Wiener Festwochen I Freie Republik Wien 2024 Programmbuch

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ab 1. März

TAGESKASSE WIENER FESTWOCHEN | FREIE REPUBLIK WIEN

Lehárgasse 3a, 1060 Wien

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2. April bis 15. Juni:

Mo – Sa, 10 – 18 Uhr (1. Mai geschlossen) So geschlossen

TAGESKASSE IM MUSEUMSQUARTIER (Foyer der Halle E+G) Museumsplatz 1, 1070 Wien

ab 6. Mai, täglich 10–18 Uhr

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DER FESTWOCHEN KALENDER GIBT DIR DEN ÜBERBLICK

FESTWOCHEN.AT/KALENDER

EN You know you want it, too.

VORWORT

PREFACE

AUSRUFUNG DER FREIEN REPUBLIK / PROCLAMATION OF THE FREE REPUBLIC

RAT DER REPUBLIK / COUNCIL OF THE REPUBLIC

WIENER ERKLÄRUNG / VIENNA DECLARATION

EINE REDE AN EUROPA

GENOSSIN SONNE

CLUB DER REPUBLIK / CLUB OF THE REPUBLIC

A NOIVA E O BOA NOITE CINDERELA

Carolina Bianchi y Cara de Cavalo

BLUTSTÜCK

Leonie Böhm

BAROCCO

Kirill Serebrennikov

DIE RECHNUNG

Tim Etchells

LA CLEMENZA DI TITO

Milo Rau

Thomas Hengelbrock

WOMAN AT POINT ZERO

Laila Soliman

Kanako Abe

#5 TRAGEDIA: THE HUNT

Fronte Vacuo

BOX DER WAHRHEIT / BOX OF TRUTH

DIE WIENER PROZESSE / VIENNA TRIALS

„MEINE ZEIT WIRD NICHT KOMMEN“ KRAUS LECTURES

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LIEBESTOD HISTOIRE(S) DU THÉÂTRE III

Angélica Liddell

THE MASTER’S TOOLS

Zora Howard

Okwui Okpokwasili

PARALLAX

Kornél Mundruczó / Proton Theatre

LACRIMA

Caroline Guiela Nguyen

HAMLET

Christiane Jatahy

MEDEA’S KINDEREN

Milo Rau

KADDISH REQUIEM „BABYN JAR“

Oksana Lyniv

Kyiv Symphony Orchestra

THE MAKING OF BERLIN

Yves Degryse / BERLIN

JaWa

Turkowski & Nowacka

ANGABE DER PERSON

Jossi Wieler

MEMORY OF MANKIND

Marcus Lindeen

Marianne Ségol

AKADEMIE ZWEITE

MODERNE / ACADEMY SECOND MODERNISM

HATCHED ENSEMBLE

Mamela Nyamza

HOW GOES THE WORLD HISTOIRE(S) DU THÉÂTRE V

Tim Etchells

SANCTA (Arbeitstitel)

Florentina Holzinger

Marit Strindlund

DAMBUDZO

nora chipaumire

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TEMPEST PROJECT

Peter Brook

Marie-Hélène Estienne

WAR REQUIEM

Teodor Currentzis

SWR Symphonieorchester

fotzenschleimpower gegen raubtierkaputtalismus

Mateja Meded

AMAZONEN

Agrupación Señor Serrano

THE GOSPEL ACCORDING TO THE OTHER MARY

Lisenka Heijboer-Castañón

Nicole Paiement

THE TALKING CAR

Agnieszka Polska

BLING!

Buhle Ngaba

ROHTKO

Łukasz Twarkowski

EXHAUST / AJAX

Kris Verdonck

HAUS DER REPUBLIK / HOUSE OF THE REPUBLIC

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TEAM

IMPRESSUM / IMPRINT

BILDNACHWEIS / PHOTO CREDIT

STADTPLAN / CITY MAP

SPIELSTÄTTEN / VENUES

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Spanisch

DE Die Moderne hat nicht stattgefunden.

EN Modernism didn’t happen.

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Wo treffen Theaterikonen wie Elfriede Jelinek und Peter Brook auf Radikalperformerinnen wie Carolina Bianchi und nora chipaumire? Wo musizieren Pussy Riot und Mozart Seite an Seite, wo geht Florentina Holzinger ins Nonnenkloster und ist Hamlet eine Frau?

Wo werden ukrainische und russische Künstler:innen mit Requien gegen Krieg und Unmenschlichkeit gleichzeitig programmiert? Wo werden Klassiker und Dieselmotoren gesprengt? Welches Festival öffnet dem Publikum seine Büros, hat eine eigene Hymne und gibt sich eine Verfassung? Wo werden Politik, Wirtschaft und Medien vors Tribunal der Kunst gezerrt? Es sind die Wiener Festwochen, es ist die Freie Republik Wien!

DE Wien ist eine der fünf größten Städte der EU, Geburtsort der klassischen Moderne um Schönberg, Freud und Klimt, in den 1920er Jahren bekannt als das „Rote Wien“. Aber hier wurde mit Karl Lueger auch der moderne Antisemitismus populär gemacht – und Wien ist die Hauptstadt des Landes, in dem im Jahr 2000 zum ersten Mal eine rechtspopulistische Partei, die FPÖ, in die Regierung gewählt wurde. Zudem war die klassische Moderne unvollständig: elitär, rein europäisch und natürlich fast ausschließlich männlich. Mitten in den Nationalrats- und EU-Wahlen sagen wir: Zeit für eine zweite Moderne! Zeit, gängige Denkweisen, institutionelle Abläufe und eingeschliffene Normen radikal in Frage zu stellen! Im Frühjahr 2024 erklären sich die Wiener Festwochen zur Freien Republik Wien mit Hymne, Fahnen, neuen revolutionären Institutionen (Wiener Prozesse, Akademie Zweite Moderne), einer ständigen Festivalzentrale (Haus der Republik), einem Club (Club der Republik) und einem beratenden Gremium, das aus den Bürger:innen aller Bezirke der Stadt besteht (Rat der Republik). In der Tradition der Pariser Kommune verwandelt sich Wien in die Welthauptstadt einer zweiten, global und formal entgrenzten Moderne: ein Ort der Debatten, Veranstaltungen und Feiern, an dem soziale Bewegungen auf Intellektuelle und Künstler:innen treffen und die Mythen und Werke der klassischen Moderne neu gelesen werden. Wie wollen wir zusammenleben? Wie sehen Politik, Kultur, das Theater und die Stadt der Zukunft aus? Gemeinsam mit den Bürger:innen Wiens und Künstler:innen, Aktivist:innen und Philosoph:innen aus aller Welt entsteht am Ende des Festivals die Wiener Erklärung. Die Wiener Festwochen sind damit die erste Kulturinstitution der Welt, die sich gemeinsam mit dem Publikum eine eigene Verfassung gibt.

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Vor allem aber wird die Freie Republik Wien eine Republik der Künste sein: fünfeinhalb Wochen vielstimmiges, leidenschaftliches, kämpferisches, verrücktes Welttheater! Das Programm reicht von einem Doppel-Requiem (Kaddish Requiem, War Requiem) und einer radikal dekonstruierten Mozart-Interpretation (La Clemenza di Tito), einer gefeierten JelinekInszenierung (Angabe der Person) bis zu Performances, in der ein Alien ( fotzenschleimpower gegen raubtierkaputtalismus), eine vermeintliche Hexe (The Master’s Tools), ein Auto (The Talking Car) oder eine geraubte afrikanische Diamantin (Bling!) das Wort an sich reißen. Die großen Namen des Welttheaters kommen mit brandneuen Arbeiten nach Wien: Der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó erarbeitet mit PARALLAX eine Familiengeschichte über das Privileg und die Last von Identität, die Französin Caroline Guiela Nguyen erzählt in LACRIMA die tragische globale Produktionsgeschichte eines royalen Hochzeitskleids und die Brasilianerin Christiane Jatahy, Gewinnerin des Goldenen Löwen der Biennale von Venedig, lässt Hamlet als Frau zurückkehren (Hamlet). Aber damit nicht genug: Die beiden Theaterikonen Angélica Liddell und Tim Etchells versuchen sich, jede:r auf ihre:seine Weise, an nicht weniger als einer „Geschichte des Theaters“ (Histoire(s) du Théâtre III + V ). Eine weitere Arbeit von Etchells, der dieses Jahr mit seiner Company Forced Entertainment 40-jähriges Bühnenjubiläum feiert, tourt unter dem Titel

Die Rechnung durch alle Wiener Bezirke – ein Format, das wir die nächsten Jahre fortführen werden. Die südafrikanische Aktivistin und Choreografin Mamela Nyamza kreuzt mit Hatched Ensemble afrikanische und europäische Choreografien zu einer Globalsprache des Tanzes. Und Leonie Böhm und Kim de l’Horizon selbst adaptieren mit Blutstück nicht einfach den Über-Bestseller Blutbuch – sondern schaffen eine völlig neue theatrale Erzählung.

An allen Ecken und Enden Wiens, vom Burgtheater bis zum Fußballplatz, entstehen Orte der politischen Selbstbefragung und des künstlerischen Widerstands. Die simbabwische Performerin nora chipaumire errichtet im mumok eine Shebeen – so nannten sich in Simbabwe die kleinen Bars, in denen sich die Revolte gegen die Kolonialmacht vorbereitete. Das Volkskundemuseum wird für fünf Wochen zum Haus der Republik, in dem der Rat der Republik tagt. Abends spielen im Club der Republik Bands – und KDM Königin der Macht performt Kapitel ihres Tagebuchs der Freien Republik.

Der russische Dissident Kirill Serebrennikov bringt mit BAROCCO ein Panorama des Widerstands vom Prager Frühling bis heute auf die Bühne. In den Wiener Prozessen und der Box der Wahrheit dagegen geht es sehr

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tagespolitisch zur Sache: Ganz Österreich wird vors Tribunal der Republik zitiert! Marcus Lindeen inszeniert ein menschheitsgeschichtliches „Archiv für die Ewigkeit“, und in Kooperation mit der Kunsthalle Wien (Genossin Sonne) gehen wir noch einen Schritt weiter und untersuchen die planetaren Kräfte, die unsere Geschichte bestimmen! Mit der Akademie Zweite Moderne gründet die Freie Republik sogar eine globale Komponistinnen*Plattform, gemeinsam mit Nuria Schoenberg Nono, die das Erbe zweier Heroen der Moderne – Arnold Schönberg und Luigi Nono – in die Gegenwart führt. Als erste Komponistin der Akademie präsentiert die britisch-libanesische Komponistin Bushra El-Turk ihre gefeierte neue Oper Woman at Point Zero – angesichts der Tatsache, dass trotz über hundert Jahren Moderne weltweit nur 7,7 % der von Orchestern aufgeführten Werke von Komponistinnen* stammen, ein geradezu sinnbildlicher Titel.

Im Superwahljahr 2024 werden die Wiener Festwochen so zum Inkubator f ür eine zweite Moderne: ein Experimentierfeld f ür eine ins Planetare gehende theatrale Kraft, weiblich und vielgestaltig, entgrenzt und grenzenlos. Denn mag Österreich und die Welt in den Untergang torkeln zum 150. Geburtstag des legendären Fackel-Herausgebers Karl Kraus – den wir natürlich gemeinsam mit handverlesenen Performer:innen ins Heute katapultieren: In Wien suchen wir erst recht nach dem guten Leben, gemeinsam mit Ihnen!

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Where do iconic figures of the theatre such as Elfriede Jelinek and Peter Brook meet radical performers like Carolina Bianchi and nora chipaumire? Where do we hear the music of Pussy Riot side by side with Mozart, where does Florentina Holzinger get herself to a nunnery and Hamlet is a woman? Where are Ukrainian and Russian artists programmed with requiems against war and inhumanity at the same time? Where are classics as well as diesel engines demolished? Which festival opens its offices to the public, has its own hymn and writes its own constitution? Where are politics, business and media dragged before the tribunal of the arts? At the Wiener Festwochen, in the Free Republic of Vienna!

EN Vienna is one of the five largest cities in the EU, it is the birthplace of classical Modernism around Schönberg, Freud and Klimt, and was known as “Red Vienna” during the 1920s. However, it is also where modern antisemi- tism gained popularity under Karl Lueger – and Vienna is also the capital of the first country to have elected a right-wing populist party, the Austrian Freedom Party (FPÖ), into government (in 2000). Moreover, Classical Modernism was incomplete: it was elitist, exclusively European and, of course, almost exclusively male. Right in the middle of the national and European elections, we will say: it’s time for a Second Modernism! It is time to radically question prevalent attitudes, institutional processes and ingrained norms! In spring 2024, the Wiener Festwochen will proclaim the Free Republic of Vienna with its own hymn, flag, new revolutionary institutions (Vienna Trials, Academy Second Modernism), with a permanent festival hub (the House of the Republic), a club (the Club of the Republic) and an advisory board that comprises citizens from all districts of the city (the Council of the Republic).

In the tradition of the Paris Commune, Vienna will become the international capital of a Second Modernism without global or formal limits: a place for debates, events and celebration where social movements meet intellectuals and artists and the myths and works of classical modernism will receive a new reading. How do we want to live together? What will politics, culture, theatre and the city of the future be like? Created together with the citizens of Vienna and artists, activists and philosophers from across the world, the Vienna Declaration will emerge at the end of the festival. The Wiener Festwochen are therefore the first cultural institution in the world to write its own constitution together with the audience.

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Most of all, however, the Free Republic of Vienna will be a republic of the arts: five-and-a-half weeks of multivocal, passionate, combative, crazy theatrum mundi! The programme spans from a double requiem (Kaddish Requiem, War Requiem) and a radically deconstructed Mozart interpreta- tion (La Clemenza di Tito) as well as a celebrated Jelinek production (Angabe der Person / Personal Details) to performances in which an alien ( fotzenschleimpower gegen raubtierkaputtalismus / mucus cunt power v. predatory kaputalism), an alleged witch (The Master’s Tools), a car (The Talking Car) and a stolen African diamondess (Bling!) take the floor. The great names of the theatre of the world arrive to Vienna with brand new works: Hungarian director Kornél Mundruczó develops a family story about the privilege and the burden of identity in PARALLAX, Caroline Guiela Nguyen from France recounts the tragic global production story of a royal wedding gown in LACRIMA and Brazilian Christiane Jatahy, win- ner of the Golden Lion at the Venice Biennale, lets Hamlet return as a woman (Hamlet).

It goes even further: Angélica Liddell and Tim Etchells, two iconic figures of the theatre, each in their own way approach a ‘History of the Theatre’ (Histoire(s) du Théâtre III + V ). Etchells, who is celebrating the forty-year stage anniversary with his company Forced Entertainment this year, will also stage another work, Die Rechnung / L’Addition, which will tour all districts of Vienna – a format that will be repeated in the coming years. The South African activist and choreographer Mamela Nyamza combines Afri- can and European choreographies with Hatched Ensemble to arrive at a global language of dance. And Leonie Böhm together with Kim de l’Hori- zon in person go beyond a mere adaptation of the super-bestseller Blutbuch as they create an utterly new theatrical narrative in Bloodpiece (Blutstück). In all corners of Vienna, from Burgtheater to a football pitch, sites of polit- ical questioning and artistic resistance will arise. The Zimbabwean performer nora chipaumire will erect a shebeen in mumok (shebeens were the small bars where the uprising against the colonisers was prepared in Zimbabwe). The Volkskundemuseum will turn into the House of the Republic for five weeks – this is where the Council of the Republic will meet. In the evenings, bands will play at the Club of the Republic and KDM Königin der Macht will perform chapters of her diary of the Free Republic. In BAROCCO, Russian dissident Kirill Serebrennikov delivers a panorama of resistance from the Prague spring until today to the stage. The Vienna Trials (Wiener Prozesse) and the Box of Truth (Box der Wahrheit), on the other hand, will address the most current of events: all of Austria is called up before the tribunal of the Republic! Marcus Lindeen stages an ‘archive

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for eternity’ of the history of humanity, and we will go even a step further in collaboration with Kunsthalle Wien (Genossin Sonne) when we investi- gate the planetary forces that define our history! With the Academy Second Modernism (Akademie Zweite Moderne), the Free Republic is establishing a global womxn composers platform together with Nuria Schoenberg Nono, who is taking the heritage of two heroes of Modernism, Arnold Schönberg and Luigi Nono, into our time. As the Academy’s first woman composer, British-Lebanese composer Bushra El-Turk presents her cele- brated new opera Woman at Point Zero – an almost emblematic title in light of the fact that 7.7 % of the works performed by orchestras worldwide stem from womxn composers even after over a century of Modernism. In the midst of the bumper election year 2024, the Wiener Festwochen will thus be an incubator of a Second Modernism. It will offer up an experimen- tal field for a planetary theatrical force: female and varied, delimited and boundless. For even as Austria and the world may be stumbling towards ruin for the 150th birthday of Karl Kraus, the legendary editor of the Fackel (whom we will of course catapult into our day with a choice selection of performers): in Vienna of all places, we are certain to be seeking out the good life, together with you!

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PLACEHOLDER BILD THEATER

PLACEHOLDER THEATER

DE Am 17. Mai 2024 wird unter der neuen Intendanz von Milo Rau die Freie Republik Wien ausgerufen. In einer großen Zeremonie vor dem Rathaus, bei der Statements und Beiträge lokaler und internationaler Aktivist:innen und Bands im gemeinsamen Singen der neuen Hymne gipfeln, erklärt sich der 100-köpfige Rat der Republik zum Souverän. Dies ist der fulminante Auftakt für fünf Wochen Festival, in denen Wien zur Experimentalstätte einer Zweiten Moderne wird: global, entgrenzt, utopisch, radikal politisch und radikal ästhetisch.

EN The Free Republic of Vienna will be proclaimed on 17 May 2024 under Milo Rau’s new artistic direction. A grand ceremony in front of Vienna’s city hall will see the Council of the Republic, a body of a hundred people, claim the title of sovereign amid statements and contributions by local and international activists and bands that will culminate in everyone joining together to sing the new hymn. This will be the extraordinary start of five festival weeks during which Vienna will become a laboratory for a Second Modernism: global, delimited, utopian, radically political and radically aesthetic.

17. Mai, 21.20 Uhr

Rathausplatz

Eintritt frei!

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DE Der Rat der Republik setzt sich zusammen aus 31 internationalen und lokalen Künstler:innen, Aktivist:innen und Intellektuellen und 69 Wiener Bürger:innen, die von 23 Bezirkspartner:innen bestellt werden. Ein Rat, der das Publikum repräsentiert und zugleich die Stadt, das Land, Europa und die ganze Welt dazu aufruft, sich der Freien Republik Wien anzuschließen. Der Rat begleitet und involviert sich über das gesamte Festival – etwa als Geschworene bei den Wiener Prozessen oder bei der Ausarbeitung der Wiener Erklärung, der „Verfassung“ der Freien Republik Wien. Hauptsitz des Rats ist gemeinsam mit lokalen und internationalen aktivistischen Initiativen, Studierenden und dem Team der Festwochen das Haus der Republik (S. 116).

EN The Council of the Republic is made up of 31 international and local artists, activists and intellectuals as well as 69 Viennese citizens delegated by partners, of whom there is one for each of the 23 districts of the city. The Council will represent the audience and at the same time issue a call to the city, the country, Europe and the whole world to join the Free Republic of Vienna. Accompanying the festival, the Council will be involved throughout: as the jury during the Vienna Trials, for example, as well as in preparing the Vienna Declaration, the ‘constitution’ of the Free Republic of Vienna. The Council headquarters will be situated at the House of the Republic together with local and international activist initiatives, students and the Festwochen team (p. 116).

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Mit

69 Wiener Bürger:innen und weiteren 31 lokalen und internationalen Mitgliedern:

Oksana Lyniv

Alexander Martos

MST – Bewegung der Landlosen

Bibiana Beglau

nora chipaumire

Servane D., Isabelle Fremaux & Jay Jordan (Bewohner:innen Zad de Notre-Dame-des-Landes)

Annie Ernaux

Elisabeth Großschädl

Kim de l’Horizon

Srećko Horvat

Elfriede Jelinek

Navid Kermani

Bezirksparter:innen

48er-Tandler Margareten

4lthangrund

Bezirksgericht Meidling

Büchereien Wien – Hauptbücherei

CAPE 10

Fußballverein 1210 Wien

Grätzl-Zentrum Hernals

Italienisches Kulturinstitut Wien

Klimt Villa Wien

Schloss Neugebäude

Kid Pex

Carola Rackete

Meinhard Rauchensteiner

David van Reybrouck

Kirill Serebrennikov

Juan Sohn

Yannis Varoufakis

Yosi Wanunu

Jean Ziegler u. a.

Schutzhaus Zukunft auf der Schmelz

Semmelweisklinik

Strandbad Gänsehäufel & UmweltBildungAustria

TheaterArche & Türkis Rosa

Lila Villa

Tschauner Bühne

Volkskundemuseum Wien u. a.

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DE Als Abschluss des ersten (konstituierenden) Jahres gibt sich die Freie Republik Wien eine eigene Verfassung: die Wiener Erklärung. Diese soll ein konkretes Regelwerk für das Festival der Zukunft sein: Sollen Einladungen von Künstler:innen an politische Grundsätze gebunden werden? Wie steht die Freie Republik Wien zu Quoten und zu Fragen der Nachhaltigkeit? Wie viel Innovation, wie viel Tradition braucht das „Festival der Zukunft“? Die Wiener Erklärung wird vom Rat der Republik im Anschluss an das fünfwöchige künstlerische Programm, zahlreiche Hearings und Debatten verfasst und soll für die nächsten vier Jahre Gültigkeit haben. Sie wird am letzten Tag der Festwochen vom Rat der Republik in einer Abschlusszeremonie im Haus der Republik verlesen (S. 138).

EN The Free Republic of Vienna will conclude its first (constituting) year by issuing its own constitution, the Vienna Declaration, which is intended to be a practical set of rules for the festival of the future. Should invitations to artists be tied to political tenets? What does the Free Republic of Vienna say about quotas and questions of sustainability? How much innovation and how much tradition does the ‘festival of the future’ need? The Vienna Declaration will be written by the Council of the Republic following the five-week artistic programme, numerous hearings and debates and shall remain valid for the next four years. It will be read out by the Council of the Republic on the final day of the Festwochen during a closing ceremony at the House of the Republic (p. 138).

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Russisch

DE Mitdenken. Mitmachen. Mitregieren.

EN Think along. Act along. Govern along.

Litauisch

DE Vergesst nicht, ihr seid der Souverän.

EN Don’t forget: you’re the sovereign.

DE

Seit 2019 liefert die von der ERSTE Stiftung initiierte Vorlesungsreihe Rede an Europa kritische Impulse zur Gegenwart und Zukunft Europas. In der Reihe geben renommierte Intellektuelle einer breiten Öffentlichkeit Denkanstöße zum politischen und kulturellen Projekt Europa. Als Ort dient der Wiener Judenplatz, der daran erinnert, dass Europa nur im Spiegel seiner Geschichte verstanden werden kann.

Die erste Rede an Europa wurde 2019 von Timothy Snyder gehalten, der als Permanent Fellow am IWM forscht und Geschichte an der Universität Yale lehrt. Nur wenn sich Europa seiner Geschichte stelle und den Mythos der unschuldigen Nationalstaatlichkeit ablege, könne es eine Hoffnung für unsere Zeit werden, betonte Snyder damals. Als zweite Rednerin sprach 2023 die ukrainische Menschenrechtsaktivistin Oleksandra Matwijtschuk, die vom TIME Magazine zu einer der 100 einflussreichsten Personen des Jahres 2023 gekürt wurde. Ihrer Organisation Center for Civil Liberties wurde 2022 der Friedensnobelpreis verliehen. Wer im Europawahljahr 2024 diese Rede hält, wird im Frühjahr gemeinsam mit den Kooperationspartnern bekannt gegeben.

EN The lecture series A Speech to Europe, initiated by ERSTE Foundation, has been delivering critical input on the present and future of Europe since 2019. In this series, renowned intellectuals are invited to provide food for thought on the political and cultural project of Europe for a wider public. The location is Judenplatz in Vienna, a place that serves as a reminder that Europe can only be understood against the background of its history. The 2024 speaker will be announced together with the cooperation partners in spring.

7. Mai., 19 Uhr

Judenplatz

Eintritt frei!

