1200 Jahre Feldmoching

Page 1

r.de

wochenanzeige

Dorfgründungsfest – 1200 Jahre Feldmoching ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

Christian Ude, Oberbürgermeister von München: Das ist ja ein Manko auch der Münchner Geschichtsschreibung, dass der Zeitpunkt der Stadtgründung nicht genau datiert werden kann – im Gegensatz zur ersten urkundlichen Erwähnung am 14. Juni 1158, die deshalb mangels besseren Wissens als offizieller Münchner Stadtgeburtstag gilt. Etwas komplizierter liegt der Fall in Feldmoching: Auch da ist über die Anfänge der Ortsgeschichte nur so viel bekannt, dass die Gründung des bajuwarischen Dorfes Feldmoching »um 500« erfolgt sei, wie dem Stadtteilbuch von Volker D. Laturell zu entnehmen ist. Doch auch »die erste unzweifelhaft auf Feldmoching bezogene Erwähnung ist nicht datiert«, so heißt es dort weiter. »Sie ist zwischen 790 und dem 20.7.803 anzusetzen, möglicherweise auf 792.« Immerhin aber steht damit fest, dass die Feldmochinger Ortsgeschichte tatsächlich 1200 Jahre zurückreicht. Mindestens. Und damit hat der Stadtteil nun wirklich allen Grund, dieses stolze Jubiläum ausgiebig und mit dem ausgeprägten Feldmochinger Selbstbewusstsein zu feiern. Denn fest steht auch: Bei allem Wandel, der sich hier besonders im letzten halben Jahrhundert vollzog, bei allem Wachstum, das mit dem Bau der Wohnsiedlungen in Ludwigsfeld, am Hasenbergl, am Lerchenauer See und am Feldmochinger Anger Einzug hielt, hat Feldmoching seinen eigenständigen und unverwechselbaren Charakter bis heute bewahrt. Nach wie vor wird ein Großteil der Flächen landwirtschaftlich genutzt, gilt Feldmoching als »Münchens größtes Bauerndorf«, zeichnet sich der Feldmochinger Ortskern rund um die Kirche St. Peter und Paul durch eine geradezu ländliche Idylle aus. Nach wie vor wird hier die Tradition des Feldmochinger Rosstags gepflegt, das örtliche Vereinsleben ist so vielfältig und rege, dass es eine Freude ist. Das alles und noch vieles andere mehr, angefangen bei der Dreiseenplatte mit dem umliegenden Naherholungsgebiet bis hin zur Anbindung an die S1 und U2, macht Feldmoching zu einem Münchner Stadtquartier mit außerordentlich hoher Wohn- und Lebensqualität. Nicht zu vergessen der Zusammenhalt und das soziale Miteinander im Viertel: Auch das gehört sei eh und je zu den besonderen Vorzügen Feldmochings, gerade auch das wird die 1200-Jahr-Feier eindrucksvoll unterstreichen. Dem Bezirksausschuss 24 und allen Beteiligten, die diese Feier auf die Beine stellen, danke ich dafür ausdrücklich, allen Bürgerinnen und Bürgern in Feldmoching sage ich meinen herzlichen Glückwunsch!

Zur Schießstätte Es soll hier nicht der Versuch gemacht werden zu klären, ob 1912 zuerst die Schießanlage errichtet wurde oder die Sommergaststätte »Zur Schiesstätt«. Sehr wahrscheinlich hat Josef Braun beide Vorhaben zur selben Zeit begonnen und ebenso wahrscheinlich dürfte es sein, dass vor 97 Jahren auch einige spätere Vereinsschützen mit ihrem Sachverstand an den Planungen beteiligt waren. Wenn man heute nach den Gründen sucht, warum der damalige Feldmochinger Wirt und Bauer Josef Braun auf seinem Grund draußen am Rand von Feldmoching ausgerechnet

eine neue Schießanlage baute und dazu eine kleine Sommergaststätte, dann könnten ihn vielleicht zwei

Ereignisse in der Nachbarschaft inspiriert haben. So war zwei Jahre zuvor in Feldmoching eine neue Schützengesellschaft gegründet worden, die sich

den Vereinsnamen »Schützengesellschaft Altbayern Feldmoching« gab und unter einem agilen Vorstand sehr erfolgreich gestartet war. Zum anderen beging in der Nachbargemeinde Allach die königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft »Der Bund« im Mai 1912 im großen Stil ihr 50. Gründungsjubiläum und feierte mehrere Tage lang, und zwar in einer von nur wenigen Jahren neu erbauten, prächtigen Schießstätte, deren Grundbestand noch heute weitgehend existiert. In Moosach bestand bereits seit 1888 eine mitgliederstarke Schützengesellschaft, die heute SG »Schützenkranz« heißt.

Wo Tradition und Moderne sich vereinen Dorfgründungsfest mit großem Festumzug am kommenden Sonntag

