DerBörsianer 10. Ausgabe, Q4 2015

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Wilhelm Rasinger Franz Gasselsberger NERVIGE SQUEEZE-OUTS

URALTE JAGDTRADITION

Karl Sevelda

ATEMPAUSE FÜR BANKEN

D A S F A C H M A G A Z I N F Ü R D E N Ö S T E R R E I C H I S C H E N K A P I TA L M A R K T www.derboersianer.com · 4. Quartal 2015 · 12 Euro

BROKER // 18

Zurück in die Zukunft

PENSIONEN // 28

Schellings Oligopol-Sorge

FONDS // 44

Die wilde ETF-Horde

STANDORT // 68

„Jetzt geht’s ans Eingemachte“

g

Rankin

BESTEN DIE 50 N ALISTE JOURN

ANDREAS GERSTENMAYER

Der steirische Drachenjäger Leidenschaft Jagen: Der tiefe Respekt der Topmanager 78 AKTIENFORUM 55, 69 · ALLIANZ GRUPPE 24 · AT&S AG 8 · BAWAG PSK 49 · BDO AUSTRIA INDUSTRIES AG 71 · DEGIRO 19 · EASYBANK AG 20 · ERSTE BANK ÖSTERREICH 19 · FLATEX 20 AG 79 · PORR AG 71 · RBI 49, 72 · SCHELHAMMER & SCHATTERA 80 · SEMPER CONSTANTIA · UNION INVESTMENT 22, 53 · UNIQA INSURANCE GROUP AG 24, 60 · VALIDA PENSION AG

58, 79 · BPV HÜGEL 33 · CAPITAL BANK 74 · CROSS · HELLOBANK 19 · IMMOFINANZ AG 57, 62 · OBERBANK PRIVATBANK 72 · TEAK HOLZ INTERNATIONAL AG 54 30 · VBV PENSIONSKASSE AG 29 · WOLF THEISS 60


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15

AUSGABE NR. 10, 4. QUARTAL 2015 rB

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Liebe Börsianer,

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Ramsauer, Karl Sevelda, Karl­Heinz Strauss und Norbert Zimmermann bei unserer Pressekonferenz zum Thema „Sorge um den Standort Österreich“ im Hotel Imperial. Rückenwind bekommen sie dabei von einer Studie des Aktienforums, die DerBörsianer exklusiv vorliegt. Exklusiv ist auch das goldene Ranking der 50 besten Wirtschafts­ und Finanzjournalisten (S. 63) von Valentina Stark. Meine Kollegen haben sich dafür gegenseitig bewertet und zum zweiten Mal die Besten der schreiben­ den Zunft gekürt. Im Beitrag „Zurück in die Zukunft“ (S. 18) küren wir nicht die besten On­ linebroker, sondern beschreiben, wie die in Österreich tätigen Unterneh­ men nach dem spektakulären Ende von Brokerjet auf die Umwälzungen in der Branche reagieren. In einer anderen Branche, bei den Pensionskassen, hat sich die Anzahl der Player ebenfalls verringert. Hans Jörg Schelling sorgt sich bereits bezüglich eines Oligopols (S. 28), wie Barbara Ottawa erfahren hat. Dem widerspricht der Fachverband heftig. Heiß diskutiert werden unter Paternosterfahrern (Börsianern) auch die bör­ sengehandelten Fonds, also ETFs (S. 44). Diese haben sich beim jüngsten China­Crash an den Börsen unrühmlich ins Rampenlicht gedrängt und zu den Verwerfungen am „Schwarzen Montag“ beigetragen. Bleibt wie gewohnt DerBörsianer des dritten Quartals. Der steirische Dra­ chenjäger (S. 08) Andreas Gerstenmayer im Gespräch über die jüngste Chi­ na­Krise, seine ehrgeizigen Expansionspläne im Land des Drachens sowie über die notorisch unterbewertete AT&S­Aktie. Viel Vergnügen wünscht Ihnen

Dominik Hojas d.hojas@derboersianer.com

PS: In Kürze starten wir die Initiative „Ein Herz für den Finanzplatz“. Alle „First Mover“ (Unternehmen), die Interesse haben, können sich vorab an

60

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4. Qu T A L arta M l 20 A R 15 ∙ 12 K T Eu ro

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De GERS Dr r ste TENMAYER ac iris he njä che ge r

„Jetzt geht’s ans Eingemachte“ (S. 68), warnen Stefan Pierer, Bernhard

Michael Berl, m.berl@derboersianer.com, wenden.

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ET ie w FHo ilde ST rd A e „Je ND OR tz Ein t geh T //  ge t’s 68 ma an ch s te“

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DOMINIK HOJAS Chefredakteur DerBörsianer

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AUSGABE NR. 10

18 INTERVIEW

Der steirische Drachenjäger.

LEITARTIKEL

08

ANDREAS GERSTENMAYER 08 Der steirische Drachenjäger: DerBörsianer des Quartals, Österreichs größter China­In­ vestor, im Gespräch über den jüngsten Crash, ehrgeizige Expansionspläne und das Potenzial seiner Aktie.

BROKER Zurück in die Zukunft

18

VERSICHERUNGEN 24

Baustelle Solvency II: Betreten auf eigene Gefahr

68

PENSIONEN Schellings Oligopol­Sorge

28

INVESTOREN Mehrheit versus Minderheit

32

STANDORT

Jetzt geht’s ans Eingemachte!

FONDS Die wilde ETF­Horde

44

WIRTSCHAFT Standort: „Jetzt geht’s ans Eingemachte“

Accenture Aktienforum

BPV Hügel

33

Ernst & Young

58

CA Immobilien Anlagen AG

57

Erste Asset Management

45

Allianz Gruppe

24

Capital Bank

74

Erste Bank Österreich

APK Pensionskasse AG

30

CHSH

60

Erste Group Bank AG

C-Quadrat Investment AG

52

Finanzmarktaufsicht

24

Cross Industries AG

71

Flatex

20

AT&S AG Bawag PSK

INFO INDEX

59 55, 69

68

8 49

BDO Austria

58, 79

Degiro

19

Forum Alpbach

Berndorf AG

71

Der Standard

64

Freshfields Bruckhaus Deringer

Blackrock

45

Deutsche Bank AG

46

Generali Gruppe Österreich

BMF

30

Die Presse

64

Grant Thornton Unitreu

Easybank AG

20

Hellobank

Bonus Pensionskassen AG

30, 51

INDEX: AUSZUG VON UNTERNEHMEN IN DIESER AUSGABE

4

19 22, 48

75, 85 32 25 32, 58 19


INHALTSVERZEICHNIS

HANS JÖRG SCHELLING

78

MÄRKTE INSIDER Wer ich bin? Einer von euch!

06

BÖRSENRADAR Aktuelle Stimmung der Investoren

16

28

BRANCHEN

MEINUNGEN

Darüber spricht man in den

DAVID F. MILLEKER Keine große Belastung für Weltwirtschaft

Branchen: Köpfe, Deals, News, Trends und Events

22

Oligopol bei Pensionskassen.

Ad-hoc der Redaktion REPORTAGE

BANKEN

48

VERSICHERUNGEN

50

FONDS

52

BÖRSENWETTER 22 Entwicklung der Weltbörsen und Topempfehlungen der Analysten

AKTIEN

54

IMMOBILIEN

56

BERATER

58

RECHT

60

KURSE 34 Topperformer: Indizes, Aktien, Fonds und Anleihen

KOMMUNIKATION

62

SEITENBLICKE

PORTFOLIO 40 Christian Nemeth von der ZKB Österreich im Interview

SO DENKT DIE POLITIK 76 Flüchtlingskrise – Kostenfaktor oder Arbeitskräftepotenzial?

STATISTIK Aktuelle Börsen­ und Wirtschaftsdaten

42

RANKING Die 50 besten Wirtschafts­ und Finanzjournalisten

63

LEIDENSCHAFT: JAGEN 78 Topmanager verraten ihren ganz persönlichen Zugang BÖRSENTALK Wo sich die Finanzbranche trifft

CONSTANTIN VEYDER-MALBERG 74 Neues EU­Recht behindert Anlegerinteresse

Wir haben bereits für die CEE­Reportage­Reihe in Russland recherchiert. Lei­ der entfällt der Beitrag in

WOLFGANG MATEJKA Realismus tut gut

34

GÜNTER GEYER Private Vorsorge ist alternativlos

50

HEINZ BEDNAR Wann kommt die Zinswende?

52

MATTHIAS STIEBER Erstes Newton’sches Gesetz

54

PETER BARTOS Bilanzfälschung neu

58

ALBERT BIRKNER „Say on Pay“ für Aktionäre

60

dieser Ausgabe aus produk­ tionstechnischen Gründen. Wir wünschen dem erkrank­ ten Autor baldige Besserung und werden die Reportage zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen. STANDORT Nur ein gesunder Stand­ ort sorgt in Österreich für Wohlstand. Trotzdem hat die Politik in den vergange­ nen Jahren Unternehmen noch mehr belastet. Wir ha­ ben daher eine Pressekonfe­ renz (S. 68) mit fünf Unter­ nehmensbossen im Wiener Hotel Imperial initiiert. Das Medienecho war enorm.

84

ALPBACH Die namhaften Vertreter der Finanzbranche glänzten

MARKTGEFLÜSTER Finanzbranche löst in Alpbach Nachsaison aus

75

PORTRÄT: 10 FRAGEN AN … Number­26­Gründer Valentin Stalf

86

PETER FELSBACH Crossmediales Publishing

62

heuer bei den Finanzgesprä­ chen des Forum Alpbach mehrheitlich durch Abwe­ senheit. Wir finden diesen Umstand schade, sehen wir den Event doch als Chance, den belasteten Ruf der Fi­

IG Markets

21

Profil

64

Union Investment

22, 53

nanzbranche in der Öffent­

52

Uniqa Insurance Group AG

24, 60

lichkeit zu verbessern.

Immofinanz AG

57, 62

Raiffeisen Capital Management

KPMG Austria

50, 59

RBI

49, 72

Valida Pension AG

30

Mandarine Gestion

53

RLB OÖ

19

VBV Pensionskasse AG

29

Matejka & Partner

34

Roland Berger

59

Vienna Insurance Group AG

51

Miba AG

55

Schelhammer & Schattera

80

Voestalpine AG

62

Morningstar

45

Schiketanz Capital Advisors

45

VÖIG

52

Oberbank AG

79

Semper Constantia Privatbank

72

Volkskreditbank AG

60

Österreichische Bundesforste

79

Teak Holz International AG

54

VVO

Österreichische Post AG

55

UBM Development AG

56

Wolf Theiss

60

Porr AG

71

UniCredit Bank Austria AG

ZKB

40

48, 56, 69

5

24, 50

Weblinks werden in dieser Ausgabe mit einem → GELBEN BALKEN

markiert.


MÄRKTE

INSIDER WER ICH BIN? EINER VON EUCH! FOLGE MIR AUF → WWW.DERBOERSIANER.COM

KOMMENTAR NR°119 Geschätzte Paternosterfahrer, wenn es zu heiß wird, verringert sich nachweislich das Denkver­ mögen. „Gott sei Dank ist die große Hitze erst einmal vorbei“, hat der Helmut Ettl, Vorstand der Finanzmarktaufsicht (FMA), gesagt, als ich ihn kürzlich beim Hengl­Haselbrunner in Döbling getrof­ fen hab. Dort geh ich gern hin, und ab und zu spielen die Mond­ scheinbrüder auf. Die haben ein richtig authentisches Programm. „Hast du denn ein Problem mit der Hitz?“, frag ich den Ettl. „Weißt Gekko“, sagt er, „im Grunde mag ich ja die Hitze. (...) Aber zu viel davon ist auch nicht gut.“ – „Da hast du recht“, wende ich ein und packe eine alte ägyptische Weisheit aus: „Zu viel Sonne macht dumm!“ – „Der ist gut“, sagt der Ettl, „der passt auf vieles, was sich in den vergangenen Wochen abgespielt hat. Traiskirchen,

MEIST GEKLICKT

Steuerreform, Bildungsdiskussion, der bilanzielle Blindflug in der Meinl Bank. Man hat den Eindruck, dass durch die Hitze allen der Verstand abhanden gekommen ist.“ – „Da muss es aber bei euch auch ganz schön heiß gewesen sein“, sag ich und schau ihn an. „Wie meinst das jetzt?“, fragt er mich kopfschüttelnd. „Na ja, ich meine damit, wie ihr bei der Meinl Bank verfahren seid. Das schaut für einen Außenstehenden alles sehr nach Hitzekoller aus.“ Der Ettl macht ein ernstes Gesicht: „Also weißt, wir mussten ja reagieren. Was dort alles schiefgelaufen ist. Wer Regeln bricht,

1. 2.

Knalleffekt:

muss Konsequenzen tragen – und die Urteile sind nötig, damit die

Erste Group schließt Brokerjet

Bevölkerung wieder Vertrauen in die Finanzindustrie und in die

Neuer Name: Aus Direktanlage.at wird „Hello Bank!“

3.

Antrittsrede: Das sprach OMV-CEO Rainer Seele

4.

UniCredit: Radikalkur für Bank Austria?

5.

TV-Star Larissa Marolt: Kauft Hotel von Bank Austria

6.

Fit für Verkauf: Bawag PSK räumt mit Beteiligungen auf

7.

Treffen der IR-Elite: FACC rein, Strabag raus

8. 9. 10.

Raiffeisen im Visier:

Justiz gewinnt. Die haben ja bei Rückstellungen ziemlich kurzfris­ tig reagiert“, erbost sich der Ettl. – „Die Staatsanwaltschaft sagt aber das Gegenteil. Weißt, so ein Hin und Her sieht eben alles an­ dere als gut aus. Die FMA macht nicht den Eindruck, dass man sich auf ihr Urteil verlassen kann – sie erzeugt eher das Bild eines auf­ gescheuchten Hühnerstalls. Jetzt sind zwei Vorstände mehr oder minder ihren Job los, die Bank wurde von Fitch herabgestuft, mit Geldwäsche konfrontiert, und das Ganze sieht danach aus, als ob ihr in der Schnelle jetzt wiedergutmachen wollt, was ihr lange Zeit verabsäumt habt, verstehst. Und die Bank bringt euch jetzt noch womöglich vor den Verfassungsgerichtshof.“ – „Stimmt“, sagt der Ettl, „ich kann mich erinnern, bei uns sind auch ein paar Klimaan­

Kapitalerhöhung für RBI?

lagen ausgefallen.“ Darauf sag ich: „Gell, so heiß war’s den gan­

Banker tötet Banker: Wiener

zen Winter nicht.“ Da überlegt der Ettl und murmelt: „Stimmt. In

Finanzbranche unter Schock

diesem Sinne,

Berater-Coup: BDO übernimmt 65 Experten von Grant Thornton

„Cash up!“ Der Börsianer

Über mich: Ich bin der Börsianer, deine einzig verlässliche

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COVER

DER STEIRISCHE DRACHENJÄGER Ob die jüngste Krise im Land des Drachen die ehrgeizigen Expansionspläne der AT&S AG ausbremsen wird und weshalb die Aktie mehr Kurspotenzial hat, erklärt Andreas Gerstenmayer, DerBörsianer des dritten Quartals, im Gespräch. TEXT DOMINIK HOJAS, RAJA KORINEK FOTO CLEMENS BEDNAR

D

as Produzieren, das hat Andreas

Obendrauf ist Gerstenmayer im „Neben­

Gerstenmayer schon früh ge­

beruf“ auch noch Vorsitzender des stei­

lernt.

absolvierte

rischen Forschungsrats, wo er unter an­

der verheiratete Familienvater von drei

derem das Thema „Autonomes Fahren –

Töchtern im Jahr 1990 die Fachhoch­

Teststrecke Steiermark als wesentliches

schule in Rosenheim mit dem Abschluss

Thema in der Politik“ vorantreibt. Wo­

des Diplomingenieurs der Produkti­

hin die Reise der Zukunft dabei noch ge­

onstechnik. Ein Wissen, das der Tech­

hen wird, das hat Gerstenmayer für Der-

nologieexperte schon kurz darauf bei

Börsianer im Wiener Szenelokal Shang­

Siemens unter Beweis stellen konnte.

hai­Tan skizziert.

Schließlich

Einen Zwischenstopp gab es dann noch von 2009 bis 2012 bei Focuson Business

Herr Gerstenmayer, die Aktie von AT&S AG

Consulting. Allein, schon währenddes­

hat seit Jahresbeginn (+42 Prozent), mit

sen übernahm Gerstenmayer im Febru­

Ausnahme der vergangenen Wochen, ful-

ar 2010 die Geschicke des Leiterplatten­

minant zugelegt. Woher der plötzliche An-

herstellers Austria Technologie & Sys­

trieb? – Wir haben uns einfach gut am

temtechnik AG (AT&S AG). Und das mit

Markt positioniert und kontinuierlich

sichtlichem Erfolg. Immerhin ist die

sehr gute Quartalszahlen geliefert. Of­

steirische Hightechschmiede unter sei­

fenbar ist es uns gelungen, unsere Leis­

ner Ägide nicht nur zum größten hei­

tungen klarer darzustellen. Es dauert

mischen Investor in China aufgestie­

eben, bis der Markt Vertrauen fasst.

gen. Die Ergebnisse können sich eben­ so sehen lassen wie auch der fulminante

Zuletzt gab es in China, Ihrem wichtigsten

Anstieg des Aktienkurses seit Jahresbe­

Markt, starke Verwerfungen an der Börse

ginn 2015. Abschalten kann der leiden­

und damit auch eine gewisse Abkoppelung

schaftliche Drachenjäger freilich auch,

von der Realwirtschaft. Welche Auswirkun-

dann begibt sich der passionierte Reiter

gen sehen Sie auf Ihr Unternehmen? – Das

am liebsten auf einen Ausritt ins Grünen.

Land hat in den vergangenen Jahren eine


ANDREAS GERSTENMAYER VORSTANDSVORSITZENDER AT&S AG Der 1965 geborene Absolvent der Fachhochschule Rosenheim sammelte schon vor seinem Eintritt in die AT&S AG reichlich Erfahrung im Technologiesektor. Von 1990 bis 2008 werkte er bei Siemens in Deutschland und Graz. Seit Februar 2010 sitzt er im Chefsessel der AT&S AG.


Über prominente Kunden wie Apple spricht Andreas Gerstenmayer (AT&S AG) im Interview mit Dominik Hojas (DerBörsianer) nicht, dafür aber über das neue Werk in Chongqing.

gewisse Eigenkonjunktur entwickelt. Der

spiel Vietnam um. Und Sie? – Wir bleiben

Ingenieuren hat wiederum schon fast in­

Konsum ist sehr stark gewachsen, zuerst

an unserem Standort in Schanghai. Al­

ternationales Niveau erreicht.

noch bei den einfachen Gütern, dann bei

lerdings ist es richtig, dass die Löhne

aufwendigeren Produkten wie etwa den

dort jährlich um 15 bis 18 Prozent steigen,

Wie wichtig ist Asien insgesamt für die AT&S

Smartphones und Autos. Grundsätzlich

heuer eher nur um zwölf Prozent. Das re­

AG? – Gut 80 Prozent unserer Wert­

befindet China sich im Umbruch von ei­

guliert aber die Regierung. Wir haben ge­

schöpfung findet dort statt, also inklu­

ner produktionsorientierten Exportge­

lernt, damit umzugehen, und wir sind im

sive unseren Standorten in Indien sowie

sellschaft hin zu einem eigeninduzier­

Vergleich zu unseren Mitbewerbern we­

in Korea. Und davon entfallen 70 Prozent

ten Wachstum. Bei derartigen Transfor­

niger betroffen, da wir von Beginn an auf

wiederum auf China.

mationen wird es immer zu Turbulenzen

einen sehr hohen Automatisationsgrad

kommen, derzeit gibt es keine Auswir­

gesetzt haben, das zahlt sich jetzt aus.

Wie muss man in China vorgehen, um er-

kungen auf AT&S AG.

In China wird allmählich aber auch ein

folgreich zu sein? Immerhin gilt AT&S AG als

staatliches

Sozialversicherungssystem

größter ausländischer Investor im Reich der

Die Wachstumsverlangsamung könnte recht

aufgebaut. Und das wird zusätzliche Be­

Mitte. – Das behauptet die Wirtschafts­

beachtlich sein. Die chinesische Zentralbank

lastungen mit sich bringen.

kammer, wir überprüfen das nicht. Man

prognostiziert mittelfristig ein Wirtschafts-

sollte sich schon als ernsthafter Partner

wachstum von jährlich rund fünf Prozent. –

Das heißt, langfristig könnte auch die AT&S

in China präsentieren. Wir sind dort seit

Zuletzt hatte es ja noch geheißen, Chi­

AG aus China abwandern? – Nein, das wer­

14 Jahren tätig und haben uns dadurch

na brauche ein jährliches Wachstum von

den wir nicht! Man muss die Lage je nach

ein entsprechend positives Image auf­

sechs bis sieben Prozent, um nicht eine

Industriebranche beurteilen. Wichtig ist

gebaut. Wir können also nachweisen,

nennenswerte Arbeitslosigkeit zu ver­

schließlich zu schauen, woher man bei­

dass wir ein verlässlicher Partner und

zeichnen. Doch allein aufgrund der Ein­

spielsweise die Vormaterialien und Ma­

Arbeitgeber sind. Auch der Umgang mit

kindpolitik wendet sich inzwischen das

schinen bekommt, aber auch, wo die

der Umwelt wird immer wichtiger, die

Blatt. Jetzt steht eher das Thema der

Weiterverarbeitung stattfindet.

Umsetzung hat inzwischen große Priori­

Überalterung im Vordergrund. Wie sich

tät dort. Die Standards gelten freilich für

der Konsum in China entwickelt, wird

Sie eröffnen nun ein zweites Werk im chi-

alle, es gibt aber natürlich wie überall ein

man über die Zeit beobachten müssen,

nesischen Chongqing. Um wie viel günstiger

wenig Interpretationsspielraum.

ich bin da eher optimistisch.

ist der Standort im Vergleich zu Schanghai? – Da gibt es freilich große Unterschiede.

Wie schützen Sie Ihr Know-how in China? –

Andere Firmen schauen sich aufgrund der

Die Mindestlöhne sind in Chongqing um

Aufgrund der prozessorientierten Struk­

steigenden Löhne in China bereits nach an-

gut 30 Prozent niedriger als in Schang­

tur unserer Produktion steckt sehr viel

deren asiatischen Standorten wie zum Bei-

hai. Das Lohnniveau von qualifizierten

Know­how in den Prozess­ und Produk­

10


COVER

tionsparametern. Zum einen haben wir

ben wir 190 Millionen Euro in das Werk

ten Wearables (zum Beispiel Smartwat­

Vorsorge getroffen, die Parametersätze

investiert, insgesamt werden es in der

ches) verwendet.

über entsprechend geschützte Daten­

ersten Phase 480 Millionen Euro. Zu­

banken abzusichern. Zum anderen wird

dem rechnen wir mit einer Vollauslas­

Allerdings ist die Technologie bei IC-Sub-

das Wissen relativ kleinteilig über eine

tung Ende 2016.

straten ja nichts Neues, und damit erfolgt der Einstieg eher spät. Was glauben Sie bes-

große Anzahl von Mitarbeitern verteilt, sodass der einzelne Mitarbeiter immer

Letztendlich wollen Sie zwei Technologien

ser als Ihre Mitbewerber machen zu kön-

nur einen kleinen Abschnitt des Prozes­

dort bauen lassen. Wie können sich das die

nen? – Wir fokussieren uns auf den High­

ses im Detail überblickt.

Anleger vorstellen? – Kommendes Jahr

techbereich, da ist die Herstellung von

wird das erste Werk hochgefahren. Dort

IC­Substraten für AT&S AG das nächst­

Was war letztendlich ausschlaggebend für

werden wir IC­Substrate produzieren,

höhere Technologieniveau und damit

die Standortwahl Chongqing? – Die ei­

sie werden in der Halbleiterindustrie zur

der nächste logische Schritt in der Un­

gentliche Entscheidung fiel bereits im

Herstellung von Mikroprozessoren ge­

ternehmensentwicklung. Immerhin ist

Jahr 2011. Im Wesentlichen waren hier

braucht. Wir werden dort ab der zweiten

es ein acht Milliarden US­Dollar schwe­

drei Faktoren ausschlaggebend: die Ver­

Jahreshälfte 2016 aber auch substrat­

rer Markt, Tendenz steigend. Kurzfris­

fügbarkeit von Arbeitskräften in aus­

ähnliche Leiterplatten produzieren, wo­

tig liegt das Wachstum bei jährlich zwei

reichender Anzahl und Qualifikation,

bei eben die Technologieentwicklung in

Prozent, mittelfristig sogar höher.

die gesamte Supply­Chain und die Nut­

Schanghai erfolgt. Dieses Produkt richtet

zung von Synergiepotenzialen mit unse­

sich stark an unsere traditionellen Kun­

Allerdings sollen die Margen bei IC-Sub-

rem Standort in Schanghai. Bislang ha­

den und wird zum Teil auch in sogenann­

straten nicht sehr hoch sein. – Man muss

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COVER

den gesamten Produktmix betrachten.

tegie langfristig an­

Wir werden in das Topsegment einstei­

gelegt. Durch die Pro­

gen und damit auch in diesem Markt un­

duktion von IC­Sub­

sere Highend­Strategie fortsetzen. Zu­

straten wird die AT&S

dem haben wir erhebliche Kostenvortei­

AG technologisch neu

le durch unsere Produktion in China ge­

positioniert.

genüber Mitbewerbern, die in Japan pro­

haben wir Zugang zu

duzieren. Es ist also eine Mischung aus

Technologien, die wir

Qualität und Kostenvorteilen, mit der wir

künftig auch in unse­

punkten.

rem Kerngeschäft be­

Damit

nötigen werden, um Sie haben angeblich zur Herstellung der IC-

den fortschreitenden

Substrate einen zweijährigen Exklusivver-

Trend der Miniaturi­

trag mit Intel, einem Hersteller von Mikro-

sierung auch künftig erfolgreich bewäl­

ist, wie zuerst schon erwähnt, die Mini­

prozessoren, die vor allem im PC-Geschäft

tigen zu können. Und was den Margen­

aturisierung bei gleichzeitiger Erhöhung

zur Anwendung kommen. Hier sinken Vo-

druck anbelangt, dieser ist integraler Be­

der Funktionalität der Geräte. Dadurch

lumen und Margen im Gegensatz etwa

standteil unseres Geschäfts.

wachsen viele Technologien zusammen.

Externen die Technologien der AT&S AG zu erklären ist kein einfaches Unterfangen.

zum Smartphone-Business? – Vertrag­

Die große Frage in der Mobilkommuni­

liche Vereinbarungen werde ich nicht

Was wäre dann das Worst-Case-Szena-

kation ist etwa, was das nächste „große

kommentieren. Für uns ist es im ersten

rio für die Auslastung des neuen Werks? –

Ding“ nach dem Smartphone sein wird.

Schritt einmal wichtig, Fuß in diesem für

Wenn die Märkte einbrechen und da­

Auch im Auto werden sich die Strukturen

uns neuen Markt zu fassen. Dazu müs­

mit Volumen und Preis sinken. Zudem

und Architekturen zum Beispiel in der

sen wir die Technologie beherrschen,

müssen wir immer die neueste Technik

Kommunikation ändern. Warum soll­

und das schaffen wir mit unserem Ini­

im Griff haben, damit die Qualität auch

te hier nicht etwa das Smartphone eine

tialkunden. Dann können wir im Markt

passt.

zentrale Rolle spielen und alle Funktio­

glaubhaft argumentieren und uns als at­

nen im Bereich Entertainment und Info­

traktiver Lieferant der Technologie posi­

Kommen wir noch einmal auf die Zukunfts-

tainment übernehmen? Durch den fort­

tionieren. Des Weiteren ist unsere Stra­

trends zurück. – Der wesentliche Treiber

schreitenden Druck zur Miniaturisie­

Für den AT&S-AG-Boss wären mittelfristig auch die Börsen in Hongkong und London Alternativen zu einem Börsenlisting in Wien.

12


COVER

fach, das zu kommunizieren. Allein den

dramatisch. Wir haben ein gutes Image

Aufwand für die kleinen „Brettchen“

in der Branche als einer der Technologie­

können sich tatsächlich nur die wenigs­

führer. Die Mitarbeiter wollen ein ver­

ten vorstellen, das sind bis zu 150 Pro­

nünftiges Betriebsklima, gute Entwick­

zessschritte für eine Leiterplatte. Da sind

lungsmöglichkeiten und ein internati­

wir in der Kommunikation gefordert.

onales Umfeld. Bei uns haben die Inge­ nieure zudem die Chance, an der techno­

Wie kommunizieren Sie mit der Börse? –

logischen Weiterentwicklung aktiv mit­

Das machen wir über die Anwendun­

zuarbeiten.

gen. Schließlich kann sich jeder ein Smartphone vorstellen. Das Gleiche gilt

Wird es in Österreich eine Weiterentwick-

auch für den Bereich Automobil. Die da­

lung oder Investitionen geben? – In Öster­

rin enthaltenen Assistenz­ und Sicher­

reich sind die hohen Lohnnebenkosten

rung und die dazu nötigen Technologien

heitssysteme sind jedem ein Begriff. Wir

eine sehr hohe Belastung.

wird sich die komplette Supply­Chain

laden auch Analysten und Investoren zu

der Elektronikindustrie verändern. Die

uns in die Werke ein, um zu zeigen, was

Und wenn die Politik die Rahmenbedin-

heute sehr kleinteilige Wertschöpfungs­

und wie genau in unserem Unternehmen

gungen ändert? – Hier stellt sich die Fra­

struktur wird sich grundlegend ändern.

produziert wird.

ge, wie realistisch das überhaupt wäre.

Wie unterscheiden Sie sich von Ihren Mit-

Gelingt es Ihnen denn, ausreichende Fach-

re Industrie bereits zu spät, wir sind an

bewerbern (siehe Seite 14) ? – Im Kern­

kräfte zu finden? – Nein, gerade im In­

einem Punkt angelangt, an dem es kein

geschäft durch die Konzentration auf

genieursbereich eher nicht. Es gibt kei­

Zurück mehr gibt. Es hat sich über viele

Highend­Technologie. Wir sind einer

ne Technikerausbildung für Leiterplat­

Jahre die komplette Supply­Chain nach

der profitabelsten Player. Im IC­Sub­

ten. Man braucht aber eine gewisse in­

Asien verabschiedet. Das führt so weit,

strat­Bereich produzieren Konzerne wie

genieurmäßige Grundqualifikation, be­

dass wir für unsere österreichischen

Shinko und Ibiden ihre IC­Substrate in

vor man bei AT&S mitarbeiten kann. Wir

Werke vielfach Materialien aus Asien

Japan. Das ist auf jeden Fall von der Kos­

stellen zum Beispiel Chemiker oder Ma­

importieren müssen.

tenstruktur her anspruchsvoll.

schinenbauer ein. Danach gibt es bei uns

Denn aus meiner Sicht ist es für unse­

eine langjährige interne Qualifizierung. Kann der durchschnittliche Anleger Ihren

Nicht nur die Standortfrage ist schwierig. Auch an der Wiener Börse ist die Aktie der

Produkten noch folgen? Sie sind äußerst

Wie schwierig ist es dennoch, gute Leute

AT&S AG nicht sehr liquide. Ist das der rich-

komplex. – Das stimmt, es ist nicht ein­

anzuziehen? – In Asien ist es gar nicht so

tige Markt? – Wir stellen uns diese Fra­

DIE KARTE, DIE ALLE VORTEILE VERBINDET. Unbegrenzte Nutzung des CAT. Freier Zugang zu den Airport Lounges. Nutzung des Airport Executive-Security Check. Unlimitiert parken auf reservierten VIP-Parkplätzen.

viennaairport.com/executivecard


COVER

INFO GRAFIK

INFO WISSEN

Aktionärsstruktur

Key Facts der AT&S AG

Free Float Nach Regionen

16,3%

PRIVATINVESTOREN

17,8%

36,9  % 18,3  %

9,6  %

65,9%

8,9  % 6,2  %

Free Float Dörflinger Privatstiftung Androsch Privatstiftung

5,2  %

INSTITUTIONELLE INVESTOREN ÖSTERREICH

INSTITUTIONELLE INVESTOREN AMERIKA INSTITUTIONELLE INVESTOREN EUROPA (EXKL. ÖSTERREICH)

INSTITUTIONELLE INVESTOREN UK UND IRLAND

• • • •

ANDERE INVESTOREN 14,9  %

FREE FLOAT NICHT IDENTIFIZIERT

• Marktposition (nach HDI-Technologie)

RANG

FIRMA

LAND

HDI

PCB´S

Erlöse (USD in Millionen) IC-SUBSTRATE

GESAMTERLÖSE

1.

Unimicron Taiwan

682

671

795

48

2.

Compeq

Taiwan

538

509

1.047

3.

AT&S

Austria

530

248

778

4.

Semco

Korea

480

173

1.212

1.865

5.

Ibiden

Japan

426

1.080

1.506

Hauptsitz: Leoben, Steiermark; Mitarbeiter: zirka 8.000 Vorstand: Andreas Gerstenmayer, Karl Asamer, Heinz Moitzi Aktienkurs: 13,20 Euro, 1 Jahr: 45,0 Prozent, 3 Jahre: 58,7 Prozent Umsatzerlöse 667,0 Millionen Euro, Bruttogewinn 155,4 Millionen Euro Ebitda von 167,6 Millionen Euro, Ebitda-Marge bei 25,1 Prozent Ebit von 90,1 Millionen Euro und Ebit-Marge bei 13,5 Prozent Gewinn pro Aktie: 1,78 Euro, Dividende 0,36 Euro Eigenkapital 604,4 Millionen Euro, Eigenkapitalquote 49,5 Prozent Nettoverschuldung 130,5 Millionen Euro QUELLE: AT&S AG, 201/2015

Können Sie den Lesern noch eine Guidance

6.

TTM

USA

406

962

1.368

geben? – Im Gesamtjahr rechnen wir mit

7.

Zhen Ding

Taiwan

343

1,774

2.117

einem Umsatzvolumen von 725 Milli­

8.

Tripod

Taiwan

305

1,077

1.382

onen Euro. Es hängt auch viel von den

9.

DAP

Korea

279

21

300

Entwicklungen der Währungen ab. Da­

10.

