Wir! in München - November 2017

11.17 .

4,80 € geschenkt

TV-Titan Hendrik Hey im Exklusivinterview Täglich in bester Gesellschaft – Michael Graeter berichtet Und in dieser Ausgabe: Mythen und Mystik

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INHALT

MYSTIK UND MYTHEN

SO LEBEN DIE SUPERREICHEN

GESCHICHTE 4 Zwei Alt-Münchner Bürgerhäuser MYSTIK „Madonna di Zaro“ Energieort auf Mallorca „Das Böse existiert nicht“ Prophezeihungen des Alois Irlmaier Die Münchner Stadtspürer

BEGEGNUNGEN 26 Hendrick Hey

ECHTE TYPEN

MICHAEL GRAETER

3 EDITORIAL

10 14 16 20 22

(WELT)STARS IN MÜNCHEN

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Eröffnung Gärtnerplatztheater Ganz privat Schöner Wohnen LIFESTYLE

44 Best of Beauty 48 Secret Fashionshow

ECHTE TYPEN 52 Schorsch Dingler AUF EINEN ESPRESSO 52 Stadtschreiber W. A. Riegerhof trifft Norbert Schmitz

IMPRESSUM Wir! in Bayern Verlag . Tränktorstr. 10 . 85049 Ingolstadt . Tel. 0841 993496-00 . Fax 0841 993496-02 info@wir-in-bayern-verlag.de . www.wir-in-bayern-verlag.de Herausgeber V.i.S.d.P. Redaktionsleitung Redaktion

Kreative Leitung Grafik Fotografie

Titelbild Druck Nächste Ausgabe

Maria Bentz-Arens, Stephan Arens Stephan Arens Gustl Vogl Michael Graeter, Stephan Arens,

Uschi Ackermann, Rudolf Hartbrunner Maria Bentz-Arens Helmut Sendldorfer, Daniela Kornprobst Stephan Arens, Maria Bentz-Arens, Gustl Vogl, Michael Graeter Maria Bentz-Arens © RTL2/Stefan Pielow Kössinger AG Ende November 2017

Stephan Arens

Wir sind ein freies und unabhängiges Print- und Onlinemagazin.

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet.

Namentlich gekennzeichnete Beitäge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der Herausgeber wieder.

EDITORI A L 3

EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, München ist die schönste Stadt der Welt. Die goldene Oktobersonne reflektiert auf dem schier unerschwinglichen Pflaster. Ein Drink im Straßen-Cafe´ mit Ray-Ban-Brille im getunten Gesicht in leichter Herbstklamotte ist locker noch drin. Um die Ecke im eingeschränkten Halteverbot steht der 100.000 Euro-SUV. Strafzettel? Mir doch egal.

Wer ein paar Mille auf dem Konto hat, kann sich Prunk und Protz leisten. Wie leben eigentlich die – teils sympathisch bescheidenen - Superreichen? Antwort: ein paar Seiten weiter.

Klatschkönig Michael Graeter nähert sich auch in dieser Ausgabe den Stars. Nicht weil er muss - sondern weil er kann. „Baby Schimmerlos“ – täglich in bester Gesellschaft – ist heißen Geschichten auf der Spur, beispielshalber auf einem der angesagtesten Society-Abende des Monats - Eröffnungsspektakel im alten neuen Gärtnerplatztheater.

Außerdem wagen wir uns an die Themen Mystik und Mythen – lassen Sie es zu oder nicht. Das bleibt jedem selbst überlassen. Wir freuen uns jedenfalls, dass Sie unsere druckfrische November-Ausgabe in den Händen halten und wünschen Ihnen beste Unterhaltung.

Ihr / euer Gustl Vogl

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DIE HIMMELSLEITER

GESCHICHTE 5

Alt-Münchner Bürgerhäuser

Zwei

Von Ohrwaschln und Himmelsleitern

von Rudolf Hartbrunner www.hartbrunner.de

Z Fotos: Bier & Oktoberfestmuseum / Hartbrunner

wei Alt-Münchner Bürgerhäuser haben sich über die Jahrhunderte in der Burgstraße 5 und in der Sterneckerstraße 2 erhalten. Das eine beherbergt inzwischen ein „Gastlokal mit historischem Ambiente“ unter dem Namen „Hofer – der Stadtwirt“, in dem anderen befindet sich das „Bier & Oktoberfestmuseum“.

Zugegeben, im Vergleich mit den – durch ihre noblen Werksteinfassaden und ihrer reichen Fachwerkgliederung beeindruckenden – Bürgerhäusern in fränkischen oder schwäbischen Städten tritt das Münchner Bürgerhaus eher bescheiden auf. Erst unter dem Einfluss der barocken Adelspalais kam es auch beim Münchner Bürgerhaus zu einer aufwändigeren Gestaltung. Dabei wird die Münchner Altstadt heute nur noch wenig vom Bürgerhaus oder dem adeligen Stadtwohnhaus geprägt.

Nicht erst die Bombennächte des Zweiten Weltkriegs, sondern bereits die ab dem Jahr 1880 einsetzende Umwandlung großer Teile der Münchner Altstadt zu modernen Geschäfts- und Wohnvierteln hatte die Zahl der Bürgerhäuser und der adeligen Stadthäuser empfindlich gelichtet. Die Umwandlung begann bei den nobleren Häusern an den Hauptverkehrsstraßen. Das, was von den Eingriffen verschont blieb, waren die meist einfacheren Bürgerhäuser abseits der großen Straßen.

Vor der Mitte des 14. Jahrhunderts war das bürgerliche München zum größten Teil noch aus Holz erbaut. Aus Stein waren lediglich die Stadtbefestigung, die Kirchen und die öffentlichen Gebäude, daneben die Häuser einiger wohlhabender Bürger. Am Freitag, dem 13. Februar 1327 brach im Angerkloster ein Brand aus, der

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ein Drittel der Stadt und über dreißig Menschen zum Opfer fielen. Kaiser Ludwig der Baier erließ daraufhin am 8. Mai 1342 einen „Gunstbrief“ in Bausachen. Der Rat der Stadt erhielt damit die volle Zuständigkeit in Bauangelegenheiten.

Gleichzeitig vereinbarten der Kaiser und die Stadt, dass künftig Neubauten mit Ziegeln gedeckt und nach Möglichkeit auch aus Stein aufgeführt werden sollten.

Die beiden Alt-Münchner Bürgerhäuser sind sogenannte „Traufhäuser“. Die auf dem Stadtgebiet geltende Bauordnung und die Bestimmung über das „Traufrecht“ war für die Gestaltung des Münchner Bürgerhauses einschneidend und erklärt auch das geringe Vorkommen von Giebelhäusern.

Demnach durfte zwar jeder sein Grundstück bis an die Nachbargrenze baulich nutzen. Wollte der Bauherr jedoch ein Giebelhaus zur Straßenseite hin bauen, so musste er sein Haus 1½ Schuh oder 40,4 cm von der Grenze abrücken, damit das Niederschlagswasser von der Traufe auf sein Grundstück abgeleitet werden konnte.

Das bedeutete, dass der Bauherr bei straßenseitiger Stellung des Giebels auf fast einen Meter in der Ausnutzung der Grundstücksbreite verzichten musste. Das konnte bei schmäleren Grundstücken schon mächtig ins Gewicht fallen. Ohne Probleme konnte der Bauherr sein Grundstück nur dann in der vollen Breite ausnutzen, wenn er die Traufe an die Straßenseite legte, wie dies auch bei unseren Häusern der Fall ist.

In dieser Bauordnung war die Schindelabdeckung noch nicht ausdrücklich verboten. Auch gemauerte Kamine waren um das Jahr 1500 noch keineswegs die Regel. Der Rauch von Holzkohlefeuer durfte an Orten, wo er keinen Schaden verursachte, durch Maueröffnungen auf die Straße geleitet werden. Der Rauch von Holzfeuer musste über das Dach abgeführt werden. Dazu wurde über dem Herd, einer offenen Feuerstelle, eine weite, sich nach oben verjüngende Haube angebracht. Über diesen sogenannten „Rauchhut“ leitete man den Rauch in den Dachraum.

Erst die allgemeine Feuerordnung aus dem Jahr 1791 bestimmte, dass die alten Rauchfänge aus Holz allmählich abgerissen und alle neuen ausnahmslos aus feuerfesten Ziegeln gemauert werden mussten.

Zurück zum Traufendach. Bei gleicher Dachneigung wurde – im Gegensatz zum Giebelhaus – der Dachraum größer, weil die Haustiefe im Vergleich zur Frontbreite größer war. Damit man aber Waren und anderes Gut in den Dachraum aufziehen konnte, musste man eigene Aufzugsgauben anbringen, die – im Volksmund „Ohrwaschln“ genannt – zu einem Charakteristikum des Münchner Bürgerhauses wurden. Sie saßen grundsätzlich an der Grenze zum Nachbargrundstück, hatten eine Halbgiebelform und standen mit der höheren Firstseite in Flucht mit der Kommunmauer. Damit wurde das Regenwasser – wie es Vorschrift war – auf das eigene Dach geleitet. Häuser mit langer Straßenfront erhielten oft mehrere solcher Giebelhauben.

Die Höhe des Hauses war – aufgrund der „Himmelsleiter“ – abhängig von der Tiefe des Gebäudes. Bis etwa 1600 gab es in unserer Gegend keine Treppenhäuser, die nach jedem Treppenabsatz gegenläufig nach oben führten. Es gab entweder „Schneckentreppen“ oder „Himmelsleitern“. Die „Wendeltreppe“ im Haus an der Burgstraße 5 befindet sich im Laubenhof, in einem Treppenturm, der als „Schneck“ bezeichnet wurde. An der Vorderseite des Hauses befinden sich zwei Eingänge. Der rechte, mit dem gotischen „Eselsrücken“ und einem darüberliegenden rechteckigen Oberlicht, lag unmittelbar an die Kommunmauer und führte zur „Himmelsleiter“, die in gerader Richtung bis zum Dachstuhl anstieg. In den einzelnen Obergeschossen waren Zwischenpodeste. Damit der gerade Treppenverlauf in der Haustiefe Platz fand, mussten die Podeste relativ kurz sein. Wer das Pech hatte und auf einer „Himmelsleiter“ ausrutschte, der landete schnurstracks an der Eingangstüre.

Die „Himmelsleitern“ spielten in München eine große Rolle. Überall dort, wo sich im Sandtner‘schen Stadtmodell von 1372 eine Hauseingangstüre neben der Nachbarsgrenze befand, war dahinter eine „Himmelsleiter“ zu finden. Die Haustreppen waren überwiegend geradläufig und als Holztreppen ausgeführt. Die Treppe endete im obersten Stockwerk. Ins Dachgeschoss führte eine eigene Bodentreppe.

Diese „Himmelsleitern“ waren für München so typisch, dass sie selbst Thomas Mann in Buddenbrooks beschrieb. Dort heißt es: „[...] ein ganz

GESCHICHTE 7

DAS „BIER & OKTOBERFESTMUSEUM“

„HOFER – DER STADTWIRT“ IN DER BURGSTRASSE 5

merkwürdiges, altes Haus, mit einer schmalen Treppe, die gleich hinter der Haustür schnurgerade und ohne Absatz und Biegung wie eine Himmelsleiter in den ersten Stock hinanführte, woselbst man erst nach beiden Seiten über den Korridor zurückschreitend zu den nach vorn gelegenen Zimmern gelangte [...]“.

Der Putz wurde nur dünn aufgetragen. Durch wiederholtes Übertünchen ergab sich im Laufe der Jahrzehnte eine größere Stärke, die manchmal sogar an die heutige Putzstärke von 2 bis 2½ Zentimeter herankam. Die Bemalung am Haus in der Burgstraße 5 wurde anno 1551/52 von dem Münchner Hofmaler Hans Mielich angefertigt.

Der Brauch, die Außenflächen von öffentlichen Gebäuden mit farbigen Fresken zu schmücken, ging in München auf das späte Mittelalter zurück. Begüterte Bürger folgten diesem Beispiel.

Die Freskomalerei setzt einen Putzgrund voraus.

Die unverändert erhaltenen Münchner Kirchenbauten der Spätgotik zeigen noch heute das unverputzte Mauerwerk der Entstehungszeit.

Sicher waren auch die Bürgerhäuser dieser Zeit noch unverputzt. Wann das Verputzen der Häuser in München gebräuchlich wurde, lässt sich nicht mehr feststellen; doch um 1600 war der Außenputz in dieser Stadt allgemein üblich geworden. Nicht nur die Neubauten, sondern auch die bestehenden Gebäude wurden verputzt. Man benutzte dazu eine Mischung aus jahrelang eingesumpftem Kalk und feinem Isarsand.

In München waren seit der Spätgotik Flacherker sehr beliebt. Sie hatten, neben den in der Vorderflucht liegenden Fenstern, noch seitliche „Guckfenster“, die man auch als „Spione“ bezeichnete. Der Erker war hauptsächlich der Sitz- und Arbeitsplatz der Hausfrau. Denn von dort aus konnte sie die Vorgänge auf der Straße am Besten beobachten, ohne dass sie dazu die Hauptfenster öffnen oder gar auf die Straße laufen musste, wenn vor der Haustüre was los war.

Burgstraße 5 Über die frühe Baugeschichte des Hauses Burgstraße 5 wissen wir nur sehr wenig. Vermutlich wurde hier schon nach dem großen Stadtbrand des Jahres 1327 erstmals ein steinernes Bauwerk errichtet.

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DAS STREIFENMAUERWERK

Seit dem Jahr 1552 war die „Stadtschreiberei“ im Obergeschoss des gerade umgebauten Hauses untergebracht. Zeitgleich bezog auch das „Amt der Isargoldwäscherei“ die Burgstraße 5. Die noch nicht regulierte Isar führte – wie alle Bergflüsse – in ihrem Geschiebe auch Gold mit sich.

Obwohl die Ausbeute nicht sehr bedeutend war, unterlag sie dennoch obrigkeitlicher Aufsicht.

Das „Bergregal“, also das Recht des Landesherrn auf die Ausbeutung von Bodenschätzen, galt auch hier.

Seit dem Jahr 1551 befand sich in diesem Haus auch ein Weinkeller, weshalb es auch als „Weinmauthaus“ bezeichnet wurde. Ob jedoch die Kellerräume in der Burgstraße 5 als Weinkeller genutzt wurden, ist abschließend noch nicht geklärt. Denn der Name „Weinstadl“ wurde immer und ausschließlich nur für das dazugehörige Anwesen in der Dienerstraße 20 gebraucht.

