
8 minute read
Optimismus bei den CEOs Vier von fünf Firmenchefs in Österreich rechnen mit Erholung
from medianet 19.03.2021
by medianet
Österreichische CEOs so optimistisch wie nie zuvor
Vier von fünf Firmenchefs in Österreich rechnen mit einem Anstieg des weltweiten Wirtschaftswachstums – Zuversicht auch bei eigenem Unternehmenswachstum.
Advertisement
••• Von Reinhard Krémer
Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn sprießen die guten Nachrichten aus der Wirtschaft. Denn die Zuversicht von CEOs weltweit nimmt wieder stark zu. Ein Jahr nachdem Covid-19 zur Pandemie erklärt wurde und eine handfeste Krise auslöste, zeigt die 24. Global CEO Survey von PwC nun ein Rekordhoch des Optimismus. 76% der mehr als 5.000 weltweit befragten CEOs glauben, dass sich das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 verbessern wird; im Vorjahr lag dieser Anteil bei nur 22%. Mit 79% sind österreichische CEOs im Vergleich sogar noch um eine Spur optimistischer (Vorjahr: zwölf Prozent).
Rückgang unwahrscheinlich
An einen Rückgang des Weltwirtschaftswachstums glauben derzeit nur noch 14% der weltweiten Top-Manager (Vorjahr: 53%), in Österreich sind es sogar nur mehr zehn Prozent (Vorjahr: 68%). Zuversicht äußern CEOs hierzulande auch dann, wenn es um das Umsatzwachstum ihres eigenen Unternehmens geht.
Ganze 92% gaben an, sehr zuversichtlich (40%) bzw. zuversichtlich (52%) zu sein, dass ihr Unternehmen 2021 ein Wachs-
tum verzeichnen wird. Damit steigt die Wachstumserwartung österreichischer Unternehmer nicht nur gegenüber dem Vorjahr deutlich an (73%), sondern überholt im Vergleich auch Nachbarland Deutschland (81%) sowie den europäischen (83%) und globalen Durchschnitt (85%).
Umsätze werden steigen
Beim Dreijahresausblick verdichtet sich diese Zuversicht: Sogar 95% der österreichischen CEOs glauben dann an ein Umsatzwachstum ihres Unternehmens – und damit mehr als im europäischen (90%) und globalen (89%) Vergleich.
Eine Analyse auf globaler Ebene zeigt jedoch große Unterschiede in der Wachstumserwartung nach Branchen. CEOs aus dem Technologie- bzw. Telekommunikationssektor sind zu 45% bzw. 43% „sehr zuversichtlich“, im Jahr 2021 ein Umsatzwachstum in ihrem Unternehmen erzielen zu können. Am
wenigsten optimistisch zeigen sich hingegen CEOs weltweit in den Branchen Transport und Logistik (29%) sowie im Gastgewerbe und Freizeitsektor (27%). Als wichtigsten Wachstumsmarkt für die nächsten zwölf Monate wählen CEOs weltweit erneut die USA an die erste Stelle (35%). Damit konnten sie ihre
© PwC Österreich

Peter Perktold
CEO und Senior Partner PwC Österreich Führungsposition gegenüber China (28%) nach einer Annäherung im Jahr 2020 wieder ausbauen (Vergleich 2020: USA 30%, China 29%).
Welche Märkte wichtig sind
Für Österreichs Vorstandsvorsitzende ist mit großem Vorsprung weiterhin unser Nachbarland Deutschland (76%) der attraktivste Markt, gefolgt von den USA (36%) und China (33%).
Während im internationalen Vergleich Pandemien und Gesundheitskrisen aktuell zu den größten von CEOs wahrgenommenen Bedrohungen zählen (Global: 52%; EU: 45%; US: 46%; China: 41%), scheinen österreichische Top-Manager bereits besser mit der Pandemie umzugehen und zu kalkulieren (14%). Viel mehr Sorge bereiten hierzulande Überregulierungen (38%), gefolgt von Cyber-Bedrohungen (26%), Populismus (21%) sowie das Fehlen und die Verfügbarkeit wichtiger Schlüsselkompetenzen (21%).
Zunehmend besorgt zeigen sich CEOs auch wegen möglicher Unsicherheiten in der Steuerpolitik sowie der Verbreitung von Falschinformationen (28% gegenüber 16% im Jahr 2020), die zu einem Rückgang des Vertrauens in der Gesellschaft beitragen.
Die Covid-19-Krise zeigt Auswirkungen auf die langfristigen Investitionen vieler Unternehmen in den kommenden drei Jahren. So möchten 57% der Vorstandsvorsitzenden in Österreich vermehrt in die digitale Transformation ihres Unternehmens investieren. Dabei liegt Österreich über dem globalen Durchschnitt von 49%. Als einen der wichtigsten Faktoren für die Zukunftsfähigkeit Österreichs nannten die befragten CEOs zudem eine adäquate digitale Infrastruktur (62%). Für immer mehr CEOs stellt der Klimawandel eine Bedrohung für das eigene Unternehmen dar: 30% teilen diese Sorge, im Vorjahr waren es noch 24%.
