Radsport in Sachsen 6/2012

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HISTORISCHES R ADSPORT IN S ACHSEN 06/2012

hatten sich trotz strömendem Regen in den ausgeschriebenen fünf Klassen am Start eingefunden. Ausnahmslos Nachwuchsfahrer meldeten 1959 für das Rennen, da die Asse zur gleichen Zeit die DDRRundfahrt bestritten. Das nutzte der junge Bautzener Rolf Markwardt, um auf sich aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit dem Geraer Winkler und Leddig vom Leipziger ASK löste er sich kurz vor dem Ziel aus einer 17-köpfigen Spitzengruppe und gewann den Endspurt in Chemnitz.

List (SCK) die Bronzemedaille erkämpfte.

Duell Peschel – Grabe

Diese Statistik aus dem Programmheft von 1962 war leider mehr als falsch! ze erreichten von 80 gestarteten Männern nur 21 das Ziel, und das meist einzeln oder in kleinen Grüppchen. Der große Dominator war Siegfried Huster, der sich mit acht Sekunden Vorsprung vor Jürgen Exner das Meistertrikot holte. Erst zwei Minuten später folgte Axel Peschel als Dritter. Hannelore Mattig vom TSC Berlin gewann das Frauenrennen, bei DDR-Meisterin gekürt dem man den Eindruck gewann, Höhepunkt des Rennens 1964 – dass viele der nicht einmal 20 Starim Jahr zuvor konnte es aus techni- terinnen weit überfordert schieschen Gründen nicht ausgetragen nen. Die große Überraschung war werden – war die DDR-Straßen- die 24-jährige Eva Nürnberger (Momeisterschaft der Frauen, die von tor Thurm), die erst ihr sechstes der Leipzigerin Elisabeth Eichholz Radrennen bestritt und hinter Ilka gewonnen wurde. Bei wiederum starkem Regen und heftigem Wind erreichte sie zusammen mit der Einheimischen Renate Krämer das Ziel, nachdem beide eine siebenköpfige Spitze gesprengt hatten. Einen vierfachen Triumph verbuchten die Männer des SC Karl-MarxStadt, denn hinter den Solisten Siegfried Huster und Rüdiger Tanneberger passierten Gottfried Frank und Immo Rittmeyer das Ziel vor dem ein großes Rennen fahrenden BSG-Sportler Eberhard Reißig von Aktivist Kemmlitz. einem fabelhaften Endspurt sicherte sich Manfred Weißleder den Sieg und den „Pressefestpokal“ der „Volksstimme“ Karl-MarxStadts. Zufrieden auch Auswahltrainer Werner Schiffner, denn unter den ersten zehn Preisträgern befanden sich sechs Weltmeisterschaftskandidaten.

Helmut Stolper konnte 1958 das Rennen für sich entscheiden.

„Ecke“ in großer Form Seine großartige Form unterstrich am 14. Juli 1960 Bernhard Eckstein nach 160 schweren Kilometern mit einem klaren Sieg über Wolfgang Braune, denn genau vier Wochen später holte sich der kleine Leipziger auf dem Sachsenring die Straßenweltmeisterschaft der Amateure. Nicht so gut rollte es bei ihm im Schmucke des Regenbogentrikots bei der 16. Auflage des Traditionsrennens 1961, denn mit fast drei Minuten Rückstand kam der Weltmeister nur auf Platz elf. Einmal mehr siegte Gustav Adolf Schur, der den Spurt einer fünfköpfigen Gruppe sicher gewann, die sich 20 Kilometer vor dem Ziel gebildet hatte. Bei strömendem Regen erreichten 1962 zwölf völlig durchnässte Renner als Erste das Ziel und mit

Zum Privatduell zweier Fahrer auf dem 8,75 Kilometer langen Sachsenring geriet die Auflage des Jahres 1967, als DDR-Rundfahrtsieger Axel Peschel und Straßenmeister Dieter Grabe allen 68 Startern weit überlegen waren, jederzeit das Rennen kontrollierten und letztlich gemeinsam das Ziel erreichten, wo Peschel die schnelleren Beine hatte. Das gnadenlose Ausscheidungsfahren „überlebten“ nur 13 Aktive, von denen zwei letztlich sogar Rundenrückstand aufwiesen. Auch im Folgejahr forderten härteste Bedingungen auf dem Sachsenring ihren Tribut, denn bei glühender Hitze beendeten nur 23 Akteure das Rennen. Überragend Dieter Mickein, der solo im Ziel ankam, dem Zweiten Bernd Knispel 4:45 Minuten und dem Dritten Axel Peschel, der den Spurt einer achtköpfigen Gruppe gewann, gar 15:30 Minuten abnahm. Unter den ab Platz elf aufgeführten Aktiven – die überrundet wurden – befanden sich u. a. auch Klaus Ampler und Dieter Grabe.

„Tatort“ Sachsenring Erstmals fand der Diamant-Preis 1965 auf dem traditionsreichen Sachsenring statt und vor Tausenden von Zuschauern und einem tollen Fluidum siegte der Leipziger Dieter Mickein im Spurt einer 13 Fahrer starken Spitzengruppe. Weit über die Hälfte aller 510 Gestarteten in den fünf Klassen gaben das schwere Rennen auf. Absoluter Höhepunkt des Jahres 1966 war die DDR-Straßenmeisterschaft für Männer und Frauen, die als Diamant-Preis vorbildlich von der BSG Motor Diamant Karl-Marx-Stadt organisiert wurde. Bei sengender Hit- 1965 und 1969 gewann Dieter Mickein.

Der SRB im Internet: www.s-r-b.de


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