Englisch Infos zum Live-Stream auf festwochen.at

Eine gemeinsame Veranstaltung von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, ERSTE Stiftung und Institut für die Wissenschaften vom Menschen

Museum Wien

In Kooperation mit Jüdisches
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DE Bevor der Begriff „Revolution“ im 18. Jahrhundert – unter dem Eindruck der Französischen Revolution – einen „gewaltsamen Umsturz der bestehenden politischen oder sozialen Ordnung“ bezeichnete, wurde er in der Astronomie zur Bezeichnung der Umdrehung der Himmelskörper verwendet. Die essayistische Gruppenausstellung Genossin Sonne widmet sich künstlerischen Arbeiten und Theorien, die den Kosmos und insbesondere die Sonne – der Energielieferant für Leben auf der Erde – mit soziopolitischen Bewegungen in Verbindung bringen. Vor dem Hintergrund der Dezentrierung des Menschen als historisches Subjekt fragen wir, inwieweit nicht nur die materielle Umwelt auf der Erde, sondern auch der Kosmos an geschichtlicher Entwicklung Anteil hat. Gibt es etwa, wie die sowjetischen Kosmisten behaupteten, einen Zusammenhang zwischen erhöhter solarer Aktivität und irdischen Revolutionen? Welche spekulativen, lustvollen Überlegungen finden sich dazu in der zeitgenössischen Kunst, Poesie oder Theorie?

Für die Freie Republik Wien und die Proklamierung einer Zweiten Moderne eröffnet die Ausstellung neue Perspektiven auf die Frage: Wer sind die Akteur:innen der Geschichte? Was bewirkt und verändert ein Verständnis von Revolution, das den Menschen als primäre Kraft aus dem Fokus nimmt?

EN The essayistic group exhibition Genossin Sonne is dedicated to works of art and artistic theories that connect the cosmos, and especially the sun, to social and political movements. In light of the decentering of the human being as the subject of history, we inquire into the extent to which even the universe contributes to historical processes. Thus the exhibition casts a new light on the question: who are the agents of history?

16. Mai, 19 Uhr (Eröffnung)

17. Mai bis 1. September, Di–So, 11 bis 19 Uhr, Do, 11 bis 21 Uhr

Kunsthalle Wien

Museumsquartier

8 Euro (Eintrittskarten vor Ort erhältlich)

Jede Eintrittskarte der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien ermöglicht den ermäßigten Eintritt zu 4 Euro (bis 1. September).

Kuratorinnenführung

18. Mai, 17 Uhr, mit Inke Arns und Andrea Popelka

Anmeldung auf kunsthallewien.at

Ein gemeinsames Projekt von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien und Kunsthalle Wien

Mit Colectivo Los Ingrávidos, Maha Maamoun, The Otolith Group, Katharina Sieverding, Suzanne Treister, Anton Vidokle und vielen anderen Kuratiert von Inke

Arns und Andrea Popelka

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Die Rote Bar und der Weiße Salon des Volkstheaters sind Treffpunkt für alle Nachtschwärmenden, die vom Festivalprogramm noch nicht genug haben und feiern wollen: die Gemeinschaft, das Leben, den Abend. Hier begegnen sich Künstler:innen und Publikum bei Konzerten, Performances und ausschweifenden Partys.

Jeden Donnerstag setzt sich die Wiener Rap-Ikone des Undergrounds, KDM Königin der Macht, performativ mit Themen der Freien Republik Wien auseinander – von der Frage nach echter Solidarität bis zur Cancel Culture. Wien weiß, KDM nimmt kein Blatt vor den Mund:

Keine radikale Poserin erregt derzeit in Wien mehr Aufmerksamkeit als die schillernde Unruhestifterin KDM Königin der Macht. Im Gegensatz zu frivolen Agitatoren, die sich ideologisch der Montur des Radical Chic verschrieben haben, verzichtet die Königin aus dem Untergrund auf Menthol Drops für politischen frischen Atem und modische Aneignung politischer Bewegungen. Während des fünf- wöchigen Festivals ist die Mistress of Ceremony royale Kommentatorin und queer-feministischer Stresstest der Freien Republik Wien.

Freitags lassen Musiker:innen der lokalen und internationalen Szene die Herzen der Republik mit ihren Beats höher schlagen. Samstags verfällt die Freie Republik in kollektiven Rausch, wenn Künstler:innen wie Florentina Holzinger mit ihren Teams ihre eigene Party gestalten, von der Jam Session über die Sancta (Arbeitstitel) Dernièrenfeier bis zur Abschlussparty nach EXHAUST / ajax.

DE
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EN The Rote Bar and the Weißer Salon at Volkstheater will be the place for all revellers to meet at night when they have still not had enough of the festival events and want to continue celebrating the community, life, the evening. This is where artists and audience will meet at concerts, performances and unbridled parties.

On Thursdays, KDM Königin der Macht, an icon of Vienna’s underground rap scene, will performatively address topics discussed by the Free Republic of Vienna. From true solidarity to cancel culture, Vienna knows that KDM will not shy away from any issue. On Fridays, local and international musicians will contribute their beats to the pulse of the Republic, while on Saturdays, artists from the Free Republic of Vienna design their individual parties, ranging from a jam session via the Sancta (working title) closing night celebration to the after-party following EXHAUST / ajax.

Das Detailprogramm wird ab April auf festwochen.at bekanntgegeben.

Volkstheater, Rote Bar und Weißer Salon

ab 18. Mai, Do bis Sa, ab 22 Uhr Eintritt frei!

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DE Wie weit kann Kunst gehen? Wie weit muss sie gehen? In einem Brautkleid begibt sich die Aktionskünstlerin Pippa Bacca 2008 per Anhalter auf eine Reise von Mailand nach Jerusalem, um ein Zeichen für Frieden und Vertrauen zwischen den Menschen zu setzen. Auf ihrem Weg wird sie vergewaltigt und ermordet. Bacca und andere Künstlerinnen, die den eigenen Körper als Protest und Zielscheibe einsetzen, stehen im Zentrum des ersten Teils von Die Braut und Goodnight Cinderella. Während die brasilianische Theatermacherin Carolina Bianchi über diese Frauen referiert, beginnen die eingenommenen K.-o.-Tropfen (in Brasilien „Goodnight Cinderella“ genannt) zu wirken. Bianchi verliert das Bewusstsein und die acht Performer:innen ihres Kollektivs Cara de Cavalo übernehmen. Wehrlos und verletzlich ist sie ihnen ausgeliefert. Mit dieser weltweit diskutierten Performance legt Bianchi ihren eigenen Körper in die Waagschale.

EN How far can, how far must art go? While Brazilian director Carolina Bianchi talks on stage about female artists who have used their own bodies as a means of protest, knockout drops that she has taken are taking their effect. She loses consciousness and her collective Cara de Cavalo takes over. Vulnerable and defenceless, Bianchi deploys her own body in a performance that has triggered debate around the globe.

18. / 19. / 20. Mai, 20 Uhr

Halle G im MuseumsQuartier

20 und 30 Euro Portugiesisch deutsche und englische Übertitel

2 Std. 30 Min.

Hinweis

Empfohlen ab 18 Jahren

Das Stück thematisiert Vergewaltigung und geschlechtsspezifische Gewalt.

Konzept, Dramaturgie, Künstlerische Leitung Carolina Bianchi Mit  Alita, Carolina Bianchi, Chico Lima, Fernanda Libman, Joana Ferraz, José Artur Campos, Larissa Ballarotti, Marina Matheus, Rafael Limongelli Dramaturgische Beratung Carolina Mendonça

Bühne Luisa Callegari Sounddesign, Musik  Miguel Caldas Licht  Jo Rios Video  Montserrat Fonseca Llach

Uraufführung Juli 2023, Festival d’Avignon

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DE Wir sind eine Melange. Wir sind Oma-Mutter-Kind-Mischwesen. Mit Blutbuch, 2022 mit dem Schweizer und dem Deutschen Buchpreis ausge- zeichnet, unternimmt Kim de l’Horizon eine Bestandsaufnahme von Ängsten und Zuschreibungen, die über Zellen und Erzählungen in unser Körpergedächtnis eingesickert und zu unhinterfragbaren Normen ge- ronnen sind. Was – aus Scham oder Scheinheiligkeit – nie gesagt wurde, muss ausgesprochen werden, um die Schweigekultur zu brechen. In einer bunten, aufblasbaren Landschaft aus Flüssen, Bäumen, Wurzeln und Steinen widmet sich die deutsche Regisseurin Leonie Böhm, die zum ers- ten Mal in Wien zu Gast ist, diesem aktuellen Roman. Aus einem gemein- samen künstlerischen Prozess und mit Kim de l’Horizon selbst und vier weiteren Spieler:innen auf der Bühne entsteht aus dem Blutbuch das Blutstück. Liegt nicht genau in unserem Verbunden-Sein die Möglichkeit, Bewegung ins Erstarrte zu bringen?

EN With Blutbuch, Kim de L’Horizon writes an award-winning inventory of the fears and ascriptions that seep into our physical memories and become incontrovertible norms. Developing Bloodpiece in a collective process and with Kim de l’Horizon on stage, German director Leonie Böhm seeks to break this culture of silence. Isn’t that which joins us the very thing to bring movement into paralysis?

18. / 19. Mai, 20 Uhr, 20. Mai, 18 Uhr Volkstheater

4 bis 45 Euro auch im Abo erhältlich Alle Infos auf S. 158

Deutsch

englische Übertitel ca. 90 Min.

Publikumsgespräch

19. Mai, im Anschluss an die Vorstellung

Regie Leonie Böhm Mit Vincent Basse, Gro Swantje Kohlhof, Kim de l’Horizon, Sasha Melroch, Lukas Vögler Bühne Zahava Rodrigo Kostüm Mascha Mihoa Bischoff Licht Gerhard Patzelt Dramaturgie Helena Eckert

Premiere Februar 2024, Schauspielhaus Zürich (Pfauen)

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DE Aus dem Hausarrest heraus begann der russische Regisseur Kirill Serebrennikov 2018 mit der Entwicklung eines musikalischen Manifests für die Freiheit. Ausgehend von realen Akten des Widerstands gegen Systeme verschiedenster Art wie den Pariser Studentenprotesten 1968 und der Selbstverbrennung Jan Palachs gegen den Einmarsch der Sowjets, entsteht mit BAROCCO ein Gesamtkunstwerk aus Oper, Schauspiel und Tanz. Im Mittelpunkt: Musik und Barock-Arien von Bach, Monteverdi, Händel, Rameau, Vivaldi und anderen als Triumph des exzessiv Schönen, des Besonderen und Eigenen, das in der Welt oft keinen Platz findet. Ganz im Sinn der ursprünglichen Bedeutung des Wortes Barock: eine unregelmäßige, schräge Perle, die nicht in eine Kette passen will. BAROCCO ist ein Manifest für eine künstlerische Revolte gegen eine Welt, die an ihren gesellschaftlichen Zwängen zu ersticken droht.

EN Under house arrest, Russian director Kirill Serebrennikov began to develop a musical manifesto for freedom and an artistic uprising against societies’ constraints. Setting out from real acts of resistance against various systems, BAROCCO is a synthesis of opera, theatre and dance. With music by Bach, Monteverdi, Handel a.o., it is a celebration of excessive beauty and the unique, which rarely finds its place in the world.

19. / 20. / 21. Mai, 19 Uhr

Burgtheater

4 bis 90 Euro auch im Abo erhältlich!

Alle Infos auf S. 158

2 Std. 15 Min.

Deutsch und Englisch

Regie, Bühne, Kostüm Kirill Serebrennikov Komposition, Arrangements, Musikalische Leitung Daniil Orlov Choreografie Ivan Estegneev, Evgeny Kulagin Video Ilya Shagalov Licht Sergej Kuchar Sounddesign Hendrik Glax, Sven Baumelt Dramaturgie Joachim Lux Einstudierung Chor Uschi Krosch Mit Odin Biron, Felix Knopp, Tilo Werner, Svetlana Mamresheva, Yang Ge, Victoria Trauttmansdorff, Jovey, Nadezhda Pavlova, Daniil Orlov und einer Puppe Tanz Polina Sonis, Tirza Ben Zvi, Steven Fast, Yorgos Michelakis, Davide Troiani Musik Daniil Orlov (Keyboard, Piano), Andreas Dopp (E-Gitarre), Eleni Granitza (E-Bass), Hauke Rüter / Benjamin Stanko (Trompete), Jérôme Lellouche (Schlagwerk), Marina Reshetova (Violine 1), André Böttcher (Violine 2), Anatol Yarosh (Viola), Nariman Akbarov (Violoncello), Tair Turganov (Kontrabass) Chor Anna-Katharina Lubrich (Alt), Louise Vanderlynden, Dominik Fleck (Tenor), Michael Pehle (Bass) Uraufführung Moskau 2018 (Gogol Center) – Hamburg 2023 (Thalia Theater)

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DE Ein Tisch, ein Sessel, eine Flasche. Und ein Glas Wein, das der Kellner dem Gast serviert. So die Ausgangssituation. Doch wer bedient hier wen? Oder wer dient wem? Wer bezahlt am Ende die Rechnung oder macht einen Strich durch die des anderen? In der Arbeit des britischen Autors und Regisseurs Tim Etchells, die er ursprünglich mit Bertrand Lesca und Nasi Voutsas in Avignon entwickelte, werden Machtdynamiken genauso erbittert wie humorvoll in zahlreichen Variationen derselben Szene durchgespielt. Mit Tisch, Sessel und Flasche lädt die Freie Republik Wien in Kooperation mit dem Volkstheater im Frühling und Herbst zur Slapstick- Komödie in alle 23 Wiener Bezirke: von der Tschauner Bühne in Ottakring bis zum Fußballklub in Floridsdorf. Denn Macht betrifft uns alle: Sie kann ein Albtraum, aber auch urkomisch sein.

EN

It’s about a glass of wine, which a waiter is serving to a guest. But who is serving who? Or who is serving whom? With acerbity and humour, British director Tim Etchells explores power dynamics in countless varia- tions of this scene. The slapstick comedy L’Addition is playing in all 23 districts of Vienna, presented by The Free Republic of Vienna and Volkstheater. Join us – after all, everyone has to deal with power, and that can be a nightmare or insanely funny.

19. Mai bis 23. Juni

an 15 Spielorten in den Bezirken

20 Euro auch im Abo erhältlich!

Alle Infos auf S. 158

Deutsch

70 Min.

Hinweis

Die Rechnung tourt weiter! Infos zu den Vorstellungen im Herbst auf volkstheater.at

Ein gemeinsames Projekt von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien und Volkstheater in den Bezirken

Regie Tim Etchells Text Tim Etchells, Bertrand Lesca, Nasi Voutsas Mit Frank Genser, Christoph Schüchner Mitarbeit Regie deutschsprachige Version Johanna Mitulla Musik Graeme Miller Bühne Richard Lowdon Licht Alex Fernandes Uraufführung (L’Addition) Juli 2023, Festival d’Avignon Premiere deutschsprachige Version (Die Rechnung) Mai 2024, Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

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SCHUTZHAUSZUKUNFT AUFDERSCHMELZ

19.Mai,17Uhr

SEMMELWEISKLINIK

25. Mai, 19.30 Uhr

FUSSBALLVEREIN1210 15.Juni,16Uhr

MARGARETEN48ER-TANDLER11.Juni,18Uhr

SCHLOSSNEUGEBÄUDE 23.Mai,19.30Uhr

TSCHAUNERBÜHNE 28.Mai,20Uhr

THEATER ARCHE

19. Juni, 19.30 Uhr

4LTHANGRUND8.Juni,18Uhr

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DE Die Rechnung / L’Addition von Tim Etchells bildet den Auftakt der Reihe Volksstück / Pièce Commune, die die Freie Republik Wien gemeinsam mit dem Festival d’Avignon produziert: Wanderstücke mit maximal zwei Schauspieler:innen und kaum Technik, die jedes Jahr von einer:m anderen Künstler:in inszeniert und in Gemeindezentren, auf Fußballplätzen, Freilichtbühnen etc. aufgeführt werden. Volkstheater auf höchstem Niveau, Welttheater für alle.

EN Die Rechnung / L’Addition by Tim Etchells marks the start of the Volksstück / Pièce Commune series, which the Free Republic of Vienna produces together with the Festival d’Avignon: touring plays with a maximum of two actors and hardly any technology, staged by a different artist each year and performed in community centers, on soccer pitches, openair stages etc. Popular theatre at the highest level, world theatre for everyone.

STRANDBAD GÄNSEHÄUFEL

1. Juni, 10 Uhr HAUPTBÜCHEREI

7. Juni, 18 Uhr

4. Juni, 19.30 Uhr

3. Juni, 19 Uhr

29.Mai,19
KLIMTVILLAWIEN
Uhr
KULTURINSTITUTITALIENISCHESWIEN
GRÄTZL-ZENTRUM HERNALS
CAPE10 21.Juni,19.30Uhr HAUSDERREPUBLIK 23.Juni,18Uhr
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DE In Milo Raus Operndebüt verkommt die wohlwollend-engagierte Haltung des Herrschers Tito zu einer Strategie bloßer Selbsterhaltung, zur leeren Revolutionsfloskel. Gemeinsam mit 18 in Wien lebenden Menschen, die teils selbst Erfahrungen mit repressiven Systemen gemacht haben, der Camerata Salzburg und dem Arnold Schoenberg Chor unternimmt Rau eine Aktualisierung von Mozarts letzter Oper. Während jenseits der Palast- mauern Massen von Vertriebenen in einem Trailerpark-Ghetto ihr Dasein fristen, feiert sich die gesellschaftliche Elite als Gutmenschen. Kann politische Kunst die Welt verändern? Oder zementiert sie nicht eher die herrschenden Verhältnisse? Die umstrittene Mozart-Interpretation des Festwochen-Intendanten ist eine Kritik am bequemen Engagement und zu- gleich eine Hommage an die Menschen Wiens.

EN Milo Rau undertakes an actualisation of Mozart’s opera, calling con- venient social dedication into question. He lets Emperor Tito’s well-wish- ing commitment degenerate into a strategy of sheer self-preservation. While crowds of displaced persons are eking out their existence in a trailer park, the social elite are celebrating their own benevolence. Does political art, in fact, only reinforce the status quo?

21. / 22. / 24. / 25. Mai, 19.30 Uhr

Halle E im MuseumsQuartier

20 bis 145 Euro

auch im Abo erhältlich!

Alle Infos auf S. 158

Italienisch

deutsche und englische Übertitel

3 Std., inkl. 1 Pause

Publikumsgespräch

22. Mai, im Anschluss an die Vorstellung Einführung zur Musik mit Thomas Hengelbrock, 24. Mai, 18.30 Uhr

Hinweis

Die Vorstellung enthält Gewaltdarstellungen.

Regie Milo Rau Musikalische Leitung Thomas Hengelbrock Chor Arnold Schoenberg Chor (Leitung Erwin Ortner) Choreinstudierung Sebastian Acosta, Viktor Mitrevski Orchester Camerata Salzburg Bühne Anton Lukas Kostüm  Ottavia Castellotti Video  Moritz von Dungern Licht  Jürgen Kolb Dramaturgie  Giacomo Bisordi, Clara Pons Mit Anna Goryachova (Sesto), Justin Hopkins (Publio), Anna Malesza-Kutny (Vitellia), Jeremy Ovenden (Tito), Maria Warenberg (Annio), Sarah Yang (Servilia) Premiere Februar 2021, Grand Théâtre Genève

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DE Zwei Frauen begegnen sich im Gefängnis: Fatma, eine Frauenrechtlerin und Aktivistin, die wegen Mordes verurteilt wurde, und Sama, eine junge, ehrgeizige Dokumentarfilmerin, die Fatmas Geschichte erzählen will. Sie teilen ihre Erinnerungen, Erfahrungen und tiefsten Geheimnisse. Was bedeutet es, frei zu sein? Ist es möglich, im Gefängnis freier zu sein als außerhalb? Woman at Point Zero ist eine packende Multimedia-Oper über Ausbeutung, Emanzipation und die unendliche Suche nach Freiheit, inspiriert von dem gleichnamigen Roman der ägyptischen Schriftstellerin und Feministin Nawal El Saadawi. In der Kombination aus Poesie, dokumentarischen Zeugnissen und genreübergreifender Musik, in der westliche und östliche Musiktraditionen miteinander verschmelzen, wird die Oper zu einer kraftvollen Stimme des Feminismus – komponiert von Bushra El-Turk, Mitglied der Akademie Zweite Moderne.

EN Woman at Point Zero is an enthralling multi-media opera about exploitation, emancipation and the perpetual search for freedom, inspired by the novel of the same name by Egyptian writer and feminist Nawal El Saadawi. Combining poetry, documentary evidence and cross-genre music, the opera raises a powerful voice of feminism, composed by Bushra El-Turk, member of the Academy Second Modernism.

22. / 23. Mai, 20 Uhr Jugendstiltheater am Steinhof

25 und 35 Euro Englisch und ägyptisches Arabisch deutsche und englische Übertitel

55 Min.

Publikumsgespräch

23. Mai, im Anschluss an die Vorstellung

Regie Laila Soliman Musik Bushra El-Turk Libretto Stacy Hardy Musikalische Leitung

Kanako Abe Bühne Bissane Al Charif Video Bissane Al Charif, Julia König

Korrepetition, Live-Samples Samir Bendimered Kostüm Eli Verkeyn Licht Loes

Schakenbos Audiofragmente Dokumentarfilm Aida Elkashef Mit Dima Orsho, Carla

Nahadi Babelegoto Orchester Ensemble Zar Mit Hyelim Kim (Daegum), Miloš Milivojević (Akkordeon), Raphaela Danksagmüller (Blockflöten, Fujara, Duduk, Kaval), Chatori Shimizu (Shō), Faraz Eshghi Sahraei (Kamantsche), Colin Alexander (Cello) Uraufführung Juli 2022, Festival d‘Aix-en-Provence

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sie!

TRAGEDIA ist ein ekstatischer, luzider Traum und ein Spiegel des heutigen Zeitgeists: eine posthumane Tragödie über Orakel und Schatten, Kinder und Roboter, KIs und Stimmen; für einige wenige ein Schauspiel, für die meisten Realität. Wird die Zukunft das überleben? Die Arbeit des Performance Kollektivs Fronte Vacuo, derzeit als Artist in Residence am Volkstheater zu Gast, ist ein radikales Experiment Live-Kunst neu zu denken; Bewegung, Sound, Technologie, Biologie, Video und Storytelling miteinander zu verbinden. In TRAGEDIA reflektieren sie über die Tragödie als theatrale Form, die die westliche Identität geprägt hat: Mitzuerleben, wie ein gescheiterter Held leidet, bringt dem Publikum die Katharsis. Ist das der Grund, warum die westliche Kultur unfähig ist, eine Zukunft ohne Ausbeutung zu erschaffen?

EN The hunt for the future is open! TRAGEDIA is an ecstatic lucid dream and a mirror of the current Zeitgeist: a posthuman tragedy. The work of the performance collective Fronte Vacuo is a radical experiment into a new form of live art and reflects on the tragedy as a theatrical form: audiences reach a catharsis by witnessing a fallen hero suffering. Is this why Western culture is unable to enact a future rid of exploitation?

23. Mai, 19.30 Uhr Volkstheater

Tickets und weitere Informationen unter volkstheater.at

Eine Produktion im Rahmen der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

Konzept Marco Donnarumma, Margherita Pevere, Andrea Familari, Anna Cingi Regie Fronte Vacuo Choreografie, Musik, KI-System, Sounddesign Marco Donnarumma Choreografie, Organismen, Kostüm Margherita Pevere Licht, Video Andrea Familari Bühne, Kostüm Anna Cingi Performance, choreografisches Denken Margherita Pevere, Marco Donnarumma, <DMB> (KI-Performer:in) und Freund:innen Sporen Pleurotus salmoneostramineus

Uraufführung Mai 2024, Volkstheater Wien

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Die Jagd auf die Zukunft ist eröffnet! Finde sie, fessle sie, töte
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DE Die Box der Wahrheit ist ein Glascontainer vor dem MuseumsQuartier Wien. In ihr befinden sich zwei Stühle und ein Lügendetektor. Zum Auftakt jedes Wiener Prozess-Wochenendes werden je zwei Personen des öf- fentlichen Lebens an den Lügendetektor angeschlossen und von der Schau- spielerin Bibiana Beglau öffentlich verhört. In 30-minütigen Sessions werden spezifische moralische und politische Konstellationen hinter den Skandalen der Wiener Prozesse untersucht. Ausgehend von den Lebens- geschichten, Erfahrungen und Entscheidungen der prominenten Teilneh- mer:innen wird die Box der Wahrheit zum Ort politischer Widersprüche und ethischer Dilemmata. Wofür stehen die Befragten ein? Wann kommen öffentliche und private Person, eigene und offizielle Meinung in Konflikt? Welche überraschenden Enthüllungen machen die Befragten, welche Antworten bleiben sie schuldig? Wo liegt die Wahrheit begraben? Und gibt es die überhaupt?

