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LEH geht optimistisch ins zweite Halbjahr

Konsumbarometer

Kauflustig

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Die Zuversicht der heimischen Verbraucher hat im Sommer weiter zugenommen. Das Konsumbarometer des Handelsverbands weist für das zweite Quartal 2021 eine signifikant positive Entwicklung aus. Während der dritte und vierte Corona-Lockdown im ersten Quartal 2021 noch deutlich auf die Konsumstimmung gedrückt hatten (Wert: 96,35), erreicht das HV Konsumbarometer im Juni 2021 mit 109,11 den höchsten Wert seit Beginn der Berechnungen.

Zuversicht ist da, Impulse gefragt

Der LEH blickt optimistisch ins zweite Halbjahr und fordert Initiativen, etwa den „Österreich-Tausender“.

WIEN. Die Lohnnebenkosten bei den Mitarbeitern im Lebensmittelhandel sollen gesenkt werden. Das fordert die Wirtschaftskammer inklusive namhafter Branchenvertreter. Weiters: Eine Senkung der Körperschaftssteuer und Förderungen für Investitionen sollen den Post-CoronaAufschwung nachhaltig ausfallen lassen.

Investitionsfreibetrag

Wirtschaftskammer-Lebensmittelhandel-Obmann Christian Prauchner plädierte für einen Investitionsfreibetrag von 20%; bei der Digitalisierung könne er auch auf 30% angehoben werden. Weiters sei jetzt vor allem Planungssicherheit im Hinblick auf die gesetzliche Lage wichtig für die Unternehmen.

Auch WirtschaftskammerPräsident Harald Mahrer will im Kontext „keine Überregulierung, keine Bevormundung und keinen Zwang“ für den Lebensmittelhandel. Er forderte eine Steuerreform und gleichfalls günstigere Rahmenbedingungen für Investitionen.

Leistung müsse sich lohnen, sagte Spar-Chef Fritz Poppmeier und schlug als unmittelbare Entlastung für die Bevölkerung – neben Steuerreform und Senkung der Lohnnebenkosten – einen „Österreich-Tausender“ vor. Den soll man im Lohnsteuerausgleich zusätzlich für in Österreich konsumierte Leistungen absetzen können.

Desgleichen pochte der Handelsverband in einer Aussendung auf eine Senkung der Lohnnebenkosten; Österreich sei hier „EU-weit Nachzügler“, nirgendwo sonst in Europa würden Unternehmen so viel für ihre Beschäftigten zahlen, ohne dass es den Angestellten selbst bleibe. „Wir müssen jetzt den Faktor Arbeit entlasten, das ist das beste Investment in die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes“, erläutert Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Den von Poppmeier vorgeschlagenen „Österreich-Tausender“ unterstützt der Handelsverband.

Positive Konsum-Initiativen könnten sich auch günstig mit dem erwarteten Wirtschaftsaufschwung kombinieren. Das Konsumbarometer des Handelsverbands weist jedenfalls bereits für das zweite Quartal 2021 eine signifikant positive Entwicklung aus.

Entspannung & Zuversicht

„Die Lockerungen der CoronaMaßnahmen haben im zweiten Quartal 2021 zu einer deutlichen Entspannung der wirtschaftlichen Lage und einem neuen Klima der Zuversicht geführt. Aktuell ist die Verbraucherstimmung so gut wie noch nie seit Beginn der Coronapandemie, wir erleben einen regelrechten NachholTrend“, bestätigt Will – und bekräftigt: „Jetzt müssen wir alles dafür tun, dass die vierte Welle das Comeback der heimischen Wirtschaft nicht beendet.“ (red)

Situation im LEH

Ein Gewinner der Coronakrise

Im österreichischen Lebensmittelhandel beschäftigen 11.000 Unternehmen rd. 170.000 Mitarbeiter an 12.000 Verkaufsstandorten (Quelle: Economica Institut). Der LEH war ein Gewinner der Coronakrise – durch Lockdowns, Homeoffice, geschlossene Kantinen und Restaurants haben die Menschen verstärkt im Supermarkt eingekauft. Während andere Branchen und Handelssparten noch immer mit den Folgen der Krise kämpfen, verzeichnete der Lebensmitteleinzelhandel im Coronajahr 2020 ein Umsatzplus von 8,1%.

