Prolog November 2019 | Wiener Staatsoper

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Ballett-Premiere: Maria Yakovleva, Olga Esina und Nina Poláková in Jewels

Ausblick: Uraufführung Orlando Solistenkonzerte: KS Simon Keenlyside, Ludovic Tézier Barock und Gegenwart – Ariodante, Orest, Die Weiden

GENERALSPONSOREN


Eiserner Vorhang | Martha Jungwirth In diesem Jahr begleitet „Das trojanische Pferd“ von Martha Jungwirth den Besucher der Wiener Staatsoper durch die Opernsaison. Der Blick fällt auf ein großes Pferd in Seitenansicht, das aus schwungvollen und vorwiegend rot- und braun­tönigen Pinselstrichen erschaffen wurde. Im Kontrast zum tonigen Packpapier sticht das leuchtende Rot stark hervor, Farbspritzer und Malspuren sind darauf sichtbar. Die einzelnen Linien konstruieren als Raumgerüst den Tierkörper, wobei die über die Silhouette hinaus schwingenden Pinselstriche die raumgreifende Dynamik des Pferdes potenzieren. Die Farben unterstreichen den machtvollen Auftritt des mit fast trotzig stolzem Kopf präsentierten Pferdes. (Antonia Hoerschelmann) Am 4. Dezember 2019 wird im Auktionshaus im Kinsky das Hauptwerk „Das Trojanische Pferd“ von Martha Jungwirth versteigert, das im Eisernen Vorhang seine Entsprechung findet. Die Hälfte des Verkaufserlöses geht an das Kunstprojekt Eiserner Vorhang. Weiters ist im museum in progress eine limitierte und signierte Lithographie der Künstlerin mit dem Sujet des trojanischen Pferds erhältlich, siehe: www.mip.at/shop.

Bild: Martha Jungwirth, Das trojanische Pferd, 2019 Die Ausstellungsreihe „Eiserner Vorhang“ ist ein Projekt des museum in progress in Kooperation mit der Wiener Staatsoper und der Bundestheater-Holding, 2019 unterstützt vom Auktionshaus im Kinsky und der PRIVAT BANK der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich.

PRIVAT BANK der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich

Support: ART for ART, Barta & Partner, Bildrecht, Johann Kattus Medienpartner: Die Furche, Courtesy: Galerie Krinzinger


Inhalt

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!

November im Blickpunkt

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Über Orlando, eine fiktive musikalische Biografie Ausschnitte aus: Olga Neuwirth, NYC März 2016

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Jewels Die Kollektion des Meisters

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Debüts im November

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Das Verkarpfen geht wieder um Anmerkungen zur zweiten Aufführungsserie der Weiden

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Das Ich muss das Du erkennen Georg Nigl kehrt als Orest zurück an die Staatsoper

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Barocke Opernintrigen Händels Ariodante ist wieder zu erleben

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Ein Chamäleon bei der Weinprobe Ludovic Tézier gestaltet einen Soloabend

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Unglaubliche 75! Agnes Baltsa zum halbrunden Geburtstag

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Tatjana auf der Spur Marina Rebeka erstmals in Eugen Onegin

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Ein Lebensspiegel in 24 Bildern KS Simon Keenlyside interpretiert Schuberts Winterreise

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Das Wiener Staatsballett Halbsolist Tristan Ridel

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Das Staatsopernorchester Primgeiger Wilfried Hedenborg

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Daten und Fakten

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Spielplan

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Kartenverkauf

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Wenige Stücke glänzen und funkeln bereits ihrem Titel nach wie die Jewels von George Balanchine, die am 2. November die erste Ballettpremiere dieser Saison bilden werden. Das Werk begleitet Manuel Legris und sein Ensemble bereits seit unserem gemeinsamen „Dienstantritt“ – am 24. Oktober 2010 stellte das Wiener Staatsballett in seiner allerersten Premiere unter diesem damals noch neuen Namen den zweiten Teil aus diesem Ballett, die Rubies, seinem begeisterten Publikum vor. Wir alle haben noch die in tiefem Rot erstrahlende Atmosphäre vor Augen, welche im Zuge dieses Balletts einen unverwechselbaren Reiz ausübt und sich – wie die Werke Balanchines im Allgemeinen – als einfach unvergessliches Erlebnis in die Erinnerung schreibt. Es ist mir daher eine große Freude, dass die Jewels nunmehr komplett und somit im optischen Gewand der Emeralds, Rubies und Dia­monds auf der Bühne der Wiener Staatsoper zu bewundern sind – als ein im wahrsten Sinne des Wortes „schöner“ Abschluss, eine Art „Krönung“ all der Bemühungen von Manuel Legris um die tänzerische Neoklassik unter seiner Leitung in Wien: denn Jewels sind sie – die Tänzerinnen und Tänzer des Wiener Staatsballetts. Ihr Dominique Meyer


NOVEMBER im Blickpunkt ENSEMBLEMATINEE

AGRANA STUDIOBÜHNE WALFISCHGASSE

BLICKWINKEL ÄRA MEYER

3., 10. November

5., 25. November

10. November

Szilvia Vörös, Ileana Tonca, Rafael Fingerlos und Ryan Speedo Green: Ensemblemitglieder der Wiener Staatsoper, die dem Publikum aus zahlreichen Opernabenden wohlbekannt sind. – in zwei Ensemble­ matineen sind jeweils eine Sängerin und ein Sänger nun im Gustav Mahler-Saal in einer einstündigen Veranstaltung zu erleben. Begleitet werden sie von Luisella Germano bzw. Kristin Okerlund, Repetitorinnen der Wiener Staatsoper, zu hören sind jeweils eine Auswahl an Liedern und Arien.

Das Notenarchiv der Wiener Staatsoper ist eine zentrale Anlaufstelle: Das Aufführungsmaterial aller Opern und Ballette wird dort eingerichtet und bereitgestellt, allfällige Änderungen in kürzester Zeit eingearbeitet. Und dank der berühmten historischen Partituren (etwa von Gustav Mahler) ist das Archiv auch der Schnittpunkt von Vergangenheit und Gegenwart. Mit der Leiterin Katharina Hötzenecker kann das Publikum in der Walfischgasse am 5. November Einblick in die faszinierende Welt zwischen den Notenzeilen erhalten.

Hatte sich Herbert Lippert in den beiden vergangenen Spielzeiten bei der Zusammenführung seiner beiden künstlerischen Professionen Gesang und Malerei auf jeweils einen Komponisten beschränkt, so präsentiert er beim diesjährigen Ausstellungseröffnungskonzert bzw. der Ausstellung selbst ein ganzes Bukett aus unterschiedlichsten Beispielen der Musikgeschichte: die 15 gezeigten groß­ formatigen Ölbilder sind Opern gewidmet, die in den 10 Jahren der Direktion Meyer zur Premiere oder Wiederaufnahme gelangt sind und in denen Lippert große Tenor-Partien zum Besten gegeben hat. Konzert und Ausstellungseröffnung: Gustav Mahler-Saal, 15.00 Uhr; Herbert Lippert (Tenor), Sasha Goloubitskaia (Klavier).

Am 25. November erzählt Michael Güttler in der Dirigentenwerkstatt über seinen Beruf, das Handwerk und sein musikalisches Leben zwischen Dresden und St. Petersburg. Wissenswertes über den Dirigentenberuf aus erster Hand!

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BLICKPUNKT

ADAM FISCHER

WIENER STAATSBALLETT

25., 29., Nov.; 1., 4. Dez.

Nov. 2019 - Jän. 2020

Adam Fischer, dessen Biografie vor wenigen Wochen erschienen ist, steht in dieser Spielzeit mit Werken von Mozart, Beethoven und Wagner am Dirigentenpult der Wiener Staatsoper. Den Anfang macht im November/ Dezember Don Giovanni: Viermal leitet das Staatsopern-Ehrenmitglied Aufführungen dieses Werks, zu hören sind in den Vorstellungen unter anderem Ludovic Tézier, Hanna-Elisabeth Müller, Jinxu Xiahou, Federica Lombardi und Peter Kellner. Darüber hinaus leitet Adam Fischer im März den Ring des Nibelungen und im April/ Mai Beethovens Fidelio.

Mit Jewels von George Balanchine präsentiert die Premiere des Wiener Staatsballetts am 2. No­vember einen Höhepunkt der tänzerischen Neoklassik, der seinem Titel wahrlich gerecht wird. Weitere Vorstellungen sind am 4. und 5. November, am 2., 5., 7., 9. Dezember 2019 sowie am 27. und 29. Jänner 2020 zu sehen.

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Olga Neuwirth

Ausschnitte aus: Olga Neuwirth, NYC März 2016

ÜBER ORLANDO, EINE FIKTIVE MUSIKALISCHE BIOGRAFIE D

ie Kunstform der Oper kann belegen, wie sie es über Jahrhunderte getan hat, dass sie lebendig und kühn sein kann und: beständig. Auch das repräsentiert die Geschichte von Orlando für mich mit dem Gang der Hauptfigur durch die Jahrhunderte, in denen Virginia Woolf die Änderungen der Politik, der Umgangsformen, der gesellschaftlichen Zwänge und der Literatur beschrieb und auch kritisierte. Oper als eine unzeitgemäße zeitgemäße Kunstform, die auf zeitgenössische soziale, philosophische und politische Fragen reagiert, um in einer künstlich-klanglichen Art und Weise auf die Umwelt zu reagieren. In jeder der 19 Szenen wird jede einzelne Situation in die Waagschale der Musik geworfen, dennoch

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soll alles eher sowohl leicht, leuchtend und verstörend sein. Schmerzgeladen, fragil, fremd und schön. Orlando, eine fiktive musikalische Biografie ist vielleicht mein Opus summum. Es ist aus mehreren, unterschiedlichen, klanglich heterogenen Zuständen (u.a. voller gefälschter und echter Zitate durch die Herrlichkeit der Musikgeschichte pflügend) gebaut. Es erzählt aus unzähligen Perspektiven die Geschichte eines rastlosen Freigeists, der sich gegen Stereotypien, gegen menschgemachte Normen, und für Freiheit, Gleichheit und Emanzipation einsetzt. Ich wollte mit Orlando ein Gattung sprengendes Werk komponieren, um damit auf die unverhandelbare Freiheit des Individuums hinzuweisen.


