Mein Garching 05 / 2011

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Garchinger Taekwon-Do Sportschule  |  Sport

guten Schlagtechnik steckt und welch zerstörerische Wirkung sie entfalten könnte.

Auch im reiferen Alter hellwach und topfit: Petra Micheli (64) wird beim Seniorentraining von Meister Claus korrigiert.

Neunundsechzig neue Gürtel Der erste große Prüfungslehrgang dieses Jahres für Schüler der Taekwon-Do-Schule in Garching fand im Rahmen des Trainingslagers im oberösterreichischen Aspach statt. Von den 111 Teilnehmern durften sich 69 am letzten Nachmittag des Trainingscamps einer Prüfung zum nächsthöheren Gürtelgrad stellen.

Im Rahmen einer Prüfung müssen die Prüflinge zum einen die ihrem Grad entsprechende Hyong vorführen. Hyong kann mit Formenlauf übersetzt werden. Dabei handelt es sich um traditionelle Abfolgen von Abwehr-, Verteidigungs- und Gegenangriffsbewegungen gegen einen imaginären Gegner. Im traditionellen Taekwon-Do gibt es 20 solcher Hyongs mit Abfolgen von zwischen 19 und 68 Einzelbewegungen. Bewertet werden dabei Präzision von Beinstellung und Technik sowie der Ausdruck. Ein weiterer Bestandteil der Prüfung ist der Kyekpa, der Bruchtest. Dabei werden Fichtenbretter mit

einer Hand- oder einen Fußtechnik zerschlagen. Mit dem Bruchtest werden zwei Dinge unter Beweis gestellt. Einerseits der Mut, den es braucht, gegen ein bis zu 3 cm starkes Brett zu schlagen, andererseits die Genauigkeit der jeweiligen Technik, denn mit Kraft allein sind die meisten Bruchtests nicht erfolgreich. Als letzter Gesichtspunkt kommt hinzu, Respekt vor den eigenen Fähigkeiten zu bekommen. Traditionelles TaekwonDo wird im Freikampf ohne Kontakt, aber auch ohne jegliche Schutzausrüstung ausgeführt. Da ist es wichtig zu wissen, welch immense Energie hinter einer

Alle 69 Prüflinge bewältigten die ihnen gestellten Aufgaben mit Bravour. Dementsprechend zufrieden gab sich auch der Schulleiter Meister Claus Bernet, 4. Dan, der diese Prüfungen mit Unterstützung seiner fünf mitgereisten Träger des zweiten Meistergrades (2. Dan) Dr. Uwe Girlich, Diana Bernet, Eugen Bilcai, Armin Pfeffer und Martin Bucher abhielt. Unter all den ausgesprochen guten Prüfungsleistungen sind vielleicht zwei Schüler besonders hervorzuheben. Petra Micheli ist mit 64 Jahren momentan die älteste Schülerin. Mit beeindruckender Selbstverständlichkeit und beneidenswertem Selbstbewusstsein zeigte sie nicht nur eine einwandfreie To-San-Hyong (3. Form), sondern auch bei dem von ihr geforderten PandaeTollyo-Chagi (Fersendrehschlag) ließ sie keine Fragen offen und freute sich über ihren neuen Grad: zweiter Gelbgurt (7. Kup).

heraus gefordert, ein Yop-Chagi (Seitkick) musste ein Brett in ca. 2,2 m Höhe zerstören oder es waren Serienbruchtests mit jeweils zwei Brettern aufeinander (also rund 6 cm Brettstärke) gefordert. Für seine herausragenden Leistungen wurde er von Meister Claus zusätzlich mit einer Medaille geehrt. Am Ende der Prüfung war Meister Claus sehr zufrieden mit den gezeigten Prüfungsleistungen, aber noch mehr mit dem Verlauf des Trainingslagers. „111 Menschen eine Woche auf engem Raum und ständig den körperlichen Belastungen von drei bis vier Trainingseinheiten täglich ausgesetzt, das ist nicht einfach“, meinte er, „aber dieser freundliche und familiäre Umgang meiner Schüler miteinander ist eigentlich die größte Prüfungsleistung. Diese kraftvolle Harmonie zu spüren, ist die schönste Bestätigung meiner elfjährigen Arbeit in Garching.“

Thomas Holeczek legte die letzte Prüfung vor dem Meistergrad (Prüfung zum 1. Kup) ab. Er durfte am Ende des dreistündigen Lehrgangs als allerletzter ran, wenn Kondition, Kraft und Konzentration an sich schon nachlassen. Im Kreis, umringt von den über 100 Teilnehmern des Lehrgangs, musste er die Hyongs 1 bis 10 zeigen. Diese Vorführungen waren immer wieder von Kyekpa-Einlagen mit höchstem Schwierigkeitsgrad unterbrochen. Entweder waren Bruchtests aus dem Freikampf

Herausragende Prüfungsleistung: Thomas Holeczek während und nach der Prüfung zum 1. Kup

Neunundsechzig neue Gürtel: Erfolgreiche Prüflinge

05/2011

– das Bürgermagazin  |  13


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