Unitech

Taiwan

236

304

540

bei ist für uns der wichtigste Währungs­

QUELLE: PRISMARK, AUGUST 201; NTI CY2013; AT&S STRATEGY

block der Dollar/Renminbi. Nicht un­ wesentlich ist aber auch der Währungs­ block Dollar/Rupie. Für die Konzernbi­

ge immer wieder. Liquidität ist ein The­

Frage ist letztendlich auch, ob es in Wien

lanz zählt dann freilich der Euro­Dollar­

ma, aber auch, was getan werden könnte,

überhaupt möglich ist, das Volumen zu

Wechselkurs. Ob letztendlich ein noch

um mehr internationale Investoren nach

steigern.

höherer Umsatz unterm Strich heraus­

Wien zu holen. Es wäre höchste Zeit,

schaut, hängt ein gutes Stück von der

auch von politischer Seite zu erkennen,

Und eine Zweitnotiz in Hongkong oder Lon-

Währungsentwicklung ab. Die Ebitda­

dass ein erfolgreicher Wirtschaftsstand­

don? – Ein Zweitlisting überlegen wir uns

Marge wird voraussichtlich über 19 Pro­

ort auch einen effizienten Kapitalmarkt

immer wieder.

zent und damit am oberen Ende unserer

benötigt. Auf unsere Aktie bezogen, sehe

mittelfristigen Guidance von 18 bis 20

ich weiterhin eine Unterbewertung. Wir

Dabei wären Sie angesichts der guten Mar-

notieren noch immer deutlich unter dem

gen und Ihrer Erfolgsstory ein idealer Über-

Buchwert (Anm.: 15,50 Euro). An unserer

nahmekandidat? – Wir haben wenig Be­

Inzwischen sind Sie persönlich ja oft genug

operativen Performance kann das nicht

denken: Es gibt in unserer Branche we­

im Reich der Mitte unterwegs. Lernen Sie

liegen, unsere Ebitda­Marge liegt kon­

nige Übernahmen, aus dem Grund, dass

inzwischen Chinesisch? – Nein, ich hat­

stant zwischen 18 und 20 Prozent und

dann gegebenenfalls einer der Kunden

te leider noch immer nicht Zeit dazu.

darüber. Trotzdem war die Kursentwick­

aufgrund der Lieferantenkonzentration

Meine Kenntnisse beschränken sich auf

lung bis auf dieses Jahr überschaubar.

wegfallen würde. Zudem macht es unse­

Höflichkeitsformeln wie „ni hao!“ (gu­

Man muss aber auch sagen, dass sich die

re Kernaktionärsstruktur nicht einfach,

ten Tag) und „xie xie“ (danke). Es gibt

Wiener Börse sehr bemüht. Aber die gro­

die sorgt dadurch auch für Stabilität und

immer andere, noch wichtigere Priori­

ßen Erfolge verzeichnen wir nicht. Die

Verlässlichkeit bei den Aktionären.

täten. n

14

Prozent liegen.



MÄRKTE

BÖRSENRADAR

+ 80 PUNKTE [MAXIMUM +100] BENCHMARK NTX (CEE) + 70

INVESTORENSTIMMUNG: ÖSTERREICH VOR CEE

ATX (AUT)

+ 60

+ 50

Die Stimmung an den Aktienmärkten der CEE-Region (NTX-Index) erlitt im September 2015 einen starken Dämpfer, bleibt aber klar positiv. Das CEE-Sentiment für die kommenden sechs Monate fiel im September auf +42 Punkte und somit auf den

+ 40

tiefsten Wert seit Dezember 2014. Dies ergibt sich aus der Differenz von 63,1 Prozent an positiven und den 21,1 Prozent an negativen Stimmen. Noch im Vormonat war die Stimmung wesentlich besser. Gegenüber dem August (+64,4 Punkte) brach die Stimmung um 22,4 Punkte ein.

+ 30

Zwar musste das Investorensentiment für den österreichischen Aktienmarkt (ATXIndex) Verluste hinnehmen, dennoch erreicht die Stimmung für das nächste Halbjahr mit 52,6 Punkten den höchsten Wert aller Länder der CEE-Region. Der aktuelle Wert von +52,6 Punkten setzt sich aus 68,4 Prozent positiver und 15,8 Prozent ne-

+ 20

gativer Einschätzung zusammen. Damit gelang es dem ATX knapp, den bisherigen Investorenliebling, den polnischen WIG20, von der Spitze zu verdrängen. + 10

AKTUELLE INVESTORENSTIMMUNG

68,4 % steigen 15,8 % seitwärts 15,8 % fallen

63,1 % steigen 15,8 % seitwärts 21,1 % fallen

SEP. 14

OKT. 14

0

– 10 PUNKTE [MAXIMUM –100]

+40

+18,2

+52,5

+36,8

So viele Punkte beträgt die Investorenstimmung auf den Aktienmärkten in der Eurozone. Damit liegt das Sentiment knapp unter jenem der CEE-Region, die seit November 2014 stets besser als die Eurozone abgeschnitten hat.

Dauergast im Stimmungskeller ist die Türkei (ISE-100). Mit +18,2 Punkten konnte man aber als Einziges der Länder den Wert gegenüber jenem unserer letzten Ausgabe verbessern. 33,3 Prozent rechnen mit fallenden Kursen.

Mit +52,5 Punkten musste sich Polen diesmal Österreich um 0,1 Punkte geschlagen geben. 71,5 Prozent der Investoren glauben aber daran, dass der WIG20 in den nächsten sechs Monaten steigen wird.

Die Investorenstimmung am slowakischen Aktienmarkt ist im Ländervergleich weniger positiv. Bei +36,8 Punkten glaubt aber immer noch etwas mehr als die Hälfte an steigende Kurse des slowakischen SAX.

16

42,3

18,6

40,9

19,0

0

60,0

NTX (CEE) 47,7

ATX (ÖSTERREICH)

NOV. 14


MÄRKTE

POSITIV –26,8 PKT

DEZ. 14

JÄN. 15

FEB. 15

MÄR. 15

APR. 15

MAI 15

JUN. 15

JUL. 15

AUG. 15

52,6

42,0

74,9

64,4

62,0

55,5

70,6

64,3

74,9

74,9

73,7

68,3

60,0

68,3

77,4

68,5

57,1

73,6

35,2

50,0

–22,4 PKT

SEP. 15

DIFFERENZ

NEGATIV QUELLE: CEE ZEW-ERSTE GROUP INDIKATOR

+50

+36,3

Nachdem Rumänien (BET) bei der Investorenstimmung zu Beginn des Jahres an der CEE-Spitze war, kann man diesmal mit +50 Punkten abermals nur den dritten Rang hinter Österreich und Polen einstreifen.

Im Vergleich zu den anderen Märkten wird der ungarische Aktienmarkt (BUX) von den Investoren weniger positiv bewertet. Mit +36,3 Punkten liegt man klar unter dem CEEWert und nur noch vor der Türkei.

INFO DATEN CEE ZEW-Erste Group Indikator Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und die Erste Group Bank AG befragen monatlich Finanzmarktexperten über die Entwicklung der Aktienmärkte in den folgenden sechs Monaten in Zentral- und Osteuropa. Dazu zählen Österreich (ATX), Kroatien (CROBEX), Tschechien (PX 50), Ungarn (BUX), Polen (WIG), Rumänien (BET), die Slowakei (SAX), Türkei (ISE-100) sowie die Regionen CEE (NTX) und Europa (Eurostoxx). Die Punkte in der Grafik drücken die Differenz zwischen der relativen Menge an Stimmen mit positiver und negativer Einschätzung aus. Diese Balance (Sentiment/Stimmung) kann demnach zwischen –100 (negativ) und +100 Punkten (positiv) schwanken. Punkte gegen null sprechen im Chart für eine neutrale Entwicklung der Aktienmärkte.

17


BROKER

ZURÜCK IN DIE

ZUKUNFT

Ein populärer Rückzug, Kosten- und Gebührendruck, neue Player am Markt und Strukturanpassungen. DerBörsianer beschreibt, wie die in der Alpenrepublik tätigen Onlinebroker auf Umwälzungen und Zukunftschancen reagieren. TEXT ROBERT WINTER

Neu erfinden. Lange Zeit galten in der ­Finanzbranche ­die Onlinebroker als ­Innovationsführer. Kosten- und ­Gebührendruck zwingen jetzt die Teilnehmer dazu, sich neu zu erfinden.


BROKER

B

ankern wird selten langweilig.

Kostenlawine

Aber was sich in den vergangenen

Banken müssen, ob sie wollen oder nicht,

angesichts des herrschenden Margen­

Monaten bei den in Österreich ak­

regulatorische Anforderungen, die aktu­

drucks, mit denen Onlinebroker ohne­

tiven Onlinebrokern getan hat, hat selbst

ell die Richtlinie über Märkte für Finanz­

hin konfrontiert sind, schlicht und ein­

Insider überrascht. Das trifft etwa auf das

instrumente MiFID II oder in der Ver­

fach zu viel.

Schreiben zu, in dem Brokerjet, die Tra­

gangenheit das US-amerikanische Steu­

Claudia Höller, Vorstand der Erste

dingplattform der Erste Bank Österreich,

erabkommen FATCA sowie die Kursge­

Bank Österreich, sagt dazu: „Brokerjet

ihren Kunden am 13. Juli 2015 die Ein­

winnsteuer mit sich brachten, umsetzen.

war am Markt gut etabliert. Neue recht­

stellung der Geschäftstätigkeit mitteilte.

Und das löst eine Kostenlawine aus, die

liche Veränderungen hätten umfassen­

Somit entstand für die rund 37.000 Kun­

manche Institute nicht stemmen kön­

de und teure Investitionen in das System

den, darunter laut Schätzungen 6.000

nen oder wollen. Das ist laut einem Ex­

erfordert. Im Hinblick auf die bereits ge­

bis 7.000 sehr aktive Trader, die Broker­

perten, der anonym bleiben will, auch

planten Erweiterungen der neuen On­

jet versammelte hatte, Handlungsbe­

der Hauptgrund dafür, warum Brokerjet

lineplattform George haben wir uns ent­

darf. Eine Umwälzung brachte auch der

die Segel gestrichen hat. „Es bestand die

schieden, keine doppelten kosteninten­

Eigentümerwechsel bei Direktanlage.at,

Möglichkeit, Brokerjet in die Erste Bank

siven Investitionen zu tätigen. Unsere

die nach der Übernahme durch die fran­

zu integrieren. Das hätte aber nur funk­

Strategie ist, alle Innovationsschritte in

zösische Großbank BNP Paribas auf Hel­

tioniert, wenn man das Kernbankensys­

George zu integrieren.“

lobank BNP Paribas Austria AG (Hello

tem von Brokerjet aufgegeben und eine

Trotz des Rückzugs von Brokerjet

Bank) umfirmiert wurde. Bei Bankdirekt.

Umstellung auf das System der Erste

kommt die Erste Bank Österreich dem

at stieg man durch die Integration in die

Bank durchgeführt hätte“, berichtet der

Vernehmen nach doch noch mit einem

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG

Insider.

blauen Auge davon. Aufgrund des für

© SWNS.COM / ACTION PRESS / PICTUREDESK.

(RLB OÖ) auf die Kostenbremse.

je Trade anzusiedeln gewesen. Das ist

Ein derartiger Schwenk ist technisch

ehemalige Brokerjet-Kunden angebo­

Österreich hat bekanntlich rund acht

möglich. Jedoch wäre das Problem ge­

tenen „Self-direc­ ted Investor Service“

Millionen Einwohner. Wie viele davon

blieben, dass eine Weiterführung von

der Erste Bank Österreich gehen Kenner

über kurz oder lang bei Onlinebrokern

Brokerjet unter Nutzung des Systems der

der Szene davon aus, dass 30 bis 40 Pro­

mit Wertpapieren handeln werden, lässt

Erste Bank Österreich Nachteile bei den

zent der Betroffenen diesen Service an­

sich nicht sagen. So gut wie sicher ist

Funktionalitäten zur Folge gehabt hätte.

nehmen werden. Claudia Höller: „Einen

aber, dass die Kundenschar in der Alpen­

Ganz zu schweigen von Kosten für Pro­

auch für Neukunden zugänglichen Ser­

republik nicht auf einige Millionen akti­

grammierung, Anpassung und Imple­

vice wird es erst wieder über George ge­

ve Trader explodieren wird. Das hellt die

mentierung der erforderlichen Schnitt­

ben. Das wird wahrscheinlich im Herbst

Zukunftsperspektiven der Onlinebroker

stellen, die sich laut Branchenschätzun­

2016 sein.“

nicht gerade auf. Dazu kommt, dass sich

gen auf rund zehn bis 20 Millionen Euro

der Wettbewerb um die wertpapieraffine

belaufen hätten. „Allein die Umsetzung

Auf Herbergssuche

Klientel durch die verstärkte Präsenz in­

von MiFID II verursacht bei einer kleinen

So lange wollten viele der Altkunden

ternationaler Anbieter verschärft und der

Bank Kosten zwischen drei und vier Mil­

nicht warten. Sie haben sich nach Alter­

Kostendruck wegen regulatorischer Vor­

lionen Euro“, sagt ein Branchenkenner.

nativen umgesehen. So berichten meh­

gaben hoch ist. Es drängen sich mehre­

Unter der Annahme, dass bei Brokerjet

rere Anbieter von einem deutlichen An­

re Fragen auf: Ist für alle am heimischen

jährlich zwischen 700.000 und 800.000

stieg von Depoteröffnungen seit dem Aus

Markt tätigen Onlinebroker genug Platz?

Transaktionen getätigt wurden, wären

von Brokerjet. Jasper Anderluh, Kogrün­

Wer kann mit dem hohen Kostendruck

die Kosten, die allein für die Umsetzung

der des niederländischen Diskont-Bro­

gut umgehen? Wird sich Wertpapierhan­

von MiFID II draufgehen, innerhalb der

kers Degiro: „Wir haben seit dem Markt­

del zu Diskontpreisen durchsetzen?

ersten vier Jahre bei mehr als einem Euro

eintritt in Österreich mehrere Tausend

19


BROKER

„Neue Regulierungen hätten teure Investitionen erfordert.“

„Eigentlich müssen alle Anbieter billiger werden. “

„Wir lassen uns von der Rabattschlacht nicht irritieren.“

CLAUDIA HÖLLER

JASPER ANDERLUH

GREGOR KUHN

Kunden gewonnen. Der Break Even ist

Kunden. Auch wir spüren die Schließung

hätten. Das bringt Einsparungen in Mil­

erreicht. Die Anzahl der Neuzugänge

von Brokerjet. Wir erwarten bis Jahres­

lionenhöhe.“

hat sich seit der Schließung von Broker­

ende eine Verdopplung der Kundenzah­

Diesen Schritt kann Erste­Bank­Vor­

jet verfünffacht. Ich glaube, dass wir es

len. Wir halten im bisherigen Jahresver­

stand Höller nachvollziehen: „Skalier­

in Österreich auf insgesamt 50.000 bis

lauf bei 240.000 Trades. Bis Jahresende

barkeit von IT und gemeinsame Nut­

60.000 Kunden bringen können.“

sollten es bei Flatex Österreich insgesamt

zung von Backofficebereichen ist für je­

400.000 sein.“

den ein Thema.“ Das gilt natürlich auch

Auch bei der von Ernst Huber ge­ lenkten Hello Bank hinterlässt die Cau­

Von Stagnation ist auch bei der Easy­

für die Hello Bank, bei der nach dem Ei­

sa Brokerjet Spuren. „Gut, dass es starke

bank AG, der Onlineschiene der Bawag

gentümerwechsel über eine Anpassung

Mitbewerber gibt. Trotzdem ist es scha­

PSK, keine Spur. Sonja Sarközi, Vor­

der Systeme samt hoher Zusatzkos­

de, dass Brokerjet nicht mehr aktiv ist.“

standsdirektorin der Easybank AG: „Wir

ten gemunkelt wurde. Hello­Bank­Chef

Trotzdem dürfte der Bankmanager den

verzeichnen aktuell ein allgemein gestei­

Huber: „Davon ist bei uns keine Rede.“

Verlust des Konkurrenten angesichts des

gertes Interesse an Wertpapieren. Unser

Vielmehr wird an neuen Lösungen gear­

Gewinns von Neukunden verschmer­

laufend erweitertes Angebot führte im

beitet. So ist die Bank in der dritten Sep­

zen. Bankmanager Huber erläutert hier­

bisherigen Jahresverlauf bei den Depots

temberwoche mit einer neuen CFD­Lö­

zu: „Die Hello Bank hat aktuell 73.000

zu einem Anstieg von rund 20 Prozent.“

sung live gegangen. Huber: „Der CFD­

Kunden, im Vorjahr betrug das Handels­

Wie viele Depotkunden die Easybank

Handel ist zwar nur eine Nische. Aber die

volumen 4,5 Milliarden Euro. Die Anzahl

AG damit nun in Summe betreut, will

CFD­Kunden sind sehr aktive Trader.“

der Transaktionen ist zwischen Jänner

die Expertin jedoch nicht verraten. Aber

Das Gros der Trades entfällt jedoch nach

und Ende Juni im Vergleich zum ersten

der Übernahme der Bawag­Fondsgesell­

wie vor auf Zertifikate sowie österreichi­

Halbjahr 2014 um rund 50 Prozent ge­

schaft durch Amundi Asset Management

sche und deutsche Aktien. Huber: „Die­

stiegen. Die Tendenz ist stark steigend,

soll Rechnung getragen werden. Sarkö­

se Wertpapierarten halten sich bei den

das Wachstum so hoch wie noch nie. Es

zi: „Die Expertise von Amundi, eine der

Trades die Waage. Eine Zeitlang wurden

kommen laufend neue Kunden dazu.“

größten Fondsgesellschaften Europas,

mehr deutsche Aktien gehandelt. Jetzt

Und dabei spielt auch die Einstellung der

soll in Form entsprechender Angebote

wird wieder die Wiener Börse bevorzugt.“

Services von Brokerjet eine Rolle. Hu­

auch unseren Kunden zugutekommen.“

Von diesem Homeland­Bias berichten

ber: „Rund 15 bis 20 Prozent der ehema­

auch andere Anbieter von Onlinebro­

ligen Kunden von Brokerjet sind zur Hel­

Den Rotstift ansetzen

king­Leistungen. Easybank­Chefin Sar­

lo Bank gewechselt.“

Wie bei Brokerjet ist hoher Kostenruck

közi: „Aktien sind weiterhin die belieb­

In dasselbe Horn stößt Bankdirekt.

auch die Ursache dafür, dass Bankdirekt.

teste Assetklasse. Wir sehen aktuell kei­

at­Vorstand Manfred Nosek: „Wir haben

at und Privat Bank in die Raiffeisen­

ne Veränderungen beim Anlageverhalten

aktuell rund 19.000 Kunden. Es kom­

landesbank Oberösterreich AG fusioniert

unserer Kunden.“

men nach wie vor monatlich rund 100

wurden. Bankdirekt.at­Experte Nosek:

Neukunden dazu. Die Veränderungen

„Bei der Erfüllung der Aufgaben in Zu­

Kampfpreise als Türöffner?

bei Brokerjet haben zu einem Anstieg

sammenhang mit regulatorischen Auf­

Wenn es um die Höhe der Gebühren geht,

der Kundenanfragen geführt. Dabei fällt

lagen wurden Privat Bank und Bankdi­

gibt sich etwa Degiro­Chef Anderluh

auf, dass es vielen Kunden wichtig ist,

rekt.at von der RLB OÖ serviciert. Durch

selbstbewusst. Kein Wunder, versucht

bei einer österreichischen Direktbank zu

die Integration werden teure Doppelglei­

doch Degiro mit Kampfpreisen auch den

sein.“ Das trifft wohl auf manche Kun­

sigkeiten bei Investitionen in EDV, in Ri­

österreichischen Markt aufzumischen.

den zu, aber nicht auf alle. Oswald Sal­

sikomanagementsysteme und bei inter­

Anderluh: „Ich sehe derzeit in Öster­

cher, der beim Onlinebroker Flatex für

nen organisatorischen Abläufen vermie­

reich keine ernsthaften Konkurrenten.

das Österreichgeschäft zuständig ist:

den, die sich im Zusammenhang mit den

Der Gebührendruck wird hoch bleiben.

„Wir betreuen in Österreich rund 10.000

regulatorischen Anforderungen ergeben

Eigentlich müssen alle Anbieter billiger

20


BROKER

„Trotzdem bleibt Onlinebroking unabdingbar.“ ERNST HUBER

„Erwarten bis Jahresende eine Verdopplung der Kunden.“ OSWALD SALCHER

„Im Jahresverlauf um 20 Prozent mehr Depots.“ SONJA SARKÖZI

werden.“ Aber günstige Preise sind dann

Kunden dazu, über den momentan ge­

Nutznießer der Turbulenzen

doch nicht alles, ist man etwa bei dem

nutzten Service nachzudenken. Bei Bro­

Trotz der jüngsten Verwerfungen an den

weltweit in 17 Staaten vertretenen On­

kerjet haben wir allerdings kaum Nutzer

Finanzmärkten floriert das Geschäft der

linebroker IG Markets überzeugt. Gre­

durch Konditionskämpfe verloren.“

Onlinebroker. Flatex­Experte Salcher:

gor Kuhn, Kommunikationsleiter von IG

Übrigens: Im vergangenen Juli ist auch

„Durch die Turbulenzen an den Börsen

Markets Deutschland: „Wir lassen und

IG Markets in Österreich mit Aktienhan­

ist das Tradingvolumen um mehr als ein

von der Rabattschlacht nicht irritieren.

del via Direktinvestment und CFDs auf

Drittel gestiegen. Wir sehen eine mas­

Ich glaube, dass es wichtig ist, die rich­

Aktien an den Start gegangen. IG­Mar­

sive Zunahme an gehandelten CFDs, die

tige Mischung bei Preisen, Schnelligkeit,

kets­Experte Kuhn: „Wir sind im CFD­

sich mit Aktien ein Kopf­an­Kopf­Ren­

Transparenz und Ambiente anzubieten.

Bereich globaler Marktführer. Ich rech­

nen liefern. Die Haltedauer der Positio­

Langfristig entscheidet Qualität über

ne damit, dass wir mit unserer Handels­

nen ist bei CFDs deutlich kürzer als bei

den Erfolg.“ Auch Easybank­Chefin Sar­

umgebung, mit der CFD­Plattform samt

Aktien. Die klassische Buy­and­Hold­

közi, lässt sich nicht aus der Ruhe brin­

Live­Order­Tickets und anderen Fea­

Strategie wird immer seltener angewen­

gen: „Die Wettbewerbssituation ist aus

tures auch in Österreich punkten kön­

det.“ Aber auch wenn die Bedeutung des

unserer Sicht weitgehend unverändert.

nen. Der Handel ist direkt auf der Platt­

CFD­Handels für Onlinebroker steigt,

Depotkunden vergleichen nicht nur die

form ohne Eingabe von PINs oder TANs

verweist Hello­Bank­Chef Huber auf

Spesen, sondern das Gesamtpaket. In­

möglich.“ Dabei kommt IG Markets und

das insgesamt begrenzte Marktpotenzi­

ternationale Anbieter sind daher trotz im

anderen international tätigen Onlinebro­

al. Huber: „Für Spezialisten, deren Fo­

Einzelfall günstiger Konditionen unserer

kern zugute, dass sie Skaleneffekte nut­

kus auf Onlinebroking liegt, ist der ös­

Erfahrung nach für österreichische Kun­

zen können wie etwa auch der Diskont­

terreichische Markt zu klein. Man muss

den nur begrenzt interessant.“

broker Degiro. Degiro­Chef Anderluh:

die Angebotspalette ausbauen und Giro­

Nichtsdestotrotz ist Wachsamkeit an­

„Europäische Regeln werden klarer, die

konten, Kredite oder auch Sparprodukte

gebracht. Erste­Bank­Expertin Höller:

Harmonisierung schreitet fort. Das er­

anbieten. Trotzdem bleibt Onlinebroking

„Klar bringt jeder neue Marktteilnehmer

leichtert das europaweite Geschäft.“

unabdingbar.“ n


MÄRKTE

BÖRSENWETTER

THOMAS NEUHOLD Chefanalyst Österreich, Kepler Cheuvreux

„Kaufen würde ich zurzeit RBI, UBM und Zumtobel. Verkaufen würde ich Verbund und Flughafen Wien.“

YEAR-TODATE-TRENDS DER ­WELTBÖRSEN

LONDON (FTSE 100) 6.061,61 I –7,68 %

TORONTO (TSX) 13.306,96 I –9,06 %

PARIS (CAC 40) 4.455,29 I 4,27 %

NEW YORK (DJIA) 16.284,70 I –8,63 % POSITIVE PERFORMANCE (YTD)

NEW YORK (NASDAQ) 4.620,16 I –2,45 %

NEGATIVE PERFORMANCE (YTD)

EUROPA (DJ EURO STOXX 50) 3.100,67 I –1,45 % MEXIKO-STADT (IPC) 42.632,54 I –1,19 %

WELT (DJ GLOBAL) 294,28 I –8,29 %

KOMMENTAR

BUENOS AIRES (MERVAL) 9.814,62 I 14,40 %

DAVID F. MILLEKER Chefvolkswirt Union Investment

FRITZ MOSTBÖCK Head of Group Research, Erste Group Bank AG

KEINE GROSSE BELASTUNG FÜR WELTWIRTSCHAFT Der weltweite Konjunkturpfad bleibt aufwärtsgerichtet, auch wenn

„Kaufen würde ich Immofinanz, Palfinger und RHI. Verkaufen würde ich Verbund und SBO.“

die Entwicklung mit moderatem Tempo verläuft. Zwar muss die Höhe des chinesischen Wachstums mit Fragezeichen versehen werden. Größere Belastungen der Weltwirtschaft halten wir jedoch für nicht wahrscheinlich, da vor allem in den bedeutenden Industrieländern die Vorzeichen weiterhin auf Wachstum stehen. Auch im Euroraum bleibt die konjunkturelle Entwicklung freundlich. So hat die Region besonders von der Mischung aus schwachem Euro, niedrigem Ölpreis und geringen Zinsen profitiert. Wir erwarten für 2015 im Euroraum eine Wachstumsrate von 1,4 Prozent. Für eine robuste Erholung braucht es allerdings eine Rückkehr zu einem positiven Neukreditgeschäft, ähnlich wie in den USA ab 2010. In den meisten Ländern des Euroraums ist dies zwar bereits der Fall, jedoch nicht in den Staaten der Peripherie, die Ausnahme bildet hier Italien. Unsicherheitsfaktoren bleiben neben China vor allem geopolitische Konflikte wie die Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Nahen Osten.

22


MÄRKTE

EDUARD BERGER Vorstand, Wiener Privatbank SE

STEFAN MAXIAN Chefanalyst, Raiffeisen Centrobank AG

„Eine Kaufempfehlung gebe ich für RBI, AT&S und Immofinanz ab. Gewinne würde ich bei Zumtobel mitnehmen.“

FRANKFURT (DAX) 9.660,44 I –1,48 %

„Zukaufen würde ich bei Palfinger, Zumtobel, Lenzing, ­Andritz und Agrana.“

WARSCHAU (WIG 20) 2.066,40 I –10,77 %

WIEN (ATX) 2.229,49 I 3,21 %

SCHANGHAI (SHCOMP) 3.052,78 I –5,62 %

ZÜRICH (SMI) 8.513,41 I –5,23 %

TOKIO (NIKKEI 225) 17.388,15 I –0,36 %

ATHEN (ATHEX) 654,20 I –20,82 % HONGKONG (HANG SENG) 20.846,30 I –11,69 %

SYDNEY (ALL ORDINARIES) 5.058,60 I –6,12 %

WIR MACHEN ES MÖGLICH:

AFRIKA (DJ AFRICA TITANS 50) 473,05 I –26,24 %

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Stand: März 2015. Die hier von AXA Investment Managers Deutschland GmbH bereitgestellten Informationen stellen kein Angebot zum Kauf, Verkauf oder zur Zeichnung von Fondsanteilen bzw. Finanzinstrumenten oder ein Angebot für Finanzdienstleistungen dar. Ein Kauf von Fondsanteilen erfolgt ausschließlich auf Basis der jeweils gültigen Verkaufsprospekte und den darin enthaltenen Informationen. Die Verkaufsprospekte, wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) und Jahresund Halbjahresberichte erhalten Sie kostenlos bei AXA Investment Managers Deutschland GmbH, Bleichstraße 2 – 4, 60313 Frankfurt/Main, oder der jeweiligen Informations- und Zahlstelle in Österreich oder unseren Vertriebspartnern sowie unter www.axa-im.at.

23

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VERSICHERUNGEN

BAUSTELLE SOLVENCY II: BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR Die Megareformbaustelle in der Versicherungsaufsicht sollte eigentlich mit Jänner 2016 abgeschlossen sein, aber auch die Betroffenen können laut Recherche von DerBörsianer nur mutmaßen, wie gut sie auf Solvency II vorbereitet sind. TEXT BARBARA OTTAWA

W

enn Sie diesen Artikel le­

ter Solvency II für diverse Anlageklassen

mit einem Modell berechnet werden.

sen, werden es weniger als 50

gefordert sind. Bei der Finanzmarktauf­

Wenn ein Unternehmen feststellt, dass

Werktage sein, bis das neue

sicht (FMA) ist man vorsichtiger, was

die Risikoannahmen im Standardmodell

Versicherungsaufsichts­

den Vorbereitungsstand der Versiche­

nicht zur eigenen Situation passen, kann

regime Solvency II in Kraft tritt. Aber bei

rungsunternehmen auf Solvency II an­

es für alle oder für einen Teil der Eigen­

den Recherchen hierzu ließ noch Mitte

geht. Dieser sei „in Summe zufrieden­

kapitalanforderungen ein eigenes Be­

September 2015 ein großer Wirtschafts­

stellend“, bei „einigen Unternehmen

rechnungsmodell einreichen.

prüfer über seine Pressestelle ausrich­

gibt es sicherlich noch großen Nachhol­

ten, dass man „zu diesem Zeitpunkt kei­

bedarf“, so FMA­Sprecher Klaus Gru­

Intern oder Standard?

ne Stellungnahme“ zu dem Thema ab­

belnik. Und „eine weiterführende und

Bei der Uniqa Insurance Group AG wird

geben werde, „weil noch zu viel im Fluss

verbesserte Vorbereitung auf Solvency

per Jänner „so wie bei vielen Versiche­

und unklar ist“.

II erwartet sich die FMA allerdings noch

rungen

von allen Versicherungsunternehmen“.

wandt werden, erläutert Risikovorstand

wortete nur kurz: „Alle österreichischen

Vorbereiten müssen sich die Unter­

Kurt Svoboda. Das angestrebte „maß­

Versicherer haben sich intensiv mit dem

nehmen vor allem auf eine komplexe

geschneiderte partielle interne Modell“

Thema Solvency II in den letzten Jah­

Übergangsperiode, denn das Regelwerk

wird wie schon seit ein paar Jahren zu­

ren beschäftigt und sind sehr gut vor­

ist noch nicht komplett in Stein gemei­

nächst weiter „zur internen Steuerung“

bereitet.“ Aber kann man das überhaupt

ßelt. Deshalb müssen in ganz Europa die

genutzt. Bei der Allianz Gruppe ist die

schon sagen? Nach mehr als zehn Jah­

Versicherer auch noch immer abwarten,

Sache komplexer, weil das geplante in­

ren Verhandlungen werden derzeit auf

ob die Aufsichtsbehörden ihre internen

terne Modell mit der deutschen Mutter

europäischer Ebene noch Details aus­

Modelle als Alternative zum Standard­

abgestimmt werden muss, die wiederum

verhandelt, die aber auch signifikan­

modell anerkennen. Unter Solvency II

in Rücksprache mit der deutschen Auf­

te Auswirkungen auf die Eigenkapital­

müssen nämlich Risiken und dafür not­

sichtsbehörde BaFin und anderen regio­

hinterlegungen haben können, die un­

wendige

nalen Behörden agieren muss. Aber der

europäische

Der Versicherungsverband VVO ant­

Eigenkapitalhinterlegungen

24

das

Standardmodell“

ange­


VERSICHERUNGEN

„Umsetzung zeitkritisch, aber realisierbar.“

„Noch viel Zeit und Arbeit notwendig.“

KLAUS WALLNER

CHRISTINA FRANZ

„Zu wenige Anreize für langfristige Investitionen.“ KURT SVOBODA

neue Finanzvorstand der Allianz Gruppe

sche Details und Anpassungsvorschlä­

cherer aber auf Last­Minute­Änderun­

in Österreich, Christina Franz, ist nach

ge seitens der Regulierungsbehörden

gen. Svoboda erläutert, warum: „Sol­

den Gesprächen der vergangenen Mo­

umsetzen zu können“, sagt Christi­

vency II bietet derzeit zu wenige Anreize

nate sowie „den letzten Diskussionen,

na Franz. Dabei müssen die Versiche­

für langfristige Investitionen.“ Er hofft

auch auf lokaler Ebene mit der FMA, zu­

rer nicht nur auf heimische Gesetzes­

wie viele andere Anbieter deshalb, dass

versichtlich, dass unser Modell die An­

anpassungen warten, sondern auch auf

es noch „Anpassungen der Erforder­

erkennung für 2016 bekommen wird“.

solche von europäischer Ebene. In Ös­

nisse für Kapitalunterlegung von Infra­

Auch die Vienna Insurance Group AG

terreich ist Solvency II im Versiche­

strukturinvestments“ geben wird. Die­

hat ihr internes Modell „der FMA be­

rungsaufsichtsgesetz (VAG) bereits in­

ser Wunsch könnte in Erfüllung gehen,

reits zur Prüfung sowie Genehmigung

kludiert. Die FMA nimmt im Moment

denn die europäische Versicherungsauf­

übermittelt“, die Generali Gruppe Ös­

die „durch das VAG 2016 notwendig

sichtsbehörde EIOPA hat vorgeschlagen,

terreich (Generali) hingegen wird das

gewordenen Anpassungen der natio­

die Eigenmittelanforderungen für Infra­

Standardmodell anwenden. Grubelnik

nalen Verordnungen vor“, so Grubel­

strukturinvestitionen unter Solvency II

erläutert, dass „eine kleine Anzahl von

nik. Dazu Klaus Wallner, Finanzvor­

von 59 Prozent auf 39 Prozent oder sogar

Unternehmen interne Modelle bean­

stand der Generali: „Die Umsetzung

30 Prozent zu senken.

tragt haben“ und diese bereits „in der

dieser Vorgaben wird jedenfalls zeit­

Die deutsche Ratingagentur Scope ist

Vorantragsphase intensiv von der FMA

kritisch, aber realisierbar, da einige

überzeugt, dass die niedrigeren Kapi­

begleitet“ wurden und noch werden.

