neuland.

Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme Adolf Melcher, Landeshauptmann Peter Kaiser, Umweltministerin Leonore Gewessler, Landesrätin Sara Schaar und Kelag-Vorstand Manfred Freitag (v.l.n.r.)

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Biomassetechnik

ÖKOLOGISCHES HEIZEN MIT NAH- & FERNWÄRME MITTELS TECHNIK VON BIOMASSEKESSEL-HERSTELLER HARGASSNER Bilder: Hargassner

Nicht selbst heizen zu müssen und dabei mit nachhaltig produzierter Wärme versorgt zu werden: Das sind die Vorteile, von denen die Abnehmer von Nah- und Fernwärme profitieren. Unerlässlich für die effektive Wärmeerzeugung ist eine qualitativ hochwertige Heiztechnik, wie jene des oberösterreichischen Spezialisten Hargassner. Das Unternehmen produziert Einzelanlagen bis zu einer Leistung von 2,5 MW sowie Heizkessel in Kaskadenlösung zur modularen Steigerung. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, nicht nur Wärme, sondern auch Strom mit einer KWK-Anlage zu erzeugen.

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ah- und Fernwärmenetze stellen für den Endkunden eine der komfortabelsten Arten zu heizen dar. So muss weder ein Heiznoch ein Lagerraum im Haus einkalkuliert werden, noch hat man als reiner Wärmeabnehmer irgendetwas mit der Bereitung der Wärme für sein eigenes Haus zu tun. Das Prinzip der Nahwärme – dem dezentralen Heizen – besteht darin, nicht selbst zu heizen: Ein zentrales Biomasse-Nahwärmenetz versorgt mehrere Haushalte bis hin zu einer Kleinstadt mit Wärme. Das Biomasse-Heizwerk beinhaltet den Heizraum sowie den Lagerraum. Von dort führen gut isolierte Leitungen zu den einzelnen Wärmeabnehmern. Die meisten Heizwerke verwenden Hackgut als Brennstoff.

HEIZLÖSUNG FÜR JEDEN BEDARF Mit den Biomasseheizungen von Hargassner können bis zu 2,5 MW Heizleistung (bei einer Einzelanlage) erreicht werden. Als Kaskadenlösung kann die Heizleistung noch einmal angehoben werden. Das Heizwerk kann ein eigenständiges Gebäude sein oder eine Heizmodullösung. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, nicht nur Wärme, sondern auch Strom mit einer KWK-Anlage zu erzeugen. In jedem wärmeabnehmenden Haus/Gebäude wird eine Übergabestation montiert, die der Einspeisung der Wärme in ihr zentrales Heizsystem dient. Sie zahlen somit nur die tatsächlich verbrauchte Menge an Wärme, die in der Übergabestation genau und transparent gemessen wird. FORTSCHRITTLICHE INDUSTRIEHEIZUNGEN ERWEITERN PRODUKTSORTIMENT Die neue Magno-Serie ist im Leistungsbereich von 200 – 2.500 kW erhältlich. Die robuste Industrieausführung zeichnet sich durch einen massiven Kesselkorpus aus, sowie durch eine lange Lebens- und Nut-

Die Heizmodule von Hargassner stellen eine ideale Lösung für Heizund Lagerraum für alle Leistungsbereiche dar. Je nach Bedarf können die Heizcontainer als Einstock- oder, wie hier im Heizwerk Erdleiten im Mühlviertel, als Doppelstockvariante geliefert werden.

zungsdauer der Heizung. Die hohen Verbrennungstemperaturen garantieren eine saubere und effiziente Verbrennung. Eine modulierende Betriebsweise sowie Wirkungsgrade bis zu 93 Prozent ermöglichen höchste Jahresnutzungsgrade. Bei der neuen Magno-Reihe können Holzerzeugnisse mit einem Wassergehalt von bis zu 60 Prozent verbrannt werden. SPEZIALISIERTES INDUSTRIE-PLANUNGSTEAM Die umfangreichen Anforderungen an Industrieheizungen erfordern ­Lösungen nach Maß. Von der Planung über die Lieferung bis hin zur Montage und Inbetriebnahme, wird alles perfekt auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten. Erfahrene Ingenieure und Projektabwickler garantieren eine professionelle Planung der Industrieheizanlagen. Eine Vielzahl von Referenzanlagen in unterschiedlichen Branchen und verschiedensten Einbausituationen bestätigen die Kompetenz von Hargassner. i

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Holzvergasung

Foto: Astra Bioenergie

Seit 2002 versorgt das Heizwerk am Katschberg die umliegende Infrastruktur mit nachhaltiger Wärme – nun wird hier auch Ökostrom produziert.