© Spar/Evatrifft

365 Tage rund um die Uhr geöffnet

Am Mittwoch eröffnete in Dorf an der Pram eine Unibox – es ist bereits die fünfte seit der Vorstellung des Konzepts.

Eröffnung

Christian Schicker, Director of Business Development bei Mastercard Austria, Unimarkt-Chef Andreas Haider und Thomas Ahörndl, Bürgermeister von Dorf an der Pram, vor der neuen Unibox.

TRAUN/DORF A. D. PRAM. Anfang März wurde die Unibox, das neue digitale Nahversorgungskonzept der Unimarkt Gruppe, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Mit dem vorgestern in Dorf an der Pram (Bezirk Schärding) auf 36 m² Verkaufsfläche eröffneten Standort hält man nunmehr bei insgesamt fünf Uniboxen, die nächsten beiden – in Geretsberg und Auerbach – öffnen im September. Neben den genannten ist man aktuell noch mit drei weiteren in Oberösterreich (Krenglbach, Enns und Traun) sowie in Neumarkt in der Steiermark (Bezirk Murau) vertreten.

Kooperation mit Mastercard

„Schon seit mehreren Jahren gibt es in Dorf an der Pram keinen Nahversorger mehr; mit der Unibox schließen wir nun diese Lücke und ermöglichen mit einem innovativen Konzept ein unkompliziertes Einkaufen. Die Kundinnen und Kunden können aus einem vielfältigen Sortiment auswählen und finden in der Unibox garantiert alles, was sie brauchen“, so Andreas Haider, Eigentümer und Geschäftsführung der Unimarkt Gruppe.

Mit der Eröffnung des unbemannten, 365 Tage geöffneten Stores startet Unimarkt zudem eine Kooperation mit Mastercard. Christian Schicker, Director of Business Development bei Mastercard Austria, erklärt: „Sowohl der Erhalt der Nahversorgung als auch die Verbreitung von Digitalisierung in ländlichen Regionen sind uns ein Anliegen. Umso mehr freuen wir uns, diese Initiative im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft unterstützen zu können.“

Stichhaltiges Konzept

Die Unibox umfasst ein Sortiment von 1.000 Artikeln des täglichen Bedarfs, darunter Frischeprodukte wie Obst und Gemüse, Wurst und Fleisch sowie Brot und Gebäck. Die vollklimatisierten Boxen sind barrierefrei zugänglich, der Einlass erfolgt digital via App oder mit der in der App hinterlegten PaybackKarte – zu jeder Zeit. (red)

Schon seit mehreren Jahren hat es in Dorf an der Pram keinen Nahversorger mehr gegeben. Mit der nun eröffneten Unibox schließen wir diese Lücke.

Andreas Haider

Geschäftsführer Unimarkt

ONLINE-LEH

Diskonter betreten Online-Parkett

BERLIN/SATTLEDT. In den vergangenen Jahren war die Zustellung von Lebensmitteln via Online-Bestellung in Deutschland und Österreich kein Thema für die Diskonter – sie gaben sich abwartend und mit der Beobachterrolle zufrieden; nachdem in der letzten Woche Penny bekannt gab, als erster Diskonter Deutschlands die Zustellung von Lebensmitteln zu starten – im Rahmen einer Testphase vorerst nur in Berlin, Köln und Hamburg –, verkündete nun Hofer, hierzulande zum Online-Vorreiter avancieren zu wollen.

