HOMMAGE AN JEROME ROBBINS GLASS PIECES Choreographie: Jerome Robbins | Musik: Philip Glass Bühne: Jerome Robbins, Ronald Bates Kostüme: Ben Benson | Licht: Ronald Bates, Nicole Pearce Einstudierung: Jean-Pierre Frohlich Uraufführung: 12. Mai 1983, New York State Theater, New York City Ballet Mit: Olga Esina/Maria Yakovleva/Ketevan Papava – Roman Lazik/Kirill Kourlaev, Kiyoka Hashimoto/Rui Tamai – Masayu Kimoto/Andrey Teterin, Natalie Kusch/Maria Alati – Shane A. Wuerthner/Alexis Forabosco, Reina Sawai/Alice Firenze – Alexandru Tcacenco/Richard Szabó IN THE NIGHT Choreographie: Jerome Robbins | Musik: Frédéric Chopin Kostüme: Anthony Dowell Licht: Jennifer Tipton, Nicole Pearce Einstudierung: Jean-Pierre Frohlich, Christine Redpath Uraufführung: 29. Jänner 1970, New York State Theater, New York City Ballet Mit: Maria Yakovleva/Natalie Kusch – Andrey Teterin/Masayu Kimoto, Olga Esina/Liudmila Konovalova – Roman Lazik/Kirill Kourlaev, Irina Tsymbal/Nina Poláková – Vladimir Shishov/ Eno Peci THE CONCERT Choreographie: Jerome Robbins Musik: Frédéric Chopin, orchestriert von Clare Grundman Bühne: Saul Steinberg Kostüme: Holly Hynes nach Irene Sharaff Licht: Ronald Bates, Nicole Pearce Einstudierung: Jean-Pierre Frohlich Uraufführung: 6. März 1956, City Center, New York, New York City Ballet Mit: Irina Tsymbal/Natalie Kusch, Eno Peci/Christoph Wenzel, Franziska Wallner-Hollinek/Dagmar Kronberger, Denys Cherevychko/Viktor Meshcherekov, Liudmila Trayan/Célie Janou Weder, Igor Milos/Attila Bakó, Gabor Oberegger/Andrey Kaydanovskiy, Maria Alati/Emilie Drexler, Marta Drastiková/Eszter Ledán, Ashley Taylor Dirigent: Koen Kessels Klavier: Henri Barda
Premiere: 3. Mai 2011 Reprisen: 5., 7., 14., 29. (nachmittags und abends) Mai, 1. Juni 2011
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N° 149
www.wiener-staatsoper.at
Premiere Das Wiener Staatsballett huldigt einem genialen Choreographen Trotz seines weltweiten Ruhmes als eine der großen schöpferischen Persönlichkeiten des Tanzes sind Ballette von Jerome Robbins (1918 – 1998) hierorts bisher nur selten zu sehen gewesen. Mit drei sehr unterschiedlichen, für das New York City Ballet entstandenen Werken wird dem auch als Broadway-Regisseur/ Choreograph (West Side Story, Fiddler on the Roof etc.) in die Theatergeschichte eingegangenen Künstler nun auch in Wien eine längst fällig gewesene Huldigung dargebracht. Die vom Wiener Staatsballett in dieser Aufführung getanzten Werke stammen aus verschiedenen Schaffensperioden des genialen Choreographen und veranschaulichen seine schöpferische Vielfalt. An den Beginn stellt Ballettdirektor Manuel Legris, der als Etoile an der Pariser Oper noch unter Robbins gearbeitet hat und in fünf Werken des Meisters aufgetreten ist, das Spätwerk Glass Pieces (1983) zu Musik von Philip Glass, einem der Exponenten der Minimal Music. Es folgen zwei Werke zu Musik von Frédéric Chopin, In the Night (1970) und das früh entstandene The Concert (1956). Mit Glass Pieces machte Robbins das breite Publikum des New York City Ballet, als dessen Chefchoreograph und Ballettmeister Robbins wirkte, mit der Kunstrichtung des Post Modern Dance bekannt, die seit den sechziger Jahren das Avantgarde-Geschehen der Stadt bestimmte. Im Grenzbereich zwischen Tanz, bildender Kunst und Musik entstanden, wurde diese Richtung insbesondere von Lucinda Childs und Laura Dean vertreten. Als „pattern-dance“ ausgewiesen, erinnerte das von Robbins eingesetzte kompositorische Material an die Mittel der Minimal Music, wie sie von Komponisten wie Steve Reich und Philip Glass vertreten wurde. Die Choreographie von Glass Pieces ist gekennzeichnet von immer wiederholten kleinen und kleinsten Bewegungsmotiven, minimalen Verschiebungen dieser Motive und Verlagerung der Akzentsetzungen. Robbins setzt dabei, wie der amerikanische Kritiker Don McDonagh bemerkt, die Solopaare als Ausführende des Rhythmus, die Gruppe als Block ein, der sich sowohl in seiner äußeren