Ambivalent in Klimafragen
In Österreich sind es unverändert 14% der CEOs. Dies mag darin begründet liegen, dass der Klimawandel im Vergleich zu anderen Bedrohungen wie der Pandemie, Überregulierung und Cyber-Bedrohungen zu wenig als unmittelbare Bedrohung für das Wachstum wahrgenommen wird.
Ein positiver Trend zeichnet sich ab zur Klimaberichterstattung: Unter den österreichischen CEOs sind sich 74% sicher, dass Unternehmen künftig ihre Auswirkungen auf die Umwelt besser messen müssen – global sind nur 39% der CEOs dieser Meinung.
Bessere Infos zum Klima
Gleichzeitig sprechen sich 43% der befragten CEOs weltweit für eine bessere Berichterstattung über Umwelt- und Klimathemen in ihrem Unternehmen aus, in Österreich sind es sogar 67%.
Während 60% der CEOs weltweit Klimarisiken noch nicht in ihr strategisches Risikomanagement einbeziehen, ist dies in Österreich zumindest nur bei 31% der CEOs der Fall. „Derzeit planen nur 19% der österreichischen CEOs signifikante Investitionen in Nachhaltigkeitsinitiativen (global: 23%; Anm.). Hier ist ein negativer Effekt durch die Pandemie zu erkennen, die Prioritäten hierzulande zumindest kurzfristig verschoben hat“, sagt Peter Perktold, PwC Österreich.
Experte
Peter Perktold ist der CEO und Senior Partner bei PwC Österreich. Der Wirtschaftswissenschaftler und Steuerberater hat langjährige Erfahrung in der Beratung nationaler und internationaler Unternehmen.
79%
Verbesserung
79% der österreichischen CEOs glauben, dass sich das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 verbessern wird. An einen Rückgang des Weltwirtschaftswachstums glauben derzeit nur noch zehn Prozent.
HYPO NOE
Stabilität ist Trumpf
WIEN. Trotz herausfordernder Wirtschaftsbedingungen aufgrund des Coronavirus baute die Hypo NOE ihre Kernerträge weiter aus und steigerte das Ergebnis nach Steuern um 4,9% auf 31,9 Mio. €. „Das Ergebnis des Jahres 2020 zeigt, dass die Hypo NOE auch in diesem durch das Coronavirus besonders herausfordernden Geschäftsjahr gut wirtschaften konnte. Die Quote der notleidenden Kredite von nur 0,78 Prozent zeigt, wie risikoarm unser Geschäftsmodell selbst in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit ist. Mit einer Kernkapitalquote von 17,92 Prozent sind wir im nationalen und europaweiten Vergleich außerdem weiterhin sehr kapitalstark aufgestellt“, sagt Udo Birkner, Hypo NOE Marktfolgevorstand.
AMAG
Covid-Delle beim Umsatz
RANSHOFEN. Die Umsatzerlöse der Austria Metall AG (Amag) lagen 2020 mit 904,2 Mio. € mengen-, mix- und preisbedingt unter Vorjahresniveau (2019: 1.066,0 Mio. €). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) reduzierte sich im Jahresvergleich von 143,0 auf 108,2 Mio. €. Mit 11,6 Mio. € konnte ein deutlich positives Ergebnis nach Ertragsteuern erzielt werden (2019: 38,6 Mio. €). Vor Jahresende wurde eine spürbare Erholung der Auftragslage in allen AmagKundensegmenten – mit Ausnahme des Luftfahrtbereichs – verzeichnet.
© Ian Ehm
Aufwärts
VIG-CEO Elisabeth Stadler: Gewinn vor Steuern für 2021 auf Vorkrisenniveau – Bandbreite von 450 Mio. bis 500 Mio. €.

VIG bleibt coronafest
Vienna Insurance Group zeigt solides vorläufiges Ergebnis 2020. Aegon-Akquisition stärkt Marktführerschaft in der CEE-Region.
WIEN. Bei der VIG-Gruppe wurden aufgrund eines positiven Wachstums in den ersten beiden Monaten des Jahres 2020 die Rückgänge im Neugeschäft während der ersten strengen Lockdown-Phasen kompensiert. Die Situation hat sich in den darauffolgenden Lockerungsphasen fast normalisiert und lag Mitte des Jahres in vielen Ländern der VIG-Gruppe wieder auf dem Niveau vor Covid-19. „Die Covid19-Situation hat zwar so gut wie das gesamte Geschäftsjahr 2020 unseren Geschäftsverlauf beeinträchtigt, die VIG-Gruppe konnte jedoch im operativen Verlauf insgesamt eine sehr stabile Entwicklung erzielen“, sagt VIGCEO Elisabeth Stadler.