URAUFFÜHRUNG

Wie die Figur Orlando von Virginia Woolf, glaube ich, dass Kunst, in meinem Fall die Musik, nicht nur emotional, ästhetisch und intellektuell die Sinne stimulieren kann, sondern auch Verbindung zu andern Menschen aufbauen kann. Aber man darf nie vergessen, dass eine Oper immer nur als eine klanglich und verbal verfehlbare Wirklichkeit zurückbleibt. Denn Wirklichkeit kann nicht auf die Opernbühne gebracht werden. Das, was mich, beziehungsweise bestimmt auch Virginia Woolf, an Orlando interessiert, ist, dass Kunst ei-

BESETZUNG DER URAUFFÜHRUNG Dirigent: Matthias Pintscher Regie: Polly Graham | Bühne: Roy Spahn Kostüme: Comme des Garçons Licht: Ulrich Schneider | Video: Will Duke Bewegungsregie: Jenny Ogilvie Dramaturgie: Helga Utz Orlando: Kate Lindsey Narrator: Anna Clementi (Guardian) Angel: Eric Jurenas Queen/Purity/Friend of Orlando’s child: Constance Hauman Modesty: Margaret Plummer Sasha/Chastity: Agneta Eichenholz Shelmerdine/Greene: Leigh Melrose Dryden: Marcus Pelz Addison: Lukhanyo Moyake Duke: Wolfgang Bankl Pope: Christian Miedl Orlando’s child: Justin Vivian Bond Doctor1: Wolfram Igor Derntl Doctor2: Hans Peter Kammerer Doctor3: Ayk Martirossian Orlando’s girlfriend: Katie La Folle Tutor: Andreas Patton Russian sailor: Felix Erdmann Servant: Florian Glatt Boat’s captain: Michael Stark Children’s father: Tvrtko Stajcer Officiant: Massimo Rizzo Fiancée: Katharina Billerhart Schlagzeug-Solist: Lucas Niggli

nen freien, großen überraschenden Raum kreieren kann, in dem Fragen gestellt werden können, dass sie eine Falte im Alltagsraum wirft, eine sprudelnde Freiheit des Geistes, die die Basis jeder Demokratie ist. Orlando schreibt zuerst als junger Mann, blumige Naturbeschreibungen und Liebesbriefe. Wie Pessoa einmal meinte: „Alle Liebesbriefe sind lächerlich, ... letztlich jedoch sind nur die Leute, die niemals Liebesbriefe geschrieben haben, lächerlich.“ Als Frau sucht sie hingegen immer mehr ihre eigene Stimme, sie schreibt nach der Metamorphose, der Konvention trotzend, die immer brave, dankbare und immer unterwürfige Frau zu geben, immer stärker an gegen die stillschweigend vorausgesetzten Konventionen, die die Frau über Jahrhunderte in der Gesellschaft zu spielen hatte, beziehungsweise noch immer hat. Sie schreibt an gegen das Diktat einer realistischen, einheitlichen Norm, auch der Norm einer einzigen Identität, also gegen das Einzwängen in die Laufrichtung eines einzigen Geschlechts. Ihre Kunst, das Schreiben, wird zum Medium ihrer Selbstbestimmung. Sie schreibt auch, um sich nicht einschüchtern zu lassen, um an einer nicht-solidarischen Gesellschaft nicht zu zerbrechen, aber auch um das Vorgekaute links liegen und und sich nicht einschüchtern zu lassen durch Populismus und menschenverachtende Ideologien.

Orlando Uraufführung: 8., Dezember 2019 Reprisen: 11., 14., 18., 20. Dezember 2019 Einführungsmatinee: 24. November, 11.00 Kompositionsauftrag der Wiener Staatsoper gefördert durch

Matthias Pintscher

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Maria Yakovleva, Olga Esina und Nina Poláková in Jewels


PREMIERE

George Balanchine

JEWELS Die Kollektion des Meisters

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olgt man den Worten Lincoln Kirsteins (1907 bis 1996) – einem der bedeutendsten „Väter“ des Balletts in den USA, der sowohl an der Gründung der School of American Ballet (1934) wie auch der Ballet Society (1946), dem späteren New York City Ballet maßgeblichen Anteil hatte – so fiel der Startschuss zum Ballett Jewels in Europa, als der Geiger Nathan Milstein den Choreographen George Balanchine (1904 bis 1983) mit dem Juwelier Claude Arpels bekannt machte. Die Gebrüder Arpels, Claude und Pierre, unterhielten neben dem Juwelierberuf eine ebenso rege wie ausgedehnte Reisetätigkeit, die Claude, dem älteren der beiden, alsbald auch die Spitznamen „Diamantenkönig von Bombay“ bzw. „Freund der Maharadschas“ einbrachte. Die eigentliche Inspiration Balanchines erfolgte jedoch erst in den Van Cleef & Arpels’ Fifth Avenue Salons in New York, wo sich der Choreograph von den Kreationen so begeistert zeigte, dass er beschloss, selbigen ein Denkmal in tänzerischer Form zu setzen. Balanchine selbst wies darauf hin, dass das Ballett dabei an sich nichts mit Juwelen zu tun hat, sondern lediglich die Ausführenden wie Juwelen, konkret in deren Farben gekleidet sind. Die einzelnen „Stationen“ des Balletts – Emeralds zu Musik von Gabriel Fauré, Rubies zu Musik von Igor Strawinski und Diamonds zu Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski – markieren vielmehr wichtige Ent-

wicklungslinien und Traditionen des klassischen Balletts sowie gleichzeitig wesentliche Stationen der Lebensreise des Choreographen, die durch die jeweils gewählte Musik geographisch deutlich gemacht werden. So stehen der Smaragd für Frankreich und dessen bedeutende Balletttradition, der Rubin für das Herzblut, mit dem Balanchine selbst sich in den USA für die weitere Entwicklung des Balletts einsetzte und der Diamant für Russland und dessen „glasklare“ Schule des klassischen Tanzes, die dem in St. Petersburg geborenen Globetrotter Balanchine in seinen Jugendtagen das notwendige Rüstzeug für sein Lebenswerk vermittelte und darüber hinaus als künstlerischer Ausgangspunkt diente. Beinahe hätte die Kollektion des Meisters noch eine weitere Preziose umfasst: „I thought of doing sapphire, too – I had Schönberg in mind, but the color of sapphire is so hard to get across on stage“, meinte Balanchine in seiner typisch pointierten Art dazu, um auf die Frage, welchen Inhalt das Stück Rubies denn eigentlich hätte, noch lakonischer zu antworten: „It’s about twenty minutes.“ Weitaus länger als zwanzig Minuten währt die Auseinandersetzung des Wiener Staatsballetts mit den Jewels: Das erste abendfüllende, abstrakte Ballett Balanchines begleitet das Ensemble in Ausschnitten bereits seit Beginn der Amtszeit von Ballett­ direktor Manuel Legris. Zu sehen waren bisher www.wiener-staatsoper.at

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Jewels Emeralds | Rubies | Diamonds Premiere: 2. November 2019 Reprisen: 4., 5. November, 2., 5., 7., 9. Dezember 2019, 27., 29. Jänner 2020


Olga Esina bei den Proben zu Jewels

Rubies (seit der Spielzeit 2010/2011) sowie Diamonds (Pas de deux in der Spielzeit 2017/2018), nunmehr steht das Opus komplett am Spielplan, um damit einen Höhepunkt der tänzerischen Neoklassik in Wien zu repräsentieren. George Balanchine, zu dessen Auszeichnungen auch das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1981) zählt, ist seit 1958 mit zahlreichen Werken auf der Bühne der Wiener Staatsoper vertreten und bildet vor allem in der Direktionszeit von Manuel Legris einen Schwerpunkt des Repertoires. Der Ausnahmechoreograph, dessen Œuvre mehr als 400 Werke umfasst, wurde 1904 geboren und stellte sich bereits während seiner Ausbildung an der Kaiserlichen Theaterschule St. Petersburg 1915 als Tänzer in Petipas Dornröschen am Mariinski-Theater vor. Fünf Jahre später debütierte er mit La Nuit – entstanden für eine Schulaufführung – im choreographischen Fach. Nach diversen Engagements als Tänzer widmete er sich zunehmend der Kreation, ab 1925 u.a. für Diaghilews Ballets Russes. 1932 wirkte er als Ballettmeister und Choreograph der Ballets Russes de Monte-Carlo, um nach nur zwei Jahren seinen Lebensweg in den USA fortzusetzen, wo als sein erstes Ballett auf neuem Boden die legendäre Serenade zu Musik von Tschaikowski entstand. Nach der Gründung der School of American Ballet (zusammen mit Kirstein), der Position des Chefchoreographen des American Ballet (ab 1935) und weiteren Ensemble­ gründungen zusammen mit Kirstein (darunter die Ballet Society) blieb er als Ballettmeister und Chefchoreograph „seinem“ New York City Ballet ab der Mitte der 1940er Jahre bis ins hohe Alter treu. Als er 1983 starb, hatte er – nicht zuletzt dank einer kongenialen Partnerschaft mit Igor Strawinski und einer unnachahmlichen Fähigkeit, Musik in tänzerische Linien zu „übersetzen“ – seinen Ruf als wohl bedeutendster Choreograph des zwanzigsten Jahrhunderts längst gefestigt; eine Position, von deren Strahlkraft man sich nunmehr aufs Neue an der Wiener Staatsoper überzeugen kann. Oliver Peter Graber

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JEWELS Emeralds | Rubies | Diamonds Choreographie: George Balanchine Musik: Gabriel Fauré (Pelléas et Mélisande und Shylock), Igor Strawinski (Capriccio für Klavier und Orchester), Peter Iljitsch Tschaikowski (Symphonie Nr. 3, D-Dur op. 29, ohne den Ersten Satz) Kostüme: Karinska Bühnenbild: Peter Harvey Einrichtung Bühnenbild: John C. Sullivan Licht: Mark Stanley Einrichtung Licht: Christian Kass Wiener Staatsballett Dirigent: Paul Connelly


DEBÜTS

DEBÜTS IM NOVEMBER Danae Kontora wurde in Athen geboren. Sie studierte am Konservatorium ihrer Heimatstadt und vervollkommnete sich in München. 2015/2016 wurde sie Mitglied im Opernstudio in Frankfurt. Sie wurde 2015 von der Zeitschrift Opernwelt als Nachwuchssängerin des Jahres nominiert. Zu ihren Partien zählen u.a. die Titelpartie in Martín y Solers L’arbore di Diana, Olympia, Königin der Nacht, Tigrane (Radamisto), Waldvogel, Blonde, Despina, Servilia. Sie sang u.a. an der Oper Leipzig, Oper Frankfurt, Semperoper, am Gärtnerplatztheater, im Prinzregententheater, an der Komischen Oper. Debüt an der Wiener Staatsoper als Frantzi in Die Weiden am 7. November.

Evgenia Muravea wurde in St. Petersburg geboren und studierte am Rimski-Korsakow-Konservatorium. 2010 wurde sie Ensemblemitglied der St. Petersburger Kammeroper. Am Mariinskij-Theater sang sie u.a. Salome, Lisa, Contessa, Gutrune, die Titelpartie in Lady Macbeth von Mzensk. Auftritte führten sie u.a. an die Komische Oper, zu den Salzburger Festspielen, nach Lyon (Elena/Margherita in Mefistofele), Toulouse (Marietta/Marie in der Toten Stadt), an die Scala (Emma in Chowanschtschina), nach Neapel (Cio-Cio-San) und Palermo (Nedda). Debüt als Tosca am 30. November.

Hanna-Elisabeth Müller gehörte 2012-2016 dem Ensemble der Bayerischen Staatsoper in München an. 2014 sang sie die Zdenka bei den Salzburger Osterfestspielen und in Dresden, 2015 debütierte sie als Rosenkavalier-Sophie in Amsterdam, 2017 als Marzelline an der Met und als Donna Anna an der Scala, 2018 als Ilia in Zürich. Zu den aktuellen Auftritten zählen u.a. Zdenka, Eva, Marzelline und Donna Anna an der Bayerischen Staatsoper, Sandrina (La finta giardiniera) an der Scala, Zdenka am Théâtre des Champs-Elysées, Susanna an der Met, Donna Anna an der Hamburgischen Staatsoper. Debüt als Donna Anna in Don Giovanni am 25. November.

Graeme Jenkins (Dirigent), Maria Nazarova (Kitty) in Die Weiden am 7. November 2019

Federica Lombardi war Mitglied der Accademia Teatro alla Scala und nahm an dem Young Singers Project der Salzburger Festspiele teil. 2019 gibt sie ihr US-Debüt als Donna Elvira an der Met. An der der Scala sang sie u.a. Anna Bolena, Musetta, Elettra; an der Bayerischen Staatsoper Contessa; mit dem Teatro San Carlo gastierte sie in Bangkok als Micaëla. 2020 singt sie an der Deutschen Oper Berlin Desdemona, danach gibt sie an der Scala Fiora in L’amore dei tre rè. Wichtige Hausdebüts folgen 2021: an der Chicago Lyric Opera als Contessa und am Teatro Real in Madrid als Donna Elvira. Sie debütiert am 25. November als Donna Elvira in Don Giovanni an der Wiener Staatsoper.