Verordnungen bereits im Begutach­

talanforderungen den Weg für mittlere

Damit wird eine Ablehnung von Mo­

tungsverfahren sind und somit im Ent­

und kleinere Versicherer hin zu Infra­

dellanträgen weitgehend ausgeschlos­

wurf vorliegen.“

strukturinvestitionen ebnen wird. Die

sen. Allen Versicherern stehe die FMA

Auch die anderen Versicherer zei­

europäische Aktuarsvereinigung AAE

„Informationsveranstaltungen,

gen sich zuversichtlich, dass sie mit

bezweifelt jedoch, dass es zu großen

bilateralen Terminen, übersichtlicher

der Umsetzung zurechtkommen wer­

Investitionsvolumen

Aufbereitung ausgewählter Fragestel­

den. Bei der Generali sei „der Aufbau der

„Infrastruktur wird in naher Zukunft

lungen in Form von Leitfäden und an­

neuen Governancestruktur abgeschlos­

kein großer Bestandteil des Portfo­

deren Maßnahmen“ zur Verfügung.

sen“, die „Maßnahmen zum Risikoma­

lios von Versicherungen sein.“ Solange

nagement“ eingerichtet, die Reporting­

nicht ausreichend Infrastrukturprojek­

Last-Minute-Änderungen

verpflichtungen nach derzeitigem Stand

te zu attraktiven Konditionen angebo­

„Es ist in den kommenden Wochen

„können erfüllt werden“, und die „Test­

ten werden, nützt auch eine niedrigere

und Monaten noch viel Arbeit und Zeit

läufe waren zufriedenstellend“, sagt

Hinterlegungsquote als Anreiz für in­

notwendig, um beispielsweise techni­

Wallner. In Wahrheit warten viele Versi­

stitutionelle Investoren wenig. n

mit

25

kommen

wird:


Muotathalerstraße Gibelhorn, Schweiz

PORR weiterhin bestens unterwegs Die PORR setzte ihren erfolgreichen Weg auch im ersten Halbjahr 2015 fort und präsentiert sich heute in vielen Bereichen als Vorreiter in der österreichischen Bauindustrie. Der Wandel hin zu einem modernen, technologieorientierten Konzern, der auf die Erkenntnisse führender Arbeitsweltexperten setzt, ist gerade im hochkompetitiven Umfeld, in dem sich die PORR bewegt, unverzichtbar. Betrachtet man in der Baubranche die Märkte, so sind diese von Sparzwängen im öffentlichen Bereich ebenso geprägt wie von massiver Konkurrenz und damit kontinuierlich steigendem Margendruck. Mit konsequentem Festhalten an ihrer Unternehmensstrategie und hoher Dynamik ist die PORR jedoch nach wie vor überaus erfolgreich. Dies zeigt sich nicht nur in der guten Geschäftsentwicklung, sondern auch bei Innovationen und neuen Technologien.

www.porr-group.com

Vorreiter beim digitalen Wandel Der digitale Wandel in der Bauwelt wird Wirklichkeit. Die PORR hat schon frühzeitig die richtigen Schritte gesetzt, um bei Zukunftsthemen wie Building Information Modeling (BIM), „papierloser Baustelle“ und modernem Arbeitsumfeld Trendsetter zu sein. Im ersten Halbjahr 2015 wurde auch der Umbau zur neuen arbeitswelt in der PORR-Zentrale bereits fast zur Gänze realisiert, alle Niederlassungen im In- und Ausland folgen oder sind bereits auf diesen neuen open space Standard angehoben. Zusammen mit modernsten Informationstechnologien stellt die PORR damit alle Weichen für eine „neue Welt des Arbeitens“.

Gute Kennzahlen dank exzellenter Leistungen Als Marktführer in Österreich und Big Player in ihren übrigen Heimmärkten Deutschland, Schweiz, Polen und Tschechien prä-


Strategie der Konzentration auf Heimmärkte weiter bestätigt Im Ranking der Länder bleibt Österreich der mit Abstand größte Markt der PORR. Der zweitwichtigste Markt ist nach wie vor Deutschland, wo das Unternehmen auch im ersten Halbjahr 2015 die Leistung ausbaute. Neben Infrastruktur-Großprojekten wie Stuttgart 21 oder dem Emscher Kanal wickelt die PORR in Deutschland eine große Zahl an Hochbauprojekten mittleren Volumens für private Investoren ab. In diesem Bereich sieht der Konzern in den kommenden Jahren ausgezeichnete Wachstumschancen. In Polen war die Leistung im ersten Halbjahr aufgrund einiger Projektverschiebungen zwar rückläufig, allerdings bestätigte das Wachstum im Auftragseingang, dass die geplanten Projekte – wenngleich zeitverzögert – doch realisiert werden. In den übrigen Heimmärkten lag die Schweiz wieder vor Tschechien. Obwohl beide Märkte kräftig wuchsen, baute die PORR ihre Stellung am Schweizer Markt noch stärker aus. Insgesamt erwirtschaftete die PORR in ihren Heimmärkten im ersten Halbjahr erneut rund 86 % ihrer Produktionsleistung. Ein starkes Wachstum verzeichnete aufgrund des U-Bahn-Großprojekts und diverser Folgeaufträge Katar – der Markt entwickelt sich weiterhin sehr zufriedenstellend. Zuwächse sind derzeit auch in Rumänien zu verzeichnen, wo die in der letzten Zeit akquirierten Tief- und Hochbauprojekte nunmehr umgesetzt werden.

PORR baut Präsenz in Polen und Norwegen deutlich aus Um ihre sehr gute Ausgangslage abzusichern und die eigenen Kapazitäten sinnvoll zu ergänzen, hat die PORR mit Bilfinger Infrastructure S.A. eines der führenden Tiefbauunternehmen im wichtigen Heimmarkt Polen übernommen. Im Jahr 2014 erzielte die Bilfinger Infrastructure S.A., die künftig als PORR Polska

Infrastructure S.A. firmieren wird, mit knapp 800 Mitarbeitern – davon rund 100 in Norwegen – eine Betriebsleistung in Höhe von EUR 166 Mio. Mit dieser Akquisition steigt die PORR in Polen im Tiefbau in das Flächengeschäft ein und wird in den kommenden Jahren von gesteigertem Bedarf und den EU-Finanzierungen profitieren. Darüber hinaus kommt mit der Bilfinger Niederlassung in Norwegen ein neuer, hochattraktiver Markt hinzu, in dem sich die PORR auf ihre Kernkompetenzen im Brücken-, Straßen- und Tunnelbau konzentrieren wird.

Auftragsentwicklung auf Rekordniveau Die Auftragslage der PORR verbesserte sich auch im ersten Halbjahr 2015, der Auftragsbestand erreichte mit EUR 4.830 Mio. einen neuen Spitzenwert und übertrifft sogar das Jahr 2013 mit seinem Einmaleffekt durch die Akquisition der Green Line der Metro Doha. Der Auftragseingang stieg auf EUR 2.269 Mio. und lag damit um EUR 660 Mio. oder 41,0 % über dem Vorjahreswert. Somit liegt der Auftragspolster heute rund 40 % über einer Jahresproduktionsleistung und sichert auf diese Weise eine ausgezeichnete Grundauslastung für die kommenden Jahre. Zudem versetzt dieser erfreuliche Auftragsstand die PORR in die glückliche Lage, neue Projekte stets mit klarem Blick auf die Margen auswählen zu können. Zu den größten Bavaria Towers, München Auftragseingängen in den vergangenen sechs Monaten zählten unter anderem der Bürokomplex Europaallee für die Schweizer Bundesbahnen am Zürcher Bahnhof, das Büro-Großprojekt Bavaria Towers in München, das Projekt Wohnen und Hotel Freiburg und die Wohnüberbauung Dufourstraße in Zürich. Im Infrastrukturbau akquirierte die PORR die beiden Schweizer Tunnel Ceneri und Albula, in Polen das Spital Prokocim und das Hotel Marriott Okecie in Warschau. In Österreich stellte sich die Situation am Tiefbaumarkt aufgrund enger Budgets schwieriger dar, im Hochbau wurde hingegen eine Vielzahl neuer Projekte gewonnen, unter anderem die Wohnhausanlage Pfarrwiesengasse 23 in Wien, das UBM-Projekt Stadtteil QBC 5 oder das Bundesschulzentrum Weiz.

© Bogenhausener Tor Immobilien GmbH

sentiert die PORR im ersten Halbjahr 2015 überaus erfreuliche Zahlen. Die Produktionsleistung des Konzerns lag in den ersten sechs Monaten mit EUR 1.497 Mio. über dem bereits sehr hohen Niveau des Vorjahres, obwohl der diesjährige Winter erst einen deutlich späteren Start in die Bausaison erlaubte. Mit einem Plus von 10,8 % gab es den stärksten Zuwachs bei der Business Unit 4 – Infrastruktur, deren Kapazitäten durch die Großprojekte in Katar (Metro Doha), Deutschland (unter anderem Stuttgart 21) und Österreich (beispielsweise Koralmtunnel) voll ausgelastet sind. Aber auch die anderen Business Units lieferten eine zufriedenstellende Performance.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

reporrtage


© INGO FOLIE

PENSIONEN

SCHELLINGS OLIGOPOLSORGE 28


PENSIONEN

Fachverbands­ obmann Zakos­telsky teilt ­Finanzminister Hans Jörg Schellings ­Befürchtungen hinsichtlich eines Oligopols nicht.

Finanzminister Hans Jörg Schelling ist besorgt, dass die geringe Anzahl von Pensionskassen zu einem Oligopol führen könnte. Auf Nachfrage von DerBörsianer beruhigt die Branche. TEXT BARBARA OTTAWA

A

usländische Pensionskassenex­

2.000. Das kumulierte verwaltete Ver­

perten sind fast immer verwun­

mögen entspricht allerdings auch dem

dert und auch amüsiert, wenn

eineinhalbfachen heimischen Bruttoin­

man erzählt, dass sich mehr als ein Dut­

landsprodukt (BIP). Im jährlichen Ran­

zend Anbieter einen Markt von 20 Milli­

king der Top-1.000-Pensionsfonds der

arden Euro aufteilen. In Ländern wie der

Welt fängt Österreich mit der VBV Pen­

Schweiz, wo die Einzahlung in die zwei­

sionskasse AG (VBV) auf Platz 707 an.

te Säule verpflichtend ist, verringert sich

Man könnte also rein milchmäd­

die Zahl der Pensionskassen soeben auf

chenrechnungsmäßig sagen, dass bei

29


Schulterschluss zwischen Schelling und Zakostelsky bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Pensionskassen.

einem so kleinen Markt eine Reduktion

fünf statt sechs Unternehmen überbe­

der Anbieter von Vorteil sein kann. Mit

trieblich tätig. Es sind dies die VBV, die

dies

größeren Veranlagungsvolumen lassen

Valida Pension AG (Valida), die APK Pen­

Gründen nicht in Verbindung mit sei­

sich meist Skaleneffekte erzielen. Aber

sionskasse AG (APK), die Bonus und die

nem Namen im Magazin lesen will, die

Finanzminister Hans Jörg Schelling zeig­

Allianz Pensionskasse AG. Darüber hin­

Bedenken des Finanzministers: „Mit

te sich bei der 25-Jahr-Feier der Pensi­

aus gibt es im Moment noch sieben be­

dem Verschwinden der Victoria-Volks­

onskassen im Juli 2015 besorgt, dass die

triebliche Pensionskassen. „Es steht also

banken gibt es für Unternehmen noch

fortschreitende Verringerung der Zahl

eine ausreichende Anzahl von Anbie­

weniger Auswahl, die Veranlagungs­

der Anbieter „zu einem Oligopol führen“

tern in diesem Marktsegment zur Verfü­

strategien gleichen sich an.“ Doch die

könnte: „Es darf keine weitere Verdich­

gung“, so Andreas Zakostelsky, Obmann

meisten Firmen, vor allem die KMUs,

tung geben, die den Wettbewerb verhin­

des Fachverbands der Pensionskassen. Er

sind hierzulande noch nicht einmal so

dern könnte.“

hält außerdem fest, dass es in der beruf­

weit gekommen, dass sie sich über die

Seit Inkrafttreten des Pensionskas­

lichen Altersvorsorge auch andere Mög­

mögliche Auswahl einer Pensionskas­

sengesetzes im Jahr 1990 haben einige

lichkeiten für Firmen gibt, ihren Mitar­

se Gedanken gemacht hätten. Ihnen ist,

Firmen ihre hausinternen Vorsorgeein­

beitern Pensionsvorsorge anzubieten. So

wie diverse Umfragen über die vergan­

richtungen an überbetriebliche Anbieter

etwa die von Versicherern angebotene

genen Jahre gezeigt haben, entweder das

ausgelagert. Dieser Trend hält vor allem

Betriebliche Kollektivversicherung.

System zu kompliziert oder sie erachten

Genau deshalb teilt ein Experte, der aber

aus

geschäftstechnischen

aufgrund steigender regulatorischer An­

Und obwohl er in der Pensionskas­

es nicht für notwendig, ihren Mitarbei­

forderungen sowie erhöhter Langlebig­

senlandschaft kein Oligopol sieht, merkt

tern die Möglichkeit einer betrieblichen

keitsrisiken weiterhin an. Darüber hin­

Zakostelsky an, dass „der Wettbewerb

Altersvorsorge zu bieten.

aus gab es im Laufe des Vierteljahrhun­

in oligopolistischen Märkten oft sogar

derts Fusionen, Übernahmen und Zu­

besonders intensiv“ sei. Es könnte aber

„Attraktivere Produkte nötig“

sammenlegungen. Die jüngste, noch

durchaus sein, dass die Stärkung der Bo­

Die Inaktivität der Unternehmer führt

nicht vollzogene ist der Kauf (Seite 50)

nus, die ihr verwaltetes Vermögen mit

der Finanzminister unter anderem auf

der Victoria-Volksbanken Pensionskas­

dem Kauf mehr als verdoppelt, Bewegung

die Produkte zurück: „Die Versiche­

sen AG durch den bisher kleinsten über­

in den Markt bringen könnte. Im Moment

rungsindustrie ist aufgerufen, attrakti­

betrieblichen Anbieter, die Bonus Pen­

teilen sich nämlich die drei größten An­

ve Produkte zu entwickeln und auf den

sionskassen AG (Bonus).

bieter VBV, Valida (zu der auch die Vali­

Markt zu bringen“, so Schelling ge­

da Industriepensionskasse, vormals Sie­

genüber DerBörsianer. Möglich sei das

Ausreichend Anbieter

mens, gehört) und APK mehr als 75 Pro­

nur „über mehr Wettbewerb und weni­

Das Closing des Kaufs wird noch vor Ende

zent des gesamten Vermögens in diesem

ger Regulierung“. In Richtung Aufsicht

des Jahres erwartet, dann sind nur mehr

Teil der zweiten Säule.

ließ Schilling ausrichten, dass es „da­

30


PENSIONEN

vielleicht teilweise unnötigen Komple­

„Keine weitere Verdichtung.“ HANS JÖRG SCHELLING

xität zugrunde liegender Berechnungen können sie mit dieser Rendite mit an­ deren

Finanzprodukten

konkurrieren

und bieten zudem eine lebenslange Pen­ sionsauszahlung. Bei der betrieblichen

„Die Anzahl der Anbieter ist ausreichend.“ ANDREAS ZAKOSTELSKY

Kollektivversicherung, die noch nicht so rum gehen soll, Schäden zu verhindern

lang existiert, liegt der Ertrag niedriger,

lektivverträgen, was die Verbreitung

und nicht bürokratische Hürden aufzu­

dafür kann es in der Auszahlungsphase,

deutlich erhöhen würde. Der Finanz­

bauen“. Wie mit der Schönheit, die im

anders als bei den Pensionskassen, auch

minister ist überzeugt, dass „es ein Ge­

Auge des Betrachters liegt, ist es auch

in schlechten Zeiten am Kapitalmarkt

samtkonzept, wo auch die zweite und

mit der Attraktivität eines Produkts. Der

nicht zu Pensionskürzungen kommen.

dritte Säule eine wesentliche Rolle spie­

langjährige Durchschnitt (seit 1990 mit

Eine Zusatzpension will Zakostels­

len“, geben muss, „damit 2030 oder

wechselnden Anbietern und zwei großen

ky für alle Arbeitnehmer erreichen und

2040 der Wohlstand auch annähernd so

Finanzkrisen) des von den Pensionskas­

hat dabei „große Erwartungen“ an die

gut ist wie heute“. In jedem Fall scheint

sen erwirtschafteten jährlichen Ertrags

Sitzung der Pensionskommission. Die­

es klug, zuerst eine Grundsatzdebatte

lag per Ende 2014 bei mehr als 5,7 Pro­

se wird sich in diesem Jahr erstmals ge­

über das Pensionssystem, auch in der

zent nach Kosten. Trotz Verbesserungs­

samtheitlich mit allen drei Säulen be­

Bevölkerung, zu führen, also gemein­

möglichkeiten und einiger Systemfehler

schäftigen. Der Fachverband der Pensi­

sam einen Zusatzpensionskuchen zu

wie zu hoch angenommener Rechnungs­

onskassen hofft auf eine stärkere Ein­

backen, bevor man sich über seine Auf­

zinsen in den Anfangsjahren oder einer

bindung der zweiten Säule in den Kol­

teilung Gedanken macht. n

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Eine Information der HYPO NOE Gruppe Bank AG

WER GIBT IMMER 100 %? EGAL, WIE NIEDRIG DIE ZINSEN SIND. EINE BANK. 100 % Niederösterreich. 100 % Einsatz. Seit 127 Jahren. So lange sind wir schon viel mehr als nur eine Bank: Kompetenzpartner für gewerblichen und privaten Wohnbau in Niederösterreich, Hausbank des Landes und als Ihre Landesbank die erste Adresse für Niederösterreichs beste Adressen: von der Finanzierung bis zur Förderung, von der Projektentwicklung bis zur Haustechnik. Egal, ob Feuerwehrhaus, Einfamilienhaus oder Festspielhaus, Kindergarten oder Kinderzimmer. Wir sind die Bank für alle, die noch mehr erwarten.


INVESTOREN

MEHRHEIT VERSUS

MINDERHEIT Streitigkeiten zwischen der Mehrheit und der Minderheit stehen bei Squeeze-outVerfahren auf der Tagesordnung. DerBörsianer hat anlässlich der Börsenabgänge von Bene AG, BWT AG und Miba AG recherchiert, warum Regeländerungen für beide Seiten sinnvoll wären. TEXT THOMAS MÜLLER

A

ktiengesellschaften sehen es

im öffentlichen Interesse sein. Nach

bewertung. „Hier gibt es eine gewisse

für gewöhnlich gern, wenn An­

dem Ausschluss oder „Squeeze­out“

Beliebigkeit bei den Gutachten. Das ist

leger ihre Aktien kaufen und

der Minderheitsaktionäre haben diese

eher eine Kunst als eine Wissenschaft“,

behalten wollen und wenn Analysten

freilich einen Anspruch auf eine ange­

bringt es Rechtsanwalt Thomas Zottl

dafür gute Gründe finden. Zum Beispiel

messene Abfindung. Und hier beginnt

von Freshfields Bruckhaus Deringer

eine Bewertung des Unternehmens,

der anstrengendere Teil. Denn was ge­

auf den Punkt. Denn in die Bewertung

die deutlich über dem aktuellen Bör­

nau als angemessen gilt, ist oft Gegen­

fließen auch die Businesspläne und die

senwert liegt. Die Situation ändert sich

stand jahrelanger Streitigkeiten; sie­

daran geknüpften Ertragserwartungen

aber dramatisch, sobald ein Mehrheits­

he die noch laufenden Verfahren beim

mit ein. Die Sachverständigen, die diese

eigentümer beschließt, die Kleinaktio­

Streubesitz der damaligen Bank Austria

Berechnungen anstellen, können nun

näre hinauszukomplimentieren. Die­

AG oder bei der Austrian Airlines AG,

eher optimistische oder eher pessimis­

ses Recht hat er laut Gesetz ab einem

um nur die prominentesten Beispiele zu

tische Annahmen über die Entwicklung

Anteil von 90 Prozent, und er muss sich

nennen. In der Praxis müssen sich beide

in einer Branche voraussetzen. „Bei ei­

fortan nicht mehr um Hauptversamm­

Seiten auf einen Vergleich einigen, da­

nigen Verfahren kommt hinzu, dass die

lungen und lästige Fragen von aktivis­

mit es zu einem Ende kommt.

Businesspläne auch die Phase vor be­

tischen Aktionären kümmern. Dann

ziehungsweise nach der Lehman­In­

braucht es auch keine kostspielige Bör­

Hoffnungen der Vergangenheit

solvenz 2008 beinhalten, die in der

sennotierung inklusive aller rechtli­

Die

Squeeze­

CEE­Region einen Strukturbruch be­

chen Verpflichtungen, die damit ein­

outs bei Bene AG, BWT AG und Miba

wirkt hat“, sagt Walter Platzer, Wirt­

hergehen. Warum der Gesetzgeber die­

AG könnten sich ebenfalls in die Län­

schaftsprüfer bei Grant Thornton Uni­

se Möglichkeit überhaupt einräumt,

ge ziehen. Warum sich Mehrheit und

treu. Die erwartete Entwicklung von

hat verschiedene Gründe: Einfachere

Minderheit nicht auf einen Preis eini­

2006 weicht also erheblich von der tat­

Strukturen oder eine Bereinigung vor

gen können, liegt vor allem an den Un­

sächlichen Entwicklung in den darauf­

einer Sanierung können zum Beispiel

sicherheiten bei der Unternehmens­

folgenden Jahren ab. Für die Bewertung

aktuell

angestrebten

32


INVESTOREN

ist aber der Unternehmenswert und die

gen.“ Für die Aktionäre besteht wäh­

würde das Verfahren effizienter ma­

Erwartungen zum Zeitpunkt des Squee­

rend dieser Zeit kein finanzielles Risi­

chen. In Deutschland zum Beispiel wird

ze­out relevant. Dieser Wert muss also

ko, weil die Verfahrenskosten vom Un­

es nur von Richtern geleitet. Die Tren­

oft nach Jahren wieder rekonstruiert

ternehmen getragen werden müssen.

nung des Verfahrens zwischen Han­

werden, was das Ganze nicht gerade

„Schlechter werden kann es für sie auch

delsgericht und Gremium gibt es nur

einfacher macht. „Bei aktuellen Squee­

nicht, die Abfindung kann sich nur nach

in Österreich, was eben nicht zur Be­

ze­out­Stichtagen sollte dieser Proble­

oben verändern. Daneben gibt es auch

schleunigung des Verfahrens beiträgt“,

„Preisfindung ist eher Kunst als eine Wissenschaft.“

„Lösung erst wenn es jedem auf die Nerven geht.“

„Durchführung des Verfahrens nach der Zivilprozessordnung.“

THOMAS ZOTTL

WILHELM RASINGER

ELKE NAPOKOJ

matik eine zunehmend geringere Be­

noch Anleger, die sich gezielt während

so der Freshfields­Anwalt. Er rät sei­

deutung zukommen“, meint Platzer.

eines Squeeze­out in die Gesellschaft

nen Klienten, zuerst ohne Squeeze­out

Strittig blieben dann aber immer noch

einkaufen und Probleme machen. Es

eine Einigung mit den Kleinaktionären

die Marktrisikoprämien und die zu­

reicht nur ein einfaches Schreiben an

suchen.

künftigen Wachstumsraten.

das Gericht, um eine Überprüfung der

Dieser Ansatz würde auch Wil­

Der Investor Rupert­Heinrich Staller

Abfindung zu beantragen“, weiß Napo­

helm Rasinger gefallen. Deshalb soll­

spricht sogar von „hanebüchenen Fan­

koj aus Erfahrung. Diese Praxis ist auch

ten seiner Meinung nach auch nur

tasiegutachten“, speziell was den Fall

Anlegervertreter Wilhelm Rasinger ein

jene Aktionäre Anspruch auf eine Ab­

Austrian Airlines AG betrifft: „Der zu­

Dorn im Auge: „Es sollten nur jene An­

findung haben, die bei der beschluss­

grunde liegende und eigens für den Ge­

spruch auf eine Abfindung haben, die

fassenden

sellschafterausschluss erstellte Busi­

schon beim Squeeze­out Aktionäre wa­

wesend oder vertreten waren. „Dann

nessplan war am Tag darauf Makula­

ren. Außerdem wird die Barabfindung

wäre dort der Beschluss einer höheren

tur. Die Versuchung ist groß, einerseits

während des Verfahrens nur mit lä­

Abfindung möglich. Das hat es durch­

gesetzlich leider unklare oder gar feh­

cherlichen zwei Prozent plus Basiszins

aus schon gegeben, und das Geld ging

lende Regelungen auszunützen und an­

verzinst. Für die Unternehmen besteht

an die Aktionäre und nicht in ein teu­

dererseits einen Squeeze­out zu einem

damit kein Druck, ein faires Angebot

res Verfahren.“ Und ein Abgang von der

für die Anleger ungünstigen Zeitpunkt

zu machen. Vier bis sechs Prozent wä­

Börse ohne Squeeze­out? „Das hat der

durchzuführen.“

ren angemessen.“ Der Vergleich kom­

Verfassungsgerichtshof bereits abge­

me letztlich dann zustande, wenn die

lehnt“, antwortet Thomas Zottl. „Die

Professionelle Problemerreger

laufenden Kosten zu hoch werden und

Einschränkung der Eigentumsrechte

Dass sich Squeeze­outs tendenziell in

das Verfahren „jedem auf die Nerven

wäre zu groß, wenn die Handelbarkeit

die Länge ziehen, hänge aber auch mit

geht“, meint Rasinger.

an der Börse wegfällt.“ Mit einer baldi­

Hauptversammlung

an­

dem Verfahren zur Überprüfung der

Eine Änderung der derzeitigen Rege­

Barabfindung selbst zusammen, er­

lung wäre auch für Elke Napokoj wün­

klärt Elke Napokoj, Partnerin der An­

schenswert, wie etwa die Durchfüh­

Die Prioritäten der Politik lägen nicht

waltskanzlei BPV Hügel: „Es wird vom

rung des Verfahrens nach der Zivilpro­

beim Randthema Squeeze­out. Einzig

Handelsgericht ein Gremium einge­

zessordnung: „Da gibt es Verfahrens­

Staller ist optimistisch: „Das Gremium

setzt, das das Verfahren leitet. Dieses

vorschriften, die zu einer rascheren

ist derzeit in eine Handlungsschwäche

beauftragt in der Regel Sachverständi­

Durchführung des Prozesses beitra­

gezwungen. Zudem ist die Schwelle von

ge zur Prüfung, die erfahren, aber nicht

gen.“ Thomas Zottl gibt aber zu beden­

90 Prozent nicht mehr zeitgemäß, es

befangen sein dürfen. Das allein dauert

ken, dass dann auch Gerichtskosten auf

müssen wie in Deutschland 95 Prozent

einige Zeit. Darüber hinaus gibt es noch

die Verliererseite zukommen, das heißt

sein. Es steht zu befürchten, dass wir

einige Möglichkeiten der Verfahrens­

möglicherweise auch auf die Aktionäre.

in zwei Jahren kein Gremium in dieser

verzögerung wie das Einbringen von

„Das Zusammenspiel der Beteiligten

Form mehr haben werden, wenn es so

Schriftsätzen, Fristerstreckungsanträ­

müsste einfacher gestaltet werden, das

weitergeht.“ n

33

gen Reform der gesetzlichen Regelung rechnet keiner der Experten.


MÄRKTE

KURSE ÖSTERREICH MARKTENTWICKLUNG ENTWICKLUNG (YTD) DER INTERNATIONALEN AKTIENMÄRKTE IM VERGLEICH ZUR WIENER BÖRSE 28 % 26 % 24 %

OSTEUROPA

22 % 20 %

EUROPA

18 % 16 % 14 % 12 % 10 % 8 % 6 %

USA ÖSTERREICH (ATX)

4 % 2 % 0 % –2 % –4 %

ATX (ÖSTERREICH)

–6 %

STOXX EASTERN EU TM (EUR)

–8 %

EMERGING MARKETS

STOXX EUROPE TM (EUR)

–10 %

STOXX US TM (EUR)

–12 %

STOXX EM TM (EUR)

–14 %

01. 01.

FEB.

MÄR.

APR.

MAI

JUN.

JUL.

AUG.

SEP.

30. 09.

PERFORMANCE DIE ENTWICKLUNG DES ATX IM WORDRAP

Der ATX steht bei 2.229,49 Punkten. Year-to-date (YTD) liegt der ATX bei 3,21 Prozent. Es gab bisher 71 Gewinntage und 51 Verlusttage. Auf das Jahreshoch von 2.681,44 Punkten fehlen 16,85 Prozent. Vom Jahrestief von 2.122,08 Punkten ist man 5,06 Prozent entfernt. Der beste Wochentag ist der Donnerstag mit 0,33 Prozent, der schwächste der Montag mit –0,25 Prozent.

REALISMUS TUT GUT Das letzte Quartal in diesem Jahr wird wohl einer Verarbeitung der politischen und ökonomischen

KOLUMNE

Verwerfungen der vergangenen Quartale gewidmet werden. Kaum ein Jahr war nämlich so häufig von politischen wie regulatorischen Umwerfungen geprägt wie dieses, wir haben die Ursachen für diese angestiegene Volatilität zur Genüge genossen. Natürlich hatten diese vielfältigen „Krisen“ ihren jeweiligen Widerhall an den Kapitalmärkten, aber eines nicht geschafft: nämlich eine ökonomisch positive Entwicklung in Europa und auch in Zentral- und Osteuropa zu stoppen. Darüber hinaus haben sich diese

WOLFGANG MATEJKA Geschäftsführer Matejka & Partner Asset Management

nahezu wöchentlichen Krisenmeldungen schön langsam abgenützt. Die Wirkungen verpuffen immer schneller und geben einer längeren und fundamentaleren Betrachtung wieder mehr Raum. Dies sollte auch dem vierten Quartal ein positives Vorzeichen für die europäische Börsenentwicklung verleihen. Neben der Erkenntnis, dass Wirtschaftswachstum trotz Sorgen bezüglich China geschehen wird, die Renditen in Europa unter Kontrolle bleiben und auch die Energiepreise das Wachstum unterstützen, wird es die Erwartung sein, dass der regulatorische Druck auf die Märkte ein wenig nachlassen wird und samt einigen Basiseffekten die Last zusätzlich mildern könnte. Perfekte Voraussetzungen für steigende Kurse.

34


Gemischte Fonds etablieren sich zunehmend als Basisinvestment Anhaltend niedrige Zinsen veranlassen immer mehr dazu, ihr Geld in Investmentfonds zu investieren. Gerade gemischte Fonds, also Fonds, die in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe investieren, haben sich in den letzten Jahren aufgrund der breiteren Risikostreuung zu einem regelrechten Bestseller entwickelt. Gemischte Fonds sind durch eine sehr breite Streuung charakterisiert. Einerseits weil sie in unterschiedliche Assetklassen investieren, andererseits weil viele gemischte Fonds Dachfondskonstruktionen sind, die als solche wiederum in Subfonds veranlagen. Der dadurch entstandene Streueffekt dient einer Erhöhung der potenziellen Ertragsperspektiven und kann bis zu einem gewissen Grad das Risiko vermindern, wobei Kapitalverluste dennoch nicht ausgeschlossen sind. Neben der Steuerung der Gewichtung von riskanten und weniger riskanten Wertpapieren ist die weltweite Streuung ein wichtiger Aspekt vieler gemischter Fonds. Denn diese bewirkt einen Dämpfungseffekt bei Kursschwankungen. Kämpft beispielsweise eine Region mit wirtschaftlichen Problemen, kann dies durch andere, sich besser entwickelnde Märkte aufgefangen werden. Auch die Anleger der Raiffeisen KAG schätzen die Eigenschaften von Mischfonds. Sie zählen seit Jahren zu den am meisten nachgefragten Investmentprodukten der Fondsgesellschaft und haben sich bei vielen Privatanlegern zu einem Basisinvestment etabliert, das neben klassischen Sparformen wie dem Kurt Schappelwein, Leiter der Abteilung Sparbuch einen fixen Platz im persönMulti-Asset-Strategien lichen Veranlagungsportfolio einnimmt.

