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Titelgeschichte: Unternehmensnachfolge

Mehr als 80 Vertreter der Gastgewerbe-Branche, Referenten und fachspezifische Aussteller trafen sich Anfang November zum 20. Tag der Gastronomie in der Industrie- und Handelskammer Chemnitz. Zur Diskussion kamen viele wichtige Themen, etwa die beruflichen Visionen der Hoteliers und Gastronomen. In diesem Zusammenhang stellte sich erneut die Frage der Fachkräfte. Laut aktueller Saisonumfrage „Tourismus“ der IHK Chemnitz können rund 35 Prozent der offenen Stellen längerfristig – also mehr als zwei Monate – nicht mit Fachkräften besetzt werden. Im Mittelpunkt stand jedoch auch ein anderes Thema: die Unternehmensnachfolge. Nicht ohne Grund. „Laut Untersuchungen der IHK Chemnitz sind knapp 30 Prozent der Unternehmer im Beherbergungsgewerbe 60 Jahre und älter“, verdeutlicht Ilona Roth, Geschäftsführerin Handel/Dienstleistungen. „Deshalb stellt die Unternehmensnachfolge auch in Zukunft einen besonderen Schwerpunkt in unserem Beratungsportfolio dar.“

Horst Hagemann, IHK-Moderator für Unternehmensnachfolge Foto: IHK

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Oftmals wird das Thema Nachfolge zu spät angepackt.

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Hier kommt Horst Hagemann ins Spiel. Der Experte mit langjähriger Berufserfahrung im Bankwesen und in der Beratungspraxis begleitet seit Sommer dieses Jahres Unternehmer, die ihre Firma in jüngere Hände verlagern möchten und müssen – sei es innerhalb der Familie, an einen vertrauten Mitarbeiter oder auch einen Fremd-Investor. Hagemanns Ziel ist es, den komplexen Übergabeprozess zu optimieren und als Ansprechpartner in allen Phasen der Betriebsübergabe zur Seite zu stehen. „In vielen mittelständischen Unternehmen in Sachsen steht der Generationswechsel bevor“, weiß er. „Doch oftmals wird das Thema Nachfolge zu spät angepackt oder die Problematik der Suche nach einem potenziellen Nachfolger

unterschätzt.“ Das Moderatorenkonzept richtet sich daher nicht nur an Übergabewillige, sondern bewusst auch an die zukünftigen Übernehmer. „Zunächst geht es darum, das Vertrauen der Hilfesuchenden zu gewinnen“, ist sich Hagemann bewusst. „Gerade in der Gastronomie und Hotellerie sind viele Betriebe fest in Familienhand. Deshalb ist es oft schwierig, Einblicke in die alltäglichen Abläufe zu erhalten.“ Um die nötige Akzeptanz zu erhalten, stellt sich Hagemann deshalb zeitintensiven und ruhigen Einstiegsgesprächen. Wichtig sei es danach, überhaupt die richtige Nachfolgevariante zu ermitteln. Denn Unternehmen können verkauft oder verpachtet werden. Auch die Möglichkeit der Unternehmensbeteiligung besteht.


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