Start vor Jahresende

Wie Hofer-CEO Horst Leitner ankündigte, wolle man nach Möglichkeit noch im Laufe des aktuellen Jahres einen Online-Shop starten, die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. Man habe im CoronaJahr 2020 erstmals messbar einen Umsatzentgang feststellen müssen, weil man über kein Online-Angebot verfüge – der Schritt trage dieser Einsicht Rechnung und sei die logische Konsequenz. Sperrige Non-FoodArtikel stellte man bereits seit einigen Jahren zu, Pläne für die Zustellung von Lebensmitteln hatte man aber stets mit Verweis auf mangelnde Rentabilität verneint. (red)

© Panthermedia.net/Sorapop Udomsri

FAST FOOD

McDonald’s mit Beyond Meat

WIEN. McDonald’s Österreich erweitert sein Angebot mit dem „McPlant“. Das Herzstück des innovativen Burgers ist das saftige pflanzliche Patty von Beyond Meat, das auf Basis von Erbsenprotein eigens für McDonald’s entwickelt wurde. Der Launch ist für die Marke etwas Besonderes: Österreich ist das erste Land weltweit, das den neuen McPlant in allen Restaurants anbietet.

Testmarkt Österreich

„Auf den McPlant-Launch sind wir ganz besonders stolz: Als McDonald’s Österreich sind wir der erste Markt weltweit, in dem der Burger mit pflanzenbasierten Patty in Kooperation mit Beyond Meat flächendeckend ausgerollt wird. Diese Alternative wollen wir allen Burgerfans anbieten, die sich trauen, etwas Neues zu probieren und interessiert sind, pflanzliche Alternativen in die Ernährung einzubauen“, so Sonja Dirnböck, Head of Marketing für die Bereiche Food, Family, Brand Extensions und Delivery bei McDonald’s Österreich.

© Andreas Tischler/Vienna Press

Gschmackig

McDonald’s Marketing Director Benedikt Böcker mit McDonald’s Managing Director Nikolaus Piza.

Metro und die Honigbiene

Zum „Tag der Honigbiene“ am 21. August weist der Großhändler auf seine gute Zusammenarbeit mit heimischen Imkern hin.

© Metro/Johanna Müller-Hauszer

Honig ist eines der wenigen Lebensmittel, das einer eigenen EU-Verordnung unterliegt. Anders als bei Fruchtaufstrichen muss bei Honig die Herkunft angegeben werden. Somit zählt Honig zu den transparentesten Lebensmitteln am Markt.

VÖSENDORF. Ein Aspekt von Nachhaltigkeit bei Metro: Der Großhändler bietet an jedem seiner zwölf Standorte Honig aus der Region an. Im Detail sind das die Scherjau Bio Honige (Steiermark), Obmann Heimischer Bienenhonig (Vorarlberg), Hausruckviertler Bienenhof Honig (Oberösterreich), Scheer Bio Honige (Niederösterreich und Wien), Lechner Honig (Niederösterreich), Hunk Tiroler Waldhonig (Tirol), Berglandhonig Waldund Blütenhonig (Kärnten) und die Hinterhauser Bio Honige (Salzburg).

Imker bestens ausgestattet

Zudem stattet Metro seit zwei Jahren mittels Kooperation mit der Bienenschutzinitiative Projekt 2028 Imker in der Umgebung der Großmärkte mit Bienenstöcken aus.

Metro Österreich-CEO Xavier Plotitza: „Honigbienen sind für uns und unsere direkte Umgebung enorm wichtig. Sie sind hauptverantwortlich für gute Ernten und ökologische Artenvielfalt. Wer Honig aus der Region kauft, tut auch etwas Gutes für die Natur. Bienen, die in unseren Regionen Nektar sammeln, halten damit das ökologische Gleichgewicht aufrecht. Das bedeutet, dass jedes Glas heimischer Honig auch ein Beitrag zum Schutz unserer heimischen Natur, unserer Pflanzenwelt und der Bienen darstellt.“ (red)

Walmart erhöht Prognose

US-Kunden treiben Wachstum des Handelsriesen.

BENTONVILLE. Der größte USEinzelhändler Walmart profitiert weiter von der Kauflust seiner Kunden. Der Umsatz stieg dabei im zweiten Quartal um 2,4 Prozent auf rund 141 Mrd. USD (knapp 120 Mrd. €).

Dabei konnte Walmart insbesondere auf dem Heimatmarkt zulegen und auch Marktanteile gewinnen. Das internationale Geschäft litt hingegen durch Verkäufe von Unternehmensteilen.