DEM ZIEL KLIMANEUTRALITÄT EINEN SCHRITT NÄHER: KATSCHBERG SETZT AUF HOLZVERGASUNG Der Katschberg liegt eingebettet zwischen dem Lungau in Salzburg und dem Kärntner Liesertal und bietet Gästen rund ums Jahr Erholung und Freizeitvergnügen beim Wandern, Skifahren oder Biken. Nicht zuletzt auch als Tourismusregion hat der Erhalt der natürlichen Landschaft hohe Priorität und das Bewusstsein dafür ist besonders hoch. Durch das Projekt Klimaberg Katschberg wurden bereits einige nachhaltige Konzepte umgesetzt, eines der ersten war 2002 die Wärmeversorgung mittels Biomasse. Ab heuer liefert die Anlage neben Wärme nun auch Strom – durch die Einbindung von Holzvergaser und Blockheizkraftwerke in das bestehende Heizwerk.

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Katschberg werden jährlich ca. 24.000 Schüttraummeter naturbelassene Biomasse in Form von Hackschnitzel und Rinde eingesetzt. NACHHALTIG PRODUZIERTE WÄRME UND STROM Um die bereits zuverlässige Wärmeversorgung mit den bestehenden Biomassekesseln auszubauen und im Sommer zu entlasten, hat sich das Betreiberunternehmen Astra Bioenergie GmbH entschlossen, die zur Mithilfe der BHKWs und der Holzvergaser steigerte man die Leistung im Heizwerk um weitere 780 kW.

Foto: Burkhardt GmbH

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ie Region Katschberg liegt im Herzen Österreichs, inmitten des UNESCO Biosphärenparks im Salzburger Lungau und den Kärntner Nockbergen. Als touristisch genutztes Gebiet ist man sich besonders der Bedeutung seiner idyllischen Landschaft bewusst. Die dort ansässigen Hotels, Ferienwohnungen und Gaststätten heißen jedes Jahr eine Vielzahl an Urlaubern sommers wie winters willkommen. Dementsprechend besteht ein hoher Bedarf an Wärme und Strom. Um diesen Wärmebedarf umweltschonend abzudecken, wurde im Jahr 2002 eine länderübergreifende Biomasse-Fernwärmeversorgungsanlage direkt auf der Katschberghöhe errichtet. Zahlreiche dort ansässige Objekte wurden an die Wärmeversorgung angeschlossen und werden fortan mit Wärme für Heizung und Brauchwasser versorgt. Das Herzstück der Anlage stellen zwei der Biomassekessel mit einer Nennleistung von 3.500 kW dar, die in der Lage sind, den gesamten Katschberg vollautomatisch mit Wärme für Heizung und Brauchwasser zu versorgen. Jene Wärme, die gerade nicht benötigt wird, kann in einem 50 m³ großen Pufferspeicher zwischengelagert werden und dient an besonders kalten Wintertagen zur Abdeckung von Leistungsspitzen. Nach der vollständigen Verbrennung werden die Rauchgase in einer modernen Rauchgas-Kondensationsanlage optimal gereinigt. Um keinen Liter Wasser zu viel durch das Rohrleitungssystem der Fernwärme zu transportieren und den Verbrauch von Pumpenstrom zu minimieren, werden die frequenzgeregelten Transportpumpen volumen- und differenzdruckabhängig betrieben. Für die Biowärme im Heizwerk Oktober 2021

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Holzvergasung

Foto: Astra Bioenergie

werden – dann reicht die vom Holzvergaser produzierte Wärme. „Im Sommer würden die Biomassekessel auf Schwachlast fahren, wodurch die Wirkungsgrade wesentlich schlechter wären. Das umgehen wir, indem wir in der warmen Jahreszeit nur mit den BHKWs arbeiten. Dadurch ist die Jahresbilanz der Gesamtanlage hinsichtlich Effektivität viel besser“, erklärt Anton Aschbacher.

Bereits bewährt: Astra Bioenergie betreibt seit drei Jahren eine baugleiche Anlage in der Kärntner Gemeinde Bad Bleiberg.