Höhere Prämieneinnnahmen
„Die Prämieneinnahmen erhöhten sich auf 10,4 Mrd. €. Mit einem Gewinn vor Steuern in Höhe von 346 Mio. € ist es gelungen, die obere Grenze unserer für 2020 kommunizierten Gewinnbandbreite von 300 bis 350 Mio. € zu erreichen. Darin sind auch Firmenwertabschreibungen in Höhe von rund 120 Mio. € inkludiert“, so Stadler. Der Kauf des Osteuropageschäfts der niederländischen Aegon soll die Position in CEE weiter stärken; aktuell ist man mit knapp 19% Marktanteil klarer Marktführer.
Die Dividende soll bei 75 Cent liegen; das ergibt eine Ausschüttungsquote von 41,5%. (rk)
© PantherMedia/golfmhee (YAYMicro)
Rekord bei Finanzierungen
Raiffeisen Bausparkasse (RBSK) feiert den 60er.
WIEN. In 60 Jahren Raiffeisen von der einst kleinsten Bausparkasse zum Marktführer: „Die Bilanz zum 60er fällt mehr als positiv aus. Durch die Finanzierung von mehr als 490.000 Eigenheimen konnten wir Wohnraum für beinahe 1,3 Millionen Menschen in Österreich mitfinanzieren. Die mehr als 11,9 Millionen abgeschlossenen Bausparverträge legten den Grundstein dafür“, sagt Markus Tritthart, Geschäftsführer der RBSK. 2020 wurde zum Rekordjahr: Mit 1,468 Mrd. € fielen die vergebenen Finanzierungen so hoch aus wie noch nie in der Geschichte der RBSK (2019: 1,091 Mrd. €). 227.000 neue Bausparverträge wurden im Jahr 2020 neu abgeschlossen, 2019 waren es 244.436 Stück. (rk)

Die größten Hürden auf dem Weg zu einer vollständig digitalen Organisation sind vor allem „menschliche Faktoren“.
Change is good
Wandel in europäischer Versicherungsbranche: Digitale Transformation ist eine der größten Herausforderungen.
WIEN. Die digitale Transformation in der Versicherungsbranche schreitet immer schneller voran, zeigt eine Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC. Dazu wurden sechs der größten europäischen Versicherungsunternehmen mit Kunden in insgesamt 90 Ländern und rund 320.000 Mitarbeitern befragt. Hürden für ihr Wachstum sehen die Befragten vor allem in der digitalen Transformation: Der technologische Wandel stellt für 86% der Versicherer die größte Herausforderung dar. Entsprechend setzen die Versicherungen das Thema Digitalisierung ganz oben auf ihre jeweilige strategische Agenda. Darüber hinaus planen zwei Drittel die Einführung neuer, agiler Arbeitsmethoden. Lediglich 50% sehen in diesem Kontext die Notwendigkeit, auch ihre IT-Altsysteme grundlegend anzupassen.
Budgets neu aufgeteilt
Mit Blick auf die Budgetverteilung bei digitalen Technologien zeigt sich eine deutliche Verkürzung der Investitionszyklen. Auch die Investments unter den Versicherern verschieben sich: Während die Befragten in den letzten drei Jahren noch vorrangig in Self-Service-Plattformen (26% des Budgets), Data Services (23% des Budgets) und robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA; 14% des Budgets) investierten, fließt das Geld in den nächsten drei Jahren in andere Anwendungsfelder.
Bei der Planung stehen jetzt Data Analytics (28% des Budgets), KI (21% des Budgets) und Cloud Computing (15% des Budgets) ganz oben auf der Liste.
Der M-Faktor und das Mindset Als größte Hürden auf dem Weg zu einer vollständig digitalen Organisation identifizieren die Befragten vor allem „menschliche Faktoren“: Auf Platz eins setzen die Versicherer ein unflexibles Mindset bzw. eine wenig veränderungsfreundliche Unternehmenskultur; darauf folgt der Mangel an Digitalkompetenzen und entsprechenden Fachkräften, noch vor der hohen Komplexität digitaler Projekte. „Versicherungsunternehmen müssen nun eine Art Polarstern, eine übergreifende Richtung für alle Maßnahmen der digitalen Transformation definieren und Leuchtturmprojekte mit schnell erreichbaren Etappenzielen kombinieren“, sagt Thomas Windhager, PwC Österreich. (rk)
Neue Volksbank-Anleihe
WIEN. Eine neue Bankschuldverschreibung der Volksbank Wien AG wurde nach einer zweitägigen virtuellen Roadshow bei institutionellen Investoren platziert.
Der Kupon beträgt 0,875%. Das Volumen der BenchmarkAnleihe in Höhe von 500 Mio. € passt in die gute Liquiditäts- und Refinanzierungsstruktur der Bank, meldet das Institut. Die aktuelle Emission dient zudem der Erfüllung der regulatorischen Anforderungen aus der MREL-Quote in Höhe von 26,2%, die der Volksbanken-Verbund bis zum Ende des Jahres 2024 erfüllen muss.
MREL (Minimum Requirements of Own Funds and Eligible Liabilities) ist eine auf europäischer Ebene entwickelte
© Volksbank Wien Kennzahl für Banken. (rk) Neue Bankschuldverschreibung der Volksbank Wien wurde platziert.
