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Freitag, 20. August 2021

Koalitionstreue oder doch taktisches Kalkül? Die ÖVP hatte auch alleine eine Mehrheit im ORF-Stiftungsrat gehabt. Die Grünen haben trotzdem mit ihr gestimmt. Lothar Lockl erklärt, warum.

••• Von Dinko Fejzuli

A

m Ende war die Mehrheit für Roland Weißmann als neuer ORF-Generaldirektor nicht knapp, sondern mit zwei Drittel mehr als deutlich – auch, weil die drei Grünen Stiftungsrätinnen und Stiftungsräte für Weißmann mitgestimmt haben.

Wie schon am Wahltag zu hören war, sollen die Grünen dafür zwei der vier neuen Direktorinnen und Direktoren bestimmen dürfen. Ob das stimmt, warum die Grünen Alexander Wrabetz nicht mehr ihr Vertrauen aussprechen wollten und warum Roland Weißmann für sie der bessere Kandidat war, dazu haben wir den Grünen Stiftungsrat Lothar Lockl befragt.

medianet: Herr Lockl, Roland Weißmann hat gesagt, dass er sich als Schutzschild für die Unabhängigkeit des ORF sieht. Nachdem Sie nun ihm als neuen Generaldirektor des ORF und nicht Alexander Wrabetz Ihre Stimmen gegeben haben: Ist der Umkehrschluss erlaubt, dass Sie Alexander Wrabetz nicht mehr als Schutzschild für diese Unabhängigkeit sehen?

Lothar Lockl: Ich möchte Alexander Wrabetz, der 15 Jahre das Unternehmen erfolgreich geführt hat, jetzt nichts ausrichten, was nicht passt. Das würde auch sein Leistung für den ORF nicht würdigen. Ich habe großen Respekt vor ihm, er hat genauso wie Lisa Totzauer ein gutes Konzept abgeliefert, aber am Ende hat uns doch Roland Weißmann über-


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