Peter Kellner (Leporello) in Don Giovanni am 25. November 2019

O P ER N - R O L L EN D EB Ü TS

Hanna-Elisabeth Müller

Christophe Rousset (Dirigent), Stephanie Houtzeel (Ariodante), Max Emanuel Cenčić (Polinesso), Josh Lovell (Lurcanio), Peter Kellner (Il Re di Scozia), Carlos Osuna (Odoardo) in Ariodante am 8. November 2019 Georg Nigl (Orest), Michael Laurenz (Menelaos), Ruxandra Donose (Elektra) in Orest am 14. November 2019 Marina Rebeka (Tatjana), Boris Pinkhasovich (Eugen Onegin) in Eugen Onegin am 21. November 2019

Joseph Calleja (Cavaradossi) in Tosca am 30. November 2019

BALLET T-ROLLENDEBÜTS Liudmila Trayan (Åse) und Madison Young (Anitra) in Peer Gynt am 10. November 2019. Davide Dato (Peer Gynt) und Natascha Mair (Solveig) in Peer Gynt am 16. November 2019.

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DAS VERKARPFEN GEHT WIEDER UM

Anmerkungen zur zweiten Aufführungsserie der Weiden

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ie Feierlichkeiten zum 150-Jahr-Jubiläum der Wiener Staatsoper wurden bereits im Dezember 2018 mit einem großen Auftakt eingeleitet – mit der Uraufführung von Johannes Maria Stauds und Durs Grünbeins Die Weiden. Nun kehrt das überaus vielschichtige Werk bereits ein knappes Jahr später zurück in den Spielplan, um das Publikum erneut Zeuge einer zunächst scheinbar idyllischen, bald aber immer bedrohlicher wirkenden und schließlich in einer vielfachen Katastrophe mündenden Kanufahrt über die Donau werden zu lassen. Eine Flussreise als Handlungsrahmen also – vom Schöpferduo wurden unterschiedlichste literarische Quellen (bis hin zu Horrorgeschichten) verarbeitet beziehungsweise radikal umgedeutet – in dem der nicht genannte, aber für alle als Donau zu erkennende „große, von Geschichte schwere zentraleuropäische Strom“ als die Szenen verbindender, geheimer Protagonist fungiert. Und vor diesem Hintergrund kommt alles zur Sprache: der rechte

Die Weiden, Szenenbild

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Populismus ebenso wie eine von Wohlstand genährte Spießbürgerlichkeit, die heutige oberflächliche und genusssüchtige Jetset-Gesellschaft, schaurige gesellschaftliche Metamorphosen und die dunkle Vergangenheit des Landes bis hin zu den Todesmärschen ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiter von Engerau bis Hainburg im Jahr 1945. Als weibliche Protagonistin steht die junge amerikanische Studentin Lea im Zentrum des Geschehens, die an der Seite des österreichischen Geliebten Peter die Heimat ihrer einst vertriebenen Vorfahren erkunden möchte und schlussendlich auf übernatürliche Weise eine Identitätsfindung erfährt. Nahezu von Anfang an in den Entstehungsprozess stark eingebunden war die Regisseurin der Uraufführungsproduktion, Andrea Moses, die wesentliche ästhetische und theatrale Vor-Entscheidungen mittrug bzw. mitbestimmte. Denn gerade das Thema der Flussreise (die dann auch noch von Visionen und Schreckgesichten begleitet wird) ist für die


OPER

Oper, anders als etwa im Film, eine dramaturgische Großherausforderung, die in zahlreichen freundschaftlichen aber intensiven Streitgesprächen zwischen dem Komponisten, dem Lyriker und der Regisseurin ebenso gelöst werden konnte wie die eine oder andere Frage der Figurenentwicklung. Die abendfüllenden Weiden wurden vom österreichischen Komponisten Staud und dem deutschen Lyriker Grünbein im Bekenntnis zur über 400jährigen Geschichte der Gattung bewusst als Oper apostrophiert und in sechs Bilder gegliedert, denen ein Prolog sowie ein Vorspiel vorangehen und die zusätzlich durch vier kammermusikalische „Passagen“ unterbrochen werden, in denen der Strom in seiner eigenen Klanglichkeit in den Mittelpunkt gestellt wird. Ganz grundsätzlich hat Staud hinsichtlich der Opern-Ingredienzien gewissermaßen ins Volle gegriffen: „Gefordert sind ein mächtiger Orchesterapparat, Bühnenmusik, Chor, Elektronik, ein umgestimmtes MIDI-Klavier und eine Vielzahl an Solisten, inklusive zweier Sprechrollen“, so der Komponist wörtlich. Was die Elektronik betrifft, ging Staud gleich zwei unterschiedliche Wege: Zum einen erfolgen Tonbandzuspielungen über das Bühnenportal, zum anderen werden immer wieder Stimmen bzw. Soloinstrumente im gerade entstehenden Moment (verfremdet) live dem Klang beigemischt.

Gleich beim ersten Hören werden dem Zuhörer Song-artige Abschnitte auffallen, die wie tonale Inseln aus der Partitur herausragen. Hier wollte Staud die gerade zu sehende Umgebung atmosphärisch einfärben – etwa im Prolog einen Hauch USA auf die Bühne zaubern. Aber auch das eine oder andere als Querverweis zu verstehende Wagner-Zitat wird dem Opernliebhaber vertraut vorkommen. Und wer der Musiksprache des Komponisten etwas aufmerksamer folgt, wird merken, wie sehr einzelnen Charakteren bestimmte Instrumentengruppen respektive konkrete Intervallfortschreitungen zugeordnet sind. Vergleichbar den Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts hatte Staud beim Komponieren übrigens die vorgesehene Besetzung bzw.- Alternativbesetzung im Ohr, schrieb also den Interpreten die Rollen schon von vornherein gewissermaßen auf den Leib (oder besser: auf die Stimmbänder), um dann bei der mehrwöchigen Probenarbeit vor der Uraufführung immer vor Ort zu sein und etwaige Modifikationen in Rücksprache mit den Sängerinnen und Sängern anzubringen. Da nun bei der jetzt anstehenden zweiten Aufführungsserie des Werkes der größte Teil der Besetzung jener der Premiere entspricht, wird man auch diesmal gewissermaßen Vorstellungen im Originalklang erleben …

Die Weiden 7., 9., 12. November 2019 Kompositionsauftrag der Wiener Staatsoper gefördert durch

Andreas Lang

A Midsummer Night’s Dream Premiere: 2. Oktober 2019 Reprisen: 5., 9., 13., 17., 21. Oktober 2019 www.wiener-staatsoper.at

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DAS ICH MUSS DAS DU ERKENNEN Georg Nigl

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s gibt innerhalb der Musik- und Opernszene wohl nur sehr wenige Personen, über die stets so euphorisch berichtet wird, wie über Georg Nigl. Ganz gleich, ob man mit den international bedeutendsten Regisseuren, Dirigenten, Musikern, Sängerkollegen über ihn spricht: Nie hört man die leiseste Kritik, immer nur überschwänglichstes Lob. Kein Wunder, schließlich lässt Nigl die zu interpretierenden Werke und Rollen mehr als nur gefährlich nah an sein Innerstes heran, dringt bis ans Mark der jeweiligen Musik vor, kennt nur vollkommene Hingabe in der höchsten Intensität. Ohne Zweifel also: Die vielschichtige, von persönlicher Schuld gequälte, mit sich und der Welt ringende Figur des Orest in Manfred Trojahns gleichnamiger Oper, dieser prometheushafte aus der Gesellschaft Ausgestoßene befindet sich nicht umsonst in Nigls persönlichem Rollenspektrum (schon 2017 hatte er die Partie an der Zürcher Oper in der vierten Neuproduktion des Werkes in der Regie von Hans Neuenfels mit großem Erfolg verkörpert) und das Publikum

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Georg Nigl kehrt als Orest zurück an die Staatsoper der Wiener Staatsoper kann sich glücklich schätzen, nun auch seine Interpretation dieses überaus herausfordernden Charakters kennen lernen zu dürfen. Spannend war aber schon das Gespräch mit Georg Nigl für die aktuelle Ausgabe des Prolog, einige Wochen vor Beginn der Probenzeit, in dem sogleich seine tiefschürfende Auseinandersetzung mit dem Stoff, den antiken Vorlagen und der Trojahn’schen Vertonung offenbar wurde. Als eine der wohl ambitioniertesten und interessantesten Partien, bezeichnet Nigl diesen Orest, als einen persönlichen Weckruf, kommt auf Arno Gruens Der Fremde in uns ebenso zu sprechen, wie auf eine Strafvollzugspraxis in den USA, nach der manche Verurteile für Jahre gänzlich von jedem menschlichen Kontakt weggesperrt werden. Lange hatte Nigl über die Schuldfrage des Orest im Zuge der Erarbeitung der Rolle nachgedacht, lange über die Unausweichlichkeit von Orests Schuld, lange über dessen Verurteilbarkeit, um schließlich zu jener


INTERVIEW

Erkenntnis zu gelangen, die sich letztendlich auch Orest als gangbarer Ausweg offenbarte: Nicht die Frage, ob und in welchem Ausmaß Schuld geschehen ist, sollte an erster Stelle stehen, sondern die Überlegung, wie der einzelne, jenseits jeder Kategorisierung, Gesetzeslage und Rechtsprechung – seine Eigenverantwortlichkeit erkennend – mit dem umgeht, was andere als Schuld zu erkennen meinen. Und erst darauf basierend könne der nächste Schritt, die Auseinandersetzung des Ich mit dem Du erfolgen. Auslöser für diesen Erkenntnisgewinn ist in Trojahns Oper letztendlich der Blick Hermiones, der Orest, nachdem er deren Mutter Helena ermordet hat, bis ins Innerste trifft. „So wie ein Ton durch Mark und Bein geht, kann dies auch ein tiefer Blick tun“, so Nigl, „und durch diesen Blick Hermiones wird Orest seine Unmenschlichkeit ebenso bewusst wie das ihm im jeweils Nächsten gegenüberstehende Du.“ Durch diesen Blick würde Orest ferner erkennen, dass jeder einzelne mit der Vernichtung eines anderen, zugleich einen Teil des eigenen Selbst vernichtet, sodass Orest erst an dieser Stelle wirklich begreift,

was mit der grausamen Ermordung der Mutter tatsächlich ausgelöst wurde. Kurz schwenkt Nigl daraufhin um auf die aktuelle Klimakrise, betont die Parallelität der Situation und dass die Menschheit erkennen müsse, dass sie nicht die Erde zerstört, sondern in erster Linie sich selbst und kehrt dann zurück zur Oper, insbesondere auf Trojahn, auf die Genialität, mit der dieser den Stoff, den Text in das unglaubliche Triggermedium Musik umgesetzt hätte, auf die sinnliche Erfahrung, die eben diese Musik nach der langen Einstudierungsphase nun jedes Mal bei ihm auslösen würde, weist auf vielerlei Details in der Partitur hin und spricht über die besonderen Vorzüge dieser oder jener Stelle – versprüht kurzum schon bei diesem Gespräch derartig viel Begeisterung, dass selbst den abgebrühtesten Opernkenner eine unbezähmbare Sehnsucht nach den Aufführungen erfassen würde. Und Georg Nigl gehört, siehe oben, beileibe nicht zu denjenigen, die nur im Theoretischen zu überzeugen vermögen … Andreas Láng

Orest 14., 17., 20. November 2019

Szenenbild Orest

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BAROCKE OPERNINTRIGEN Händels Meisterwerk Ariodante kehrt zurück ans Haus