Foto: Burkhardt GmbH

BEWÄHRTES KONZEPT Die Betreiber konnten bei der Modernisierung des Heizwerks auf positive Erfahrungswerte einer baugleichen Anlage in der Kärntner Gemeinde Bad Bleiberg zurückgreifen, die nun bereits im dritten Jahr nachhaltigen Strom und Wärme liefert. „Nachdem wir mit unserer Anlage in Bad Bleiberg mit der Holzvergaser-Technik in Österreich die ersten wa-

ren, war für uns die logische Konsequenz, im bestehenden Heizwerk am Katschberg dieses Verfahren zu integrieren“, erläutert Anton Aschbacher, Geschäftsführer von Astra Bio­ energie. „Zumal wir am Katschberg durch die Hotels und Seilbahnen einen hohen Stromverbrauch haben – ab sofort produzieren wir nachhaltigen Strom vor Ort.“ Durch die Vergasung der Holzpellets und anschließender Nutzung des Produktgases in einem Verbrennungsmotor mit Kraft-Wärme-Kopplung wird die im Rohstoff enthaltene Energie bestmöglich verwertet. Der Holzpelletverbrauch liegt bei ca. 110 kg/h je Anlage. Das Anlagengespann aus Holzvergaser und Blockheizkraftwerk erreicht einen elektrischen Wirkungsgrad von ca. 30 Prozent, bei einem Gesamtwirkungsgrad von über 80 Prozent. Die Effizienz der Heizanlage konnte zusätzlich gesteigert werden, indem die Biomasse­ kessel von März bis Oktober abgeschaltet Die Burkhardt-Holzvergaser V3.90 erzeugen zusammen mit den Blockheizkraftwerken ECO165HG elektrische und thermische Energie aus Holzpellets.

Foto: Burkhardt GmbH

Verfügung stehende Gesamtleistung von 3,5 MW mit drei Holzvergasern und den dazugehörigen Blockheizkraftwerken vom Energieund Gebäudespezialisten Burkhardt aus dem oberpfälzischen Mühlhausen aufzustocken. Die mit Pellets betriebenen Holzvergaser des Typs V3.90 und die Blockheizkraftwerke des Typs ECO165HG erhöhen die Wärmeleistung um weitere 780 kW. Ein weiterer Nutzen ist der zusätzlich produzierte Strom (495 kW), der direkt in das Stromnetz eingespeist und mit dem entsprechenden Einspeisetarif vergütet wird.

KLIMANEUTRALITÄT ALS ZIEL VOR AUGEN Das in der Anlage am Katschberg eingesetzte Verfahren arbeitet nach dem Prinzip der aufsteigenden Gleichstromvergasung. Brennstoff und Luft werden dabei geregelt von unten in den Holzgas-Reaktor befördert und exakt so bemessen, dass die Holzpellets in bestimmten Zonen verwirbeln, aber nicht herausgetragen werden. Durch die einheitliche Größe der Holzpellets stabilisiert sich die Wirbelschicht von allein. Die Burkhardt Holzvergasung wird der autothermen Vergasung zugeordnet. Somit wird keine externe Wärmequelle benötigt. Bei der thermischen Vergasung können holzartige und andere kohlenstoffartige Brennstoffe in ein brennbares Schwachgas umgewandelt werden. Der Vorteil des Burkhardt Holzvergasers liegt in der gleichmäßigen Gasbildung sowie in der Reinheit des Holzgases. Nach dem Vergasungsprozess bleiben ein bis zwei Prozent Restmaterial in Form von Kohle zurück: Weiterverarbeitet zu „e4f-klimaerde“ bindet die Pflanzenkohle Kohlendioxid und verhindert dessen Wiedereintritt in die Atmosphäre und kann als nachhaltige Ressource unter anderem in Landwirtschaft, Industrie und Pharmazie weiterverwendet werden. Mit der Modernisierung des Heizwerks Katschberg können so parallel zwei Ziele realisiert werden: die Erhöhung der Wärmeproduktion und die Unterstützung des Projekts Klimaberg Katschberg, welches bis 2030 eine CO2-­ neutrale Klimaregion anstrebt.

Holzpellets eignen sich hervorragend für die Holzvergasung dank ihrer homogenen Brenneigenschaften.