EINE SCHWARZKUCHL

München war ein bedeutender Handelsplatz und gleichzeitig ein Verbrauchszentrum für Wein. Auf dem Münchner „Weinmarkt“ fanden sich die Sorten „Baierwein“, aus der Gegend um Kelheim, Donaustauf und Landshut „Welschwein“, womit die Südtiroler Weine bezeichnet wurden, und „Neckarwein“, der als Rückfracht für Münchner Salz nach den Südtiroler Weinen das zweitgrößte Kontingent stellte. Der „Osterwein“ kam aus Österreich. Er war aufgrund fehlender Rückfracht vergleichsweise teuer. Der „Frankenwein“ wurde bereits 1385 genannt. Schließlich gab es auf dem Weinmarkt zu München noch die „Südweine“, die aus Südfrankreich, Mittel- und Süditalien und aus Griechenland eingeführt wurden. Die „Südtiroler Weine“ und die über Venedig gehandelten „Südweine“ wurden mit dem Floß aus Mittenwald nach München gebracht.

Die „Neckarweine“ und die „Elsässerweine“ kamen auf dem Landweg in die Stadt.

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Ansonsten war das Haus in Wohnungen aufgeteilt. Die „gastronomische Nutzung“ des Hauses Burgstraße 5 ist erst jüngeren Datums. Erst im Jahr 1951 – nach der notdürftigen Instandsetzung wurde in den weitläufigen gotischen „Kellergewölben“ der „Pfälzer Weinkeller“ eingerichtet, aus dem 1963 „Der Weinschenk im Weinstadl“ wurde. Seit dem 1. November 2001 betreibt die Familie Winklhofer das Lokal unter dem Namen „Hofer – der Stadtwirt“.

Sterneckerstraße 2 Das Haus an der Sterneckerstraße 2 entstand in dem Neubaugebiet zwischen dem Alten Rathaus und dem Isartor, dem letzten der vier erbauten Haupttore, das 1337 als „porta nova in valle“, das „Neue Tor im Tal“, in Betrieb ging.

Es lässt sich bis ins Jahr 1346 zurück verfolgen.

Der älteste Gebäudeteil befindet sich im rückwärtigen Hausbereich. Es ist dies die bereits in Steinbauweise ausgeführte Nordwand des älteren Nebenhauses. Von diesem Haus hat sich nur die noch vorhandene Südwand mit einem steilen Giebel erhalten, die später nicht mehr abgebrochen werden durfte, weil der südlich anschließende Speicherbau an der Sterneckerstraße 2 nur aus drei eigenen Wänden bestand und dieses Nachbargebäude als vierte Wand nutzte. Diese drei Mauern des Speicherbaues wurden um das Jahr 1346 – ebenfalls aus Stein – angebaut, reichten aber lediglich bis in das erste Obergeschoss.

Das Besondere an den Speicherbauten ist das „Streifenmauerwerk“, das von der noch sparsamen Verwendung von Ziegelsteinen zeugt, die schichtweise im Wechsel mit knapp faustgroßen Flusskieseln vermauert wurden. Dieser älteste Gebäudeteil diente als Speicherbau zur feuersicheren Aufbewahrung von Handelswaren und sonstiger beweglicher Habe. Alle übrigen Teile des Hauses waren damals noch in der traditionellen und billigeren Holzbauweise errichtet. Sie wurden erst später und schrittweise durch Massivbauweise ersetzt.

Die Zwischendecken bestanden aus einer einfachen Balkenlage mit aufgelegten kräftigen Bohlen, über die ein dicker Mörtel-Estrich aufgebracht war. Er schützte dadurch gegen Brandüberschlag. Proben aus einer dieser Bohlen ergaben bei der „dendrochronologischen Untersuchung“ als Fälljahr des Holzes das Jahr

1346. Da von keiner langen Lagerung des Holzes auszugehen ist, darf in diesem oder dem folgenden Jahr die Errichtung des ältesten Teils des Hauses angenommen werden.

1596/97 erfolgte ein tief greifender Umbau, mit dem sich die Wohnstruktur des Hauses vollständig veränderte. Die Wohnfläche wurde mehr als verdoppelt und sehr stark unterteilt. Es entstand eines der frühen „Mietzinshäuser“ der Stadt mit einer großen Anzahl von Hausbewohnern. In beiden Hauskomplexen wurden je zwei weitere Geschosse aufgesetzt und mit steilen, zur Gasse traufständigen Satteldächern abgedeckt.

Die Erschließung der zwei Hausbereiche war getrennt und erfolgte im kleinen Haus über eine hofseitig vorgebaute hölzerne „Altane“, die von der Gasse über einen schmalen Gang entlang der Südwand des Hauses zu erreichen war. Im großen Haus wurde die Erschließung als einläufige Treppe, über eine „Himmelsleiter“, entlang der nördlichen „Kommunwand“, vom Erdgeschoss über vier Geschosse in einer Richtung nach Westen bis in das erste Dachgeschoss fortgeführt.

Das Grundrisskonzept des Bürgerhauses an der Sterneckerstraße 2 war in allen aufgesetzten Geschossen einheitlich gleich. Es wurden kleinere, eigenständige Wohneinheiten mit einer „Stube“ und einer dahinter liegender „Kammer“ sowie einer kleinen, innen liegenden „Küche“, einer sogenannten „Schwarzküche“, eingerichtet.

In einer „Schwarzküche“ musste auf einer gemauerten Herdbank über dem offenen Feuer gekocht werden. Über dem Herd sorgte ein „Rauchfang“ für den Abzug der Rauchgase.

Dennoch überzogen schwarze Rußablagerungen alle Wände wie Pech. Von der „Küche“ wurde zugleich der „Kachelofen“ in der „Stube“ befeuert, die als hauptsächlicher Aufenthaltsraum der Bewohner diente. Die kleinere „Kammer“ war dagegen nicht beheizbar und wurde vermutlich als „Schlafraum“ genutzt.

Seit dem 7. September 2005 befindet sich in diesem ehemaligen Bürgerhaus das „Bier & Oktoberfestmuseum“ mit angeschlossenem Wirtshaus, das von der „Edith-Haberland-Wagner-Stiftung“ [= Augustiner-Brauerei] in dem denkmalgeschützten Bürgerhaus eingerichtet wurde.

Fotos: Maria Bentz-Arens

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„MADONNA DI ZARO“ Marienerscheinungen auf der Insel Ischia Text: Stephan Arens

Auf der Insel Ischia im Golf von Neapel kommt es in einem Wald in der Nähe des Ortes Forio seit über zwanzig Jahren regelmäßig zu einem Phänomen, das bis heute Tausende von Pilgern und Neugierigen anlockt.

Die Ursprünge liegen im Jahre 1994. Damals suchten einige junge, in einer Gebetsgruppe engagierte Leute im Wald von Zaro einen stillen Ort, an dem sie ihren täglichen Rosenkranz beten wollten. Nachdem sie einen geeigneten Platz gefunden und mit ihrem Gebet begonnen hatten, sah einer von ihnen auf einem Felsbrocken die Gottesmutter, die ihm mitteilte, dass sie sich an einem heiligen Ort befänden. Hier sollten sich die Anwesenden in Zukunft zum Gebet treffen, hier wollte sie ihnen ihre Botschaften verkünden.

Damit begann die Geschichte der „Madonna di Zaro“, in deren Verlauf der gleichnamige Wald zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort werden sollte. Wer heute in den Wald von Zaro geht, findet dort eine wohltuende Stille und eine besondere Atmosphäre und Energie. Man hat einen Kaftort erreicht. Ständig kommen Menschen, teils Neugierige, aber überwiegend Frauen und Männer, die sich hier zum Gebet einfinden. Spontan bilden sich immer wieder kleine Gruppen, um den Rosenkranz zu beten. Andere knien vor dem Felsen nieder, auf dem die Gottesmutter erscheinen soll.

Die Verkündung der Botschaften findet zweimal im Monat statt, jeweils am 8. und am 26. Da-

bei spricht die Gottesmutter nicht zu allen Anwesenden. Empfangen werden die Botschaften von zwei jungen Frauen, die als Medium dienen.

Angela und Simona, beide von Anfang an dabei, jeweils dreifache Mütter, sind als selbstbewusste junge Frauen in ihre Pfarrei eingebunden, beten täglich den Rosenkranz und können ebenso selbstverständlich mit dem Smartphone umgehen wie ihre Altersgenossinnen.

Am 8. und am 26. jeden Monats führen die beiden in den Abendstunden eine Prozession von oft mehr als hundert Teilnehmern zum Erscheinungsort. Dort knien sie vor einem Felsen nieder, den eine kleine Mariengrotte ziehrt, und beten den Rosenkranz. Nach einigen Minuten herrscht plötzlich Stille und die beiden Frauen geraten in einen tranceähnlichen Zustand, der etwa vier Minuten dauert. Dann kippen sie vornüber. Daran schließt sich für ein paar Minuten ein schlafähnlicher Zustand an, den Fachleute als „Ruhen im Geiste“ bezeichnen. Nachdem sie wieder erwacht sind, reicht man den beiden ihre Notizhefte und sie beginnen in rasender Geschwindigkeit, die erhaltenen Botschaften niederzuschreiben. Die erstaunliche Geschwindigkeit des Schreibens macht es eigentlich undenkbar, dass sie die Texte in so kurzer Zeit erfinden könnten. Außerdem ist deren Inhalt oft sehr komplex und setzt theologisches Wissen voraus, über das beide nicht verfügen.

Die Botschaften sind überwiegend Botschaften des Trostes und der Gnade, ebenso Ermahnun-

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gen, vom wahren Glauben nicht abzuweichen.

Aber sie enthalten auch Warnungen vor kommenden Ereignissen, vor Erdbeben, Kriegen, Vulkanausbrüchen und anderen Katastrophen.

So wurde 1995 das Attentat auf das World Trade Centers vorausgesehen:“ Ich habe Wolkenkratzer einstürzen sehen. Es war eine grauenvolle Szene, und ich bin füchterlich erschrocken!“, lautete damals eine Botschaft. Wie wir inzwischen wissen, traf die Warnung 2001 tatsächlich ein. Mittlerweile hat der örtliche Priester und Beauftragte des Bischofs für den Erscheinugsort angeordnet, dass die Seherinnen Schreckensbotschaften Mariens nicht mehr unmittelbar nach der Vision

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verlesen dürfen, sondern sie ihm erst vorlegen müssen. Er entscheidet dann, was beim nächsten Treffen vorgetragen wird.

Die Kirche selbst hat noch kein entgültiges Urteil gesprochen und prüft die Phänomene weiter. Die Tatsache, dass einer der früheren Seher heute Vikar einer Pfarrei der Diözese Palestrina ist, gilt ihr als Indiz dafür, dass die Erscheinungen echt sind. Übrigens können die Botschaften, mittlerweile über tausend an der Zahl, im Internet nachgelesen werden (z.B. unter www.madonna-von-zaro. org), so dass der Interessierte sich eine eigene Meinung bilden kann.

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Hier nun einige Beispiele der Botschaften an die Seherinnen aus jüngerer Zeit: vom 8. Oktober 2017 an Angela: … „Meine Kinder, Gott ist Liebe und will Eure Rettung. Meine Kinder, mein Herz ist zerrissen von den Schmerzensschreien, die von der Erde an mein Ohr dringen.

Sehr geliebte Kinder, betet für die Kirche und all das, was an Scheußlichem in ihr geschieht.

Meine Kinder, ich bin traurig, da die Zeiten kurz sind, aber nicht alle von Euch sind bereit. Betet in euren Häusern und erfüllt sie vom Duft des Gebets. Werdet zum Beispiel für all jene, die noch weit weg sind von meinem Sohn. Jedes Ave Maria sei eine Liebkosung für mich, betet mit dem Herzen und nicht mit den Lippen.“ Dazu Angela: „ Dann, an einem gewissen Punkt, habe ich viele Bilder gesehen, die wie ein Film vor meinen Augen abliefen. Zuerst sah ich die Erde erzittern, anfangs im Süden und dann in ganz Mittelitalien. Ein großes Seebebeben hat ganze Nationen hinweggefegt … dann habe ich vom Himmel her eine riesige Feuermasse gesehen und ganze Länder waren vom Krieg erfasst.“ …

vom 8. Oktober 2017 an Simona: … „Kinder, lasst Euch lieben, macht dem Herrn Platz in Eurem Leben und er wird Euch mit Gütern und Segen überschütten.

Meine Kinder, in der Kirche wird eine große Spaltung stattfinden. Kriegslärm ist von Westen bis Osten zu hören, vom Süden bis in den Norden. Meine Kinder, schwere Zeiten sind im Kommen.“ …

vom 8. Juni 2017 an Angela: … „ Meine Kinder, was in der Welt zu geschehen wird, wird entsetzlich sein, aber ich werde bei Euch sein als Eure Leuchte und Euer Zufluchtsort. Ich bin hier, um Euch alle zu meinem Sohn zu führen.“ …

Dazu Angela: „ Plötzlich fand ich mich unerwartet in Paris, genau gesagt vor dem Eiffelturm. Er war wie von Flammen eingehüllt und die Leute flohen durcheinander. Dann sah ich hinter dem Turm, an seiner Linken, einen großen, weißen Palast. Dieser war sehr groß. Als erstes explodierten alle Fenster, dann erfolgte eine große Explosion und zuletzt verblieb ein großer Haufen Trümmer und Staub.

Herzzerreißende Schreie waren zu hören und überall lag Blut. Dann sah ich weitere Explosionen und Massaker.“

vom 8. April 2017 an Angela: … „Viel But und Leiden werden mein Herz weiterhin plagen: Das Donnern von Kriegen, die vorher weit entfernt waren und nun an unsere Tore gelangt sind. Alles, was ich Euch vorangekündigt hatte, wird sich bald ereignen: Die Zeit ist gekommen.“...

Dazu Angela: „ Nun hat mir die Mutter Kriegsszenen gezeigt, in denen hunderte von Menschen getötet wurden. Dann habe ich unzählige Kriegsschiffe gesehen, die sich im Mittelmeer positionierten.

Bombenexplosionen und riesengroße Raketen schossen vorbei und trafen ganze Städte. Gebäude und Moscheen wurden von den Bomben zerstört. Dann habe ich Papst Franziskus, versunken im Gebet auf den Knien, gesehen: Er schwitzte und hob seine Hände zum Gesicht. Dann hat die Mutter wieder angefangen: „ Betet für ihn, betet.“

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OBEN: DIE BUCHT VON CALA VIÑAS, NUR WENIGE SEEMEILEN VOM ENERGIEORT ENTFERNT UNTEN: DER SAGE NACH BRINGT EIN BAD VOR DIESER GROTTE KRAFT UND GESUNDHEIT

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Energieort

Mallorcas

Darfs ein bisschen Mehr sein?