Chen Reiss als Ginevra und Hila Fahima als Dalinda in Ariodante

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ls Georg Friedrich Händel im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts die italienische Oper in London mitverankerte, tobten nicht nur allerlei Opernkämpfe, sondern es türmten sich immer wieder auch ganz handfeste Finanz- und Auslastungsprobleme auf. Ganz abgesehen davon, dass König und Adel ihre Fehden im Bereich der von ihnen wechselweise geförderten Opernbetriebe

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fortsetzten und somit wirtschaftliche wie gesellschaftliche Unterstützung von der jeweiligen politischen Wetterlage abhing. Und nicht nur das: Da damals klingende Sängernamen das Um und Auf des Opernbetriebs waren, pokerten die wichtig­ sten Sängerinnen und Sänger hoch, ließen sich ihre Auftritte vergolden und traktierten die Unternehmer und Komponisten mit ihren Wünschen, Eskapaden


OPER

und hohen Gagen. Berühmte Kastraten, berühmte Sopranistinnen: ihnen war die Opernwelt untertan – und ihnen hatten alle zu dienen. In diesem Minen- und Schlachtfeld schrieb Händel Oper um Oper, zeigte sich visionär und kampfesmutig, immer wieder aber auch müde und körperlich angegriffen. Nachdem er um 1735 aus seinem angestammten Opernhaus, dem King’s Theatre, von der Konkurrenz vertrieben und auch des größten Teils seines Ensembles verlustig worden war, startete er einmal mehr durch. Mit der Oper Ariodante zog er ins neu erbaute Covent Garden Theatre, anstelle der von der Konkurrenz übernommenen Sänger engagierte er attraktive Namen wie den Kastraten Giovanni Carestini – und gewann die französische Tänzerin Marie Sallé. Dass er mit Cecilia Young und John Beard zwei englische (und nicht italienische) Sänger auftreten ließ, erwies sich als geschickter Schachzug, um allfällige patriotische Tendenzen des Publikums zu bedienen. Ariodante, basierend auf einen Ausschnitt aus Ludovico Ariosts Epos’ Orlando furioso, erzählt die Geschichte des Vasallen Ariodante, der die Königstochter Ginevra liebt. Das Lebensglück der beiden wird allerdings vom Herzog Polinesso hintertrieben, der gemeinsam mit der Hofdame Dalinda Ariodante in Zweifel über die Treue seiner Braut Ginevra stürzt. Polinesso stirbt im Zweikampf, nach einem Geständnis der Dalinda lösen sich die Fragen in Wohlgefallen auf … Für seine Oper zog Händel einen Stoff heran, den er wohl in seiner italienischen Zeit kennengelernt hatte: Basierend auf einem Libretto von Antonio Salvi (Ginevra, Principessa Di Scozia) hatte unter anderem der Komponist Giacomo Antonio Perti eine Oper geschrieben, die Händel in Jugendtagen hörte. Auf diese Erinnerung griff er in London zurück, veränderte allerdings die Handlung grundlegend. Vergleicht man das Salvi’sche Original mit der – wahrscheinlich auch vom Komponisten selbst bearbeiteten – Textfassung, so merkt man bereits im Titel eine andere Ausrichtung: Es steht nun nicht die adelige Königstochter Ginevra im Mittelpunkt, sondern der Vasall Ariodante. Auch hatte der Bearbeiter etliche Stellen und musikalische Nummern gekürzt bzw. auch Szenen hinzugefügt. Die Vorschlusslorbeeren waren beachtlich: In The London Daily Post stand am 1. Jänner 1735 zu le-

sen: „Man hört, dass die neue Oper von Herrn Händel, genannt Ariodante, derzeit am Theatre-Royal in Covent-Garden geprobt wird; und dass die für diesen Zweck vorbereiteten Szenen gedacht sind, alles zu Ähnliche, das bisher zu erleben war, zu übertreffen …“ Die Oper wurde Anfang des Jahres 1735 – am 8. Jänner – in Anwesenheit des Königs aus der Taufe gehoben. Der Erfolg dürfte ausreichend, wenn auch nicht atemberaubend gewesen sein, es wird von einer eher durchschnittlichen Publikumsauslastung in den Folgevorstellungen berichtet. Eine Besonderheit waren die Auftritte der französischen Tänzerin Marie Sallé, die einen neuen, modernen Stil kreierte. Bis Anfang März folgten zehn Wiederholungen (eine recht hohe Zahl für damalige Verhältnisse), im April schließlich folgte die Oper Alcina. 1736 kehrte Ariodante noch zweimal ins Covent Garden Theatres zurück (5. und 7. Mai); danach verschwand die Oper vom Londoner Spielplan – obgleich sie heute stets als eines jener Werke genannt wird, das sowohl einem opernkundigen wie auch einem etwas weniger erfahrenen Publikum entgegenkommt – und tauchte erst im 20. Jahrhundert – 1926 in Stuttgart – wieder auf. An der Wiener Staatsoper landete Ariodante erst spät: 2018, fast 300 Jahre nach der Uraufführung, erklang die Oper zum ersten Mal: William Christie dirigierte die Vorstellungen, David McVicar inszenierte in plastischen, ästhetisch ausgewogenen Bildern. Und lieferte einen Publikumserfolg! Das enthusiasmierte Premierenpublikum feierte die Produktion und Kritikerin Renate Wagner befand unter anderem: „Die Geschichte um das Liebespaar Ariodante und Ginevra spielt am schottischen Königshof und ist in Wien prachtvollstes, buntestes, auch mit reichen Balletteinlagen ausgestattetes Barock. Ein Fest fürs Auge, Glanz, Pomp und Gloria, alles, was letztlich auch die Musik ausdrückt. Auch für die tragisch-poetischen Szenen hat die Ausstatterin Vicki Mortimer mit einem wunderbaren Meeresstrand ein optisches Äquivalent gefunden.“ Wie in der Erstaufführungsserie sind diesmal Chen Reiss und Hila Fahima zu erleben, neu im Ariodante-Team sind unter anderem Dirigent Christphe Rousset, Stephanie Houtzeel in der Titelrolle sowie Max Emanuel Cenčić als düsterer Polinesso. Oliver Láng

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Ariodante 8., 11., 13., 15. November 2019


EIN CHAMÄLEON BEI DER WEINPROBE Ludovic Tézier gestaltet einen Soloabend

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und 50mal ist der französische Bariton Lu dovic Tézier im Haus am Ring aufgetreten: Zwischen Posa und Ford, Luna und Wolfram, Nozze-Graf und Don Giovanni. In einer Oper – Werther – gab er sogar zwei Rollen: Albert und die Titelpartie (in der Baritonfassung). Im November gestaltet er – für Francesco Meli einspringend – ein Solistenkonzert.

Ludovic Tézier

Solistenkonzert Ludovic Tézier Maria Prinz (Klavier) 27. November 2019 Lieder und Arien von Mozart, Schubert, Schumann, Berlioz, Tschaikowski, Liszt und Giordano

Sie singen ein umfassendes Programm von Mozart und Schubert über Schumann bis Liszt, Verdi und Giordano. Versuchen Sie, dieses Programm unter einen konzeptuellen Bogen zu fassen? Ludovic Tézier: Ich folge einem roten Faden: und das ist die Idee der Schönheit. Oder auch eine gewisse ästhetische Logik, die sich durch die Programmwahl ergibt. Es ging mir in der Zusammenstellung nicht darum zu zeigen, was ich alles singen kann. Sondern ich zeige, was mir gefällt, was ich besonders schätze. Es ist wie eine Weinprobe, bei der man manches ausprobiert. Wir „kosten“ Komponisten. Hat dieser rote Faden einen zentralen Knotenpunkt, der wie eine Keimzelle den Rest bedingt? Ludovic Tézier: Nein, jedes Lied ist ein eigener Knotenpunkt. Und zu jedem habe ich eine besondere Beziehung. Die Mozart-Lieder zum Beispiel: Die standen am Anfang meiner Karriere und ich „besuche“ sie nun wieder, um sie, mit meiner Erfahrung, neu zu interpretieren. Es ist also wie eine Zeitmaschine. Es gibt aber keine Favoriten, sondern bei jedem einzelnen Lied denke ich mir immer wieder: Ist das nicht ein Meisterwerk?! Ist bei dieser Auswahl der Text oder die Musik der Ausgangspunkt gewesen? Ludovic Tézier: Das ist eine wichtige Frage… Bei diesem Konzert ist es eher die Musik, es ist der Klang, und wie die Komponisten damit umgehen.

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Nun erklingen Lieder und Arien. Mit welcher Stimme singen Sie? Einer Liedstimme für alles? Oder schalten Sie um? Ludovic Tézier: Das ist faszinierend – und herausfordernd. Natürlich könnte ich schon bei Schubert eine große Opernstimme einsetzen, das wäre ja auch wirkungsvoll! Aber es ist exakt das Gegenteil von dem, was ich machen will und werde. Das soll ein Chamäleon-Konzert werden, ich passe meine Stimme immer an die Anforderungen an. Wir werden mit Maria Prinz immer versuchen, den richtigen Stil zu finden. Das erfordert natürlich eine Flexibilität, wenn es um Ausdruck und Einsatz geht. Aber im Grunde ist es ja immer meine Stimme, die ich mit wechselnden Farben ausstatte: ob Mozart oder Verdi, es bin immer ich. Die Opernarien finden im Rahmen einer normalen Aufführung natürlich stets szenisch statt. Geht Ihnen bei einem Konzert nicht etwas ab, wenn Sie etwa Posa singen? Ludovic Tézier: Das ist ohne Zweifel eine besondere Situation. In gewisser Art und Weise ist es natürlich einfacher Posas Tod zu geben, wenn man am Boden liegt. Aber: In Wahrheit spielt das alles keine so große Rolle, denn die Emotion, den diese Momente brauchen, liegt in der Musik. Und nicht in einer szenischen Aktion, nicht in einem Umfallen oder in einer Bewegung. Ich bleibe also auf die Musik konzentriert, genauso wie beim Liedgesang. Vielleicht kann man sogar sagen, dass es zwischen den Liedern und den Arien, die ich singe, eine Verbindung gibt: Es muss alles rein, schön, konzentriert klingen. Und aus dieser Konzentration wird die Emotion gewonnen. Für mich sind diese Reinheit und Schönheit heilig … Sagen wir es so: Man wird nicht viel Theater sehen, aber viel Vokaltheater erleben! Das Gespräch führte Oliver Láng


UNGLAUBLICHE 75! D

ie einzigartige KS Agnes Baltsa feiert am 19. November ihren 75. Geburtstag. Der Wiener Staatsoper war sie während ihrer gesamten Karriere eng verbunden, ist Österreichische Kammersängerin und Ehrenmitglied des Hauses. Allein die Carmen, eine ihrer Paradepartien, sang sie 60mal an der Wiener Staatsoper, ebenso erfolgreich war sie hier u.a. als Komponist (30mal),

Octavian (22mal), Cherubino (18mal), Rosina (21mal), Cenerentola (16mal), Eboli (16mal), Romeo (24mal), Hérodiade (25mal), Fedora (15mal), Isabella (47mal), Elisabetta in Maria Stuarda (31mal), Fidès (12mal), Santuzza (13mal), Charlotte und Dalila (je 11mal), Azucena (6mal) und in den letzten Jahren auch als Klytämnestra (19mal) und Küsterin in Jenůfa (31mal).

von links oben nach rechts unten: Charlotte (Werther), Octavian (Der Rosenkavalier), Carmen, Didon (Les Troyens), Fedora, Hérodiade, Küsterin (Jenůfa), Dalila (Samson et Dalila), Isabella (L’italiana in Algeri), Fidès (Le prophète)


Marina Rebeka

TATJANA AUF DER SPUR Marina Rebeka singt erstmals in Wien die Tatjana in Eugen Onegin

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enn man Ihre Auftritte überblickt, sticht einem die Tatjana nicht ins Auge. Eine von Ihnen bisher gar nicht so oft gesungene Partie. Marina Rebeka: Das stimmt. Ich sang sie nur in einer Serie von fünf Vorstellungen komplett, und zwar 2008 unter Michail Jurowski. Seither habe ich nur noch die große Szene gestaltet, aber niemals mehr die ganze Oper. Haben Sie sich nicht für die Partie interessiert oder lag es an den Opernhäusern? Marina Rebeka: Ich liebe die Tatjana! Aber ich wurde lange Zeit sehr gerne als Donna Anna und als Violetta angefragt, als Fiordiligi oder Vitellia. Das sind einfach Mechanismen im Opernbetrieb.

