Radsport in Sachsen 3/2012

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AUS DEN VEREINEN R ADSPORT IN S ACHSEN 03/2012

Rückblick

60 Jahre Radsport in Gröditz Am 12. März 1952 erfolgte die Gründung der Sektion Radsport in der damaligen Betriebs- und Sportgemeinschaft Stahl Gröditz. Die Initiatoren der Gründung waren der spätere Sektionsleiter Rolf Lützner, die Sportfreunde Erich und Siegfried Grütze sowie Hans Schulze. Noch im selben Jahr wurde zu Ostern ein erstes Radrennen in Gröditz veranstaltet. Die Einheimischen Manfred Lindner und Siegfried Grütze gewannen in ihren Klassen das Rennen und Erich Grütze, mehrfacher SV Stahl Meister, belegte einen zweiten Platz. Der Gröditzer Radsport machte sich zusehends einen Namen, deshalb vergab man viele bedeutende Rennen in die Stadt, an denen zum Beispiel auch die gesamte Friedensfahrtmannschaft teilnahm. So gewann am 12.09.1954 der spätere zweifache Weltmeister GustavAdolf Schur auf der Runde Gröditz – Frauenhain – Wainsdorf – Prösen – Gröditz ein Straßenrennen, bei dem Erich Grütze Platz drei erreichte. Mehr als 12.000 Zuschauer sahen im Jahr 1957 den Leipziger Siegfried Wustrow als Sieger im Rundstreckenrennen und ein Jahr

Bezirksebene erreicht. So gewann Peter Noack 1964 den Titel des Bezirkes Dresden im Einerstraßenfahren der Männer und Fahrer wie Jürgen Grütze, Bernd Lässig, Ulf Richter, Rolf Beyer, Uwe Grütze sowie die Fahrerin Helga Zimmermann konnten Bezirksmeister auf Straße, Bahn und im Bergzeitfahren werden, erreichten Spartakiadesiege bzw. schlüpften ins Nationaltrikot. Im Jahr 1965 kam es zu ersten Kontakten zu Radsportlern des polnischen Vereins Gornik Walbrzych (Waldenburg) und 1966 starteten erstmals Gröditzer Radsportler im tschechischen Hradec Kralove (Königsgrätz). Zu beiden Vereinen bestehen bis heute freundschaftliche Beziehungen. Dank der Unterstützung des Stahlwerkes Gröditz gab es zu Beginn der 80er Jahre einen gewaltigen Aufschwung. 1984 wurde eine Leistungsgruppe Radsport ins Leben gerufen, die in den folgenden Jahren im Männerbereich zur DDR Spitze gehörte. So gewannen z. B. Martin Goetze und Ronald Hempel DDR-Meistertitel auf Straße und Bahn.

Die Vierermannschaft der TSG Gröditz mit Tilo Fuhrmann, Michael Oßowski, Stefan Goetze, Erich Grütze, Martin Goetze (v. l.). später gewann der legendäre Erich Hagen. Bei beiden Austragungen belegte „Täve“ Schur Platz drei. Im Jahr 1961 fusionierten die BSG Stahl und Rotation zur TSG Gröditz. In dieser Zeit gewann Sportfreund Erich Grütze vier Mal den Titel „Bester Seniorenfahrer der DDR“. In den 60er und 70er Jahren wurden zahlreiche Siege auf

Mit der politischen Wende 1989 musste sich auch der Radsport in Gröditz neu orientieren. Im Januar 1991 erfolgte die Gründung eines selbstständigen Vereins unter dem Namen RSV Gröditz 1952 e. V. In dieser Zeit gab es auch die ersten Kontakte zu den Radsportlern der Partnerstädte Linkenheim-Hochstetten und Jarny (Frankreich). Von

1992 bis 1997 fanden die Straßenrennen auf der Runde GröditzWainsdor f-Frauenhain-Gröditz statt, wo sich 1996 fast 500 Renner am Ablauf einfanden. Jede dieser Veranstaltungen waren zweifelsohne Höhepunkte im Leben des Vereins und der Stadt.

Falk Grütze fuhr im Nachwuchsbereich ebenfalls zahlreiche Siege und vordere Platzierungen in Sachsen ein und inzwischen bei den Männern, steht er vor allem bei Jedermann- und Hobbyrennen gemeinsam mit Matthias Krüger, Volker Liebe, Mirco Nitzsche und

Radrennen in den siebziger Jahren. Im Jahr 1994 kam es, unter Leitung von Rüdiger Jabs, zur Gründung einer Abteilung Mountainbike. Diese Gruppe bestand aus zehn Fahrern und konnte bis zum Jahr 2000 zahlreiche Siege und gute Platzierungen in Sachsen und Brandenburg erreichen. Ende der 90er Jahre errang Jürgen Grütze drei Mal den Titel des Sachsenmeisters im Seniorenbereich und nicht unerwähnt sollten auch die guten Plätze bei der Weltmeisterschaft in St. Johann und bei Deutschen Meisterschaften sein. Im Nachwuchsbereich entwickelten sich zu dieser Zeit Falk Grütze und Jörg Lehmann zu erfolgreichen Rennfahrern. Die Laufbahn von Jörg Lehmann verlief über die Stationen beim SC DHfK Leipzig über Frankfurt/Oder bis hin zum württembergischen Ista Team. Bei Etappenrennen und Bahnwettkämpfen konnte er sehr gute Erfolge erzielen. Erwähnenswert ist der 2. Platz in der U 23 bei der Deutschen Meisterschaft im Einzelzeitfahren und der 7. Platz bei der EM in der 4000m-Verfolgung. Leider wurde durch die unsäglichen Dopingvergehen im Männerbereich auch dieses Nachwuchsteam aufgelöst und dadurch die hoffnungsvolle Karriere von Jörg Lehmann beendet.

Christian Guhlemann im Trikot des RSV Gröditz am Ablauf. Dank der aufopferungsvollen Arbeit von Jürgen Grütze erreichten im Nachwuchsbereich verschiedene Gröditzer Sportler auf Sachsenebene gute Platzierungen, wie Paul Wilhelm 2008 als Vizemeister bei den Sachsenmeisterschaften im EZF und Tom Hoffmann, der 2011 beim Klassiker „Rund um die Landeskrone“ ebenfalls auf Platz zwei fuhr. Ab 2003 begannen verstärkt ehemalige Aktive wieder mit einem geregelten Radtraining und nahmen an verschiedenen Radtourenveranstaltungen im Osten Deutschlands teil. Durch diese immer größere werdende Resonanz im Breitensport war es nur eine logische Folge, im Jahr 2005 die erste Auflage der Röder-Elbe-Radtour zu veranstalten. Sie gewinnt in der RTF-Szene und bei unserer Bevölkerung von Jahr zu Jahr immer mehr an Interesse und erreichte Teilnehmerzahlen zwischen 200 bis 250 Radlern. Erfreulich ist ein breites Spektrum von Breitensportlern, beginnend im Vorschulalter bis hin zu den die Ältesten zwischen 70 und 80 Jahren.

Der SRB im Internet: www.s-r-b.de

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