EN Every Vienna Trial weekend starts with two public figures being attached to the lie detector in the Box of Truth, a glass container in front of Vienna’s MuseumsQuartier. During these public hearings, actor Bibiana Beglau examines moral and political constellations that lie behind the scandals of the Vienna Trials. The Box of Truth becomes a place of political contradictions and ethical dilemmas.

24. Mai, 7. / 14. Juni, 17 Uhr

Haupteingang MuseumsQuartier / Vorplatz

Eintritt frei!

Deutsch

60 Min.

Hinweis

Das Detailprogramm wird ab Mai auf festwochen.at bekanntgegeben.

Ein Projekt der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

Verhör, Moderation Bibiana Beglau Dramaturgie Claus Philipp

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DE Als Mischform aus hartem Realismus und sozialer Plastik erzeugen Milo Raus Gerichtsformate (Die Zürcher & Die Moskauer Prozesse, Das Kongo Tribunal ) „ein Forum fernab politischer Grabenkämpfe, in dem eine Situation hergestellt werden soll, wo Diskussion möglich wird“ (SRF). Sie sind Einübung in demokratische Praktiken und doch Bühnenereignisse – jedenfalls nicht Verdopplung der Wirklichkeit. In als Justizprozesse an- gelegten Aufführungen treten dabei reale Akteur:innen der Zeitgeschichte auf. Politik wird verhandelt, ergebnisoffen. Wie schrieb der Kritiker Tobi Müller, als 2013 in Zürich die Zeitschrift Weltwoche im Theater Neumarkt auf der Anklagebank saß: „Auf der Bühne wird nicht getuschelt, sondern laut geredet. Die Ängste können sich entfalten, man kann sie von allen Seiten anschauen. Am Ende verschwinden vielleicht manche. Andere werden klarere Konturen haben.“ Jetzt auch an drei Wochenenden in der Freien Republik Wien.

EN A mixture of hard realism and social sculpture, Milo Rau’s trial formats (The Zurich Trials, The Moscow Trials, The Congo Tribunal ) are an exer- cise in democratic methods and yet stage events: performances that are arranged as legal trials place real figures of contemporary life on stage. Politics are negotiated without a pre-ordained outcome. The Vienna Trials will take place on three weekends at the Free Republic of Vienna.

24. bis 26. Mai, 7. bis 9. Juni, 14. bis 16. Juni

Odeon

Deutsch

25 Euro je Prozess-Wochenende

Hinweis

Das Detailprogramm wird ab Mai auf festwochen.at bekanntgegeben.

Verkündung der Strafmaße

23. Juni, 13 Uhr, Haus der Republik

Ein Projekt der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

Konzept Milo Rau Dramaturgie Claus Philipp, Robert Misik, Carmen Hornbostel Konsulent:innen Florian Scheuba, Laura Widerhofer

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DE Sie sind berühmt und berüchtigt aus Chats, Untersuchungsausschüssen und Gerichtsverfahren – die Eliten, Funktionär:innen, Gschaftlhuber. Ihre

Maxime: Alles geht! Konzerne, Medienhäuser, Blender und Schlaucherln, die bei ihren mal verdeckten, mal breit ausposaunten Scharaden und Shaming-Kampagnen auf die „Stützen der Gesellschaft“ und die Claqueure zählen können. Für die einen ist es die österreichische Form der Staatskunst – für die anderen das Panoptikum einer „korrupten Republik“. In drei exemplarischen Fällen wird der politisch-ökonomisch-mediale Komplex durchleuchtet.

EN They are infamous from chats, inquiry commissions and trials: elites, officials, busybodies. Their dictum: anything goes! Enterprises, media empires and impostors who can count on the ‘pillars of society’ and their adulators when they mount their charades either behind the scenes or in your face. Where some see an Austrian form of statesmanship, others find a panopticon of the ‘corrupt republic’.

24. Mai, 19.30 Uhr ERÖFFNUNGSSITZUNG

2 Std. 30 Min.

25. Mai

11 Uhr FALL 1

15 Uhr FALL 2

26. Mai

14 Uhr FALL 3

17.30 Uhr URTEILSVERKÜNDUNG

je ca. 3 Std.

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DE Der Staatsvertrag verpflichtet Österreich, „alle Organisationen faschistischen Charakters aufzulösen“. Diskriminierungen, etwa wegen Rasse oder ethnischer Herkunft, sind laut Verfassung „verboten und zu beseitigen“. Ist nationalistischer Extremismus eine Gefährdung der staat- lichen Ordnung – und zugleich durch das Verfassungsprinzip der Meinungsfreiheit gedeckt? Müsste gar die FPÖ mit sofortiger Wirkung für „illegal“ erklärt werden? Verstößt die Wirklichkeit Österreichs tagtäglich gegen die Maximen der Verfassung?

EN The Austrian State Treaty obliges the state to ‘dismantle all organisati- ons of fascist character’. Discrimination, such as that based on race or ethnic origin, is ‘banned and must be removed’ according to the constitu- tion. Is nationalist extremism a danger to the regime of the state, and at the same time protected by the constitutional right to freedom of opinion? Might it even be necessary to declare the FPÖ (the Austrian Freedom Party) ‘illegal’ with immediate effect?

7. Juni, 19.30 Uhr ERÖFFNUNGSSITZUNG

2 Std. 30 Min.

8. Juni

11 Uhr FALL 4

15 Uhr FALL 5

9. Juni

14 Uhr FALL 6

17.30 Uhr URTEILSVERKÜNDUNG je ca. 3 Std.

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DE Heiligt der Zweck die Mittel? Dieser Frage muss sich die radikale Klimabewegung genauso stellen wie die Kunst. Oder kann der Aktivismus angesichts der lebensbedrohenden Krisen gar nicht weit genug gehen? Legt die Kunst den Finger in Wunden oder ist sie nur die schicke Heuchelei der Saturierten? Untergräbt das Pharisäertum und der Cancel-Wahn der Gutmeinenden gar wichtige Freiheitsrechte – wie etwa die Meinungsfreiheit? In den dritten Wiener Prozessen werden diese und andere Fragen ausgelotet.

EN Do the ends justify the means? This question needs to be faced by the radical climate movement as much as by the arts. Do life-threatening crises, however, mean that activism cannot go far enough? Does art touch on sore spots or is it just clever hypocrisy? Does the cancel madness of dogooders even undermine important freedoms – such as the freedom of opinion? These and other questions are tested in the third round of the Vienna Trials.

14. Juni, 19.30 Uhr ERÖFFNUNGSSITZUNG

2 Std. 30 Min.

15. Juni

11 Uhr FALL 7

15 Uhr FALL 8

16. Juni

14 Uhr FALL 9

17.30 Uhr URTEILSVERKÜNDUNG

je ca. 3 Std.

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Hindi

DE Niemand hat die ganze Wahrheit, aber alle einen Teil davon.

EN Nobody has the whole truth, but everyone has a part of it.

DE „Nichts trostloser als seine Adepten, nichts gottverlassener als seine Gegner“, schrieb Walter Benjamin über den 1874 geborenen, oft zitierten, gleichzeitig viel zu wenig gelesenen Sprach- und Kulturkritiker, Satiriker und begnadeten Performer Karl Kraus. In der Freien Republik Wien gestalten verschiedene Künstler:innen und Intellektuelle eine Reihe von „Vorlesungen“, wie sie Kraus selbst zwischen 1910 und 1936 mit großem Erfolg u. a. im Wiener Konzerthaus, in Arbeiterheimen und Theatern gehalten hat. An fünf Wochenenden wird Kraus weniger nachgebetet, als vielmehr sein „Theater der Dichtung“ entstaubt: Sprachanalysen und Textsprengungen, die er als Herausgeber der Fackel in Die letzten Tage der Menschheit, der Dritten Walpurgisnacht und hunderten Prozessen gegen korrupte Politiker und Medienmacher vorexerzierte, werden neu interpretiert. Bereits am 29. April 2024 gibt die Zeithistorikerin Katharina Prager, die in der Wienbibliothek Kraus’ Nachlass verwaltet, im Gartenbaukino mit einer Wiener Vorlesung einen Einblick in das Leben und Schaffen von Karl Kraus.

EN In the Free Republic of Vienna, different artists and intellectuals will stage a series of ‘lectures’ like those held by Karl Kraus, the oft-cited and much too rarely read language and culture critic, satirist and talented performer born in 1874. On five weekends, his ‘ Theatre of Poetry’ will be dusted off; linguistic analysis and text demolition à la Kraus will receive a new interpretation.

26. Mai, 2. / 9. / 16. / 23. Juni, 11 Uhr

Odeon

Lecture am 23. Juni im Haus der Republik

20 Euro Deutsch 60 – 90 Min.

In Kooperation mit Wien Bibliothek

Konzept, Dramaturgie Claus Philipp Kraus-Lesung I Cornelius Obonya, Florian Scheuba

Kraus-Lesung II Petra Slottova, Samouil Stoyanov Kraus-Lesung III Boris Eder, Sir Henry

Kraus-Lesung IV Clemens J. Setz, Robert Stadlober, Barbara Zeman und Onkel Gusta

Kraus-Lesung V Thea Ehre, Nick Romeo Reimann, Olivia Axel Scheucher

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DE Legendär sind Karl Kraus’ Kämpfe gegen den Medienmagnaten Imre Békessy, den Wiener Polizeipräsidenten Johann Schober und den Bankier Camillo Castiglioni. 1927/28 zerlegte er seine Lieblingsfeinde im Drama Die Unüberwindlichen. Wie heißt es da in einer Szene: „Ich arbeite an einem sehr wichtigen Artikel, der nicht erscheinen soll. Und zwar schon morgen.“ Der Schauspieler Cornelius Obonya und der Kabarettist Florian Scheuba werden das Stück neu inter pretieren. Aktuelle Verwerfungen inklusive.

EN Karl Kraus’ battles with media mogul Imre Békessy, Viennese police president Johann Schober and banker Camillo Castiglioni are the stuff of legends. In 1927/28, he dismantled his favourite enemies in the drama The Insurmountables. Actor Cornelius Obonya and political satirist Florian Scheuba will provide a new interpretation of the play, including current hitches.

26. Mai, 11 Uhr

Odeon

DE „Karl Kraus liest Offenbach. Statt der Orchestermusik lässt er einen Klavierauszug spielen, statt eines Korps Akteure stellt er sich selber im Straßenanzug. Was er so grenzenlos entblößt von allen Mitteln darstellt, ist unvergesslich.“ (Walter Benjamin).

Krausʼ Offenbachiaden waren beim Publikum besonders beliebt. Der Pianist Sir Henry und der Schauspieler und Sänger Boris Eder treten also mit Blaubart an: Einem Großaufmarsch korrupter Politiker, peinlicher Machos und (letztlich gutgelaunten) „Mordopfern“ …

EN ‘Karl Kraus reads Offenbach. He uses a piano reduction instead of the orchestra score, and there is Kraus himself in a lounge suit in place of a cast of actors. That which he shows on stage, so boundlessly denuded, is unforgettable.’ (Walter Benjamin). The pianist Sir Henry and the actor and singer Boris Eder take on Bluebeard.

9. Juni, 11 Uhr Odeon

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DE Die 700. Vorlesung, gehalten im Wiener Konzerthaus am 2. April 1936, gut zwei Monate vor Karl Kraus’ Tod, war so etwas wie ein „Schwanengesang des Vorlesers“ (Jacques Le Rider): Kraus las und sang Erfolge wie Das Lied von der Presse, Reklamefahrten zur Hölle oder Frank Wedekinds Diplomaten- Lied. Volkstheater-Star Samouil Stoyanov und Petra Slottova (Quer- flöte) nehmen erneut einen Anlauf: „Wir bringen, dringen, schlingen / uns in das Leben ein. / Wo wir den Wert bezwingen, / erschaffen wir den Schein.“

EN The 700th lecture was held by Karl Kraus at Vienna’s Konzerthaus on 2 April 1936, a good two months before his death. Kraus read and sang hits including Das Lied von der Presse, Reklamefahrten zur Hölle and Frank Wedekind’s Diplomaten-Lied. Volkstheater star Samouil Stoyanov and Petra Slottova (flute) give it another go.

2. Juni, 11 Uhr Odeon

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DE Ehrenbeleidigungen, Körperverletzungen, Urheberrechtsstreitigkeiten, Mediendelikte: In den Prozessakten der Wiener Kanzlei Oskar Samek präsentiert sich der in hunderte Verfahren involvierte Karl Kraus als literarischer Meister der Anklage und (Selbst-)Verteidigung.

Die Schriftstellerin Barbara Zeman und Büchner-Preisträger Clemens J. Setz erklären in öffentlicher Debatte dieses „Hauptwerk“, der Rezitator Robert Stadlober wird daraus lesen.

Dazu: musikalische Interventionen der Wiener Grindcore-Band Onkel Gusta.

EN Defamations, bodily harm, copyright battles: Karl Kraus was involved in hundreds of lawsuits, a literary master of accusation and (self-)defence. Writer Barbara Zeman and recipient of the Büchner prize Clemens J. Setz explain this ‘magnum opus’ in public debate. The speaker Robert Stadlober will read from the files, accompanied by musical interventions by Viennese grindcore band Onkel Gusta.

16. Juni, 11 Uhr Odeon

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DE Je ferner man Karl Kraus ansieht, desto näher blickt er zurück: In der letzten „Vorlesung“ verfolgen die Künstler:innen Thea Ehre (Silberner Bär, Berlinale 2022), Nick Romeo Reimann und Olivia Axel Scheucher die Spuren des „Soldatischen Körpers“ in unserer kulturellen Gegenwart. Ausgehend von eigenen biografischen Bezügen und den Letzten Tagen der Menschheit betrachten sie Narrative und Strukturen, die von der Gewalt patriarchaler Sozialisierungs- und Disziplinierungsstrategien durchdrungen sind.

EN In the final ‘lecture’, the artists

Thea Ehre (Silver Bear, Berlinale 2022), Nick Romeo Reimann and Olivia Axel Scheucher trace the vestiges of the ‘soldierly body’ in our contemporary culture. Setting out from their own biographies and the Last Days of Mankind, they look at narratives and structures that are steeped in the violence of patriarchal socialisation and disciplinary strategies.

23. Juni, 11 Uhr Haus der Republik

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DE Beim Stierkampf geht es um Leben und Tod. Um nichts weniger geht es auch der vielfach ausgezeichneten spanischen Performancekünstlerin Angélica Liddell. Mit dem dritten Teil der Reihe stellt sich Liddell dem Kampf mit dem Theater und mit einer Gesellschaft, die den Bezug zu Spiritualität und Transzendenz verloren hat. Der Titel bezieht sich auf den Höhepunkt von Richard Wagners Oper Tristan und Isolde, in der die beiden Liebenden nur im Liebestod zur Vereinigung finden, – und auf den legendären Stierkämpfer Juan Belmonte. Sein Markenzeichen war, aufgrund seiner deformierten Beine, gefährlich nah am Körper des Tieres zu kämpfen. Unbesiegt nahm sich Belmonte schließlich selbst das Leben. Inmitten einer Stierkampf-Arena vertieft sich Liddell in all diese Figuren und Geschichten und lässt dabei überwältigende Bilder entstehen: Die Ausnahmeperformerin ist Liebende und Geliebter, Stier und Stierkämpferin, dem Theater zur Gänze verfallen und voll der Verachtung.

EN In the midst of a bullring, the Spanish performance artist Angélica Liddell confronts the theatre and a society that has lost its ties to spirituality and transcendence. Referring to Liebestod, the apex of Richard Wagner’s opera Tristan and Isolde, and to the legendary torero Juan Belmonte, she calls up overwhelming images with herself as both lover and beloved, bull and torero, enthralled by theatre and full of disdain.

26. / 27. Mai, 20 Uhr

Volkstheater

4 bis 55 Euro auch im Abo erhältlich!

Alle Infos auf S. 158

Spanisch

deutsche und englische Übertitel

2 Std.

Publikumsgespräch

27. Mai, im Anschluss an die Vorstellung

Hinweis

Die Vorstellung enthält explizite

Darstellungen autoaggressiver Gewalt.

Text, Regie, Bühne, Kostüm Angélica Liddell Mit Angélica Liddell, Borja López, Gumersindo Puche, Palestina de los Reyes, Patrice Le Rouzic und Statist:innen

Licht Mark Van Denesse Sounddesign Antonio Navarro

Kostüm Stierkämpfer Justo Algaba

Uraufführung Juli 2021, Festival d’Avignon

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DE 1692 fanden in Salem die wohl berüchtigtsten „Hexenprozesse“ Nord- amerikas statt. Die Dramatikerin und Drehbuchautorin Zora Howard lässt in einem aufrüttelnden Monolog eine der ersten Angeklagten auftreten: die Sklavin Tituba. Von der Geschichtsschreibung weitgehend vergessen, erlangte Tituba durch Arthur Millers Hexenjagd traurige Berühmtheit. In The Master’s Tools widersetzt sie sich den vielen Meistern, die ihre Geschichte für sich beansprucht haben – Tituba wird zur Herrscherin über ihren eigenen Mythos. Der nigerianisch-US-amerikanischen Performerin Okwui Okpokwasili wie auf den Leib geschrieben, entsteht eine Figur zwischen Horror und Humor, zwischen Gut und Böse, mit neuen Worten und neuen Werkzeugen. Denn um es mit der Schriftstellerin und Aktivis- tin Audre Lorde zu sagen: „Die Werkzeuge des Meisters werden niemals das Haus des Meisters niederreißen.“

EN The playwright Zora Howard gives a stage to the slave Tituba, one of the first accused in the ‘witch trials’ of Salem, North America, in 1692, and sadly renowned thanks to Arthur Miller’s The Crucible. In the rousing monologue of The Master’s Tools, the Nigerian-US-American performance artist Okwui Okpokwasili lets Tituba become the mistress of her own legend, for ‘the master’s tools will never dismantle the master’s house’.

27. / 28. / 29. Mai, 19 Uhr,

30. Mai, 18 Uhr

Theater Nestroyhof Hamakom

20 Euro

Englisch deutsche Übertitel ca. 50 Min.

Publikumsgespräch

28. Mai, im Anschluss an die Vorstellung

Text, Regie Zora Howard Mit Okwui Okpokwasili, Julian Rozzell Jr. Bühne, Licht Reza Behjat Sounddesign Steven Leffue Künstlerische Projektleitung Martin Meccouri Kostüm Raphael Regan Stage Management Maimouna Camara Premiere Mai 2024, Kunstenfestivaldesarts (Brüssel)

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DE Drei Generationen einer Familie in einer engen Wohnung in Budapest: Die Großmutter, die es ablehnt, eine Ehrenmedaille als Überlebende des Holocaust anzunehmen; die Tochter, die einen Nachweis für ihre jüdische Identität braucht, um ihrem Sohn einen Schulplatz in der neuen Heimat Berlin zu sichern; der erwachsene Sohn, der auf der Suche nach seiner eigenen Identität als homosexueller Mann ist. Allen stellen sich die gleichen Fragen: Können wir uns von vererbten Identitätszuschreibungen befreien? Wann ist Identität ein Privileg, wann wird sie zur Last? Alles hängt vom Blickwinkel ab. Mit PARALLAX (der Begriff bezeichnet die scheinbare Änderung der Position eines Objekts bei verschiedenen Blickwinkeln) erarbeiten der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó und seine freie Theatergruppe Proton Theatre eine epische Familiengeschichte und zeichnen ein tief berührendes Sittenbild zwischen osteuropäischem Judentum und der in Ungarn unter unzähligen Restriktionen leidenden LGBT+-Gemeinschaft.

EN

Three generations of one family. One small flat in Budapest. They all struggle with the same questions in daily life: can we liberate ourselves from inherited identity ascriptions? When is identity a privilege, when is it a burden? It all depends on the point of view. The Hungarian director Kornél Mundruczó and his company Proton Theatre draw a deeply touching picture of conventions situated between Eastern European Judaism and today’s Hungarian LGBT+ community.

27. / 28. / 29. / 30. Mai, 20.30 Uhr, 31. Mai, 17 Uhr

Halle G im MuseumsQuartier

25 und 35 Euro

Ungarisch

deutsche und englische Übertitel

ca. 2 Std.

Publikumsgespräch

28. Mai, im Anschluss an die Vorstellung Hinweis

Empfohlen ab 18 Jahren

Die Vorstellung enthält sexuelle Handlungen.

Regie Kornél Mundruczó Text Kata Wéber und Ensemble Mit Lili Monori, Emőke Kiss-Végh, Erik Major, Roland Rába, Sándor Zsótér, Csaba Molnár, Soma Boronkay Künstlerische Mitarbeit Dóra Büki Dramaturgie Soma Boronkay, Stefanie Carp Bühne Monika Pormale Kostüm Melinda Domán Licht András Éltető Musik Asher Goldschmidt Choreografie Csaba Molnár

Uraufführung Mai 2024, Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

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DE Ein Haute-Couture-Haus erhält von der britischen Prinzessin den Auftrag, ein Brautkleid zu entwerfen. Ohne das Endprodukt zu kennen, arbeiten über acht Monate hinweg die Schnittzeichnerin in Paris, die Spitzenklöpplerin in der Normandie und der Handsticker in Mumbai an unterschiedlichen Enden dieses geheimen Projekts. Anhand der Entstehung eines königlichen Hochzeitskleides erzählt die französische Regisseurin Caroline Guiela Nguyen, die zum ersten Mal in Wien eine Arbeit zeigt, eine Geschichte von struktureller und privater Gewalt. Ein utopischer Akt: Während in der Wirklichkeit alle Beteiligten zum Stillschweigen verpflichtet sind, werden auf der Bühne ihre Schicksale und Träume erzählt. Guiela Nguyen gelingt eine berührende Meditation über die Tränen (ital. lacrimas), die hinter überwältigender Schönheit liegen.

EN An Haute Couture house receives the commission to design a royal wedding dress. The pattern maker in Paris, the lacemaker in Normandy and the hand embroiderer in Mumbai are all working on this secret project unbeknownst to each other. Based on the production of this wedding dress, French director Caroline Guiela Nguyen tells a story of structural and private violence and about the tears (in Italian lacrimas) behind overwhelming beauty.

30. / 31. Mai, 19.30 Uhr

Halle E im MuseumsQuartier

15 bis 55 Euro

Englisch, Französisch, Tamil deutsche und englische Übertitel

ca. 3 Std. 20 Min., inkl. 1 Pause

Publikumsgespräch

31. Mai, im Anschluss an die Vorstellung

Text, Regie Caroline Guiela Nguyen Mit Dan Artus, Dinah Bellity, Natasha Cashman, Charles Vinoth Irudhayaraj, Anaele Jan Kerguistel, Maud Le Grevellec, Liliane Lipau, Nanii, Raji Parisot, Vasanth Selvam und im Video Louise Marcia Blévins, Fleur Sulmont Künstlerische Mitarbeit Paola Secret Bühne Alice Duchange, Werkstätten des Théâtre National de Strasbourg Kostüm Benjamin Moreau, Werkstätten des Théâtre National de Strasbourg Licht Jérémie Papin Sounddesign Antoine Richard Musik Jean-Baptiste Cognet, Teddy Gauliat-Pitois, Antoine Richard Video Jérémie Scheidler Uraufführung Mai 2024, Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

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DE 2024: eine zeitgenössische Wohnung in einer anonymen Stadt. Hamlet versucht, vom bloßen Denken und Wünschen ins Handeln zu kommen, von der Melancholie zur Leidenschaft – und vielleicht gar zur Rebellion. Die brasilianische Regisseurin Christiane Jatahy – Preisträgerin des Goldenen Löwen der Biennale von Venedig – widmet sich dem berühmtesten Satz Shakespeares: Sein oder Nichtsein. Aber sie stellt die Frage radikaler: Handeln oder Resignieren? Hamlet erwacht in der Gegenwart als Frau und sieht sich mit der Gewalt des Patriarchats und der eigenen Vergangenheit als männlicher Hamlet konfrontiert. Bewaffnet mit einer Kamera untersuchen Hamlet, ihre Mutter Gertrude und ihre Verlobte Ophelia Vergangen- heit und Gegenwart. Ihr Ziel: die Gesellschaft der Zukunft zu erschaffen. Aber was sind die Hebel für Veränderungen?

EN Brazilian director Christiane Jatahy turns her attention to Shakespeare’s most famous phrase: to be or not to be. However, she asks a more radical question: to act or to resign? Hamlet wakes up as a woman in the contem- porary world and has to face the violence of the patriarchy. In order to create the society of the future, Hamlet investigates the past and the present. What, though, are the levers for change?

31. Mai, 1. / 2. Juni, 19 Uhr

Volkstheater

4 bis 55 Euro Französisch, Portugiesisch deutsche und englische Übertitel

ca. 2 Std. 30 Min.