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Viele wissen nicht, dass ich eine halbe Russin bin und die Sprache beherrsche und bringen mich nicht mit einer Tatjana in Verbindung … Umso mehr freue ich mich, sie zu singen. Nun ist Ihre Tatjana schon mehr als ein Jahrzehnt her, wie tief mussten Sie sich für diese Aufführungsserie in die Tschaikowski-Welt einarbeiten, um wieder Tatjana-fit zu werden? Marina Rebeka: Ach wissen Sie, wie gesagt machte ich meine erste Tatjana mit Michail Jurowski. Und er hat in der frühen Zeit seiner Karriere in Moskau noch mit jenen Interpreten der Tatjana und des Lenski gewirkt, die ihrerseits noch mit Stanislawski gearbeitet hatten. Sie haben von


INTERVIEW

Stanislawski gelernt, Jurowski von ihnen, ich von Jurowski. Das ist eine direkte Linie. Und er kennt die Oper bis ins letzte Detail, kreuz und quer das ganze Stück. Wir nahmen uns Eugen Onegin damals ungemein intensiv vor: Dieses Wissen ist für mich immer noch ganz präsent und greifbar. Abgesehen davon: Ich kenne meinen Tschaikowski, seine Opern, die Symphonien, sein gesamtes Werk. Lettland grenzt ja direkt an Russland, wir denken und fühlen durchaus auch russisch. Ich würde also sagen, dass ich Tschaikowski in meinem Blut habe und mich nicht hinsetzen muss, um große Studien vorzunehmen. Bei Richard Strauss wäre es anders, aber Tschaikowski … In etlichen Tatjana-Gesprächen meinten einige Ihrer Kolleginnen, dass man diese Rolle nicht zu früh singen könne. Es bedarf einer Reife, die sich erst nach und nach einstellt. Marina Rebeka: Das sehe ich nicht so. Die Sache mit der Reife … Natürlich, Tschaikowski hat eine durchaus füllige Instrumentation, mit einem sehr kleinen und leichten Sopran kommt man da nicht durch. Eine lyrische oder voll-lyrische Stimme hat aber keinerlei Probleme. Ich würde, wenn das Stimmliche passt, sogar sagen: die Tatjana kann man ein ganzes Leben lang singen. Gemeint war von Ihren Kolleginnen auch die menschliche Reife, das gebrochene Herz. Wobei gebrochene Herzen ja in vielen Opern vorkommen. Auch Violettas Herz bricht, um eine Ihrer Paraderollen anzusprechen. Marina Rebeka: Ja, aber Violetta hat geliebt und wurde geliebt und sie hat aus bestimmten Gründen der Liebe entsagt und auf diese verzichtet. Das ist bitter – sie hat sich dennoch ihren Lebenstraum zumindest kurzzeitig erfüllen können. Tatjana hingegen konnte sich ihren nie erfüllen. Sie liest in Büchern, träumt und erzeugt das Bild eines weltmännischen, gebildeten Mannes, der mit Souveränität in der Gesellschaft besteht. Sie will diesen Mann, bevor sie ihn noch gesehen hat, alle anderen interessieren sie nicht. Und dann kommt Onegin. Sie ist vom ersten Augenblick an verliebt und hingerissen. Er entspricht so sehr dem, was sie gelesen und geträumt hat! Sie ist bereit für Liebe, für diese Liebe … Dann bricht ihr Herz. Die spätere Tatjana ist eine ganz andere. Auch stimmlich?

Marina Rebeka: Es gibt diese berühmte Aussage, dass man für Violetta drei unterschiedliche Stimmen braucht. Man könnte sagen: für Tatjana braucht man zwei, die junge und die erfahrene Frau. Aber ich denke, man benötigt in Wahrheit nur eine Stimme, die modifizierbar ist. Man muss als Sängerin ein junges Mädchen vom Land, das erstmals so richtig liebt ebenso singen können wie die verheiratete Frau, die in der gehobenen Gesellschaft ihren Platz findet. Es ist eine Frage der Gestaltungskraft. Auch wenn es zwei unterschiedliche Frauentypen sind – sie sind doch auch verbunden? Marina Rebeka: Ja, die junge Frau, die verletzt wurde, die findet sich auch in der späteren Tatjana wieder. Tatjana ist wie eine Blume, die nie so richtig aufgeblüht ist. Der Duft der Knospe bleibt erhalten, aber es gab keine volle Liebesblüte. Dieser Traum, den sie – mutig! – geträumt hat, der klingt in der verheirateten Tatjana nach. Mutig, weil: Sie schreibt in der damaligen Gesellschaft einen Brief und gesteht als erste ihre Liebe – ich würde gerne wissen, wie viele junge Frauen sich das heute trauen? Dass Tatjana sich gegen Onegin entscheidet ist keine Frage des Mutes? Marina Rebeka: Es ist eine Frage der Gesellschaft. Heute würde man sagen: Es tut mir leid, ich will glücklich sein – und sich von Gremin scheiden lassen. Sie aber stellt den Wert des einmal gegebenen Heiratsversprechens und die Treue zu Gremin höher als die Liebe. Abgesehen davon: Onegin ist nicht zu trauen. Das spürt sie. Wer weiß, ob er sie wirklich liebt? Oder nur die schöne Dame in der Gesellschaft, die er nicht bekommt, begehrt? Sollen für das Publikum nach einem Eugen Onegin-Abend alle Fragen beantwortet sein? Oder wollen Sie Ihre Zuhörer bewusst mit offenen Fragen auf den Nachhauseweg entlassen? Marina Rebeka: In dieser Oper würde ich die Antworten lieber offenlassen. Es gibt ja so viele Fragen! Wie die Beziehung zwischen den beiden wirklich ist, wo das Mädchen in der späteren Tatjana versteckt ist, wie Onegin zu ihr steht. Viel Stoff zum Nachdenken!

Das Gespräch führte Oliver Láng

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Tatjana (Eugen Onegin) 21., 24., 26. November 2019


EIN LEBENSSPIEGEL IN 24 BILDERN KS Simon Keenlyside interpretiert Schuberts Winterreise

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KS Simon Keenlyside

Solistenkonzert Winterreise Sir Simon Keenlyside, Thomas Adès (Klavier) 19. November 2019

s gibt eine ewige Diskussion darüber, wie dunkel die Winterreise im Grundduktus ist beziehungsweise wie dunkel die einzelnen Lieder atmosphärisch zu verstehen sind, inwieweit es sich um eine Reise zum Tod hin handelt. KS Simon Keenlyside: Da bin ich ganz anderer Meinung! Ich empfinde die Winterreise viel eher als einen Spiegel, in dem die meisten Menschen wesentliche Facetten ihres eigenen Lebens wiederfinden: Verliebtheit, zerbrochene Beziehungen, Heimatlosigkeit, Geld- und Zukunftssorgen, Freude, Kummer, Verzweiflung, Hoffnung, Einsamkeit u.ä. Jeder im Zuschauerraum wird direkt angesprochen. Natürlich schwingt in den einzelnen Liedern oft viel Melancholie mit, aber dennoch sind die Lieder nicht dunkel, nicht depressiv, sondern letztlich lichterfüllt. Ich erkenne im großartigen Leiermann übrigens auch nicht zwingend den Tod mit dem der junge Mann mitgeht – denn drei Lieder zuvor, wandelt er ja schon über den Friedhof ohne dort letztlich zu verbleiben. Vielmehr ist das „Nun weiter denn, nur weiter“ sein ihn vorwärtstreibendes Motto. Jeder von uns kennt das: Man wacht eines Morgens auf, findet alles unerträglich, meint keine Kraft zu haben, um weiterzumachen – doch schon einen Tag später, sagt man sich: OK, es wird schon irgendwie gehen, es muss irgendwie gehen. Und genau darum geht es in der Winterreise: Ums Weitergehen. Diese 24 Lieder sind ein Zyklus über die Schwierigkeiten im Leben, aber nicht ein Zyklus über den Tod! Auf jeden Fall ein populärer Zyklus – sowohl beim Publikum als auch bei den Interpreten. KS Simon Keenlyside: Warum ist Nozze di Figaro so ein großartiges und beliebtes Werk? Weil Mozart hier eine ungeahnte Reife als Komponist erreicht hat. Dasselbe gilt für die Winterreise, schließlich handelt es sich um das Spätwerk des wahrscheinlich bedeutendsten Liederkomponis-

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ten überhaupt. Apropos Reife: Wenn ein junger Sänger sich der Winterreise annimmt, wird er im Allgemeinen von der Kritik zerzaust, egal wie gut das Ergebnis ist, weil man ihm nicht abkaufen möchte, dass er für diese Lieder „erwachsen genug“ ist. Und umgekehrt bescheinigt man einem Sänger mit 45 Jahren auch dann eine gültige Interpretation, wenn nicht alles ideal über die Bühne geht – schon merkwürdig, oder? Nun, wahrscheinlich traut man jungen Interpreten nicht zu, all den psychologischen Tiefenbohrungen die Schubert in der Winterreise unternimmt, nachspüren zu können. KS Simon Keenlyside: Das hieße aber auch, dass in Wahrheit nur die musikalische Intelligenzija Schubert im Letzten versteht. Und das glaube ich eben nicht. Natürlich ist viel mehr kompositorische und inhaltliche Komplexität in seinen Liedern zu finden, als man vielleicht im ersten Moment zu hören meint. Natürlich hat Schubert die schlichten Texte von Wilhelm Müller als Basis benutzt, um ungeahnte Tiefen zu erreichen, aber nichtsdestotrotz rührt dieser wunderbare Troubadour Schubert zuvordererst stets das allgemeingültig Menschliche in uns an – deshalb lieben wir ihn und nicht, weil er ein musikalischer Vorfahre von Sigmund Freud oder C. G. Jung ist. Du hast die Winterreise wohl schon über 500 Mal gesungen, gibt es interpretatorische Konstanten die Du in all den Jahren ausmachen konntest? KS Simon Keenlyside: Ich halte es bei Liederabenden wie bei Opernvorstellungen: Es geht um Spontaneität. Ich ziehe symbolisch meinen musikalisch-technischen Sicherheitsmantel auf der Seitenbühne aus, betrete die Bühne und versuche mich so auszudrücken, wie ich es im Moment gerade empfinde – deshalb ist es müßig, über Konstanten zu sprechen. Das Gespräch führte Andreas Láng