Raiffeisen-Dynamic-Assets: Am Puls der Kapitalmärkte Vor Kurzem wurde die Produktpalette um einen innovativen Mischfonds erweitert. Ziel des Fonds ist es, bei moderatem Risiko durchschnittlich um etwa 2 % besser zu liegen als der Sparbuchertrag. Rückschläge, die natürlich nicht ausgeschlossen werden können, sollen abgemildert werden, indem die Veranlagung in problematischen Märkten rasch reduziert wird. Der Raiffeisen-Dynamic-Assets investiert in sämtliche Anleiheklassen. Mithilfe eines mathematischen Modells werden über alle Assetklassen hinweg wöchentliche Rankings erstellt, die als Haupteinflussfaktor die vergangene Kursentwicklung über unterschiedliche Zeiträume berücksichtigen. Die Top-Assets aus diesen Rankings werden in den Raiffeisen-Dynamic-Assets aufgenommen, Anlageklassen mit schlechter Entwicklung verkauft. Bei jeder Investition wird auch das Risiko des Assets berücksichtigt: Verhältnismäßig riskantere Anlageklassen werden geringer gewichtet, um das Gesamtrisiko des Fonds unter Kontrolle zu halten (die Maximalgewichtung in Aktien liegt bei 50 %). Beliebtes Basisinvestment Europaweit sind 2014 rund 136 Mrd. Euro allein in Mischfonds geflossen, das entspricht einem Plus von mehr als 20 %. Auch in Österreich sind gemischte Fonds die mit Abstand beliebteste Veranlagungsklasse bei den Anlegern: Die Nettozuflüsse betrugen im ersten Halbjahr 2015 fast 3 Mrd. Euro und machten somit fast zwei Drittel der gesamten Zuflüsse (4,7 Mrd. Euro) aus.1 1

Quelle: VÖIG, Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften

Marketingmitteilung: Veranlagungen in Fonds sind dem Risiko von Kursschwankungen bzw. Kapitalverlusten ausgesetzt. Im Rahmen der Anlagestrategie kann in wesentlichem Umfang (bezogen auf das damit verbundene Risiko) in Derivate investiert werden. Im Rahmen der Anlagestrategie kann überwiegend in Einlagen investiert werden. Es ist die Anlagestrategie, überwiegend in andere Investmentfonds zu investieren. Aufgrund der Zusammensetzung des Fonds oder der verwendeten Managementtechniken weist der Fonds eine erhöhte Volatilität auf, d. h., die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können. Die Fondsbestimmungen wurden durch die FMA bewilligt. Der Fonds kann mehr als 35 % des Fondsvermögens in Wertpapiere/Geldmarktinstrumente folgender Emittenten investieren: Deutschland, Frankreich, Italien, Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland, Schweiz, USA, Kanada, Australien, Japan, Österreich, Belgien, Finnland, Niederlande, Schweden, Spanien. Auch bei längerer Behaltedauer des Fondsanteilscheins können aufgrund der genannten Währungs- bzw. Marktschwankungen Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden. Die veröffentlichten Prospekte bzw. die Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen) der Fonds der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH stehen unter www.rcm.at in deutscher Sprache bzw. im Fall des Vertriebs von Anteilen im Ausland unter www.rcm-international.com in englischer (gegebenenfalls in deutscher) Sprache bzw. in Ihrer Landessprache zur Verfügung. Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Stand: September 2015


MÄRKTE

INDIZESKURSE DIE 20 TOP/FLOP–INDIZES WELTWEIT (SELEKTIV) 2015 (YTD) INDEX ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA

OMX (Reykjavík)

IS0000004463 1.214,57 26,99 % 1.223,44

974,19 40,13 % 11,67 87,55 % 10,66 ↑

BUX (Budapest)

XC0009655090 20.893,96 25,61 % 22.850,53 15.686,69 16,34 % 18,89

OMX 20 (Kopenhagen)

DK0016268840 922,31 23,89 % 1.039,70 740,83 20,82 % 20,42 84,54 % 16,31 ↑

ISEQ 20 (Irland) MERVAL (Buenos Aires)

IE00B0500264 1.022,61 18,66 % 1.104,93

11,22 % 16,72 ↑

838,13 29,27 % 19,57 92,92 % 15,89 ↑

XC0009698090 9.814,62 14,40 % 12.438,32 8.057,87 –14,78 % 39,58 299,22 % 34,48 ↑

PSI 20 (Lissabon)

PTING0200002 5.047,29 5,17 % 6.324,88 4.606,25 –11,19 % 24,05 –3,59 % 20,77 ↑

CAC 40 (Paris)

FR0003500008 4.455,29 4,27 % 5.268,91 4.083,50 2,06 % 22,61 29,70 % 17,76 ↑

ATX Prime (Wien)

AT0000999925 1.132,98 4,14 % 1.343,65 1.074,50 2,65 % 18,27

8,19 % 15,97 ↑

ATX (Wien)

AT0000999982 2.229,49 3,21 % 2.681,44 2.122,08 1,79 % 19,40 4,87 % 16,95 ↑

KOSPI (Seoul)

KRD020020008 1.962,81 2,47 % 2.173,41 1.829,81 –1,44 % 12,07 –1,67 % 11,28 ↑

CROX (Zagreb)

AT0000A02WU3 915,82 1,72 % 992,66 892,55 –6,11 % 10,20 –1,36 % 11,12 ↑

CTX (Prag)

AT0000726443 1.252,03 –0,09 % 1.421,84 1.217,96 –7,31 % 17,79 –17,36 % 16,29 ↑

Nikkei 225 (Tokio)

XC0009692440 17.388,15 –0,36 % 20.868,03 16.795,96

OMX 25 (Helsinki)

8,12 % 21,82

97,67 % 22,05 ↑

FI0008900212 2.966,85 –0,71 % 3.647,13 2.899,11 2,38 % 20,82 43,15 % 17,07 ↑

AEX 25 (Amsterdam)

NL0000000107 421,14 –0,78 % 509,24 408,43 1,04 % 21,01 28,58 % 15,53 ↑

OBX (Oslo)

NO0000000021 517,70 –1,15 % 600,60 497,90 –6,13 % 19,50 22,77 % 14,70 ↑

IPC (Mexiko–Stadt)

PSIBME000000 42.632,54 –1,19 % 45.773,31 40.950,58 –3,90 %

BET (Bukarest)

ROXBSEI00005 6.981,62 –1,43 % 7.638,89 6.838,37 –4,07 % 13,59 46,97 % 12,08 ↑

14,01

3,67 % 13,45 ↑

DJ EURO STOXX 50 (Europa)

EU0009658145 3.100,67 –1,45 % 3.828,78 3.007,91 –2,95 % 23,46 24,09 % 18,32 ↑

DAX (Frankfurt)

DE0008469008 9.660,44 –1,48 % 12.374,73 9.427,64 2,97 % 23,01 31,85 % 17,61 ↑

ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007

www.rcb.at

UTX (Kiew)

AT0000A06418 126,16 –29,46 % 193,84 100,77 –47,76 % 58,50 –63,95 % 43,41 ↓

DJ Africa Titans 50 (Afrika)

n. a.

473,05 –26,24 %

FTSE ASEAN 40 (Asien)

n. a.

8.002,11 –25,78 % 11.054,38 7.868,26 –28,18 % 14,01 –26,56 % 12,53 ↓

BTX (Sofia) ATHEX (Athen)

671,90

AT0000A03HC0 1.192,29 –20,97 % 1.509,31

466,25 –35,37 % 19,29 –36,42 % 15,38 ↓ 1.171,62 –24,28 % 12,82 13,50 % 17,47 ↓

GRI99117A004 654,20 –20,82 % 937,96 568,38 –38,21 % 49,42 –12,12 % 37,33 ↓

HANG SENG (Hongkong)

HK0000004322 20.846,30 –11,69 % 28.442,75 20.556,60

WIG 20 (Warschau)

PL9999999987 2.066,40 –10,77 % 2.549,40 2.043,00 –16,09 % 15,70 –13,89 % 15,80 ↓

TSX (Toronto)

XC0009695252 13.306,96 –9,06 % 15.450,87 13.004,58 –10,12 % 14,08

DJIA (New York)

US2605661048 16.284,70 –8,63 % 18.312,39 15.666,44 –3,09 % 14,85 20,49 % 11,89 ↓

–9,10 %

19,61

0,03 % 16,05 ↓ 7,57 % 10,88 ↓

DJ Global (Welt)

XC0006975012 294,28 –8,29 % 341,53 288,73 –7,15 % 13,82 15,64 % 11,47 ↓

FTSE 100 (London)

GB0001383545 6.061,61 –7,68 % 7.103,98 5.898,87 –7,56 % 17,05

MBI 10 (Skopje)

n. a.

1.704,46

4,14 % 13,16 ↓

–7,58 % 1.874,42 1.616,83 –1,05 % 7,46 –6,61 % 9,77 ↓

IBEX 35 (Madrid)

ES0SI0000005 9.559,90 –7,00 % 11.866,40 9.291,40 –11,10 % 22,49 22,81 % 19,18 ↓

S&P 500 (New York)

US78378X1072 1.920,03 –6,74 % 2.130,82 1.867,61 –1,34 % 14,98 32,92 % 12,33 ↓

ASX All Ordinaries (Sydney)

XC0009693018 5.058,60 –6,12 % 5.954,80 4.958,10 –5,17 % 15,58 14,75 % 12,47 ↓

DJ Islamic Market (Istanbul) SHCOMP (Shanghai)

n. a.

4.302,71

–6,03 % 4.801,64 4.105,46 3,91 % 17,23 11,45 % 19,13 ↓

n. a.

3.052,78

–5,62 % 5.166,35 2.927,29 29,14 % 37,89 46,33 % 25,34 ↓

SMI (Zürich)

CH0009980894 8.513,41 –5,23 % 9.526,79 7.899,59 –3,14 % 20,11 28,78 % 15,03 ↓

OMX 30 (Stockholm)

SE0000337842 1.416,89 –3,25 % 1.719,93 1.381,87 2,56 % 19,27 30,57 % 14,94 ↓

NASDAQ (New York)

XC0009694271 4.620,16 –2,45 % 5.218,86 4.506,49 4,48 % 16,45 48,39 % 14,08 ↓

36


MÄRKTE

AKTIENKURSE DIE 20 TOP/FLOP–AKTIEN DER WIENER BÖRSE 2015 (YTD) UNTERNEHMEN ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA

ATB Austria Antriebstechnik AG

AT0000617832 7,611 86,54 %

8,180 4,060 38,41 % 58,31 59,23 % 135,70 ↑

Cross Industries AG

AT0000820659 3,241 76,24 %

5,099

Kapsch Trafficcom AG

AT000KAPSCH9 29,290 66,56 % 30,255 18,190 32,18 % 34,54 –40,58 % 31,55 ↑

1,711 103,84 % 49,65 399,38 % 53,12 ↑

Rath AG

AT0000767306 13,600 48,07 % 24,950 7,660 64,83 % 103,15 72,37 % 67,81 ↑

AT&S AG

AT0000969985 13,170 47,12 % 16,345 9,000 46,03 % 34,06 60,57 % 33,40 ↑

UBM Development AG

AT0000815402 34,300 44,12 % 43,800 23,000 45,03 % 46,56 176,50 % 36,06 ↑

Miba AG

AT0000734835 565,000 43,04 % 565,000 385,000 37,80 % 27,75 147,81 % 26,92 ↑

Wienerberger AG

AT0000831706 15,725 37,40 % 16,810 11,450 52,60 % 26,34 162,30 % 27,42 ↑

Erste Group Bank AG

AT0000652011 25,940 34,86 % 28,665 18,970 42,76 % 32,98 46,80 % 33,82 ↑

Stadlauer Malzfabrik AG

AT0000797303 83,500 28,56 % 83,500 60,000 43,97 % 32,78 67,20 % 46,63 ↑

Lenzing AG

AT0000644505 67,070 27,17 % 69,560 53,000 39,73 % 32,29 –1,37 % 26,70 ↑

Maschinenfabrik Heid AG

AT0000690151 2,750 25,00 % 2,999 2,000 25,00 % 90,14 62,72 % 82,83 ↑

Conwert Immobilien Invest AG

AT0000697750 12,090 23,90 % 12,400 9,650 35,46 % 23,59 36,10 % 21,19 ↑

S Immo AG

AT0000652250 7,600 23,18 % 8,850 6,150 21,60 % 24,16 60,00 % 20,19 ↑

C–Quadrat Investment AG

AT0000613005 39,200 21,74 % 55,200 32,200 42,55 % 41,42 30,67 % 40,66 ↑

Ottakringer Brauerei AG

AT0000758032 53,500 21,12 % 66,990 46,000 21,04 % 50,47 18,89 % 36,27 ↑

Österreichische Staatsdruckerei Holding AG AT00000OESD0 14,600 20,66 % 16,000 12,100 20,66 % 24,36 25,32 % 13,15 ↑ Mayr–Melnhof Karton AG

AT0000938204 103,300 20,12 % 106,400 86,490 23,27 % 16,81 39,65 % 17,86 ↑

SW Umwelttechnik AG

AT0000808209 5,500 16,92 % 8,000 4,610 –0,02 % 56,99 –39,56 % 70,22 ↑

AMAG Austria Metall AG

AT00000AMAG3 31,980 16,29 % 35,000 27,220 25,41 % 23,77 52,25 % 22,60 ↑

ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007

www.rcb.at

Teak Holz International AG

AT0TEAKHOLZ8 0,080 –88,57 %

Bene AG

AT00000BENE6 1,260 –74,80 % 5,562 1,200 –81,33 % 109,50 –91,04 % 85,74 ↓

Semperit AG

AT0000785555 27,125 –32,49 % 43,950 27,070 –26,19 % 36,96 –11,79 % 31,53 ↓

0,815 0,070 –95,57 % 125,74 –97,64 % 78,42 ↓

Vienna Insurance Group AG

AT0000908504 26,350 –28,94 % 42,620 25,515 –25,46 % 22,34 –20,02 % 21,68 ↓

Österreichische Post AG

AT0000APOST4 30,680 –24,02 % 46,990 29,700 –19,48 % 19,36 9,32 % 18,39 ↓

Valneva SE ST

FR0004056851 3,173 –23,56 %

Verbund AG

AT0000746409 11,870 –22,39 % 17,270 11,585 –25,13 % 24,10 –26,71 % 23,52 ↓

Schoeller Bleckmann AG

AT0000946652 50,440 –15,93 % 66,230 43,050 –35,33 %

4,800

3,156

–38,40 %

46,47

n. a.

n. a.

36,11 –37,34 % 30,51 ↓

Linz Textil Holding AG

AT0000723606 300,000 –13,04 % 455,000 300,000 –31,03 % 40,00 –40,00 % 33,22 ↓

Andritz AG

AT0000730007 40,240 –11,93 % 57,490 38,135 –3,20 % 25,14 –10,97 % 25,49 ↓

Gurktaler AG

AT0000A0Z9G3 7,250 –9,38 %

9,000

7,000

0,00 %

56,78

n. a.

n. a.

FACC AG

AT00000FACC2 6,490 –9,31 %

8,663

6,203

–20,83 %

30,82

n. a.

n. a.

Telekom Austria AG

AT0000720008 5,045 –8,59 %

6,778 5,045 –29,44 % 24,11 –10,53 % 25,62 ↓

Raiffeisen Bank International AG

AT0000606306 11,710 –6,58 % 15,590 9,005 –31,78 % 48,65 –59,42 % 40,05 ↓

Voestalpine AG

AT0000937503 30,700 –6,39 % 41,580 28,720 0,43 % 30,99 27,02 % 27,23 ↓

Atrium European Real Estate Ltd

JE00B3DCF752 3,915 –4,28 % 4,649 3,710 –4,04 % 22,06 –4,28 % 20,07 ↓

Josef Manner & Comp AG

AT0000728209 45,980 –4,21 % 48,990 45,200 –8,03 % 21,34 –8,06 % 34,12 ↓

RHI AG

AT0000676903 18,090 –3,80 % 29,870 16,585 –16,67 % 32,49 –13,61 % 26,70 ↓

Wiener Privatbank SE BKS Bank AG

AT0000741301 6,490 –2,55 % 7,450 6,250 –4,56 % 22,13 –12,65 % 18,63 ↓ AT0000624705 17,000 –1,73 % 17,500 16,750 –0,87 % 6,31 –1,73 % 5,46 ↓ QUELLE:

37


MÄRKTE

FONDSKURSE DIE 20 TOP/FLOP–ÖSTERREICH–FONDS (THESAURIERT) 2015 (YTD) VOLUMEN FONDSNAME ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3J % 3 J VOLA (MIO. EURO)

3 Banken Österreich Fonds

AT0000662275 25,09 8,79 % 29,65 22,87 5,74 % 16,48 23,59 % 14,02 136,01 ↑

Raiffeisen Österreich Aktien

AT0000805197 152,27 7,95 % 180,45 139,85 5,93 % 17,83 18,73 % 15,63 97,15 ↑

Erste Responsible Stock Austria

AT0000A00023 157,16 6,77 % 175,83 145,79 0,61 % 16,54 16,44 % 15,64 10,21 ↑

ESPA Stock Vienna

AT0000813001 109,05 2,51 % 128,32 105,96 1,49 % 15,97 10,24 % 14,87 72,04 ↑

RT Österreich Aktienfonds

AT0000497292 7,58 2,29 %

Real Invest Austria

AT0000634365 14,13 2,24 % 14,13 13,82 3,03 % 0,53 8,95 % 0,53 2.605,8 ↑

ComStage ATX Ucits ETF

LU0392496690 24,90 1,92 % 30,47 24,00 0,14 % 19,13 9,77 % 16,82 16,98 ↑

PIA – Austria Stock

AT0000767736 68,68 1,47 % 82,74 66,38 –1,35 % 16,71 17,97 % 14,40 225,74 ↑

8,94

7,35 2,57 % 16,14 4,12 % 14,57 438,25 ↑

SemperShare Austria

AT0000815030 104,08 1,25 % 128,94 101,68 –1,49 % 20,66 11,26 % 16,90 16,06 ↑

Zukunftsvorsorge Aktienfonds

AT0000659644 14,55 1,04 %

ViennaStock

AT0000952460 200,46 1,02 % 239,61 194,59 –1,91 % 16,52 9,12 % 13,91 29,94 ↑

TirolRent

AT0000832597 25,19 –0,12 % 25,35 25,01 0,56 % 0,95 5,09 % 0,99 74,18 ↑

17,31 14,27 –0,21 % 11,86 3,41 % 10,87 787,48 ↑

Tirolpension

AT0000A0VKV1 7,97 –0,13 % 8,02 7,88 0,50 % 1,55 4,56 % 1,42 15,18 ↑

Apollo Mündel

AT0000900048 7,38 –0,14 % 7,43 7,32 0,53 % 1,66 6,04 % 1,95 71,45 ↑

BAWAG PSK Mündel Rent Kurz

AT0000810429 106,60 –0,18 % 107,00 106,51 –0,06 % 0,39 0,82 % 0,54 76,58 ↑

Gutmann Mündelsicherer Anleihefonds AT0000A0CG05 9,62 –0,22 % 9,84 9,49 1,56 % 2,74 8,74 % 2,70 4,18 ↑ RLB NÖW Mündel Rent

AT0000746219 1096,90 –0,22 % 1111,32 1085,96 0,86 % 1,73 5,54 % 1,78 41,11 ↑

Sparda Rent

AT0000855416 131,02 –0,24 % 132,01 130,03 0,46 % 0,98 5,09 % 1,02 66,09 ↑

PIA – Mündel Bond

AT0000674874 14,32 –0,28 % 14,52 14,16 0,92 % 1,79 6,23 % 1,97 336,79 ↑

AustroMündelRent

AT0000801246 130,76 –0,30 % 135,78 127,74 2,33 % 4,11 10,43 % 3,28 95,99 ↑

ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007

www.rcb.at

VB Mündel–Flex Hypo Mündel Fonds VB Österreich–Index–Fonds Allianz Invest Vorsorgefonds HYPO 3–Wert Hypo Rent

AT0000A0S6L8 116,01 –2,68 % 124,59 114,56 0,28 % 3,95 6,54 % 3,21 43,11 ↓ AT0000A0KQQ1 10,21 –2,30 % 10,60 10,06 –1,35 % 3,06 2,30 % 2,46 5,22 ↓ AT0000A0GWN4 88,86 –1,73 % 108,33 88,21 –4,14 % 17,75 2,64 % 16,22

2,74 ↓

AT0000721360 128,43 –1,35 % 133,80 125,57 1,02 % 4,89 6,66 % 3,72 93,61 ↓ AT0000A0B083 128,82 –1,34 % 133,30 128,78 –2,34 % 2,05 4,40 % 1,84 24,63 ↓ AT0000611157 10,11 –1,08 % 10,57

9,90 1,39 % 4,06 8,65 % 2,87 290,04 ↓

Schoellerbank Vorsorgefonds

AT0000820402 118,35 –0,95 % 121,00 117,53 0,56 % 1,82 4,77 % 1,55 89,01 ↓

BAWAG PSK Mündel Rent

AT0000719273 116,00 –0,92 % 120,99 114,33 1,38 % 3,52 9,43 % 2,95 377,51 ↓

SemperBond Austria

AT0000737663 93,97 –0,81 % 95,03 93,90 –0,40 % 0,85 1,14 % 0,92 7,58 ↓

HYPO Mündelrent OÖ

AT0000A0GWS3 110,36 –0,75 % 111,63 109,38 –1,07 % 2,31 2,40 % 1,69 152,99 ↓

Kepler Vorsorge Rentenfonds

AT0000722566 136,04 –0,74 % 139,51 133,72 0,52 % 3,51 10,65 % 2,94 423,74 ↓

Raiffeisen Österreich Rent

AT0000805171 13,00 –0,69 % 13,22 12,93 0,35 % 1,64 4,93 % 1,81 486,48 ↓

Spängler IQAM SparTrust

AT0000817960 155,78 –0,68 % 163,76 152,27 2,13 % 4,36 10,57 % 3,37 331,33 ↓

Österreich Plus

AT0000A05TF3 66,85 –0,64 % 81,30 65,87 –1,24 % 17,28 7,10 % 14,76 32,29 ↓

VB Mündel–Rent

AT0000A0HR15 925,97 –0,51 % 979,29 904,49 3,04 % 4,93 12,68 % 3,87 14,07 ↓

ESPA Bond Euro Mündelrent

AT0000812995 14,37 –0,48 % 15,09 14,04 2,70 % 4,67 11,56 % 3,60 622,67 ↓

Allianz Invest Austria Plus Kepler Oesterreich Meinl Capitol 1 ESPA Reserve Euro–Mündel

AT0000611405 83,12 –0,47 % 100,83 82,03 –3,66 % 16,48 11,40 % 14,19

4,93 ↓

AT0000647698 236,71 –0,45 % 291,69 232,00 –2,53 % 18,16 8,20 % 15,68 30,13 ↓ AT0000859301 63,22 –0,44 % 63,74 62,65 –0,16 % 1,16 1,76 % 1,06 6,12 ↓ AT0000A0EU62 102,38 –0,43 % 102,91 102,11 –0,35 % 0,37 0,20 % 0,37 54,25 ↓ QUELLE:

38


MÄRKTE

ANLEIHENKURSE DIE 20 TOP/FLOP–CORPORATE-PRIME-ANLEIHEN DER WIENER BÖRSE (YTM) VOLUMEN ANLEIHENNAME ISIN KURS YTM %* YTD HIGH YTD LOW (MIO. EURO)

VERZINSUNG FÄLLIGKEIT

TYP

WEB Windenergie AG 5,000 % 2015

AT0000A0K1K9 98,06 15,72 %

10,16

5,000 %

Sanochemia Pharmazeutika AG 7,750 % 2017

DE000A1G7JQ9 97,51 9,25 % 97,51 97,51

10,00

7,750 % 06.08.17 Fix ↑

Photon Energy NV 8,000 % 2018

DE000A1HELE2 100,00 8,24 % 100,00 100,00

7,53

8,000 % 12.03.18 Fix ↑

Egger Holzwerkstoffe 7,000 %

AT0000A11BC6 101,98 6,86 %

n. a.

n. a.

10.12.15

Fix

104,01 101,76 100,00 7,000 % unbefr. Fix ↑

WEB Windenergie AG 5,500 % 2023

AT0000A0Z793 100,00 5,49 %

n. a.

n. a.

6,39

5,500 %

08.04.23

Fix

WEB Windenergie AG 5,250 % 2023

AT0000A0Z785 100,66 5,14 %

n. a.

n. a.

8,17

5,250 %

08.04.23

Fix

Porr AG 5,000 % 2015

AT0000A0KJK9 100,00 5,00 % 101,45 100,00

79,06

5,000 % 13.10.15 Fix ↑

AT0000A0QZH8 100,00 4,98 % 100,50 100,00

6,46

5,000 % 16.12.16 Fix ↑

UBM Realitätenentwicklung AG 4,875 % 2019

AT0000A185Y1 102,38 4,17 % 104,50 100,95 200,00

4,875 % 09.07.19 Fix ↑

WEB Windenergie AG 3,500 % 2019

AT0000A191B7 97,80 4,10 % 97,80 97,80

WEB Windenergie AG 5,000 % 2016

10,57 3,500 % 07.10.19 Fix ↑

WEB Windenergie AG 4,000 % 2018

AT0000A0Z7A0 101,00 3,57 % 101,00 101,00

S Immo AG 3,250 % 2025

AT0000A1DBM5 100,50 3,19 %

n. a.

n. a.

33,99

3,250 %

09.04.25

Fix

S Immo AG 3,250 % 2027

AT0000A1DWK5 101,08 3,14 %

n. a.

n. a.

65,00

3,250 %

21.04.27

Fix

Swietelsky Baugesellschaft 4,625 % 2019

AT0000A0WR40 106,73 2,83 % 107,75 104,95

85,00

4,625 % 12.10.19 Fix ↑

Cross Industries AG 4,625 % 2018

AT0000A0WQ66 105,30 2,77 % 107,30 105,30

75,00

4,625 % 05.10.18 Fix ↑

AT0000A0G215 104,13 2,65 % 108,83 103,98 120,00

5,750 % 18.02.17 Fix ↑

Egger Holzwerkstoffe 5,750 % 2017 Immofinanz AG 5,250 % 2017

AT0000A0VDP8 104,60 2,53 % 108,19 104,25

Novomatic AG 4,000 % 2019

AT0000A0XSN7 104,70 2,51 %

7,95

4,000 % 08.04.18 Fix ↑

100,00

5,250 % 03.07.17 Fix ↑

105,50 102,64 250,00

4,000 % 28.01.19 Fix ↑

S Immo AG 4,500 % 2021

AT0000A177D2 110,50 2,50 % 111,00 109,85

CA Immo AG 2,750 % 2022

AT0000A1CB33 101,96 2,41 %

n. a.

ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007

n. a.

89,74 175,00

4,500 % 17.06.21 Fix ↑ 2,750 %

17.02.22

Fix

www.rcb.at

Strabag SE 4,750 % 2018

AT0000A0PHV9 109,56 1,07 % 114,00 108,66

Strabag SE 4,250 % 2019

AT0000A0V7D8 110,56 1,24 % 111,50 110,20 100,00 4,250 % 10.05.19 Fix ↓

175,00

4,750 % 25.05.18 Fix ↓

Strabag SE 3,000 % 2020

AT0000A109Z8 107,37 1,35 % 108,30 106,53 200,00

3,000 % 21.05.20 Fix ↓

Porr AG 6,250 % 2016

AT0000A0XJ15 105,50 1,49 % 108,08 104,02

50,00

6,250 % 04.12.16 Fix ↓

Andritz AG 3,875 % 2019

AT0000A0VLS5 108,15 1,63 % 110,05 108,15 350,00

3,875 % 09.07.19 Fix ↓

KTM AG 4,375 % 2017

AT0000A0UJP7 104,18 1,66 % 106,19 103,93

4,375 % 24.04.17 Fix ↓

Strabag SE 1,625 % 2022 AT&S AG 5,000 % 2016

1,68 %

AT0000A1C741 99,68

n. a.

n. a.

85,00 200,00

AT0000A0R2J2 103,48 1,86 % 106,00 103,33 100,00

1,625 %

04.02.22

Fix

5,000 % 18.11.16 Fix ↓

Wienerberger AG 5,250 % 2018

AT0000A0PQY4 108,64 2,00 % 112,50 108,04

100,00

5,250 % 04.07.18 Fix ↓

Porr AG 6,250 % 2018

DE000A1HSNV2 112,75 2,03 % 116,38 108,00

50,00

6,250 % 26.11.18 Fix ↓

Novomatic AG 5,000 % 2017

AT0000A0KSM6 105,94 2,04 %

107,68 104,75 150,00

5,000 % 27.10.17 Fix ↓

Kapsch Trafficcom AG 4,250 % 2017

AT0000A0KQ52 104,25 2,15 % 105,75 104,25

70,82

Porr AG 3,875 % 2019

AT0000A19Y28 106,08 2,29 %

56,26 3,875 % 28.10.19 Fix ↓

S Immo AG 3,000 % 2019

107,45 101,15

AT0000A19SB5 102,48 2,34 % 105,18 102,48 100,00

4,250 % 03.11.17 Fix ↓ 3,000 % 03.10.19 Fix ↓

Egger Holzwerkstoffe 4,500 % 2019

AT0000A0WNP5 107,93 2,40 % 108,50 106,15 150,00 4,500 % 01.10.19 Fix ↓

Wienerberger AG 6,500 %

DE000A0G4X39 101,78

n. a. 103,50 101,33

Cross Industries AG 6,875 %

AT0000500913 97,00

Porr Hybrid-Anleihe 6,750 %

AT0000A19Y36 103,63

Swietelsky Baugesellschaft 7,750 % Wienerberger AG 6,500 %

227,81

6,500 % Unbefr. Variabel ↓

n. a. 100,50 97,00

1,01

6,875 % Unbefr. Variabel ↓

n. a. 104,68 101,50

25,00

6,750 % Unbefr. Variabel ↓

AT0000A07LU5 102,20

n. a. 102,20 100,05

32,55

5,826 % Unbefr. Variabel ↓

DE000A1ZN206 100,93

n. a. 106,50 99,36

272,19

6,500 % Unbefr. Variabel ↓

* YTM = RENDITE BIS LAUFZEITENDE QUELLE:

39


MÄRKTE

PORTFOLIO CHRISTIAN NEMETH CHIEF INVESTMENT OFFICER ZÜRCHER KANTONALBANK ÖSTERREICH AG

„KAUFEN PERFORMANCE DURCH FONDSSELEKTION EIN.“ Bei der ZKB Österreich verlässt sich CIO Christian Nemeth auf ein ausgewähltes Fondspicking

INFO FAKTEN Asset-Allocation

Die Geschicke des Wertpapiergeschäfts in der ZKB Österreich lenkt Nemeth seit November 2011. Davor war er bei der Deutschen Bank Österreich und Oppenheim Asset Management tätig. Er ist gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für das Bank- und Börsenwesen.

eigene Dynamik entwickelt. An der Börse sind zahlreiche interessante Fi­ nanzwerte und Infrastrukturunterneh­ men gelistet. Und der Zugang für inter­

in der reinen Vermögens-

nationale Anleger wurde gelockert.

verwaltung – somit auch auf

Abgedeckt werden bei Ihnen ja alle Po-

den Investmentansatz der

sitionen mit Fonds und ETFs. Was steckt dahinter? – In der klassischen Vermö­

einzelnen Fondsmanager.

gensverwaltung setzen wir rein auf Fondsprodukte, um eine möglichst

TEXT RAJA KORINEK

breite Streuung zu erzielen. Auf ETFs greifen wird dann zu, wenn wir der

Herr Nemeth, das ausgewogene Portfolio teilt sich fast gleichmäßig auf Aktien- und Anleihefonds auf. Rund zwölf Prozent entfällt auf weitere Anlagen und Liquidität. Weshalb die Vorsicht? – Die Aktienposition war sogar noch gerin­ ger, derzeit sind wir neutral gewichtet. Wir wollen vorerst abwarten, wie es an den Märkten weitergeht. Sollte es keine neuen Schocks geben, wird der Aktien­ anteil noch weiter ausgebaut. Wie lautet der Grund, weshalb Sie derzeit keine Aktienposition in den Schwellenländern haben? – Viele Schwellenlän­ der haben strukturelle Probleme, die privaten Haushaltsschulden schnel­ len nach oben. Sollten wir uns auf der Aktienseite zum Einstieg entscheiden, würden wir uns an die MENA­Region halten, das umfasst den Nahen Osten und Nordafrika. Die Länder haben eine

Meinung sind, dass aktiv gemanagte

47,15 % Rentenfonds 45,31 % Aktienfonds 5,00 % Alternative Investments Fonds 2,55 % Cash Größte Positionen

nen Mehrwert liefern können, etwa bei Staatsanleihen. Dabei werden alle Pro­ dukte von fünf Fondsanalysten in un­ serer Schweizer Mutter genau durch­ leuchtet. Weshalb nicht gleich einen Mischfonds

Aktienfonds 16,75 % 20,84 % 4,72 % 3,00 %

Fonds in den jeweiligen Märkten kei­

Nordamerika Europa Asien-Pazifik Emerging Markets & Global

kaufen? – Wir nutzen unterschiedli­ che Strategien aus. Ein Beispiel ist der Kauf von sogenannten 130/30­Fonds. Sie können zu mehr als 100 Prozent auf steigende und bis zu 30 Prozent auf sin­

Rentenfonds 20,27 % Staatsanleihen Euro & Global 10,08 % Unternehmensanleihen 3,10 % Emerging Markets 3,18 % High Yield 5,30 % Sonstige 5,22 % Geldmarkt QUELLE: ZKB ÖSTERREICH, MUSTERPORTFOLIO AUSGEWOGEN

40

kende Kurse setzen. Wenn ein Fonds­ manager eine negative Meinung über eine Aktie hat, gibt es mehr Spielraum, als dem Titel lediglich eine Unterge­ wichtung zu verpassen. Wir haben da­ bei zwei 130/30­Fonds, den Blackrock European Opportunities sowie den UBS European Opportunities Fonds.


MÄRKTE

Letztendlich liegt bei der Zusammenset-

die Produkte. Bendahan machte sich

Auf Anleihenseite sind mehr als 20 Pro-

zung des Musterportfolios der Fokus vor

mit einer eigenen Investmentboutique

zent in Staatsanleihen investiert. Dieser

allem auf der Fondsselektion. Ist das ziel-

selbstständig. Sein neues Produkt Ele­

Anteil erscheint doch relativ hoch. – Er

führend? – So kaufen wir uns eben die

va European Selection hatte uns über­

war im Vorjahr sogar höher. Immerhin

Performance ein. Bei der Selektion zählt

zeugt, sodass wir den Fonds im Frühjahr

konnte man 2014 schöne Kursgewinne

zum Beispiel das klassische Fondsran­

2015 in unseren Strategien einsetzten.

mit der Assetklasse erzielen. Heuer ha­

king wie auch die Höhe des Sharpe-

ben wir im ersten Quartal ein wenig Ge­

Ratios. Wir schauen genau, ob sich der

Die zwei größten Positionen sind der Fi-

winne mitgenommen. Dafür haben wir

Fonds nur deshalb gut entwickelt, weil

delity America und der JPM Highbridge

bei den Unternehmensanleihen aufge­

der Manager ein unverhältnismäßig ho­

US Steep. Reicht es nicht, ­einen Top-US-

stockt, in den vergangenen zwei Mona­

hes Risiko eingegangen ist. Es gibt auch

Aktienfonds zu kaufen? – Ein Ansatz

ten aber auch bei den Geldmarktfonds.

Verwalter, die etwa einzelne Branchen

kann eine Zeitlang auch mal weniger

Der Grund dafür sind die Marktturbu­

besonders hoch gewichten. Das heraus­

gut laufen. Deshalb setzen wir gezielt

lenzen.

zufiltern ist die Knochenarbeit.

auf unterschiedliche Strategien. Der J.P.Morgan-Fonds etwa verfolgt einen

Zusätzlich sind gut fünf Prozent in den

Was, wenn es einen Wechsel im Fonds­

quantitativen

Unternehmen

iSha­res Germany 5-10 Year ETF veranlagt.

management gibt? Das stellt ja alles auf

werden anhand verschiedener Kenn­

Ist dies nicht zu viel des Guten? – Diese

den Kopf? – Das schauen wir uns von

zahlen, zum Beispiel des Kurs-Gewinn-

­Position haben wir im August zur Ab­

Fall zu Fall genau an. Wir sind auch

Verhältnisses, gefiltert. Zudem umfasst

sicherung gekauft. Falls die Turbulen­

schon einmal mit einem Fondsmanager

der Fonds rund 200 Aktien. Das Fideli­

zen zunehmen, profitiert die Position

mitgegangen. Als im Herbst 2014 der

ty-Portfolio konzentriert sich auf rund

von einer weiteren Flucht in den siche­

langjährige Fondsmanager des Oyster

40 Aktien, die anhand eines klassischen

ren Hafen. Zudem haben wir gezielt eine

European Opportunities und des Oyster

Stockpickings ausgewählt werden. Der

etwas längere Laufzeit gewählt, hier gibt

Euro­pean Selection, Eric Bendahan, das

MS US Advantage ist wiederum stark

es bei Kursgewinnen den größten He­

Unternehmen verließ, verkauften wir

Tech-lastig, was uns ebenfalls zusagte.

bel. n

Ansatz.


