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Immomarkt trotzt der Krise Mieten steigen, Büromarkt stabil
from medianet 06.11.2020
by medianet
Immobilienmarkt trotzt der Krise
Der Bedarf an günstigen Mietwohnungen steigt, der Büromarkt bleibt trotz Covid-19-Pandemie stabil.
Advertisement
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Nach einer kurzen Schockstarre im März hat sich der heimische Immobilienmarkt robust entwickelt – vor allem bei Kleinwohnungen. Es werden deutlich mehr Mietwohnungen angeboten und auch deutlich mehr gesucht.
Eigentumswohnungen in guten Lagen verzeichnen Preisanstiege, während Miethöhen durch vermehrtes Flächenangebot unter Druck geraten könnten. „Ein Fertigstellungsrekord ist heuer im Wohnbau trotz Pandemie zu verzeichnen“, sagt Reinhard Madlencnik, Head of Real Estate der UniCredit Bank Austria. Jedoch wird ab 2021 die Bauleistung auch in diesem Segment spürbar zurückgehen.
Die durchschnittlichen Kosten einer Mietwohnung erhöhten sich in den vergangenen zehn Jahren um 35%, im Vergleich dazu die mittleren verfügbaren Haushaltseinkommen um 25 und die Verbraucherpreise um 20%.
Wie teuer der Neueinstieg in den österreichischen (Miet-) Wohnungsmarkt eigentlich ist, lässt der Vergleich der Mieten nach Mietvertragsdauer zumindest erahnen. Demnach kosteten Hauptmietwohnungen, die in den letzten zwei Jahren neu angemietet wurden, beziehungsweise für die ein befristeter Vertrag verlängert wurde, 2019 im Durchschnitt 9,6 €/m², Wohnungen mit Mietverträgen, die seit über zehn Jahren bestanden haben, nur 7 €/m².
Büros und Retail-Immobilien
Homeoffice hat sich bewährt, der Trend geht in Richtung Klein- und Gruppenbüros. In den vergangenen Jahren lag die Vermietungsleistung in der Regel deutlich über dem Neuflächenzuwachs, womit sich die stabile Lage am Wiener Büromarkt begründet. Allerdings verstärkt die gegenwärtige Marktstimmung den seit Längerem bestehenden Druck auf Bürostandorte abseits der gängigen Büroachsen und Flächen, die den gewachsenen Anforderungen aufgrund der veränderten Nutzungsgewohnheiten nicht mehr entsprechen.
Durch die Pandemie haben sich weiters die Einkaufsgewohnheiten ebenso wie das Reiseverhalten zum Teil spürbar geändert. Das Einkaufserlebnis war zeitweilig auf reine Bedarfsdeckung reduziert, was Auswirkungen auf die Ertragskraft von Retail-Immobilien hatte.
Im Jahr 2019 wurde der heimische Allzeitrekord bei kommerziellen Immobilieninvestitionen gebrochen und das erzielte
Alle Kommunikationspartner auf einen Blick
Wohnungsnot
Der stärkere Mietpreisanstieg stützt zwar die Renditen der Immobilieninvestoren, erhöht aber gleichzeitig die finanzielle Belastung der Wohnungssuchenden.
Transaktionsvolumen erreichte laut UniCredit Bank Austria mit 5,9 Mrd. € einen neuen Spitzenwert.
Heuer ist die Investmenttätigkeit – wenig überraschend – schwächer ausgefallen, im ersten Halbjahr wurden ca. 1,6 Mrd. € investiert. Das ist im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang von rund 30%.
Vergleichsweise gute Zahlen
Damit konnte sich der Investmentmarkt in Österreich und vor allem in Wien (rund zwei Drittel aller Investments) trotz Corona als vergleichsweise stabiler und selbst in Krisenzeiten relativ sicherer Markt behaupten.
Fast drei Viertel der Investoren kamen im ersten Halbjahr 2020 aus dem Ausland – ein weiteres Indiz für die ungebrochene Attraktivität des österreichischen Investmentmarkts.
Die mit Immobilien zu erzielenden Spitzenrenditen im Bürobereich waren bereits Ende 2019 bis ca. 3,5 Prozent gerutscht. Im Shoppingcenter-Bereich hingegen wurde zum Halbjahr 2020 mit rund 4,25 Prozent eine weitere leichte Steigerung beobachtet. Allerdings flacht das Nachgeben der Renditekurve für einzelne Asset-Klassen insgesamt mehr und mehr ab bzw. hat, wie eben im Shoppingcenter-Bereich, sogar wieder leicht angezogen.
Full Service für Immos
Mit ihren „Dienstleistungen rund ums Haus“ blickt die Firma Jäger auf mehr als 35 Jahre Erfahrung zurück.
WIEN. Als qualitätsorientierter Multidienstleister verfügt die Jäger Hausbetreuung GmbH über ein sehr breit gefächertes Portfolio. „Unser Name steht neben langjähriger Erfahrung für Zuverlässigkeit, Flexibilität und gelebte Verantwortung gegenüber unseren Kunden“, sagt Thomas Jäger, der 2018 die Geschäftsführung von Vater Rudolf übernommen hat.
Als Full Service-Dienstleister für Immobilien bietet das Unternehmen Hausverwaltern und -eigentümern in Wien und Niederösterreich individuelle und umfassende Hausbetreuung und informiert über etwaige Problemstellungen im Objekt.
„Schließlich wollen wir echten Mehrwert für unsere Kunden bieten, diese langfristig an uns binden und so in der Hausbetreuung neue Maßstäbe setzen“, hofft Thomas Jäger. Jedem Kunden steht ein eigener direkter Ansprechpartner zur Verfügung – so können vor allem Beschwerden und Notfälle sofort und ohne Umwege bearbeitet werden.
Neu im Portfolio
Heuer ergänzt Jäger die Dienstleistungspalette um Maler-, Anstreicher- sowie Bodenverlegearbeiten. „Von kleinen Ausbesserungsarbeiten und Auffrischungen bis hin zur Erneuerung ganzer Wohnungen,
Ehrgeizig
Geschäftsführer Thomas Jäger will als qualitätsorientierter Immobiliendienstleister neue Maßstäbe in der Hausbetreuung setzen.
Stiegenhäuser oder Büroräumlichkeiten kümmern wir uns um alles“, verspricht Thomas Jäger. Gerade in der kommenden kalten Jahreszeit ist es wichtig, eine kompetente Hausbetreuung an der Seite zu haben: Das Fami-