Publikumsgespräch

1. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Regie, Bühne Christiane Jatahy Mit Isabel Abreu, Tom Adjibi, Servane Ducorps, Clotilde Hesme, David Houri, Tonan Quito, Matthieu Sampeur Künstlerische Mitarbeit, Bühne, Licht Thomas Walgrave Filmregie, Kamera Paulo Camacho Kostüm Fauve Ryckebusch Video Julio Parente Musik Vitor Araújo Sounddesign Pedro Vituri Premiere März 2024, Odéon-Théâtre de l’Europe (Paris)

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DE Medea gilt als berüchtigtste Beziehungstragödie der griechischen Antike. Der Konflikt gipfelt im Mord der Mutter an ihren eigenen Kindern, die in der Tragödie zum Schweigen verdammt sind. In Medeas Kinder stellt Milo Rau dieses klassische Arrangement auf den Kopf: Sechs Kinder im Alter von acht bis dreizehn Jahren ergreifen das Wort. Ausgehend von einem realen Kriminalfall und dem Mehrfachmord in Medea reflektieren sie die absurden und blutigen Tragödien der Erwachsenen und ihre eigene (tragische) Welt. Eine kleine Geschichte des Theaters und eine ebenso grausame wie poetische Schule des Lebens.

EN Medea is considered the most notorious relationship tragedy in Greek Antiquity. It culminates in Medea killing her own children, who are condemned to silence throughout the tragedy. Milo Rau turns this classic arrangement on its head in Medea’s Children: setting out from an actual crime and Medea’s murder, six children between eight and thirteen reflect on the absurd and bloody tragedies of the adult world.

31. Mai, 20 Uhr,

1. Juni, 16.30 Uhr, 2. Juni, 14 Uhr

Jugendstiltheater am Steinhof

25 und 35 Euro

Niederländisch

deutsche und englische Übertitel ca. 90 Min.

Publikumsgespräch

1. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Hinweis

Empfohlen ab 16 Jahren

Die Vorstellung enthält Gewaltdarstellungen.

Regie Milo Rau Mit Peter Seynaeve / Lien Wildemeersch, Jade Versluys / Bernice Van Walleghem, Gabriël El Houari / Aiko Benaouisse, Emma Vandecasteele / Helena Vandecasteele, Sanne De Waele / Ella Brennan, Anna Matthys / Juliette Debackere, Vik Neirinck / Elias Maes Dramaturgie Kaatje De Geest Video Moritz von Dungern Licht

Dennis Diels Kostüm Jo De Visscher

Uraufführung April 2024, NTGent

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DE Auf dem heutigen Gebiet der ukrainischen Hauptstadt Kyiv wurden 1941 in der Schlucht Babyn Jar über 33.000 Jüdinnen und Juden von deutschen Nationalsozialisten ermordet. Es ist das größte Einzelmassaker des Zweiten Weltkriegs in Europa. Die Identität unzähliger Opfer ist bis heute nicht geklärt. In Erinnerung daran schrieb der ukrainische Komponist

Jevhen Stankovych das Kaddish Requiem „Babyn Jar“ für Sprecher, Solisten, Chor und Orchester, das 2016 in der Nationaloper in Kyiv uraufgeführt wurde. Mit der Aufführung des Werks in der Freien Republik Wien spannt die international renommierte ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv gemeinsam mit dem Kyiv Symphony Orchestra einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart und zeigt, dass Erinnerung eine Arbeit an der Zukunft ist.

EN In memory of the massacre of 33,000 Jews on the territory of Kyiv during World War II, Ukrainian Yevhen Stankovych composed the Kaddish Requiem “Babyn Jar” for narrator, soloists, chorus and orchestra. This performance at the Free Republic of Vienna with the Kyiv Symphony Orchestra under renowned Ukrainian conductor Oksana Lyniv draws a line from the past into the present and shows that remembrance is working on the future.

2. Juni, 20 Uhr

Wiener Konzerthaus, Großer Saal 20 bis 90 Euro auch im Abo erhältlich!

Alle Infos auf S. 158

Ein gemeinsames Projekt von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien und Wiener Konzerthaus

Musikalische Leitung Oksana Lyniv Musik Jevhen Stankovych Orchester Kyiv Symphony Orchestra Chor The National Choir of Ukraine „Dumka“ Mit Alexander Schulz (Tenor), Pavlo Hunka (Bassbariton, Erzähler)

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DE Während 1945 die Bomben auf Berlin fielen, träumte Friedrich Mohr, Orchesterwart der Berliner Philharmoniker, von einem letzten gemeinsamen Auftritt. Er versammelte die Musiker in Bunkern, um Richard Wagners Götterdämmerung über das Radio in ganz Berlin erklingen zu lassen. Aber die Verbindung brach ab. Fasziniert von Mohrs Lebensgeschichte unternahm die belgische Theatergruppe BERLIN gemeinsam mit dem Radiosender Klara, dem Orchester des Opera Ballet Vlaanderen und dem Schauspieler Martin Wuttke den Versuch, seinen damals gescheiterten Traum im Heute umzusetzen. Doch die Recherchen zum Projekt, das von der Filmemacherin Fien Leysen dokumentiert wird, legen immer mehr Ungereimtheiten in Mohrs Erzählungen offen. Im Zusammenspiel mit Live-Musik verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation, Video und Live-Performance. Ein mitreißendes Stück voller überraschender Wendungen.

EN In 1945, the Berlin Philharmonic attendant Friedrich Mohr dreamed of assembling the musicians in bunkers to play Richard Wagner’s Götterdämmerung one last time. Inspired by his story, Belgian theatre group BERLIN attempt to realise the failed endeavour. But incongruities emerge in Mohr’s touching story. BERLIN present a stirring play, where the boundaries between fiction and documentary, video and live-performance are blurred.

3. / 4. / 5. Juni, 20 Uhr

Theater Akzent

15 bis 35 Euro auch im Abo erhältlich!

Alle Infos auf S. 158

Englisch, Deutsch, Niederländisch und Russisch

deutsche und englische Übertitel

110 Min.

Publikumsgespräch

4. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Regie Yves Degryse Mit Yves Degryse, Koen Goossens, Jonathan van der Beek (Horn) und im Film Friedrich Mohr, Martin Wuttke, Stefan Lennert, Werner Buchholz, Alisa Tomina, Krijn Thijs, Chantal Pattyn, Symphonic Orchestra Opera Ballet Vlaanderen, Alejo Pérez, Caroline Große, Michael Becker, Claire Hoofwijk, Alejandro Urrutia, Marek Burák, Marvyn Pettina, Farnaz Emamverdi Video, Schnitt Geert De Vleesschauwer, Fien Leysen, Yves Degryse Bühne Manu Siebens Musik Peter Van Laerhoven Musik Film Peter Van Laerhoven, Tim Coenen, Symphonic Orchestra Opera Ballet Vlaanderen Musikalische Leitung (Film) Alejo Pérez Uraufführung Mai 2022, DE SINGEL (Antwerpen)

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DE Gemeinsam mit Jan, der gegen Obdachlosigkeit ankämpfte, und Waldemar, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, gründeten die Künstler:innen Janek Turkowski und Iwona Nowacka 2021 im polnischen Szczecin das Sozialunternehmen JaWa. Wie immer bei dieser Unternehmensform steht nicht der Gewinn, sondern die Lösung gesell- schaftlicher Probleme im Vordergrund. In einem Hybrid aus intimem Theaterstück und performativer Lesung teilen Turkowski und Nowacka die Ergebnisse von 18 Monaten gemeinsamer Garten- und Tischlerarbeit mit dem Publikum. JaWa verdeutlicht die Komplexität von Gemeinschaft und stellt Fragen nach der Organisation von sozialem Aktivismus. Eine bewe- gende Geschichte über Würde, Sucht und Freiheit, Armut und Reichtum, zahlreiche Krisen und Erfolge.

EN In a hybrid form of intimate drama and performative reading, JaWa deals with the outcomes of the social enterprise of that name. This enter- prise was founded by the artists Janek Turkowski and Iwona Nowacka together with Jan, who was battling homelessness, and Waldemar, recently released from prison. JaWa is a moving story about dignity, addiction and freedom, poverty and wealth, and social activism.

4. / 8. / 9. / 10. Juni, 18 und 21 Uhr,

5. / 6. / 7. Juni, 17.30 und 21 Uhr

Volkstheater, Dunkelkammer

20 Euro

Englisch und Polnisch englische Übertitel

65 Min.

Publikumsgespräch

8. Juni, im Anschluss an die zweite Vorstellung

Von und mit Janek Turkowski, Iwona Nowacka und im Video Jan Rozpędzik, Waldemar Wieczorek, Artur Czechowicz, Alina Gałązka, Olga Kozińska, Grzegorz Laszuk, Dorota Kwinta, Dariusz Mikuła, Piotr Szczygielski, Szymon Olbrychowski u. a. Szenografie Piotr Szczygielski Kostüm Iwona Nowacka Uraufführung November 2022, Komuna Warszawa

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DE Die Steuerfahndung durchsuchte private Räume und beschlagnahmte Papiere. Später wurde das Verfahren eingestellt. Aber die Angabe der Person bleibt. Ausgehend von den Vorwürfen des Staates verknüpft Elfriede Jelinek die Bahnen des Kapitals mit ihrer „Lebenslaufbahn“. Der Versuch der Feststellung einer Steuerschuld wird zur großen Identitäts- befragung. Assoziationsreich denkt Jelinek über ihre Eltern und Großeltern nach, erzählt vom jüdischen Teil ihrer Familie, von Vertreibung und Ermordung, von Entschädigungsleistungen an die Täter (nicht an die Opfer) und von den Nazis heute. Aber auch vom Ende einer Geschichte: „Nach mir ist es unwiderruflich aus mit den Jelineks!“ Der Regisseur Jossi Wieler, den eine langjährige Aufführungspraxis mit der Nobelpreisträgerin verbindet, strukturiert die Tirade in drei Monologe: Linn Reusse, Fritzi Haberlandt und Susanne Wolff kehren das Angeklagt-Sein durch eine staatliche Behörde in eine Anklage des Staates um. Eine Beschuldigte wird zur Anwältin und Richterin.

EN Setting out from subsequently dropped tax fraud charges, Elfriede Jelinek interlaces the paths of capital with the paths of her life. The attempt to establish a tax debt evolves into a wider questioning of identity. Director Jossi Wieler structured the diatribe into three monologues with Linn Reusse, Fritzi Haberlandt and Susanne Wolff, turning prosecution by the state into a prosecution of the state.

5. / 6. / 7. Juni, 19.30 Uhr

Volkstheater

4 bis 55 Euro

Deutsch

englische Übertitel

2 Std. 25 Min.

Publikumsgespräch

6. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Regie Jossi Wieler Text Elfriede Jelinek Mit Fritzi Haberlandt, Bernd Moss, Linn Reusse, Susanne Wolff Bühne, Kostüm Anja Rabes Komposition, Arrangement PC Nackt Licht Matthias Vogel Dramaturgie Bernd Isele

Uraufführung Dezember 2022, Deutsches Theater Berlin

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DE Ein Archiv für die Ewigkeit: Gelagert im Salzbergwerk Hallstatt sollen

Keramiktafeln als unverwüstliche Datenträger das Ende unserer Zivilisation überdauern. 2012 begann der Österreicher Martin Kunze diese Idee umzusetzen und seitdem sammelt er für sein Memory of Mankind

Zeitungsartikel und wissenschaftliche Beiträge ebenso wie persönliche

Geschichten. Inspiriert von diesem außergewöhnlichen Projekt, verknüpft der schwedische Regisseur Marcus Lindeen in seiner aktuellen Arbeit dokumentarisches Material mit Fiktivem. Aus Interviews mit Kunze und weiteren Personen – ein Mann, der an einer seltenen Form des Gedächtnisverlusts leidet, ein Archäologe, der nach Spuren einer verschwundenen queeren Gesellschaft sucht – entsteht ein intimes Gespräch über die Obsession des Erinnerns und Erinnertwerdens. In einem Theater ohne Bühne, in einem Raum, den das Publikum und die vier Performer:innen teilen, stellt sich die Frage: Liegt im Erinnern oder doch im Vergessen die einzigartige Kraft des Menschen?

EN An archive for eternity: facts and personal stories are stored on indestructible ceramic tablets in the Hallstatt salt mines to endure beyond the end of our civilisation. This unique project by Martin Kunze inspired Swedish director Marcus Lindeen to assemble documentary material and fiction into an intimate conversation about the obsession with remembering. Does the power of humans rest on memory or on the ability to forget?

6. / 7. Juni, 20 Uhr, 8. Juni, 18 und 21 Uhr

Jugendstiltheater am Steinhof

25 Euro

Französisch

deutsche und englische Übertitel

Publikumsgespräch

7. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Text, Regie, Konzept Marcus Lindeen Konzept, Dramaturgie, Übersetzung Marianne Ségol Mit Sofia Aouine, Driver, Axel Ravier, Jean-Philippe Uzan Bühne Mathieu Lorry-Dupuy Musik, Sounddesign Hans Appelqvist Licht Diane Guérin Uraufführung Mai 2024, Kunstenfestivaldesarts (Brüssel)

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DE Wien gilt als die Hauptstadt der Moderne. Aber der große künstlerische und philosophische Umbruch um Schönberg, Freud und Klimt war unvoll- ständig: eurozentristisch, männlich und elitär. Die Akademie Zweite Moderne mit Nuria Schoenberg Nono als Schirmherrin globalisiert die Moderne, macht sie feministischer und führt sie in die Gegenwart: Für jede der vergessenen und ungehörten 50 Kompositionsschülerinnen Arnold Schönbergs lädt die Akademie Zweite Moderne zehn Komponistinnen* pro Jahr über eine Laufzeit von fünf Jahren aus der ganzen Welt nach Wien ein.

Als Botschafterinnen* einer globalisierten Moderne präsentieren sie ihre Arbeiten und entwickeln gemeinsam mit lokalen und internationalen Im- pulsgeber:innen Strategien der Sichtbarkeit.

Ziel der Akademie Zweite Moderne ist die Selbstverpflichtung von Theatern, Opern, Konzerthäusern und Festivals, den Werkanteil von Komponistinnen* in ihrem Programm deutlich zu erhöhen. Denn trotz über hundert Jahren Moderne liegt der Anteil ihrer weltweit von Orchestern aufgeführten Werke auch heute bei nur 7,7 %.

* = Frauen und / oder trans, inter*, nicht-binäre Personen

EN The Academy Second Modernism seeks to globalise Modernism, ren- der it female and take it into our time as a Second Modernism. Over a pe- riod of five years, every year ten womxn composers are invited to Vienna to present their works and develop strategies for visibility together with local and international initiators. The aim is to raise the percentage of works by womxn composers in the programmes of music organisers.

8. / 9. Juni

Arnold Schönberg Center

GIPFELTREFFEN AKADEMIE ZWEITE MODERNE: STRATEGIEN DER SICHTBARKEIT

8. / 9. Juni

ORF RadioKulturhaus NO EXCUSES ANYMORE I & II

19.30 Uhr Konzerte mit Werken der Komponistinnen* der Akademie Zweite Moderne, Klangforum Wien

11–13 Uhr Öffentlicher Diskurs Eintritt frei!

14–17 Uhr Treffen der Mitglieder der Akademie Zweite Moderne mit Impulsgeber:innen

je 28 Euro

auch im Paket erhältlich Alle Infos auf S. 166

Konzept Jana Beckmann Jury Jana Beckmann, Barbora Horáková Joly, Sofia Jernberg, Sophie Schafleitner, meLê yamomo Ein Projekt der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien In Kooperation mit Arnold Schönberg Center, ORF Radiokulturhaus, Ö1

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AKADEMIE MODERNE

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DU YUN MARINA LUKASHEVICH BUSHRA EL-TURK
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AIDA SHIRAZI FELIZ ANNE REYES MACAHIS SHASHA CHEN MIRELA IVIČEVIĆ MONTHATI MASEBE DILAY DOĞANAY
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BRIGITTA MUNTENDORF
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DE Das Klappern von Wäscheklammern unterbricht die Heiligkeit des Balletts. Mit kräftiger Farbsymbolik und kompromissloser Entmystifizierung wird aus einer Gegenüberstellung von europäischem und afrikanischem Musik- und Bewegungsvokabular gegenseitige Ermächtigung. Schon 2007 reflektierte Mamela Nyamza ihr Leben als Mutter, Lesbe und Künstlerin in ihrem viel gelobten, autobiografischen Solo Hatched. Gemeinsam mit neun Balletttänzer:innen, einer Sängerin und einem Musiker treibt sie nun mit Hatched Ensemble ihre Auseinandersetzung mit Identität und Zugehörigkeit, geschlechtlicher Binarität, Tradition und künstlerischem Ausdruck weiter voran. Frei nach Allan Kaprow („Die Grenze zwischen Kunst und Leben sollte so fließend und vielleicht undeutlich wie möglich gehalten werden.“) lädt die südafrikanische Choreografin und Aktivistin das Publikum ein, Zuschreibungen aufzubrechen und über eigene Zugehörigkeiten nachzudenken.

EN In her highly praised autobiographical solo Hatched, Mamela Nyamza reflected on her life as a mother, lesbian and artist. Together with nine ballet dancers, one singer and a musician, the South African choreographer and activist is now pushing her confrontation of identity, gender binarism, tradition and artistic expression further in Hatched Ensemble, calling on the audience to consider their own states of belonging.

9. Juni, 19 Uhr, 10. Juni, 20 Uhr Volkstheater

4 bis 45 Euro auch im Abo erhältlich!

Alle Infos auf S. 158

60 Min.

Publikumsgespräch

10. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Konzept, Choreografie, Regie Mamela Nyamza Licht Thabo Pule Kostüm Mamela Nyamza, Bhungane Mehlomakulu Gesang Litho Nqai Live-Musik Given „Azah“ Mphago Tanz Kirsty Ndawo, Kearabetswe Mogotsi, Khaya Ndlovu, Thamsanqa Ndlovu, Thimna Sotikisi, Itumeleng Chiloane, Amohelang Rooiland, Noluyanda Mqulwana, Zandile Constable, Tania Mteto

Uraufführung Juni 2023, National Arts Festival (Makhanda)

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DE Nach Milo Rau, Faustin Linyekula, Angélica Liddell (S. 64) und Miet Warlop reflektiert Tim Etchells in der fünften Episode der Reihe Histoire(s) du Théâtre sein persönliches Theaterverständnis. Voller ernsthafter Neugierde bereitet der Künstler, Autor und Gründer von Forced Entertainment seit 40 Jahren der Poesie der kleinen Gesten die große Bühne. An diesem Abend durchleben vier Performer:innen eine absurde Orgie der Auf- und Abtritte, ein lustvolles Wirrwarr aus Rollen, Kostümen und Szenenwechseln. Wie fremdgesteuert reagieren die Spieler:innen auf von einer geisterhaften Regie eingespielte Töne: Es klingelt an der Tür, da muss sie jemand öffnen. Es erklingt das Klavier, da muss es jemand spielen. Kleinste Veränderungen lassen neue Welten entstehen, aus einem Lachen ein Weinen, aus Hoffnung Verzweiflung werden. How Goes the World ist das ästhetische Manifest eines der großen Bühnenkünstler unserer Zeit: Die Kraft des Theaters liegt im unerbittlichen Wunsch, eine Situation zu ändern. Aus der Maschinerie auszubrechen, die uns bis zur Erschöpfung antreibt.

EN For four decades, the artist Tim Etchells has been giving a grand stage to the poetry of small gestures. In How Goes the World, four performers undergo an absurd orgy of entrances and exits, a luscious confusion of roles, costumes and scene changes. It is the aesthetic manifesto for a theatre that gains its power from the desire to change a situation, to break free of the machinery that is driving us to exhaustion.

9. / 10. / 11. / 12. Juni, 20.30 Uhr

Halle G im MuseumsQuartier

25 und 35 Euro Englisch und Niederländisch deutsche und englische Übertitel

2 Std. 15 Min.

Publikumsgespräch

10. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Text, Konzept, Regie Tim Etchells Dramaturgie Matthias Lilienthal Dramaturgische Beratung Benoît Vanraes Mit Aurélie Alessandroni, Neil Callaghan, Aurélie Lannoy, John Rowley Sounddesign, mit Musik von Graeme Miller Licht Dennis Diels Bühne Tim Etchells, Chris Vanneste Kostüm Jo De Visscher

Uraufführung November 2023, NTGent

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DE Auf der Bühne: eine zwei Tonnen schwere Glocke, eine SkateboardHalfpipe und ein Wasserfall. Die österreichische Performance-Künstlerin Florentina Holzinger pulverisiert Bühnengenres und Sehgewohnheiten. Ausgehend von Paul Hindemiths 1922 uraufgeführter einaktiger Oper Sancta Susanna untersucht sie gemeinsam mit einem Ensemble von Opernsängerinnen, Sexarbeiterinnen und Body-Modification-Artists die Zurichtung weiblicher Identität und Körper in religiösen Systemen und Riten. Das Drama um die Lust und Sexualität einer Nonne wird verknüpft mit Neukompositionen von Johanna Doderer, Born in Flamez und Stefan Schneider sowie mit geistlichen Werken unter anderem von Johann Sebastian Bach und Sergei Rachmaninow. Eine musikalische und performative Reflexion über Körper und Sexualität, die gemeinsam mit dem Publikum zur Feier einer Messe wird.

EN The Austrian performance artist Florentina Holzinger demolishes stage genres and visual habits. Setting out from Paul Hindemith’s one-act opera Sancta Susanna, Holzinger and the ensemble investigate how female identities and bodies are trimmed in religious systems. Intertwined with new compositions and religious musical works, the drama evolves into celebrating a mass together with the audience.

10. / 11. / 13. / 14. / 15. Juni, 19.30 Uhr

Halle E im MuseumsQuartier

20 bis 90 Euro Deutsch englische Übertitel ca. 2 Std. 30 Min.

Publikumsgespräch

11. Juni, im Anschluss an die Vorstellung Hinweis

Empfohlen ab 18 Jahren

Die Vorstellung enthält Darstellungen (autoaggressiver) Gewalt und sexuelle Handlungen.

Regie, Choreografie, Performance Florentina Holzinger Musikalische Leitung Marit Strindlund Komposition Akt 1 Paul Hindemith, Sancta Susanna Op. 21 Komposition, Arrangement Johanna Doderer Komposition, Live-Musik Born in Flamez, Stefan Schneider Von und mit Annina Machaz, Blathin Eckhardt, Born in Flamez, Fibi Eyewalker, Florentina Holzinger, Gibrana Cervantes, Lane Shi AKA Otay Onij, Luz de Luna Duran, Netti Nyganen, Paige A. Flash, Renée Copraij, Sophie Duncan, Xana Novais; Andrea Baker, Emma Rothmann, Cornelia Zink Chor Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters Orchester Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin Live-Musik Blathin Eckhardt, Gibrana Cervantes, Lane Shi AKA Otay Onij Dramaturgie Renée Copraij, Judith Lebiez, Sarah Ostertag, Philipp Amelungsen, Miron Hakenbeck, Felix Ritter Bühne, Kostüm Nikola Knežević Technische Leitung Stephan Werner Licht Anne Meeussen, Max Kraußmüller Video Maya Cule

Uraufführung Mai 2024, Mecklenburgisches Staatstheater (Schwerin)

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In einer durch Liveperformance animierten Skulptur-Sound-Installation schafft die multidisziplinäre Künstlerin nora chipaumire mit der Resonanz des Wortes „Dambudzo“ einen radikalen, partizipativen Möglichkeits- raum für Dekolonisation. Dambudzo, mit „Ärger“ aus der Shona-Sprache übersetzt, lässt die Ideen radikaler afrikanischer Denker:innen wie Dambudzo Marechera, Steve Biko und Ngũgĩ wa Thiong‘o aufleben und verbindet sie mit chipaumires eigenen Gedanken und Erfahrungen, mit den aktuellen politischen Realitäten in Afrika und dem für den Widerstand gegen (neo)koloniale Kontrolle notwendigen „Ärger“. In einer Art zwang- loser, privater Bar, einem Meeting-point für Anrainer:innen und Einheimische, um bei Jit-Musik zu trinken und sich über die Revolution auszutauschen, erweckt das Künstler:innenteam rund um chipaumire das Versprechen von Freiheit und den Verrat an diesem Traum zum Leben. Im Zusammenspiel von Musik, Klang, Ort und Raum fordern sie das Publikum zum aktiven gemeinsamen Beschwören neuer möglicher Welten auf.

EN In a sculpture-cum-sound installation, animated by live movement performance, multidisciplinary artist nora chipaumire creates a participa- tory space of decolonised possibility, evoking the ideas of radical African thinkers like Dambudzo Marechera and others that intersect with her own thoughts and lived experiences. In this convergence of music, sound, site and space, she asks audiences to actively co-conspire.