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Fernwärme

BIOMASSEHEIZKRAFTWERK MIT ZUKUNFTSWEISENDER KLÄRSCHLAMMTROCKNUNG KOMBINIERT Nachdem im mittelfränkischen Dinkelsbühl ein in der Insolvenz befindliches Biomasseheizkraftwerk mit thermischer Klärschlammverwertungsanlage von fünf Gesellschaftern mit synergetischen Kompetenzen in den Bereichen Abfallwirtschaft, Verwertung und Stromerzeugung übernommen wurde, können heute mit den erzeugten 64.000 MWh rund ein Drittel der Haushalte im Landkreis mit Ökostrom versorgt werden. Wirtschaftlicher Clou des Konzeptes ist jedoch die Nutzung der als Nebenprodukt bei der Stromerzeugung anfallenden Wärme: Ein Teil davon wird im eigenen Bandtrockner zur Trocknung von kommunalen Klärschlämmen aus rund 40 verschiedenen Kläranlagen verwendet.

TEATherm produziert in dem Biomasseheizkraftwerk mit Klärschlammtrocknung im mittelfränkischen Dinkelsbühl 64.000 MWh Ökostrom.

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Foto: GKD/TEAtherm

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ünf Unternehmer entwickelten im mittelfränkischen Dinkelsbühl ein Konzept, das lokale Wertschöpfung und Nachhaltigkeit beispielhaft vereint. Von dem gemeinsam gegründeten Unternehmen TEAtherm GmbH profitieren Natur, Bürger und jeder der Betriebe der Gründer gleichermaßen. Basis war ein in der Insolvenz befindliches Biomasseheizkraftwerk mit thermischer Klärschlammverwertungsanlage: Die fünf Gesellschafter mit synergetischen Kompetenzen in den Bereichen Abfallwirtschaft, Verwertung und Stromerzeugung erwarben es zu gleichen Anteilen. Im April 2013 nahm die neu gegründete TEAtherm GmbH ihren Betrieb auf und produziert heute 64.000 MWh Ökostrom, mit dem rund ein Drittel der Haushalte im Landkreis versorgt wird. Wirtschaftlicher Clou des Konzeptes ist jedoch die Nutzung der als Nebenprodukt bei der Stromerzeugung anfallenden Wärme: Größter Abnehmer ist einer der Gesellschafter, eine hochmoderne Gärtnerei, der sie zur Beheizung seines zehn Hektar großen Gewächshauses in unmittelbarer Nachbarschaft des Kraftwerks einsetzt. Darüber hinaus wird ein Teil der Wärme in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Dinkelsbühl zur Versorgung von Betrieben im Industriegebiet, Wohnhäusern und einer Hotelanlage eingespeist. Ein weiterer Teil wird im eigenen Bandtrockner zur Trocknung von kommunalen Klärschlämmen aus rund 40 verschiedenen Kläranlagen verwendet. Maßgeblichen Anteil an der hohen Effizienz der Klärschlammtrocknung hat das

in dem Trockner eingesetzte Prozessband vom Typ 5099 PPS der GKD Gruppe. Nach siebenjähriger Laufzeit wurde es erstmals gewechselt und das TEAtherm-Team in der Bandmontage geschult. QUALITÄTSMANAGEMENT DES BRENNMATERIALS 8.200 Stunden pro Jahr – das entspricht einer Verfügbarkeit von 93 Prozent – produziert das Kraftwerk mit einer Leistung von 8 MW Strom. Als Brennstoff kommt ausschließlich Landschaftspflegeholz zum Einsatz – also Holz, bei dem nicht die Nutzung im Bau­ gewerbe oder für Möbel das Ertragsziel ist. Dieses beispielsweise bei der Rodung im ­Straßen-, Strom- oder Bahntrassenpflege anfallende Material unterliegt bei TEAtherm einem strengen Qualitätsmanagement mit zertifiziertem Herkunftsnachweis. Durch dieses strikte Qualitätsmanagement kommt es­ zu weitreichenden Prozessoptimierungen. Damit werden nicht nur die Auflagen zum Erhalt der EEG-Vergütung erfüllt, sondern auch Brennstoffeinsatz, Anlagenausfälle und Ascheentsorgung minimiert. 90.000 TONNEN NACHWACHSENDER BRENNSTOFF Von rund 80 regionalen Brennstofflieferanten erhält das Kraftwerk im Jahr 90.000 Tonnen