Hier, an der Küste Mallorcas zwischen Cala Viñas und Palma, soll es der Überlieferung nach einen magischen Ort geben, der Kraft und Gesundheit verspricht. Wer vor die kleine Grotte unterhalb eines exklusiven Anwesens schwimmt, könne Wehwehchen heilen. Selbst die Manneskraft soll bei unerfülltem Kinderwunsch gestärkt werden.

Unruhiger Seegang ist hinderlich und muss unbedingt berücksichtigt werden. Ein spanischer Rentner glaubt zu wissen, schon viele Spontanheilungen durch ein Bad in der Grotte miterlebt zu haben. Der Mythos ist umstritten, aber Glaube kann schon mal Berge versetzten. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie aber bitte Ihren Arzt oder Heilpraktiker.

EINHEIMISCH GLAUBEN, DASS HEILENDE ENERGIE VOM MEERESBODEN … … ODER VON DEN FELSEN KOMMEN KÖNNTE

Fotos: Gustl Vogl

an der Küste

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BÖSE EXISTIERT DAS

NICHT

Eine Geschichte, die wahrhaftig geschehen sein soll, und zum Nachdenken anregt Text: Gustl Vogl

Ein atheistischer Philosophie-Professor fragt einen seiner neuen Studenten: „Du bist ein Christ, oder mein Sohn?” „Ja“, sagte der Student. „Also glaubst du an Gott”, fragte der Professor. „Absolut!” “Ist Gott gütig?“ „Natürlich ist er das.” „Ist Gott allmächtig? Kann er alles tun?” „Ja!” „Bist du gut oder böse?” „Die Bibel sagt, ich sei böse.“ Der Professor grinst zuversichtlich. „Aha! Die Bibel.” Er hält einen Moment inne. „Dann habe ich eine Frage. Nehmen wir an, unter uns ist jemand, der krank ist und du kannst ihn heilen. Würdest du es tun? Würdest du ihm helfen?” „Ja, das würde ich.“ „Also bist du gut…!“ „Das würde ich nicht sagen.“ „Warum würdest du das nicht sagen? Du würdest einem kranken bedürftigen Menschen helfen. Die meisten von uns würden das tun, wenn sie könnten. Gott jedoch nicht.” Der Student antwortet darauf nicht, also fährt der Professor fort. „Er hilft nicht, oder?

Mein Bruder war ein Christ, der an Krebs gestorben ist, obwohl er zu Jesus gebetet hat, dass er ihm doch helfen solle. Wie kann dieser Jesus gut sein? Kannst du mir das sagen?“ Der Student sagte nichts. „Das kannst du mir nicht beantworten”, fragte der Professor.

Er nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas, das auf seinem Tisch stand, um seinem Studenten Zeit zum Überlegen zu geben. „Lass uns noch einmal überlegen, junger Mann. Ist Gott gut?“ „Äh, ja“, sagte der Student. „Ist Satan gut?“ Ohne zu zögern, sagte der Student „Nein“. „Wo kommt dann Satan her?“ Der Student antwortete zögerlich „Von Gott“. „Richtig. Gott hat Satan erschaffen, oder? Sag mir, mein Sohn. Gibt es Unheil auf dieser Welt?“ „Ja.” „Das Böse ist überall, oder? Und Gott ist dafür verantwortlich, oder?“ „Ja.” „Wer erschuf also all das Böse“, fragte der

Professor. „Wenn Gott alles erschuf, dann erschuf er auch das Böse. Da das Böse existiert, und wir uns durch unsere Taten definieren, ist Gott böse.” Wieder hatte der Student keine Antwort parat. „Gibt es Krankheiten? Unsittlichkeit?

Hass? Hässlichkeit? All diese schrecklichen Dinge existieren auf der Welt, oder?” „Ja.“ „Wer erschuf all diese Dinge?“ Der Student sagte nichts, also wiederholte der Professor seine Frage: „Wer erschuf diese Dinge?“ Wieder keine Antwort.

Der Professor wandte sich von dem Studenten ab und ging durch den Raum. „Sag mir“, forderte er einen anderen Studenten auf, “glaubst du an Jesus?” Mit gebrechlicher Stimme sagte der Student: „Ja, das tue ich, Professor.“ Der alte Mann blieb stehen. „Die Wissenschaft sagt, man habe fünf Sinne, mit der wir die Welt um uns herum wahrnehmen. Hast du jemals Jesus gesehen?” „Nein, ich habe ihn nie gesehen.“ „Dann sag uns, ob du ihn jemals gehört hast.“ „Nein, das habe ich nicht.“ „Hast du Jesus jemals gefühlt, geschmeckt oder gerochen? Hast du Jesus in einer anderen Art und Weise jemals wahrgenommen?” „Nein, ich fürchte nicht.“ „Und doch glaubst du an ihn?“ „Ja.“ „Nun, nach unseren allgemein gültigen Regeln der Wissenschaft existiert Gott also nicht. Was sagst du dazu, mein Sohn?” „Nichts“, antwortete der Student, „ich habe nur meinen Glauben.“ „Ja, Glaube”, wiederholte der Professor. „Und das ist das Problem, das die Wissenschaft mit Gott hat. Es gibt keinen Beweis, nur den Glauben.“ Der Student hielt für einen Moment lang inne, bevor er seinen Professor fragte; „Professor, gibt es so etwas wie Wärme?“ „Ja.“ „Und gibt es Kälte?“ „Ja, mein Sohn. Auch Kälte existiert.” „Nein, sie existiert nicht.“ Der Professur dreht sich sichtlich interessiert zu seinem Studenten.

Im Raum wurde es plötzlich still. Der Student begann zu erklären. „Man kann viel Wärme haben, sehr viel, man kann Superwärme und auch Megawärme haben, unendliche Wärme, weiße Wärme, ein wenig Wärme oder gar keine Wärme, doch wir haben nichts, was wir Kälte nennen können. Wir können –273°C haben, was keine Wärme ist, doch kälter geht es nicht. Es gibt so etwas wie Kälte nicht, andernfalls ginge es kälter als –273°C. Wir können alles untersuchen, was

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Energie besitzt oder weitergibt. Wärme ist das, was Objekte Energie weitergeben oder besitzen lässt. –273°C ist die absolute Abwesenheit von Wärme. Wie Sie sehen ist Kälte nur ein Wort, das wir für die Abwesenheit von Wärme gebrauchen.

Wir können Kälte nicht messen. Wärme können wir in Temperatureinheiten messen, weil Wärme Energie ist. Kälte ist nicht das Gegenteil von Wärme, nur die Abwesenheit.”

Im Raum herrschte Stille. Irgendwo im Klassenraum fiel ein Stift zu Boden, was sich wie ein Hammerschlag anhörte. „Was ist mit Dunkelheit, Herr Professor? Gibt es so etwas wie Dunkelheit?” „Ja. Was ist Nacht, wenn sie nicht dunkel ist“, sagte der Professor ohne zu zögern. Da liegen Sie wieder falsch. Dunkelheit an sich existiert nicht. Es ist die Abwesenheit von etwas. Man kann wenig Licht, normal viel Licht, helles Licht oder blinkendes Licht haben. Aber wenn man gar kein Licht hat, dann nennt man das Dunkelheit. Wenn das nicht so wäre, könnte man Dunkelheit noch dunkler machen, oder?“ Der Professor lächelt den Studenten vor sich an. „Das wird ein gutes Semester. Also worauf möchtest du hinaus junger Mann?“ „Professor, ich möchte damit sagen, dass Ihre Sichtweise schon im Ursprung fehlerhaft ist. Dadurch ist sie natürlich auch schlussendlich fehlerhaft.“ Der Professor ist sichtlich überraschend. „Fehlerhaft? Kannst du mir das genauer erklären?“ „Sie gehen davon aus, dass das Eine das Gegenteil vom Anderen ist.“ erklärt der Student. „Sie sagen es gebe das Leben und den Tod; einen guten und einen bösen Gott. Sie gehen davon aus, dass Gott etwas irdisches ist, das wir messen können. Die Wissenschaft kann nicht einmal so etwas wie einen Gedanken erklären. Notwendig für einen Gedanken sind Elektrizität und Magnetismus, doch beobachtet, geschweige denn verstanden werden, konnte ein Gedanke bisher nicht. Davon auszugehen, dass der Tod das Gegenteil vom Leben ist, ist dumm, denn der Tod an sich ist nichts was existiert. Der Tod ist nicht das Gegenteil von Leben, nur die Abwesenheit.

Nun, sagen Sie. Erzählen Sie Ihren Studenten, dass der Mensch vom Affen abstammt?“ „Wenn Sie von der Evolutionsgeschichte sprechen, junger Mann, dann ja!“ „Haben Sie jemals Evolution

Quelle: Marketium

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mit ihren eigenen Augen gesehen?“ Der Professor schüttelt seinen Kopf, noch immer lächelnd, da er weiß, worauf der Student hinaus möchte. „Ein wirklich gutes Semester wird das.“ „Da bisher niemand den Prozess der Evolution selbst beobachten konnte, lehren Sie ihren Studenten nicht einfach nur ihre Meinung? Sind Sie jetzt nicht eher ein Priester als ein Wissenschaftler?“ Die Klasse ist in großer Aufruhr. Der Student bleibt still, bis es auch in der Klasse ruhiger wird. „Lassen Sie mich eine Antwort auf das Argument geben, das Sie vorhin bei meinem Kommilitonen gebracht haben.“ Der Student sah sich im Raum um. „Gibt es hier irgendjemanden, der schon mal das Gehirn des Professors gesehen hat?“ Die Klasse bricht in Gelächter aus. „Gibt es hier irgendjemanden, der schon einmal das Gehirn des Professors gesehen, gefühlt, berührt, geschmeckt oder gerochen hat? Keiner, vermute ich mal. Nach allen Regeln der Forschung sagt die Wissenschaft, dass Sie kein Gehirn haben, mit vollstem Respekt Herr Professor. Wenn Sie also kein Gehirn zu haben scheinen, wie können wir dann ihrem Unterricht vertrauen?“ Jetzt herrscht Stille im Raum.

Der Professor starrt den Studenten ausdruckslos an. Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, antwortet er: „Ich denke, du musst dem einfach Glauben schenken.“ „Jetzt reden Sie von Glaube. In der Tat existiert Glaube“, sagte der Student. „Nun, gibt es so etwas wie das Böse?“ Etwas unsicher, antwortet der Professor: „Natürlich gibt es das Böse. Wir erleben es jeden Tag. Es liegt in der Natur des Menschen. Jeden Tag sehen wir das Böse, wie es sich in Form von Verbrechen und Gewalt zeigt. Solche Dinge sind nichts als böse.“ Darauf antwortet der Student: „Das Böse existiert nicht. Zumindest existiert es nicht als solches. Das Böse ist nur die Abwesenheit des Guten, von Gott. Es ist wie mit der Abwesenheit von Wärme oder Licht. Ein Wort, das der Mensch erfunden hat, um die Abwesenheit von Gott zu beschreiben. Gott hat das Böse nicht erschaffen.

Das Böse ist nur der Zustand, wenn man Gottes Liebe nicht im Herzen trägt. Es ist wie mit der Kälte, die herrscht, wenn es keine Wärme gibt.

Oder die Dunkelheit, die vorherrscht, wenn es kein Licht gibt.“ Der Professor setzt sich hin. Der Student war Albert Einstein.

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DIE

PROPHEZEIUNGEN DES

ALOIS IRLMAIER * 08. Juni 1894 in Scharam bei Siegsdorf in Oberbayern † 26. Juli 1959 in Freilassing

„Mädchen, du erlebst die große Umwälzung, die kommen wird; darauf eine noch nie da gewesene Sittenverderbnis. Alsdann kommt eine große Zahl fremder Leute ins Land.“ Das soll der Rutengänger und Seher Alois Irlmaier in den 50er Jahren zu einem kleinen Mädchen aus der Nachbarschaft gesagt haben. Angeblich kam in dem Kontext das Jahr 2017 zur Sprache. Dem Seher von Freilassing wird zugeschrieben, während des Zweiten Weltkriegs Aufenthaltsorte von Vermissten und Orte von Bombeneinschlägen vorausgesagt zu haben. Er soll auch bei der Aufklärung von Verbrechen geholfen haben. Irlmaier war ein gottesfürchtiger, einfacher Mensch. In seinen Prophezeiungen kommt auffällig oft die Zahl 3 vor. Er will in der Zeit von 1947 und 1957 eine große Katastrophe gesehen haben. Ein Dritter Weltkrieg mit verheerenden nuklearen Schlägen stünde kurz bevor. Wie schon Nostradamus hat auch Irlmaier für 2017 dramatische Ereignisse in der Menschheitsgeschichte angekündigt.

Zeitlebens wurde der Bauernsohn belächelt und gleichermaßen verehrt. Als die Menschen von seinen ersten Visionen 1928 gehört hatten, strömten sie auf den Hof und ließen sich – ohne dafür bezahlen zu müssen – „beraten“. Alois Ir-

Mystery

lmaier war verheiratete, hatte drei Kinder und einen Ziehsohn. Die vermeintlichen seherischen Fähigkeiten machten den damals 34-Jährigen schnell berühmt. Ab 1939 kamen an den Wochenenden ganze Scharen, um die Zukunft zu erfahren. Irlmaier erbaute zu diesem Zweck eine kleine Hütte, um dort seine seherischen Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen. Die Leistungen waren kostenlos und freiwillig. Man vermutet aber, dass sich ein Großteil der Gäste sehr wohl erkenntlich gezeigt hat. 1947, zu jenem Zeitpunkt 15-fach vorbestraft wegen Betrugs und Zahlungsschwierigkeiten, bezichtigte ihn ein Pfarrer vor Gericht des Betrugs und der Gaukelei. Irlmaier wurde freigesprochen. 1959 starb er an Leberkrebs und wurde zum Mythos.

Den Prophezeiungen des Alois Irlmaier, zum Teil schriftlich überliefert und eingetroffen, wird eine überaus hohe Qualität zugeschrieben. Demnach soll er nachweislich den Umbruch in Osteuropa und den Kosovokrieg vorhergesehen haben. Wie bei anderen Weissagungen auch, spielt Interpretation eine große Rolle. Treffsicher ist er gewesen, der Seher aus Freilassing, legen Sie aber bitte nicht alles auf die Goldwaage, wenn wir Ihnen jetzt einige seiner Prophezeiungen aufzeigen.