BALLETT

DAS WIENER STAATSBALLETT Halbsolist Tristan Ridel

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ine freudige Überraschung erwartete zu Saisonbeginn Tristan Ridel: nach der Aufführung von Sylvia am 18. September 2019, in der er die Rolle des Eros gestaltete, wurde er von Staatsoperndirektor Dominique Meyer und Ballettdirektor Manuel Legris – vom dem auch die Choreographie zu diesem Ballett stammt – zum Halbsolisten des Wiener Staatsballetts ernannt. Nach dem Förderpreis 2019 des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper im Mai dieses Jahres ist es seine zweite große Auszeichnung und zugleich Bestätigung seiner Leistung. „Es ist ein schönes Gefühl, wahrgenommen und für meine Arbeit geschätzt zu werden, aber auch eine Art positiver Druck, die Erwartungen zu erfüllen“. Aufgewachsen in Paris als Jüngster von fünf Geschwistern, nahm der von klein auf Tanz affine Tristan Ridel zunächst Unterricht im Charaktertanz bis er sich mit zwölf Jahren am Konservatorium der Stadt dem klassischen Ballett zuwandte. Um seine Ausbildung zu intensivieren, wechselte er an die Royal Ballet School in London: „Dort lernte ich sehr viel, etwa verschiedene Stile durch russische oder englische Lehrer und fundierte Pas de deux-Technik.“ Zu seinem Engagement an das Wiener Staatsballett 2012 meint er: „Manuel Legris war seit meiner Kindheit ein Idol für mich und so war es nur natürlich, ihm nach Wien zu folgen, aber auch aufgrund des vielseitigen Repertoires hier.“ Der groß gewachsene, charismatische Tänzer liebt „Charakterrollen, große Sprünge und Pas de deux – generell Stücke, in denen ich mich einfach bewegen und meine körperlichen Grenzen erweitern kann“. Seine erste große Herausforderung, neben Balletten von Rudolf Nurejew, war die Premiere von Wayne McGregors zeitgenössischem Stück EDEN|EDEN über das Klonen, in dem Ridel auf gleicher Ebene mit Solisten tanzte. Zu seinem wichtigsten Stück bisher zählt er jedoch Sylvia, wo er als Eros verschiedene Facetten seiner Persönlichkeit zeigen konnte – einerseits als schöner Gott der Liebe, andererseits in Gestalt einer Hexe. Aktuell probt Tristan Ridel für die Premiere von George Balanchines Jewels sowie für die Partie des Lanquedem in Manuel Legris’ Le Corsaire. Iris Frey

Tristan Ridel als Eros in Sylvia

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Das Staats­opernorchester Primgeiger Wilfried Hedenborg

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as die Mitglieder des Staatsopernorchesters eint, ist nicht nur der typische Wiener Klang, ist nicht nur die hohe Meisterschaft, mit der sie ihr jeweiliges Instrument beherrschen, nicht nur dieses zur weltweit einzigartigen Perfektion entwickelte Aufeinanderhören und Miteinandermusizieren, sondern auch ihre unbedingte, geradezu maßlose, unversiegbare und unzerstörbare Liebe zur Musik, die sie zu permanenten Höchstleistungen anspornt. Bei Wilfried Hedenborg brach sich dieser unstillbare Hunger nach Musik beispielsweise schon sehr früh Bahn und er hatte als Sohn eines aus Schweden stammenden Geigers und einer aus Japan stammenden Pianistin (die beiden hatten sich einst als Studenten am Salzburger Mozarteum kennen und lieben gelernt) glücklicherweise auch ideale Rahmenbedingungen, um diesem Hunger wenigstens einigermaßen Genüge zu tun: Ein Instrument reichte ihm nicht, es durften gleich zwei sein (jene beider Elternteile), in der übungsfreien Zeit, etwa beim Mittag- und Abendessen, musste eine Schallplatte aufgelegt werden (in puncto Auswahl kam es freilich gelegentlich zu kleinen Streitereien mit dem jüngeren Bruder Bernhard) und dem abendlichen Schlafengehen ging ritualhaft stets ein Stückchen einer Brucknersymphonie voran. Dies alles wurde von den Eltern gefördert und unterstützt. Aber auch die Auswahl der Schule hatte sich der Musikbegeisterung unterzuordnen: Das Gymnasium wurde nicht in der salzburgischen Heimat besucht, sondern jenseits der Grenze im nahegelegenen bayerischen Laufen, da damals in Deutschland, im Gegensatz zu Österreich, kein Nachmittagsunterricht stattfand und die auf diese Weise gewonnene Zeit fürs Üben verwendet werden konnte. Mit der Zeit verlagerte sich der Fokus allerdings immer mehr auf die Violine (was Hedenborg aber nicht daran hinderte, unter anderem eine Tannhäuser-Bearbeitung für Klavier solo einzustudieren!) und auf das entsprechende Studium am Mozart­ eum, das er schließlich 1998 mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Doch für einen Musikenthusiasten par excellence wäre das alleine zu schlicht, zu ein-

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THEMA

vernachlässigte auch das Kammermusikspiel, diese zusätzliche Trainingsanstalt des Miteinandermusizierens nicht (heute ist er Mitglied des Hedenborg Trios und des Nicolai Quartetts). Und als er 2004 in den Verein der Wiener Philharmoniker aufgenommen wurde, übernahm er – seine Sammlerleidenschaft bzw. seine Liebe zu Noten und Büchern mit dem altruistischen Wunsch für die Gemeinschaft tätig sein zu dürfen vereinigend – für einige Jahre zusätzlich noch das Amt des Archivars des Orchesters. Und dieser aus der Musik gespeiste Elan stumpfte mit den Jahren auch nicht ab, im Gegenteil: Besieht man sich zum Beispiel nur das Jahr 2018, so übernahm er zunächst die Funktion des Betriebsratsvorsitzenden des Staatsopernorchesters, widmete sich kurz darauf den CD-Aufnahmen der Beethoven’schen Quartette op. 59 (CDs mit den drei Klaviertrios op. 1 sowie den beiden op. 70 kamen schon vorher auf den Markt), spielte dann – im Gedenken zum 100. Geburtstag seines verstorbenen Meisters Ruggiero Ricci – unter Riccardo Muti beim Ravenna-Festival solistisch das 4. Paganini-Konzert und danach die japanische Erstaufführung des Violinkonzertes von Miklós Rózsa und absolvierte schließlich noch eine Quartett-Tournee – und das alles natürlich neben seinem Leben als Orchestermusiker. Wer aber glaubt, dass Hedenborgs Musiksucht damit befriedigt wäre, irrt: Nach ersten Ausflügen ins Reich der Posaune, hat er sich nun eine Trompete erworben, um auch auf diesem Instrument erste Gehversuche zu unternehmen (wobei Hedenborgs betont, dass er hier als Streicher, was Atemtechnik, Haltung und musikalischen Fluss betrifft, sehr viel dazulernen konnte). Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass er die Wiener Staatsoper und ihren Graben als eine Art Heimat, als ein zu Hause ansieht, in dem er sich geborgen fühlt, wie sonst nirgends auf der Welt – aber letzteres ist vielleicht auch eine der Eigenheiten, die man schon eingangs als typischen Wesenszug aller Mitglieder dieses Orchesters hätte erwähnen können …

Bisher erschienene CDEinspielungen des Hedenborg Trios bzw. Nicolai Quartetts

In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staats­ opernorchesters vorgestellt.

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dimensional gewesen (in seiner leidenschaftlichen Hingabe an die Musik übertrifft Hedenborg Gilbert Bécaud sicherlich um zusätzliche 50.000 Volt). Schon 1997 wurde er Primarius im neu gegründeten Wiener Quartett und betrieb das obligatorische Nebenfach Bratsche nicht bloß als lästige Pflicht, sondern suchte sich mit Veronika Hagen bewusst eine fordernde Pädagogin aus. Und er inskribierte schließlich noch am Konservatorium der Stadt Wien beim Philharmoniker-Konzertmeister Werner Hink, um sich noch den letzten Schliff zu holen und beendete dieses Studium ebenfalls mit Auszeichnung, obwohl 2001 das gewonnene Probespiel und die Aufnahme in das Staats­ opern­orchester „dazwischenkamen“ und das riesige Repertoire erlernt werden musste. Denn die 58 unterschiedlichen (zum Teil ausgefallenen) Opern und Ballette, die Wilfried Hedenborg allein in der ersten Saison (zum Teil ohne Proben) zu absolvieren hatte, müssen erst einmal in Fleisch und Blut übergehen – und wann bleibt schon Zeit zum Üben, wenn ein Orchesterdienst dem anderen folgt? Nun, in den Nachtstunden und frühmorgens: Bei einer Philhar­ moniker-Tournee in New York, bei der er knapp vor seinem offiziellen Staatsoperndienstantritt als Substi­tut mitwirkte, hatte er alle relevanten Wagnerund Strauss-Partituren erworben (der zusätzliche Koffer, der für den Rücktransport nach Österreich notwendig geworden war, gehört mittlerweile zum Anekdotenschatz des Orchesters) – und diese wurden nun nächtens ebenso intensiv studiert wie zahlreiche Referenzaufnahmen ebendieser Werke. Das war aber nur der eine Teil der Aufgabe, der andere hieß Praxis: Das oben erwähnte Aufeinanderhören, das Mitgehen mit der Bühne, der Aufbau eines Agogik-Erfahrungsschatzes (zum Beispiel beim Œuvre Puccinis), das Trainieren des blitzschnellen Reagierens auf jedes unvorhersehbare Detail, das fokussierte Hochfahren der Konzentration, kurz: das Sensibilisieren der eigenen „musikalischen Antennen“ musste jeden Tag ein Stück weiter intensiviert werden. Aber wie gesagt: Hedenborg beendete nichtsdestotrotz auch das Studium bei Werner Hink und

Andreas Láng

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DATEN UND FAKTEN GEBURTSTAGE

PROBESPIEL

Die schottische Sopranistin Marie McLaugh­lin vollendet am 2. November ihr 65. Lebensjahr. An der beziehungsweise für die Wiener Staatsoper (im Theater an der Wien) sang sie Zerlina, Susanna, Adina, Ilia und Marzelline. KS Thomas Quasthoff feiert am 9. November seinen 60. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper hat er unter anderem mit seiner Interpretationen des Amfortas (Parsifal) Aufführungsgeschichte geschrieben. Der US-amerikanische Bassbariton Alan Held feiert am 20. November seinen 60. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper sang er seit seinem Debüt 2001 Wotan (Das Rheingold), Jochanaan, die vier Böse­wichter in Contes d’Hoffmann, Orest und Caspar. Der italienische Bariton Paolo Gavanelli wird am 21. November 60 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper sang er in den 1990er- und 2000er-Jahren wesentliche Rollen des italienischen Repertoires, wie u.a. Rigoletto, Carlo Gérard, Posa, Alfio, Luna, Enrico, Barbiere-Figaro, Marcello. Jiří Novák, seit 1992 Korrepetitor des Wiener Staatsballetts, feiert am 21. November seinen 55. Geburtstag. Die deutsche Regisseurin Christine Mielitz vollendet am 23. November ihr 70. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper schuf sie zwischen 1996 und 2006 erfolgreiche Inszenierungen von Peter Grimes, Fliegender Holländer, Otello und Parsifal.

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Der amerikanische Posaunist Kelton Koch gewann am 18. Oktober das Probespiel für eine vakante Stelle in der Gruppe der 2. Posaunen im Staatsopern­ orchester / Wiener Philharmoniker, die er am 1. Jänner 2020 antreten wird.

TODESFÄLLE Am 30. September verstarb mit Jessye Norman eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts. An der Wiener Staatsoper war die mit fünf Grammys Ausgezeichnete leider nur zweimal als Ariadne bzw. Primadonna zu hören (1985).

NOTTE ITALIANA Am 16. November (19.00 Uhr) und 17. No­v ember (17.00 Uhr) singen u.a. die beiden Staatsopernensemblemitglieder Svetlina Stoyanova und Jörg Schneider im St. Pöltner Kulturhaus Wagram im Rahmen einer Opern- und Operettengala. Karten sind u.a. unter tickets@europaballett.at und unter www.oeticket.com erhältlich.