MÄRKTE

STATISTIK ÖSTERREICH

Q4

Q1

Q2

86,44

81,55

89,44

87,71

85,73

87,15

79,63

0

84,88

10

9

VERGLEICHSPERIODE

Q3*

AKTUELLE PERIODE

7

QUARTAL

Q4

TOP-HANDELSTEILNEHMER (Q4/14)

VERGLEICHSPERIODE

8

Q1

Q2

13,67

20

10

11,47

30

11

15,56

40

10,45

50

12

15,27

60

13

14,37

70

14

11,83

80

15

10,02

90

QUARTALSUMSÄTZE

MRD. EUR

QUELLE: WIENER BÖRSE AG; Q3 OHNE SEPT.

MARKTKAPITALISIERUNG

MRD. EUR 100

QUELLE: WIENER BÖRSE AG

BÖRSENDATEN DIE WIENER BÖRSE IN ZAHLEN

Q3

AKTUELLE PERIODE QUARTAL

TOP-DIRECTOR’S DEALINGS

PLATZIERUNG Q1

HANDELSPARTNER

UMSATZ (MIO. EUR) Q4

DATUM

PERSON/FIRMA

HANDEL/STÜCK

KURS/BETRAG

1.

(1)

Morgan Stanley & Co

1.129,77

27.08.15

Rudolf Fries

Kauf

2,20 EUR

2.

(2)

Deutsche Bank AG

1.114,72

Immofinanz AG

3. (6) Spire Europe Limited

1.057,25

14.07.15

Peter Mitterbauer,

4. (10) Societe Generale S.A.

1.002,57

Franz-Peter Mitterbauer

5. (7) Hudson River Trading Europe

993,04

Miba AG

6. (3) Erste Group Bank AG

885,76

09.07.15–

Stefan Pierer,

7. (8) Credit Suisse Securities

855,13

10.08.15

Friedrich Roithner

27.476.813 60.448.988,60 EUR Kauf

550,00 EUR

80.788 44.433.400,00 EUR Kauf

29,00 EUR 8.080.835,23 EUR

8. (5) Merrill Lynch International

845,63

Pankl Racing Systems AG

278.669

9.

(4)

Raiffeisen Centrobank AG

772,57

25.08.15–

Friedrich Huemer

Kauf

7,42 EUR

(9)

UBS Limited

700,60

01.09.15

Polytec AG

332.752

2.469.222,35 EUR

Gesamt Q2 2015

9.357,05

07.09.15

E. F. Grossnigg

Kauf

4,32 EUR

Gesamt Q2 2014

7.621,65

S & T AG

200.000

864.000,00 EUR

Differenz

1.735,40 QUELLE: WIENER BÖRSE AG

QUELLE: FMA

INVESTORENGEOGRAFIE

STREUBESITZVERTEILUNG

63,20 % Institutionelle Investoren 21,40 % Österreichische Privatanleger QUELLE: IPREO, JUNI 2015

26,40 % USA 25,80 % Österreich 14,40 % Großbritannien 7,10 % Norwegen 5,50 % Frankreich 4,80 % Deutschland 2,20 % Schweiz 1,90 % Niederlande 1,90 % Kanada 1,30 % Polen 8,70 % andere

42

15,40 % Nichtfinanzielle Unternehmen

QUELLE: IPREO, JUNI 2015

10.


MÄRKTE

10 9

INFLATION

%

QUELLE: AMS

ARBEITSLOSENRATE

%

2

8

1,5

7 6 5

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

WIRTSCHAFTSDATEN ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT IN ZAHLEN

1

4

VERGLEICHSPERIODE

3 2

VERGLEICHSPERIODE

0,5

AKTUELLE PERIODE

1

AKTUELLE PERIODE 0

O

N

D

J

F

M

A

M

J

J

A

BIP-WACHSTUM

% 1,5

1

MONAT

S

%

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

S

O

N

D

J

F

M

A

M

J

J

A

LEISTUNGSBILANZSALDO IN % DES BIP

6 5 4

MONAT

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

0

3 0,5

315*

2.103*

AKTUELLE PERIODE

Q2

1

82,65*

80,01*

–2

84

80,94*

0

QUARTAL

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

Q1

DEFIZIT IN % DES BIP

%

–1

VERGLEICHSPERIODE

-89*

4.118*

1.762*

416*

3.347*

Q4

78,35*

85

Q3

86,32*

86

QUARTAL

84,95*

GESAMTVERSCHULDUNG IN % DES BIP

87

–1

83,7*

Q2

AKTUELLE PERIODE

1.131*

82,65*

80,94*

80,01*

Q1

0

81,99*

Q4

VERGLEICHSPERIODE

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

Q3

MIO. EUR

2 1

86,32*

–1

%

78,35*

84,95*

83,7*

0

81,99*

MRD. EUR

268,26*

–3

Q3

263,40*

Q4

MRD. EUR

MRD. EUR

–4

281,42*

Q1

287,57*

–5

277,38*

80

260,93*

81

268,63*

82

264,68*

83

Q2

VERGLEICHSPERIODE

–6

VERGLEICHSPERIODE

AKTUELLE PERIODE

–7

AKTUELLE PERIODE Q3

QUARTAL

43

Q4

Q1

Q2

QUARTAL


FONDS Schwarzer Montag. Wie eine wilde Stierhorde erschütterten zuletzt außer Kontrolle geratene ETFs in regelmäßigen Abständen die Börse.

DIE WILDE ETF-HORDE


FONDS

Passive börsengehandelte Fonds haben sich beim jüngsten ­Minicrash an den Börsen unrühmlich ins Rampenlicht gedrängt. Sie haben zu den Verwerfungen des „Schwarzen Montags“ mit beigetragen und wurden selbst erschüttert. DerBörsianer hat dieses Phänomen unter die Lupe genommen. TEXT LUKAS SUSTALA

B

örsengehandelte

ETFs,

jähes Ende. Es war jener Börsentag, der

den Aktien. In ein ähnliches Horn stößt

klingen nach einer der wenigen

Fonds,

auch von chinesischen Staatsmedien als

auch Harald Egger, Chefanalyst für den

Innovationen, denen der ehema­

„Schwarzer Montag“ bezeichnet wurde.

Bereich Aktien bei der Erste Asset Ma­

lige US-Notenbankchef Paul Volcker mit

8,5 Prozent stürzte der chinesische Leit­

nagement. „Wenn ein aktiver Fonds

seiner oft zitierten Kritik unrecht tut.

index, der Shanghai Composite, ab, Sor­

­einen großen Verkauf tätigt, dann wird

Volcker hatte 2009 unter dem Eindruck

gen um die chinesische Konjunktur hat­

das über e ­inen gewissen Handelszeit­

der Finanzkrise beklagt, der Finanzsek­

ten die Börsianer nervös gemacht. Die

raum verteilt. Eine große Verkaufsorder

tor hätte „seit der Erfindung des Banko­

Börsen in Europa und Stunden später in

bei ­einem ETF wird sofort in den Markt

maten“ keine Innovation mehr zustan­

den USA wurden mit in die Tiefe geris­

weitergegeben.“ Dazu kommt, dass man

de gebracht, die den Kunden auch etwas

sen. Der heimische Leitindex ATX hat an

auf dem Markt auch spüre, dass sich die

genützt habe.

dem Tag etwa 4,7 Prozent seines Werts

größten Banken durch neue Regeln weit­

eingebüßt.

gehend zurückziehen mussten: „Vor der

© RUBEN ALBARRAN / REX FEATURES / PICTUREDESK

Doch die schnell wachsende ETFBranche verweist gern auf den Kunden­

Aber an den immer stärker von ETFs

Lehman-Krise haben die Banken selbst

nutzen. Anleger können jederzeit han­

dominierten US-Märkten nahm die

noch Eigenhandel betrieben und konn­

delbar in die meisten Aktien- und Anlei­

Abwärtsspirale an jenem Montag be­

ten so in volatilen Phasen die Gegen­

henmärkte dieser Welt investieren, und

sonders Tempo auf, der „Schwarze

seite einnehmen.“ Doch der Eigenhan­

zwar zu deutlich geringeren Gebühren

Montag“ war dort vor allem ein „ver­

del wurde mit der Einführung des US-

als bei aktiven Fonds oder gar Hedge­

rückter Montag“. Innerhalb der ersten

amerikanischen Gesetzeswerks namens

fonds-Strategien. Sie wissen zudem je­

sechs Handelsminuten ging es 1.089

Dodd-Frank stark eingeschränkt.

derzeit, was in den Fonds steckt. „Da es

Punkte für den Dow-Jones-Indus­trial-

in Europa nicht ohne weiteres Zugang

Average-Aktienindex nach unten. Ein

Wenn ETF-Preise wild werden

zu Indexfonds gibt, sind ETFs geradezu

Teil des Verlusts wurde im Verlauf des

Dabei ist die ausgelöste Erschütterung

alternativlos für Privatanleger, die auf

Handelstages

wettge­

des Aktienmarkts durch den Verkauf

der Suche nach niedrigen Kosten sind

macht. Börsengehandelte Fonds spiel­

von ETFs noch nicht alles. Denn eini­

und nicht an aktives Management glau­

ten dabei eine doppelte Rolle. Einer­

ge der Anlagevehikel wurden wiederum

ben“, sagt Ali Masarwah von Fondsana­

seits, wie etwa Wolfgang Schiketanz,

an dem „verrückten Montag“ ordent­

lysehaus Morningstar. Die Mischung aus

geschäftsführender Gesellschafter von

lich durchgeschüttelt. Einzelne ETFs

Handelbarkeit und niedrigen Kosten ha­

Schiketanz Capital Advisors, warnt,

sind noch deutlich stärker gefallen als

ben aus dem kleinen Nischenprodukt ein

sollen die Fonds die Volatilität mitver­

die Wertpapiere, die sie eigentlich be­

Milliardengeschäft gemacht. Nach Da­

ursacht haben. Schiketanz kritisiert,

inhalten. Nehmen wir den iShares Se­

ten von Blackrock (S. 46), mit dem ETF-

dass durch die Popularität der neuen

lect Dividend ETF her, eine Dividenden­

Anbieter iShares der größte auf dem

börsengehandelte Produkte „eine gan­

strategie des Marktführers Blackrock in

Markt, hat sich das verwaltete Volumen

ze Horde von Investoren zur gleichen

den USA auf einen Index von Dow Jones.

seit 2008 mehr als vervierfacht, zuletzt

Zeit über ETFs die gleichen Aktien kau­

Dieser beinhaltet besonders brave Divi­

auf knapp 2,8 Billionen US-Dollar.

fen oder verkaufen will“.

dendenzahler, also Unternehmen, die in

dann

wieder

Weil sich aber kaum ein Akteur gegen

den vergangenen Jahren hohe und kon­

Schwarzer Montag, auch für ETFs

diese Welle an Verkaufsorders stemmt,

sistente Gewinnausschüttungen geleis­

Doch mit den guten Eigenschaften der

sorgen

ETF-Verkäufe

tet haben. Dieser ETF wurde für wenige

ETFs nahm es am 24. August 2015 ein

für einen Rutsch der zugrunde liegen­

Minuten um knapp 30 Prozent weniger

die

zahllosen

45


FONDS

als Auslöser dieser heftigen Korrektur

„Große Verkaufsorders werden sofort weitergegeben.“

„Ganze Horde will gleichzeitig verkaufen.“ WOLFGANG SCHIKETANZ

um knapp zehn Prozent innerhalb we­ niger Minuten ausgemacht.

Das wär’ mit Xetra nicht passiert Zwar gibt es auch in den USA seitdem re­

HARALD EGGER

gelmäßige Volatilitätsunterbrechungen:

gehandelt als der Wert jener Aktien, die

Fonds gefallen. Branchenvertreter ver­

Aktien oder eben ETFs werden kurz vom

er eigentlich abbilden sollte.

weisen zwar darauf, dass es sich durch­

Handel ausgesetzt, wenn sie stark im

Warum aber ist ein ETF, der einen

wegs um kleinere Vehikel, nicht um

Wert gefallen oder gestiegen sind. Doch

Korb von Aktien abbildet und beinhal­

milliardenschwere Flaggschiffe gehan­

im Vergleich zu Xetra fehlen in den USA

tet, plötzlich knapp 30 Prozent weni­

delt hat. Aber die Episode rüttelt an ei­

einige Sicherheitspuffer für den Börsen­

ger wert als eben diese Aktien? „Das

nem der liebsten Verkaufsargumente

handel. In Deutschland wird nach einer

war eine wilde Anomalie, die wir so­

der ETF­Branche: die einfache, flexible

Vola­Unterbrechung eine Auktion des

fort untersuchen müssen“, sagte Mark

Handelbarkeit.

ausgesetzten Wertpapiers abgehalten.

Wiedman, weltweiter Chef von iShares,

Tatsächlich warnen in den USA Bran­

Das soll der fairen Preisbildung dienen,

an dem „verrückten Montag“ und füg­

chenanalysten, dass das hohe ETF­

ein Feature des Handels, das in den USA

te hinzu, dass das Produkt offenbar

Wachstum durch den „verrückten Mon­

fehlt. Und so verweist man bei der An­

„Knackser“ habe, die man bis dahin

tag“ etwas eingedämmt werden könn­

frage von DerBörsianer bei der Deutschen

noch nicht bemerkt habe. Tatsächlich

te. Dabei hatten die heftigen Kurstur­

Bank AG in Frankfurt, die mit ihrem

werden ETFs wie auch andere Wertpa­

bulenzen bei den einzelnen Produkten

ETF­Anbieter DB X­Trackers einen der

piere gehandelt. Käufer und Verkäufer

wohl weniger mit den ETFs an sich zu

größten Player in Europa darstellt, vor

stellen ihre Preise, und ein Market­Ma­

tun, sondern eher mit der Mechanik des

allem auf die Unterschiede in der Han­

ker bringt die beiden Seiten möglichst

Börsenhandels in den USA, der sich von

delsmechanik. Die Sicht aus Frankfurt

reibungslos in Einklang. Wenn jemand

dem Xetra­Handel im deutschsprachi­

auf den „verrückten Montag“ ist klar:

den ETF deutlich günstiger verkaufen

gen Raum unterscheidet. Bereits im Mai

„Das war kein ETF­Thema, sondern ein

will, als die zugrunde liegenden Akti­

2010 hatte es in den USA einen Flash­

Börsenthema.“

en oder Anleihen eigentlich wert sind,

Crash gegeben, einen kurzen, aber hef­

Aber die US­Börsenaufsicht SEC (Se­

kann der Market­Maker ein gutes Ge­

tigen Sturz der Kurse, der auf keine

curities and Exchange Commission) hat

schäft machen. Das aber hat am 24. Au­

schockierenden Nachrichten zurück­

bereits Mitte September 2015 angekün­

gust 2015 mehr schlecht als recht funk­

zuführen war. Eine Untersuchung der

digt, dass sie Maßnahmen plant, um

tioniert. Bei dutzenden Fonds sind die

Börsenaufsicht SEC hat tatsächlich eine

einen neuerlichen Crash von ETFs und

Preise weit weg vom inneren Wert der

große Verkaufsorder von E­Mini Futures

anderen Fonds zu verhindern. ETF­An­

INFO GRAFIK Verwaltetes Vermögen und Anzahl von ETFs pro Jahr (global)

3.543

5.709

5.432

1.156

1.483

1.525

1.944

2.396

2.797

2.849

2005

2.694

1.541

883

357

2004

3.000

772

2003

4.000

851

2002

5.000

598

2001

6.000

2.000

428

2000

319

300 218

297

219

146

0

109

500

79

1.000

106

1.500

524

2.000

2.220

2.500

4.311

3.000

5.024

ANZAHL 4.759

ASSETS (MILLIARDEN USD)

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

AUG. 15

46

1.000 0

LEGENDE AKTIEN FIXVERZINSLICH ROHSTOFFE UND ANDERE


FONDS

bieter sollen der Aufsicht melden, wie

in den USA gebe, heiße das für Investo­

sie künftig die Liquidität für ihre Pro­

ren nicht Hände weg vom Produkt, son­

dukte sicherstellen wollen, wenn es

dern Hände weg vom kurzfristigen Tra­

hohe Volatilität gibt und viele Inves­

ding. Und so erwartet nicht nur Masar­

toren verkaufen wollen. Das mag zwar

wah trotz des jüngsten Auf und Ab, dass

richtig sein, doch für Fondsexperten

ETFs auch künftig kräftig wachsen wer­

Masarwah sind die Lehren aus dem

den. In einer aktuellen Studie aus ihrer

„verrückten Montag“ für Investoren

Reihe Asset Management 2020 haben

gänzlich andere: „Wenn man von den

die Berater von PWC eine Umfrage zu

heftigen Schwankungen am Börsentag

ETFs gemacht, die zeigt, dass bis 2020

Montag absieht, ist ja eigentlich nicht

noch einmal mit einer Verdoppelung

viel passiert. Wer am Freitag auf Ur­

des verwalteten Vermögens auf fünf

laub gegangen ist und eine Woche spä­

Billionen Dollar gerechnet wird.

ter wieder auf sein Depot geschaut hat,

Die Produktklasse jener ETFs, die

hat sogar leichte Gewinne zu verzeich­

erst seit 1990 existieren, wird damit zu

nen gehabt.“

einem immer wichtigeren Eckpfeiler

Gerade private Anleger sollten ETFs

der internationalen Finanzmärkte und

als langfristige Investments einsetzen,

der Handelswerkzeuge für private und

ist Masarwah überzeugt. Wenn sich zei­

institutionelle Anleger. Und daran wer­

ge, dass es an besonders volatilen Tagen

den auch verrückte Montage wenig än­

„intraday“­Probleme mit dem Produkt

dern. n

INFO WISSEN ETFs, Liquidität und Innovation Der Charme der börsengehandelten Fonds (ETFs) liegt auch in ihrer ständigen Handelbarkeit. Die Produkte werden an der Börse wie auch andere Wertpapiere mit einer gewissen Geld-Brief-Spanne gehandelt. In Krisenzeiten kann diese aufgehen. ETFs haben ihren Ausgang in besonders liquiden Märkten genommen, die kein Problem damit haben sollten, wenn große Verkaufsorders abgewickelt werden müssen: die Aktienmärkte in den USA. Doch zuletzt expandierte die Branche in immer illiquidere Anlageklassen wie Anleihen aus Schwellenländer, Unternehmensanleihen oder sogar aktive Strategien, die Aktien und andere Wertpapiere nicht mehr nach Marktkapitalisierung gewichten, sondern nach anderen Bewertungskriterien.

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BRANCHEN

BANKEN

SCHICKSALSTAG FÜR ÖSTERREICHS BANKEN Am 14. Oktober 2015 findet im National­

380 Millionen Euro zusätzlich kosten

lastung der heimischen Institute, die ein

rat die Budgetrede statt. Österreichs Ban­

wird. Vertreter der Geldhäuser pochen

Vielfaches anderer europäischer Länder

ken hoffen bis dahin auf eine Änderung

darauf, dass Zahlungen in die EU­Fonds

ausmacht, vor. Zuletzt verdichteten sich

bei der ungeliebten Bankenabgabe. Der­

angerechnet werden. Bei Einführung der

Gerüchte, wonach eine Reduktion der

zeit müssen die heimischen Geldinstitute

Bankenabgabe 2011 sei „mündlich zu­

Abgabe in einem neuen Konjunkturpaket

jährlich rund 640 Millionen Euro für die

gesagt gewesen, dass die Bankenabgabe

der Regierung zeitnah bevorsteht. Un­

seit Jänner 2011 eingeführte Bankenabga­

entfällt, sobald es ein europäisches Si­

terstützt wurden die heimischen Banken

be entrichten. Ab 2016 müssen die öster­

cherungssystem gibt“, so Bank­Austria­

dabei von PR­Fachmann Wolfgang Ro­

reichischen Institute auch in einen Ein­

Vorstandsvorsitzender Willibald Cern­

sam (Seite 62). Dieser legte jedoch nach

lagensicherungsfonds auf europäischer

ko gegenüber DerBörsianer. Vertreter der

Bekanntgabe der Details im „Standard“

Ebene einzahlen, der den Instituten rund

Banken rechnen immer wieder die Be­

kürzlich sein Amt zurück.

Wackelt der Ungarn-Deal der Erste Group? Die Beteiligung des ungarischen Staa­

on der Bankenabgabe in Ungarn zu erlan­

tes und der Europäischen Bank für Wie­

gen. Im Gegenzug wollte man Orban und

deraufbau und Entwicklung (EBRD) an

der EBRD eine 15­prozentige Beteiligung

der ungarischen Tochter der Erste Group

an der Ungarn­Tochter der Erste Group

Bank AG (Erste Group) lässt nach wie vor

anbieten, die ursprünglich ein halbes Jahr

auf sich warten. Diese war ein Teil dessen,

später über die Bühne hätte gehen sollen.

was im Februar 2015 noch nach dem „Deal

Der Ungewissheit zum Trotz erwarb die

des Jahres“ aussah. Damals gelang es

Erste Group unter Treichl am 2. Septem­

dem Vorstandsvorsitzendenden der Erste

ber 2015 das Privatkundengeschäft der

Group, Andreas Treichl, mit dem unga­

US­amerikanischen Citibank in Ungarn.

rischen Premier Viktor Orban eine Über­

Treichls Mandat als Vorstandsvorsitzen­

einkunft über eine schrittweise Redukti­

der wurde nun bis 30. 6. 2020 verlängert.

48


BRANCHEN

Sommerschlussverkauf bei Bawag PSK und ÖVAG

TICKER

Sowohl bei der Bawag PSK als auch bei der Bad Bank des ehemaligen Volksbanken­ Spitzeninstituts ÖVAG (Immigon) wurden über den Sommer eine Reihe von Betei­

nadischen Investment­ und Handelsfirma

ligungen verkauft. Bei der Bawag PSK, die

MFC einen neuen Eigentümer. Im Zuge der

ein Rekordhalbjahresergebnis von 226 Mil­

von

lionen Euro vorweisen konnte, verkaufte

Byron Haynes verfolgten Strukturbereini­

man am 22. Juli 2015 50 Prozent der Bawag

gung kaufte man jedoch auch die ehemali­

Allianz Vorsorgekasse an die Allianz Öster­

ge ÖVAG­Tochter VB Leasing. Bei der Bad

reich. Auch der Anteil der Bawag PSK an den

Bank Immigon wurde darüber hinaus auch

zur Casinos Austria AG gehörenden Lotte­

die VB Factoring Bank AG an die A.B.S. Glo­

rien wurde Anfang August an die Novoma­

bal Factoring AG und die Victoria­Volks­

tic Group abgegeben. Darüber hinaus fand

banken Pensions­ und Vorsorgekasse an

die Tochtergesellschaft auf Malta in der ka­

die Bonus­Pensionskasse verkauft.

Bawag­PSK­Vorstandsvorsitzenden

Noch mehr Kapitalbedarf Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) ist das Sorgenkind einer Studie der US­Bank JPMorgan Chase & Co (JPM), bei der 35 europäische Banken auf Herz und

Meinl-Vorstand Weinzierl darf vorerst bleiben +++ Kommunalkredit-Verkauf: Gericht bestätigt Deal +++ 1.500 Stellen wackeln bei der UniCredit Bank Austria AG +++ RLB OÖ fusioniert mit Privat Bank AG und Bankdirekt.at AG +++ BKS Bank AG emittiert zehnjährige Anleihe +++ Aus PayLife wird SIX Payment Services +++ Bank für Gemeinwohl kurz vor Gründung

Nieren geprüft wurden. Die Analysten von JPM gehen davon aus, dass die RBI die Lücke aus eigener Kraft nicht schlie­

tätig sind, noch viel mehr“, so Nowot­

ßen kann und nach der 2,78­Milliarden­

ny. Auch andere heimische Bankinstitute

Kapitalerhöhung von 2014 vor einer wei­

besorgten sich jüngst liquide Mittel. Ne­

teren steht. Österreichs Notenbankgou­

ben der VTB Bank Austria AG um 200 Mil­

verneur Ewald Nowotny sieht in Öster­

lionen Euro rief auch die Oberbank AG im

reich vor allem Großbanken wie die RBI

September zum zweiten Mal heuer eine

in der Pflicht. Zwölf Prozent Kapitalquo­

Kapitalerhöhung aus, durch die man das

te gelten für ihn als Minimum. „Und für

Grundkapital auf 96,7 Millionen Euro er­

Banken, die in Zentral­ und Osteuropa

höhen konnte.

SMARTPHONE ALS BANKTERMINAL STUDIE. Der deutsche Digitalverband Bitkom hat eine Studie in Auftrag gegeben, die das Verhalten der Nutzer von Mobile Banking unter-

KARRIERE

suchen soll. 34 Prozent der Nutzer von Onlinebanking benutzen dazu ihr Smartphone. Unter diesen beschränken sich 72 Prozent darauf,

Helmut Praniess

Franz Portisch

Christian Konrad

hat am 1. September 2015 das Amt als Generaldirektor bei der Hypo Salzburg übernommen und folgt damit auf Reinhard Salhofer, dessen Vertrag nach 13 Jahren ausgelaufen ist.

übernimmt mit Jahresende das Amt von Michael Ikrath als Generalsekretär des Österreichischen Sparkassenverbands. Portisch war zuvor Generalsekretär der Erste Group Bank AG.

stellt sich als Flüchtlingskoordinator in den Dienst der Bundesregierung. Konrad, der ehemalige Generalanwalt des Raiffeisenverbands, soll vor allem bei der Quartierbeschaffung helfen.

den Kontostand abzufragen. Nur elf Prozent tätigen Überweisungen, und lediglich drei Prozent erledigen

49

Kreditgeschäfte. 28 Prozent derer, die das Smartphone zum Banking verwenden, benutzen dazu eine Banking-App. Die Herausgeber der Studie gehen davon aus, dass die Nutzerzahlen in Zukunft weiter zunehmen werden.


BRANCHEN

VERSICHERUNGEN

KOLUMNE

GÜNTER GEYER Präsident VVO

PRIVATE VORSORGE IST ALTERNATIVLOS Die Senkung des Garantiezinses auf ein Prozent ist eine Folge der

VERSICHERUNGEN NICHT INNOVATIONSFÄHIG

derzeitigen Kapitalmarktentwicklung. Trotz dieser Reduktion ist die Lebensversicherung weiterhin ein sehr attraktives Produkt, ist die Rendite doch nur ein Teil dieses Vorsorgeprodukts. Der wesentlich

Laut einer Umfrage der KPMG sieht zwar

bereits mit alltäglichen Arbeiten völlig

die große Mehrheit der Versicherer Inno­

ausgelastet zu sein. Die größte Heraus­

sind Angehörige im Todesfall fi-

vation als Erfolgsmodell, aber „drei Vier­

forderung seien „neue Wettbewerber mit

nanziell abgesichert, zum anderen

teln fehlt die interne Kernkompetenz zur

flexibleren

garantiert nur die Lebensversi-

Umsetzung von Innovationen“. Das Wirt­

Im österreichischen Markt spricht KPMG­

schaftsprüferunternehmen führte im Ap­

Austria­Partner Alexander Lippner von

ril 2015 eine Onlineumfrage unter 280

„Aufholbedarf“. Die Versicherer müssten

alt werden, Sie erhalten jedes

Führungskräften der Versicherungsbran­

aber „das Rad nicht neu erfinden“. Statt­

Monat ihr Geld von der privaten

che aus 20 Ländern durch. Die Ergebnisse

dessen sollten sie von globalen Anbietern

Rentenversicherung überwiesen.

sind in der Studie „A new world of oppor­

und anderen Branchen lernen: „Wichtig

tunity: The insurance innovation impera­

ist dabei, nicht nur bestehende Geschäfts­

wichtigere ist die Absicherung, die daran gekoppelt ist. Zum einen

cherung als einziges Instrument am Markt eine lebenslange Rente. Egal, ob Sie 80 oder 100 Jahren

Es ist nahezu unbestritten, dass neben der staatlichen Pension

Unternehmensstrukturen“.

tive“ zusammengefasst. Zwar wissen 83

bereiche oder Prozesse neu zu überden­

sollte, um etwaige Lücken im Alter

Prozent, dass „die Umsetzung von Inno­

ken, sondern innovative, für den Kunden

ausgleichen zu können. Allein

vationen der Schlüssel für zukünftigen Er­

wertschöpfende Dienstleistungen zu ent­

die demografische Entwicklung,

folg“ ist, fast ebenso viele sagten jedoch,

wickeln.“

auch privat vorgesorgt werden

→ WWW.KPMG.COM/INSURANCEINNOVATES

nach der Menschen alle vier Jahre ein Jahr älter werden, führt die Notwendigkeit einer zusätzlichen Absicherung fürs Alter vor Augen. Das Pensionskonto zeigt deutlich auf, wie groß die Lücke sein kann.

KARRIERE

Fazit: Angesichts der historisch niedrigen Zinsen und der Senkung des Garantiezinses die Schlussfolgerung zu ziehen, private Altersvorsorge lohne sich nicht mehr,

Judit Havasi

Christina Franz

Walter Kogler

und Roland Gröll wurden mit Jänner 2016 in den Vorstand der Vienna Insurance Group AG berufen. Ebenfalls neu sind die Vorstandsstellvertreter Elisabeth Stadler und Gabor Lehel.

ist seit August neu im Allianz-Vorstand. Werner Müller wechselt in das Vorstandsressort Vertrieb, wo er Christoph Marek nachfolgt (nun Versicherungstechnik).

wechselte per 1. Juli 2015 vom Fußball in die Geschäftsführung der Merkur Recreation, einer Tochter der Merkur Versicherung AG, bei der er für das Marketing verantwortlich ist.

wäre grundfalsch. Die demografische Belastung der gesetzlichen Rente nimmt sukzessive zu. Um diese Lücken zu schließen, ist private Altersvorsorge alternativlos. g.geyer@derboersianer.com

50


BRANCHEN

Bonus kauft Victoria PK und VK Der Zuschlag für die Victoria­Volks­

der Pensionskasse das Vermögen um

banken Pensionskasse und die Vor­

120 Prozent. Die bereits vor der Zusam­

sorgekasse der Gruppe ging an die Bo­

menführung größere Vorsorgekasse mit

nus Pensionskassen AG. Der Anbieter,

Geldern der Abfertigung Neu wächst um

ein Unternehmen der Generali und der

50 Prozent. Das Closing wird noch vor

Zürich Versicherung, steigert damit in

Ende des Jahres erwartet.

Vorschläge für Pensionsreform Für Ende Februar 2016 hat die Pensions­

sorge, diskutieren. Andreas Zakostels­

kommission neue Vorschläge für eine

ky, Obmann des Fachverbands der Pen­

Pensionsreform angekündigt. Bis da­

sionskassen (FVPK), hegt „große Erwar­

hin wird das Gremium erstmals alle drei

tungen“ an die Reform. Darüber hinaus

Säulen des Systems, also sowohl das

soll im Herbst eine parlamentarische

staatliche Umlageverfahren als auch die

Enquete zur Pensionsthematik abgehal­

betriebliche und die private Altersvor­

ten werden.

VIG expandiert in Osteuropa

TICKER

Pensionskassen mit +4,33 Prozent bis Juli 2015 +++ Bonus kauft VictoriaVolksbanken Pensionskassen AG +++ Donau verkauft indirekte Anteile an Casinos Austria +++ Merkur erhält Red Dot Award für Geschäftsbericht +++ Helvetia und Basler haben Fusion abgeschlossen +++ Gernot Heschl neu im Vorstand der VBV Pensionskasse AG

Die zur Vienna Insurance Group (VIG) gehörende Compensa Life SE hat die auf den Vertrieb von Lebensversicherungen spezialisierte Finsaltas in Litauen erwor­ ben. Auch im Segment Nicht­Leben will die VIG wachsen und wird dazu die Balti­ kums AAS mit Sitz in Riga übernehmen. Die Transaktionen würden den Markt­

zur Übernahme der UBB­AIG unterzeich­

anteil der VIG im Baltikum auf rund 7,5

net sowie einen Kooperationsvertrag mit

Prozent ausbauen. In Bulgarien hat die

der United Bulgarian Bank (UBB) ange­

Versicherungsgruppe ebenfalls ihre Ver­

kündigt. Laut dem Halbjahresbericht der

triebswege gestärkt: Die VIG­Konzern­

VIG kommen 67 Prozent des Gewinns vor

gesellschaft Bulstrad hat einen Vertrag

Steuern von den CEE­Töchtern.

ZUKUNFTSÄNGSTE STUDIE. Jugendliche sind weniger besorgt über ihre finanzielle Zukunft, als die Erwachsenen

Versicherer mit gutem Halbjahr

annehmen. Und diese wiederum blicken zu 71 Prozent optimistisch nach vorn, Sorgen machen sie sich aber über die Zukunft ihrer

Die Uniqa Insurance Group AG verzeichne­

von 0,9 Prozent bei abgegrenzten Brutto­

te eine der stärksten Prämienzuwächse im

prämieneinnahmen. Außer Konkurrenz

gen aus zwei getrennten Studien

ersten Halbjahr auf um 13,5 Prozent auf 3,5

war die Helvetia Versicherungen AG, die

der Donau Versicherung und der

Milliarden Euro inklusive Sparanteile. Bei

durch den Abschluss der Übernahme der

der Vienna Insurance Group lag der An­

Basler Versicherung das Gesamtprämien­

stieg ohne Einmalerläge bei „soliden“ 2,2

aufkommen um mehr als 58 Prozent auf

Prozent. Die Allianz vermeldete ein Plus

217,8 Millionen Euro steigern konnte.

51

Kinder. Das sind die Kernaussa-

Generali Gruppe Österreich. Beide Umfragen weisen hohe Lebenserhaltungskosten, Mieten und die Verschlechterung der Wirtschaftslage als Hauptsorgen aus.


BRANCHEN

FONDS

KOLUMNE

HEINZ BEDNAR Vorstand VÖIG

C-QUADRAT HÄLT AN CHINA UND EXPANSION FEST

WANN KOMMT DIE ZINSWENDE? Die US-Notenbank hat in ihrer Sitzung am 17. September den

Der börsennotierte Wiener Asset­Manager

von 18,6 Millionen Euro. Das Unterneh­

Leitzinssatz unverändert gelassen.