M YTHEN 21

¢ Prophezeiungen zum Dritten Weltkrieg im OTon: „Ganz schwarz kommt eine Heersäule herein von Osten. Es geht alles sehr schnell.

Einen Dreier seh‘ ich, weiß aber nicht, sind’s drei Tage oder drei Wochen. Wer den Staub

einschnauft, kriegt einen Krampf und stirbt.

Draußen geht der Staubtod um, es sterben sehr viele Menschen.“ ¢ Irlmaier beschreibt für 2018 innenpolitische Krisenherde und gewaltsame Auseinandersetzungen in den EU-Ländern Deutschland, Italien und Frankreich. Unmittelbar vor bürgerkriegsähnliche Unruhen prophezeit der bayerische Rutengänger speziell für Deutschland gravierende Steuererhöhungen. ¢ Eine 2012 erfasste überlieferte Vorhersage betrifft dem Anschein nach Smartphones; in den 50er und 60er Jahren technologisch Lichtjahre davon entfernt. Einer als glaubwürdig geltenden Zeugin soll er gesagt haben: „Die Menschen werden mit einer „Zigarettenschachtel“ telefonieren und damit spielen.“

Text: Gustl Vogl

¢ Als Vorboten für den Dritten Weltkrieg hat Irlmaier eine Flüchtlingskrise beschrieben. Er sah einen großen Umbruch, ausgelöst durch den Zuzug zahlreicher Fremder in Deutschland. Die Prophezeiung ist nicht mit einem Datum versehen, doch die Ankündigung eines Krieges wird nach einem Ablaufplan dargestellt: Es kommt Wohlstand wie noch nie. Es folgt der Glaubensabfall mit nie dagewesenen Sittenverderbnis. Eine große Anzahl Fremder strömt ins Land. Das Geld verliert nach und nach an Wert. Es folgen Revolutionen und ein Angriff der Russen auf Westeuropa.

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FRAUENKIRCHE

ALTER HOF IN DER BURGSTRASSE

ALTER PETER CHOR

ALTER PETER KATZE AUF DEM DACH

M YTHEN 23

Munchen DIE MAGISCHE STADT AN DER ISAR von den Stadtspürern München

München ist magisch! Schon in seinen Anfängen, seit der Welfe Heinrich der Löwe im 13. Jahrhundert die Stadt inmitten der wilden und geheimnisvollen Isarauen gründete, zeichnete sich ab, was diese Stadt noch heute ausmacht. Eine Magie, der sich kaum jemand entziehen kann. München beflügelt die Fantasie und ist die heimliche Hauptstadt der Kraftorte, also Orte mit starken Energien, die in uns ganz besondere Empfindungen hervorrufen. München besitzt sehr viele dieser magischen Plätze. Denn München entstand nicht zufällig, sondern nach bestimmten Regeln. So weist die Stadt Gestaltungmerkmale auf, die darauf hinweisen, dass ihre Planung auf Geomantie, also dem Wissen über die Identität eines Lebensraumes und über die verborgenen Kräfte der Erde beruht. Die heute pulsierende Großstadt wurde auf einem Geflecht aus Kraftlinien und Kraftplätzen errichtet, die sich wie ein Netz über die gesamt Altstadt ziehen. Das magische Herz von München! Zwei Kraftlinien teilen dieses Herz. In der Geomantie wird dabei von Drachenlinien gesprochen. Die große

Drachenlinie Münchens verläuft von Osten nach Westen, also vom Isartor zum Karlstor entlang der Alten Salzstraße und der heutigen Fußgängerzone. Die zweite Kraftlinie ist weniger ausgeprägt.

Sie verläuft von Norden nach Süden parallel zur Isar, zwischen Odeonsplatz und Sendlinger Tor. Diese beiden Achsen teilen die Münchner Altstadt in ihre vier Viertel, die Graggenau, das Angerviertel, das Hackenviertel und das Kreuzviertel. In der Mystik spielen Zahlen eine besondere Rolle. In der geometrischen Anlage Münchens kommt daher vor allem drei sehr wichtigen Zahlen eine herausragende Stellung zu. Die Zwölf, die „kosmische Zahl“, die unter anderem für die Anzahl der Monate und die der Apostel in der Bibel steht. Die Sieben, die „göttliche Zahl“, die für die Anzahl der Wochentage und der Schöpfungstage steht und schließlich die Fünf, die „Zahl des Menschen“, die vor allem für die Anzahl der Sinne und die der Finger steht. Wer sich nun vergegenwärtigt, dass die Stadt in vier Viertel aufgeteilt, auf drei Hügeln fußt, einen genau gekennzeichneten Mittelpunkt be-

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sitzt, die erste Stadtmauer aus zwei Mauerringen bestand, auf denen fünf Tore lagen, so sind alle magischen Zahlen von der Eins bis zur Fünf schon in der Stadtgründung enthalten.

DIE DREI HEILIGEN HÜGEL DER STADT München wurde zwar nicht wie Rom auf sieben, dafür aber auf drei Hügeln errichtet. Dort finden sich der alte Peter, die Frauenkirche und der alte Hof. Sie gehören zu den zehn wichtigsten Kraftorten innerhalb der Stadt.

ORT DER ERKENNTNIS: DER ALTE PETER Die Pfarrkirche St. Peter, deren Turm im Volksmund Alter Peter genannt wird, ist Münchens älteste Pfarrkirche und ein Ort der Erkenntnis. Der früheste Bau stammt wahrscheinlich aus dem 12.

Jahrhundert. Es ist einer der ältesten Bauwerke Münchens. Dort ist das mächtige Gefühl von Ursprung, von Beginn und von tiefer Erkenntnis zu spüren. Außerdem zählt der Alte Peter zu den besten Aussichtspunkten der Stadt und beherbergt zugleich die ältesten Glocken und Uhren Münchens.

ORT DER LIEBE: DIE FRAUENKIRCHE Die Frauenkirche, offiziell der Dom zu Unserer Lieben Frau, trägt das Wort Liebe schon im Namen.

Es geht um die Jungfrau Maria, um die Mutter Jesu Christi. In der katholischen Kirche spielt die Marienverehrung eine besondere Rolle. Schon lange vor dem Bau der Kirche war dort ein religiöser Platz. Die Frauenkirche ist die größte Hallenkirche überhaupt und die größte Backsteinkirche nördlich der Alpen.

SAGE: DIE FRAUENKIRCHE UND DER TEUFELSTRITT Den Teufel ärgerte, dass die Münchner schon wieder eine Kirche bauten. So schlich er sich noch vor ihrer Weihe durch das Hauptportal in die Kirche, um sie zu zerstören. Doch nach wenigen Schritten musste er laut auflachen: Die Baumeister hatten die Fenster vergessen! In seinem Triumph über die vermeintliche Dummheit, stampfte er vor Freude auf – und hinterließ einen Fußabdruck. Am nächsten Tag aber erkannte er seinen Irrtum: von außen besehen hatte die Kirche sehr wohl Fenster! Zornig eilte er herbei, doch zu spät: die Kirche war geweiht worden und er hatte keine Macht mehr über sie.

ORT DER MACHT: DER ALTE HOF Der Alte Hof ist die ehemalige Kaiserresidenz Ludwigs des Bayern im Zentrum der Altstadt. Die dicken Mauern dieser Burg, früher auch Alte Veste, sind beeindruckend und vermitteln dem Besucher ein Gefühl von Macht und Ordnung. Hier wurden einige Jahre lang auch die Reichskleinodien, die Insignien der unbedingten Macht, aufbewahrt. Wer schon einmal in der Anlage gestanden ist, wird sich sicher an die ruhige Erhabenheit und machtvolle Größe erinnern, den dieser kraftvolle Ort ausstrahlt.

Auch wenn die Jahrhunderte das Antlitz der Stadt stark verändert haben, die Kraftlinien und Plätze sind immer noch da und auf einem Spaziergang durch die Altstadt noch immer zu spüren. Denn sie sind geblieben was sie sind – starke Kraftquellen, die die Geschicke der Weltstadt und das Leben entscheidend mitbestimmen.

M YTHEN 25

DIE STADTSPÜRER – Unterwegs zu den Geheimnissen der Stadt Wer wir sind

Wir sind die Experten für die Geheimnisse der Stadt. www.mystisches-muenchen.de Facebook / Mystisches München

Was uns bewegt

Wir wollen wieder den Blick auf das Verborgene und die mystische Kraft der Orte lenken, die seit Generationen als sogenannte Kraftorte bekannt sind. Gerade in Bayern sind wir reichlich damit gesegnet – etwa der heilige Berg Andechs im Fünfseenland oder die Wieskirche im Pfaffenwinkel, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Aber auch in den Städten und vor allem in München finden sich solche Plätze. Neben der korrekten Historie der Stadtentwicklung wollen wir dem Mysthischen dieser Plätze wieder mehr Raum geben, als in einer herkömmlichen Stadtführung. Wir bringen diese Plätze wieder zum Sprechen, indem wir von den Sagen und Legenden erzählen, die sich dort erhalten haben und wagen einen Blick hinter die Fassaden der Stadt, um andere faszinierende Dimensionen erfahrbar zu machen und zu zeigen, dass eine Stadt mehr ist, als als die Summe ihrer Straßen und Gebäude.

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BEGEG NU NGEN

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HEY – SAG MAL Text: Gustl Vogl

Fotos: Doris Hartwich, Michael Tinnefeld

Seine markanten Gesichtszüge und die breiten Schultern verleihen ihm etwas Brachiales. Hinter der rohen Fassade verbirgt sich ein gebildeter und wortgewandter Mann, der mit seinen Dokumentationen ein Millionenpublikum begeistern kann. Einst brachte Welt der Wunder Niveau ins Programm von ProSieben und RTL II – die aufwändigen Produktionen machten Quote und entsprechend klingelten die Kassen der Sender. Dass TV-Hühne Hendrik Hey Mumm in den Knochen hat, steht außer Frage. Waghalsig? Wenn es nötig ist, ja. Nach einer beruflichen Rutschpartie will der 52-Jährige seinen eigenen Free-TV-Sender in der deutschsprachigen Medienlandschaft etablieren. Alles oder nichts. Die ersten Schritte sind beileibe getan. Starten Sie schon mal den Sendersuchlauf.

Montag, 2. Oktober 2017 – Brückentag. Dritter Stock, Rosenheimer Straße in München. Termin mit Hendrik Hey ist um 14.30 Uhr. Fast zwei Stunden wird das Interview dauern. Das geschriebene Wort umfasst sieben Seiten „Rohmaterial“ in DIN A 4-Format. Die Räume der Welt der Wunder Sendebetrieb GmbH sind wider Erwarten sehr überschaubar: ein paar Schreibtische und Rechner, Schnittplätze mit Schnittprogramm Avid und das Büro des Chefs, geschwängert von Zigarettenqualm. In der kleinen Küche steht frisch gebrühter Kaffee. Auf den Tassen ist das Logo von Welt der Wunder (nachfolgend: WdW) abgebildet. Die Markenrechte hält Hendrik Hey. Ein paar Etagen tiefer ist das Studio, ausgestattet mit Kameras und Green Screen – einfach

erklärt: ein grüner Vorhang, der zulässt, dass Hintergründe digital eingebaut werden. Nach erheblichen Personalsondierungen machen nunmehr elf Mitarbeiter 24/7 Programm. Im Oktober 2013 begann der Sendebetrieb. Der Weg dorthin ist lang und steinig gewesen. Hendrik Hey wurde im Januar 1965 in Hamburg geboren. Eingeschult in Solingen, Abi in Wuppertal, Uni in Düsseldorf, später Berlin. Die Richtung war früh klar. Auf der Uni wählt er Germanistik, Romanistik, Philosophie, Publizistik, Politologie und BWL. Unterdessen – noch während des Studiums - beginnt in Berlin die Karriere als Medienschaffender. Die Geschichte eines Mannes, geprägt von Höhen und Tiefen, Erfolgen und Niederlagen.

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BEGEG NU NGEN

SARAH VALENTINA WINKHAUS, RAPHAELA ACKERMANN (SCHWESTER VON THOMAS GOTTSCHALK), HENDRIK HEY, LOLA PALTINGER UND ANNA KRAFT

DIE HEYS IN DER „WELT DER WUNDER“ POSE.

Das Interview Hendrik, du hast in der Branche klein angefangen, und zwar bei einem Berliner Radiosender.

Anfangs hatte das mit journalistischer Arbeit herzlich wenig zu tun.

Das stimmt. Damals gingen die ersten Privatradios auf Sendung. Mein erster Job war Hiwi auf Stundenbasis. Organisation von Werbezeiten, Telefondienst, gelegentlich auch Arbeiten am Schnitt. Später durfte ich den Redakteuren zuarbeiten und in der Nachrichtenredaktion mitmischen. Erst bei Radio SFB, heute rbb, war ich als klassischer Reporter tätig. Mein Studium hat sich immer mehr reduziert. Ich hab mich nicht doof angestellt und war gut gebucht, auch als Fernsehreporter. Als dann die Mauer fiel, bin ich direkt in den Osten gefahren und hab als Freischaffender meine Storys bundesweit angeboten. Da traute sich keiner hin und Leute wie ich fehlten an allen Ecken und Enden. Ich liebe das schnelle Medium Radio, bin aber letztlich beim Fernsehen gelandet, nachdem Sat.1 auf mich zukam.

decken, dass die Ursache ein verheimlichter Unfall war. Eine Folge verschlang schnell mal 300.000 Mark. Für damalige Verhältnisse war das echt viel. Durch den Erfolg der Sendung genossen wir Sonderstatus. Geld spielte keine Rolle. Dinge kosteten, was sie kosten. Eine ganze Horde von an Software-Jungs arbeitete monatelang an Bildern und Computeranimationen, die ich haben wollte. Das war der erste Beleg, dass Privatfernsehen mehr kann, als Tutti Frutti oder Reality-TV. In zwei Jahren haben wir zwölf Folgen produziert.

Einige unserer Leserinnen und Leser erinnern sich vielleicht noch an die Reihe Was geschah wirklich auf Sat.1. Ein großer Erfolg.

Ja. Wir produzierten drei bis vier Filme im Jahr.

Die erste Sendung lief Anfang der 90er um 21.15 Uhr und handelte von einem Schiffsunglück vor Rügen. Die Rederei schob die Schuld dem Kapitän zu. Wir konnten anhand präziser Recherchen auf-

Du hast mit deinen Format-Elementen die Branche geprägt. Kein Wunder, dass RTL dich langfristig verpflichten wollte und dir SK-15 angeboten hat.