Landschaftspflegeholz – 70 bis 100 Lkw-Ladungen in der Woche. Das Heizkraftwerk mit Dampfturbine hat eine maximale elektrische Leistung von 9,6 MW und wird mit 36 Tonnen Dampf pro Stunde gespeist. Der Turbinen-Abdampf wird bei einer Temperatur von 45 Grad Celsius kondensiert und zur Beheizung des benachbarten Gewächshauses genutzt. Im Vergleich zu konventionellen Fernwärmenetzen mit einer Temperatur von 90 Grad wird durch diese Abdampfnutzung nicht nur der Stromverlust durch Dampfentnahme aus der Turbine vermieden, sondern auch der elektrische Wirkungsgrad der Anlage gesteigert. Das Gewächshaus ist mit 40.000 MWh pro Jahr der mit Abstand größte Wärmeabnehmer. TROCKNUNG VON 20.000 TONNEN NASSSCHLAMM Für den Betrieb des Klärschlammtrockners werden bei TEAtherm rund 13.000 MWh Wärme eingesetzt. Der Bandtrockner der Firma Andritz hat eine Trocknungskapazität von 22.000 Tonnen Nassschlamm pro Jahr. Der jährliche Trockengutanfall beträgt 4.800 Tonnen. 20 m lang und 10 m breit, hat der Trockner einen Durchsatz von 2,7 Tonnen Nassschlamm pro Stunde. Für den Trockenprozess werden die mit 78 Prozent Wasserge-

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Foto: GKD/TEAtherm

Fernwärme

Bereits bei der Anlieferung der fertig aufbereiteten Brennstoffe erfolgt bei TEAtherm die Qualitätseinstufung jeder einzelnen Lkw-Ladung.

SIEBEN JAHRE BANDLAUFZEIT IM DAUERBETRIEB Bei der Inbetriebnahme der Anlage durch TEAtherm war auf dem Trockner noch ein GKD-Prozessband vom Typ 5099 PPS – rund 36 m lang, 3,80 m breit, mit L-Naht und Randbeschichtung – vorhanden. Werkstoffbedingt tritt bei diesem Bandtyp – an-

ders als bei Polyesterbändern – keine Hydrolyse auf, sodass die Gewebekonstruktion aus robusten Monofilen den hohen Flächengewichten dauerhaft standhält. In 3/2 Köperbindung gewebt, ist das Band auf der Unterseite durch seine Flächigkeit besonders resistent gegen Abschliff. Mit einer optimal auf den Trocknungsprozess abgestimmten Luftdurchlässigkeit von 4.300 l/m²/s und einem CFM-Wert von 660 gewährleistet es trotz der sehr geschlossenen Oberfläche einen effizienten Trocknungsprozess. Gleichzeitig reduziert die Webart bedingte, geringere Anzahl direkter Öffnungen den Staubdurchlass. Formstabilität bis 200 Grad und Resistenz gegen chemische Einflüsse bis pH-Wert 14 zeichnen es überdies aus. „Einfach ein zuverlässiges Band, das uns sieben Jahre lang gute Dienste geleistet hat“, lobt Jakob Friedrich, Geschäftsführer bei TEAtherm die ersten Erfahrungen mit dem GKD-Band. Er ergänzt: „Wir wissen von anderen Anlagenbetreibern, dass diese teilweise einmal pro Jahr ihr Band wechseln müssen.“ Foto: GKD

halt angelieferten Schlämme in 80 mm Schichtdicke auf ein sich langsam vorwärts bewegendes Prozessband aus PPS aufgegeben und gleichmäßig verteilt. Über zwei Umluftgebläse wird die Luft im Trockner umgewälzt, in Wärmetauschern erhitzt und durch das Produkt zur Trocknung geführt. Gespeist wird der Trockner mit 8 bar 200 Grad heißem Dampf. So durchläuft der Schlamm auf dem Prozessband 30 bis 50 Minuten lang verschiedene Temperaturzonen – von 140 Grad Celsius am Trockneranfang bis 100 Grad Celsius am Ende. Dabei verdampft das Wasser im Schlamm und der Wassergehalt sinkt von 78 auf unter zehn Prozent am Trocknerausgang.

Foto: GKD/TEAtherm

Der Bandtrockner mit einem Prozessband vom Typ 5099 PPS von GKD hat eine Trocknungskapazität von 22.000 Tonnen Nassschlamm pro Jahr.

Eine spezifische Abrollmöglichkeit in den Transportkisten ermöglicht es, dass das schwere Band direkt aus der Kiste mit einer speziellen Einzugshilfe mit Gurten in die Maschine eingezogen werden kann.