Feldmoching · Feldmoching liegt gut zehn Kilometer vom Marienplatz entfernt. Doch der Münchner Stadtteil kann es locker mit der Landeshauptstadt aufnehmen: Nicht nur, dass in Feldmoching auch eine Mariensäule steht, nein, es ist auch viel älter als München. Am kommenden Sonntag, 16. Oktober, steigt die 1200-Jahr-Feier: mit großem Festumzug (um 11 Uhr von der Kirche St. Peter und Paul zur Mehrzweckhalle), mit Festakt und mit der Aufführung des Stücks »Die letzte Gemeinderat-Sitzung« des Feldmochinger Volkstheaters (gegen 13.45 Uhr in der Mehrzweckhalle an der Georg-Zech-Allee 15). Der Eintritt ist frei. Tradition und Moderne prägen den Stadtteil mit seinen heute gut 10.000 Einwohnern. Das alte Dorf hat viel von seinem bäuerlichen Charakter bewahren können. Hier gibt es noch viele landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung und Ackerbau – die meisten Landwirte von München, ein Rekord. Zugleich wird Feldmoching als Wohnort zunehmend beliebt: Ist man doch in nur 20 Minuten mit der U 2 in der Innenstadt und in ebenfalls 20 Minuten mit der S 1 am Flughafen. Moderne Wohnsiedlungen sind entstanden und breiten sich weiter aus. Neueste städtebauliche Entwicklung ist der Platz auf der Westseite des Feldmochinger Bahnhofs: Die Stadt hat ihn im Jahr 2003 neu gestaltet und nach dem beliebten Schauspieler Walter Sedlmayr (1926-1990) benannt, dem wohl bekanntesten Feldmochinger. Er wuchs im heutigen Anwesen JosefFrankl-Straße 8 auf, besuch-

Der modernste Rangierbahnhof in Europa

Feldmoching · Er ist fünf Kilometer lang, bis zu 420 Meter breit, verfügt über 120 Kilometer Gleise und 356 Weichen, hat Platz für etwa 4000 Güterwaggons und verfügt über 40 Richtungsgleise, 14 Einfahrund 13 Ausfahrgleise: Nach vierjähriger Bauzeit ging der Rangierbahnhof MünchenNord am 26. September 1991 offiziell in Betrieb als modernster Rangierbahnhof Europas mit dem größten computergesteuerten Stellwerk Europas (Kosten: 783 Millionen Mark). Im Norden grenzt die Fasanerie an, im Süden Moosach. ws

Martin Geier, Vorsitzender des Heimatvereins Edelweiß, sagt denn auch: »Ohne die Vereine wäre es nicht so gesellig in Feldmoching.« Geier möchte nirgendwo anders in München leben, denn »Feldmoching ist einfach einmalig.« Franz Pabst leitet den Katholischen Männerverein Feldmoching (gegründet 1904) und beschreibt das Besondere dieses Stadtteils so: »In Feldmoching ist man gleichzeitig im Dorf und in der Stadt.« Das sei ein Geheim-

Meinung, dass »Feldmoching städtisch geworden ist« und seinen einst dörflichen Charakter bis auf den kleinen Dorfteil verloren habe. Trotzdem lebe es sich hier immer noch »schöner als in einer Großstadt«, und mit U- und S-Bahn sei man ja schnell in der Innenstadt. »Es wäre schön, wenn Feldmoching nicht wächst. So wie es ist, soll es bleiben.« Markus Waldherr, Vorsitzender des Siedlervereins Schwarzhölzl, charakterisiert

Die Feldmochinger Vereine sorgen für Geselligkeit und Zusammenhalt im Stadtteil (von rechts): Hans Theimer, Georg Hölzl, Markus Waldherr, Franz Pabst, Martin Geier und Landwirt Martin Zech. Foto: ws der Feldmochinger« beeindruckt sowie vom regen Vereinsleben in dem Stadtteil. Die Vereine haben eine lange Tradition. Die Freiwillige Feuerwehr (gegründet 1870) und der Heimatverein Edelweiß Feldmoching (gegründet 1884) konnten bereits ihr 125-jähriges Bestehen feiern, ein stolzes Jubiläum.

tipp. Die Seen und die Landschaft hätten einen besonderen Reiz. Und außerdem gebe es einen Zusammenhalt wie auf einem Dorf. Georg Thoma, Ehrenvorstand und ehemals langjähriger Vorsitzender des Heimat- und Volkstrachtenvereins Riadastoana Feldmoching, ist hingegen der

Feldmoching als »einen immer noch besonderen, ganz eigenen Stadtteil von München.« Wer hier geboren und aufgewachsen sei und seit Jahrzehnten lebe, die Einheimischen also, das »ist ein besonderer Menschenschlag, der das Urige noch verkörpert.« Fortsetzung auf Seite 3

Soz Eng iales age me nt

„Wir sind Region“ Für uns sind wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung kein Widerspruch. Im Gegenteil. Für uns gehören beide Elemente untrennbar zusammen und bilden eine starke Synergie. Engagement und Verantwortung für die Menschen in der Region „Münchner Norden“ sind deshalb keine leeren Versprechen, sondern gelebter Alltag.

Trikots für die SpVgg Feldmoching

Spende an den Kindergarten Lerchennest, München-Lerchenau

Spende an die Eltern-Kind-Initiative München-Feldmoching

Gasthof Schießstätte

Jeder Mensch hat etwas , das ihn antreibt .

Karlsfelder Straße 35 80995 München

Tel. Gaststätte: 0 89 / 3 13 84 39 Tel. Hotel: 0 89 / 3 12 13 00

te die Volksschule in Feldmoching und kehrte bis zum Tod seiner Mutter im Jahr 1988 immer wieder in sein Elternhaus zurück. Feldmoching ist heute ein Stadtteil mit vielen Gesichtern. Oberbürgermeister Christian Ude charakterisiert ihn ganz vortrefflich als »Münchens größtes Bauerndorf« und zugleich als »ein Münchner Stadtquartier mit außerordentlich hoher Wohn- und Lebensqualität«. Der OB ist zudem vom »ausgeprägten Selbstbewusstsein

Wir machen den Weg frei .

Die Moderne hält Einzug: Im Jahr 1991 wird der Rangierbahnhof München-Nord eröffnet. F.: ws

Raiffeisenbank München-Nord eG


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.