Die Redaktion versprach mir hoch und heilig, dieses Crime-Format in eine journalistische Richtung laufen zu lassen. Aufgrund der Nähe zu Reality-Formaten kam das für mich langfristig nicht in Frage. Ich verlängerte daher den Vertrag nicht.

Zwischenzeitlich trimmte Fred Kogel, der neue Programmgeschäftsführer von Sat.1, den Sender aufgrund seiner Herkunft auf Entertainment. Ich sah dort keinen Platz für hochspezialisierte und investigative Sendungen. Außerdem zog Sat.1 nach Berlin, und da wollte ich nicht wieder hin. Ich arbeitete erst mal wieder als „Freier“.

Bis ein Anruf aus München kam.

Der neue Chefredakteur von ProSieben, Gerd Ber-

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HENDRIK HEY MIT FRAU ESTER

HENDRIK HEY IN JÜNGEREN JAHREN

ger, trimmte den Sender auf Infotainment. Unter ihm sind Sendungen wie taff, Welt der Wunder und später auch Galileo entstanden. Er rief mich an und fragte, ob ich Lust hätte auf Dokus und Reportagen. Im Grunde waren wir uns einig, aber er zuckte ein wenig, als er erfuhr, was ich so verdiene.

ProSieben war damals noch ein kleiner Sender im Vergleich zu Sat.1. Wir trennten uns wieder, einigten uns aber schlussendlich dahingehend, als dass ich auch die Moderation für ein entsprechendes Format übernehme. Der Arbeitstitel war Welt der Wunder, eine Adaption des Discovery-Formats World of Wonder. Mir stand ein bunter Haufen von Volontären, Praktikanten und Redakteuren, die keiner haben wollte, zur Verfügung. Heute sind das allesamt absolute Profis. Am 10. März 1996 lief die erste Folge. Sonntag um 19 Uhr! Ein Sendeplatz, den auch keiner haben wollte. Parallel liefen die Lindenstraße, Sport und Notruf mit Hans Meiser.

Und dennoch legten wir einen fulminanten Start hin. Ich glaube fast 17 Prozent Marktanteil. Das war RTL-Niveau. Der Sender verdiente durch die Werbeblöcke ein Haufen Geld. Und so ging die Reise los und wuchs, und wuchs, und wuchs.

ten in die Rosenheimer Straße und sicherten uns für 1,2 Millionen Euro die Marke Welt der Wunder. Man kann sich das heute nicht mehr vorstellen, aber wir, damals zu zweit, bekamen das Geld von einer Dame aus der Abteilung Großkundengeschäft der HypoVereinsbank, die an unser Modell glaubte. Die Welt war schön.

Und dann kams dicke.

ProSieben ging an die Börse und Outsourcing war plötzlich großes Thema. Und man kam auf die Idee, Markenrechte zu verkaufen. Ich sah das als Chance. Man konnte raus und neben WdW auch was anderes machen. Wir zogen mit elf Leu-

Um die Sache zu verkürzen: Ihr seid super erfolgreich gewesen, hattet in Hochphasen 400 Mitarbeiter und die Bank hat mit euch auch gut verdient. Aber dann! Über die Welt der Wunder Holding gründeten wir die H5B5-Media AG, und wollten den Neuen Markt erschließen. Dann platzte der Markt und spülte alles was noch da war das Klo runter. Wir hingen zum Beispiel an der Kirch-Gruppe, einem für uns großen Auftraggeber, die bekanntlich insolvent wurde. Wir mussten vernünftig sanieren, was uns auch gelungen ist. Der letzte Schritt war jedoch die Insolvenz, wenn auch unverschuldet.

Wir haben mit der H5B5 den Stecker gezogen, weil uns immer mehr Auftraggeber wegbrachen. Übrig blieb die Welt der Wunder GmbH. Die entwickelte sich wieder gut, bis die ProSiebenSat.1-Gruppe an einen Amerikaner mit CowboyMentalität verkauft wurde. Es nervte ihn, dass die Marke Welt der Wunder nicht dem Sender gehörte. Die Sendung war nach wie vor das erfolgreichste Format auf ProSieben. Er wollte den Markenkaufvertrag anfechten, verlor aber vor

BEGEG NU NGEN Gericht. Ende 2004 lief das Format aus und wir suchten uns einen neuen TV-Sender.

Mit RTL II bist du dir einig geworden. Dein Partner war zu dem Zeitpunkt schon raus. Die Strahlkraft auf den Sender war gut, aber die Budgetkürzungen machten auch vor WdW nicht Halt. Die Idee eines eigenen Senders wurde immer konkreter.

Mit gekürzten Mitteln kannst du die Qualität nicht halten. 2011 teilte ich meiner Crew mit, dass wir ein Sender werden wollen. Der Prozess begann. 2013 wurde nochmal das Budget gekürzt und nach Differenzen das Format auf RTL II eingestellt.

Der Weg war nun klar. Aber wie und mit wem durchsetzbar?

Ich fand keine Investoren. Der Axel Springer Verlag war auf Brautschau, kaufte aber dann urplötzlich für 120 Millionen den Nachrichtensender N24.

Die Ambitionen, einen neuen Sender zu gründen, waren hinfällig. Viele Termine und lange Gespräche waren nötig, um einen Satellitenprovider zu finden, der uns entgegenkam. Der Deal war, ein Jahr lang kostenfreie Übertragung. Nur so

konnten wir auf Sendung gehen. Ende 2013 war Startschuss. Ein Jahr später kam Kabel dazu. Man braucht Verbreitung.

Ihr sendet sieben Tage die Woche 24 Stunden.

Wie ist die Entwicklung? Ihr finanziert euch durch Werbeeinnahmen.

Das erste Jahr mussten wir hart kämpfen. Meine Mitarbeiter sind mittlerweile hochspezialisiert.

2014 hatten wir kaum Umsätze. 2015 waren es immerhin 350.000 Euro, 2016 700.000 Euro bei jährlichen Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Wir können das einigermaßen auffangen durch unser Agenturgeschäft, das nichts mit dem Sender zu tun hat. Trotzdem brauchten wir Wachstumskapital. Letztendlich ist eine Volks & Raiffeisenbank aus Thüringen bei uns eingestiegen. Die Marke hat Potential.

Der Sender ist über Satellit und flächendeckend über Kabel empfangbar. Wie ist die Erreichbarkeit?

Im Moment können uns theoretisch 34 Millionen Haushalte empfangen. Kürzlich kamen über das Kabelnetz Hessen, Baden Württemberg und

FOTOS: DORIS HARTWICH, MICHAEL TINNEFELD

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Nordrhein-Westfalen dazu. 15 Millionen Zuschauer schauen jeden Monat zu Über unseren Youtube Channel erreichen wir noch zusätzlich 10 bis 15 Millionen Menschen monatlich. Die letzten drei Jahre habe ich Stillschweigen verordnet, jetzt gehen wir in die Kommunikation. Das Feedback ist sehr gut.

Wir sind zwar aus Bundesliga-Sicht noch auf dem Bolzplatz, aber jeder weiß, wo WdW herkommt und wo ich die Marke wieder hinbringen will. Werbetreibende haben hohen Einfluss auf unser Tun. Ein paar Worte zu den Programminhalten.

Wir senden viel aus dem Bestand aus 20 Jahren Welt der Wunder. Wir erweitern aber die Beiträge mit Material, das wir damals weglassen mussten. Bisher haben wir jedoch zusätzlich 16 Formate neu produziert. Raphaela Ackermann zum Beispiel (Anm. d. Red.: Schwester von Thomas Gottschalk) moderiert eine Talksendung. Wir sind stolz auf unsere Mannschaft.

Du hältst 70 Prozent der GmbH, bist also gleichermaßen Geschäftsführer und Hauptgesellschafter. Und doch kann man sagen, der Sender ist in gewisser Weise auch ein – in großen An-

führungszeichen - „Familienunternehmen“.

Nun ja, meine Frau Esther ist im Bereich Kundendirektgeschäft tätig, meine 21-jährige Tochter aus erster Ehe macht ein Volontariat.

Abschließend wollen wir einen ganz kurzen Abstecher in dein Privatleben machen. Was treibt ein Hendrik Hey in seiner Freizeit?

Mein Beruf ist auch mein Hobby. In den letzten drei Jahren kamen zwei meiner Leidenschaften zu kurz: Sporttauchen und Taekwondo. Ich sollte eigentlich schon vor sechs Jahren meine Dan-Prüfung machen, aber das steht ganz oben auf meiner Liste.

Wir dürfen auch verraten, dass du und deine Frau in freudiger Erwartung seid.

Unsere gemeinsame Tochter ist jetzt vier und bekommt im Januar ein Brüderchen.

Dann dürfen wir von Herzen einem ganz Großen der deutschen TV-Bühne gratulieren. Alles Gute und besten Dank für die Audienz in den heiligen Hallen von Welt der Wunder.

Ich bedanke mich auch und bis bald!

Goldener Herbst

Kulinarisches aus Südtirol und Osterreich vom 10. – 21.10.2017

2017

am 29.10., 05.11., 12.11. und 19.11.

am 26.11., 03.12., 10.12. und 17.12.

Kolumne

MICHAEL GRAETER

VORHANG AUF FÜR

HERZOG FRANZ

DIE PRACHTVOLLE KÖNIGSLOGE DES „GÄRTNERPLATZ-THEATER“ MIT EHRENGAST HERZOG FRANZ VON BAYERN, DER BEI EINER MONARCHIE KÖNIG WÄRE, MIT FIRST BOY THOMAS GREINWALD, SEIN SEIT JAHRZEHNTEN VERTRAUTER UND PRIVATER PROTOKOLLCHEF

SZENE & KULTUR 33

Grandiose Gala des neuen alten Gärtnerplatztheaters – der Lärmpegel im Foyer ist so hoch, dass der PausenGong nicht gehört wird

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Fotos: Poeple Picture

ach fünf endlos wirkenden Jahren hat Josef E. Köpplinger seinen großen Abend. Vielleicht ist es der größte seines Lebens. Weggeschoben sind abenteuerliche Wanderschaften auf Ausweichplätze und Bauplagen.

Der Intendant des Gärtnerplatztheaters, geboren in Austria und Intendant in Klagenfurt, bevor er 2012 in München antrat, steht lächelnd zwischen den Eingangssäulen seines Hauses.

Er empfängt Kultusminister Ludwig Spaenle und seine Frau Miriam und danach die Kessler-Zwillinge Alice und Ellen, die mit drei baumlangen Travestie-Erscheinungen, perfekt in ein Diven-Dress geworfen, die Treppe heraufschreiten. Filmregisseur Michael Verhoeven kommt ohne seine Frau Senta Berger. „Die ist auf der Buchmesse“, verrät er schnell. Dahinter winkt Ex-Minister Wolfgang Heubisch. Mit österreichischem Charme spult Köpplinger das abendliche „Grüß Gott“ ab. Shakehands, Handkuss, Umarmung, je nach dem. Mit der raffinierten Lichtinstallation auf der gesamten Front-Fassade wirkt das Gärtnerplatztheater wie ein „Vamp“ der ins Rampenlicht geschoben wurde. München hat ein Stück Weltstadt zurückbekommen. Das Groß-Make-up und die perfekte Bespielbarkeit hat eine dreistellige SanierungsMillionen-Summe verschlungen. Das muss für so einen Kunst-Tempel drin sein. Endlich wieder daheim am Gärtnerplatz. An dem mit blassen Mustern gepflasterten Vorplatz ist die Vorfahrt der Limousinen leider nicht so gelungen wie es beim Prinzregententheater praktiziert wird.

So entspannt, wie er als glücklicher Hausherr am Entree des Theaters agiert, ist er nicht und reagiert leicht grantig, als ich mich in der Pause im Foyer zum bevorstehenden Spielplan über ein Stück erkundigen will. Zeigt er nochmals den vor zwei Jahren in der Reithalle aufführten Blockbuster „Bussi - das Musical“? Die Nachfrage zur erfolgreichen und immer ausverkauften MünchenSatire, ein „Kir Royal“ auf der Bühne, war riesig. „Nein, das können wir hier nicht spielen und es ist auch nicht die Zeit jetzt darüber zu sprechen“, sagt Köpplinger plötzlich sehr ernst und fügt hinzu, dass Comedien-Star Thomas Hermanns, von dem das Stück stammt, ihm die Rechte wieder abgekauft hat.

Das Foyer, dessen Wand-Pracht mehr denn je zur Geltung kommt, hat links und rechts zwei Chambre Separees, jeweils mit Lift ausgestattet. Man kann also hier auch elegant französisch verschwinden. Am Gala-Abend, bei dem statt der „Lustigen Witwe“, wie viele glaubten, perfekte Musicalund Operetten-Kostproben dargeboten werden und der Pausen-Gong wegen des hohen Gesprächspegels kaum zu hören ist, sitzt in der linken VIP-Räumlichkeit Herzog Franz von Bayern, der König von Bayern, wenn es noch die Monarchie gäbe. Der oberste Wittelsbacher, wieder blendend aussehend, ist in Begleitung von First Boy Thomas Greinwald, seinem Vertrauten seit Jahrzehnten und auch gelegentlich unautorisiert als geheimer Protokollchef wie beim grandiosen Geburtstagsfest des Herzogs in Schloss Schleißheim. Der Nachfahre von König Ludwig II. und Thomas genießen in der goldumrahmten Königs-

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Kolumne MICHAEL GRAETER

DIE FRONT DES NEUEN ALTEN „GÄRTNERPLATZTHEATER“ IM LICHTERSPIEL BEI DER GALA ZUR WIEDERERÖFFNUNG.

GANZ ANGETAN VOM NEUEN HAUS: POLITIKER DR. THOMAS GOPPEL

loge die besten Plätze des Hauses. Dass es ihnen im neuen alten Glockenbacher Theater-Schloss gut gefällt, beweist, wie lange sie noch dableiben. Anders als Kunstminister Spaenle, der seinen silbernen Dienst-BMW gleich vorfahren lässt, als gerade der letzte Vorhang gefallen ist.

DER STOLZ DES THEATERS: DER PRUNK-VORHANG MIT RAFFINIERTER TECHNIK. DAVOR STEHT POLITIKER SPAENLE.

Gastgeber Köpplinger hat an alles gedacht für die Perfektionierung der Premiere nach der Dornröschen-Abwesenheit des Gärtnerplatztheaters. Zu Beginn lässt der Intendant weiße Tuchtaschentücher an das bunt gemischte Publikum, zwischen hausbacken und krass grell, verteilen.