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RUNDUM-SERVICE MIT PERFEKTER SCHULUNG Als im siebten Einsatzjahr ein Bandriss auftrat, wollte TEAtherm ein ebenfalls noch vorhandenes Reserveband von GKD aufziehen. Allerdings fehlte der Mannschaft um Maschinenbauingenieur Friedrich dazu die nötige Erfahrung, sodass GKD um Hilfe gebeten wurde und diese auch prompt leistete. Zwei Tage lang war der von GKD entsandte Monteur vor Ort, um das Ersatzband aufzuziehen und gleichzeitig das TEAtherm-Team in der Bandmontage zu schulen. Dank einer spezifischen Abrollmöglichkeit in den Transportkisten kann das schwere Band direkt aus der Kiste mit einer speziellen Einzugshilfe mit Gurten in die Maschine eingezogen werden. Das ermöglicht nicht nur eine kräftesparende Montage ohne Kran, sondern macht sie auch materialschonender, da das Band nicht über den Boden in den Trockner gezogen wird. Wie wichtig diese Unterstützung war, zeigte sich bereits nach einem Jahr: Das vorgefundene Reserveband erwies sich als gebrauchtes Band, das deshalb ebenfalls ersetzt werden musste. „Wir haben ein neues Band ohne Problem selber aufgezogen“, sagt Friedrich und führt diesen Erfolg auf den hochwertigen Schulungsservice von GKD zurück. Auch die spezifischen Anforderungen von TEAtherm an ein Trocknerband erfüllt das 5099 PPS in jeder Hinsicht: Verschleißarm mit prozessspezifisch angepasster Luftdurchlässigkeit, reißfest bei Störstoffen und langen Standzeiten bietet es die Gewähr für einen dauerhaft effizienten Trocknungsprozess. Deshalb bestellte das Unternehmen auch umgehend ein neues Reserveband, denn das Fazit von Jakob Friedrich zu dem Prozessband und GKD fällt durchweg positiv aus: „Schnelle Lieferzeit, zuverlässiges Band und ein Service, auf den wir uns verlassen können.“ Beste Voraussetzungen für eine bereits angedachte Kapazitätserweiterung in der Klärschlammtrocknung.

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Biomasse

OHNE MODERNE BIOENERGIE-LÖSUNGEN SCHEITERT DER KLIMASCHUTZ Foto: ÖBMV

Im Rahmen des 23. Österreichischen Biomassetages in Klagenfurt unterstrichen Experten der Branche die Bedeutung von Bioenergie im Kampf gegen den Klimawandel. Besonders hervorgehoben wurde das Beispiel vom diesjährigen Gastgeber der Veranstaltung: Kärnten erweist sich als Bioenergie-Musterschüler.

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olz ist der wichtigste erneuerbare Energieträger Österreichs. Mehr als die Hälfte des Inlandsverbrauchs unter den Erneuerbaren ist auf die Bioenergie zurückzuführen. „Eine Energiewende ohne die Bioenergie und damit auch ohne die heimische Forstwirtschaft ist undenkbar“, erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, im Rahmen des 23. Österreichischen Biomassetages in Klagenfurt Mitte September. Welche Bedeutung die Bio­ energie innehat, ist gerade in Kärnten ersichtlich. Das südlichste Bundesland nimmt europaweit in der Nutzung erneuerbarer Energie eine führende Rolle ein. Derzeit werden mehr als 55 Prozent des gesamten Energiebedarfs heimisch und erneuerbar abgedeckt. Den Löwenanteil macht dabei die Biomasse aus. Sie ist noch vor der Wasserkraft der wichtigste Energieträger. Auch beim Pro-Kopf-Verbrauch ist Kärnten bei der Bioenergie weit vorne. Der Durchschnittsverbrauch ist um mehr als ein Drittel höher als beim Zweitplatzierten Salzburg. 90% DER NAH- UND FERNWÄRME ERNEUERBAR In Kärnten werden mittlerweile über 55 Prozent der Haushalte mit Holz und somit erneuerbar und nachhaltig beheizt. Derzeit werden in Kärnten rund 200 Biomasseheizwerke und mehr als 150 Mikronetze (Zusammenschluss von mehreren Nachbarn zu einer Gemeinschaft) betrieben. Über 90 Prozent der Kärntner Nah- und Fernwärme werden mittlerweile durch erneuerbare Energieträger, vorwiegend Holz, bereitgestellt. „Fossilenergie“ spielt nur mehr eine Nebenrolle. Über 80 Prozent der Biomasse für die Wärmeversorgung werden durch die heimische Forstund Holzwirtschaft bereitgestellt, der Rest stammt aus der Landwirtschaft und dem Abfallbereich. Der Einsatz von Bio­energie generiert ungefähr acht Mal so viele Arbeitsplätze wie ein vergleichbares fossiles Energiesystem schafft bzw. sichert, die heimische Wertschöpfung ist durch das Biomasse-System um den Faktor 7 höher und die Geldabflüsse ins Ausland betragen 1/7 im Vergleich zu fossilen Energiesystemen. Auch für die von Schadereignissen gepeinigte Forstwirtschaft ist die Bioenergie-Nutzung unverzichtbar, denn die energetische Verwertung ist