C­Quadrat Investment AG (C­Quadrat),

men hat große Expansionspläne. „Aktu­

Im Vorfeld war angesichts verbes-

legte kürzlich in Kooperation mit einem

ell arbeiten wir an der Zulassung ausge­

marktdaten in den USA von man-

asiatischen Partner einen neuen China­

wählter Fonds in der Schweiz und in Itali­

chen Analysten mit einem ersten

Fonds auf. „Die Korrelation zu den Unsi­

en“, sagt Schütz, der selbst jüngst bei einer

Zinsschritt gerechnet worden. Eine

cherheiten in China war mehr oder weni­

Health­Care­Firma eingestiegen ist. Die

Anhebung der Zinsen in den USA

ger Zufall“, so C­Quadrat­Vorstand und

britannische Tochter C­Quadrat UK hat in

Gründungsmitglied Alexander Schütz auf

den vergangenen Monaten auch ein Toch­

Anfrage von DerBörsianer. Schütz ergänzt,

terunternehmen in Spanien gegründet.

Zinsen sind grundsätzlich positiv

dass „wir mit diesem Schritt auch ein Sig­

Ebenso hat man außerhalb von Europa Fuß

für Risikoanlagen, also auch für

nal setzen wollen, dass wir an das Potenzi­

gefasst: „Wir sind seit über zwei Jahren in

Aktien. Die Finanzierungskosten

al des chinesischen Marktes glauben“. C­

Armenien aktiv und bieten in Kooperati­

Quadrat verwaltete per Ende Juni 2015 ein

on mit einem Vertriebspartner erstmals

Vermögen von 5,7 Milliarden Euro und be­

Fonds in den Vereinigten Arabischen Emi­

eindruckte mit einem Halbjahresergebnis

raten an“, so der C­Quadrat­Vorstand.

serter Wirtschafts- und Arbeits-

hätte den Investoren signalisiert, dass die Zeit rekordtiefer Zinsen langsam zu Ende geht. Niedrige

der Unternehmen sind gering, Investitionsvorhaben rechnen sich schneller. Wenn die Zinsen niedrig sind, geben die Menschen ihr Geld lieber aus, statt es zu sparen. Diese Faktoren wirken sich positiv auf die Umsätze und die Gewinn-

Raiffeisen KAG jetzt in Heiligenstadt

entwicklung der Unternehmen aus. Das Vertrauen gegenüber der Nachhaltigkeit der positiven Wirtschaftsentwicklung war offenbar noch nicht stark genug für einen

Am 7. September 2015 übersiedelte die

Zinsschritt. Die Zentralbankmit-

Raiffeisen Capital Management (RCM)

glieder scheinen zu fürchten, dass sich die anhaltende Abschwächung

von ihrem bisherigen Standort am Wiener

in den Schwellenländern fortsetzt.

Schwarzenbergplatz zum neuen Raiffei­

Die Blicke sind vor allem auf China

sen­Domizil in Wien­Heiligenstadt. Dort

gerichtet, das durch die Abwertung

sind bereits andere Unternehmen aus

des Renmimbi im August die Bör-

dem

sen durcheinander gewirbelt hatte.

Raiffeisen­Sektor

untergebracht.

Neben der Raiffeisen Bausparkasse sit­

an, dass dadurch jährlich ein zweistelli­

zen dort auch die Raiffeisen Factor Bank

ger Millionenbetrag eingespart werden

(abermals) vertagt. Eine Zinsanhe-

AG und die Raiffeisen­Leasing. Am neu­

kann. Der bisherige „Mitbewohner“ der

bung könnte noch in diesem Jahr

en Standort in Heiligenstadt soll die Öf­

RCM am Schwarzenbergplatz, die Russi­

stattfinden. Wann genau, ist nicht

fentlichkeitsarbeit und die Rechtsabtei­

sche Sberbank Europe AG, bleibt nach ei­

lung der Raiffeisen­Töchter zentralisiert

ner Recherche von DerBörsianer am dor­

werden. Vor zwei Jahren kündigte dies­

tigen Standort ansässig, ohne zusätzlich

bezüglich Walter Rothensteiner, Gene­

noch, wie spekuliert wurde, Nachmieter

raldirektor der Raiffeisen Zentralbank AG

der RCM­Räumlichkeiten zu werden.

Fazit: Die Entscheidung über höhere Leitzinsen in den USA wurde

vorherzusagen. Eines steht schon fest: Die hohe Volatilität bleibt uns erhalten. h.bednar@derboersianer.com

52


Im Bild v. l.: Thomas Steinberger, CIO der Spängler IQAM Invest, Engelbert Dockner und Josef Zechner (beide Spängler IQAM Research Center), Vasant Naik (Executive Vice President von Pimco llc), Thomas Dangl (Spängler IQAM Invest).

Stabilität. Immer.

Im „TUtheSky“ an der Technischen Universität Wien fand am 7. Juli 2015 der Investment Talk des Spängler IQAM Research Centers statt. Geladene Experten erörterten den globalen Aktien- und Zinsmarkt sowie das globale Kreditrisiko. Besondere Freude: Als Vortragender konnte der international renommierte Ökonom Vasant Naik, Vice President von Pimco llc in London, gewonnen werden. Den Abschluss bildete eine Weinverkostung mit Sepp Dockner.

Union Investment bei ÖVAG als Leichenfledderer Die deutsche Fondsgesellschaft Union As­

Investment erfolgreich hervorging. Die

set Management Holding AG (Union In­

deutsche Fondsgesellschaft erwarb sich

vestment) nahm der Bad Bank Immigon

dadurch auch die Möglichkeit, ihre Pro­

der ehemaligen ÖVAG 100 Prozent der VB

dukte durch die Volksbanken­Kanäle auf

Invest KAG und 94,5 Prozent der Immo Ka­

dem österreichischen Markt zu vertrei­

pitalanlage AG ab. Beide Institute verwal­

ben. Eine andere Tochter der ehemali­

teten gemeinsam ein Vermögen von 5,4

gen ÖVAG, die VB Factoring Bank AG, fand

Milliarden Euro. Vor dem Kauf der VB In­

auch einen Käufer. Sie wurden gemeinsam

vest und der Immo Kapitalanlage AG fand

mit der Tochtergesellschaft Eurincasso an

ein Bieterprozess statt, aus dem die Union

die deutsche A.B.S. Factoring AG verkauft.

Nordea 1 – Stable Return Fund ISIN: LU0227384020 BP-EUR (thesaurierende Anteilsklasse) ISIN: LU0255639139 AP-EUR (ausschüttende Anteilsklasse)

Auch in schwierigen Zeiten brauchen wir Stabilität um uns herum.

Nordea Asset Management hat Stabilität zu einem seiner Grundwerte gemacht. MARC RENAUD Gründer und Fondsmanager Mandarine Gestion

INTERVIEW

Sind mit Absatz zufrieden

Welche Pläne verfolgt Mandarine Gestion

terreichischen Anleger, zu denen so­

in Österreich? – Nach dem erfolgreichen

wohl Pensionskassen als auch zahlreiche

Markteinstieg mit „long only“­Aktien­

Dachfondsmanager sowie Vermögens­

produkten möchten wir unsere Investo­

verwaltungen und Family Offices zählen.

renbasis auch auf Asset Allocation Fonds erweitern, für die wir ein Spezialisten­

Welches Ihrer Produkte wird am meisten

team aus drei Fondsmanagern haben, das

nachgefragt? – Wir verzeichnen seit zirka

derzeit ein Volumen von 200 Millionen

zwei Jahren sehr hohe Zuflüsse in Man­

Euro verwaltet.

darine Unique, unseren europäischen Nebenwertefonds, der seit Auflage einen

Wie entwickelt sich der Markt in Österreich?

Die genannten Teilfonds sind Teil von Nordea 1, SICAV, einer offenen Investmentgesellschaft luxemburgischen Rechts, welcher der EG-Richtlinie 2009/65/EWG vom 13 Juli 2009 entspricht. Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um Werbematerial, es enthält daher nicht alle relevanten Informationen zu den erwähnten Teilfonds. Jede Entscheidung, in Nordea-Fonds anzulegen, sollte auf der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts, der Wesentlichen Anlegerinformationen sowie des aktuellen Jahres- und Halbjahresberichts getroffen werden. Die genannten Dokumente sind in elektronischer Form auf Englisch und in der jeweiligen Sprache der zum Vertrieb zugelassenen Länder auf Anfrage unentgeltlich bei Nordea Investment Funds S.A., 562, rue de Neudorf, P.O. Box 782, L-2017 Luxemburg oder bei der Zahlstelle und dem Repräsentant der Nordea 1, SICAV in Österreich, die Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, Graben 21, A-1010 Wien erhältlich. Anlagen in Derivaten und Fremdwährungsanlagen können erheblichen Schwankungen unterliegen, die die Wertentwicklung der Anlage beeinträchtigen können. Anlagen in Schwellenländern sind mit einem erhöhten Risiko verbunden. Der Wert von Anteilen kann je nach Anlagepolitik des Fonds stark schwanken und kann nicht gewährleistet werden. Angaben zu weiteren Risiken in Verbindung mit den genannten Teilfonds entnehmen Sie bitte den Wesentlichen Anlegerinformationen, die wie oben beschrieben erhältlich sind. Nordea Investment Funds S.A. veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen und erteilt keine Anlageempfehlungen. Herausgegeben von Nordea Investment Funds S.A. 562, rue de Neudorf, P.O. Box 782, L-2017 Luxemburg, einer von der Commission de Surveillance du Secteur Financier in Luxemburg genehmigten Verwaltungsgesellschaft. Weitere Informationen bei Ihrem Anlageberater – er berät Sie als ein von Nordea Investment Funds S.A. unabhängiger Berater. Alle geäußerten Meinungen sind, falls keine anderen Quellen genannt werden, die von Nordea Investment Funds S.A. Dieses Dokument darf ohne vorherige Erlaubnis weder reproduziert noch veröffentlicht werden und ist nicht für Privatanleger bestimmt. Sie enthält Informationen für institutionelle Anleger und unabhängige Anlageberater und ist nicht zur allgemeinen Veröffentlichung bestimmt. In diesem Dokument genannte Unternehmen werden zu rein illustrativen Zwecken angeführt und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der jeweiligen Werte dar.

exzellenten Track Record verzeichnet.

– Wir sind mit dem Absatz in Österreich

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

sehr zufrieden und konnten unseren Be­

Gibt es bald ein Büro in Wien? – Das wäre

stand innerhalb von fünf Jahren auf 140

vermutlich ein wenig verfrüht, zumal wir

Millionen Euro erhöhen. Positiv für uns

mit dem derzeitigen Set­up sehr zufrie­

ist auch die Diversifikation unserer ös­

den sind.

53

Nordea Investment Funds S.A. Dr. Johannes Rogy Head of Fund Distribution Region Central & Eastern Europe Tel. 01/512 87 17 – 20 Johannes.Rogy@nordea.com


BRANCHEN

AKTIEN

KOLUMNE MATTHIAS STIEBER Diesmal als Privatperson statt Director Investor Relations der Telekom Austria AG

BÖRSENGANG BEI TEAK HOLZ ERSCHLICHEN?

ERSTES NEWTON’SCHES GESETZ

Beim börsennotierten Plantagenbetrei­

wurde. Sicher ist sich Fraundorfer, dass

„Ein Körper verharrt im Zustand

ber Teak Holz International AG (THI) wur­

die Wiener Börse AG die THI nicht ange­

der Ruhe (…), sofern er nicht durch

de am 9. September 2015 der Antrag auf

fasst hätte, wenn die wahren Zahlen be­

einwirkende Kräfte zur Ände-

Eröffnung

Sanierungsverfahrens

kannt gewesen wären. „Im Nachhinein“,

rung seines Zustands gezwungen

eines

ohne Eigenverwaltung gestellt. Indes­

bekennt Fraundorfer, „war das Listing in

wirken, damit wir aus unserer

sen wirft der Börsengang der THI aus dem

Wien auch aufgrund der geringen Liqui­

Lethargie erwachen? Über Europa,

Jahr 2007 viele Fragezeichen auf. „Es gibt

dität und der Exotik eines Holzwertes ein

über Österreich schwappt eine

Anhaltspunkte, dass das Listing erschli­

Fehler.“ Auf die Frage, ob sich das Ge­

Flüchtlingswelle, die sich aufgrund

chen wurde“, verrät THI­Vorstand Franz

schäftsmodell der THI für die Börse eig­

Fraundorfer im Gespräch mit DerBörsianer.

nete, antwortete Fraundorfer mit einem

Fraundorfer spielt auf fehlerhafte Gutach­

„klaren Nein“. Die THI beabsichtigt nun

die Politik bei der Bewältigung

ten an, die dem Unternehmen damals fal­

eine Fortführung im Rahmen des Sanie­

der Migrationsströme auf breiter

sche Bestände bescheinigten. Spätestens

rungsverfahrens, ist jedoch auf die Finan­

Front versagt beziehungsweise

mit der Inventur im Jahr 2014 wurde deut­

zierung Dritter angewiesen. Fraundorfer

lich, dass erheblich weniger Bäume ge­

ist zuversichtlich, dass dabei „die Gläu­

pflanzt wurden. Noch sei jedoch unklar,

biger mit einem blauen Auge und nicht

Aber wie sieht es mit den Unter-

ob das Gutachten ein unglücklicher Zufall

mit einem Totalschaden“ davonkommen

nehmen aus? Als Teil der Gesell-

war oder alles von langer Hand geplant

können.

wird.“ Welche Kräfte müssen

einer atemberaubenden Passivität zu einer wahren menschlichen Katastrophe entwickelt. Während

ein dramatischer Werteverlust augenscheinlich wird, übernehmen Private und NGOs die Initiative.

schaft stehen auch Betriebe in der Verantwortung, unseren Werten zu entsprechen und die soziale Entwicklung positiv mitzugestalten. Leider aber ist hier das Bild ähnlich enttäuschend. Nur wenige ATX-

Tauziehen um Bwin beendet

Unternehmen beteiligen sich in einem Ausmaß, das ihren Mitteln und Möglichkeiten, zum Beispiel in den Bereichen Organisation, Logis-

Im Übernahmepoker um die britisch­ös­ terreichische Bwin­Party sind die Kar­

tik oder Infrastruktur, entspricht.

ten gemischt: Der Glückspielkonzern GVC

Auch das Bereitstellen von Räum-

konnte sich nach einem monatelangen

lichkeiten und temporär hierfür

Wettkampf gegen Mitbieter 888 durchset­

freigestellten Mitarbeitern könnte

zen und zahlt laut Medienberichten 1,45

ein Thema sein. Es ist mehr als an der Zeit, dass auch Unternehmen ihrer gesellschaftlichen Verant-

Milliarden Euro für den an der Londoner Stock Exchange notierenden Onlineglücks­

wortung gerecht werden, sichtbare

spielanbieter. Ein Anteil des Deals soll über

noch Vorstandschef der Bwin­Party ist und

Zeichen setzen und ihren Beitrag

einen 400­Millionen­Euro­Kredit des US­

neben 13,3 Millionen Aktien der Bwin­Par­

leisten. Die auftretenden Kräfte

Hedgefonds Cerberus finanziert werden,

ty noch 9,2 Millionen Aktienoptionen be­

der auch Eigentümer der Bawag PSK ist. Die

sitzt, soll nach der Transaktion in den Auf­

Behörden müssen jedoch noch zustimmen.

sichtsrat der neuen Gruppe wechseln. An

Ein Abschluss wird um die Jahreswende er­

der Wiener Börse wurde die Bwin­Aktie zu­

wartet. Norbert Teufelberger, der derzeit

letzt am 25. März 2011 gehandelt.

sollten eigentlich groß genug sein, um uns aus unserem Ruhezustand erwachen zu lassen. m.stieber@derboersianer.com

54


BRANCHEN

Österreichische Post vor Türkei-Expansion

TICKER

Für 250 Millionen Euro will die börsenno­ tierte Österreichische Post AG (Post) die Mehrheit an dem türkischen Paketkonzern Aras übernehmen. 25 Prozent gehörten der

terreich begründet. Seit 1. September 2015

Post bereits. „Für weitere 50 Prozent ha­

betreibt die Deutsche Post AG 15 Depot­

ben wir eine Call­Option, die 2016 ausläuft.

stellen in Österreich und will einen drei­

Und die wollen wir ziehen“, so Georg Pölzl,

stelligen Millionenbetrag in den nächsten

Generaldirektor der Post. Auch die aktuel­

zwei Jahren investieren. „Das wird nicht

le unruhige politische Situation schreckt

reichen“, kontert Pölzl, der nach der tür­

Pölzl, der jüngst ein Buch veröffentlich­

kischen Aras weitere Akquisitionen plant:

te, nicht vom Bosporus ab. Viele sehen das

„Wir setzen auf steigende Erträge aus Be­

Expansionsbestreben der Post durch die

teiligungen. Im Bereich Paket kaufen wir

Konkurrenz der Deutschen Post AG in Ös­

alles, was zu und was sinnvoll ist.“

Exodus aus Wien hält an Miba AG, BWT AG, Bene AG

sitzende der BWT AG, An­

und ATB – diese Unterneh­

dreas Weißenbacher, plant

men haben eines gemein­

sein Unternehmen über eine

sam: Sie werden der Wiener

Fusion vom Börsenparkett

Börse den Rücken kehren.

zu bringen. Damit stieß er

Beim

oberösterreichischen

Voestalpine AG feiert 20 und Lenzing AG 30 Jahre an der Wiener Börse +++ Flughafen Wien AG will Anteil am Malta Airport aufstocken +++ Wiener Börse-Konzern verhandelt Verkauf von Börse in Budapest +++ Palfinger AG mit neuem Rekordhalbjahresumsatz von 606,2 Millionen Euro +++ Porr AG nimmt 185 Millionen Euro über Schuldendarlehen auf +++ Strabag SE mit 118-Millionen-Auftrag für polnische Autobahn

bei der zehn Stunden dau­

Technologiekonzern Miba AG gibt der

ernden Hauptversammlung am 25. Au­

Mehrheitseigentümer den Streubesitz­

gust auf den Widerstand der Aktionäre.

aktionären bis zum 26. November 2015

Die Motive der Unternehmen sind un­

Zeit, das aufgebesserte Übernahmean­

terschiedlich, jedoch klagen viele über

gebot von 565 Euro je Aktie anzunehmen.

die hohen Kosten einer Börsennotierung

Auch beim Büromöbelhersteller Bene

und den immer größer werdenden regu­

AG wird der Streubesitz vom Sanierer­

latorischen Aufwand. Gleichzeitig ist die

duo Erhard Grossnig und Martin Barten­

Beschaffung von Fremdkapital aktuell so

stein abgeschüttelt. Der Vorstandsvor­

günstig wie noch nie.

DER MOTOR BÖRSENUNTERNEHMEN STUDIE. Eine vom Aktienforum beauftragte Studie zeigt die volkswirtschaftliche Bedeutung börsennotierter Unternehmen in Österreich auf. Insgesamt generieren 90 börsennotierte Unternehmen einen Produktionswert von 74,22 Milliarden Euro, was einem Anteil

KARRIERE

von 12,29 Prozent der gesamten Produktion Österreichs entspricht. 438.025 Arbeitsplätze sind an die

Johann Pleininger

Manuel Taverne

Wolfgang Beck

ist seit 1. September 2015 neu im Vorstand der OMV AG. In seiner Funktion für den Bereich Upstream löst er Jaap Huijskes ab, der vorzeitig aus dem Vorstand ausscheidet.

ersetzt ab 15. Oktober 2015 Diana Neumüller-Klein von der Strabag SE im Vorstand der Cercle Investor Relations Austria (Cira). Taverne ist IR-Verantwortlicher bei der FACC AG.

übernahm am 1. September 2015 das Amt als Vorstandsvorsitzender bei der Conwert Immobilien Invest SE. Der promovierte Physiker folgt auf Clemens Scheider.

Aktivitäten der Börsenunternehmen geknüpft. Die Arbeitnehmerentgelte, die von börsennotierten

55

Unternehmen verrichtet werden, entsprechen insgesamt 16,34 Milliarden Euro. Durch das Schaffen der Unternehmen kommen auch dem Staat Steuern in der Höhe von 4,87 Milliarden Euro zu.


BRANCHEN

IMMOBILIEN

INTERVIEW

KARL BIER Vorstandsvorsitzender UBM Development AG

BANK AUSTRIAS BIG-DEALS

Wie sieht nach dem Gewinnsprung im ersten Halbjahr Ihre Guidance für das Gesamtjahr aus? – Den Schwung aus dem positiven Marktumfeld werden wir auch für das Gesamtjahr 2015 mit­

Die UniCredit Bank Austria AG konnte die

rund 40 Millionen Euro betragen. Um stol­

nehmen können. Ende 2015 werden

ersten großen Deals aus dem Verkauf des

ze 93 Millionen Euro wechselte eine

wir über den Pro­forma­Zahlen 2014

Immobilienportfolios bereits abschließen.

Wohnhausanlage in Wien­Favoriten ihren

liegen. In unserem Geschäft hängt

So ging ein Bürohaus am Julius­Tandler­

Besitzer. Noch größer dürfte nur der Deal

ganz viel davon ab, ob eine Transak­

Platz an den Entwickler 6B47. Der Immo­

rund um den Gebäudekomplex The Mall

auch vor dem jeweiligen Bilanzstichtag

bilienfonds der Erste Group Bank AG er­

Wien Mitte sein. Angeblich beträgt der

übergeben ist. Wir planen gern konser­

warb zwei große Wohnhausanlagen, deren

Verkaufspreis mehr als eine halbe Milliar­

vativ und überraschen dann positiv!

Verkauf zu den vermutlich größten Immo­

de Euro. Seitens der Bank hält man sich

Deals des Jahres gehört. Die erste Anlage

bedeckt und zeigt sich mit der Nachfrage

befindet sich in Wien­Floridsdorf und

zufrieden: „Der Verkaufsprozess läuft,

umfasst ein Einkaufszentrum, das sich im

und wir sind zuversichtlich, diesen bis

Erdgeschoß befindet. Der Kaufpreis soll

Ende des Jahres abzuschließen.“

tion unterzeichnet und die Immobilie

Wie läuft Ihr Abverkaufsprogramm? Wie gelingt es Ihnen, Höchstpreise zu erzielen? – Wir konnten bis Ende August ein Volumen von mehr als 260 Millionen Euro verkaufen und einen Nettoerlös von 100 Millionen Euro erzielen. Wir haben ein Immobilien­ portfolio mit einem Verkaufsvolu­ men von rund 700 Millionen Euro geschnürt. Bis Jahresende sollten wir

DC Tower steht vor Verkauf

wissen, ob wir das Portfolio in einem oder in Teilen verkaufen. Im aktu­ ellen Marktumfeld ist ein Zuwarten preislich gesehen kein Nachteil.

Das höchste Gebäude Österreichs tut sich schwer. Noch Ende Juni 2015 waren von 60 Geschoßen 45 Prozent leer. Der Bau des

Wer sind aktuell die aktiven Käufer am

250 Meter hohen Gebäudes schluckte 300

Markt? – Käufer unserer Objekte sind

Millionen Euro und dauerte fast drei Jah­

derzeit verbreitet Investmentfonds,

re. Nun soll der Wolkenkratzer zwei Jahre

Pensionskassen und Versicherungen

nach Fertigstellung vom Eigentümer ver­

da die Zinspolitik zu einem Veran­ lagungsnotstand geführt hat und

kauft werden. Davor müssen aber neue

noch immer führt. Auch Private und

Mieter in die Donaustadt ziehen. Denn

Family­Offices sind aktiv. Vor allem

je mehr Fläche vermietet ist, desto eher

in den Heimmärkten Österreich und

„steigt auch das Interesse“, so Thomas Ja­

Deutschland ist der Andrang auf

koubek von der Projektentwicklungsge­

Eigentumswohnungen ungebrochen. Wie sieht die Entwicklungspipeline

sellschaft WED. Die Lust am hohen Woh­ nen ist deshalb aber nicht geschrumpft.

aus? – Sie ist gut gefüllt. Metropo­

Marc Thiel von der Soravia Capital sieht so­

len mit Wachstumspotenzial wie

wohl „Renaissance als auch Imagewechsel

München, Berlin, Wien, Graz, aber

im Hochhauswohnen“. Deshalb realisiert

auch Warschau und Krakau stehen im Fokus. Wir analysieren Märkte „inhouse“ und extern und treffen

die Soravia­Unternehmensgruppe in den kommenden Jahren vier Hochhäuser im

dann mit unseren Expertenteams die

Herzen Wiens, so auch das höchste Wohn­

Entscheidung zum Kauf.

haus im deutschsprachigen Raum.

56


BRANCHEN

TICKER

Über den Preis und das Interesse aus Polen freut sich vor allen auch CEO Daniel Riedl. Persönlich entgegengenommen hat ihn Holger Lueth (Buwog AG).

Bei einer großen Gala wurde die Buwog AG neben anderen Preisträgern mit dem CEE Capital Market Award ausgezeichnet. Das Unternehmen erhielt den Preis in der Kategorie „Bestes Börsenlisting einer ausländischen Gesellschaft an einem CEE-Börsenplatz“.

Portfoliobereinigung bei CA Immo Der Immobilienkonzern CA Immobilien Anlagen AG verkauft zurzeit einige Lie­ genschaften in Österreich. Mehr als 80 Millionen Euro hat der Verkauf mehre­ rer Zinshäuser und gemischt genutzter Immobilien 2015 schon gebracht. CEO Bruno Ettenauer sagt, dass die Redukti­ on des österreichischen Portfolios durch „selektive Zukäufe und eigene Projekt­

Internationale Bauausstellung findet 2020 in Wien statt +++ Abu Dhabis Staatsfonds steigt bei Benkos SignaKonzernholding ein +++ Russland-Krise führte bei Immofinanz zur Flaute bei Mieterlösen +++ Gewerbeimmobilien laut CBRE-Report europaweit um rund 1,9 Prozent teurer +++ Strabag-Mitbegründer und Bauunternehmer Erwin Soravia senior verstorben +++ Immobilien haben das Sparbuch laut GfK Austria als Anlageform überholt +++ Union Investment erwirbt Kongresshotel Andel’s Berlin von UBM und Warimpex

entwicklungen in Wien wieder ausgegli­ chen werde“. Daher wird derzeit das frü­ here Siemens­Firmengelände in Wien­ Erdberg weiter ausgebaut. Bis 2018 soll

tet werden. „Damit wollen wir auch die

dort ein 13.000 Quadratmeter großes Bü­

Qualität weiter erhöhen“, so der Vor­

rogebäude für 38 Millionen Euro errich­

standsvorsitzende.

IMMO-LEASING ERHOLT SICH STUDIE. Deloitte und der Verband Österreichischer Leasing-Gesellschaften veröffentlichten eine Studie. Mehr als 100 Experten wurden zum Thema Immobilien-

Ruhe nach oder vor dem Sturm?

leasing befragt. Das Ergebnis zeigt ein gemischtes Bild. Im ersten Halbjahr 2015 stieg das Investitionsvolumen im Vergleich zum

Nach dem Aktionärskrimi bei der Con­

nen oder anderen Übernahme gerech­

wert Immobilien Invest SE kehrt dort ein

net. CA­Immo­Boss Bruno Ettenauer

wenig Ruhe ein. Adler Real Estate kauf­

lässt sich nach wie vor alle Optionen bei

te die Anteile von Teddy Sagi, und Pe­

der Immofinanz AG offen. Die Immofi­

Vor allem Wirtschaftsprüfer und

trus Advisers zieht den Antrag auf eine

nanz AG selbst hat bald zwei Milliarden

Steuerberater spielen eine bedeu-

außerordentliche

Hauptversammlung

Euro für Akquisitionen zur Verfügung.

zurück. Der ruhige Schein am Immobi­

Und auch der S Immo AG und der Buwog

lienhimmel könnte aber auch nur trü­

AG wird bekanntlich Hunger auf mehr

gen. So wird im Herbst noch mit der ei­

nachgesagt.

Vorjahr an und betrug 337 Millionen Euro. 30 Prozent der Befragten empfehlen Immobilienleasing.

tende Rolle. Zurückhaltend zeigen sich Energie- und Bauwirtschaft. Überraschend: Einem Viertel der Befragten ist die Form der ImmoFinanzierung gänzlich unbekannt.

57


BRANCHEN

BERATER

KOLUMNE

PETER BARTOS Partner und Geschäftsführer BDO Austria

BILANZFÄLSCHUNG NEU

BDO WILDERT BEI GRANT THORNTON

„Beschränkung auf das wirklich Strafwürdige“ war das Motto der Neuregelung der sogenannten Bilanzfälschung. Strafbar machen

Anfang September 2015 erweiterte die

beratung, Accounting Services, Finan­

sich Manager zukünftig, wenn sie

BDO Austria ihr Team um zehn neue

cial Advisory sowie Forensic, Risk and

im Jahres- beziehungsweise Kon-

Partner. Diese holte sich das Beratungs­

Compliance machen wir die Marke BDO

zernabschluss oder Lagebericht, in

unternehmen vom Mitbewerber Grant

in Österreich noch attraktiver.“ Mit die­

Abschlussprüfer oder mündlich in

Thornton Unitreu. Damit hat das Unter­

ser Kampfansage richtet sich die Wirt­

der Hauptversammlung wesent-

nehmen in einem Zug 65 neue Experten

schaftsprüfungsgesellschaft an ihre vier

liche Aspekte der Vermögens-,

dazugewonnen und will vor allem im Be­

stärksten Konkurrenten: Deloitte Ös­

Finanz- oder Ertragslage in

reich mittelständische sowie Familien­

terreich, EY, PWC Österreich und KPMG

unternehmen punkten. Darüber freut

Austria. Das Team in Österreich wird mit

sich vor allem Geschäftsführer Peter Bar­

dem Coup auf 500 Mitarbeiter vergrößert

Schaden für die Gesellschaft,

tos: „Unsere neuen Partner passen ideal

und soll nicht nur für mittelständische

deren Gesellschafter, Anleger oder

zu uns. Mit geballtem Know­how in den

heimische Unternehmen, sondern auch

Gläubiger zu verursachen. Daneben

Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer­

für Global Player interessanter werden.

einem Prospekt, gegenüber dem

unvertretbarer Weise falsch oder unvollständig darstellen und dies geeignet ist, einen erheblichen

geht es auch den Abschlussprüfern an den Kragen: In unvertretbarer Weise falsche Informationen in deren Prüfberichten, unrichtige Bestätigungsvermerke oder die

Mehr Frauen an die Macht

Nichtausübung der Redepflicht wegen drohender Bestandsgefährdung können diese genauso wie die

Weibliche Vorstän­

mit zehn Prozent

bringen. Klingt bedrohlich, ist es

de stellen in hei­

an weiblichen Vor­

auch! Denn ob etwas vertretbar

mischen ATX­Un­

standsmitgliedern

und geeignet ist, einen erheblichen

ternehmen

noch

vorn. In Aufsichts­

Schaden zu verursachen, wird

immer eine selte­

räten sieht die Si­

ne Ausnahme dar.

tuation mit immer­

Richtern endgültig entschieden

Von insgesamt 214

hin 16 Prozent ein

werden. Auch mit der neu einge-

Vorstandsmitglie­

wenig ausgegliche­

führten tätigen Reue ist nicht allzu

dern sind lediglich

ner aus. Zu diesem

viel gewonnen: Straffreiheit bei

neun weiblich. Mit

Ergebnis kam eine

Manager zwei Jahre hinter Gitter

nicht so einfach festzustellen sein und wohl von Gutachtern und von

falschen oder fehlenden Angaben in Abschlüssen oder Lageberichten

dieser

Quote

von

Analyse der Bera­

4,2 Prozent liegt Österreich sogar noch

tungsorganisation Ernst & Young. Partne­

wenn diese freiwillig bis zum Ende

hinter Deutschland (5,4 Prozent). Sieben

rin Elfriede Baumann kommentiert dieses

der Aufsichtsratssitzung richtigge-

von acht Vorstandsgremien werden aus­

für sie unerfreuliche Ergebnis und stellt

stellt werden. Bleibt als so nur zu

schließlich von Männern besetzt. Diejeni­

fest, dass „das Argument, Gleichstellung

gen Damen, die es bis ganz nach oben ge­

sei heutzutage ohnehin selbstverständ­

schafft haben, sind am häufigsten für Fi­

lich, mit diesem Ergebnis eindeutig wi­

nanzbereiche zuständig. Branchentech­

derlegt wurde“. „Der Aufholbedarf ist im­

nisch liegt ganz klar der Immobiliensektor

mer noch massiv“, so die Expertin.

gibt es nämlich nur für Manager,

hoffen, dass sich unsere Gerichte tatsächlich auf das wirklich Strafwürdige beschränken. p.bartos@derboersianer.com

58


BRANCHEN

KPMG startet Plattform für Nachwuchsführungskräfte

TICKER

Im Rahmen der Next Generation Academy

sen und Erfah­

will das Wirtschaftsprüfungs­ und Bera­

rungen aus der

tungsunternehmen KPMG Austria Nach­

Praxis“. Er will

wuchsführungskräfte auf den Tag der Be­

„Nachwuchs­

triebsübernahme vorbereiten. Das Un­

führungskräf­

ternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt,

ten ein breites

Österreichs Manager von morgen zu

Netzwerk

aus

stärken. Bis Ende September 2015 konn­

Experten

und

ten sich diese, sofern sie im Alter von 25

aufstrebenden

und 35 Jahren sind und vorzugsweise aus

Managern bieten“. So sollen sich Junge

einem Familienunternehmen kommen,

Chefs von morgen durch intensive Vor­

bewerben. Dahinter steht Werner Girth,

bereitung auf die Übernahmen von Un­

Partner bei KPMG. In seinen Augen dient

ternehmen den zunehmenden Heraus­

die Plattform dem „Austausch von Wis­

forderungen stellen können.

Am 14. September 2015 lud Accenture zum Business Talk. Dieser stand unter dem Titel „Digitalisierung jetzt! Österreichs Unternehmen im digitalen Wettbewerb“. Dabei wurde das Thema neue Chancen durch technische Innovationen behandelt. Es diskutierten unter anderen von Markus Kienberger (Google Österreich) und Robert Zadrazil (UniCredit Bank Austria AG). Klaus Malle (Accenture Österreich), Markus Kienberger (Google Österreich), Werner Wutscher (New Venture Scouting) und Robert Zadrazil (UniCredit Bank Austria AG) waren sich über Österreichs Digitalisierungsnachholbedarf einig.