Performance

11. / 12. / 13. / 14. Juni, 19 Uhr

Installation Dambudzo

11. bis 23. Juni, 10–18 Uhr mumok

20 Euro auch im Abo erhältlich!

Alle Infos auf S. 158

1 Std. 30 Min.

Hinweis

Dambudzo findet in Kooperation mit dem mumok und der Ausstellung Avant-garde and Liberation. Zeitgenössische Kunst und dekoloniale Moderne statt, die am 6. Juni eröffnet wird. Weitere Informationen unter mumok.at

Workshop mit nora chipaumire

3. Juni, 15 Uhr (S. 143)

Konzept, Regie nora chipaumire Mit nora chipaumire, McIntosh „SoKo“ Jerahuni, Tatenda Chabarwa, Tyrone Isaac-Stuart, Shamar Wayne Watt, Beauty Katiji, Fatima Katiji, Jonathan Kudakwashe Daniel Musikaufnahmen Bhundu Boys

Sounddesign Franz Schütte

Uraufführung Juni 2024, Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

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DE Peter Brook, einer der prägendsten Regisseure des 20. und 21. Jahrhunderts, gilt als „Zauberdoktor des Theaters“, dessen Kunst es ist, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Im Sommer 2022 verstarb er kurz nach der Premiere von Tempest Project, das in Zusammenarbeit mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Marie-Hélène Estienne entstanden war. Die Inszenierung ist Ergebnis einer lebenslangen Recherche zu Shakespeares Der Sturm und ist Abbild von Brooks Theaterkunst: Im Spiel von Sprache und Schatten entfaltet sich im leeren Raum die Fantasie. Das letzte Wort des Stücks ist „frei“ – wahrscheinlich das letzte Wort, das Shakespeare schrieb. Tempest Project ist eine metaphysische Reflexion über unterschiedliche Vorstellungen von Freiheit, bei der bissiger Humor auf ausgefeilte Poesie trifft. Gemeinsam mit den sechs Schauspieler:innen ist das Publikum eingeladen, ein letztes Brook’sches Rendezvous mit der Theatergeschichte zu zelebrieren.

EN Peter Brook, one of the most influential directors, is considered a ‘magic doctor of the theatre’ whose trick is to focus on the essential. He died in 2022 shortly after the premiere of Tempest Project, based on a lifetime of research on Shakespeare’s play. Tempest Project is a metaphysical reflection about freedom and an invitation to celebrate a final encounter with theatre tradition à la Brook.

12. / 13. / 14. / 16. Juni, 20 Uhr, 15. Juni, 17 und 20 Uhr

Jugendstiltheater am Steinhof

30 und 50 Euro auch im Abo erhältlich!

Alle Infos auf S. 158

Französisch

deutsche und englische Übertitel

85 Min.

Publikumsgespräch

13. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Regie, Adaption Peter Brook, Marie-Hélène Estienne Text William Shakespeare

Mit Sylvain Levitte, Paula Luna, Fabio Maniglio, Luca Maniglio, Marilù Marini, Ery Nzaramba Licht Philippe Vialatte Musik Harué Momoyama

Uraufführung Juni 2021, Printemps des Comédiens (Montpellier)

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DE Benjamin Brittens Komposition War Requiem op. 66 ist ein mahnender Protest für den Frieden und gegen jede Form von Unmenschlichkeit. 1962 in Erinnerung an den Luftangriff Nazi-Deutschlands auf das englische Coventry uraufgeführt, gilt es bis heute als eines der beeindruckendsten und bewegendsten musikalischen Werke der Versöhnung. Der komposito- rische Aufbau wurde als „geniale Eingebung“ beschrieben: Lateinische Texte der christlichen Totenmesse stehen im Wechsel mit Gedichten über „das Leid des Krieges“ des Briten Wilfred Owen, der zwei Wochen vor Ende des Ersten Weltkriegs starb. Das monumentale Werk für Orchester, Chor und Kinderchor, Gesangssolist:innen und Orgel ist in der Freien Republik Wien unter der musikalischen Leitung von Teodor Currentzis zu erleben.

EN Premiered in 1962 in commemoration of Nazi German air raids, Benjamin Britten’s War Requiem op. 66 is a plea for peace and a protest against any form of inhumanity. It is considered one of the most moving musical works of reconciliation. This monumental work for orchestra, chorus and children’s choir, solo voices and organ is on show at the Free Republic of Vienna under the musical direction of Teodor Currentzis.

12. Juni, 20 Uhr

Burgtheater

4 bis 145 Euro

auch im Abo erhältlich!

Alle Infos auf S. 158

Einführung zur Musik

12. Juni, 19 Uhr

Musikalische Leitung Teodor Currentzis Musik Benjamin Britten Sopran Irina Lungu Tenor Allan Clayton Bariton Matthias Goerne Chor Wiener Sängerknaben, London Symphony Chorus, SWR Vokalensemble Orchester SWR Symphonieorchester

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DE Ein Alien sitzt auf einem Sessel und erzählt. Es erzählt von sich, wo es herkommt und warum es jetzt hier ist. Es durchlebt, was Generationen von Alienfrauen durchlebt haben: Der Rücken schmerzt, denn das Alien hat sich ein Leben lang kaputtgebückt. Als das Alien in einer Runde von Ober- feministinnen sitzt (deren Feminismus darin besteht, keine Putzfrau zu haben), bricht der Schmerz aus ihm heraus. Es erzählt von prekären Biografien und geschrotteten Wirbelsäulen, vom illegalen Putzen fremder Häuser mit ihrer Mutter, Oma und Tante. Es ist der Beginn eines galaktischen Befreiungsschlages: Althergebrachte Klischees über Flucht und Ankommen werden zerschlagen und Unmengen an Energie für den „Yugofuturismus“ freigesetzt, wie die Autorin und Schauspielerin Mateja Meded ihren tragikomischen Monolog bezeichnet.

EN An alien talks about itself: its back hurts from bending over all its life like generations of female aliens before. In a circle of feminists (whose feminism comprises not having a cleaning lady), its pain bursts forth. It is the start of a galactic coup: clichés about fleeing and arriving are demolished and boundless energy is set free for ‘Yugofuturism’, as author and actor Mateja Meded labels her tragicomic monologue.

13. / 14. / 15. Juni, 20 Uhr, 16. Juni, 18 Uhr

Kosmos Theater

20 Euro

Deutsch englische Übertitel

ca. 70 Min.

Text,

Uraufführung Juni

Publikumsgespräch

14. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Konzept, Performance, Regie, Bühne, Kostüm Mateja Meded Mit Texten von Sivan Ben Yishai, Thomas Köck Dramaturgie Anna Laner
Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Kosmos Theater
2024,
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DE Einst lebte, arbeitete und kämpfte eine Gruppe von freien Frauen an den Ufern des Schwarzen Meeres. Sie gründeten eine Gemeinschaft ohne Männer und nannten sich Amazonen. Wie kam es dazu? Und warum reagierten die männlichen Helden der Antike so aggressiv? Ausgestattet mit Lego-Figuren, Landschaftsmodellen, Live-Video und Protestbildern aus dem Internet, begibt sich ein:e Geschichtenerzähler:in auf die Spuren des Mythos und inszeniert eine zeitgenössische Version für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Ohne Begleitung durch Erwachsene initiiert Amazonen ein offenes Gespräch unter Gleichaltrigen zu zentralen Themen unserer Zeit: Ist es gerechtfertigt, Gewalt anzuwenden, um sich gegen Angriffe von außen zu wehren? Wie weit dürfen oder sollen wir für die Verteidigung der eigenen Meinung und den Protest gegen (Geschlechter-)Ungerechtigkeiten gehen? Wer sind die Amazonen unserer Zeit? Und was hat das alles mit dem Amazonas zu tun?

EN A group of free women once established a community without men and called themselves the Amazons. Using Lego figurines, landscape models, live video and protest pictures from the internet, a story-teller traces the myth and stages a contemporary version for children between the ages of six and twelve. Amazons launches an open conversation among children of the same age to address pivotal questions of our time.

14. / 21. Juni, 10 und 17 Uhr,

15. / 16. / 22. / 23. Juni, 17 Uhr,

17. / 18. / 20. Juni, 10 Uhr,

19. Juni, 14.30 Uhr,

DSCHUNGEL WIEN

12 Euro (regulär),

6,50 Euro (Schule)

Deutsch

60 Min.

Hinweis

Nur für Kinder von 6-12 Jahren

Um den Kindern ein bestmögliches Erlebnis zu ermöglichen, empfehlen wir den erwachsenen Begleitpersonen einen Besuch im DSCHUNGEL Café oder in den Museen im MuseumsQuartier.

Infos zu Schulvorstellungen und -workshops auf S. 151

Tickets und weitere Informationen unter dschungelwien.at

Text, Regie Olympus Kids Musik Roger Costa Vendrell Bühne Lola Belles

Uraufführung April 2021, Sala Beckett (Barcelona)

Premiere deutschsprachige Version Juni 2024, Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, DSCHUNGEL WIEN

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DE Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis kehrt Maria zu ihrer Schwester Martha zurück. Martha leitet ein Heim, das von Spenden und kleinen Wundern lebt und sich um Not leidende Menschen kümmert. Auch eine Gruppe von Aktivist:innen, angeführt von einem Mann namens Jesus, der für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit kämpft, findet Zuflucht in dieser Gemeinschaft. Doch die schützenden Mauern beginnen zu bröckeln und Maria und Martha werden gnadenlos mit einer von Gewalt, Brutalität und Ungerechtigkeit geprägten Welt konfrontiert. Das stellt ihre Widerstandsfähigkeit auf die Probe. Wie können sie den Glauben an eine bessere Zukunft bewahren, wenn alles um sie herum im krassen Widerspruch zu ihren Hoffnungen steht? Mit seinem Fokus auf die marginalisierten Perspektiven von Maria Magdalena und Martha rückt The Gospel According to the Other Mary biblische Charaktere und Ereignisse, einschließlich der Auferweckung des Lazarus und der Passion Christi, in ein stark politisches, zeitgenössisches Licht.

EN Mary and her sister Martha run a shelter for people in need, which also shields a group of activists led by a man named Jesus who fights for greater equality and justice. Focusing on the marginalised perspectives of Mary Magdalene and Martha, The Gospel According to the Other Mary casts a political and contemporary look at biblical characters and events, including the resurrection of Lazarus and the passion of Christ.

15. / 18. / 21. /

24. / 30. Juni, 19 Uhr

Volksoper Wien

Tickets und weitere Informationen unter volksoper.at/Gospel

Eine Produktion im Rahmen der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

Regie Lisenka Heijboer-Castañón Musik John Adams Libretto Peter Sellars Musikalische Leitung Nicole Paiement Bühne Sarah Nixon, Hendrik Walther Kostüm Carmen Schabracq

Choreografie Miguel Alejandro Castillo Le Maitre Licht, Video Hendrik Walther

Sounddesign Martin Lukesch Choreinstudierung Roger Díaz-Cajamarca, Holger Kristen

Dramaturgie Antonio Cuenca Ruiz Mit Wallis Giunta, Jasmin White, Limmie Pulliam, Jaye Simmons, Christopher Ainslie, Edu Rojas, Viviane Tanzmeister, Mzamo Nondlwana, Adela Maharani, Aida Rodriguez, Laura Rice Rosenstone, Cristina Emelina, Sandino Rossmann Chor, Orchester der Volksoper Wien

Premiere Juni 2024, Volksoper Wien

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DE Ein Auto rast 90 Minuten lang auf einen Abgrund zu. Auf den Klimakollaps? Auf das Ende der Menschheit? Oder fährt es doch ins Krankenhaus, um ein Kind zur Welt zu bringen? Die genauso ungewöhnliche wie magnetisierende erste Theaterinszenierung der bildenden Künstlerin Agnieszka Polska, die mit dem renommierten Preis der Nationalgalerie Berlin ausgezeichnet wurde, ist ein hypnotischer Science-Fiction-Roadtrip. Während Landschaften vorbeirauschen, wird unter atmosphärischer Musik das verhängnisvolle Verhältnis von Mensch und Maschine, von ökologischer und humanitärer Katastrophe radikal auf die Bühne gebracht. Die Spieler:innen im Auto wechseln dabei unablässig ihre Rollen: mal sind sie Vater-Mutter-Kind, mal Gelegenheits-Mitfahrer:innen. Die rasende Fahrt bringt sie aus einer düsteren Vergangenheit in eine ungewisse Zukunft. Die Frage ist nur: Was ist schlimmer – was hinter oder was vor uns liegt?

EN In her first stage production, visual artist Agnieszka Polska, recipient of the renowned Preis der Nationalgalerie in Berlin, creates a hypnotic science fiction road trip about the disastrous relationship of human and machine, of ecological and humanitarian catastrophe. While the actors in the car are constantly switching their roles, the breakneck drive takes them from a dark past into an uncertain future.

16. / 17. / 18. Juni, 20.30 Uhr

Halle G im MuseumsQuartier

20 und 30 Euro

Englisch deutsche Übertitel

1 Std. 25 Min.

Publikumsgespräch

17. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Text, Regie Agnieszka Polska Mit Albano Jerónimo, Bartosz Bielenia, Iris Cayatte, Vera Mantero Voice-over Jasmina Polak Dramaturgische Beratung Olga Drygas Musik Igor Klaczyski Licht Rui Monteiro Video, Sounddesign André Teixeira Digitale Animation Puppen Jeremy Coubrough Animation Bühnenvideos Ewa Polska

Uraufführung September 2023, BoCA – Biennial of Contemporary Arts (Lissabon)

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DE Nach ihren Verwandlungen in einen Schwan (Swan Song) und in die Zebra-Clownin Angela Solie (RAW Performance-Dinner-Reihe) bei den Festwochen 2022 kommt die südafrikanische Performerin Buhle Ngaba diesmal in der Rolle des größten jemals gefundenen Diamanten nach Wien zurück. Die Diamantin Phatsima (das Setswana Wort bedeutet „funkeln“) hat das letzte Jahrhundert in royaler Gefangenschaft im Buckingham Palace verbracht. 1905 in einer Mine nahe Pretoria geboren, ausgegraben, geteilt und poliert, wurde sie 1907 an die britische Monarchie verkauft und Teil der Kronjuwelen. Nun wird die Diamantin zum Instagram-Star und schillert in all ihren Facetten, wenn sie die komplexe Geschichte ihrer Rückkehr nach Südafrika erzählt. Zwischen Pressekonferenz und Nagel- studio bricht die ausgestellte Kostbarkeit aus ihrer Vitrine aus und fragt: Wo ist überhaupt Zuhause? Im spielerischen Umgang mit Fragen nach Res- titution und den scharfen Kanten der Vergangenheit untersucht Ngaba die Gegenwart und entwirft eine utopisch funkelnde Zukunft.

EN With Bling!, South African performer Buhle Ngaba returns to Vienna in the role of the largest diamond ever found. Born in a mine near Pretoria, the diamondess Phatsima has spent the last century in royal captivity at Buckingham Palace and is now becoming an Instagram star. By telling the complex story of her return to South Africa, she playfully addresses issues of restitution and the sharp edges of the past.

17. / 18. Juni, 19 Uhr,

19. / 20. Juni, 20.30 Uhr

Theater Nestroyhof Hamakom

20 Euro

Englisch und Setswana deutsche Übertitel

Von und mit Buhle Ngaba

Publikumsgespräch

18. Juni, im Anschluss an die Vorstellung

Uraufführung Juni 2024, Wiener Festwochen | Freie

Wien
Republik
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DE Es ist einer der größten Skandale der Kunstwelt. 2004 kaufen ein Geschäftsmann und seine Frau für 8,3 Millionen Dollar ein Gemälde des Expressionisten Mark Rothko, in das sie sich sofort verliebt hatten. Nur hat es Rothko nicht gemalt, sondern wie sich Jahre später herausstellt, ein chinesischer Migrant aus Queens. Kann ein gefälschtes Gemälde echte Gefühle hervorrufen? Was bestimmt den Wert der Kunst? Was ist letztendlich Kunst? In einem sich stets verändernden Filmset – vom chinesischen Restaurant bis zur White Cube Galerie – untersuchen der polnische Regis- seur Łukasz Twarkowski und das zwölfköpfige Ensemble die Beziehung zwischen Original und Kopie, dem Realen und dem Virtuellen, zwischen Lebendigkeit und Repräsentation. ROHTKO ist spektakuläre Theater- produktion mit lauten Beats und intimer Live-Film in einem.

EN It is one of the art world’s greatest scandals. In 2004, a painting by Mark Rothko was sold for 8.3 million dollars. Only, it wasn’t painted by Rothko, but by a Chinese migrant from Queens. What defines the value of art? With ROHTKO, Polish director Łukasz Twarkowski investigates the relationship between original and copy, vitality and representation –a spectacular theatre production and an intimate live film at once.

21. / 22. / 23. Juni, 19.30 Uhr

Halle E im MuseumsQuartier

15 bis 55 Euro

Lettisch, Englisch, Chinesisch deutsche und englische Übertitel

3 Std. 55 Min., inkl. 1 Pause

Regie Łukasz Twarkowski Text Anka Herbut Bühne Fabien Lédé Kostüm Svenja Gassen Musik Lubomir Grzelak Video Jakub Lech Licht Eugenijus Sabaliauskas Choreografie Pawel Sakowicz Mit Juris Bartkevičs, Kaspars Dumburs, Ērika Eglija-Grāvele, Yan Huang, Andrzej Jakubczyk, Rēzija Kalniņa, Katarzyna Osipuk, Artūrs Skrastiņš, Mārtiņš Upenieks, Vita Vārpiņa, Toms Veličko, Xiaochen Wang Live-Kamera Arturs Gruzdiņš, Jonatāns Goba Künstlerische Projektleitung Ginta Tropa Uraufführung März 2022, Dailes Theater (Riga)

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DE Während Autoreifen aufgeschlitzt und Autobahnen blockiert werden, vernichtet der bildende Künstler und Theatermacher Kris Verdonck kurzerhand den Verbrennungsmotor. Das Publikum ist zu einer großen Prozession vom Haus der Republik zum Heldenplatz und zum morbiden Spektakel einer mittelalterlichen Hinrichtung geladen. Nach Verlesung der Anklage wird das Urteil kollektiv vollstreckt und die KraftmaschinenMonstrosität, das Fortschrittssymbol des 20. Jahrhunderts schlechthin, in einer spektakulären Explosion zerstört. In Anlehnung an Sophokles’ Tragödie Ajax, dessen Held sich irrt und geblendet von den Göttern den falschen Feind tötet, proklamiert EXHAUST / ajax: Weniger ist mehr!

Fortschritt bedeutet nicht endloses Wachstum. Anstatt den Planeten zu opfern, wird der Verbrennungsmotor geopfert!

EN Following Sophocles’ hero Ajax, who is deluded by the gods to kill the wrong enemy, EXHAUST / ajax proclaims: Progress is not endless growth. Instead of sacrificing the planet, let us sacrifice the combustion engine! The audience is invited to join a procession from the House of the Republic to Heldenplatz, where the very symbol of progress in the twentieth century is destroyed in a morbid spectacle of a medieval execution.

22. Juni, 20.30 Uhr

Start Haus der Republik

Ende Heldenplatz

Eintritt frei!

Englisch und Deutsch

Regie, Konzept, Text Kris Verdonck Dramaturgie Kristof Van Baarle Mit Benjamin Verdonck und einem:er weiteren Performer:in Uraufführung Mai 2024, NTGent

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DE Seit der Antike steht die Staatsform der „Republik“ für (politische) Freiheit, Gemeinwohl und Mitspracherecht. Im Mai und Juni öffnet deshalb ein eigenes Haus der Republik seine Türen, Säle, Höfe, Cafés und Treppen: ein lebendiges Hauptquartier der Freien Republik Wien im Volkskundemuseum, wohin lokale und internationale aktivistische Initiativen, Studierende und das Team der Freien Republik Wien ihren Arbeitsalltag verlegen. Beim Hinterfragen gängiger Denkweisen, institutioneller Abläufe und eingeschliffener Normen entsteht ein Ort fröhlich kontroverser Diskussion und konkreter Überprüfung. Wie kann eine klimagerechte und solidarische Zukunft gelingen?

EN Ever since Antiquity, the republic has stood for (political) freedom, common welfare and the right to have a say. A dedicated House of the Republic will therefore open its doors, halls, courts, cafés and stairwells during the months of May and June. Local and international activist initiatives, students and the team of the Free Republic team will move their workplaces to these lively headquarters of the Free Republic of Vienna at Volkskundemuseum. Prevalent attitudes, institutional processes and ingrained norms will be questioned with regard to a potential future, creating in the process a place for joyously controversial discussion and practical examination. What do we need for a successful future of climate justice and solidarity?

Öffnungszeiten

Haus der Republik

Di bis So, 10–21 Uhr

Haus der Republik / Volkskundemuseum Wien Eintritt frei!

Mehr Informationen zum AktivismusCamp unter www.biennale.wien

Mehr Informationen zu before it gets better ... unter volkskundemuseum.at

MST–BewegungderLandlosen

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AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE

KLASSE FÜR BÜHNENGESTALTUNG

ARTISTS FOR FUTURE AUSTRIA

ATTAC

BEWOHNER:INNEN DER ZAD DE NOTRE-DAME-DES-LANDES

CIVIL ACTION NETWORK

CRIP MAGAZINE

DAS KLIMA PUZZLE –THE CLIMATE FRESK

DECOLONIZING IN VIENNA!

ECOSYSTEM OF CHANGE

EUROPEAN ALTERNATIVES

EXTINCTION REBELLION WIEN

FREMDE WERDEN FREUNDE

FRIDAYS FOR FUTURE AUSTRIA

GEWÄCHSHAUS

GLOBAL 2000

GREENPEACE

HEALTH FOR FUTURE WIEN

HOF DER KULTUREN

HINT WIEN

INITIATIVE MINDERHEITEN INSTITUTE OF REST JUGENDRAT

KIDS OF THE DIASPORA

KLIMABOX

KLIMAVOLKSBEGEHREN

KONGRA STAR

KÜLTÜŘ GEMMA!

LETZTE GENERATION

LOBAU FORUM

LOBAU LISTENING COMPREHENSIONS

MAI LING

MST – BEWEGUNG DER LANDLOSEN

MUSEUM DER MIGRATION

NEUER WIENER DIWAN

OCA:

PARENTS FOR FUTURE AUSTRIA

PSYCHOLOGISTS FOR FUTURE AUSTRIA

RADIKALE TÖCHTER

RETTE DIE LOBAU, LOBAU BLEIBT

RISEUP WIEN SCHNITTPUNKT

SCIENTISTS FOR FUTURE AUSTRIA

SOLIDARITY KITCHEN VIENNA

SYSTEM CHANGE, NOT CLIMATE CHANGE

TEACHERS FOR FUTURE AUSTRIA

TOXIC DREAMS

THE LABORATORY OF INSURRECTIONARY IMAGINATION

VIENA CHILENA

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Swahili
EN
DE Sei dir des postkolonialen Kolonialismus bewusst.
Be
aware of the postcolonialist colonialist.

DE Dienstag und Mittwoch sind Anhörungstage. In einer Reihe von Hearings entwickeln wir gemeinsam die Regeln für das Festival der Zukunft. Wer trifft die Entscheidungen? Woher kommen und wohin gehen die Projektgelder? Wer wird eingeladen, wer nicht – und warum? Wer ist Produzent, wer Publikum? Boykotte – ja oder nein? Und wie geht ein global agierendes Festival mit Nachhaltigkeit zusammen?

Expert:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen geben Einblick in ihre Praxis und prüfen mögliche Alternativen. Der Rat der Republik verfolgt und diskutiert die Hearings und entwirft über fünf Wochen hinweg eine eigene Verfassung, die als Wiener Erklärung am Ende des Festivals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

EN Tuesdays and Wednesdays are hearing days – a series in which we will develop the rules for the festival of the future together. Who takes decisions? Where does project funding come from and where does it go? Who is invited and who isn’t – and why? Who is the producer, who is the audience? Boycotts – yes or no? And: how does a globally active festival agree with sustainability?

Experts, artists and activists provide an insight into their practices and examine potential alternatives. Over the duration of five weeks, the Council of the Republic will attend and discuss the hearings and design the Festwochen’s own constitution, which will be presented to the audience at the end of the festival as the Vienna Declaration.

ab 21. Mai, jeden Dienstag und Mittwoch, 18 Uhr Haus der Republik

Hinweis

Das Detailprogramm wird ab Mai auf festwochen.at bekanntgegeben.