JOSEPH MAYSEDER Der Komponist und Geiger Joseph Mayseder (1789 -1863) gehörte zu den renommierten Virtuosen seiner Zeit, und dies, obwohl er Wien kaum jemals verlassen hat, wo er in den Institutionen des Musiklebens fest verankert war. Der phil­harmonische Geiger Raimund Lissy, der sich für das kompositorische Werk Mayseders intensiv einsetzt, hat nun einen umfangreichen biografischen Band über den Komponisten und Virtuosen verfasst und im Hollitzer-Verlag herausgebracht. Ein wertvolles Leseund Nachschlagewerk – 780 Seiten! – über das Leben und Wirken einer zentralen Wiener Musiker­ persönlichkeit des 19. Jahrhunderts!

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Marcello Giordani verstarb am 5. Ok­tober in seiner Heimat in Augusta (Sizilien) im Alter von 56 Jahren. Der weltweit an den wichtigsten Bühnen überaus gefragte Tenor gab 1992 an der Wiener Staatsoper sein Debüt als Sänger im Rosenkavalier; es folgten Hauptpartien u.a. in I puritani, Rigoletto, La traviata, La Bohème, Roméo et Juliette, La forza del destino oder Aida. 2016 gab er seine Staatsopern-Rollendebüts als Calaf und als Des Grieux an der Seite Anna Netrebkos in Manon Lescaut. Alicia Alonso ist am 17. Oktober 98-jährig in Havanna verstorben. Die kubanische Primaballerina assoluta hat 1980 Giselle an der Wiener Staatsoper einstudiert, 1953 war sie mit dem American Ballet Theatre in der Volksoper aufgetreten. Die österreichische Schauspielerin und langjährige Opernball-Organisatorin (1981 bis 1996), Lotte Tobisch-Labotyn, verstarb am 19. Oktober im Alter von 93 Jahren in Baden bei Wien. Sie studierte am Wiener Horak-Konservatorium Schauspiel und gab noch vor Abschluss ihres Studiums ihr Debüt am Burgtheater. Es folgten zahlreiche Engagements u.a. an allen Bundestheatern sowie im Fernsehen. Sie war Trägerin zahlreicher Auszeichnungen.


DATEN UND FAKTEN

RADIO UND TV

BALLETTCLUB

3. November, 14.00 | radioklassik Mélange mit Dominique Meyer Beethoven-Spaziergang: Mit Ludwig van zum Heurigen

NEUES SERVICECENTER

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper findet ab 2. November 2019 im Marmorsaal sowie am Balkonumgang der Wiener Staatsoper eine Ausstellung mit Bildern der Förderpreisträger und Ehrenmitglieder des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper gemalt von Leo Stopfer statt.

11. November, 11.00 | radioklassik Rubato Johannes Maria Staud: Die Weiden 14. November, 14.05 | Ö1 Agnes Baltsa zum 75. Geburtstag mit Chris Tina Tengel

EINFÜHRUNGSVORTRÄGE

17. November, 14.00 | radioklassik Opernsalon Mit Kristı̄ne Opolais 24. November, 15.05 | Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen der Wiener Staatsoper Gestaltung: Michael Blees 28. November, 11.00 | radioklassik Rubato Clemens Unterreiner – Hilfstöne

Im November werden Einführungsvorträge zu folgenden Opern angeboten: Johannes Maria Stauds und Durs Grünbeins Die Weiden, Manfred Trojahns Orest und Händels Ariodante. Die Vorträge finden eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Mahler-Saal statt.

Das Abonnementbüro und das Bestellbüro übersiedeln in die Wiener Staatsoper! Besuchen Sie unser neues Servicecenter ab 20. November 2019 schräg visà-vis der Bundestheaterkassen unter den Arkaden der Wiener Staatsoper im Eingangsbereich zum Stehplatzanstell­ bereich. Wir freuen uns auf Sie!

UNTERTITEL Das Untertitelangebot der Wiener Staatsoper ist seit Oktober um zwei weitere Sprachen erweitert worden und so können die gesungenen Texte nunmehr auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Japanisch, Spanisch und Chinesisch mitverfolgt werden.

DONATOREN biolitec AG | BUWOG Group| Christian Zeller Privatstiftung | Diehl Stiftung &Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | Gerstner Catering GmbH | HALLMANN HOLDING International Investment GmbH | André und Rosalie Hoffmann | Helm AG | MB Beteiligungs GmbH | OMV Aktiengesellschaft | Porsche Holding GmbH | Raiffeisen Bank International AG | Raiffeisen-Holding NÖ-Wien | Schoellerbank | Siemens AG Österreich | STRABAG SE | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | Wirtschaftskammer Wien

STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM NOVEMBER 2019 1.11.

10.00

11.00

12.00

13.00

14.00

15.00

2.11. 9.00 3.11.

17.11.

12.00

13.00

14.00

15.00

14.00

15.00

18.11. 9.00 13.00

4.11. 5.11.

14.00

15.00

21.11. 9.00

14.00

15.00

23.11.

15.00

14.00

15.00

24.11.

14.00

15.00

8.11.

13.00

14.00

15.00

25.11.

14.00

15.00

9.11.

13.00

14.00

15.00

26.11.

14.00

15.00

14.00

11.11.

13.00

14.00

15.00

29.11.

12.11.

13.00

14.00

15.00

30.11.

13.11.

13.00

14.00

15.00

15.11.

13.00

14.00

15.00

16.11. 9.00

15.00 15.00

9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung wwww.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten.

www.wiener-staatsoper.at

N° 233

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SPIELPLAN NOVEMBER 2019 01

Freitag 19.00-22.00 Oper

MACBETH | Giuseppe Verdi Dirigent: Giampaolo Bisanti | Regie: Christian Räth Domingo, Green, Serjan, Xiahou, Osuna, Martirossian, Jopson

Feiertags-Zyklus Preise G Oper live at home

02

Samstag 19.30-21.30 Ballett Premiere

JEWELS | George Balanchine – Fauré, Strawinski, Tschaikowski Dirigent: Paul Connelly Esina, Fogo, Mair, Papava, Avraam, Firenze, Young; Dato, Feyferlik, Gabdullin, Lazik, Taran

Zyklus Ballett-Premieren Preise B

03

Sonntag 11.00-12.00 Matinee

Gustav Mahler-Saal ENSEMBLEMATINEE IM MAHLER-SAAL 1 Szilvia Vörös, Rafael Fingerlos | Luisella Germano (Klavier)

Preise L

19.00-21.30 Oper

DON PASQUALE | Gaetano Donizetti Dirigent: Ramón Tebar | Regie: Irina Brook Maestri, Korchak, Yildiz, Naforniţă, Derntl

Abo 23 Preise S

04

Montag 19.30-21.30 Ballett

JEWELS | George Balanchine – Fauré, Strawinski, Tschaikowski Dirigent: Paul Connelly Esina, Fogo, Mair, Papava, Avraam, Firenze, Young; Dato, Feyferlik, Gabdullin, Lazik, Taran

Zyklus Ballett-Neoklassik Preise C

05

Dienstag 18.00-19.00 Gespräch

AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE HINTER DEN KULISSEN VI Katharina Hötzenecker, Leiterin des Notenarchivs, präsentiert historische Raritäten

Preise X

19.30-21.30 Ballett

JEWELS | George Balanchine – Fauré, Strawinski, Tschaikowski Dirigent: Paul Connelly Esina, Hashimoto, Konovalova, Poláková, Yakovleva, Manolova, McGee; Cherevychko, Kimoto, Peci, Szabó, Turnbull

Abo 2 Preise C

06

Mittwoch

KEINE VORSTELLUNG

07

Donnerstag 19.30-22.30 Oper

DIE WEIDEN | Johannes Maria Staud – Durs Grünbein Dirigent: Graeme Jenkins | Regie: Andrea Moses Frenkel, Konieczny, Ebenstein, Nazarova, Rohrer, Samel, Bohinec, Schneider, Ellen, Moisiuc, Bankl, Galka, Kontora, Ströbele

Abo 20 Preise S Werkeinführung

ARIODANTE | Georg Friedrich Händel Dirigent: Christophe Rousset | Regie: David McVicar Orchester: Les Talens Lyriques | Chor: Gustav Mahler Chor Houtzeel, Reiss, Fahima, Cenčić, Lovell, Kellner, Osuna

Abo 8 Preise A Werkeinführung

09

Samstag 19.00-22.00 Oper

DIE WEIDEN | Johannes Maria Staud – Durs Grünbein Dirigent: Graeme Jenkins | Regie: Andrea Moses Frenkel, Konieczny, Ebenstein, Nazarova, Rohrer, Samel, Bohinec, Schneider, Ellen, Moisiuc, Bankl, Galka, Kontora, Ströbele

Zyklus 1 Preise S CARD Werkeinführung

10

Sonntag 11.00-12.00 Matinee

Gustav Mahler-Saal ENSEMBLEMATINEE IM MAHLER-SAAL 2 Ileana Tonca, Ryan Speedo Green | Kristin Okerlund (Klavier)

Preise L

15.00-17.00 Konzert, Ausstellung

Gustav Mahler-Saal BLICKWINKEL OPER ÄRA MEYER 10 Jahre Staatsoperngeschichte in Bild und Ton Herbert Lippert (Tenor), Sasha Goloubitskaia (Klavier)

Preise R

PEER GYNT | Edward Clug – Edvard Grieg Dirigent: Simon Hewett Firenze, Avraam, Horner, Young; Feyferlik, Shishov, Peci

Abo 24 Preise C

08

Freitag 18.30-23.00 Oper

19.30-21.45 Ballett

11

Montag 18.30-23.00 Oper

ARIODANTE | Georg Friedrich Händel Dirigent: Christophe Rousset | Regie: David McVicar Orchester: Les Talens Lyriques | Chor: Gustav Mahler Chor Houtzeel, Reiss, Fahima, Cenčić, Lovell, Kellner, Osuna

Abo 13 Preise A Werkeinführung

12

Dienstag 19.00-22.00 Oper

DIE WEIDEN | Johannes Maria Staud – Durs Grünbein Dirigent: Graeme Jenkins | Regie: Andrea Moses Frenkel, Konieczny, Ebenstein, Nazarova, Rohrer, Samel, Bohinec, Schneider, Ellen, Moisiuc, Bankl, Galka, Kontora, Ströbele

Abo 3 Preise S Werkeinführung

13

Mittwoch 18.30-23.00 Oper

ARIODANTE | Georg Friedrich Händel Dirigent: Christophe Rousset | Regie: David McVicar Orchester: Les Talens Lyriques | Chor: Gustav Mahler Chor Houtzeel, Reiss, Fahima, Cenčić, Lovell, Kellner, Osuna

Abo 9 Preise A Werkeinführung

14

Donnerstag 10.30-11.45 Kinderoper

KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE CINDERELLA – WIENER FASSUNG FÜR KINDER | Alma Deutscher Regie: Birgit Kajtna

Preise Z

20.00-21.15 Oper

OREST | Manfred Trojahn Dirigent: Michael Boder | Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli Nigl, Laurenz, Johansson, Luna, Aikin, Donose

Abo 17 Preise S Werkeinführung

Freitag 18.30-23.00 Oper

ARIODANTE | Georg Friedrich Händel Dirigent: Christophe Rousset | Regie: David McVicar Orchester: Les Talens Lyriques | Chor: Gustav Mahler Chor Houtzeel, Reiss, Fahima, Cenčić, Lovell, Kellner, Osuna

Abo 5 Preise A Oper live at home Werkeinführung

15

GENERALSPONSOREN DER WIENER STAATSOPER

WIENER STAATSOPER live at home

KINDEROPER AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE HAUPTSPONSOR


SPIELPLAN Samstag 15.00-16.15 Kinderoper

KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE CINDERELLA – WIENER FASSUNG FÜR KINDER | Alma Deutscher Regie: Birgit Kajtna

