11 minute read

GenZ Advisor, kein Influencer für Campaigning Bureau

GenerationZ Advisor statt „nur“ Influencer

Generationen-Talk: Das Campaigning Bureau hat sich mit Tamás Trunk einen Vertreter der GenZ ins Boot geholt.

Advertisement

Augenhöhe

Stefanie WinklerSchloffer und Tamás Trunk werden ab sofort gemeinsam Kampagnen realisieren.

••• Von Anna Putz

Tamás Trunk hat zwei Bücher geschrieben, ist Influencer, hat einen TEDx Talk gehalten und mit ungarischen Kreativagenturen für Kunden wie McDonald’s und Adidas zusammengearbeitet. Und: Er ist erst 17 Jahre alt.

Seit Kurzem ist der gebürtige Ungar für das Campaigning Bureau tätig und soll dort die GenZ greif- und erreichbarer machen. Campaigning BureauGeschäftsführerin Stefanie Winkler-Schloffer und Tamás Trunk im Doppel-Interview über gemeinsame Ziele, Besonderheiten einer Generation und den „Purpose“ der Zusammenarbeit und wie Unternehmen davon profitieren.

medianet: Mit Tamás Trunk hat das Campaigning Bureau erstmals einen jungen Influencer rekrutiert. Wie kam es dazu, sich einen Influencer ins Boot zu holen? Und warum gerade Tamás?

Stefanie Winkler-Schloffer:

Wir freuen uns, mit Tamás zusammenzuarbeiten und schätzen ihn besonders für seine Vielseitigkeit. Primär haben wir ihn nicht in seiner Rolle als Influencer an Bord geholt, sondern als GenerationZ Advisor. Als Vertreter dieser Generation hat er sehr gute und wichtige Einblicke, die er mit uns und unseren Kunden teilt. Darüber hinaus hat er natürlich auch einige Erfahrung in den Bereichen Kommunikation und Kampagnen gesammelt. Tamás hat uns darüber hinaus mit seiner Persönlichkeit und seinem Drive beeindruckt.

medianet: Wie soll die Zusammenarbeit zwischen Ihnen konkret aussehen? Was wird sich für Kunden ändern? Winkler-Schloffer: Für unsere Kunden ist hier vor allem die eingebrachte Perspektive spannend. Jemanden aus dieser Generation im Team zu haben, der genau weiß, wie diese Zielgruppe tickt und was sie anspricht, ist aus unserer Sicht ein großer Mehrwert.

Tamás Trunk: Wir möchten gemeinsam wirklich etwas für die GenZ in der Branche verändern. Ich werde auf mehreren Ebenen mit dem Campaigning Bureau zusammenarbeiten. Auf Kundenseite werden wir beispielsweise gemeinsam Konzepte erarbeiten und zielgruppenspezifischen Content erstellen. Was wir hier auf die Beine stellen, ist vielseitig und ein Gamechanger in der Kommunikation mit der GenZ.

medianet: Gibt es spezielle Kunden oder Branchen, für die diese Zusammenarbeit besonders relevant ist? Winkler-Schloffer: Ich glaube unsere Herangehensweise eignet sich für jeden Kunden, der ernsthaftes Interesse daran hat, die GenZ zu erreichen und auch deren Power erkannt hat. Hierin liegt ein großes Potenzial, welches branchenunabhängig ist. Trunk: Wir, die GenZ, sind als Konsumenten, aber auch als Arbeitnehmer und als Entrepreneurs immer relevanter. Wichtig in der Kommunikation ist, dass diese auf Augenhöhe stattfindet. Winkler-Schloffer: Viele glauben, die GenerationZ ist die Generation des Morgen – die GenerationZ sind aber bereits die Konsumenten, Arbeitnehmer und Entrepreneurs der Gegenwart.

medianet: Apropos GenerationZ: Was sind die wichtigsten Unterschiede der GenZ im Vergleich mit anderen Generationen, was das Marketing anbelangt? Trunk: Wir sind eine Generation, um die sich viele Mythen ranken. Dabei sind wir der Generation vor uns nicht so unähnlich. Es sind nur die kleinen Feinheiten, die dann einen großen Untermedianet: Gibt es schon erste gemeinsame Kampagnen?

© Tamás Trunk

Tamás Trunk ist Skirennläufer, Influencer, Speaker und nun GenZ Advisor.

Facts

Campaigning Bureau

Die von Philipp Maderthander gegründete Agentur ist vorrangig durch Kampagnen für Sebastian Kurz bekannt. Das Unternehmen beschäftigt fast 60 Mitarbeiter. Trunk ist im deutschsprachigen Raum exklusiv für das Unternehmen tätig.