Gefährdete Geschäftsmodelle

Topbanken Europas steigern ihren Gewinn laut EY um 73 Prozent +++ Deloitte erweitert mit vier neuen Partnern das Führungsteam in Österreich +++ 83 Prozent der Versicherer halten Innovation laut KPMGStudie für Erfolgsrezept +++ Vertrauen und Vorbild des Chefs bei flexiblem und mobilem Arbeiten laut Deloitte entscheidend +++ Mehrheit der Versicherungs-CEOs sehen steigende Steuern laut PWC-Studie als Wachstumsrisiko +++ Chinas Börsencrash bremst laut EY den globalen IPO-Markt

ÖSTERREICHS NEUE FÜHRUNGSKULTUR

Das aktuell niedrige Zinsniveau,

amer von Roland Berger warnt:

eine schwächere Konjunktur in

„Deutschland und Österreich

Europa und China sowie nied­

profitieren aktuell noch von

rige Rohstoffpreise bedeuten

ihrem starken Exportgeschäft,

größte Fehler in der Mitarbeiter-

zum Teil enorme Risiken für

doch der Schein trügt“. Es gebe

führung auf. Dazu gehören man-

Unternehmen in Deutschland

zahlreiche Faktoren, die die po­

gelnde Kommunikation und fehlen-

und Österreich. In der Restruk­

sitive Entwicklung schnell kip­

turierungsstudie 2015 von Ro­

pen lassen könnten. „Auch Di­

land Berger verweisen deut­

gitalisierung und disruptive In­

sche Experten genau darauf. 40

novationen sind eine Heraus­

Prozent der Teilnehmer sehen in der an­

forderung für etablierte, erfolgreiche Ge­

haltenden europäischen Staatsschulden­

schäftsmodelle von Unternehmen“, so

krise und dem Abflachen der chinesischen

der Experte. Er geht daher von einer stei­

Konjunktur eine Gefahr für die weitere

genden Zahl an Restrukturierungsfällen in

Konjunkturentwicklung. Matthias Holz­

Deutschland und Österreich aus.

59

STUDIE. Eine von Robert Half erstellte Studie unter 100 HumanRessource-Managern (HR) zeigte

de Anerkennung. Die Mehrheit der heimischen HR-Manager befürchte, Topmitarbeiter an die Konkurrenz zu verlieren. Für 92 Prozent sei es sehr schwierig, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Das führe zu einem Umdenken in Chefetagen heimischer Firmen. 60 Prozent ändern ihre Führungskultur bereits oder planen, Mitarbeiter in Zukunft mehr einbinden zu können.


BRANCHEN

RECHT

KOLUMNE

ALBERT BIRKNER Managing Partner CHSH

VKB-BANK GEGEN EXGENERALDIREKTOR Der im September 2014 beim Bergstei­

ben. Es wurde lange mit Entscheidungen

gen verunglückte Exgeneraldirektor der

zugewartet, aber letztlich müsste auch an

Volkskreditbank AG (VKB), Albert Wag­

das Wohl der Bank gedacht werden, sagte

ner, wurde nach Monaten der Rekonva­

Matthäus Schobesberger, stellvertreten­

leszenz Anfang Juli 2015 entlassen. Da­

der Aufsichtsratschef. Obwohl die Cau­

raufhin klagte er seinen ehemaligen Ar­

sa bereits am Landesgericht Linz anhän­

beitgeber auf 1,253 Millionen Euro. Da­

gig ist, zeichnet sich eine außergerichtli­

eine Richtlinie des Europäischen

rin sind neben Gehalts­ und Abferti­

che Einigung ab. Seit Anfang September

Parlaments und des Rates zur

gungsforderungen auch Zahlungen für

deuten nämlich Aussagen von Aufsichts­

Änderung der Aktionärsrechte-

eine private Vorsorge enthalten. Wag­

ratspräsident Rudolf Trauner und Albert

ner ging es um seine Ansprüche und sei­

Wagner darauf hin, dass sich beide Seiten

ne Ehre, sagt er in einem Interview. Die

kompromissbereit zeigen. Eine schnel­

wesentliche Neuerungen: mehr

VKB­Bank beteuerte auf der anderen Sei­

le Lösung ist deshalb aber nicht in Sicht,

Publizität hinsichtlich der Vergü-

te stets, Kontakt zu ihm gesucht zu ha­

der Ausgang des Rechtsstreits ungewiss.

„SAY ON PAY“ FÜR AKTIONÄRE Am 8. Juli 2015 hat das europäische Parlament seine Änderungen zum Kommissionsvorschlag für

richtlinie (Richtlinie 2007/36/ EG und 2013/34/EU) mehrheitlich angenommen. Es gibt zwei

tung des Vorstands und verstärkte Kontrollen bei Transaktionen der Gesellschaft mit nahestehenden Personen. Zumindest alle drei Jahre soll die Vergütungspolitik einer gelisteten Gesellschaft der Haupt-

Anleihenplatzierung mit Wolf Theiss

versammlung zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Mitgliedstaaten können jedoch vorsehen,

Das Dept­Capital­Market­Team der An­

beziehungsweise Heta Asset Resolution AG

waltskanzlei Wolf Theiss beriet die Uni­

(Heta). Es wurde mit einem Forderungs­

durch die Hauptversammlung nur

qa Insurance Group AG unter der Leitung

volumen von mehr als 400 Millionen Euro

beratenden Charakter hat. Das

des Partners Claus Schneider bei der Plat­

Nominale Klage erhoben, um die Prüfung

Management hat einen umfassen-

zierung einer 500­Millionen­Euro­Nach­

der Verfassungs­ und Europarechtskon­

den Vergütungsbericht zu erstellen

ranganleihe. Dabei be­

formität des Bundesge­

trägt der Kupon wäh­

setzes über Sanierungs­

rend der ersten elf Jah­

maßnahmen

abschließt, die ihr, also etwa ihren

re der Laufzeit 6,00

Hypo (HaaSanG) zu er­

Aufsichtsräten oder Vorstands-

Prozent. Federführend

reichen. Da das Landes­

mitgliedern, nahestehen, muss

freut sich Counsel Alex­

gericht Klagenfurt die

ander Haas, da „das ak­

Bedenken teilte, leg­

dass eine solche Beschlussfassung

und diesen zu veröffentlichen. Bei maßgeblichen Geschäften, die die Gesellschaft mit Personen

künftig die Zustimmung der Hauptversammlung oder eines anderen Organs der Gesellschaft

tuell schwierige Markt­

für

die

te es diese dem Verfas­

eingeholt werden. Nun wird mit

umfeld eine besondere Herausforderung

sungsgerichtshof vor. Ende Juli hob dieser

Rat und EU-Kommission über eine

bei diesem Deal darstellte“. Claus Schnei­

schließlich das HaaSanG und die HaaSanV

Einigung verhandelt, es bleibt also

der beriet zu dem Zeitpunkt gleichzeitig

(Verordnung

mit seinen Partnerkollegen Kurt Retter

über die Durchführung von Sanierungs­

und Holger Bielesz und Consultant Chris­

maßnahmen) vollinhaltlich auf. Partner

tine Siegl 18 Mandanten in der Causa Hypo

Kurt Retter zeigt sich zufrieden und nennt

Alpe Adria Bank International AG (Hypo)

dies „einen wichtigen Etappensieg“.

abzuwarten, ob es im weiteren Gesetzgebungsverfahren noch zu Überraschungen kommt. a.birkner@derboersianer.com

60

der

Finanzmarktaufsicht


BRANCHEN

Kleinaktionär zieht Cat-Oil-Klage zurück

TICKER

Der Cat­Oil­Klein­

Ende August gab das

aktionär

Carsten

Unternehmen näm­

Grau hat nach ei­

lich bekannt, dass

ner ersten Anfech­

der deutsche Klein­

tungsklage im Feb­

aktionär

ruar 2015 nun doch

Grau seine Anfech­

Carsten

keine Zweifel mehr daran, dass früheren

tungsklage gegen die Beschlüsse vom 29.

Vorstands­ und Aufsichtsratsmitglie­

Juni 2015 vor dem Handelsgericht Wien

dern des Unternehmens die Entlastung

zurückgezogen hat. Das freiwillige Zu­

für das Geschäftsjahr 2014 nicht erteilt

rückziehen der Klage geschah wenige

werden kann und die diesbezüglichen

Tage, nachdem das Wiener Handelsge­

Beschlüsse der Hauptversammlung ord­

richt seine erste Beschlussanfechtung in

nungsgemäß zustande gekommen sind.

erster Instanz abgewiesen hatte.

Urteil im Streit um Negativzinsen In der Streitfrage, ob Banken verpflichtet

de erhoben würden, gehe man von einer

sind, bei variabel verzinsten Fremdwäh­

einvernehmlichen Vertragsänderung aus.

rungskrediten auch Negativzinsen an ihre

Der Verein für Konsumenteninformation

Kunden weiterzugeben, gibt es ein ers­

(VKI), allen voran Peter Kolba, hielt dies

tes, nicht rechtskräftiges Urteil. Denn wie

für rechtswidrig und klagte sowohl ge­

viele andere Kreditinstitute hat es auch

gen diese Form der Vertragsänderung als

die Raiffeisenbank Bodensee abgelehnt,

auch gegen die einseitig festgesetzte Zins­

Negativzinsen an ihre Fremdwährungs­

untergrenze. Das Landesgericht Feldkirch

kreditnehmer weiterzugeben. Die Mar­

gab dem VKI recht und ging davon aus,

ge von 1,375 Prozent stelle die Untergren­

dass durch das Schreiben der Bank dem

ze der Sollzinsen dar, wurde Kunden per

Kunden ein unklares Bild seiner vertrag­

Brief mitgeteilt. Solange keine Einwän­

lichen Position vermittelt wurde.

FWP beriet Bank Austria beim Verkauf der DC Bank AG an Card Complete +++ Binder Grösswang berät Lenzing AG beim Verkauf von Unternehmensbereichen der Lenzing Technik +++ BPV Hügel und Gleiss Lutz konnten Bußgeldreduzierung für Voestalpine AG erreichen +++ CHSH berät FWU Group beim Erwerb der Skandia Österreich von Heidelberger Leben +++ Taylor Wessing steigt durch Fusion mit Wirtschaftskanzlei Deterink in den Niederlanden ein +++ Dorda Brugger Jordis von Euromoney zum besten Immo-Berater Österreichs gewählt

HEIMISCHE FAMILIENUNTERNEHMEN STUDIE. Eine in der Form noch nie durchgeführte Studie der Kanzlei Binder Grösswang nahm Familienunternehmen unter die Lupe. Dabei wurden Eigentümerverhältnisse,

Die beiden Anwälte Gunnar Pickl und Klaus Pfeiffer hielten den Vortrag und sprachen mit den Gästen über Großprojekte wie den Wiener Hauptbahnhof bis hin zum Bau des Eigenheims.

Unter dem Titel „Richtige Vertragsgestaltung bei Bauprojekten“ veranstaltete die Kanzlei Dorda Brugger Jordis ein Seminar. Dabei wurde betont, wie positiv sich gute rechtliche Rahmenbedingungen für Projektabwicklungen auswirken. 61

gesellschaftsrechtliche Strukturen und Aspekte der Vertragsgestaltung untersucht. Es zeigt sich, dass die Mehrheit der Familienunternehmen im wirtschaftlichen Eigentum von natürlichen Personen steht. Ein Drittel der Anteile werden von Privatstiftungen gehalten. Es wurde keine dominierende gesellschaftsrechtliche Struktur festgestellt. Am häufigsten halten natürliche Personen operative Gesellschaften über Holdinggesellschaften.


BRANCHEN

KOMMUNIKATION

LOBBYIST ROSAM: RÜCKZUG NACH OUTING KOLUMNE

PETER FELSBACH Head of Group Communications Voestalpine AG

CROSSMEDIALES PUBLISHING

Der PR­Berater und Lobbyist Wolfgang

und politwirksames Motivationspaket an,

Rosam hätte die österreichischen Banken

das Vertreter der Regierung zu einem Ab­

in ihrem Kampf gegen eine Senkung der

kommen von der zuletzt 640 Millionen Euro

Bankensteuer (Seite 48) begleiten sollen.

schweren Bankensteuer bewegen sollte.

Doch nun hat er sein Mandat zurückgelegt.

Rosam begründete sein Aus dadurch, dass

Dies geschah, nachdem Details seines En­

sich seine Strategie durch die Bekanntga­

gagements im „Standard“ publik gemacht

be von Details nicht mehr realisieren lässt.

wurden. Rosam schloss einen Vertrag mit

Damit entgeht Rosam ein Teil des Kuchens

den Bankenverbänden der Geldinstitute

von 245.000 Euro, die er als Honorar für sei­

ab. Er bot den Banken ein öffentlichkeits­

ne Arbeit bis Jahresende beansprucht hätte.

Die Voestalpine AG begeht heuer das Jubiläum „20 Jahre an der Börse“. Nicht nur ein Grund zu feiern, sondern auch zu kommunizieren, wie sich das Unternehmen vom verstaatlichten Sanierungsfall der 1980er-Jahre zum internationalen Vorzeigebetrieb entwickelt hat. Um das Thema für verschiedene Ziel-

Immofinanz erstrahlt in neuem Licht

gruppen, vom Mitarbeiter über den

Die börsennotierte Immofinanz AG lan­

Aktionär bis hin zum Journalisten

cierte unter dem Motto „Space to succeed“

und zur breiten Öffentlichkeit, auf-

den neuen Marken­ und Internetauftritt.

Schumy das neue Motto. Neben dem Mar­

Das neue Logo, das mit variablem Rah­

kenrelaunch wurde auch der Internetauf­

men versehen ist, soll laut Unternehmen

tritt neu gestaltet, wobei zukünftig mehr

Microsite, auf der die Meilensteine

die Flexibilität für Kunden und „Raum

Fokus auf aktuelle Nachrichten aus dem

aus 20 Jahren Unternehmensge-

zum Erfolg“ darstellen. „Wir bieten Raum

Konzern gelegt werden soll. Für iPhone

schichte anhand eines Kurscharts

und Umfeld für den Erfolg unserer Einzel­

und Android wurde auch eine Investor­

handels­ und Büromieter“, erklärt Im­

Relations­App kreiert, um Interessierte

mofinanz­Vorstandsvorsitzender

mit Informationen zu versorgen.

zubereiten, haben wir einen crossmedialen Ansatz gewählt: Ankerpunkte der Aktivitäten sind eine

visualisiert werden, sowie ein eigenes Printmagazin. Eine Serie am Corporate Blog richtet sich an die

Oliver

Online-Community, und mit der Etablierung des Hashtags #ipo1995 zieht sich ein roter Faden durch die Social-Media-Einträge. Gezielte Informationen an Journalisten sollen für umfassende Berichterstattung sorgen. Die interne

TICKER MEDIENQUALITÄT GUT

Kommunikation setzt mit einem

STUDIE. Antworten auf die Fragen, welche

exklusiven Event einen Informati-

Medien in Österreich einen Qualitätsanspruch

onsschwerpunkt für die Menschen

stellen dürfen und wie es um die Objektivität in

im Konzern. Eine eigene Sonder-

der österreichischen Medienlandschaft bestellt

ausstellung in der Voestalpine-

ist, liefert eine neue Studie der Österreichi-

Stahlwelt rundet das Engagement

schen Akademien der Wissenschaften, die im

rund um das Jubiläum auch für die

Auftrag des Fachbereichs Medien der Rundfunk

breite Öffentlichkeit ab. Das Fazit

und Telekom Regulierungs-GmbH erarbeitet

schon jetzt: Auch ein klassisches

wurde. Am besten wurden in der Studie unter

Finanzthema kann mit innovati-

anderem die Printmedien „Der Standard“ und

ver, crossmedialer Kommunikation

„DiePresse“ bewertet. Aber sowohl der ORF

Eingang in jede Zielgruppe finden.

als auch private Rundfunksender Österreichs konnten die Experten entgegen mancher Vor-

p.felsbach@derboersianer.com

urteile von ihrer Objektivität überzeugen.

62

Direktanlage.at wird zur Hello Bank! +++ Bawag PSK Invest startet mit Amundi TV-Kampagne +++ Novomatic setzt auf Kreativwerbeagentur Pjure Isobar


RANKING

wichtigsten Wirtschaftsund Finanzjournalisten

Z

unehmende Volatilität in der Wirtschaft und auf den Märk­ ten betrifft nicht nur Fondsmanager und Banker. Sie birgt auch Herausforderungen für die journalistische Arbeit.

Mangelnde Ressourcen in Redaktionen zwingen Journalisten dazu, sich ein noch breiteres Wissen anzueignen. Fachexpertise allein reicht nicht mehr. Wirtschafts­ und Finanzjournalisten müssen heute Allrounder sein und sich in den unterschiedlichsten Berei­ chen profilieren. Zeitdruck zwingt jedoch auch die besten Journa­ listen dazu, sich gelegentlich auf den Inhalt der Presseaussendun­ gen zu verlassen. Nur zu oft wird die Nähe zwischen PR­Agentu­ ren und Journalisten kritisiert. Auf dem heimischen Journalisten­ parkett ist wenig Platz und dieser deshalb umso härter umkämpft. DerBörsianer hat zum zweiten Mal nach 2013 herausgefunden, wer trotz oder gerade wegen dieser Herausforderungen als Wirt­ schafts­ und Finanzjournalist noch außergewöhnliche Leistungen erbringt und Leser sowie Branchenkollegen mit seiner Leistung be­ eindruckt. Die Besten des Landes konnten sich dazu gegenseitig be­ werten und setzten ein Zeichen für qualitätsvollen Journalismus.

63

MÄRKTE


MÄRKTE

1. PLATZ 2. PLATZ

3. PLATZ

Renate Graber

Michael Nikbakhsh

Josef Urschitz

DER STANDARD

PROFIL

DIE PRESSE

Topplatzierungen Kritisches Denken scheint sich auszuzahlen. Zum wiederholten Male holt sich der „Profil“­Redakteur Michael Nikbakhsh den ersten Platz (Platz 1) im Ranking der wichtigsten Wirtschafts­ und Finanzjournalisten Österreichs. Dem Aufdecker der Meinl­Affäre und Träger diverser Journalistenpreise konnte auch der Skandal rund um seine Berichterstattung zur vermeintlichen Geldkuvert­ übergabe zwischen Hans Niessl und Manfred Swarovski nichts an­ haben. Er bietet als einziger Topmagazinjournalist den Tageszei­ tungen Parole und fragt selbst dort noch nach, wo es vielen schon zu heiß ist. Dicht auf den Fersen sind ihm weitere zwei „alte Hasen“ des österreichischen Printjournalismus. Über den zweiten Platz und den Einstieg in die Top 3 darf sich Renate Graber (2) von der Tages­ zeitung „Der Standard“ freuen. Platz drei wird vom „Presse“­Re­ dakteur Josef Urschitz (3) belegt. Die starke Akzeptanz und Treue gegenüber Printmedien zeigt sich zwar noch deutlich. Onlinejour­ nalismus holt aber mehr und mehr auf. So schafft es Lukas Sustala (11) nicht nur als Topaufsteiger von Platz 45 auf Platz 11, sondern reiht sich mit anderen Kollegen in die Riege der Wirtschafts­ und Finanzjournalisten ein, die für Onlinemedien recherchieren und schreiben.

DIE AUFSTEIGER PLATZ

2013

NAME

MEDIUM

11

(45)

Sustala Lukas

Nzz.at

9

(25)

Groendahl Boris

Bloomberg

17

(32)

Ransmayr Georg

ORF

10

(20)

Kwauka Martin

Freier Journalist

21

(30)

Kistner Julia

Gewinn

64


MÄRKTE

PLATZ

2013

PUNKTE

TREND

NAME

UNTERNEHMEN

RUBRIK

1.

(1)

68,82

Nikbakhsh Michael

Profil

Print

2.

(4)

64,12

Graber Renate

Der Standard

Print

3.

(2)

59,33

Urschitz Josef

Die Presse

Print Print

4.

(8)

57,69

Schneid Hedi

Die Presse

5.

(10)

56,47

Varga Christoph

ORF

TV

6.

(3)

56,15

Höller Christian

Die Presse

Print Print

7.

(7)

53,75

Lampl Andreas

Trend & Format

8.

(16)

50,00*

Drastil Christian

Christian Drastil (Blog)

Online

9.

(25)

50,00*

Groendahl Boris

Bloomberg

Agentur

10.

(20)

48,13

Kwauka Martin

Freier Journalist

Print

11.

(45)

46,47*

Sustala Lukas

Nzz.at

Online

12.

(12)

46,47*

Wailand Georg

Gewinn / Kronen Zeitung

Print

13.

(-)

45,38

Komarek Eva

Wirtschaftsblatt

Print

14.

(17)

44,71*

Bauer Franz C.

Profil / Austria Börsenbrief

Print

15.

(11)

44,71*

Kleedorfer Robert

Kurier

Print

16.

(6)

44,62

Gillinger Robert

Börse-Express

Online

17.

(32)

44,12

Ransmayr Georg

ORF

TV

18.

(21)

43,08

Bruckberger Hans-Jörg

Wirtschaftsblatt

Print

19.

(-)

42,67

Kramer Angelika

Forbes Austria

Print

20.

(13)

42,35

Pfluger Bettina

Der Standard

Print

21.

(30)

41,76*

Kistner Julia

Gewinn

Print

22.

(23)

41,76*

Kischko Irmgard

Kurier

Print

23.

(14)

41,54

Krawarik Ingrid

Wirtschaftsblatt

Print

24.

(18)

41,18*

Obermayr Volker

Ö1

Radio

25.

(19)

41,18*

Ahrens Angelika

ORF

TV

26.

(-)

39,41

Proksch Stefan

APA

Agentur

27.

(-)

39,38*

Benisch Reginald

Freier Journalist

Print

28.

(29)

39,38*

Schumi Manfred

Kronen Zeitung

Print

29.

(27)

38,75

Wiens Richard

Salzburger Nachrichten

Print

30.

(33)

38,13

Benisch Eva-Maria

Freie Journalistin

Print

31.

(31)

37,65

Gruber Angelika

Thomson Reuters

Agentur

32.

(40)

36,25

Martinek Thomas

Trend & Format

Print

33.

(36)

35,29*

Franzin Mario

Geld-Magazin

Print

34.

(26)

35,29*

Karabaczek Thomas

APA

Agentur

35.

(34)

35,29*

Klafl Christine

Kurier

Print

36.

(37)

34,71

Shields Michael

Thomson Reuters

Agentur

37.

(41)

34,00

Weitmayr Hans

Forbes Austria

Print

38.

(44)

33,75

Winter Robert

Freier Journalist

Print

39.

(22)

33,13*

Kretzl Helmut

Salzburger Nachrichten

Print

40.

(35)

33,13*

Leban Karl

Wiener Zeitung

Print

41.

(39)

33,08

Lammer Beate

Die Presse

Print

42.

(46)

32,94*

Swietly Ernst A.

Börsen-Kurier

Print

43.

(9)

32,94*

Mitterstieler Esther

News

Print

44.

(-)

32,50

Weber Alexander

Bloomberg

Agentur

45.

(28)

32,35

Itzenthaler Anita

APA

Agentur

46.

(24)

30,59*

Mascher Dietmar

OÖ Nachrichten

Print

47.

(38)

30,59*

Haase Claudia

Kleine Zeitung

Print

48.

(47)

30,00

Millonig Caroline

Trend

Print

49.

(-)

29,41*

Sileitsch-Parzer Hermann

Kurier

Print

50.

(-)

29,41*

Weinisch Ernst

Ö1

Radio *BEI PUNKTEGLEICHHEIT ZÄHLT DIE HÖCHSTE EINZELBEWERTUNG

65


MÄRKTE

Die Auf- und Absteiger Wie der„Nzz.at“­Redakteur Lukas Sustala, ehemals beim „Stan­ dard“, gehören auch Boris Groendahl (von 25 auf 9), Georg Rans­ mayr (von 32 auf 17), Martin Kwauka (von 20 auf 10) und Julia Kist­ ner (von 30 auf 21) zu den besten Aufsteigern des Rankings. Sie ha­ ben bewiesen, dass sich Qualität und Objektivität auszahlen. Auf dem absteigenden Ast befinden sich dafür sogar frühere Topplatzierungen wie Esther Mitterstieler (von 9 auf 43). Die ehe­ malige Chefredakteurin des „Wirtschaftsblatts“ wechselte erst vor kurzem zu „News“ und muss dort wohl erst überzeugen. Zu den weiteren Absteigern zählen: Dietmar Mascher (von 24 auf 46), Helmut Kretzl (von 22 auf 39), Anita Itzenthaler (von 28 auf 45) und Robert Gillinger (von 6 auf 16).

DIE ABSTEIGER PLATZ

2013

NAME

MEDIUM

43

(9)

Mitterstieler Esther

News

46

(24)

Mascher Dietmar

OÖ Nachrichten

39

(22)

Kretzl Helmut

Salzburger Nachrichten

45

(28)

Itzenthaler Anita

APA

16

(6)

Gillinger Robert

Börse-Express

Nichtsdestotrotz dürfen sich zwei Damen über den höchsten Neueinstieg freuen. Eva Komarek (13) vom „Wirtschaftsblatt“ schaffte es gemeinsam mit Angelika Kramer (19) auf Anhieb unter die besten 20. Kleine Notiz am Rande: Sie gewinnt damit das Fami­ lien­ und „Forbes Austria“­Duell gegen ihren Partner Hans Weit­ mayr (37). Auch auf Agenturenseite hat sich der Wind gedreht. So hat Bloomberg mit Boris Groendahl (9) erstmals die Austria Presse Agentur mit Stefan Proksch (26) in Österreich geschlagen. Das Ergebnis des Rankings zeigt erneut deutlich, dass sich Qua­ litätsmedien und guter Journalismus auch im Zeitalter der Schnell­ lebigkeit durchsetzen und Boulevardisierung im Wirtschafts­ und Finanzbereich keine Rolle spielt.

INFO RANKING BEWERTUNGSKRITERIEN

Alle nominierten Kandidaten konnten sich gegenseitig bewerten. Das Ergebnis des Rankings wurde mit dem Mittelwert aller Bewertungen berechnet und in Prozent umgewandelt. Eine Person kann maximal eine Bewertung von 100 Prozent erreichen. Bei Punktegleichheit zweier oder mehrerer Personen entscheidet die höchste Einzelbewertung. Die Kandidaten konnten keine Bewertung für sich selbst oder Konzernkollegen abgeben.

66


Was bedeutet Kundennähe in einer globalen Welt?

Dr. Heinrich Schaller Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ

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WIRTSCHAFT

Pressekonferenz. Die fünf ­Unternehmensführer fordern von der Politik, bestehende Gesetze auf ihre Sinnhaftigkeit und Funktion zu über­ prüfen und allenfalls zu korrigieren.


WIRTSCHAFT

STANDORT:

„JETZT GEHT’S ANS EINGEMACHTE“ „Jetzt geht’s ans Eingemachte“, warnen fünf Unternehmensführer bei einer Pressekonferenz von DerBörsianer zum ­Thema „Sorge um den Standort Österreich“ Anfang September in Wien und bekommen dabei Rückenwind von einer Studie des Aktienforums, die DerBörsianer exklusiv vorliegt. TEXT RAJA KORINEK FOTO CLEMENS BEDNAR

E

in funktionierender Kapitalmarkt

Inzwischen sind 35,1 Prozent aller Län­

könnte der heimischen Konjunk­

der besser platziert. 2014 waren es nur

tur gehörig unter die Arme grei­

33,6 Prozent. Wenig Positives gibt es

fen und für mehr Beschäftigung und

auch von der jüngsten Studie der OECD

Wohlstand in Österreich sorgen. Doch

zu berichten. Sie besagt, dass das ver­

die aktuellen Schlagzeilen aus der Wirt­

fügbare Einkommen pro Kopf in Öster­

schaft sind wenig erfreulich. Dafür ver­

reich 2014 um zwei Prozent niedriger

antwortlich: überbordende Bürokratie,

als noch 2007 ist, wobei Steuern bereits

hohe Besteuerung, Wirtschafts- und

abgezogen und Sozialleistungen dazu­

Kapitalmarktfeindlichkeit, Misere Bil­

gerechnet sind.

dungspolitik und Reformunwille. Allein im September 2015 erreichte

Kapitalmarkt stärken

der Konjunkturindikator der UniCre­

Dabei sollte eigentlich die Schaffung

dit Bank Austria AG 0,2 Punkte, was

von Wohlstand und damit einherge­

somit gegenüber dem Vormonat kei­

hend die Steigerung des Wirtschafts­

ne Verbesserung darstellt. Cheföko­

wachstums hohe Priorität genießen.

nom Stefan Bruckbauer unterstreicht:

Allein eine Lösung könnte in der Stär­

„Es signalisiert, dass die österreichi­

kung des heimischen Kapitalmarktes

sche Wirtschaft nur geringfügig höher

liegen. Das ist zumindest das Ergeb­

wächst. Der BIP-Anstieg um 0,5 Pro­

nis der Studie „Die volkswirtschaftliche

zent im Jahresvergleich im Frühjahr

Bedeutung der 90 börsennotierten hei­

sollte im laufenden Quartal übertroffen

mischen Unternehmen“, die vom Akti­

werden.“ Eine weitere Hiobsbotschaft

enforum alle zwei Jahre in Auftrag ge­

kommt dabei aus der Wirtschaftskam­

geben und vom Industriewissenschaft­

mer. Laut dem WKO-Monitoring-Re­

lichen Institut (IWI) durchgeführt wird.

port 2015, einem Standortvergleich,

Die detaillierten Ergebnisse aus der

bei dem 180 internationale Ranglisten

diesjährigen Studie liegen DerBörsianer

ausgewertet werden, zeigt, dass Öster­

exklusiv vor. Und sie besagen, dass die

reich heuer wieder an Terrain verliert.

90 heimischen börsennotierten Unter­

69


WIRTSCHAFT

Dominik Hojas, Stefan Pierer, Bernhard Ramsauer, Karl Sevelda, Karl-Heinz Strauss und Norbert Zimmermann präsentierten im Wiener Hotel Imperial ihre Ideen zur Verbesserung des Wirtschafts- und Finanzstandorts.

nehmen einen gesamtwirtschaftlichen

Verflechtung mit der Wirtschaft ha­

tigt. Schließlich schaffen die Börsen­

Produktionswert, grob gesagt, der Ge­

ben“. Ablesen lässt sich das am ho­

konzerne einerseits direkt Arbeitsplät­

samtwert aller produzierten Güter und

hen Multiplikator. Allein der Produk­

ze, es entstehen aber auch weitere Stel­

Dienstleistungen, von 74,22 Milliarden

tionswert weist einen Multiplikator von

len außerhalb der Konzerne, etwa bei

Euro generieren. Das entspricht im­

2,06 auf. Auf gut Deutsch: Jeder Euro,

den Geschäftspartnern. Wobei es auch

merhin einem Anteil von 12,29 Prozent

den ein Börsenkonzern verdient, ge­

hier handfeste Zahlen gibt. Genauer

der gesamten Produktion in Österreich.

neriert zusätzlich 1,06 Euro außerhalb

gesagt, wurden 438.025 Arbeitsplätze

Wobei das nicht alles ist. Ein Teil des

des Unternehmens. Noch höher ist der

inklusive Teilzeitbeschäftigungen ge­

Produktionswerts entfällt auf die Wert­

Multiplikator im Übrigen bei der Wert­

schaffen, wie die IWI­Studie aufzeigt:

schöpfung, sie lag bei 28,3 Milliarden

schöpfung. Schneider: „An der Wiener

mehr als jeden zehnten Arbeitsplatz in

Euro. Macht also gut 10,21 Prozent des

Börse gibt es zudem einen guten Bran­

der heimischen Wirtschaft.

Bruttoinlandsprodukts.

chenmix, quer durch die gesamte Wert­

Hinzu kommt noch eine Besonder­

schöpfungskette.“ Allein ein wichtiger

Steigende Beschäftigung

heit. Studienleiter und IWI­Geschäfts­

Teil der Wertschöpfung sind Arbeit­

Interessant ist freilich auch der Ver­

führer Herwig Schneider unterstreicht,

nehmerentgelte, sie erreichten 16,33

gleich zur vorigen Studie, sie wurde im

dass „in Österreich die börsennotier­

Milliarden Euro, wenn man den Multi­

Jahr 2013 veröffentlicht. Letztendlich

ten Unternehmen eine besonders enge

plikatoreneffekt von 2,63 berücksich­

sanken der gesamtwirtschaftliche Pro­ duktionswert, die Wertschöpfung so­ wie

„Durch hohe Bankenabgaben werden Eigenkapitalaufbau und Kreditvergabe erschwert.“

Beschäftigungsverhältnisse

und

Arbeitnehmerentgelte leicht. Doch da­ von sollte man sich nicht irritieren las­ sen. Das Ergebnis führt die Studie unter anderem darauf zurück, dass auch das betrachtete Sample von 99 auf 90 Un­ ternehmen unterm Strich schrumpfte, weil weniger Unternehmen an der Wie­ ner Börse gelistet sind. Immerhin wei­ sen die direkten Beschäftigungsver­ hältnisse, also ohne Berücksichtigung

KARL SEVELDA

des Multiplikatoreffekts, eine positive

70


WIRTSCHAFT

Tendenz auf: Insgesamt wurden 161.678

immerhin helfen, den Finanzierungsmix

hen. Stefan Pierer, Vorstandsvorsitzen­

Stellen geschaffen, um fast 3.000 mehr

zu erhöhen und damit auch zu diversifi­

der und Mehrheitseigentümer der Cross

im Vergleich zur letzten Studie. Klares

zieren.

