DAS WIENER STAATSBALLETT Solotänzer: MIHAIL SOSNOVSCHI it der ihm jüngst auf den Leib choreographierten Rolle in Nachmittag eines Fauns wandelte der charismatische Solotänzer bereits zum zweiten Mal auf den Spuren des legendären Tanzgenies Wazlaw Nijinski. Vorausgegangen war seine stimmige Interpretation der Nijinski-Partie in Le Spectre de la rose in der Choreographie von Fokin. Beides Rollen, in denen der gebürtige Moldawier wie schon in den zuvor von ihm kreierten Partien des Hahns in Renard und des Puck in Ein Sommernachtstraum sowie als Blauer Vogel in Dornröschen, Minotaurus in Spartacus oder als Grotesker in Skew-Whiff seine besondere Begabung für schillernde Darstellungen von Wesen fernab menschlicher Natur beweisen konnte. Nach grundlegender Ausbildung an der Ballettakademie in seiner Heimatstadt Chisinau war Sosnovschi vierzehnjährig an das Konservatorium der Stadt Wien gekommen. Nach erstem Engagement im Jeune Ballet de France wurde der mit dem 1. Preis beim ÖTRContest in Wien und dem Grand Prix beim Concours International de Luxembourg ausgezeichnete Tänzer
2001 von Renato Zanella an das Wiener Staatsopernballett engagiert. 2010 erhob Manuel Legris ihn zum Solotänzer des Wiener Staatsballetts. Dass ihm durchaus auch „menschliche Rollen“ liegen, bewies Sosnovschi eindrucksvoll als Colas und Alain in La Fille mal gardée, Prinz Alexej in Der Nussknacker, Romeo und Mercutio in Romeo und Julia, Wronski in Anna Karenina, Ulrich in Die Fledermaus, Angel Ben in Le Concours, Lenski in Onegin, Lescaut in Manon, Bratfisch in Mayerling, Oliver in Wie es Euch gefällt, García in Ballett: Carmen, Junger Dichter in Platzkonzert oder Max in Max und Moritz. Allein diese Aufzählung beweist Sosnovschis Vielseitigkeit: Er vermag in Danseur-noble-Partien ebenso zu brillieren wie in Rollen des Demi-caractère-Fachs. Dazu kommen noch seine ebenso bestechenden rein tänzerischen Auftritte, etwa in Balletten von Balanchine, Neumeier, Tharp, Kylián, Christe, Forsythe, Zanella und Bubeníˇcek. Zahlreiche Gastspiele, darunter eines beim Königlich Dänischen Ballett, machten den Wiener Publikumsliebling auch international bekannt.
SERIE
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in Nachmittag eines Fauns
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N° 159
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