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DE Gleich bei den ersten beiden Hearings der Freien Republik Wien geht es grundsätzlich zur Sache: Wie werden Entscheidungen getroffen? Wie sind Arbeitsstrukturen und Kuratierungsprozesse organisiert? In Auseinandersetzung mit verschiedenen Best-PracticeModellen (Quoten für Gender, Alter, Kontinent usw.) stellt sich die Frage: Wie viel Basisdemokratie, wie viel Steuerung, wie viel Regelwerk sind sinnvoll? Zählt die Meinung der Mehrheit oder doch eher die singuläre Expertise? Und: Wie können wir das Innenleben der Republik transparent und zugänglich gestalten?

EN The first two hearings in the Free Republic of Vienna will take on the fundamentals: How are decisions taken? How are work structures and curation processes organised? Addressing a range of best practice models (quotas for gender, age, continent, etc.), questions are raised. How much grassroots democracy, how much control, how much regulation is needed? What counts: the majority opinion or rather individual expertise? And: how is it possible to design a transparent and accessible interior structure for the Republic?

21. Mai und 22. Mai, 18 Uhr

DE Wer finanziert die Freie Republik Wien? Wie unabhängig kann und muss ein von der Stadt, vom Bund, aber auch von privaten Sponsor:innen finanziertes Festival sein? Wofür wollen wir unser Geld einsetzen? Ist ein möglichst breites Angebot an künstlerischen Stimmen zentral – oder die kosten- und arbeitsintensive Produktion neuer Werke? Heiligt die Kunst jedes Mittel? Oder sollen gewisse Finanzierungswege in Zukunft ausgeschlossen werden?

EN Who is funding the Free Republic of Vienna? How independent can and must a festival that is financed by the city, the federal republic and also private sponsors be? What do we want to use our money for? Is it crucial to have as wide an array of artistic voices as possible – or is it the cost and labour intensive production of new works? Does art justify all means? Or should certain financing options be out of the question in the future?

28. Mai und 29. Mai, 18 Uhr

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DE Für die Freie Republik Wien setzt sich die ukrainische Künstlerin Alevtina Kakhidze mit den fünf Hearing-Themen und den darin verhandelten Widersprüchen auseinander.

In ihren multidisziplinären Arbeiten befasst sich Kakhidze kritisch mit gesellschaftspolitischen Veränderungen und Themen wie Konsumverhalten, Ökologie, Feminismus und dem Leben in Konflikt- gebieten. 2013 beteiligte sie sich aktiv an den Maidan-Protesten. Als Russland 2014 die Krim annektierte, entschied sie sich, trotz der Boykott-Aufrufe bei der Manifesta 10 in St. Petersburg auszustellen und zeigte ihre Arbeit Method of constructing a political truth. Seit- dem ist der Krieg Russlands gegen die Ukraine das zentrale Thema ihrer Arbeit. Nach der groß angelegten Invasion 2022 blieb sie in der Ukraine und dokumentiert von dort die tagtäglichen Auswirkungen von Tod und Zerstörung durch den Krieg.

EN For the Free Republic of Vienna, the multidisciplinary Ukrainian artist Alevtina Kakhidze has explored the five hearing themes and the contradictions negotiated therein.

In her works, Kakhidze critically examines socio-political changes and issues such as consumer behaviour, ecology, feminism and life in war zones. In 2013, she actively participated in the Maidan protests. When Russia annexed Crimea in 2014, she decided to exhibit her work Method of Constructing a Political Truth at Manifesta 10 in St. Peters- burg despite the calls for a boycott. Since then, Russia’s war against Ukraine has been the main focus of her work. She remained in Ukraine after the full-scale invasion in 2022 and now describes the everyday impact of the death and destruction of the war to people who live in peace. For the Free Republic of Vienna, she has explored the five hear- ing themes and the contradictions negotiated therein.

Workshop mit Alevtina Kakhidze, 14. Juni, 15 Uhr (S. 144)

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DE Seit der russischen Invasion in der Ukraine und der Intensivierung des Nahost-Konflikts schwebt er noch penetranter im Raum: der allgegenwärtige Bekenntnis- und Positionierungsdruck. Ist ein öffentliches Kunstfestival ein Raum klarer Haltungen? Oder soll gerade hier die allgegenwärtige Cancel- und Boykott-Kultur ausgesetzt werden? Wer darf in der Freien Republik sprechen, auftreten, eine Bühne bekommen? Welche Grundsätze, Loyalitäten, rote Linien, ja: Werte machen Sinn in einer sich als „frei“ verstehenden Kunstrepublik?

EN It’s a presence that has become even more pressing since the Russian invasion of Ukraine and the intensification of the conflict in the Middle East: the ubiquitous pressure to make a commitment and take a stance. Is a public art festival a space for clear positions? Or should it be the very space where the ever-present cancel and boycotting culture is suspended? Who is allowed to speak, appear, take the stage at the Free Republic? What tenets, loyalties, red lines, indeed values make sense in an art republic that considers itself ‘free’?

4. Juni und 5. Juni 18 Uhr

DE Für eineinhalb Monate verwandelt sich Wien jedes Frühjahr in die Hauptstadt des Welttheaters. Welche Parameter der Nachhaltigkeit muss sich eine Institution, die derart entschieden global agiert, auferlegen? Ist es vertretbar, eine brasilianische oder südafrikanische Produktion einzuladen? Macht es nicht eher Sinn, lokal zu produzieren? Oder geht eine konsequente Nachhaltigkeitspolitik nicht letztlich zu Lasten des Globalen Südens – also jener, die ohnehin keine Produktionsmittel haben?

EN Each spring, Vienna turns into a capital of the theatre of the world for one-and-a-half months. Which parameters of sustainability must be adopted by an institution that has such a decisive global sphere of action? Is it acceptable to invite a Brazilian or a South African production? Would it not make more sense to produce locally? Or would a consistent policy of sustainability in fact eventually come at the cost of the global South – of those who have no production funding in the first place?

18. Juni und 19. Juni, 18 Uhr

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DE Die Festwochen wurden oft als hermetisches Festival der Hochkultur kritisiert, veranstaltet für einen elitären Kreis von Kunstliebhaber:innen. Welche Verbindungen müssen wir eingehen, welche bekannten und unsichtbaren Grenzen sprengen, um Experiment und Tradition, Diskurs und Unterhaltung, Politik und Ästhetik, Hoch- und Populärkultur, Wien und die Welt zusammenzubringen? Wie funktioniert ein diverses, vielfältiges, für alle zugängliches Theaterfestival? Welche „Mischung“ ist die richtige, um maximal offen zu sein – für alle?

EN The Festwochen have often been criticised as a hermetic festival of high culture, produced for an elitist circle of art lovers. What relationships do we have to enter, which apparent and invisible boundaries do we have to break down in order to unite experiment and tradition, discourse and entertainment, politics and aesthetics, high culture and popular culture, Vienna and the world? How might a diverse, varied and universally accessible theatre festival work? What is the right ‘mixture’ for maximum openness –for everyone?

11. Juni und 12. Juni, 18 Uhr

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DE Zwei Semester lang haben 23 Szenograf:innen der Klasse für Bühnen- gestaltung unter der Leitung von Nina von Mechow die zentralen Räume der Freien Republik Wien entwickelt. In Auseinandersetzung mit histori- schen Vorbildern haben sie sich gefragt: Wie manifestiert sich eine Utopie? Entstanden sind Räume, die dazu einladen, ungeahnte Perspektiven einzu- nehmen, alternative Formen von Gemeinschaft auszuprobieren, Vorge- schichte und ungeschriebene Zukunft der Freien Republik Wien miteinan- der in Dialog treten zu lassen. Orte zum Denken und Arbeiten, zum Essen und Tanzen, die nicht statisch sind, sondern sich über die fünf Wochen wandeln. Dazu betreiben die Künstler:innen eigens eine offene Werkstatt im Haus der Republik.

Jede zweite Woche laden die Szenograf:innen das Publikum ein, das Haus mit ihnen gemeinsam räumlich zu erkunden und hinter die Fassade zu blicken.

EN 23 scenographers from the scenography class under the direction of Nina von Mechow spent two semesters developing the central spaces of the Free Republic of Vienna. Confronting historical models, they wondered: how does utopia manifest itself? What emerged are spaces that issue an invitation to take on unexpected perspectives, to try out alternative forms of community, to instigate a dialogue between the preliminaries and the unwritten future of the Free Republic of Vienna. Spaces to think and work, to eat and dance, spaces that are not static, but mutate over the course of the five weeks. To make this possible, the artists will operate an open workshop in the House of the Republic.

Every second week, the Academy of Fine Arts scenographers will invite the audience on a tour of discovery of the house and to cast a look behind the facade.

22. Mai, 5. / 19. Juni, 16 Uhr Haus der Republik

Infos und Anmeldung unter festwochen.at

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DE Wer könnte besser geeignet sein, in die Fußstapfen von Eugène Delacroix zu treten, als die „Wandmalerin” Victoria Lomasko? Ihre grafischen Reportagen und kritischen Chroniken des Putin-Regimes machen sie zur prädestinierten Revolutionsmalerin der Freien Republik Wien. Als Dissidentin seit der russischen Invasion in der Ukraine im westeuropäischen Exil, wird Lomasko für zwei Wochen im Haus der Republik ein großes Wandbild schaffen. La liberté guidant le peuple (Die Freiheit führt das Volk) hieß es im Zuge der Julirevolution 1830 bei Delacroix. Welche Kräfte werden die Bürger:innen der Freien Republik vereinen?

EN Who better to tread in the footsteps of Eugène Delacroix than the ‘muralist’ Victoria Lomasko? Her visual accounts and critical chronicles of the Putin regime predestine her to be the painter of the revolution at the Free Republic of Vienna. As a dissident, she has been in West European exile since the Russian invasion of Ukraine; Lomasko will spend two weeks creating a large mural at the House of the Republic. La liberté guidant le peuple (Liberty Leading the People) was Delacroix’s take on the July Revolution 1830. What are the forces to unite the citizens of the Free Republic?

7. bis 23. Juni

Haus der Republik

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DE Zum Abschluss von fünf Wochen Festival und damit des konstituierenden Jahres der Freien Republik Wien werden die Ergebnisse der Hearings, der Prozesse und Debatten im Haus der Republik präsentiert. Nach der letzten Kraus Lecture werden die Urteile der Wiener Prozesse verkündet, und der Rat der Republik verliest und verabschiedet die Wiener Erklärung, das Regelwerk für die kommenden vier Jahre Festwochen. Anschließend macht das Stück Die Rechnung, das durch alle 23 Bezirke Wiens wandert, Halt im Haus der Republik. Ein Tag der Reflexion, der Ergebnisse und der Gemeinschaft – und zugleich der Beginn der konkreten Arbeit an der Zukunft und Ausgestaltung der Freien Republik Wien.

EN Five festival weeks and thereby the year in which the Free Republic of Vienna was constituted will be concluded with the presentation of the results of the hearings, the trials and the debates at the House of the Republic. Following the final Kraus Lecture, the judgements of the Vienna Trials will be pronounced and the Council of the Republic will read out and pass the Vienna Declaration, the rules for the next four years of Festwochen. There follows a showing of the play L’Addition, which tours all 23 districts of Vienna, at the House of the Republic. It will be a day of reflection, results and community – and at the same time the beginning of hands-on work on the future and further development of the Free Republic of Vienna.

23. Juni

Haus der Republik

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Ticket-Infos S. 58

Ticket-Infos

S. 40
Uhr KRAUS LECTURE
Uhr WIENER PROZESSE: VERKÜNDUNG DER STRAFMASSE
Uhr VERABSCHIEDUNG DER WIENER ERKLÄRUNG
Uhr DIE RECHNUNG 138

Französisch

DE Wir schulden der Welt eine Revolution.

EN We owe the world a revolution.

DE In der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien sind die Geschlechterparität, der ethnische Pluralismus und die Revolution von unten gelebte Praxis. Auf Einladung der Freien Republik und Defend Kurdistan kommen Vertreterinnen der kurdischen Frauenbewegung nach Wien, um ihr Wissen zu teilen. Im ersten Workshop stehen die Rolle der Frau in der Revolution, im Aufbau der Autonomie und deren Verteidigung sowie die Jineologie, die Wissenschaft der Frau, im Zentrum. Im zweiten wird das System der Räte und Kommunen und ihrer Entscheidungsstrukturen durchleuchtet und anhand des Entstehungsprozesses des neuen Gesellschaftsvertrags der autonomen Region Nord- und Ostsyrien, der erst im Dezember 2023 ratifiziert wurde, sichtbar gemacht.

EN In the Autonomous Administration of North and East Syria, gender equality, ethnic pluralism and the revolution from below are everyday practice. Upon invitation of the Free Republic and Defend Kurdistan, representatives of the Kurdish women’s movement are coming to Vienna in order to share their insights. The first workshop focuses on the role of women in revolution, in the installation of autonomy and its defence as well as Jineology, the science of women. The second workshop will illuminate the system of councils and communes and their decision-making structures, bringing to light the new Social Contract of the autonomous region of North and East Syria, which was only ratified in December 2023, and its evolution.

23. / 26. Mai, 18 Uhr Haus der Republik Infos zur Anmeldung unter festwochen.at

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DE Die School of Transnational Organizing veranstaltet im Rahmen der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien ihre transnationale Sommer- schule 2024 für Arbeitsmigrant:innen, Klima-Aktivist:innen, antifaschis- tische Kollektive, Community-Künstler:innen und Forscher:innen der Zi- vilgesellschaft aus Wien und ganz Europa. 50 von ihnen werden zu Diskussionen, Vorträgen und Workshops über transnationalen Bewe- gungsaufbau, Community Artivism, Volksbildung und transformatives Community Organizing zusammenkommen, um Geschichten und Strate- gien auszutauschen und gemeinsam Werkzeuge und Fähigkeiten für die verlorene Kunst der Organisation von Solidarität zu erarbeiten.

EN The School of Transnational Organising is running its transnational Summer School 2024 for migrant workers, climate justice activists and anti-fascist collectives, community artists and civil society researchers from Vienna and all across Europe at Wiener Festwochen | Free Republic of Vienna. Fifty participants will come together for discussions, lectures and workshops on transnational movement building, community artivism, popular education and transformative community organising in order to share stories and strategies and learn the tools and skills needed to master the lost art of organising solidarity.

30. Mai bis 2. Juni

Haus der Republik

Mehr Infos unter transnationalorganizing.eu

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DE In einer Welt geprägt von Klimakrise, Rassismus und Politikverdrossenheit sind neue, radikale Ideen und Maßnahmen dringend nötig. Die Radikalen Töchter arbeiten in ihren Workshops mit Ansätzen aus Aktionskunst und künstlerischem Aktivismus und kommen auf Einladung der Klima Biennale endlich nach Wien! In ihrem Workshop befähigen sie junge Menschen, ihre Anliegen zu formulieren und Wege zur Veränderung zu entwickeln. Die Teilnehmenden lernen die eigene politische Wut in Mut und Aktionskunst zu transformieren und die Handlungsfähigkeit zu stärken: Für Demokratie, Gleichheit, Geschwisterlichkeit.

EN In a world shaped by climate crisis, racism and political weariness, we are in dire need of new and radical ideas and measures. In their workshops, Radikale Töchter work with approaches from action art and artistic activism; they are finally visiting Vienna upon invitation of Klima Biennale! Radikale Töchter are empowering young people to find words for their concerns and develop paths to change. The participants learn to transform their own political anger into courage and action art, and to foster their agency: for democracy, equality, kinship.

31. Mai / 1. Juni, 10–16.30 Uhr Haus der Republik

Mehr Infos zum AktivismusCamp und das Programm auf www.biennale.wien

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DE Nhaka (Erbe, Vermächtnis) ist eine animistische, dekoloniale Praxis und Theorie, welche die renommierte simbabwische Künstlerin nora chipaumire seit über einem Jahrzehnt entwickelt. Ausgehend von Nhaka, dessen Ursprung in spirituellen Praktiken der Shona liegt, einer Bevölke- rungsgruppe in Simbabwe, untersucht der Workshop Strategien für einen widerständigen Körper. Mittels physischer Praxis, Sound, Gesten und Sprache erkunden die Teilnehmer:innen gemeinsam das revolutionäre Po- tenzial von Kunst im Kampf gegen Rassismus, Imperialismus und Neoko- lonialismus.

EN Nhaka (inheritance, legacy) is an animist, decolonial practice and theory, which the renowned Zimbabwean artist nora chipaumire has been developing for over a decade. Setting out from Nhaka, which originates in the culture and spiritual practices of the Shona, a people of Zimbabwe, this workshop investigates strategies for a refractory body. Using physical practices, sound, gestures and language, the participants explore the revo- lutionary potential of art in the struggle against racism, imperialism and neocolonialism together.

3. Juni, 15–17 Uhr Haus der Republik

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DE Ausgehend von ihrem großen Interesse an der Beziehung zwischen Pflanzen und Menschen, lädt die ukrainische Künstlerin Alevtina Kakhidze zum Workshop Follow the Plants. In einer einführenden Lecture gibt sie Einblick in ihre Forschung zu stabilen Pflanzensystemen wie Steppen und Prärien. Aus künstlerisch-philosophischer Perspektive unter- sucht sie dabei den Einfluss von „invasiven“ und „zarten“ Pflanzen auf Ökosysteme sowie die Rolle des Menschen darin. Bei einem anschließen- den Spaziergang erforschen die Teilnehmer:innen gemeinsam die lokalen Ökosysteme Wiens.

EN Driven by her great interest in the relationship between plants and hu- mans, Ukrainian artist Alevtina Kakhidze invites audiences to the work- shop Follow the Plants. In an introductory lecture, she provides an insight into her research on stable plant systems such as steppes and prairies. In this context, she investigates the influence of ‘invasive’ and ‘tender’ plants on ecosystems and the role of humans therein from an artistic-philosophi- cal perspective. There follows a walk during which the participants ex- plore the local ecosystems of Vienna together.

14. Juni, 15–17 Uhr

Haus der Republik

Infos zur Anmeldung unter festwochen.at

144

DE Mit Servane D., Isabelle Fremeaux und Jay Jordan kommen drei Bewohner:innen der in Frankreich gelegenen, autonomen, gemeinschaftli- chen Zone à défendre (Zad, dt. zu verteidigende Zone) nach Wien. In zwei Workshops und zwei Gesprächsformaten bieten sie Trainings für (Anti-) Repression, vermitteln Werkzeuge für einen regenerativen Aktivismus, geben Einblicke in die Massenbewegung Les Soulèvements de la Terre, die in der Zad entstanden ist, sowie in den künstlerischen Widerstand und die fröhlichen Formen des Ungehorsams, welche das Laboratory of Insurrectionary Imagination (Labofii) seit 2004 praktiziert.

EN With Servane D., Isabelle Fremeaux and Jay Jordan three inhabitants of the autonomous commune Zone to Defend (Zad) in France will come to Vienna. In two workshops and two talks they will offer trainings in (anti-) repression, share tools for a regenerative activism, give insights into the mass movement Les Soulèvements de la Terre, that emerged from Zad, as well as into the creative resistance and joyful forms of disobedience that The Laboratory of Insurrectionary Imagination (Labofii) has been practising.

15. bis 22. Juni

Haus der Republik

Infos zur Anmeldung unter festwochen.at

145

In the Field überwindet Grenzen! 15 Artivist:innen aus Österreich, Kroatien, Slowenien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn kommen für 10 Tage nach Wien, um sich entlang des Programms der Freien Republik Wien über ihre Arbeit an der Schnittstelle von Kunst und Aktivismus auszutauschen. In Begegnungen mit internationalen Künstler:innen und Aktivist:innen sowie der lokalen Szene schafft In the Field einen Raum für überregionalen Wissenstransfer und erprobt Strategien der künstlerischen und politischen Zusammenarbeit.

EN The scholarship programme In the Field transcends borders! 15 artivists from Austria, Croatia, Slovenia, Slovakia, Czech Republic and Hungary will come to Vienna for ten days in order to enter into an exchange about their work at the interface of art and activism alongside the Free Republic of Vienna programme. In encounters with international artists and activists as well as the local scene, In the Field opens a space for supra-regional transfer of knowledge and tests strategies of artistic and political collaboration.

17. bis 26. Mai

Haus der Republik und weitere Orte

Mentoring Gin Müller In Kooperation mit brut Wien

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DE Das Haus der Republik ist mit dem Campus Hotspot für zahlreiche Universitäten mit über 150 Studierenden aus Wien, Linz, München und vielen anderen Orten der Welt. Mehr denn je will der Campus die Studie- renden in Workshops und Gesprächen mit Künstler:innen nicht nur zum Denken, sondern auch zum Handeln anstiften. Unter einem Dach mit Ak- tivist:innen aus aller Welt und dem Team der Freien Republik forschen die Studierenden am Festival der Zukunft.

EN With the Campus, the House of the Republic provides a hotspot for nine universities with over 150 students from Vienna, Linz, Munich and many other places in the world. More than ever, Campus wants to inspire students in workshops and conversations with artists not just to think, but also to act. Under one roof with activists from all over the world and the team of the Free Republic, students are researching the festival of the future.

In Kooperation mit Akademie der bildenden Künste Wien, Kunstuniversität Linz, Max Reinhardt Seminar, Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Theaterakademie August Everding München, Universität für angewandte Kunst Wien, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Universität Wien

17. Mai bis 23. Juni

Haus der Republik und weitere Orte

147

DE Die Freie Republik Wien ermöglicht jungen Bürger:innen durch das Abenteuer eines gemeinsamen Theaterbesuchs eine lebendige Auseinandersetzung mit Kunst und Gesellschaft. In Kooperation mit dem OeAD bietet die Freie Republik Wien zwei kostenlose vertiefende Workshop-Formate an, mit individuellen Terminen für Schulklassen und öffentlichen Terminen für alle interessierten jungen Menschen.

EN The Free Republic of Vienna gives young citizens the opportunity of lively engagement with art and society via the adventure of a joint visit to the theatre. In collaboration with OeAD, the Free Republic of Vienna is offering two in-depth workshop formats free of charge. There are separate dates for school classes and public dates for all interested young people.

Alle Programmpunkte der Freien Republik Wien sind grundsätzlich offen für den Besuch von Schulklassen. Wir beraten Sie gerne zu altersgerechten Angeboten. Auf unserer Website können Sie auch die aktuellen Altersempfehlungen der jeweiligen Stücke einsehen.

Ticketpreise für Schulgruppen Amazonen 6,50 Euro pro Person, alle weiteren Stücke 9 Euro pro Person (nach Verfügbarkeit)

Sollte der Ticketpreis eine Hürde darstellen, bieten wir gemeinsam mit unseren Kooperations- partnern finanzielle Unterstützung an.

Weitere Informationen, Beratung, Buchung Eva Wolfesberger, outreach@festwochen.at

Workshops mit Unterstützung von OeAD

149

DE Sensationsfund! Auf dem Dachboden im Haus der Republik sind mysteriöse Artefakte aufgetaucht, die die Existenz einer längst vergangenen Kinderrepublik vermuten lassen. Gab es hier tatsächlich eine Gesellschaft, die nur von Kindern gestaltet wurde? In den Workshops stellen Künst- ler:innen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen spielerische Überlegungen an, wie diese Republik ausgesehen haben könnte und gestalten Stadtpläne, Zeitungen, Kostüme, Radio- und Videobeiträge oder eine eigene Währung. Die Workshops erforschen so die Möglichkeiten temporärer, von Kindern und Jugendlichen organisierten Gesellschaftsformen und fragen danach, wie wir junge Menschen in Zukunft stärker in demokratische Prozesse involvieren können.

EN A sensational discovery! Mysterious artefacts were found in the attic of the House of the Republic – they indicate that there may have once been a children’s republic. Was there really a time here when society was designed only by children? In these workshops, artists playfully deliberate together with children and young people: what could this republic have looked like? They design maps, newspapers, costumes, radio and video contributions and their own currency. In this way, the workshops explore the possibilities of temporary forms of society organised by children and young people and ask how we might be able to involve young people more in democratic processes in the future.

Workshoptermine für Schulklassen

21. / 22. / 28. / 29. Mai, 4. / 5. / 11. / 12. / 18. / 19. Juni, Uhrzeit nach Vereinbarung

3 Schulstunden

Haus der Republik

Anmeldung unter outreach@festwochen.at

Termine öffentliche Workshops

25. Mai, 1. / 8. / 15. / 22. Juni, 11 bis 17 Uhr

Haus der Republik

Künstlerische Leitung Moritz Matschke, Anna Pech (Bildungs- und Kulturverein AREAL)

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DE Amazonen (S. 104) bearbeitet den antiken Mythos rund um eine Gruppe von freien Frauen – den sogenannten Amazonen – für Kinder. Ohne Männer lebten sie einst an den Ufern des Schwarzen Meeres. Im Workshop zum Stück gehen wir unterschiedlichen Fragen nach: Wie würde deine Amazonen-Stadt aussehen? Welche Regeln gäbe es darin? Können Frauen und Männer die gleichen Sachen machen? Mit den Mitteln des Forumtheaters gehen wir szenisch auf die Suche nach Lösungen für diverse (Konflikt-)Situationen rund um die Themen Geschlechterrollen und -ungerechtigkeiten.