„BUSSI DAS MUNICAL “ SORGTE FÜR AUSVERKAUFTE VORSTEL -LUNGEN : THOMAS HERMANNS („QUATSCH COMED Y CLUB“) MIT MANN WOLFGANG MACHT

HAUSHERR UND SEIN KULTURPOLITISCHER CHEF: INTENDANT JOSEF E. KÖPPLINGER (R.) MIT KUNST-MINISTER LUDWIG SPAENLE MIT FRAU MIRIAM.

DAS WAR PFLICHT, DABEI ZU SEIN: LANDTAGSPRÄSIDENTIN BARBARA STAMM

DIE ZWEI BELEUCHTETEN FENSTER GEHÖREN ZU DEN ZWEI CHAMBRES SEPAREES LINKS UND RECHTS, DIE BEIDE EINEN LIFT HABEN. IN DER MITTE IST DAS GROSSE FENSTER DES FOYERS FÜR DAS NORMALE VOLK.

SZENE & KULTUR 35

WIEDER MAL IM RAMPENLICHT: FÜHLT SICH WIEDER DIE LEGENDÄREN SHOW-ZWILLIN- DAHOAM: SCHAUSPIELEGE ALICE UND ELLEN KESSLER. RIN JUTTA SPEIDEL

SIE WOLLTEN BEIM OPENING HÖHER HINAUS: STELZEN-WESEN MIT SISSI PERLINGER

In roten Zeilen ist auf den Baumwoll-Tücherln die gedruckte Begründung „Für Ihre Emotionen“ zu lesen. Die kann jetzt jeder für sich auslegen.

Gesichtet: die Intendanten Nikolaus Bachler (Oper), und Matthias Lilienthal (Kammerspiele),

GAST IM FOYER: MODERATOR RALPH MORGENSTERN.

Ex-Intendant Heiko Plapperer (Deutsches Theater), Gasteig-Chef Max Wagner, Entertainern Sissi Perlinger und Serien-Star Jutta Speidel, Abgeordneter Georg Rosenthal mit Frau Hanna und Ex-BR-Programm-Chef und jetzige „Sternstunden“-Chef Thomas Jansing mit Frau.

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MICHAEL GRAETER

GANZ PRIVAT BITTE NICHT WEITERSAGEN VON PORSCHE, LEWANDOWSI, LEMKE, BOLT UND DOC MÜLLER-WOHLFAHRT

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e unauffälliger, desto sicherer kann man heutzutage das Leben genießen. Nicht wie einst Konzern-Chef Friedrich Karl Flick, der mit einem Heer von bewaffneten Leibwächtern durch Münchens Fußgänger zog, hat damals Rudolf Oetker ein derartiges Spektakel vollführt und ist ungeniert in Gabardine-Hose und Pullover zur „Löwengrube“ SELTEN ZU SEHEN: spaziert, um Münchens Sheriff Dr. ManPS-PRIMUS WOLFGANG PORSCHE MIT fred Schreiber privat zu besuchen. Auch SOHN FELIX heute bewegt sich Wolfgang Porsche, der diskrete, gute Geist und einer der größten Automobil-Hersteller (VW, AUDI, PORSCHE) der Welt, als Mr. Unsichtbar, und nur Insider können sich freuen, den PS-Tycoon vor Augen zu haben. Gerne trägt er Tracht und ist liiert mit der schwäbischen Politikerin Claudia Hübner. Der international exzellent vernetzte Industrielle, an dem sämtliche Imperiums-Stürme und Differenzen in der Vettern-Familie wie Regentropfen am Burberry-Mantel abprallten, kommt alle zwei Monate nach München, wo er mal eine elegante Villa in Bogenhausen besaß und seine beiden Söhne Ferdinand und Felix (aus der Ehe mit Susanne Bresser) aufwuchsen. Porsche (fährt natürlich immer die neuesten Porsche-Modelle - zurzeit einen Panamera) ist Österreicher mit Office in Stuttgart. Er lebt die meiste Zeit in Salzburg und im über 600 Jahre alten „Schüttgutes“ in Zell am See. Die Youngsters studieren derzeit in Wien. Porsches Münchner Haus hat inzwischen Top-Manager Martin Winterkorn gekauft.

Foto: footageclips / Shutterstock.com

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F STUDIERTER KICKER: FC BAYERNS ROBERT LEWANDOWSKI

C Bayerns Star-Stürmer Robert Lewandowski gehört nicht zu den Kickern, die nur mit den Wadln denken. Er hat seinen Bachelor gemacht und einen Tag nach der erfolgreichen WM-Qualifikation Polens sein Studium an der Sporthochschule Warschau beendet. Der Torschützenkönig der polnischen National-Elf titelte seine Abschluss-Arbeit „RL9. Der Weg zum Ruhm“. Hier im Bild Lewandowski bei FC Bayern-Sponsor AUDI in Ingolstadt.

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ult-Regisseur Klaus Lemke, einer der wenigen im Filmbusiness, der sich nicht verbiegen ließ, dreht fleißig wie nicht viele junge Filmemacher.

Erstmals hat er in einem Film auch selbst mitgewirkt. Es war nicht ratsam, weil es seinen Mythos anknabbert. Der Adolf-Grimme-Preisträger gehört zum Inventar von Schwabing. Der weißblaue Cowboy ist Parade-Single und ein Formel 1-Liebhaber, was die Schnelligkeit betrifft. Seit Jahrzehnten lebt er in einer Dachgeschoss-Wohnung in der Maxvorstadt, die viele fälschlich für Schwabing halten.

Sein neuer Film: „Unterwäschelügen“. Da kennt er sich aus. Zurzeit beschäftigt ihn das aktuelle Projekt „Making Judith!“.

DREHT UND DREHT UND DREHT: KULT-REGISSEUR KLAUS LEMKE

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DOC BEIM SCHIESSEN: MÜLLER-WOHLFAHRT UND SCHIESSHALLECHEF ALI BRÄU (R.)

us aller Welt fliegen Patienten in München ein, um sich von Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt behandeln zu lassen. Für den schnellsten Mann der Welt, Usain Bolt (9,58 auf 100 Meter) ist der Top-Mediziner sein geheimer Leibarzt, dem er voller Dankbarkeit seine Goldmedaille widmete. Zur Wiesn 2017 besuchte er Müller-Wohlfahrt und demonstrierte spaßhalber nachts auf dem Parkplatz der „P1“-Disko vor kleinem Freundeskreis, wie er als Früh-Rentner immer noch spurten kann. Den zeitlos jugendlich wirkenden Doc sieht man kaum in der Öffentlichkeit. Nur einmal tauchte er mit seinen Praxis-Mitarbeitern auf dem Oktoberfest auf und bewies am Prominenten-Schießstand von Ali Bräu, gleich neben Käfers Wiesn-Schänke, seine Treffsicherheit.

„R

oomers“ ist ein vieldeutiges Wort. Unter dem Namen führen Micky Rosen und Alex Ursenu von der internationalen „Gekko Group“ ihre Designer-Hotels und haben gerade ihre Münchner Dependance gestartet. In einigen Suiten steht eine freistehende Wanne direkt am Doppelbett, damit man nach dem Kuscheln gleich planschen kann. Ein feines Haus in grauer Gegend an der Landsberger Straße. Damit der wenig zum Promenieren geeignete Boulevard mehr Niveau bekommt, haben die neuen Hoteliers gleich ein gehobenes München-Restaurant namens „Servus Heidi“ mit „Augustiner“-Bier vis-a-vis vom „Roomers“ an den Start gebracht, das mit seinen freundlichen Heidis (Girls-Dress mit kessen Hosenträgern) erfolgreich wurde. Zum Opening des neuen Hotels, das den Krieg der Sterne im 84.000-Betten-München entspannt auf sich nimmt, ist neben Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach mit Freundin Marion Popp und Serien-Star Erol Sander das derzeitige Schlagzeilen-Opfer Boris Becker mit Frau Lilly schmerzfrei erschienen. Seit einem Monat floriert direkt im „Roomers“ der Top-Japaner „Izakaya“. Erste Gäste: Wein-Experte Hardy Rodenstock mit seiner Frau, Schauspielerin Helga Lehner (war früher mal das „Schwabinchen“), der schon vor Jahren Opernstar Andrea Bocelli für ein Fest verpflichtete, als der Künstler noch nicht bekannt war.

BEIM ROOMERS“-OPENING: WEIN-EXPERTE RODENSTOCK MIT FRAU HELGA

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MICHAEL GRAETER

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I ÄHNELT DEM „QUEEN“-FRONTMAN FREDDIE MERCURY: „NUDIE“-CHEF ALI BAKIR

st Freddie Mercury etwa ins Glockenbachviertel zurückgekehrt, wo er zwei Jahre seiner intensivsten Lust-Zeit verbrachte, ehe er im November 1991 in London verstarb? Eine Art „Inkarnation“ des Sängers stand in schwarzen Jeans mit weißem, ärmellosem T-Shirt in einem Eingangsbogen in der Müllerstrasse, den Kopf gesenkt, flink über ein Handy wischend. Es war keine Geisterstunde oder eine Erscheinung. Es war der Schweizer Ali Fakir, der Freddie frappierend ähnelt und Geschäftsführer des angesagten „Nudie Jeans-Shops“ ist, der gerade einjähriges Bestehen feierte, und mit Erotik nur im weitesten Sinne was zu tun hat. Die blauen Hosen stammen aus Schweden, sitzen besser als jede „Levis“ und sind aus Selvage-Denim gefertigt, das man an der weißen Webkante erkennen kann. Als Designerin Maria Erikson bei „Lee“ ausstieg und in Kopenhagen feststellte, dass sie allein an einem Tag 1000 Stück ihrer „eigenen“ Jeans verkaufen konnte, startete sie mit Lebensgefährte Joakim Levin das „Nudie“-Imperium. Neben Berlin ist der Münchner Shop die zweite Dependance des schwedischen Unternehmens. Die „Nordlichter“ zeigen wieder einmal mehr, welch kreatives Volk sie sind. Beispiele sind „Ikea“, „Volvo“, Schweden-Stahl und die importierten ARD-Krimis, die unsere Heimat-Tatorte in den Schatten stellen. Fast die komplette Gärtnerplatz-Szene erschien zum Feiern in dem Laden mit eisernen Mini-Eiffelturm-Säulen. Zwei DJ‘s, Sam und Chelo, der auch Schlagzeuger ist, brachten die Gäste außer Rand und Band.

G „LODEN FREY“ IST EINZIG: RALPH NAGEL MIT FRAU SABINA U. MARKUS HÖHN (L.)

entleman Ralph-Maria Nagel und seine strahlende First Lady Sabina, deren unmerklich restauriertes, lichtdurchflutetes Mode-Palais „Loden Frey“ sämtliche Original-Marken unter einem Dach hat, feierten standesgemäß im Max-Josef-Saal der Münchner Residenz das 175-jährige Jubiläum ihres Tracht-Imperiums. Das Haus im Herzen der weißblauen City leuchtet seit Jahrzehnten als modischer Saphir in der grauen Schwemme von Wald- und- Wiesen-Trachten-Händlern, vor allem zur Wiesn-Zeit, wo sich einer der Mitbewerber dreist das Prädikat „Original“ aneignete, dessen Ware aber höchstens die Auszeichnung „Kopie“ verdient. Den Premium-Status von „Loden Frey“, gemanagt von Markus Höhn, zeigt auch die A-Liste der Gäste, allen voran Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der einen vortrefflichen Tischplatz neben Prinzessin Ursula von Bayern einnahm. Dabei: das „All About Eve“-Designer-Duo Johnny Talbot und Adrian Runhof (weltweit ein Begriff, aber in München wie der Prophet im eigenen Lande behandelt), Florian und Sunny Randlkofer („Dallmayr“Delikatessen), Modehersteller Willy Bogner, die Trachten-Oberliga Markus und Hannes Meindl, der umstrittene Industrie-Manager Wolfgang Reitzle mit Frau Nina Ruge, Eva O’Neill (Schwiegermutter von Schweden-Prinzessin Madeleine), Energie-Unternehmer Christian Auer („Auer Group“) mit Frau Julia, Schlossherrin Stephanie von Pfuel, Hotel-Besitzerin Innegrit Volkhardt, Italiens Edeltuchmacher Gilde Zegna („Ermenegildo Zegna“) und Solar-Senator Gustl Schuster.

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MICHAEL GRAETER

NUR DAS PARADIES KANN SCHÖNER SEIN

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Ein paar handverlesene Lebensgenießer haben sich eine himmlische Wohnkultur zugelegt. Star-Torwart Manuela Neuer lebt auf einem „bewegten“ Berg und der Pharma-Industrielle Willi Beier schaut aus seinem Wolken-Appartement auf München herab

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Schöner Wohnen ist ein vorgezogenes Paradies auf Erden, auch in einigen Gegenden von München, der Weltstadt mit Herz und Nerz sowie im weißblauen Umfeld, See-Anbindung inklusive. Vermehrtes Taschengeld ist nötig und jeder sollte seine Träume so ausschweifend ausleben wie er kann, weil niemand was mitnehmen kann, wenn die Engel (oder der Teufel) rufen. Manche können nichts mit ihren hochschwangeren Sparschweinen anfangen, andere dagegen sehr.

Pharma-Pharao Willi Beier, zu dessen Hofstaat Boris Becker zählte, schätzt großzügige Immobilien. Im Glockenbach-Viertel zum Beispiel wohnt er am höchsten im Tower „7“. Es handelt sich um die zwei obersten Etagen, die er dem umstrittenen Industrie-Manager Wolfgang Reitzle in letzter Minute wegschnappte. Der „Linde“-Mann wollte das doppelgeschossige Dach-Appartement für 18 Millionen Euro kaufen, doch Beier legte etwas drauf, was die Stuttgarter Bank freute, und schon war er der Besitzer.

Es ist nicht das einzige exklusive Wohnreich des Industriellen, der seinem smarten Sohn Michael (verbandelt mit Schweinsteigers Ex Sarah Brandner) beispielsweise das „Tiroler Nussöl“ in die Hand gab. In Kitzbühel baute Willi sich ein Schloß, so imposant, dass inzwischen der halbe Nobelort bereits im Schatten liegt.

Doch zurück nach München. Im „7“er-Wohnturm, der früher ein Heizkraftwerk war, leben auch noch andere lebenslustige Zeitgenossen. So haben sich die fleißigen Hotel-Chefs Dietmar Holzapfel und Sepp Sattler („Deutsche Eiche“) eine new-yorkische Himmelsbleibe geleistet und kürzlich Top-Modeschöpfer Jean-Paul Gaultier dort übernachten lassen.