lienunternehmen schnürt auch bei der Gebäudereinigung individuelle Rundum-Pakete und bringt Hausverwalter und -eigentümer mit einem kompletten Leistungsspektrum „aus einer Hand“ fit durch den Winter. (pj)
••• Von Mag. Ernst Vejdovszky
WIEN. Immobilien sind immer ein langfristiges Geschäft, der Immobilienmarkt ist dabei laufend Änderungen unterworfen. Trends kommen und gehen.
Man könnte Heraklit zitieren und sagen: „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“
Als Unternehmer in der Immobilienbranche muss man daher stets der Zeit voraus sein und die Entwicklungen der nächsten Jahre frühzeitig im Blick haben. Mit einer gesunden Liquiditätsbasis und einem erfahrenen Team um sich herum ist man damit für jede Veränderung gut aufgestellt.
Das hat uns auch die aktuelle Krise wieder gezeigt!
Aufwärtstrend fortsetzen
Ich gehe jedenfalls davon aus, dass es im ersten Halbjahr 2021 mehrere getestete Impfstoffe beziehungsweise verbesserte Behandlungsmethoden geben wird und damit die psychologischen Voraussetzungen für ein weitgehend normales Leben gegeben sein werden – eine Erholung der Konjunktur sollte dann Hand in Hand gehen.
Auf Basis dieses Szenarios arbeiten wir bereits jetzt daran, den langjährigen Aufwärtstrend der S IMMO ab dem kommenden Jahr fortzusetzen. Das schließt erfolgreiche Zukäufe genauso ein wie Projektentwicklungen.
Jede Krise bietet immer auch Chancen – man muss sie nur nutzen. Als institutioneller Immobilieninvestor gehört genau das zu unserem täglichen Geschäft.
S IMMO AG
1010 Wien, Friedrichstraße 10
www.simmoag.at
© Andreas Jakwerth