EN Amazons (p. 104) addresses the antique myth surrounding a group of free women – the Amazons – for children. The Amazons once lived on the shores of the Black Sea without men. The accompanying workshop raises a range of questions. What would your Amazon city look like? What rules would be in place? Would women and men be allowed to do the same things? Applying the techniques of forum theatre, we will use drama to seek out solutions for various (conflict) situations around the topics of gender roles and injustices.

Workshoptermine für Schulklassen

3. bis 7. Juni / 10. bis 14. Juni, Uhrzeit nach Vereinbarung

2 Schulstunden in der Schule Anmeldung unter outreach@festwochen.at

Schulvorstellungen Amazonen (S. 104)

14. / 17. / 18. / 20. / 21. Juni, 10 Uhr, 19. Juni, 14.30 Uhr

DSCHUNGEL WIEN

Leitung Melika Ramic (Regisseurin und Kulturvermittlerin)

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#5 TRAGEDIA: THE HUNT

Fronte Vacuo

Produktion Fronte Vacuo GbR

Koproduktion Volkstheater in den Bezirken

A NOIVA E O BOA NOITE CINDERELA

CAPÍTULO I DA TRILOGIA CADELA FORÇA

Carolina Bianchi y Cara de Cavalo

Produktion Metro Gestão Cultural (Brasilien)

Koproduktion Festival d’Avignon, KVS Brussels, Maillon Théâtre de Strasbourg – Scène européenne, Frascati Producties (Amsterdam) Mit Unterstützung von Fondation Ammodo (Amsterdam), DAS Theatre (Amsterdam), 3 Package Deal of the AFK – Amsterdams Fonds voor de Kunst, NDSM (Amsterdam), Over het IJ Festival (Amsterdam), Theater der Welt, Kaaitheater (Brüssel), Onda – Office national de diffusion artistique

AMAZONEN

Agrupación Señor Serrano

Eine Produktion von Agrupación Señor Serrano, Departament de Cultura de la Generalitat, Grec Festival de Barcelona, Sala Beckett (Barcelona), Centro de Cultura Contemporánea CondeDuque (Madrid)

Die deutschsprachige Version ist eine Koproduktion von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, DSCHUNGEL WIEN, SCHÄXPIR

Theaterfestival für junges Publikum (Linz), Schlachthaus Theater Bern und TAK Theater Liechtenstein

ANGABE DER PERSON

Jossi Wieler

Produktion Deutsches Theater Berlin

BAROCCO

Kirill Serebrennikov

Produktion Thalia Theater (Hamburg)

Koproduktion Elbphilharmonie Hamburg

BLING!

Buhle Ngaba

Produktion Maru Factory In Zusammenarbeit mit Nicolette Moses Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

BLUTSTÜCK

Leonie Böhm

Produktion Schauspielhaus Zürich

Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien Mit Unterstützung von Think Tank für Transformation, Diversität und Inklusion

DAMBUDZO

nora chipaumire

Ein Auftragswerk und eine Koproduktion von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

Produktion company chipaumire Residency Callie’s Berlin

DIE RECHNUNG

Tim Etchells

Produktion Originalversion Festival d’Avignon

Die deutschsprachige Version ist ein gemeinsames Projekt von Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Volkstheater in den Bezirken

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EXHAUST / AJAX

Kris Verdonck

Produktion A Two Dogs Company

Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, NTGent Mit Unterstützung der Flämischen Regierung, flämische Gemeinschaftskommission (VGC)

fotzenschleimpower gegen raubtierkaputtalismus

Mateja Meded

Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Kosmos Theater, Mateja Meded

HAMLET

Christiane Jatahy

Produktion Odéon – Théâtre de l’Europe (Paris) und AXIS Productions (Paris) In Zusammenarbeit mit Cie Vértice – Axis productions Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Les Nuits de Fourvière (Lyon), Holland Festival (Amsterdam), La Comédie de ClermontFerrand scène nationale, Le Quartz – Scène nationale de Brest, DE SINGEL (Antwerpen) Mit Unterstützung von Cercle de l’Odéon

HATCHED ENSEMBLE

Mamela Nyamza

Produktion Mamela’s Artistic Movement Koproduktion National Arts Festival (Makhanda) Mit Unterstützung von National Arts Council of South Africa

HOW GOES THE WORLD –HISTOIRE(S) DU THÉÂTRE V

Tim Etchells

Produktion NTGent Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Tandem Scène Nationale (Arras-Douai)

JAWA

Turkowski & Nowacka

Produktion im Rahmen des Residenzprogramms

Komuna Warszawa Koproduktion Noorderzon / Grand Theatre Groningen Mit Unterstützung von Stowarzyszenie Teatr Kana (Szczecin), Sozialunternehmen JaWa

Gefördert von der Stadt Warschau im Rahmen des Culture Hub-Projekts Dank an Alina

Gałązka, Grzegorz Laszuk, Szymon

Olbrychowski

KADDISH REQUIEM „BABYN JAR“

Oksana Lyniv

Kyiv Symphony Orchestra

Produktion Wiener Festwochen | Freie

Republik Wien In Zusammenarbeit mit Wiener Konzerthaus

LACRIMA

Caroline Guiela Nguyen

Produktion Théâtre National de Strasbourg

Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, TransAmériques de Montréal, Comédie – Centre dramatique national de Reims, Points communs –Nouvelle scène nationale Cergy-Pontoise / Val d’Oise, Théâtres de la Ville de Luxembourg, Centro Drámatico Nacional (Madrid), Piccolo Teatro di Milano – Teatro d’Europa, Théâtre de Liège, Théâtre National de Bretagne Mit Unterstützung von Odéon – Théâtre de l’Europe (Paris), Théâtre Ouvert, Maison Jacques Copeau, Le CENTQUATRE-PARIS, ComédieFrançaise

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LA CLEMENZA DI TITO

Milo Rau

Thomas Hengelbrock

Produktion Grand Théâtre de Genève

Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Théâtres de la Ville de Luxembourg, Opera Ballet Vlaanderen

LIEBESTOD

HISTOIRE(S) DU THÉÂTRE III

Angélica Liddell

Produktion NTGent, Atra Bilis Koproduktion Festival d’Avignon, Tandem – Scène nationale (Arras-Douai), Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt a. M.)

MEDEA’S KINDEREN

Milo Rau

Produktion NTGent Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, ITA –Internationaal Theater Amsterdam, Tandem – Scène nationale (Arras-Douai)

MEMORY OF MANKIND

Marcus Lindeen

Marianne Ségol

Produktion compagnie Wild Minds Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, T2G Théâtre de Gennevilliers, Festival d’Automne à Paris, Piccolo Teatro di Milano – Teatro d’Europa, Le Quai – CDN Angers Pays de Loire, Comédie de Caen – CDN de Normandie, Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Le Grand T-Nantes, Le Lieu Unique-Nantes, PEP Pays-de-Loire, Le Méta CDN Poitiers Nouvelle-Aquitaine Mit Unterstützung von Fondation d‘Entreprise Hermès

PARALLAX

Kornél Mundruczó / Proton Theatre

Produktion Proton Theatre Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Odéon – Théâtre de l’Europe (Paris), Comédie de Genève, Piccolo Teatro di Milano – Teatro d’Europa, HAU Hebbel am Ufer (Berlin), Athens Epidaurus Festival, Festival d’Automne à Paris, Maillon Théâtre de Strasbourg – Scène européenne, CNDO Orléans, La Bâtie –Festival de Genève

ROHTKO

Łukasz Twarkowski

Produktion Dailes Theater (Riga) Koproduktion JK Opole Theater Mit Unterstützung von Adam Mickiewicz Institut (Polen), Ministerium für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen Distribution NewError

SANCTA ( Arbeitstitel )

Florentina Holzinger

Marit Strindlund

Produktion Florentina Holzinger / Spirit, neon lobster, Mecklenburgisches Staatstheater (Schwerin), Staatsoper Stuttgart Koproduktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Kooperation mit Komische Oper Berlin, Opera Ballet Vlaanderen (Antwerpen), DE SINGEL (Antwerpen) Gefördert von Kulturstiftung des Bundes, Kulturabteilung der Stadt Wien Mit Unterstützung von Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Anna und Manfred Wakolbinger Unterstützung Recherchephase Goethe-Institut

154

TEMPEST PROJECT

Peter Brook

Marie-Hélène Estienne

Produktion Centre International de Création

Théâtrales / Théâtre des Bouffes du Nord (Paris) Koproduktion Théâtre Gérard Philipe – Centre dramatique national de Saint-Denis, Scène nationale CarréColonnes Bordeaux Métropole, Le Théâtre de Saint-Quentin-en-Yvelines – Scène Nationale, Le Carreau – Scène nationale de Forbach et de l’Est mosellan, Teatro Stabile del Veneto (Padua) Mit Unterstützung von Cercle des partenaires des Bouffes du Nord

THE GOSPEL ACCORDING TO THE OTHER MARY

Lisenka Heijboer-Castañón

Nicole Paiement

Produktion Volksoper Wien

THE MAKING OF BERLIN

Yves Degryse / BERLIN

Produktion BERLIN Koproduktion DE SINGEL (Antwerpen), Le CENTQUATREPARIS, Opera Ballet Vlaanderen (Antwerpen), VIERNULVIER (Gent), C-TAKT (Limburg), Theaterfestival Boulevard (Den Bosch), Berliner Festspiele Mit Unterstützung von der Flämischen Regierung, Sabam for Culture, Tax Shelter Programm der Belgischen Regierung

THE MASTER’S TOOLS

Zora Howard

Okwui Okpokwasili

Produktion Butler Electronics

Mit Unterstützung von Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Brown Arts Institute (Providence), The Perelman Arts Center (New York City), The New York State Council on the Arts, Chelsea Factory (New York City), Mercury Store (New York City), The Flea (New York City), Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

THE TALKING CAR Agnieszka

Polska

Produktion BoCA – Biennial of Contemporary Arts (Lissabon) Koproduktion DE SINGEL (Antwerpen), Nowy Teatr (Warschau)

WAR REQUIEM

Teodor Currentzis

SWR Symphonieorchester

Produktion Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

WOMAN AT POINT ZERO

Laila Soliman

Kanako Abe

Produktion LOD muziektheater (Gent) Koproduktion All Arias (Brügge, Gent, Antwerpen), Royal Opera House (London), Shubbak Festival (London), Festival d’Aixen-Provence, Britten Pears Arts (Snape Maltings), Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg Mit Unterstützung von enoa (European Network of Opera Academies), PRS Foundation, FEDORA, AFAC (The Arab Fund for Art and Culture), British Council, Tax Shelter Programm der Belgischen Regierung

155

Arabisch

DE Die Revolution ist weiblich.

EN The revolution is female.

DE Besetzt die Zukunft! EN Occupy the future!
Polnisch
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Das Premieren Abo für alle, die Großes erleben wollen.

Das Einsteiger:innen Abo für alle, die sich auf Neues einlassen wollen und Überraschungen lieben.

LA CLEMENZA DI TITO 21. Mai (Kat. II)

Milo Rau, Thomas Hengelbrock

HATCHED ENSEMBLE 9. Juni (Kat. II)

Mamela Nyamza

TEMPEST PROJECT 12. Juni (Kat. II)

Peter Brook, Marie-Hélène Estienne

Das Requiem Abo für jene, die beeindruckende Musik und pazifistisches Gedankengut verbinden wollen.

BLUTSTÜCK 20. Mai (Kat. II)

Leonie Böhm

DIE RECHNUNG 28. Mai (Kat. I)

Tim Etchells

THE MAKING OF BERLIN 4. Juni (Kat. II)

Yves Degyse / BERLIN

Das Revolutions-Abo, für jene, denen Widerstand, Utopie und gesellschaftlicher Ungehorsam die Welt bedeutet.

KADDISH REQUIEM „BABYN JAR“

2. Juni (Kat. I)

WAR REQUIEM

12. Juni (Kat. II)

BAROCCO 20. Mai (Kat. III)

Kirill Serebrennikov

LIEBESTOD 27. Mai (Kat. II)

Angélica Liddell

DAMBUDZO 13. Juni (Kat. I)

nora chipaumire

159

Das U30 Angebot der Wiener Festwochen

Zusätzlich werden zu zahlreichen Produktionen Publikumsgespräche und Einführungen angeboten.

Audience discussions and introductions to the music will also be offered for many of the productions.

MIT UNTERSTÜTZUNG VON

Eine Rede an Europa 2024 S. 27 Club der Republik S. 30 Box der Wahrheit S. 50 Diskursprogramm Akademie Zweite Moderne S. 86 EXHAUST / ajax S. 114 Haus der Republik S. 116

DE Holen wir uns den Glanz des Lebens zurück. EN Let’s reclaim the brilliance of life.

Mandarin

Die Weine der Republik aus biologischem und biodynamischem Weinbau gibt es in den Sorten Gemischter Satz 2023, Komposition 2022 und Pet Nat Gemischter Satz vom Weingut Zahel aus Wien.

Die Etiketten für die Weine der Republik gestaltete die russische Exilkünstlerin Viktoria Lomasko, die im Haus der Republik ein großes Wandbild erschaffen wird.

Ab April exklusiv in allen WEIN & CO Filialen und unter weinco.at erhältlich.

In Kooperation mit

Der Kartenvorverkauf für das Gesamtprogramm (online und telefonisch) startet am 1. März 2024, 10 Uhr. Die Tageskasse der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien öffnet am 2. April.

ONLINE

festwochen.at

TELEFONISCH

mit Kreditkarte

T +43 1 589 22 11

ab 1. März: Mo–Fr, 10–15 Uhr (werktags)

ab 6. Mai: Mo–Fr, 10–17 Uhr

ab 18. Mai: täglich 10–19 Uhr

Für Vorstellungen, die am selben Abend stattfinden, ist der Kartenkauf bis 16 Uhr möglich; für jene, die vor 19 Uhr beginnen, ist er je nach Beginnzeit verkürzt möglich.

TAGESKASSEN

Tageskasse Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

Lehárgasse 3a, 1060 Wien

T +43 1 589 22 456

2. April bis 15. Juni: Mo–Sa, 10–18 Uhr (1.Mai geschlossen) So geschlossen

Tageskasse im MuseumsQuartier (Foyer der Halle E+G)

Museumsplatz 1, 1070 Wien ab 6. Mai: täglich 10–18 Uhr

ABENDKASSEN

Die Abendkassen öffnen eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Restkarten an der Abendkasse

Bei ausverkauften Vorstellungen wird mit Öffnung der Abendkasse eine Abendkassenwarteliste angelegt. Ab 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn werden die Restkarten entsprechend der Reihung auf dieser Liste ausgegeben. Pro Person wird nur ein Name aufgenommen und eine Karte ausgegeben, eine Vorreservierung ist nicht möglich.

Stehplätze

Stehplätze (4 Euro) werden ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse verkauft. Pro Person wird nur eine Karte ausgegeben, eine Vorreservierung ist nicht möglich. Für folgende Produktionen sind diese verfügbar:

Angabe der Person

BAROCCO

Blutstück

Hamlet

Hatched Ensemble

Liebestod

War Requiem

ticketdirect

Jedes ticketdirect ist für den einmaligen Zutritt zur Veranstaltung gültig. Jene Person, die als erste das ticketdirect vorzeigt, erhält Zutritt. Es ist nicht relevant, dass Sie sich als Käufer:in ausweisen können.

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Nacheinlass

Bitte beachten Sie: Je nach Produktion ist ein Einlass nach Vorstellungsbeginn nicht immer möglich.

Karten für die Produktionen sind nach Verfügbarkeit ab 4. März (zzgl. Gebühren) auch auf erstebank.at/ticketing (ermäßigt für Kund:innen der Erste Bank und Sparkasse in George), sowie bei den oeticketVertriebsstellen, auf oeticket.com oder unter +43 900 94 96 096 erhältlich.

HINWEIS

Karten für folgende Produktionen erhalten Sie ausschließlich bei den betreffenden Institutionen (es gelten deren Ermäßigungen):

Genossin Sonne

Kunsthalle Wien Museumsquartier (S. 28)

Jede Eintrittskarte der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien ermöglicht den ermäßigten Eintritt zu 4 Euro (bis 1. September).

#5 Tragedia: The Hunt Volkstheater (S. 48)

Amazonen

DSCHUNGEL WIEN (S. 104)

The Gospel According to the Other Mary Volksoper Wien (S. 106)

Verbot von Foto-, Bild-, Film- und Tonaufnahmen

Ohne Genehmigung sind während der Veranstaltungen Foto-, Bild-, Film- und Tonaufnahmen untersagt. Bei Zuwiderhandeln ist der Publikumsdienst berechtigt, Handys, Kameras, Tablets oder sonstige Apparate für Bild- und Tonaufnahmen bis zum Ende der Veranstaltung ein zuziehen.

Hinweis zum Datenschutz

Verantwortlich für die Verarbeitung ist der Medieninhaber, die Verarbeitung erfolgt zum Zweck der Bestellabwicklung sowie (im Falle Ihrer Einwilligung) zur Zusendung von Werbematerial. Die Weitergabe Ihrer Daten erfolgt nur an Versanddienstleister und Vertragspartner, es erfolgt keine Übermittlung in einen Drittstaat. Im Falle einer Einwilligung können Sie diese jederzeit per Post oder per E-Mail (service@ festwochen.at) ohne Angabe von Gründen widerrufen. Sie haben das Recht auf Auskunft, Berichtigung, Widerspruch und Löschung Ihrer Daten. Sie haben das Recht, sich bei der Datenschutzbehörde zu beschweren. Weitere Informationen finden Sie unter: festwochen.at/datenschutzbestimmungen

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Pro Karte kann nur eine Ermäßigung in Anspruch genommen werden.

Mit den folgenden vier Abos bieten die Wiener Festwochen | Freie Republik Wien ihrem Publikum auch dieses Jahr ausgewählten Theatergenuss zu ermäßigten Preisen. Die Abos sind im Vorverkauf und nach Verfügbarkeit erhältlich.

Für Star-Hungrige

Das Premieren Abo für alle, die Großes erleben wollen. La Clemenza di Tito am 21. Mai, Hatched Ensemble am 9. Juni und Tempest Project am 12. Juni zum Abo-Preis von 145 Euro (Kategorie II)

Für Entdecker:innen

Das Einsteiger:innen Abo für alle, die sich auf Neues einlassen wollen und Überraschungen lieben. Blutstück (Kategorie II) am 20. Mai, Die Rechnung (Kategorie I) am 28. Mai und The making of Berlin ( Kategorie II) am 4. Juni zum AboPreis von 50 Euro

Für Pazifist:innen

Das Requiem Abo für jene, die beeindruckende Musik und pazifistisches Gedankengut verbinden wollen. Das Kaddish Requiem „Babyn Jar“ am 2. Juni (Kategorie I) und das War Requiem am 12. Juni (Kategorie II) zum Abo-Preis von 135 Euro

Für Rebell:innen

Das Revolutions-Abo für jene, denen Widerstand, Utopie und gesellschaftlicher Ungehorsam die Welt bedeuten. BAROCCO (Kategorie III) am 20. Mai, Liebestod (Kategorie II) am 27. Mai und Dambudzo ( Kategorie I) am 13. Juni zum Abo-Preis von 85 Euro

NO EXCUSES ANYMORE I & II

Die zwei Konzerte der Akademie Zweite Moderne am 8. und 9. Juni sind zum Kombipreis von 45 Euro im Vorverkauf und nach Verfügbarkeit erhältlich.

Vermehrt Schönes! Tickets für alle U30 Personen unter 30 Jahren erhalten im Vorverkauf ermäßigte Karten zu je 15 Euro (bei La Clemenza di Tito und War Requiem gilt die Ermäßigung nicht für Kategorie I und II, bei Sancta (Arbeitstitel), BAROCCO und Kaddish Requiem „Babyn Jar“ nicht für Kategorie I. Für diese Kategorien wird eine Ermäßigung von 30 % gewährt).

An den Abendkassen erhalten sie nach Verfügbarkeit ermäßigte Karten zu 10 bzw. 15 Euro.

Senior:innen und Bezieher:innen von Arbeitslosengeld

Im Vorverkauf erhalten Senior:innen (ab 60 Jahren) 15 % Ermäßigung, Bezieher:innen von Arbeitslosengeld 30 % Ermäßigung. An den Abendkassen erhalten sie nach Verfügbarkeit ermäßigte Karten zu 10 bzw. 15 Euro.

Schulgruppen

Für Schulgruppen werden nach Verfügbarkeit ermäßigte Karten zu 9 Euro angeboten (Amazonen 6,50 Euro). Sollte der Kartenpreis eine Hürde darstellen, kontaktieren Sie uns gerne für finanzielle Unterstützung durch unsere Kooperationspartner. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an outreach@festwochen.at

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Inhaber:innen eines Behindertenpasses

Im Vorverkauf erhalten Inhaber:innen eines Behindertenpasses 30 % Ermäßigung. Wir bitten Sie, die Karten bis eine Woche vor der Vorstellung telefonisch oder per E-Mail beim Wiener Festwochen | Freie Republik Wien Service zu bestellen.

Rollstuhlplätze

Die mit gekennzeichneten Spielorte auf S. 206 verfügen über Rollstuhlplätze bzw. einen barrierefreien Zugang. Rollstuhlplätze (6 Euro / Begleitperson 15 Euro) können bis eine Woche vor der Vorstellung telefonisch oder per E-Mail beim Wiener Festwochen | Freie Republik Wien Service bestellt werden. Bitte geben Sie die gewünschten Veranstaltungen und Termine sowie Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse bekannt.

Der Verkauf der Rollstuhlplätze für Kaddish Requiem „Babyn Jar“ erfolgt ausschließlich über das Wiener Konzerthaus: ticket@konzerthaus.at

Hunger auf Kunst & Kultur

Wenn Sie einen Kulturpass besitzen, erhalten Sie aus einem beschränkten Karten kontingent je eine kostenlose Eintrittskarte für bis zu sechs Produktionen der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien. Sie können die Karten ausschließlich am 9. und 10. Mai von 10 bis 18 Uhr an der Tageskasse im MuseumsQuartier (Foyer der Halle E+G) gegen Vorlage Ihres Kulturpasses und eines Lichtbildausweises reservieren. Je nach Verfügbarkeit erhalten Sie auch an den Abendkassen ermäßigte Karten zu 10 bzw. 15 Euro.

Dambudzo

Mit Ihrer Eintrittskarte für Dambudzo erhalten Sie auf den Eintritt ins mumok 20 % Ermäßigung.

mumok Jahreskarteninhaber:innen und mumok Contemporaries erhalten telefonisch und an den Tageskassen 20 % Ermäßigung für max. zwei Karten für Dambudzo.

AK Wien, DER STANDARD, Erste Bank, Ö1 Club, Stadt Wien-Büchereien

Mit Ihrer AktivKarte der AK Wien, der STANDARD Abovorteilskarte, Erste Bank Debitkarte, Ö1 Club-Karte oder Büchereikarte der Stadt Wien - Büchereien erhalten Sie telefonisch und an den Tageskassen 10 % Ermäßigung für max. zwei Karten pro Produktion.

Vienna City Card

Mit Ihrer Vienna City Card erhalten Sie telefonisch und an den Tageskassen 20% Ermäßigung für eine Karte pro Produktion.

Genossin Sonne

Jede Eintrittskarte der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien ermöglicht den ermäßigten Eintritt zu 4 Euro (bis 1. September).

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Advance ticket sales for the overall programme (online and by phone) start at 10am on 1 March 2024. The Wiener Festwochen | Free Republic of Vienna box office opens on 2 April.

ONLINE

festwochen.at

BY PHONE

with a credit card

T +43 1 589 22 11

from 1 March:

Mon – Fri, 10am – 3pm (workdays) from 6 May: Mon–Fri, 10am–5pm from 18 May: daily 10am – 7pm

Tickets can be purchased until 4pm for performances the same evening; for performances that start earlier than 7pm, ticket sales close by an accordingly earlier time.

BOX OFFICES

Wiener Festwochen | Free Republic of Vienna box office

Lehárgasse 3a, 1060 Vienna

T +43 1 589 22 456

2 April until 15 June:

Mon–Sat, 10am–6pm (closed on 1 May) closed on sundays

Box office at the MuseumsQuartier (foyer of Halle E+G)

Museumsplatz 1, 1070 Vienna from 6 May: open daily 10am–6pm closed on Sundays

EVENING BOX OFFICES

The evening box offices open one hour before the start of the performance.