Das operative Ergebnis stieg um gut ein Fünftel auf 7,4 Mrd. USD (6,3 Mrd. €). Das Unternehmen erwartet nun ein stärkeres um Verkäufe bereinigtes Umsatzwachstum. Auch der Gewinn soll stärker zunehmen als zuletzt avisiert. Dabei geht Walmart in den USA von stärkeren Geschäften aus. (APA)

© APA/AFP/Saul Loeb

temprify-Gründerteam: COO Nikolas Loidolt, Chief Engineer Christian Bachleitner-Hofmann und CEO Moriz Lanzerstorfer.

Die letzte Meile

Durchbruch für „temprify“: Greiner Innoventures beteiligt sich an dem nachhaltigen Mehrwegkühlboxen-Start-up.

WIEN/KREMSMÜNSTER. Das 2018 gegründete Wiener Startup temprify bietet als erstes Unternehmen Transport-Kühlboxen als Trockeneis-freies Gesamtsystem, bestehend aus passiv gekühlten Mehrwegboxen samt dazugehöriger Infrastruktur an. Der Clou: Diese gewährleisten die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Kühlkette für online bestellte Lebensmittel – das System wurde speziell für die Bedürfnisse des E-Commerce bei der taggleichen Auslieferung von Kühl- als auch Tiefkühllebensmitteln entwickelt. Das Start-up bietet damit im Gegensatz zu bisherigen Lösungen für die „letzten Meilen“ eine kostengünstige und klimaschonende Alternative ganz ohne aktive Kühlung und Trockeneis an.

Mit Greiner Innoventures, der Innovationsschmiede des führenden Schaumstoffproduzenten und Kunststoffverarbeiters Greiner, hat sich nun ein großer Player strategisch an temprify beteiligt – ein besonderer Coup für beide Seiten. „Wir sind überzeugt, gemeinsam mit Greiner langfristig Technologieführer in einem stark wachsenden Markt zu werden sowie international und branchenübergreifend einen erheblichen Beitrag zu einer nachhaltigen ,letzten Meile‘ leisten zu können“, so Moriz Lanzerstorfer, CEO von temprify, in einer ersten Stellungnahme.

Gebündelte Kompetenzen

Für das Kremsmünster Unternehmen Greiner ist der Einstieg bei temprify auch ein starkes Signal an die Start-up-Szene der Hauptstadt, der man sich durch den Einzug von Greiner Innoventures in den Innovationshub weXelerate bereits geografisch angenähert hatte. Gemeinsam mit temprify soll die derzeit vorhandene Lösung weiterentwickelt und ausgebaut und so neue Wege vom Produzenten zum Endkunden gefunden werden.

Während Greiner jahrzehntelanges Know-how im Bereich Isolierung/Schaumstoff/Lebensmittelverpackung zur Verfügung stellt, steuert temprify innovative Produktideen und Know-how hinsichtlich der passiven Kühlung von Lebensmitteln bei. Neben einer Reduktion der CO2-Emissionen um über 90% soll auch der LEH von einer deutlichen Reduktion der operativen Kosten gegenüber Trockeneis und aktiver Kühlung profitieren. (red)

Lokaler Ökostrom für dm

100.000 kWh Sonnenstrom vom Dach in Bad Hall.

WALS/BAD HALL. Wo dm seinen Strombezug selbst in der Hand hat, setzt der Drogeriefachhändler seit über zehn Jahren auf Ökostrom des Österreich-Partners MyElectric. Da das Gros der Filialen allerdings nicht im Eigentum betrieben wird, ist man vielfach „vom ,ökologischen Good-Will‘ des Vermieters abhängig, wenn es um die Installation von Photovoltaikanlagen geht“, wie dm-Geschäftsführer Thomas Köck erklärt.

Glück hat dm mit den Betreibern des Einkaufszentrums Bad Hall, wo man seit zehn Jahren eingemietet ist: Die neu installierte 120 kWp-Anlage versorgt die Mieter künftig direkt mit Sonnenstrom, produziert über 100.000 kWh grüne Energie und deckt so 60% des Energiebedarfs der Mieter ab. (red)

© dm/kwantum

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