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Jubiläums-Sonderausgabe der Münchner Wochenanzeiger · Mittwoch, 24. Juli 2013
50 Jahre Euro-Industriepark Von der brachliegenden Schafweide zur prosperierenden »Stadt in der Stadt«
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Freimann · Seit 50 Jahren existiert der EuroIndustriepark zwischen der Ingolstädter Straße und der A9. Wo heute jeden Tag das Leben pulsiert, gab es damals nichts als grüne Wiese. Kinder spielten hier Fußball, ein paar Schafe grasten ungestört auf der Brache, die nach Süden zur Stadt hin durch Bahnschienen abgetrennt war. Nachdem der Kaufmann Anton Ditt diese ungenutzte Wiese entdeckt hatte, wuchs in ihm die Visi-
Wo es einst nur Schafweiden und brachliegend Wiesen gab, entstand in kurzer Zeit ein florierendes Industrie- und Gewerbegebiet. Foto (oben): Ingrid Eigner; Foto (unten): Bauen in München 1960 bis 1970 on von einem Gewerbemodell, dass es so in Europa noch nicht gab. Er arbeitete mit der Bahn, der das Grundstück gehörte ein Konzept aus, das das Areal in ein blühendes Zentrum städtischen Lebens verwandeln sollte. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt München und anderen Behörden begann er nach amerikanischem Vorbild ein Industrie- und Gewerbegebiet zu errichten, durch das zahlreiche Probleme, die die langsam wieder erstarkende Wirt-
schaft der Nachkriegszeit mit sich brachte, gelöst werden sollten. Innerhalb kürzester Zeit wurden Straßen, Gleise, Strom- und Gasleitungen gebaut. Dabei sollte der EuroIndustriepark nicht nur eine reine Zweck Anlage sein. Ditt wollte hier die schönsten Arbeitsplätze Münchens schaffen.
Firmen investieren bis heute weiter Mit der wachsenden Infrastruktur kamen auch schnell die ersten Unternehmen, die bereit waren, das Experiment mit einzugehen
und sich hier anzusiedeln, nachdem es in der Stadt für sie zu eng geworden war. Nach sieben Jahren waren bereits 750 Millionen Mark in die Erschließung und den Ausbau des Geländes geflossen, 130 Unternehmen hatten sich ihren Platz im nach Ditts Euro-Boden Gesellschaft mbH benannten Park gesichert. Diese Erfolgsgeschichte setzte sich in den kommenden Jahrzehnten fort. In dieser Zeit unterlag der Euro-Industriepark einem ständigen Wandel. Es blieb keineswegs bei den Strukturen und bei der Gewerbelandschaft der 60er-Jah-
re. Auf der Grundlage des »System Ditt« entwickelte sich das Areal immer weiter. Ganz verwirklichen ließ sich Ditts großer Traum dabei zwar nicht, aber »der EuroIndustriepark entwickelt sich sehr positiv«, findet nicht nur Axel Leipold vom traditionsreichen Familienunternehmen Miele, das zu einem der ersten gehörte, die ihren Weg in den Münchner Norden fanden. Heute strömen die Kunden aus ganz München und dem Umland zu den verschiedenen großen Märkten und vielen Spezialisten. Nirgends ist das Angebot so vielseitig und gleichzeitig so konzentriert wie hier. Seit 50 Jahren findet man vom Möbelhaus über Technikfachhändler bis hin zum Lebensmittelgroßmarkt alles an einem Ort. Zum Jubiläum präsentieren sich viele ansässige Firmen von ihrer besten Seite und locken mit verschiedenen Aktionen und Angeboten zu einem Bummel durch dieses einzigartige Gewerbegebiet. Wir feiern den Geburtstag mit einer großen Verlosungsaktion, an der sich viele von ihnen beteiligen und spektakulkäre Preise bereitsstellen.
Großes Gewinnspiel
Christian Ude, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München: Der Euro-Industriepark ist eines der letzten zusammenhängenden Gewerbegebiete dieser Größenordnung in München und Zeuge der Industriegeschichte im Münchner Norden. Die Erfolgsgeschichte dieses Industrieparks nach US-amerikanischem Vorbild begann, als die Deutsche Bundesbahn in den 1960er-Jahren die Flächen in Freimann freigab und sich zahlreiche Firmen dort ansiedelten, vor allem große Einzelhandelsgeschäfte. Mit der Aufstellung eines Bebauungsplans verhinderte die Stadt Wildwuchs und stellte eine bis heute tragfähige Verkehrsinfrastruktur her. Der Wandel des ehemaligen Industriestandorts hin zu einem gemischten Gewerbegebiet wird auch deutlich im zunehmend gebrauchten Namen »Europark«. Selbst im kontinuierlichen Wandel wird der Euro-Industriepark auch gut mit dem Wandel in seinem Umfeld auskommen: mit der voraussichtlich ab 2018 zuziehenden 8.000- bis 10.000-köpfigen Nachbarschaft auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne, mit den Neuplanungen für das Areal des ehemaligen Eisenbahn-Ausbesserungswerks Freimann sowie dem südlich davon geplanten Campus für Innovation und Forschung. Auch der Euro-Industriepark wird von den Entwicklungsimpulsen durch diese neuen Nachbarschaften profitieren. Im Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe und bei der Verbindung von neuen und alten Stadtbausteinen wird der Euro-Industriepark weiterhin einen Beitrag leisten.
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