Radsport in Sachsen 3/2015

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SrB-aktuEll

25 JahrE lV-sachsEn-anhalt

partnerverband feierte in Dessau

Feierliche Auszeichnungen

Eine würdige Feier führte der Landesverband Radsport SachsenAnhalt im Saal des Waldbades in anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Landesverbandes durch. Eingeladen waren zahlreiche Aktivisten der ersten Stunden einer neuen Ära, die mitgeholfen haben, die neuen Bedingungen umzusetzen. Darunter auch der Älteste im Saal, der 88-jährige Kampfrichter und Funktionär Horst Mönnig aus Halle.

Günter Grau hielt Festrede In seiner Festrede schilderte der Präsident des Landesverbandes, Günter Grau, noch einmal anschaulich die Aufbruchsstimmung vor nunmehr 25 Jahren, als zunächst im damaligen DRSV erstmals ein Präsidium frei gewählt wurde, dem mit Angela Heimbach, Ruth Kämmerer, Volker Gerdes (alle Hallenradsport) sowie Volker Thormeyer (Rennsport) vier Vertreter aus SachsenAnhalt angehörten.

Wolfgang Schoppe und die Ausgezeichneten Günter Grau, Gerd Heimbach, Peter Wifling und der LSB-Vertreter Eberhard Bunzel (v. l.). des DRSV wurden dann Angela Heimbach (Kunstfahren) und Volker Gerdes (Radball) mit großer Mehrheit als Kommissionsvorsitzende bestätigt. Der Enthusiasmus war groß, es herrschte teilweise fast Euphorie. Das Radfahrer-Denkmal in Bad Schmiedeberg wurde saniert, es galt, klassische Veranstaltungen, wie den MIFA-Pokal im Radball oder die legendäre Harzrundfahrt zu erhalten oder unter neuen Vorzeichen weiterzuführen.

Aufnahme in den BDR

Weiter aus seinem ausführlichen Bericht: „Parallel liefen die Vorbereitungen zur Gründung eines neuen Landesverbandes aus den beiden Bezirken Halle und Magdeburg, die am 14. Juni 1990 in Dessau vollzogen wurde. Sehr aktiv bei der Vorbereitung dieser Veranstaltung waren damals Gunter Hoffmann und Volker Thormeyer. Zum ersten Präsidenten wurde Siegfried Kindler gewählt, der das Amt acht Jahre ausführte. Zu den damals Anwesenden gehörten die heute noch tätigen Peter Wifling, Angela und Gerd Heimbach. Auf einer Tagung des Präsidiums

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Am 8. Dezember 1990 schließlich kam es in der Gründungsstadt Leipzig zur feierlichen Aufnahme der fünf neuen Landesverbände in den BDR. Auch unser Präsident, Siegfried Kindler, erhielt aus den Händen von Werner Göhner die entsprechende Urkunde. 1991 wurden wir in den Landessportbund Sachsen-Anhalt aufgenommen und es stand jetzt die große Aufgabe, die Nachwuchsarbeit zu forcieren und die Talente im LV zu halten. Denn zu DDR-Zeiten gab man alle guten Sportler in die damaligen Sportclubs anderer Bezirke. Namen, wie Uwe Raab, Jan Schur, Guido Fulst, Steffen Wesemann, Thomas Liese, Jens Lehmann, Steffen Gottschling und viele andere, sprachen für eine engagierte Arbeit der damaligen Trainer. Auch der Hallenradsport musste völlig neu strukturiert werden und die Radballer waren es auch, die mit Axel Müller und Robert Seidel von Chemie Zeitz 1992 bei den Schü-

lern den ersten gesamtdeutschen Meistertitel holten. Trotz guter Erfolge gelang es allerdings nicht, die Talente im LV zu halten. Es fehlten die Sponsoren und ein eigener Sportclub, in dem sich die Talente entwickeln konnten.

Gebrüder Pfaffenberger Weltmeister Den größten Erfolg errangen wiederum die Radballer, denn bei der WM in Freiburg 2005 siegten nach sensationeller Spielweise die Gebrüder Mike und Steve Pfaffenberger, ein unvergesslicher Moment, denn ich selbst konnte vor Ort dabei sein. Es würde zu weit führen, alle Erfolge auf Bahn, Straße, im MTB, Kunstfahren, Radball oder MTBO aufzuführen, denn nach mir werden noch die Verantwortlichen der einzelnen Fachschaften berichten. So möchte ich zum Schluss noch einige persönliche Bemerkungen machen. Der Radsport ist schwieriger, teurer und auch gefährlicher geworden. Ein Radsportler braucht viele Jahre, um sich kontinuierlich zu entwickeln. Dazu gehören Wille, Disziplin und Konzentration. Trainer mit Energie, Sachverstand und Vorbildwirkung sollten sie umfassend betreuen. Leider Eigenschaften, die nicht unbedingt jeder gewillt ist, auf sich zu nehmen. Deshalb danke ich all denen, die in unserem Verband in den Vereinen eine sehr gute Arbeit leisten, um uns weiter voran zu bringen. Ich wünsche uns allen ein paar vergnügliche Stunden mit hoffentlich guten Gesprächen“.

Interessant und aufschlussreich dann die Berichte durch die Vertreter der einzelnen Bereiche, die allen fast 50 Anwesenden noch einmal anschaulich die letzten 25 Jahre vor Augen führte. Vor allem der sehr emotional vorgetragene Rückblick des ersten Präsidenten, Siegfried Kindler, wurde mit viel Beifall aufgenommen. Zum Abschluss erhielten Breitensport-Legende Peter Wifling und Radball-Funktionär Gerd Heimbach die BDR-Ehrennadel in Silber. Auf Beschluss des BDR-Präsidiums zeichnete dann der LSB-Sportvorstand Eberhard Bunzel, gemeinsam mit dem langjährige Vizepräsidenten und Ehremitglied des BDR, Wolfgang Schoppe, den Präsidenten Günter Grau mit der Ehrenadel des Dachverbandes in Gold aus. Einen großen Dank auch an den Geschäftsführer, Lothar Weinert, der die Fäden der Organisation bestens im Griff hatte.

Anmerkung: Der SRB-Vorstand wird aller Voraussicht nach keine Festlichkeiten zu diesem Jubiläum in Sachsen durchführen, obwohl gerade in Leipzig mehrere Anlässe dazu vorhanden wären. So wurde am 17. März 1990 der SRB nach 57 Jahren Pause wieder gegründet. Am 27.6. wurde der Antrag auf Registrierung beim Amtsgericht Leipzig gestellt, am 21.9 erhielt der SRB die Rechtsfähigkeit unter der Eintragung im Vereinsregister /581/90). Am 21. Oktober fand der 1. Verbandstag (später Bundestag) in der damaligen DHfK (Mensa) statt und am 1.12. fassten die Vertreter der fünf inzwischen gegründeten Landesverbände in Blossin den Beschluss, zum 31.12.1990 den DRSV aufzulösen und dem BDR beizutreten. In einer feierlichen außerordentlichen Bundeshauptversammlung, organisiert vom SRB, wurden diese Verbände am 8. Dezember vor großer Kulisse im Leipziger Hotel Merkur in den BDR aufgenommen. W.S.


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