Tamás Trunk

Der 17-Jährige ist GenZ Speaker, Autor und alpiner Skirennläufer. Er hat bereits mit ungarischen Kreativagenturen für Kunden wie McDonald’s, UNICEF oder Adidas zusammengearbeitet. schied machen. Wir sind schwerer aktivierbar und suchen nach echtem Content, Movements und Purpose. Die Frage ist nicht nur, wo bzw. auf welchen Kanälen mit uns kommuniziert wird, sondern vor allem wie. Hier müssen neue Konzepte kreiert und die Anliegen der GenZ ernst genommen werden. Winkler-Schloffer: In diesem Ansatz sehen wir auch den Anknüpfungspunkt zu uns, dem Campaigning Bureau. Mobilisierung und sogenannte Anliegengetriebene Kampagnen – auf Neudeutsch Purpose-Kampagnen – und Movements sind das, wofür wir bekannt sind und wodurch wir uns schon immer stark von anderen Agenturen unterschieden haben. Nicht der Produktnutzen oder gar der Preis stehen bei uns im Vordergrund, sondern das Anliegen und die Werte hinter einer Marke sowie auch die Bedürfnisse und Wünsche, die von den Kunden adressiert werden.

Winkler-Schloffer: Wir haben bereits für die Sozialpartner in der Steiermark zusammengearbeitet. Ziel war es, die Bevölkerung der Steiermark zu motivieren, die notwendigen Corona-Maßnahmen einzuhalten. Die junge Generation wurde von den Verantwortlichen als wichtige Zielgruppe der Kampagne erachtet. Trunk: Wir haben gemeinsam eine tolle Kampagne entwickelt, bei der nicht die Vorschriften im Vordergrund standen, sondern Möglichkeiten und viele Ideen, wie man die Zeit zu Hause nutzen kann. Mit einem gewissen Schmäh konnten wir das ernsthafte Anliegen trotzdem humorvoll aufgreifen und eine sehr hohe Wirkung erzielen. So konnten wir die Jugendlichen nicht nur auf den richtigen Kanälen, wie beispielsweise Snapchat, sondern auch mit den richtigen Botschaften erreichen. Winkler-Schloffer: Es ist daher wichtig und richtig, dass Kampagnen, die junge Leute ansprechen sollen, auch von jungen Leuten gemacht werden. Alles andere wird man immer spüren.

Wir sind schwerer aktivierbar und brauchen echten Content. Wir suchen nach Movement und Purpose.

Tamás Trunk

über Eigenheiten der GenerationZ

medianet: Was erhoffen Sie sich jeweils von der Zusammenarbeit? Und: Gibt es im Campaigning Bureau Pläne, weitere GenZ-Vertreter ins Unternehmen zu holen? Trunk: Meine Motivation ist, dass die Vorurteile gegenüber der neuen Generation abgebaut werden und wir das Verständnis für die GenZ verbessern. Unternehmen sollten in ihrer Kommunikation als ein Teil der Gemeinschaften, der Subkulturen und der Gesellschaften der GenZ wahrgenommen werden. Winkler-Schloffer: Für uns ist es wichtig, auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten, denn wir können etwas von Tamás lernen und er von uns. Für den Erfolg einer Kampagne ist es wesentlich, dass diese möglichst authentisch ist. Daher achten wir darauf, möglichst unterschiedliche Charaktere im Team zu haben. Tamás ist in der GenZ für uns herausragend und wir sind stolz darauf und freuen uns, ihn bei uns an Bord zu haben.

Eine Punktlandung

Zum goldenen Hirschen betreut jetzt das heimische Familienunternehmen sehen!wutscher. Erste Arbeit on Air.

WIEN. Im Herbst letzten Jahres konnte die Wiener Kreativagentur den Kunden sehen!wutscher in einem groß angelegten Pitch überzeugen. Gesucht wurde ein „begeisterungsfähiger kommunikativer Rahmen“, der die Markenattribute des österreichischen Familienunternehmens mittels TV-Kampagne langfristig verankert. Seit Februar 2021 sind die ersten zwei TV-Spots mit dem Kampagnenmotto „Wenn du richtig gut aussehen willst: sehen!wutscher“ on Air.

„Moment of Truth“

Das Traditionsunternehmen sehen!wutscher und Filialist mit rund 80 Filialen in Österreich hatte im vergangenen Herbst nach einem starken Werbepartner gesucht. Überzeugt hat, so CEO Fritz Wutscher, nicht nur das Konzept, sondern auch die Zusammenarbeit mit Zum goldenen Hirschen: „Die Hirschen haben mit ihrem Konzept eine Punktlandung hingelegt und gezeigt, dass super Ideen auch online perfekt in Szene gesetzt werden können.“

Gemeinsam mit der Filmproduktion Satisfiction Media GmbH und unter Einhaltung strenger Covid-Schutzmaßnahmen konnten die Dreharbeiten Anfang Jänner 2021 an drei verschiedenen Locations in Wien anlaufen.