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Gerhard Soja (Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Biomasse-Karbonisierung), Siegfried Huber (Präsident der Kärntner Landwirtschaftskammer) und Franz Titschenbacher (Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes) (v.l.n.r.)

oftmals die einzige Möglichkeit diese Sortimente zu nutzen. Der Anteil der „niederwertigen“ Sortimente wird aber durch den Klimawandel angefeuert, gleichzeitig sinkt der Heizwärmebedarf aufgrund effizienterer Anlagen und dichterer Gebäudehüllen. GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN NÖTIG „Wir verspüren den Aufwind in der Bioenergie-Branche einerseits durch den vorhandenen Willen, die Energiewende positiv zu gestalten, und andererseits dank der guten Fördersituation auf Bundes- und Landesebene. Enormer Nachholbedarf ist in der Gesetzgebung gegeben. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind aber die Basis für die Energiewende“, erklärt Titschenbacher. Für den Herbst wurden unter anderem das Erneuerbare-Wärme-Gesetz und das Energieeffizienzgesetz angekündigt, die einen enormen Hebel für die Wärmewende bewirken könnten. „Große Hoffnungen setzen wir auf die angekündigte ökosoziale Steuerreform und damit auf die Einführung einer CO2-Abgabe. Diese könnte einen weiteren Impuls für die Biomasse-Branche bringen“, so Titschenbacher. Auch im Bereich der Mobilität kann die heimische Land- und Forstwirtschaft mit der Produktion von Holzdiesel und Holzgas aus Schadholz und forstlichen Nebenprodukten einen wichtigen ­Beitrag leisten. „Mit modernen Bioenergietechnologien nutzen wir, was nachwächst, erhöhen unsere Versorgungssicherheit und Krisen-Resilienz im Energie-, Rohstoff- und Lebensmittelbereich. Ferner können auch Lösungen für negative Emissionen bereitgestellt werden.“

CO2 IN PFLANZENKOHLE SPEICHERN „Die Herausforderung in der Zukunft ist, neben der Dekarbonisierung unseres Energiesystems die langfristige Speicherung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre“, schildert Gerhard Soja, Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Biomasse-Karbonisierung (ÖBIKA) sowie Senior Scientist am AIT Austrian Institute of Technology und an der Universität für Bodenkultur Wien. Bei der Pyrolyse geht anstatt des gesamten in der Biomasse gespeicherten Kohlenstoffs nur mehr etwa die Hälfte in Form von flüchtigen energiereichen Verbindungen in die Atmosphäre über. Diese können aber gesammelt und energetisch genutzt werden und helfen so fossile Brennstoffe einzusparen. Die andere Hälfte des Kohlenstoffs verbleibt in der Holzkohle und wird so langfristig aus der Luft entfernt. Durch die Nutzung der Nebenprodukte, die in der Land und Forstwirtschaft sowie beim Holzbau anfallen, können die CO2-Speichereffekte der Wertschöpfungskette Holz mit Biokohle mehr als verdoppelt werden. Als Nebenprodukt wird Bioenergie frei. Die Premium-Holzkohle aus einem Kraftwerk kann vielseitig eingesetzt werden: In der Futtermittel- oder auch in der Kosmetikindustrie, als Bodenverbesserungsmittel, in der Tierhaltung, in der Baustoff­ industrie und vieles mehr. Ein interessantes Beispiel ist der „Klimabeton“. Die ersten Versuche haben gezeigt, dass durch die Beimischung von Pflanzenkohle 15 Prozent Zement eingespart werden können. Durch diese Beimischung wird langfristig CO2 im Beton gespeichert.

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