Preise Z

19.30-21.45 Ballett

PEER GYNT | Edward Clug – Edvard Grieg Dirigent: Simon Hewett Mair, Avraam, Horner, Young; Dato, Peci, Forabosco

Preise C CARD

17

Sonntag 19.30-20.45 Oper

OREST | Manfred Trojahn Dirigent: Michael Boder | Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli Nigl, Laurenz, Johansson, Luna, Aikin, Donose

Abo 21 Preise S Werkeinführung

18

Montag 10.30-11.45 Kinderoper

KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE CINDERELLA – WIENER FASSUNG FÜR KINDER | Alma Deutscher Regie: Birgit Kajtna

Preise Z

19

Dienstag 10.30-11.45 Kinderoper

KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE CINDERELLA – WIENER FASSUNG FÜR KINDER | Alma Deutscher Regie: Birgit Kajtna

Preise Z

20.00-21.30 Konzert

SOLISTENKONZERT (WINTERREISE) Simon Keenlyside | Thomas Adès (Klavier)

Zyklus Solistenkonzerte Preise K

20

Mittwoch 20.00-21.15 Oper

OREST | Manfred Trojahn Dirigent: Michael Boder | Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli Nigl, Laurenz, Johansson, Luna, Aikin, Donose

Abo 11 | Preise S CARD Werkeinführung

21

Donnerstag 19.00-22.00 Oper

EUGEN ONEGIN | Peter I. Tschaikowski Dirigent: Michael Güttler | Regie: Falk Richter Bohinec, Rebeka, Gritskova, Nakani, Pinkhasovich, Breslik, Furlanetto, Onishchenko, Kolgatin

Preise A

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Freitag 10.30-11.45 Kinderoper

KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE CINDERELLA – WIENER FASSUNG FÜR KINDER | Alma Deutscher Regie: Birgit Kajtna

Preise Z

19.00-21.15 Ballett

PEER GYNT | Edward Clug – Edvard Grieg Dirigent: Guillermo García Calvo Poláková, Horner, Ledán; Cherevychko, Shishov, Peci, Stephens

Preise C Oper live at home

Samstag 11.00-12.30 Matinee

Gustav Mahler-Saal KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 3 Johannes Kostner (Violine), Júlia Gyenge (Violine), Martin Lemberg (Viola), Georgy Goryunov (Violoncello)

Preise R

19.30-21.45 Ballett

PEER GYNT | Edward Clug – Edvard Grieg Dirigent: Guillermo García Calvo Mair, Avraam, Horner, Young; Dato, Shishov, Peci

Zyklus Ballett-Reisen Preise C

Sonntag 11.00-12.30 Matinee

EINFÜHRUNGSMATINEE ZU ORLANDO Mit Mitwirkenden der Premiere; Moderation: Andreas Láng, Oliver Láng

Preise M

19.00-22.00 Oper

EUGEN ONEGIN | Peter I. Tschaikowski Dirigent: Michael Güttler | Regie: Falk Richter Bohinec, Rebeka, Gritskova, Nakani, Pinkhasovich, Breslik, Furlanetto, Onishchenko, Kolgatin

Abo 22 Preise A

Montag 17.30-18.30 Gespräch

AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE DIRIGENTENWERKSTATT Mit Michael Güttler

Preise X

19.00-22.30 Oper

DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Adam Fischer | Regie: Jean-Louis Martinoty Tézier, Dumitrescu, Müller, Xiahou, Lombardi, Kellner, Unterreiner, Carroll

Abo 14 Preise G

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Dienstag 19.00-22.00 Oper

EUGEN ONEGIN | Peter I. Tschaikowski Dirigent: Michael Güttler | Regie: Falk Richter Bohinec, Rebeka, Gritskova, Nakani, Pinkhasovich, Breslik, Furlanetto, Onishchenko, Kolgatin

Preise A Oper live at home

27

Mittwoch 20.00-22.00 Konzert

SOLISTENKONZERT Ludovic Tézier | Maria Prinz (Klavier)

Zyklus Solistenkonzerte Preise K

28

Donnerstag

KEINE VORSTELLUNG

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Freitag 19.00-22.30 Oper

DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Adam Fischer | Regie: Jean-Louis Martinoty Tézier, Dumitrescu, Müller, Xiahou, Lombardi, Kellner, Unterreiner, Carroll

Abo 7 Preise G

30

Samstag 19.00-21.45 Oper

TOSCA | Giacomo Puccini Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Margarethe Wallmann Muraveva, Calleja, Terfel, Green, Moisiuc, Derntl, Onishchenko, Martirossian

Preise G

16

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PRODUKTIONSSPONSOREN DON GIOVANNI

DON PASQUALE

DIE WEIDEN


KARTENVERKAUF FÜR 2019/ 2020 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND INTERNET Kartenbestellungen sind ab dem Erscheinen der jährlichen Saisonvorschau für alle Vorstellungen der jeweiligen Saison möglich. Bestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969 bzw. per e-Mail an kartenvertrieb@wiener-staatsoper.at . Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzerinnen/Besitzer einer BundestheaterCard mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab dem Erscheinen der Saisonvorschau Kartenbestellungen über Internet möglich. Wählen Sie unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Tickets bestellen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Karten­ zuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins.

RESTKARTENVERKAUF AN DEN KASSEN, TELEFONISCH UND IM INTERNET Darüber hinaus können verbleibende Restkarten in der Regel 2 Monate vor dem Vorstellungstag (z.B. am 1. 9. für 1. 11., am 30. 9. für 30. 11. Achtung: Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. vom 1. bis 30. 5., Vorstellungen vom 1. bis 31. 10. jeweils vom 1. bis 30. 6.) an unseren Kassen, im Internet bzw. telefonisch mit Kreditkarte unter (+43/1) 513 1 513 (Mo bis So: 10 bis 19 Uhr; American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) sofort erworben werden.

KARTEN FÜR DIE AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE können ab Erscheinen des Programms über Internet bzw. das Bestellbüro der Wiener Staatsoper (siehe Kartenbestellungen per Post, Fax und Internet) bestellt werden. Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt für Cinderella und Pünktchen und Anton 1 Monat vor der ersten Vorstellung einer Aufführungsserie, für alle übrigen Veranstaltungen in der AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE in der Regel 2 Monate vor der jeweiligen Veranstaltung. Die AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE finden Sie nur wenige Schritte von der Wiener Staatsoper entfernt in der Walfischgasse 4.

TAGESKASSEN Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.

ABENDKASSE IM FOYER der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz (Ecke Opernring), 1010 Wien. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.

KASSE UNTER DEN ARKADEN im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.

KINDERERMÄSSIGUNG Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von E 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.

ROLLSTUHLPLÄTZE In der Wiener Staatsoper stehen für Gäste mit Einschränkungen der Bewegungsfreiheit 4 Rollstuhlplätze im Parkett mit Begleitsitz zur Verfügung. Ebenso befinden sich bis zu 18 Rollstuhlplätze mit Begleitsitz auf der Galerie. Bestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969

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bzw. per e-Mail an kartenvertrieb@wiener-­ staatsoper.at . Be­ stellungen für die laufende Saison sind auch telefonisch unter (+43/1) 51444/2653, Mo bis Fr: 9 bis 16 Uhr, möglich.

BUNDESTHEATERCARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei BonuspunkteAktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/ innen, Vergünstigungen für Inha­ber/innen eines StaatsopernAbonnements mit CARD mit Bankeinzug. Zusatzfunktion „Ballett-Bonus“: Um 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen der Saison 2019/2020 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2019/2020 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.

STEHPLÄTZE werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatzkasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der Operngasse. Ab der Saison 2019/2020 können Inhaber einer BundestheaterCARD im Rahmen des allgemeinen Vorverkaufs eine Stehplatzkarte (max. eine Karte pro Vorstellung pro Person bzw. Kunde) an den Kassen oder online unter www.wienerstaatsoper.at bis einen Tag vor der jeweiligen Vorstellung um € 4,- im Bereich Parterre bzw. € 3,- im Bereich Balkon resp. Galerie (€ 2,50 und € 2,- bei Preisen K und M) erwerben.

KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben BundestheaterCard-Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von E 49,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.

GUTSCHEINE Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.

ABONNEMENTS UND ZYKLEN Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklenprospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestellungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.

INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2330, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten.

IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2019/2020, Prolog November 2019 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 22.10.2019 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Oliver Peter Graber, Iris Frey Tel. +43 (1) 51444-2331 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Grafik: Irene Neubert Bildnachweise: Ashley Taylor / Artwork Irene Neubert (Cover) Lois Lammerhuber (S. 2, 3) Priska Ketterer Luzern (S. 4) Michael Pöhn (S. 5, 10 -11, 13, 14 ) Ashley Taylor / Artwork Irene Neubert (S. 6) Ashley Taylor (S. 8, 21) Chris Gonz (S. 9) Axel Zeininger (S. 17) Foto Fayer (S. 17) Brooke Shaden (S. 18) Robert Workman (S. 20) Katsuhiro Ichikawa (S. 22) alle anderen unbezeichnet bzw. Archiv der Wiener Staatsoper Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Print Alliance HAV Produktions GmbH

www.wiener-staatsoper.at

ABOS UND ZYKLEN Abo 2 5. November, 19.30-21.30 JEWELS Balanchine – Fauré, Strawinski, Tschaikowski Abo 3 12. November, 19.00-22.00 DIE WEIDEN Johannes Maria Staud – Durs Grünbein Abo 5 15. November, 18.30-23.00 ARIODANTE Georg Friedrich Händel Abo 7 29. November, 19.00-22.30 DON GIOVANNI Wolfgang Amadeus Mozart Abo 8 8. November, 18.30-23.00 ARIODANTE Georg Friedrich Händel Abo 9 13. November, 18.30-23.00 ARIODANTE Georg Friedrich Händel Abo 11 20. November, 20.00-21.15 OREST Manfred Trojahn Abo 13 11. November, 18.30-23.00 ARIODANTE Georg Friedrich Händel Abo 14 25. November, 19.00-22.30 DON GIOVANNI Wolfgang Amadeus Mozart Abo 17 14. November, 20.00-21.15 OREST Manfred Trojahn Abo 20 7. November, 19.30-22.30 DIE WEIDEN Johannes Maria Staud – Durs Grünbein Abo 21 17. November, 19.30-20.45 OREST Manfred Trojahn Abo 22 24. November, 19.00-22.00 EUGEN ONEGIN Peter I. Tschaikowski Abo 23 3. November, 19.00-21.30 DON PASQUALE Gaetano Donizetti Abo 24 10. November, 19.30-21.45 PEER GYNT Edward Clug – Edvard Grieg Zyklus 1 9. November, 19.00-22.00 DIE WEIDEN Johannes Maria Staud – Durs Grünbein Feiertagszyklus 1. November, 19.00-22.00 MACBETH Giuseppe Verdi Zyklus Ballett-Premieren 2. November, 19.30-21.30 JEWELS Balanchine – Fauré, Strawinski, Tschaikowski Zyklus Ballett-Neoklassik 4. November, 19.30-21.30 JEWELS Balanchine – Fauré, Strawinski, Tschaikowski Zyklus Ballett-Reisen 23. November, 19.30-21.45 PEER GYNT Edward Clug – Edvard Grieg Zyklus Solistenkonzerte 19. November, 20.00-21.30 SOLISTENKONZERT Simon Keenlyside, Thomas Adès Zyklus Solistenkonzerte 27. November, 20.00-22.00 SOLISTENKONZERT Ludovic Tézier, Maria Prinz


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