Im Bild

Alexandra Wutscher, Models Norbert und Vada sowie Fritz Wutscher nach dem Dreh für den neuen Spot.

Als kommunikative Klammer wurde der „Moment of Truth“ gewählt, wenn Kunden sich in der sehen!wutscher-Filiale im Spiegel ansehen und ihnen der einmalige „Wow-Effekt“ widerfährt.

Spieglein, Spieglein …

„Der Spiegel dient als ‚Übersetzer‘ der Kernbotschaft und als langfristige Spielfläche für zukünftige Kampagnen. Er baut auf dem Insight auf, dass alle Kundinnen und Kunden diesen entscheidenden Moment vor dem Spiegel erleben, wenn sie eine Brille bei sehen!wutscher anprobieren. Mit top ausgebildeten Augenoptikern von sehen!wutscher ist dieser WowMoment vorprogrammiert“, so Sophia Tutsch, Text & Konzept bei Zum goldenen Hirschen, über die strategische Herangehensweise im TV-Konzept. „Mit dem Ausruf der Anerkennung, ‚Wow‘, wurde die Markenidentität auf den Punkt gebracht. Dank der gelungenen Zusammenarbeit konnte die Agentur die Kampagne auch bereits für Radio und Onlinewerbemittel umsetzen. sehen!wutscher passt ideal zu unserem Agenturverständnis: unkompliziert, kollaborativ und partnerschaftlich“, so Hirschen Geschäftsführer Herbert Rohrmair-Lewis. (red)

Neuer Managing Director

Stefan Schäffer avanciert bei Heimat Wien.

WIEN. Bisher in der Funktion des Digital Director, übernimmt Stefan Schäffer künftig bei der Agentur Heimat Wien die Position des Managing Director.

Heimat-Gründer Markus Wieser: „Stefan hat seit unserem ersten Treffen mein vollstes Vertrauen. Ich habe ihn zu Beginn als Digital Director eingestellt, obwohl wir gar nichts Digitales zu ‚directen‘ hatten. Er hat die digitalen Kompetenzen der Agentur massiv weiterentwickelt. Dank seiner Initiativen waren wir nicht nur die erste Kreativagentur in Österreich, die einen Joint Business Plan mit Google eingegangen ist, sondern sind auch offizieller Guinness- Weltrekordhalter für die längste werbliche Live-Videoübertragung online. Sein Aufstieg ist der

© Heimat Wien nächste logische Schritt.“ (red) Managing Director Stefan Schäffer und Heimat Wien-Gründer Markus Wieser.

Pitch-Solidarität, ein leichtes Wort

Oder warum Agenturen an eigentlich „verbotenen“ Pitches trotzdem teilnehmen müssen.

Kommentar

••• Von Dinko Fejzuli

RAHMENBEDINGUNGEN. Viele wollen eingeladen werden und die, die es dann sind, wollen ihn auch gewinnen – den berühmten Pitch eines Auftraggebers.

Doch kaum etwas anderes entzweit die Branche so sehr, wie die Art und Weise, in der solche Pitches ablaufen, und wie mit Agenturen, die teilnehmen und dann nicht gewinnen, am Ende des Tages umgegangen wird, denn für nicht Siegreiche stehen am Ende hohe Kosten und ein immenser Arbeitsaufwand, aber eben kein Auftrag. Ein Pitch kann u.U. bis zu 100.000 Euro Kosten für die Agentur verursachen, und oftmals zahlt der Auftraggeber den unterlegenen Agenturen nicht einmal ein sogenanntes Abstandshonorar.

Und unter anderem genau aus diesem Grund gibt es seit einiger Zeit eine sogenannte Quality Pitch Charta, die genau festlegt, wie Pitches aussehen sollten, damit Agenturen ruhigen Gewissens an ihnen teilnehmen können. Dort werden Fragen geregelt wie etwa: Wie viele Agenturen sind eingeladen (manche Auftraggeber laden bis zu zwanzig und mehr Agenturen ein), welche Qualität hat das Briefing, wie sieht es mit dem Agenturvertrag und einer Abschlagszahlung aus oder wie transparent sind die Bewertungsmodelle?

Und wenn all diese Fragen quasi Charta-konform beantwortet sind, wäre es ein Pitch, an dem man als Agentur teilnehmen kann.

Das mit dem Hemd und dem Rock

Ja, theoretisch. Praktisch kehren alle zehn Jahre globale wirtschaftliche Katastrophen wieder, die dem Agenturmarkt, der ja in der Regel aus wenigen großen und vielen, vielen kleinen Agenturen besteht, so zusetzen, dass man die selbst auferlegten Standards einfach vergessen muss, will man an auch irgendwelche Aufträge kommen.