IMMOBILIEN-BIG DEAL Haring verkauft 50 Wohnungen
WIEN. Die Erste Immobilien KAG erwirbt das Entwicklungsprojekt Donaufelder Straße 95, das von der Haring Group in Zusammenarbeit mit der Orca Group entwickelt wurde.
Mit der Errichtung der aus zwei Gebäuden bestehenden Wohnhausanlage wurde bereits begonnen, die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant.
Sehr nachhaltig
Alle 50 Wohneinheiten des mit dem Nachhaltigkeitszertifikat „klimaaktiv“ ausgezeichneten Projekts verfügen über Eigengarten, Terrasse, Balkon oder Loggia sowie hochwertige Ausstattung. Alle Wohneinheiten werden mit außenliegender Beschattung ausgestattet und die Dachgeschosseinheiten zur Vermeidung von sommerlicher Überhitzung zusätzlich gekühlt.
Die Haring Group hat in den vergangenen zwei Jahren bereits eine Reihe von Objekten an institutionelle Investoren verkauft.
Aktuell befinden sich in den Bezirken 21 und 22 acht Projekte der Haring Group im Bau sowie zahlreiche Projekte in Projektierung, darunter das Projekt Orasteig, ein weiteres Joint Venture der Haring Group mit der Orca Group. (pj)
© bildraum.at © leadersnet.at/Christian Mikes Die beiden Süba-Vorstände Heinz Fletzberger (l.) und Manfred Wachtler bei der Gleichenfeier zu EsslingLiving.

Welcome, EsslingLiving!
Gleichenfeier für das erste Süba-Projekt mit Betonkernaktivierung. Die Pandemie-Verzögerungen wurden zur Gänze aufgeholt.
WIEN. Nach den Projekten Oskar-Grissemann-Straße 11 und Urschenböckgasse 3 ist das Bauvorhaben in der Rosthorngasse 5 das dritte Projekt in Folge, bei dem Wohnbauträger Süba auf erneuerbare Energien setzt.
Bei EsslingLiving werden Energie aus dem Grundwasser und die enorm hohe Speichermasse der Betondecken genutzt, um die Wärme- und Kälteabgabe zu ermöglichen (=Betonkernaktivierung). Wasserführende KREMS. Während in anderen Branchen die Rollläden nach unten gingen, öffnete eine neue Plattform für ImmobilienCrowdinvesting ihre Pforten: Hinter ReCrowd steht eine strategische Partnerschaft von Miteigentümer Re/Max DCI und dem Crowdinvesting-Pionier Conda. Nach vier Monaten am Markt konnte mit der Finanzierung moderner Wohnbauten im nieRohre in den Betondecken führen zu konstanten Raumtemperaturen im Jahresverlauf von ca. 20° bis 25° C. „Durch den Einsatz dieser neuen Technologie ist es möglich, alle Wohnungen in der Anlage mit geringstem Energieeinsatz zu kühlen“, erklärt SübaVorstand Heinz Fletzberger.
Zu 100 Prozent „erneuerbar“
Im Heizbetrieb wird Grundwasser aus einer Brunnenanlage entnommen, über Wärmepumderösterreichischen Zuzugsviertel Bad Pirawarth das Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen werden.
Nun folgt das nächste Projekt: Mithilfe der Crowd sollen Apartments im begehrten Studentenort Krems an der Donau finanziert werden. Die Fundingschwelle liegt bei 50.000 € mit einem Zinssatz von 5,25 Prozent für Investoren. (pj) pen geführt, geringfügig abgekühlt und wieder in eine andere Brunnenanlage zurückgeführt.
Mit dieser gewonnenen Energie ist es möglich, das gesamte Gebäude mit angenehmer Strahlungswärme zu beheizen.
Für den Betrieb dieser Wärmepumpen wird Strom verwendet; Süba schließt dafür mit den Betreibern von Windkraftanlagen Lieferverträge ab und bezieht damit Strom aus 100% erneuer-
Crowd kommt nach Krems
Auch für „Kleine“: Mindestinvestitionssumme 250 €.
barer Energie. (pj)
© ReCrowd
health economy
Neue Chefin Pharmariese Takeda hat in Österreich neue Geschäftsführerin 70 Medizintechnik Masken, Testkits und Beatmung: Medtech-Branche wächst 71
© NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft

Corona als Prüfung für die Pharmabranche
Die Pandemie wirbelt die Pharmaindustrie durcheinander: Einige Firmen verlieren Umsätze, andere profitieren. 70
Information Onlinetool mit Infos von Patientenanwalt klärt über Krebs auf 74
© www.photo-simonis.com
Pharmig hat neue Finanzchefin
Petra Kahl Mit 2. November hat Petra Kahl die Leitung der Bereiche Finance, Human Resources und Support im Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, Pharmig, übernommen. Sie löst in dieser Funktion Dorothea Greif ab, die sich nach 15 Jahren in der Pharmig noch bis zum Frühjahr 2021 Sonderprojekten widmet und danach in den Ruhestand wechseln wird.

Arzneimittelversorgung Pharmagroßhandel sieht sich für Lockdown gerüstet. 71
© PantherMedia/Arne Trautmann