Im leider zu kurz gewordenen „Hochhaus“ hat sich auch der konservative Sandalen-Hersteller Alexander Birkenstock, dessen Produkte in Amerika riesig laufen wie eigenartigerweise auch „Jägermeister“, ein großes Appartement zugelegt mit einer Tiefgaragen-Etage, wo rund 30 wertvolle Oldtimer parken. Nur teuerste

PRIVAT-VILLA VON ALEXANDER BIRKENSTOCK DIREKT AM WASSER IN TEGERNSEE

MÜNCHENS EXKLUSIVSTER WOHNTURM „7“ IM ANGESAGTEN GLOCKENBACHVIERTEL.

DAS SEEHOTEL „BASTENHAUS“ AM TEGERNSEE, DAS DIE STADT FÜR NEUE BESUCHER GEMIETET HAT UND SEIT MONATEN LEER STEHT

APPARTEMENT-BESITZER IM MINI-WOLKENKRATZER: DIETMAR HOLZAPFEL UND PARTNER SEPP SATTLER LIEBEN DIE ZWEIETAGIGE HIMMELSWOHNUNG. RECHTS: PHARMA-UNTERNEHMER WILLI BEIER

DER INNENBEREICH DES SEEHOTELS

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DIE RÜCKANSICHT DER TRAUMVILLA VON STAR-KICKER MANUEL NEUER

Mobile wie Ferrari und Mercedes-Flügeltürler en masse. Alle sind zugelassen und damit die Batterie nicht krankt, hängen die PS-Unikate an eigenen Elektrokabeln. Um die Ecke seiner Münchner Adresse floriert am Reichenbachplatz ein „Birkenstock“-Geschäft mit den klassischen Sandalen, neuerdings auch etwas modischer und farbiger.

An Tegernsee, direkt am Wasser, hat sich Alexander Birkenstock fürs komfortable Weekend eine Villa zugelegt, die früher Schickedanz gehörte. Im Sommer bekam er prominenten Besuch. Es war Star-Torhüter Manuel Neuer, der sich eine Villa am Hang oberhalb von Tegernsee errichten ließ. Die Bauarbeiten gestalteten sich sehr kompliziert, weil das Berggelände, auf dem sein dreistöckiges Adlernest thront, aus Fels und drei Meter bewegtem Humus besteht.

Spezialisten haben den Bau auf diesem Grund massiv mit Stahl und Beton gesichert und sind zehn Meter tief gegangen. Ohne den „Tresor“ im Untergrund könnte der Hang-Boden gefährlich ins Rutschen kommen und eine „Talfahrt“ wäre nicht ausgeschlossen. Zur Stabilisierung der 10-Millionen-Euro-Villa dient im unteren Teil eine Tiefgarage mit steiler Auffahrtsröhre für acht Autos und eine Indoor-Schwimmhalle, bei der man den Bauch nicht einziehen braucht. Auf dem stabilen Pool-Komplex steht praktisch das Neuer-Haus rüttelfest, fertig und eingeweiht.

In der nächsten Nachbarschaft von Alexander Birkenstock wohnen Ketten-Bäcker Hans Kistenpfennig (kleiner, in einer 2-Millionen-Euro-Wohnung) und Bayerns berühmtester Maiba-

DIE FRONTSEITE DES MANUEL-NEUER-HAUSES AM BERG OBERHALB VON TEGERNSEE

DIE EINFAHRT DER PRIVATEN TIEFGARAGE FÜR ACHT AUTOS

umräuber Heinz Jahnel, ein erprobter Zahnarzt, dem man seine acht Jahrzehnte nicht ansieht.

Der Grund ist teuer. Für einen solchen am Wasser, sofern man ihn kriegt, muss man pro Quadratmeter mit 6000 Euro rechnen, für den bebauten Quadratmeter darf man in dieser Idylle 16.000 Euro hinblättern. Neben Birkenstocks See-Dorado liegt das 30-Zimmer-Hotel „Bastenhaus“, das seit eineinhalb Jahren leer vor sich hinwartet für neue Aufgaben. Ein Domizil für schönes Wohnen, wie es besser nicht geht.

Der Tegernseer Bürgermeister hat die excellent gelegene Herberge für neue Besucher vorgesehen. Das löste einen Sturm in der Bevölkerung aus. Man forderte, doch die einheimischen Rentner aus ihren Tegernsee-Unterkünften umzusiedeln und im Austausch dort die neuen Nachbarn unterzubringen. Im Moment stehen Restaurierungmaßnahmen an. Der schöne Hotel-Pool wurde eigenartigerweise bereits zugeschüttet, eine Schmälerung des Aufenthalts im „Bastenhaus am See“, neben dem die berühmte See-Sauna floriert. Der Ausblick auf die hölzerne Wellness-Oase ist nicht unspannend. Die Nackerten gehen zum Abkühlen in den frischen See. Für den Tegernsee, den schon längst Fußball-Asterix Philipp Lahm, Großverleger und Tierfutter-Industrieller Prof. Hubert Burda, „Mr. FC Bayern“ Uli Hoeneß, Feinkost-Primus Michael Käfer, Serien-Held Fritz Wepper und Lager-Lord Viktor Erdmann schätzen, interessiert sich allerdings der smarte Baulöwe Hubert Haupt wenig. Der junge Unternehmer, der in Sendling mit einem 500-Millionen-Bauvorha-

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ben einen ganzen Stadtteil (früher Siemens) aus dem Boden stampfte, gönnte sich im Münchner Herzogpark das Schönste und Aufwendigste, was man als Lifestyle Super-de Luxe haben kann. Auf dem Grund einer früheren Gärtnerei steht jetzt sein Hollywood-Paradies für 45 Millionen Dollar, in dessen schneeweißer Tiefgroßgarage mit Werkstatt, ganz in weiß wie eine Intensiv-Station, seine „Spielsachen“ parken. Als eingefleischter Rennfahrer besitzt er die exklusivsten Sportwagen, die nebeneinander aufgereiht, von einer holzgetäfelten Herren-Bar aus bestaunt werden können.

Haupts Super-Villa dürfte Deutschlands teuerstes Privathaus sein.

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PR-Lady Uschi Ackermann mit Sir Henry

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Cosy Wellness im Landhotel HOHENFELS in Tirol

Das landschaftlich reizvoll gelegene Landhotel Hohenfels im Tannheimer Tal (Tirol) verfügt über 35 Zimmer. Ein beheizter Außenpool, Ruheraum, Beauty-Raum sowie eine Außensauna laden zum Entspannen ein. Der Blick aus dem stilvollen Ruheraum ist ein Traum: Umgeben von Interieur aus regionalem Nuss- und Eichenholz liegt man auf einem Wasserbett und blickt durch raumhohe Fenster nach Süden auf das Tannheimer Bergmassiv in das Tal Richtung Vilsalpsee.

Gastgeber Wolfgang Radi: „Wellnessbetriebe bieten oft große Nassbereiche an. Wir legen dagegen Wert auf viel Platz für Ruhe und Erholung zum „Entschleunigen“. Antistress-Massagen kann man bei uns im Landhotel Hohenfels ebenso genießen, wie ein entspannendes Beautyprogramm

nach der Naturkosmetiklinie Pharmos.“ Das Hotel ist auch bekannt als Edelstein der Spitzengastronomie. Die Auszeichnungsserie mit zwei Gault-Millau-Hauben, sowie die sehr persönliche Betreuung durch die Gastgeber Monika und Wolfgang Radi unterstreichen seit Jahren die herausragende Stellung des Landhotels. Die kulinarischen Kompositionen des Hauses bieten einen Streifzug durch die österreichische Küche mit besten Produkten aus der heimischen Landwirtschaft. www.hohenfels.at Hotel Hohenfels Kreuzgasse 8 A-6675 Tannheim / Tirol +43 (0)5675-6286 info@hohenfels.at

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Beinahe-Busenblitzer – aber das StÜffchen sitzt

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(Schon) wieder wandelte sich die Alte Kongresshalle München in eine Auffangstation für Mediengeile, medial Vergessene und Z-Promis. Das vermeintliche Highlight des Abends, eine Modenschau mit Trends aus aller Welt, gerät glatt in den Hintergrund bei all den bunten Paradiesvögeln, die an diesem Abend aufkreuzen. Man hatte sich mehr Berühmtheiten erhofft, aber gut – wenn man schon mal da ist. Im späten Frühjahr bekam man immerhin noch eine Claudia Effenberg vor die Linse. Diesmal waren Florian Wess, Emil Kusmirek und Ludwig Lehner die prominentesten Köpfe. Bitte wer? Wir mussten auch nachfragen. In vorletzter Reihe, noch bevor die Modenschau mit einer halben Stunde Verspätung begonnen hatte, fiel eine junge Dame auf, die in der letzten Staffel von DSDS recht weit kam. Sie, die Augsburgerin, durfte am Strand von Dubai vor Dieter Bohlen singen. Das reicht heutzutage locker für den Status „prominent“ aus. Prompt verließ Lucia Dragone den Saal, als hätte sie was verloren oder müsste dringend aufs Klo. Wir konnten es nicht herausfinden. Die Secret Fashion Show (Vol. 8) ist eine schräge aber durchaus unterhaltsame Veranstaltung. „Red Carpet (engl. f. Roter Teppich) für Lieschen Müller“, witzelte ein Münchner Journalist.

Autor: Gustl Vogl

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7 8 1.) Mingas Stadtschreiber W. A. Riegerhof und Stylistin Victoria Peckmann (stammt aus Sankt Petersburg) 2.) So einen Gesichtsausdruck wünscht man(n) sich nicht von seiner Braut 3.) Tänzer und Supertalent-Teilnehmer Emil Kusmirek (li.) und Veranstalter Markus Mensch (re.)

4.) Klein, aber oho!

5.) Fashion, Baby! Schräge Kreaturen „verschönern“ die Veranstaltung 6.) Model Florian Wess (Platz 3 Staffel 11 von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!) kam in Begleitung 7.) Körperkult: Nahaufnahme von Florian Wess‘ Tattoos auf dessen rechtem Unterarm 8.) Ryan Gosling-Double Ludwig Lehner (legte im Auftrag von Joko und Klaas das Goldene-Kamera-Team rein)

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SCHORSCH DINGLER MIT THOMAS GOTTSCHALK

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ECHTE

TYPEN

Autor: Gustl Vogl

Schorsch Dingler Den Stoiber darf er Edmund nennen. Mr. „Mendocino“ Michael Holm zählt zum engeren Freundeskreis. Einst, in der Kantine des Bayerischen Rundfunks, schwatzte er mit Thomas Gottschalk und Fritz Egner, damals schon Helden ihrer Zeit, über die Möglichkeiten des Privaten Hörfunks – das dürfte Ende der 70er, Anfang der 80er gewesen sein. Und irgendwann stellte das Leben seine Weichen.

Seit 1994 ist der Dingler Schorsch, ursprünglich aus Prien am Chiemsee, Boss des Münchner Radiosenders Gong 96.3, bei dem Michael „Bully“ Herbig und Rick Kavanian laufen lernten.

Wenn es mal pressiert, findet man an einem wuseligen Mittwochvormittag Mitten in der Bayernmetropole München natürlich keinen Parkplatz auf die Schnelle. Fast eine halbe Stunde und drei Fahrten um den Block hat es gebraucht, bis der Dienstwagen ordnungsgemäß ohne Abschleppgefahr geparkt war. Knapp zehn Minuten Fußmarsch und ein Stau auf der A9 in den Knochen

– fünf Minuten später als vereinbart sitzt unser Einmannteam im Chefbüro des Radiosenders Gong. Die gute Fee des Hauses serviert Kaffee … und Dingler, der kommt auch ein paar Minuten zu spät. Man versteht und duzt sich. Eine Woche zuvor hat man sich auf der Gong-Party im Weinzelt auf der Wiesn getroffen und diesen Termin ins Auge gefasst.

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1.) ECKART WITZIGMANN, 2.) BULLY HERBIG, RICK KAVANIAN, CHRISTIAN TRAMITZ, 3.) DALLAS-STAR „J.R. EWING“ LARRY HAGMAN (†) 4.) UDO JÜRGENS (†) UND SOHN JOHN JÜRGENS 5.) DAVID HASSELHOFF, 6.) SCHORSCH AM MIKRO

Was soll man nun über diesen Mann schreiben?

Erinnern Sie sich an Flitterabend mit Michael Schanze? Ab Ende der 80er gehörte die Samstagabendshow, in der frisch verheiratete Paare um eine Hochzeitsreise spielten, zu den Quotenhits im deutschen Fernsehen. Die reizende Martina (heute 54), zehn Jahre Assistentin des Showmasters, ist die Frau an Dinglers Seite. Seit 1996 verheiratet, zuvor bei einem „Flitterabend“ in Duisburg kennengelernt. Georg Dingler war eingeladen und saß quasi als VIP-Gast im Publikum.

Aber warum? Der Reihe nach.

Der kleine Schorschi wird im idyllischen Luftkurort Prien am „Bayerischen Meer“ geboren, umgeben von malerischer Voralpenlandkulisse. Weder die Eltern noch die Großeltern hatten im Showbiz zu tun. Musik und Radio faszinierten schon immer.

In der Jugend spielte er in zwei Bands. So recht wusste der Georg aber nicht, was er mal werden will. Er wusste freilich ganz genau, was er nicht werden will. In der Schule gab es zwar Mädchen,

ansonsten machte diese Bildungseinrichtung – in den Augen eines jungen Burschen – so gar keinen Sinn. Wenn schon was lernen, dann auf dem Bolzplatz. Später bringt ihn ein Fußballspezi auf eine Idee, die sein Leben verändern soll. „Schorsch, du gehörst eigentlich in die Werbung!“. Das damalige Gspusi hatte an einer Sprachenschule in München studiert. Die Großstadt reizte, Dingler sah sich Werbeagenturen an und kriegte einen Job am Marienplatz. „Raus aus Prien, rein in die Werbung“, erinnert er sich. Nach erfolgreichen Ausbildungen zum Werbekauf- und Werbefachmann ruft 1974 der Bayerische Rundfunk.