Und genau das ist das Problem: So lange es Agenturen gibt, die sich wirtschaftlich gezwungen sehen, eigene Vorgaben zu missachten, um zu überleben, kann man so viele Qualitätsstandards einziehen wie man will, sie werden zahnlos bleiben – am Ende übrigens zum Schaden aller, der Agenturen, aber auch der Auftraggeber.

Erstmals eine Frau an der DMVÖ-Spitze

Alexandra Vetrovsky-Brychta folgt als Präsidentin auf Anton Jenzer nach.

WIEN. Alles neu: Bei der virtuellen Generalversammlung am Dienstagvormittag wurden ein neues Präsidium und ein neues Vorstandsteam mit topaktuellen Themen gewählt. Zum ersten Mal in der 35-jährigen Verbandsgeschichte steht mit der frisch gebackenen DMVÖ-Präsidentin Alexandra Vetrovsky-Brychta Frauenpower an der Spitze des Dialog Marketing Verbandes Österreich (DMVÖ).

Digitalstandort Österreich voranbringen

„Ich bin dankbar und stolz, dass ich vom scheidenden DMVÖ-Präsidenten Anton Jenzer als neue Präsidentin vorgeschlagen, vom Vorstand nominiert und von der Generalversammlung gewählt wurde“, so Alexandra Vetrovsky-Brychta, und weiter: „Gemeinsam mit dem Vizepräsidenten Norbert Lustig und dem gesamten Vorstandsteam freue ich mich, die datengetriebene Kommunikationsbranche weiterhin erfolgreich zu unterstützen und den Digitalstandort Österreich nach vorn zu bringen. Wir haben bereits zahlreiche neue Projekte auf Schiene gebracht und mit den ersten Umsetzungen begonnen. Wir werden für unsere Mitglieder Wissen, Ser-

© Niklas Schnaubelt

Die neue Präsidentin tritt mit vielen neuen Ideen ihr Amt an.

vice und Vernetzung auf dem Weg zur Datadriven Marketing Industry bieten und für faire und transparente Rahmenbedingungen eintreten – dabei schwebt mit der ePrivacy-Verordnung ein Damoklesschwert über uns.“ Der bisherige Präsident Anton Jenzer war seit 1993 DMVÖ-Vorstandsmitglied und mit einer zwölfjährigen Amtszeit der längst dienende Präsident seit Gründung des DMVÖ. (red)

Wir sind schwerer aktivierbar und brauchen echten Content. Wir suchen nach Movement und Purpose.“

Zitat des Tages

Tamás Trunk GenerationZ Advisor

© Penguin Random House

BUCHTIPP Geschichte schreiben

WERDEGANG. Es ist die Geschichte seiner unwahrscheinlichen Odyssee vom jungen Mann auf der Suche nach seiner Identität bis hin zum führenden Politiker der freien Welt.

Der erste Band der Präsidentschaftserinnerungen von Barack Obama ist ungewöhnlich intim und introspektiv. Es bringt die Überzeugung zum Ausdruck, dass Demokratie kein Geschenk des Himmels ist, sondern auf Empathie und Verständnis gründet und Tag für Tag gemeinsam geschaffen werden muss.

Penguin Random House Verlag; 1.024 Seiten; ISBN: 9783328600626

marketing & media

entertainmentbiz

Förderung Budget für Kunst-Stipendien auf 4,3 Mio. Euro erhöht 28 WebstageMusic Neue Plattform für LivestreamKonzerte ist online 30 Lei(n)wand 1 Million Euro Sonderzahlung für die Wiener Programmkinos 30

© APA/Herbert Neubauer

Leere Kassen trotz Streaming-Boom

Österreichische Musikproduktionen haben im Jahr 2020 einen Umsatzverlust von 40% erlitten.

26

KULTURSOMMER WIEN

1.000 Acts in 40 Locations

WIEN. Der Kultursommer, der 2020 über 50.000 Menschen erreicht hat, geht heuer von Anfang Juli bis Mitte August in die Neuauflage – mit einem noch breiteren kulturellen Angebot. Deutlich ausgebaut wird heuer das Programm für Kinder und Jugendliche; zudem wird es auch eine eigene Clubschiene geben. Insgesamt werden rund 40 Locations mit mehr als 1.000 Acts bespielt.

Anmeldungen sind noch bis Ende März unter www.kultursommerwien.at möglich. (red)

Öffnung Das Publikum würde für Live-Events auch strenge Auflagen akzeptieren. 28

© APA/dpa/Felix Kästle

This article is from: