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Rat aus der Apotheke

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Tipps und Tricks

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Fragen über Fragen in Ihrer Apotheke

Sie haben sich bestimmt auch schon gefragt, weshalb Ihnen das Apothekenteam so viele Fragen stellt, wenn Sie ein Rezept einlösen oder ein gesundheitliches Anliegen haben. Nachfolgend ein paar Antworten zum besseren Verständnis.

Sie sind mit einem Medikament vertraut und trotzdem stellt Ihnen Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker viele Fragen? Dies stösst oft auf Unverständnis. Doch viele wissen nicht, dass diese wichtige Aufgabe Pflichtprogramm ist.

Dass dies Teil des Apothekerberufs ist, ist tatsächlich nicht sehr bekannt, und wird auch nicht richtig verstanden. Es handelt sich dabei um die «pharmazeutische Triage», die darin besteht, pharmazeutische Entscheide zum Wohle der Kundinnen und Kunden zu treffen und sie in der adäquaten Nutzung und Anwendung zu unterstützen.

Das Apothekenteam muss über die notwendigen Kompetenzen verfügen, um aufgrund von geschilderten Symptomen eine sinnvolle und rationale Triage vorzunehmen. Fälle, welche in der Apotheke behandelt werden können, müssen von Fällen, welche einem Arzt überwiesen werden müssen, getrennt werden können.

DEN URSPRUNG DER BESCHWERDEN VERSTEHEN So ist das Apothekenteam durch das Einholen der notwendigen Informationen tatsächlich in der Lage, den Gesundheitszustand der Kundin oder des Kunden zu beurteilen und über die notwendige Versorgung oder Behandlung zu entscheiden.

Handelt es sich bei der kranken Person um ein Kind oder eine schwangere Frau, um eine ältere Person oder eine Person mit chronischen Erkrankungen, ist diese klinische Beurteilung umso wichtiger, da das Risiko eines ungünstigen Verlaufs erhöht ist. So kann beispielsweise eine Blasenentzündung bei einer Frau in der Apotheke behandelt werden, eine schwangere Frau oder ein Kind aber sind an den Arzt oder die Ärztin zu überweisen. In manchen Situationen können die Fragen ziemlich intim sein. In einem solchen Fall wird Ihnen Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker vorschlagen, das Gespräch im Beratungszimmer oder an einem diskreten Ort fortzuführen, wo Sie sich in vertraulichem Rahmen äussern können.

FRAGEN, DIE NICHT AUSSER ACHT GELASSEN WERDEN DÜRFEN Um die richtige Entscheidung zu treffen, werden gemäss einem bestimmten Schema Fragen gestellt, um die Ursache des Problems zu erfassen. Dazu gehören Fragen nach der Stelle, an der sich die Symptome befinden, wie stark sie sind, wann sie aufgetreten sind oder welche Faktoren sie verschlimmern oder lindern. Die Person wird auch gefragt, ob sie an anderen Krankheiten leidet oder andere Medikamente einnimmt. Diese Fragen sind von entscheidender Bedeutung und sollten keinesfalls weggelassen werden. Tatsächlich sind gewisse Medikamente bei zugrundeliegenden Krankheiten kontraindiziert. Beispielsweise die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten bei Personen mit Magenbeschwerden. Oder bei Diabetikern sollten Wunden nicht in der Apotheke, sondern von einem Arzt behandelt werden, da die Wundheilung gestört ist.

Manchmal wird die Kundin oder der Kunde bei all diesen Fragen ungeduldig, weil sie oder er nicht kontrolliert werden möchte oder keinen Nutzen darin sieht. In einem solchen Fall genügt es, sich nach dem Grund für die Fragen zu erkundigen. Das Apothekenteam wird Ihnen gerne Auskunft geben.

Sophie Membrez

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