Das Entree in die wundersame Welt des Showgeschäfts Elf lange Jahre war Georg Dingler beim mächtigen Öffentlich Rechtlichen für Vermarktung und Kommunikation zuständig. Anfangs für Bayern 3, später für den ganzen Apparat. Im Grunde ging es darum, den BR als attraktive Werbeplattform ins Gespräch zu bringen. Eine Farce, wie Ding-

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7.) PETER MAFFAY, 8.) ALFONS SCHUHBECK, 9.) HANSI KRAUS, MICHAEL HOLM, JAN HOFER, 10.) FAMILIE DINGLER, 11.) STEVEN TYLER (AEROSMITH), 12.) REINHOLD MESSNER

ler schmunzelnd betont: „Die Werbeblöcke waren eh immer ausgebucht. Wir bemühten uns aber, dass vor allem die Qualität der Werbung besser wird. Alles in allem eine sehr entspannte Zeit.“ Da traf man in der Kantine zum Mittagessen Leute wie Gottschalk und Egner, mit denen Dingler fast täglich über Möglichkeiten der Neuen Medien debattierte. In der Fußballmannschaft des Bayerischen Rundfunks kickt er mit Legenden wie Franz Beckenbauer und Christian Neureuther. Zusammen mit Dieter Thomas Heck arbeitet Dingler für die Funkausstellung. Dazu bedarf es eines O-Tons: „Ich werde mal 110 Jahre alt. Ohne Heck würde ich 120 werden. Ich könnte ein Buch schreiben, was in der Zeit alles passiert ist. Abends lud Heck gerne zu einem Umtrunk ein. Sportler, Politiker, Moderatoren, Schlagerstars – sie alle kamen. Seine Frau ging gegen Mitternacht ins Bett, und sagte zu mir: Schorschi, pass mir auf den Dieter auf! Heck vernichtete regelrecht seinen Lieblingskorn Doornkaat. Und wer nicht mittrank, dem war er fast beleidigt.

Ich hatte einen Deal mit der Bedienung, dass sie mir was anderes einschenkt. Das war eine wilde Zeit. Aber egal wie spät es wurde, Heck war immer pünktlich, stets vorbereitet und im Job äußerst diszipliniert. Ich muss ihn mal mit Michael Holm in Spanien besuchen.“ Trotz fesselnder Geschichten und verborgener Erinnerungen: Die Arbeit beim BR sei nicht auslastend gewesen, die Leidenschaft, etwas aufzubauen, wuchs.

Radio Radio Dingler kommt viel rum, knüpft und pflegt Kontakte, nutzt seine angeborene Geselligkeit. Mal hier ein Bierchen, mal da ein Weinderl – ein zwei Stündchen länger als die anderen – gute Gespräche, die auch mal privat sein dürfen… so funktioniert das Geschäft. „Ich weiß aber auch genau, wann ich trinken darf und wann nicht. Mit meinen alten Kumpels aus Prien genieß ich auf der Wiesn meine ein zwei Maß. Wenn ich im Dienst bin, wie auf unserer Gong-Party, trink ich Apfelschorle“, beteuert der 64-jährige Selfmademan. Durch

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GEORG DINGLER MIT AL GORE IN USA (1993-2001 VIZEPRÄSIDENT DER VEREINIGTEN STAATEN)

entsprechende Kontakte, insbesondere zu Michael Schanze, ist er zu Flitterabend in Duisburg eingeladen und lernt backstage seine zukünftige Ehefrau kennen - ausgerechnet bei einer Show für frisch verheiratete. Zufälle, so Dingler, gibt es nicht. Alles sei vorbestimmt. Die berufliche Wende war zu der Zeit längst eingeleitet. Im Herbst 1984 trifft Dingler bei einer Veranstaltung von RTL Radio in Düsseldorf auf eine ihm vertrautet Dame. Und wieder sind es seine Kontakte gewesen, die ihn erst dorthin gebracht hatten; in dem Fall der Draht zu Frank Elstner und Helmut Thoma, später Chef von RTL Television. „Eben diese mir vertraute Person kam im Auftrag von Medienmogul Albrecht Hengstenberg (Anm. d. Red.: Essiggurken-Dynastie Hengstenberg) auf mich zu.

Der hatte von mir gehört, und wollte, dass ich bei dem Beginn der Kabel-Radio-Ära dabei bin. Auf Drängen hab ich einen Termin mit ihm vereinbart, um eigentlich persönlich abzusagen. Aber ich war dann so fasziniert, dass ich am nächsten Tag mit meinem Chef beim BR sprechen und kündigen musste. Der hatte ausgerechnet mich als seinen Nachfolger vorgesehen.“ 1985 steigt Dingler als Marketingleiter bei Radio Gong (damals noch: Radio Gong 2000) ein, übernahm neun Jahre

HIER MIT KEVIN COSTNER

später die Geschäftsführung, und beerbte damit Albrecht Hengstenberg und Helmut Markwort („Fakten, Fakten, Fakten“).

Heute ist Radio Gong 96.3 der Top-Sender in München in der bedeutenden Zielgruppe 14 – 49, vor Bayern 3 und Antenne Bayern. Ein Ritterschlag! Vor ein paar Wochen bekam das Team den Deutschen Radiopreis. Man habe als „gallisches Dorf“ sich gegen die Öffentlich Rechtlichen durchsetzen können. Von Reichweiten und Umsätzen, wie sie der Dingler Schorsch seinen Gesellschaftern vorlegt, können andere Stationen nur träumen. „Wir haben gezeigt, was im Radio möglich ist!“

„Du hast von jedem die Handynummer, gibst sie aber nicht her“ Sein Adressbuch umfasst Tausende von Nummern. Vertrauen ist die Basis jeglicher Zusammenarbeit. Michael „Bully“ Herbig und Rick Kavanian kommen regelmäßig zu Besuch in den Sender.

Hier haben sie sich in den 90ern ausprobieren können. Vielleicht hätte es ohne Radio Gong nie eine Bullyparade gegeben. Comedy-Lady Anke Engelke moderierte bis vor etlichen Jahren einmal die Woche, Kai Böcking war Praktikant und wurde währenddessen im Rahmen eines Castings für die Musik-Sendung Formel Eins entdeckt. So nahm alles seinen Anfang. Schauspieler Rainer Basedow (deutsche Stimme des Zeichentrick-Warzenschweins Pumbaa) moderierte auch schon mehrere Male im Studio. Einer von vielen, die national berühmt sind. Der Sohn von Udo Jürgens, DJ „John Munich“, macht Sonntagabend eine Musiksendung. Innenminister Joachim Hermann hat Georg Dingler zum Ehrenkommissar gekrönt.

Er solle aber nicht glauben, jetzt seine Strafzettel wegschmeißen zu dürfen. Peter Maffay zählt zum Freundeskreis – Dingler ist im Vorstand der Tabaluga Kinderstiftung. In der Öffentlichkeit sieht man den Radio-Chef auch mal bei einem Weißbier mit dem Münchner Oberbürgermeister. Man pflege ein gutes und - im Vergleich zum Vorgänger ­ – gelasseneres Verhältnis. Anlässlich eines runden Geburtstags (60) spielte in der Grünwalder Einkehr die Spider Murphy Gang zu Ehren des Radio-Chefs. Auf der Gästeliste: Ehepaar Stoiber. „Der Edmund und die Karin sind sehr sympathisch und locker“, schwärmt Dingler. Und wenn der Gottschalk höchstpersönlich auf den Dingler trifft, gibt es Schmeicheleinheiten: „Georg, du alterst gut. Und wenn du mal wieder in Kalifornien bist, besuchst du uns.“ Gute Freunde kann niemand trennen.

A bisserl was Privates Dinglers Schwiegervater Rudi Fuchs war Restaurant-Tester für Guide Michelin und hat Münchens Platz(l)hirsch Alfons Schuhbeck vor 35 Jahren in Waging seinen ersten Stern verpasst. Dingler bekam die Geschichte von Schuhbeck erzählt, als er seine Frau noch gar nicht kannte. Zufälle gibts.

Dingler ist FC Bayern-Fan und besucht gerne mit Sohn Fabian (18) das Stadion. Der Julius will Sportmanagement studieren und macht derzeit ein Praktikum beim FC Augsburg.

Dingler gönnte sich 15 Jahre lang eine Woche New York im Jahr – ohne Begleitung. Abschalten, Kraft tanken. Kalifornien ist auch eines der liebsten Reiseziele. Und am Ende des Interviews blickt einem unser Echter Typ des Monats tief in die Augen und sagt: „Ich bin nach wie vor der Dingler Schorsch aus Prien.“

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Stadtschreiber W. A. Riegerhof trifft:

Norbert Schmitz

Was haben Graf Törring, Bayern-Kini Max II., Architekt Leo von Klenze und der Doyen des Münchner Nachtlebens, Norbert Schmitz, gemeinsam? – Sie liebten und lieben ihr einzigartiges Palais in der Maximiliansstraße, Ecke Hofgraben. Die Arcadenfront der ehemaligen Residenzpost wirkt wie ein Bühnenbild der gegenüber liegenden Staatsoper. Zwischen Stilepochen, von der Neogotik zur Renaissance, verweilen Flaneure und Lebenslustige.

Unter diesen Arcaden, in Deutschlands teuerster Edelmeile, trifft sich Stadtschreiber W.A. Riegerhof mit Norbert Schmitz, Eventveranstalter, Door-

man-Legende und seit Sommer Gastgeber einer zauberhaften Loggia namens „Kuffler Suite“. Es ist die Oper neben der Oper, im Klang der Weingläser genießt man die Arie des feudalen Nichtstuns, hier ist Zeitverschwendung Lebenselixier.

Das „Du“ klingt hier inniger, es riecht nach Wohnzimmeratmosphäre mit königlichem Ambiente.

Norbert, ums Eck am Hofgraben war einst die Hofmünzerei; ein unbezahlbares Fleckerl, wie mir scheint. Hier überkommt einem doch das Gefühl, als wäre die ganze Welt Bühne, der Alltag nur eine Randnotiz?

AUF EINEN ESPRESSO 59

Du hast Recht, gerade hier IST die ganze Welt Bühne, – ich liebe diesen Platz. Dabei habe ich ihn früher kaum gewürdigt; da gingen wir eher gegenüber ins Spatenhaus.

Heutzutage generierst du Leute über Lage und Preis. Der Spruch „Nur für Stammgäste“ kommt aus den 89er, 90er Jahren. Was früher als cool galt, wäre heute nur noch arrogant.

Anscheinend musst du vieles richtig gemacht haben? Zum einen als Veranstalter der LUNA Party auf der Dachterrasse im Bayerischen Hof und damit der Vorreiter einer Rooftop-Welle, zum anderen betreibst du als Host, seit diesem Sommer, die „Kuffler Suite“ in der Maximiliansstraße.

Ohne die Familie Kuffler(Roland Kuffler GmbH., mit über 40 Restaurants in Deutschland/Anm. d. Red.), bzw. der Chefin vom Hotel Bayerischen Hof, Innegrit Volkhardt, wäre dies alles nicht möglich gewesen! Sie stehen hinter mir, hinter meinen Ideen und Vorstellungen. Zudem mag ich ganz einfach Menschen!

Als Gastgeber möchte ich, dass sich jeder einzelne Gast wahr genommen fühlt. Die eigentliche Arbeit sieht man ja nicht, die beginnt vorher. Ich kümmere ich mich um die Details, die Feinheiten, damit man sich abends wohlfühlt. Da widme ich mich dann ganz den Gästen, so verstehe ich meinen Job als Gastgeber; wie es vor mir ein Roger Fritz oder Wolfi Kornemann (Gastro-Legenden von München/ Anm. d. Red.) zelebriert hat.

Lange Jahre lang hast du dem Nachtleben wortwörtlich die Tür geöffnet(manchem auch versagt), jetzt lädst du uns in dein „Wohnzimmer“ ein. Scheinbar kennt dich ganz München, zumindest die, die abends ausgehen. Wie hast du es in all den Jahren geschafft, dass dir keiner ins „Schlafzimmer“ blicken konnte?

Gerade in Minga, wo dir die Medien in die Unterhosen schauen!

Wieso, die waren doch alle schon in meinem Schlafzimmer(schmunzelt). Aber Spaß beiseite, meine Familie, meine Freunde sind außen vor.

Ich brauch auch keinen roten Teppich, muss mein Gesicht keineswegs in der Zeitung sehen.

Zudem trinke ich keinen Alkohol, so kommst du nicht in Gefahr gänzlich out of control zu sein, wie es in dieser Branche ja öfters vorkommen soll(lacht).

Du hast dir auf Jahrzehnte ein soziales Netzwerk geschaffen (weit bevor es das Social Network mit Smartphone gab), das in München seinesgleichen sucht. Menschen zusammen bringen, worin liegt diese Kunst?

Mein Netzwerk besteht aus Bildern von Gästen, die ich im Laufe der Jahre kennengelernt habe.

Durch Facebook haben viele Gesichter Namen bekommen. Heute ist´s etwas einfacher, früher musste man seine Gäste persönlich anrufen oder anschreiben.Zeitweise ist meine Mischung an Gästen schon brutal: Freaks und High Class People. Manchmal hat der eine kaum zehn Euro dabei, während der andere zehn Häuser in der Innenstadt besitzt; aber genau so muss es sein,– die Mischung macht’s aus!

Der Spruch „Nur für Stammgäste“, längst eingemeißelt in die Schickeria-Seele, gefürchtet von Normalos, geliebt von Freaks, stammt von dir! Wie sehr passt dieser Spruch heute noch zum Münchner Nightlife?

Passt heute gar nicht mehr ins Nachtleben!

Viele trauern den guten alten Schwabinger Zeiten hinterher. Bei dir habe ich die Vermutung, hält sich die Wehmut in Grenzen; du scheinst deiner Zeit immer eine Spur Nachleben voraus?

Ich fand das Gestern schön und find´ das Heute schön, anders halt. Aber alles hat seine Zeit und passt auch nur in seine Zeit. Mir macht es auch nichts aus, wenn meine Ideen(siehe Rooftop etc.) andere nachmachen. Da fühle ich mich nur bestätigt, – dann mach´ ich halt wieder was Neues.

Nach vielen Stationen wie: Henderson(zu Freddie Mercury-Zeiten), drei Jahre Londoner Nightlife, Gründungsmitglied P1, über 25 Jahre Blub Club, Paradiso Tanzbar, LUNARooftop, nun also „Kuffler Suite“, du scheinst angekommen zu sein. Oder geht die Reise des Norbert Schmitz doch noch weiter in Münchens Nachtleben?

Die Reise geht immer weiter. Es ist gerade in meiner Branche von vielen Faktoren abhängig, morgen kann es schon woanders hingehen, so what. Obwohl ich mich im Moment gerade so unwahrscheinlich wohlfühle, heimelig, irgendwie angekommen.

Habe die Ehre,

Öfter mal auf die Hebebühne.

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