Remaining tickets at the evening box office

If a performance is sold out, the evening box office will draw up a waiting list when it opens. 15 minutes before the performance is due to begin, any remaining tickets will be sold according to the order on the list. Only one name can be added to the list per person, and only one ticket is issued per name; pre-booking is not possible.

Standing Room

Standing room tickets (EUR 4) go on sale at the evening box office one hour before the start of the performance. Only one ticket per person; pre-booking is not possible. These tickets are available for the following productions:

Angabe der Person

BAROCCO

Blutstück Hamlet

Hatched Ensemble

Liebestod War Requiem

ticketdirect

Each ticketdirect is valid for a single admission to the performance. The first person to present the ticketdirect will be granted admission and does not need to identify themselves as the purchaser of the ticket.

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Late admissions

Please note: depending on the production, you may not be admitted to the auditorium if you arrive late.

Tickets for the productions can also be purchased from 4 March (service charges apply) at erstebank.at/ticketing (discounts apply for customers of Erste Bank and Sparkasse using the George online banking platform) as well as at all oeticket outlets, at oeticket.com or at +43 900 94 96 096 (subject to availability).

NOTE

For the following productions, tickets can only be purchased at the given institution (their reductions apply):

Genossin Sonne

Kunsthalle Wien Museumsquartier (p. 28)

Until 1 September, any ticket for a production of the Wiener Festwochen | Free Republic of Vienna will entitle the ticket holder to the reduced admission price of EUR 4.

#5 TRAGEDIA : The Hunt Volkstheater (p. 48)

Amazonen DSCHUNGEL WIEN (p. 104)

The Gospel According to the Other Mary Volksoper Wien (p. 106)

No photos, videos or audio recordings

Unauthorised photographic, video or audio recording of the performances is not permitted. In the event of non-compliance, ushers will have the right to confiscate any mobile phones, cameras, tablets or other recording devices until after the performance.

Note on data protection

The media owner is responsible for processing of data. Such processing is carried out for the purpose of order processing and, if you have given your consent, to send out promotional material. Your data will only be passed on to dispatch service providers and contractual partners; data will not be transferred to third countries. If you have given your consent, you may revoke this at any time by post or email (service@festwochen.at) without indicating reasons. You have the right to information about, correction of, objection to and deletion of your data. You have the right to lodge a complaint with the data protection authority. Find further information at festwochen.at/en/privacy-policy

169
WIENER FESTWOCHEN | FREE REPUBLIC OF VIENNA SERVICE T +43 1 589 22 22 from 1 March: Mo–Fr, 10am–3pm (workdays) from 6 May: Mo–Fr, 10am–5pm from 18 May: daily 10am–7pm service@festwochen.at

Only one discount may be applied per ticket.

The following four subscriptions are on offer from Wiener Festwochen | Free Republic of Vienna for a selection of exquisite theatre experiences at reduced prices. The subscriptions are available at advance ticket sales and subject to availability.

For Star Lovers

The premieres subscription is for everyone keen to experience greatness. See La Clemenza di Tito on 21 May, Hatched Ensemble on 9 June and Tempest Project on 12 June for a subscription price of EUR 145 (category II).

For Explorers

The newbies subscription is for all those who are ready to try something new and love surprises. Watch Blutstück (category II) on 20 May, Die Rechnung (category I) on 28 May and The making of Berlin (category II) on 4 June for a subscription price of EUR 50.

For Pacifists

The Requiem subscription for those who want to combine impressive music and pacifist thought: Kaddish Requiem “Babyn Jar” on 2 June (category I) and War Requiem on 12 June (category II) for a subscription price of EUR 135.

For Rebels

The revolutionary subscription is for those who think the world of resistance, utopia and societal disobedience. Visit BAROCCO (category III) on 20 May, Liebestod (category II) on 27 May and Dambudzo (category I) on 13 June for a subscription price of EUR 85.

NO EXCUSES ANYMORE I & II

Tickets for the two concerts of the Academy Second Modernism on 8 and 9 June are available at a combined price of EUR 45 at advance ticket sales and subjet to availability.

Vermehrt Schönes! tickets for all under-30s

Under-30s are eligible for discounted tickets at EUR 15 at advance ticket sales (the discount does not apply to category I and II for La Clemenza di Tito and War Requiem, or to category I for Sancta (working title), BAROCCO and Kaddish Requiem “Babyn Jar”. A 30% discount is available for these categories). Discounted tickets for EUR 10 or 15 can be purchased at the evening box office, subject to availability.

Senior citizens and recipients of unemployment benefit

Senior citizens (aged 60 years and up) receive a discount of 15% on advance bookings, recipients of unemployment benefit 30%. They are eligible to purchase discounted tickets for EUR 10 or 15 at the evening box office, subject to availability.

School groups

Discounted tickets are offered for EUR 9 for school groups, subject to availability (Amazons EUR 6,50). If the price of the tickets is a hindrance, please contact us for financial support from one of our cooperation partners. Write to us at outreach@ festwochen.at for more information.

170

Disability card holders

Holders of a disability card are eligible for a discount of 30% at advance ticket sales.

Please order your tickets from the Wiener Festwochen | Free Republic of Vienna Service by phone or by email at least one week before the performance.

Wheelchair spaces

Venues marked on p. 206 provide wheelchair spaces or have accessible seating.

Please order wheelchair space tickets (EUR 6 / accompanying person EUR 15) from the Wiener Festwochen | Free Republic of Vienna Service by phone or by email at least one week before the performance. Please indicate the events and dates you are planning to attend as well as your name, address, phone number and email address. Tickets for wheelchair spaces for Kaddish Requiem “Babyn Jar” are only available from Wiener Konzerthaus: ticket@konzerthaus.at

Hunger auf Kunst & Kultur

A limited number of tickets is available to holders of a Kulturpass at no charge for one ticket each for up to six Wiener Festwochen | Free Republic of Vienna productions. These tickets are only available between 10am and 6pm on 9 May and 10 May at the box office at the MuseumsQuartier (foyer of Halle E+G). Please present your Kulturpass and a picture ID. Holders of a Kulturpass may also purchase discounted tickets for EUR 10 or 15 at the evening box office, subject to availability.

Dambudzo

Your ticket for Dambudzo entitles you to a discount of 20% to visit mumok.

Holders of a mumok annual ticket and mumok contemporaries are entitled to a 20% discount on up to two tickets for Dambudzo at the box office or by phone.

AK Wien, DER STANDARD, Erste Bank, Ö1 Club, Stadt Wien – Büchereien

Your AK Wien AktivKarte, your STANDARD subscription benefits card, your Erste Bank debit card, your Ö1 Club card or your library card from Stadt Wien – Büchereien entitles you to a discount of 10% on up to two tickets per production; available at the box office or by phone.

Vienna City Card

If you have a Vienna City Card, you are eligible for a discount of 20% on one ticket per production when purchasing tickets at the box office or by phone.

Genossin Sonne

Each Wiener Festwochen | Free Republic of Vienna ticket entitles the holder to the discounted ticket price of EUR 4 (until 1 September).

171

Hauptsponsoren

Vermehrt Schönes!

Das Erste Bank Sponsoringprogramm

Wir unterstützen das.

Das Kultursponsoringprogramm der Wiener Städtischen Versicherung

Sponsoren

Ermöglicht Veranstaltungen bei freiem Eintritt

Partner der Wiener Festwochen UND STOLZ DRAUF

Es kommt darauf an, die Welt zu einem besseren Ort zu machen

Basic At Its Best

Willkommen im führenden Auktionshaus Mitteleuropas

Öffentliche Förderer

Hotel- und Gastronomiepartner

Mobilitätspartner

Kooperationspartner

ZWEIITBE STER

Medienpartner

Büchereien Wienbibliothek im Rathaus
EMBAJADA DE ESPAÑA EN AUSTRIA EMBAJADA DE ESPAÑA EN AUSTRIA EMBAJADA DE ESPAÑA EN AUSTRIA EMBAJADA DE ESPAÑA EN AUSTRIA

Wir stehen auf Kultur.

Wir stehen auf die Wiener Festwochen.

Kultur ist systemrelevant. Darum fördert die Wiener Städtische künstlerische Vielfalt und ist stolzer Partner der Wiener Festwochen 2024.

Wir unterstützen das.

Haltungsübung Nr. 68

Sich treu bleiben.

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Der Haltung gewidmet.

Wer unabhängig und frei von jeglicher Agenda kommuniziert, der wird nicht nur verstanden, dem wird auch vertraut. Und genau das macht DER STANDARD seit 35 Jahren.

AK Wiener Stadtgespräch mit Wochenzeitung Falter: Spannende Gäste diskutieren zu aktuellen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen, demokratie- und medienpolitischen Themen. Schauen Sie auf unsere Website!

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Wer andere begeistern will, muss sich selbst treu bleiben. So wie unser Stiegl-Goldbräu, das seit über 110 Jahren für unverwechselbaren Geschmack und unverfälschten Genuss steht.

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Von Zeit zu Zeit ist man verwirrt.

Und dennoch:

Wahrheitexistiert.

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Ihr Handy klingelt beim Konzert: Drama.

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Mit HP Ticket ausdrucken und Handy ausschalten: kein Drama.
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10–11

MAI 24

Gemischter Satz

Festival für Musik, Literatur, Kunst und Wein

Musicbanda Franui 5/8erl in Ehr'n Schumann Quartett Fleur JohannaBarronSummer Dörteu.Lyssewski v. m.

A KISS A WORD A FIGHT APOCALYPSE OR REVOLUTION

fm4.orf.at #radiofm4

Jetzt noch viel

WIR HAUEN IMMER NOCH EINS DRAUF!
Foto © Marcel Urlaub © MQ, Foto: Stefan Oláh Gefördert von Generalsponsor des MQ

30.4. + 1.5. Justice

Musiktheater

Hèctor Parra, Fiston Mwanza Mujila, Milo Rau, Tonkünstler-Orchester

3.5.–

12.5. Shared Landscapes

Theater

Caroline Barneaud, Stefan Kaegi (Rimini Protokoll)

9.5.–11.5. TimeTipping

Festival für Gegenwartskultur 30.4–6.10.2024

Klimakonferenz Globart, Solektiv

TangenteSt.Pölten

V ienna International Dance Festival

11 July –

11 August 2024

with performances and installations by William Kentridge, Anne Teresa De Keersmaeker / Rosas, William Forsythe, Dada Masilo, Sidi Larbi

Cherkaoui / Eastman, Wim Vandekeybus / Ultima Vez, Nadia Beugré, Alexander Vantournhout / not standing, Trajal Harrell, Thibault Lac & Thomas Koch, Saskia Hölbling / DANS.KIAS, Akemi Takeya and Christine Gaigg / 2nd nature, the [8:tension] Young Choreographers’ Series, more than 200 workshops and research projects, the Public Moves dance classes, the daily music programme Soçial and much more

Workshop & research bookings as of 24 April

Tickets for selected productions as of 8 May

Tickets for all other performances as of 12 June

www.impulstanz.com

Nadia Beugré Prophétique © David Kadoule

15

von

BURGTHEATER

21

von

WILLIAMS Regie MARTIN KUŠEJ

AKADEMIETHEATER

22 03 2024

von MARTIN MCDONAGH

Regie MATEJA KOLEŽNIK

KASINO

12

von

BURGTHEATER

19 04 2024

von

WWW.BURGTHEATER.AT PREMIERENFINALE ORPHEUS STEIGT HERAB
03 2024
TENNESSEE
PEER GYNT
03 2024
BURGTHEATER DER EINSAME WESTEN
HENRIK IBSEN Regie THORLEIFUR ÖRN ARNARSSON KASINO
CYPRESSENBURG
04 2024
GOLDA BARTON Regie ISABELLE REDFERN
HERBERT FRITSCH Regie HERBERT FRITSCH
ZENTRALFRIEDHOF
VORSTELLUNGEN AB 21. APRIL 2024 Karten: +43/1/513 1 513 | tickets@volksoper.at | volksoper.at
„Ich setze mich dafür ein, dass wir uns alle Anliegen zu Herzen nehmen.“

Rania, Publikumsservice-Mitarbeiterin

Eine Mitarbeiterin des ORF, die wie all ihre Kolleginnen und Kollegen den Auftrag hat, mit einem ausgewogenen Programm zu einer funktionierenden Gemeinschaft in Österreich beizutragen.

Geschäftsführung

Milo Rau (Intendant)

Artemis Vakianis (Geschäftsführerin)

Nina Wenko (Kaufmännische Referentin der Geschäftsführung)

Künstlerische Leitung

Milo Rau (Intendant)

Kolja Burgschuld (Referent des Intendanten)

Margit Moisl (Programmkoordinatorin)

Leitungskollektiv Dramaturgie

Jana Beckmann

Carmen Hornbostel

Iris Raffetseder

Outreach und Community Building

Kolja Burgschuld

Eva Wolfesberger

Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Nathalie Morawiec

Stefanie Preißler

Jana Püscher

Judith Staudinger (Leitung)

Marketing und Strategische Partnerschaften Joachim Kapuy (Leitung)

Sabina Preindl

Sarah Preyer

Thomas Schoofs (Grafik)

Charlotte Steenbergen (Leitung Partnership Development)

Mariam Togola

Kartenvertrieb und Service

Petra Jannaschk (Leitung)

Andreas Körner

Wolfgang Springer

Johannes Wimberger

Michaela Zimbelius (Leitung)

Verträge

Melanie Jamnig (Leitung)

Chiara Juchem

Bettina Kletzer

Produktion

Monika Huber (Leitung)

Andrea Hradelovics

Johanna Niederwieser (Hotel- und Reiseorganisation)

Isabel Öhlinger

Claudia Purschke

Petra Torky

Peter Walz

198

Übertitel und Übersetzungen

Monika Kalitzke (Supervisor Übertitel und Übersetzungen)

Technik

Doris Jaindl (Leitung Tontechnik)

Gabriele Kaiba (Technische Leitung Spielstätten)

Andreas Lendais (Leitung Lichttechnik)

Roman Streuselberger (Technische Leitung Spielstätten)

Gert Tschuden (Leitung Videotechnik)

Andreas Walter (Leitung)

Verena Wardy (Assistenz)

Organisation und Leitung

Publikumsdienst

Andreas Gabriel

IT

Elias Gassner

Rechnungswesen

Gabriele Möser

Wolfgang Möser (Leitung)

Karin Seybold

Nora Waller-Graf

Empfang

Birgit Frank-Robert

Maria Hütter

Aufsichtsrat

Erich Becker

Melanie Jamnig

Petra Jannaschk

Isabel Öhlinger

Robert Reiter

Viktoria Salcher (Stellvertreterin des Vorsitzenden)

Rudolf Scholten (Vorsitzender)

Das gesamte Team der Wiener Festwochen | Freien Republik Wien 2024 findest du auf festwochen.at

199

E igentümer, Herausgeber und Verleger

Wiener Festwochen GesmbH, Lehárgasse 11/1/6, 1060 Wien

T + 43 1 589 22 0

F + 43 1 589 22 49 festwochen@festwochen.at www.festwochen.at

Geschäftsführung

Milo Rau

Artemis Vakianis

Künstlerische Leitung (für den Inhalt verantwortlich)

Milo Rau (Intendant)

Creative Direction & Design

Thomas Schoofs

SIRENE studio

Herstellung

Redaktion

Jana Beckmann

Kolja Burgschuld

Theresa Luise Gindlstrasser (Texte)

Carmen Hornbostel

Niklas Jelinek

Andreas Körner

Nathalie Morawiec

Stefanie Preißler

Jana Püscher

Iris Raffetseder

Milo Rau

Wolfgang Springer

Johannes Wimberger

Eva Wolfesberger

Print Alliance HAV Produktions GmbH, 2540 Bad Vöslau

Planungsstand 29. Jänner 2024 Änderungen vorbehalten

Michaela Zimbelius

Übersetzung

Monika Kalitzke

Nadezda Müngersdorff, wordsmithery.at

Übersetzung Slogans

Luna Al-Mousli (Arabisch)

Felix Berlaimont (Chinesisch)

Yogesh Kumar (Hindi)

Eva Schubert, Vidas Bizunevičius (Litauisch)

Maria Weissenböck (Russisch, Ukrainisch)

Lektorat

Monika Kalitzke

Sprachservice.at

Gefördert von der Stadt Wien Kultur

200
Gefördert von der Stadt Wien Kultur

12 Wiener Festwochen | Freie Republik Wien

18

Rafaela Pröll

20 Franzi Kreis

29

Totale Sonnenfinsternis am 21. August 2017 © NASA/GSFC/SDO

30 Rafaela Pröll

33 Rafaela Pröll

35 Christophe Raynaud de Lange

36 Affresco della Fecondità (presso la fonte pubblica) / Wikimedia Commons via Historyblog

39

Fabian Hammerl

40 Christophe Raynaud de Lange

41 Mag. Vinzenz Jager

42 MA44 43

46

49 Marcel Urlaub

49 Rafaela Pröll

56 Allan Swart, Alamy Stock Foto

59 Videostandbild Die Raben. Die letzten

64

68

88–89 (v.l.n.r./ v.o.n.u.) Zhen Qin, Ben McDonnell, Yury Lytko, Aida Shirazi, Marie-Luise Calvero, Rudzani Makwarela, Mark Ballyk, Pin-Chen Lu, Rui Camilo, Frederike Wetzels

90 Michiel Devijver

93 Mark Wessels

94 Etude For Church, Florentina Holzinger © Mayra Wallraff

97 Mieke Ulfig

98 Marie Clauzade

101 Nikita Chuntomov

102 Boris Kralj

105 Agrupación Señor Serrano

106 Bearbeitung von Christof Hetzer auf Basis von Bildern der Sammlung Österreichisches Filmmuseum

109 Bruno Simão

110 Tsele Nthane

113 Artūrs Pavlovs

114 da-kuk

116 Rafaela Pröll

118 Joacy Souza / Alamy Stock

124–135 Courtesy by the artist

137 Courtesy by the artist

143 Jesus Robisco

145 The Laboratory of Insurrectionary Imagination

146 Franzi Kreis

148 Rafaela Pröll

151 Agrupación Señor Serrano

160 Annemie Augustijns

Die Wiener Festwochen haben sich bis Redaktionsschluss intensiv bemüht, die Inhaber:innen der Abbildungsrechte ausfindig zu machen. Personen und Institutionen, die möglicherweise nicht erreicht wurden und Rechte an der verwendeten Abbildung beanspruchen, werden gebeten, sich nachträglich mit den Wiener Festwochen in Verbindung zu setzen.

Willfried Gredler-Oxenbauer
Annemie Augustijns
45
Kurt Van der Elst
Tage
Rathaus
der Menschheit via Wien Bibliothek im
Christophe
Lage
Raynaud de
Theatre
Kornél Mundruczó
Jean Louis Fernandez 72 Simon Gosselin 75 Estate of Bernard Safran, Medea (1964, revised 1994), oil on masonite, 86.4 x 104.1 cm 76 Oliver Wolf 79 Koen Broos 80 Piotr Nykowski 83 Arno Declair
Zhen Qin 201
Proton
/
71
87
202
Volkskundemuseum Wien
203
Volkstheater

Laudongasse

204
205

FESTIVALZENTREN

Volkskundemuseum Wien *

Laudongasse 15-19, 1080 Wien

5, 33, 13A Laudongasse

Volkstheater, Rote Bar/ Weißer Salon *

Arthur-Schnitzler-Platz 1, 1070 Wien

U3, 49, 48A Volkstheater

SPIELORTE / VENUES

Arnold Schönberg Center

Schwarzenbergplatz 6, 1030 Wien (Eingang Zaunergasse 1-3)

U4 Stadtpark, 71 Am Heumarkt, D Gußhaustr., 2 Schwarzenbergplatz

Burgtheater

Universitätsring 2, 1010 Wien

U2 Schottentor, U3 Herrengasse, D, 1, 71 Rathausplatz/Burgtheater

DSCHUNGEL WIEN

im MuseumsQuartier

Museumsplatz 1, 1070 Wien

U3, 49, 48A Volkstheater

Halle E+G

im MuseumsQuartier

Museumsplatz 1, 1070 Wien

U3, 49, 48A Volkstheater

Haupteingang

MuseumsQuartier / Vorplatz

Museumsplatz 1, 1070 Wien

U3, 49, 48A Volkstheater

Judenplatz

1010 Wien

1A, 3A Schwertgasse

Jugendstiltheater am Steinhof

Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien

47A, 48A Klinik Penzing

Kosmos Theater

Siebensterngasse 42, 1070 Wien

U3 Neubaugasse, 49 Siebensterngasse, 13A Neubaug./Westbahnstr.

Kunsthalle Wien

Museumsquartier

Museumsplatz 1, 1070 Wien

U3, 49, 48A Volkstheater

mumok –

Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1, 1070 Wien

U3, 49, 48A Volkstheater

Odeon

Taborstraße 10, 1020 Wien

U1, U4, 1, 2A Schwedenplatz, U2 Taborstraße, 2 Gredlerstraße, 5A Karmeliterplatz

ORF RadioKulturhaus

Argentinierstraße 30a, 1040 Wien

U1 Taubstummengasse, D Plösslgasse

Rathausplatz

1010 Wien

D, 1, 71 Rathausplatz, 2 Rathaus/Parlament

Theater Akzent

Theresianumgasse 18, 1040 Wien

U1 Taubstummengasse, D Plößlgasse, 13A Belvederegasse

Theater Nestroyhof Hamakom

Nestroyplatz 1, 1020 Wien

U1, 5A Nestroyplatz

206
Informationen für Rollstuhlfahrer:innen beim Service
*Nähere

Volkskundemuseum Wien *

Laudongasse 15-19, 1080 Wien

5, 33, 13A Laudongasse

Volksoper Wien

Währinger Straße 78, 1090 Wien

U6, 40, 41, 42, 40A Währinger Str./Volksoper

Volkstheater *

Arthur-Schnitzler-Platz 1, 1070 Wien

U3, 49, 48A Volkstheater

Wiener Konzerthaus

Lothringerstraße 20, 1030 Wien

U4 Stadtpark, D, 2, 71, 2A Schwarzenbergplatz, 4A Akademietheater

SPIELORTE VOLKSSTÜCK DIE RECHNUNG

48er-Tandler Margareten

Siebenbrunnenfeldgasse 3, 1050 Wien

12A Siebenbrunnenfeldgasse

4lthangrund

Augasse 2-9, 1090 Wien

D, 35A Lichtenwerderplatz

CAPE 10

Alfred-Adler-Str. 1, 1100 Wien

D, 69A Alfred-Adler-Straße

Fußballverein 1210 Wien

Jedlersdorfer Platz 25, 1210 Wien

30, 31, 32A Brünner Str./ Hanreitergasse

Grätzl-Zentrum Hernals

Wattgasse 96-98/9/1, 1170 Wien

43 Wattgasse/Hernals, 10A, 42A Richthausenstraße

Hauptbücherei am Gürtel

Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien

U6, 6, 18, 48A Burggasse-Stadthalle, 9, 49 Urban-Loritz-Platz

Italienisches Kulturinstitut Wien

Ungargasse 43, 1030 Wien

O, 4A Ungargasse/Neulinggasse

Klimt Villa Wien

Feldmühlgasse 11, 1130 Wien

U4 Unter-St.-Veit, 10 Verbindungsbahn

Kunst- und Kulturzentrum Semmelweisklinik

Hockegasse 37, Haus 4, 1180 Wien 41 Erndtgasse

Schloss Neugebäude

Otmar-Brix-Gasse 1, 1110 Wien

73A Schloss Neugebäude

Schutzhaus Zukunft auf der Schmelz

Verlängerte Guntherstraße, 1150 Wien

9 Guntherstraße

Strandbad Gänsehäufel

Moissigasse 21, 1220 Wien

92A, 92B Schüttauplatz

Theater Arche

Münzwardeingasse 2a, 1060 Wien

U4 Pilgramgasse, 13A, 14A, 57A Esterhazygasse

Tschauner Bühne

Maroltingergasse 43, 1160 Wien

10, 46, 48A Joachimsthalerplatz

Volkskundemuseum Wien ( )

207
Open Air Veranstaltung Barrierefreier Zugang WIENER FESTWOCHEN | FREIE REPUBLIK SERVICE T +43 1 589 22 22

Ukrainisch

DE Alles verändert sich, nichts geht verloren.

EN Everything changes, nothing disappears.

Fotokampagne Wiener Festwochen |

Freie Republik Wien 2024

Foto Rafaela Pröll

Styling Rike Hemendinger

H /M Nico

Casting Casting Büro Wien

Produktion Julia Hofer Design, Herstellung Sturmhauben

Wendy Jim
Hauptsponsoren
Wiener Festwochen, Österreichische Post AG, SM 12Z039456 S
Fördergeber

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