Industries AG, zu der die Marken KTM,

Fazit: Ein kleinerer „Pool“ börsennotier­

Husqvarna und Pankl gehören, verweist

ter Unternehmen schaffte weitere Ar­

Zu viel Bürokratie

dabei auf die „überbordende Bürokra­

beitsplätze. Und selbst der Fiskus kommt

Ein Garant für die Schaffung von Wachs­

tie bei den Vorschriften. Für ein KMU ist

nicht zu kurz, allein die arbeitnehmerbe­

tum und Wohlstand ist dies allein aber

dies fast nicht mehr umsetzbar.“ Da­

zogenen Steuern und Abgaben lagen bei

nicht. So zumindest der einheitliche Te­

mit sieht sich auch Karl­Heinz Strauss,

7,9 Milliarden Euro.

nor von fünf hochrangingen Unterneh­

Großaktionär und Vorstandsvorsitzender

mensführern bei einer Pressekonferenz

der Porr AG konfrontiert: „Es gibt in Ös­

Nicht ohne Grund steht für Schnei­ der deshalb fest, dass trotz anhaltender wirtschaftlich angespannter Zeiten, „die Börse heutzutage eine wichtige Finanzie­ rungsquelle für Unternehmer aller Grö­ ßen ist. Die Leistungskraft der heimi­ schen

börsennotierten

Unternehmen

bleibt ein wesentliches Element der Pro­ duktion sowie der Wertschöpfung, die in Österreich generiert wird.“ Verständlich, dass auch die Bos­ se der heimischen Börsenkonzerne für eine Stärkung des Finanzplatzes Öster­ reich plädieren. Noch sind die Banken

„Private Finanzierungsmodelle und Mitarbeiterbeteiligungen als großes Anliegen.“ KARL-HEINZ STRAUSS

die wichtigsten Kapitalgeber. Laut dem Bankenverband kommen gut 55 Prozent

von DerBörsianer Anfang September im

terreich neun verschiedene Bauordnun­

der reinen Außenfinanzierung heimi­

Wiener Hotel Imperial unter dem Motto

gen, das ist fatal.“ Hier brauche es eine

scher Unternehmen von Banken, 23 Pro­

„Sorge um den Standort Österreich“. Um

Verschlankung.

zent von Anleihen, lediglich 22 Prozent

das zu erreichen, bedarf es einer Menge

Norbert Zimmermann, Schoeller­Bleck­

sind börsennotierte Aktien. Der Durch­

Arbeit und Reformen, so das Echo.

mann Oilfield Equipment AG und Bern­

Der

Großindustrielle

schnitt für Bankkredite liegt hingegen im

Allein eine aufgeblähte Verwaltung,

dorf AG, zieht deshalb ein klares Fazit:

Euroraum bei 42 Prozent, börsennotier­

neue Steuern und Abgaben sowie ein

„Kein Wunder, dass der Standort unat­

te Aktien als Außenfinanzierung machen

starres System bei den Arbeitszeiten

traktiver wird. Noch nie war meine Stim­

46 Prozent aus. Eine Börsennotiz kann

werden als größte Hemmschuhe gese­

mung so unten wie in diesen Tagen.“

S IMMO AG

Die Guten ins Töpfchen. Wir investieren ausschließlich in Standorte und Nutzungsarten, die wir sehr gut kennen. Das ist die Basis unseres Erfolgs. Nähere Informationen unter www.simmoag.at


WIRTSCHAFT

beweglich geworden sei, es gehe dort­ hin, „wo die Rahmenbedingungen bes­ ser sind“. Das gelte ebenso für die Pri­ vatstiftungen, ein Grund, weshalb viele

„Vermögensbildung gehört in die Bildungspolitik aufgenommen.“

Vermögende nach Österreich kamen.

Bankensektor hoch belastet Insgesamt sieht Sevelda die Entwicklun­ gen rund um den heimischen Banken­ sektor als äußert problematisch. „Seit 2008 werden wir von der Politik schlecht

BERNHARD RAMSAUER

behandelt, sie überfrachtet uns mit Be­ lastungen.“ Die extrem hohen Banken­

Eine Lösung sieht Strauss in der Fle­

detaillierte Ideen für den Standort aus­

abgaben, sie betrugen 2014 640 Millio­

xibilisierung der Arbeitszeiten: „Wir

gearbeitet. Jetzt muss man sie nur noch

nen Euro, würden laut RBI­Chef mit dem

können nicht immer mitten beim Bau­

klug und zügig umsetzen.“

Hypo­Desaster gerechtfertigt. „Dabei

en aufhören, nur weil die gesetzlichen

Es müsse jedenfalls wieder ein wirt­

ist das eine politische Fehlleistung.“

Arbeitszeiten zu Ende sind.“ Hier gebe

schaftliches Klima geschaffen werden,

Nebst einer Senkung der Bankenabgabe

es seiner Meinung zufolge eine brutale

wie Karl Sevelda, Vorstandsvorsitzender

plädiert Sevelda für eine regulatorische

Überregulierung. Ähnlich der Tenor von

der Raiffeisen Bank International AG,

Atempause: „Gut 98 Prozent des RBI­

Pierer: „Somit ist man immer mit einem

betont: „Es muss eine Kultur sein, die

IT­Budgets entfallen auf den regulato­

Bein im Kriminal.“ Zugleich plädiert der

wirtschaftlichen Erfolg nicht beneidet

rischen Aufwand.“ So müssten Kredite

Cross­Industries­Chef für eine Senkung

und Misserfolge toleriert.“ Mit der An­

ab 25.000 Euro an die Europäische Ban­

der hohen Lohnnebenkosten, Mitar­

hebung des Spitzensteuersatzes im Zuge

kenaufsicht und notleidende Kredite ab

beitern bleibe netto wenig übrig. Viel­

der Steuerreform habe man dabei ein

einem Rückstand von 100 Euro gemeldet

mehr müsse sich Leistung wieder loh­

falsches Signal gesendet. „Dann gehen

werden. Auch der Porr­Boss moniert die

nen: „Es könnten etwa die ersten zehn

die Topmanager dorthin, wo sie weniger

anschwellende Gesetzesflut, die Aus­

Überstunden steuerbegünstigt werden

Steuern zahlen.“ Auch im Private Ban­

wirkungen selbst beim Kleinanleger

wie auch, wenn Mitarbeiter bereit sind,

king beobachte man genau die Entwick­

hat: „Jedes Mal, wenn Kapitalmarkt ein­

während des Urlaubs zu arbeiten.“ Zim­ mermann sieht gute Chancen in der In­ dustrie 4.0: „Dabei könnte die Produk­ tion aus dem Fernen Osten wieder zu­ rückgeholt werden. Das würde Arbeits­ plätze schaffen, Österreich könnte eine Art Competence­Center werden, und für junge Österreicher würde ein Anreiz ge­ schaffen werden, nicht mehr auszuwan­ dern.“ In den vergangenen Jahren hät­ ten zudem immer mehr Konzerne ihre Zentralen etwa nach Prag, Warschau oder Budapest verlegt, fügt Pierer hin­

„Fordere Senkung der Lohnnebenkosten und Flexibilisierung der Arbeitszeiten.“ STEFAN PIERER

zu: „Jetzt geht’s ans Eingemachte. Ich bin meinen österreichischen Mitarbei­

lungen rund um Vermögende in Öster­

knickt, gibt es schon die nächsten Regu­

tern verpflichtet. Wir gehen als Letzte

reich. Bernhard Ramsauer, Vorstands­

lierungen. Es ist inzwischen fast nicht

von Bord, aber wir werden lauter, wenn

vorsitzender der Semper Constantia

mehr möglich, Wertpapiere zu kaufen,

die Industriebasis des Landes gefährdet

Privatbank AG: „Jetzt gibt es verstärkt

ohne zig Formulare auszufüllen.“ Umso

wird.“ Genügend Ideen lägen jedenfalls

Diskussionen rund um die Vermögens­

wichtiger sei es deshalb, in der Bevölke­

auf dem Tisch, fügt Zimmermann hin­

steuer. Es ist eben populär, auf die Ver­

rung das Bewusstsein entsprechend zu

zu: „Schon im Vorjahr haben 40 Vor­

mögenden hinzuhauen.“ Dabei mahnt

schärfen. Strauss: „Das Wort Kapital­

standschefs im Wirtschaftsministerium

Ramsauer, dass Kapital inzwischen sehr

markt kommt im österreichischen Bil­

72


WIRTSCHAFT

sitzen, ist ein Luxus und Dienst an der Republik, denn wenn wir nicht mehr re­

„Industrie 4.0 als Chance, um Produktionen nach Österreich zurückzuholen.“

den, ist es zu spät“, sagt Zimmermann. Es bleibe also zu hoffe, dass die Bundes­ regierung mit demselben Mut, mit dem Reformen gesetzt werden, auch beste­ hende Gesetze auf ihre Sinnhaftigkeit und Funktion bewertet und allenfalls korrigiert werden. Damit alle Öster­ reicher wieder die Möglichkeit haben, durch Fleiß, Arbeit und kluge Veranla­

NORBERT ZIMMERMANN

gung Vermögen aufzubauen. Gerüch­ ten zufolge könnte ein erster Schritt in

dungswesen nicht vor, der Begriff von

via den Kapitalmarkt. Das gehört in die

die richtige Richtung demnächst folgen.

Risiko wird völlig falsch verstanden.“

Bildungspolitik.“

Wie mehrere Insider gegenüber DerBör-

Deshalb sei auch die Innovationsbereit­

Inwiefern die Stimmen aus der Wirt­

sianer berichten, verhandelt die Bun­

schaft nicht sehr hoch. Bernhard Ram­

schaft bei den politischen Entscheidern

desregierung über eine Senkung der

sauer von der Semper Constantia Pri­

Gehör finden werden, bleibt letztendlich

Bankenabgabe, verpackt in einem neu­

vatbank AG formuliert es so: „Mittel­

abzuwarten. „Dass wir hier im Imperi­

en Konjunkturpaket, zur Belebung der

fristig geht die Vermögensbildung nur

al gemeinsam bei einer Pressekonferenz

Wirtschaft. n

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BANKEN

GASTKOMMENTAR

NEUES EU-RECHT BEHINDERT ANLEGERINTERESSE Wie aus einer guten Idee eine schlechte wird: Die neue EU-Richtlinie MIFID II reguliert das Angebot unabhängiger Anlegerberatung aus der Finanzwirtschaft.

Die gesetzliche Regelung zur Anlage­

CONSTANTIN VEYDER-MALBERG VORSTAND CAPITAL BANK – GRAWE GRUPPE AG Der gebürtige Salzburger verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Wertpapiergeschäft. Seit 2001 ist er Mitglied im Vorstand der Capital Bank – Grawe Gruppe AG und dort für die Bereiche Private Banking, Investment Services und Treasury zuständig. Daneben ist er Vorstand in der Brüll Kallmus Bank AG und Geschäftsführer der Corporate Finance – Grawe Gruppe.

Bei der Beratung und auch anschließend.

gab es Rückenwind an den Märkten. Die

„Anlegerschutz durch MIFID II als geplante Totgeburt.“

meisten Kunden konnten mit den Pro­

CONSTANTIN VEYDER-MALBERG

Reaktion auf die (Vertrauens­)Krise. Je­

beratung stammt aus dem Jahr 2007. Das war vor der Lehman­Pleite. Damals

duktempfehlungen zufrieden sein. Mit

Transparent in Euro am Portfoliobericht. Genau diese Lösung bietet mein Haus an. Seit mehr als sechs Jahren, als freiwillige der Kunde weiß genau, was es ihn kostet,

der Krise kam aber Gegenwind auf. Die

und er kann wählen, wie er bezahlen will.

Zufriedenheit und das Vertrauen zum Berater waren schnell

Direkt mit „Unabhängigkeitsgarantie“ oder indirekt über Kick­

weggeblasen. Unzählige Anleger suchten Schutz bei Anwälten,

backs mit Transparenz. Doch damit soll bald Schluss sein.

die hier ein lukratives neues Geschäftsfeld für sich entdeckten.

Die MIFID II, die ab Anfang 2017 in österreichisches Recht

Heute, einige Jahre und Honorarnoten später, haben alle ihre

umgesetzt werden muss, löste das Problem auf europäische Art.

Erfahrungen gemacht. Es steht eine Neufassung des EU­Rechts

Als faulen Kompromiss. Zwischen Finanzindustrie und Konsu­

ins Haus: die MIFID II. Das klare Ziel: Der Anleger soll besser ge­

mentenschützern. Statt das Problem an der Wurzel zu packen

schützt werden! Vor Beratern, die nur ihr eigenes (Provisions­)

und Kickbacks einfach zu verbieten, kommt eine sonderbare

Interesse im Auge haben.

nicht sehr anlegerfreundliche Lösung: Nicht mehr der Kunde

Das ist gut so. Ein Blick in die Praxis zeigt, dass es hier tat­

soll wählen können, sondern der Anbieter. Bei der Frage, wie

sächlich Regelungsbedarf gibt. Die meisten Beratungen werden

er seinen Berater bezahlen will, wird der Kunde via Gesetz qua­

indirekt über den Produktanbieter bezahlt. Die goldene Regel

si unter Sachwalterschaft gestellt. Berater, die sich bewusst für

„Wer zahlt, schafft an“ greift auch hier, weil Berater Produk­

den „unabhängigen“ Weg entschieden haben, dürfen gleich­

te mit höheren Kosten oder Provisionen bevorzugen. Geht doch

zeitig keinen einzelnen Kunden „abhängig“ beraten und die in­

etwa die Hälfte der Fondskosten als „Kickback“ an sie. Das ist

direkte Bezahlung annehmen. Auch nicht, wenn es dieser ex­

nicht schön, aber rechtlich noch erlaubt. Es gibt aber eine einfa­

plizit wünscht. Der Kunde muss dann den Berater wechseln.

che und ehrliche Lösung des Problems: Kunde und Bank verein­

Etablierten Anbietern, die ihre Kunden nicht bevormunden und

baren eine fixe Gebühr, und im Gegenzug gehen alle sonst ver­

vor allem nicht verlieren wollen, bleibt daher nur ein Weg: keine

steckten Produktprovisionen auf das Kundenkonto. Die fairste

„unabhängige“ Beratung anzubieten. Ab 2017 wird damit der

Variante ist, wenn Beratungs­ oder Verwaltungskosten nur bei

Anlegerschutz kaum verbessert. Im Gegenteil: „unabhängige“

Gewinnen anfallen. Fair und ehrlich. Die Unabhängigkeit der

Beratung im Sinne der MIFID II wird wohl nur derjenige anbie­

Beratung vom Produktanbieter ist damit garantiert. Das Kun­

ten, der bisher noch gar keine Kunden oder nur solche hatte, die

deninteresse steht im Mittelpunkt. Wer die Beratungsgebühr

für Beratung zahlen wollten. Anlegerschutz als geplante Totge­

nicht direkt verrechnet bekommen will, der soll zumindest wis­

burt. Die Capital Bank wird Ihre Kunden auf jeden Fall weiter­

sen, wie viel der Berater an Kickbacks aus Fondskosten erhält.

hin wählen lassen. n

74


MARKTGEFLÜSTER

MÄRKTE

FINANZBRANCHE LÖST IN ALPBACH NACHSAISON AUS

MARTIN KWAUKA JOURNALIST Martin Kwauka ist freier Wirtschaftsund Finanzjournalist. Im Auftrag von DerBörsianer füllt er diese Seite regelmäßig mit seinen Gedanken.

Die Finanzmarktgespräche setzten heuer den schon traditionellen Schlusspunkt beim Forum Alpbach. Das Programm zeigte sich gegenüber dem wenig inspirierten Vorjahr deutlich verbessert. Trotzdem besteht noch viel Spielraum nach oben. Nicht zuletzt bei den Protagonisten: Die namhaften Vertreter der Finanzindustrie glänzten mehrheitlich durch Abwesenheit. Wissen Sie, wann in Alpbach die Neben­

Finanzbranche hätten nicht nur span­

heuer auf den 3. September 2015. Bei den

„In Alpbach blieben viele Antworten auf drängende Fragen aus.“

unmittelbar zuvor veranstalteten Wirt­

MARTIN KWAUKA

de weitgehend verpasst. Und damit auch

saison beginnt? Genau am Anfangstag der Finanzmarktgespräche. Dieser fiel

schaftsgesprächen war Alpbach noch bis

nende Diskussionen erlebt, sondern selbst ihre Standpunkte und Konzep­ te erläutern können. Diese Chance wur­ eine Gelegenheit, den nach wie vor be­

auf das letzte Kammerl ausgebucht. Wer

lasteten Ruf der Finanzbranche in der

nicht monatelang vorher reserviert hatte, musste notgedrun­

Öffentlichkeit zu verbessern.

gen mit Unterkünften im Inntal vorliebnehmen. Am 3. Sep­

Auch sieben Jahre nach der Eskalation der Finanzkrise lei­

tember, dem Beginn der Tage der Finanzen, war es dann mit

den insbesondere Banken weiterhin unter einem generellen

der Bettennot schlagartig vorbei, viele Häuser signalisierten

Imageproblem. Es fehlen nach wie vor Kommunikationsstra­

„Zimmer frei“.

tegien, wie diesem Misstrauen begegnet werden kann. Zwar

Selbst Banker und Versicherungsmanager, die noch in grö­

werden immer wieder lautstark Belastungen wie die hohen

ßerer Zahl zu den Wirtschaftsgesprächen gekommen waren,

Bankensteuern beklagt. Der breiten Öffentlichkeit sind aber

reisten ausgerechnet vor den ihrer ureigenen Branche gewid­

solche bankinternen Themen ziemlich egal. Die Menschen

meten Diskussionsrunden ab. Offensichtlich haben die früher

interessiert viel mehr, wie die Finanzwirtschaft ihre Rolle als

unter dem spröden Titel „Bankenseminar“ bekannten Finanz­

Geldgeber für innovative Ideen besser als bisher spielen kann.

gespräche nur den Ruf eines zweitklassigen Events. Dazu kam,

Und wie die Finanzbranche ethische und ökologische Aspekte

dass der Zeitpunkt heuer ungewohnt spät angesetzt war und

in ihrer Arbeit berücksichtigt. Leider blieben in Alpbach viele

vermutlich schon zu Kollisionen mit anderen Terminen führte.

Antworten auf drängende Fragen aus.

Alle, die gleich aus welchen Gründen fehlten, haben eini­

Im kommenden Jahr droht die gleiche Misere: So ist zum Bei­

ges verpasst. Dazu gehört zum Beispiel die Diskussion über das

spiel der zentral gelegene Gasthof Jakober für die Wirtschafts­

aktuelle Thema „Wie viel Stress verträgt der Euro“ zwischen

tage 2016 schon jetzt durch langjährige Stammgäste komplett

Euro­Gruppen­Präsident Jeroen Dijsselbloem und Finanzmi­

ausgebucht. Weitere dutzende Interessenten konnten nur auf

nister Hans Jörg Schelling, die am Donnerstag trotz fast nächt­

die Warteliste verwiesen werden. Bei den Finanzthemen, die

lichen Beginns auf lebhaftes Interesse stieß. Am Freitag sorgte

vom 1. bis 2. September 2016 auf dem Programm stehen, ist

dann der gegenüber 2014 stark aufgestockte „Breakfast Club“

die Zimmersuche dagegen noch kein Problem. Das muss nicht

mit acht Diskussionsrunden für volle Säle zu früher Stunde.

so bleiben: Ein noch attraktiveres Programm und zusätzliche

Auf besonderes Interesse stießen innovative Finanzierungs­

Vertreter der Finanzindustrie könnten den Beginn der Alpba­

formen für Klein­ und Mittelbetriebe beziehungsweise Start­

cher Nachsaison im Jahr 2016 um ein paar Tage nach hinten

ups sowie nachhaltige Investments. Zusätzliche Vertreter der

verschieben. n

75


SEITENBLICKE

SO DENKT DIE POLITIK

FLÜCHTLINGSKRISE – ÖVP

FPÖ

Peter Haubner Wirtschaftssprecher

Axel Kassegger Wirtschaftssprecher

© PHOTO SIMONIS

KOSTENFAKTOR ODER ARBEITSKRÄFTEPOTENZIAL?

Wie kann der Arbeitsmarkt das Potenzial

Wie kann der Arbeitsmarkt das Potenzial

von Asylwerbern nutzen? – Für Asylwer­

von Asylwerbern nutzen? – Wir haben ak­

ber gibt es schon jetzt klare gesetzliche

tuell fast 400.000 Arbeitslose in Öster­

Regelungen. Sollte später Asyl gewährt

reich – davon sind rund 18.000 Asylbe­

werden, braucht es für Asylberechtig­

rechtigte beim AMS vorgemerkt, denen

te eine rasche Feststellung und Aner­

zumeist ausreichende Deutschkennt­

kennung vorhandener Fähigkeiten und

nisse fehlen. Rund 1,2 Millionen Men­

Kenntnisse – einen umfassenden „Ta­

schen in Österreich sind armutsgefähr­

lentecheck“.

det. Somit besteht jetzt wirklich kein Bedarf an zusätzlichen Menschen, die

Sollten Asylwerber vom ersten Tag an ar-

in den Arbeitsmarkt drängen.

beiten dürfen? – Es braucht in erster Li­ nie eine gesamteuropäische Diskussion,

Sollten Asylwerber vom ersten Tag an ar-

eine einheitliche Vorgehensweise und

beiten dürfen? – Nein, denn eine Arbeits­

klare Regelungen, damit keine zusätz­

marktöffnung für Asylwerber ist das

liche Belastung einzelner Länder ent­

völlig falsche Signal. Es würde das Asyl­

steht. Wesentlich ist, dass keine zusätz­

recht zum Einfallstor für Zuwanderung

lichen Migrationsanreize entstehen und

in den Arbeitsmarkt umfunktionieren.

dass klar zwischen echten Flüchtlingen

Eine Ausweitung des Arbeitsmarktzu­

und Auswanderern aus wirtschaftlichen

gangs für Asylwerber wäre überdies ein

Gründen unterschieden werden muss.

staatlich legitimierter Asylmissbrauch.

Welchen Beitrag kann die heimische Wirt-

Welchen Beitrag kann die heimische Wirt-

schaft liefern? – Zunächst muss der Fo­

schaft liefern? – Die Wirtschaft muss

kus auf der Ausbildung von Asylberech­

endlich lernen, zwischen allfälligem

tigten im Sinne einer Arbeitsmarktinte­

Bedarf an Facharbeitskräften und der

gration liegen. Die Lehre für junge Asyl­

derzeitigen

werber soll auf sämtliche Lehrberufe in

großteils völlig Unqualifizierten zu dif­

Branchen mit Fachkräftemangel aus­

ferenzieren. Der Facharbeitermangel ist

gedehnt werden. Hier ist eine enge Zu­

weitestgehend politisch hausgemacht.

sammenarbeit zwischen Wirtschaft und

Einen Zuzug von unqualifizierten Bil­

Arbeitsmarktservice gefragt.

ligarbeitskräften lehnen wir strikt ab.

76

Zuwanderungswelle

von


SEITENBLICKE

Prominente Wirtschaftsbosse wie Daimler-Chef Dieter Zetsche sehen im Zustrom von Asylwerbern auch Potenzial für den deutschen Arbeitsmarkt. Ab wann Flüchtlinge in Österreich arbeiten sollen, hat DerBörsianer Vertreter der heimischen Parteien gefragt. Die SPÖ hat die Abgabefrist versäumt und fehlt daher.

GRÜNE

TEAM STRONACH

NEOS

Birgit Schatz Arbeitnehmer-Sprecherin

Robert Lugar Klubobmann

Niki Scherak Menschenrechtssprecher

Wie kann der Arbeitsmarkt das Potenzi-

Wie kann der Arbeitsmarkt das Potenzi-

Wie kann der Arbeitsmarkt das Potenzi-

al von Asylwerbern nutzen? – Die Frage

al von Asylwerbern nutzen? – Selbstver­

al von Asylwerbern nutzen? – Um das Po­

der beruflichen Integration von Flücht­

ständlich sollen Asylwerber, sobald sie

tenzial ordentlich zu nützen, müsste es

lingen ist vom allgemeinen Arbeits­

Asylstatus haben, vollständig in die Ar­

zuerst einmal erfasst werden. Es wäre

markt nicht zu trennen. Und hier kann

beitswelt integriert werden. Dazu sind

sinnvoll, bereits in den ersten Tagen

nur ein verschränkter Ansatz funktio­

zunächst aber vorbereitende Deutsch­

nach der Ankunft die beruflichen und

nieren: bessere Ausstattung der aktiven

kurse notwendig. Danach muss es ent­

akademischen Qualifikationen der Asyl­

Arbeitsmarktpolitik, Investition in in­

sprechende Fachschulungen geben.

werber abzufragen, um sie in der Folge

tegrative Maßnahmen, Vereinfachung

bestmöglich in den Arbeitsmarkt integ­

der Berufsanerkennung, Einstiegsför­

Sollten Asylwerber vom ersten Tag an ar-

derungen, begleiteter Berufseinstieg.

beiten dürfen? – Das ist derzeit nicht

rieren zu können.

möglich und wäre auch nicht sinnvoll.

Sollten Asylwerber vom ersten Tag an ar-

Sollten Asylwerber vom ersten Tag an ar-

Erst müssen sie den Asylstatus erhal­

beiten dürfen? – Wir sprechen uns für den

beiten dürfen? – Die Grünen treten für

ten und damit dauerhaft im Land blei­

Zugang von Asylwerbern zum Arbeits­

einen Arbeitsmarktzugang für Asylwer­

ben können. Es wäre doch unsinnig und

markt nach sechs Monaten aus. Nach ei­

ber nach sechs Monaten ein. An der ge­

unwirtschaftlich, in eine Ausbildung

ner EU­Richtlinie ist Österreich bereits

genwärtigen Situation ändert dies je­

zu investieren, die bei Nichterhalt des

seit Ende Juli verpflichtet, den Arbeits­

doch gar nichts, da gerade bei syrischen

Asylstatus verloren ist.

marktzugang nach neun Monaten zu er­ möglichen. Es kann nur im Sinne aller

Flüchtlingen die Verfahrensdauer deut­ lich unter sechs Monaten, nämlich bei

Welchen Beitrag kann die heimische

Österreicher sein, dass Asylwerber selbst

knapp über vier Monaten, liegt.

Wirtschaft liefern? – Ab dem Zeitpunkt,

zu ihrem Unterhalt beitragen können.

wenn Flüchtlinge den Asylstatus er­ Welchen Beitrag kann die heimische Wirt-

reicht haben, sollen sie im Arbeits­

Welchen Beitrag kann die heimische Wirt-

schaft liefern? – Die heimische Wirtschaft

markt genauso integriert sein wie hei­

schaft liefern? – Der Arbeitsmarkt ist der

profitiert einerseits von Fachkräften

mische Arbeitskräfte und damit auch

beste Integrationsmotor. Ein Arbeits­

und Nachwuchs. Andererseits muss sie

ihren Beitrag zur Wirtschaftsleistung

platz sorgt nicht nur für gesellschaftli­

auch Verantwortung übernehmen: Das

Österreichs leisten. Dazu zählt natür­

chen Anschluss, sondern auch für eine

reicht von der bereits bestehenden Mög­

lich auch die geeignete Aus­ und Wei­

grundlegende wirtschaftliche Absiche­

lichkeit, Asylwerber als Lehrlinge aufzu­

terbildung. Es ist allerdings auch zu

rung. Viele heimische Betriebe sehen

nehmen, bis hin zu Diversity­Schulun­

prüfen, wie der Ausbildungsstand der

dieses Potenzial bereits und stehen dem

gen. Aber die Politik hat geeignete Rah­

Flüchtlinge ist und wie sie eingesetzt

Thema offen gegenüber – leider im Ge­

menbedingungen aufzustellen.

werden können.

gensatz zur Bundesregierung.

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3. TEIL: DIE JAGD

enschaft Die Leid ager der Man

Jagen ohne Hund ist Schund, besagt eine alte Redewendung. Das heißt zwar nicht, dass jeder Jäger einen Hund haben muss. Aber jedes Revier braucht einen geprüften Jagdhund – speziell auch zum Nachsuchen des verletzten Wildes.


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DER TIEFE RESPEKT Bei der Jagd geht es um weit Tiefgründigeres als um das bloße Erlegen des Wildes, berichten die passionierten Jäger und ­Führungskräfte Maria Sauer, Franz Gasselsberger, Peter Böhler und Peter Bartos. Auch um gesellschaftliche Verantwortung, sagen die berufsmäßig Engagierten Peter Lebersorger und Fritz Völk. TEXT CAROLINE MILLONIG

© ROBERT SCHLESINGER / DPA PICTURE ALLIANCE / PICTUREDESK

F

und mit den Jahreszeiten zu leben“,

ür die Jagdprüfung habe ich ge­

schäftsführer der BDO Austria Wirt­

fühlt mehr lernen müssen als für

schaftsprüfungs-

Steuerbera­

erzählt Generaldirektor Franz Gassels­

die Matura“, erinnert sich Ma­

tungsgesellschaft, der als „Spätberufe­

berger, Vorstandsvorsitzender der Lin­

ria Sauer, seit 2014 erste Frau im Auf­

ner“ erst vor kurzem seinen Jagdschein

zer Oberbank AG. Das Faszinierende an

sichtsrat der 1925 gegründeten Öster­

gemacht hat. Die Jagd ist also kein Hob­

der Jagd sei die Beobachtung, wie sich

reichischen Bundesforste AG (ÖBF).

by, das man sich auf die Schnelle aneig­

die Natur und das Verhalten des Wil­

Und das hat Gewicht, schließlich ist sie

net. Vielmehr ist das Weidwerk ein über

des mit den Außentemperaturen ver­

dank ihres Vaters und des eigenen bäu­

die Jahrhunderte gewachsenes Kultur­

ändern. Aufgewachsen im ländlichen

erlichen Betriebs bereits von klein auf

gut mit großer Tradition. Das spiegelt

Raum mit Großvater, Vater, Onkel und

mit der Jagd vertraut und hat schon so

sich besonders in der von Generationen

Cousin als passionierte Jäger war für

manche Prüfung abgelegt: Sie ist ge­

geprägten Jägersprache wider, einer der

ihn die Tatsache, auf die Pirsch zu ge­

lernte Hotelfachfrau sowie konzessio­

umfangreichsten und ausdruckstärks­

hen, „das Natürlichste auf der Welt,

nierte Werbe- und Marketingfachfrau

ten Fachsprachen im deutschen Raum.

vergleichbar dem Kirchgang“. Heu­

und hat von der Hotellerie über den Le­

Die Jagd gilt aber auch als verantwor­

te bezeichnet er sein eigenes Revier,

bensmittelhandel bis hin zu Landma­

tungsvolles Handwerk, das gründlich

das er wegen der schnellen Erreichbar­

schinen eine breite Palette an Bran­

erlernt werden muss. Und als notwen­

keit bewusst in unmittelbarer Nähe zu

chenerfahrung, die sie seit 2012 als

diges Regulativ in einer Natur, in die der

Haus und Büro gewählt hat, als „Re­

Direktorin beim oberösterreichischen

Mensch nur allzu oft bedenkenlos ein­

fugium“, in dem er sich schnell er­

Bauernbund einbringt.

gegriffen hat. Wer sich ehrlich darauf

holt und sich „bei aller Wertschätzung

einlässt, weiß den Kreislauf der Natur

des Berufs“ jene Distanz gönnt, die es

zu schätzen und zu respektieren.

im Leben braucht, um „Dinge zu erle­

Auch Peter Bartos war „von der Fül­ le an Themen, die man da zu lernen hat,

und

ben, die tiefe Freude bereiten“. Die Zeit

ehrlich überrascht“. Speziell die „ext­ reme Vielfalt, die allein in Österreichs

Wertvolle Erkenntnisse

auf dem Hochstand würde er definitiv

Wäldern existiert, hätte ich so nie ge­

„Ich habe in meiner Jugend gelernt,

nicht missen wollen. Dasselbe gilt auch

ahnt“, erzählt der Partner und Ge­

mich immer am Wetter zu orientieren

für Peter Böhler, Vorstandsmitglied des

79


© ÖBF

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Bankhauses Schelhammer & Schatte­

dingungen ich es geerntet habe, und

en des Wildes unmittelbar nach dessen

ra AG: „Die Jagd ist ein Gesamterleb­

fühle mich einfach wohl und sicher.“

Erlegen, um festzustellen, ob das Tier

nis“, berichtet er über den erfüllenden

gesund war. Kommt das erlegte Stück

Ausgleich zum Berufsalltag. Besonders

Genussvolle Momente

an Plätze, wo mehrere Jäger anliefern,

schätzt Böhler die Abgeschiedenheit,

Unterstützend wirkt dabei, dass „es uns

sind auch Tierärzte vor Ort: „Mit dieser

das Hineinhören in sich selbst, wenn er

gelungen ist, das Wildfleisch in einen

dreistufigen Kette, Jäger, kundige Per­

zu jeder Tages­ und Jahreszeit die un­

anderen Blickwinkel zu rücken“, ver­

son, Tierarzt, wird gewährleistet, dass

terschiedlichsten Geräusche und Gerü­

weist Peter Lebersorger, Generalsekre­

das zu verkaufende Wildbret absolut in

che wahrnimmt und Neues sieht. Aber

tär der Österreichischen Landesjagd­

Ordnung ist“, betont Lebersorger.

da ist noch etwas, was die Jagd als ein

verbände, auf einen der jüngeren Er­

Der heute 52­jährige promovierte

dem Menschen von jeher innewohnen­

folge: „Das wird heute, anders als vor

Jurist ist selbst ein Quereinsteiger, der

der Trieb auszeichnet: „Die Spannung,

30 Jahren, nicht mehr ungekühlt abge­

nach seinem Studium eigentlich nur

dass jeden Augenblick etwas passieren

hängt.“ Mit dem direkten Transport in

einen Zwischenstopp beim Österrei­

kann.“ Und das vielleicht gerade des­

den Kühlraum erspart man sich jegliche

chischen Landesjagdverband einlegen

halb, weil die meisten Pirschgänge er­

Milch­ oder Essigessenzen, die gefragt

wollte, dort aber bis heute hängenge­

folglos bleiben.

waren, um dem Gestank des toten Wil­

blieben ist. Den Anstoß, die Jagdprü­

des Herr zu werden.

fung zu machen, verdankt er im Übri­

Wer seit den Kindheitstagen mit dem Thema dort, wo die Wildtiere im­

Heute wird das Wildbret auf jeden

gen seinem ersten Hund, dem vielseiti­

mer präsent und einzelne Gattungen

Fall genauso professionell und frisch

gen Beagle, der sich als Jagdhund beim

nicht vorübergehend ausgestorben wa­

wie jedes andere Fleisch in die Kühlket­

Fährteaufnehmen auszeichnet, indem

ren, in Berührung gekommen ist, wird

te integriert. Dabei überprüft die soge­

er „spurlaut“ ist, also nicht wirklich

es jedenfalls nie verlernen, respektvoll

nannte „kundige Person“, ein Attribut,

bellt, sondern eher ein Läuten von sich

und zugleich umsichtig mit ihnen um­

das durch eine zusätzliche Prüfung zum

gibt. Jedenfalls ist das für den mensch­

zugehen, weiß der Jagdbeauftragte der

Jagdschein erworben wird, die Innerei­

lichen Verzehr geeignete Wildbret auch

Österreichischen Bundesforste AG Fritz Völk: „Mein Großvater war Förster im bärenreichen slowenischen Gottscheer Wald und hat mir so manch differen­ zierte Sicht der Dinge beigebracht“, er­ innert er sich. So hat er, der schon im­ mer von den Wildtieren fasziniert war, auch den Weg zum ausschließlichen Genuss von Wildfleisch gefunden: „Die Jagd ist die nobelste Form der Nah­ rungsbeschaffung.“ Vor allem dann, wenn das Wild selbst geschossen wur­ de: „Dann weiß ich, unter welchen Be­

„Habe gelernt, mich am Wetter zu orientieren und mit den Jahreszeiten zu leben.“ FRANZ GASSELSBERGER

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beim Sportler sehr beliebt, der eisen­ hältiges Fleisch, wie es etwa das Reh zu bieten hat, besonders schätzt. Es heißt wohl nicht umsonst, „man soll das Fleisch von schnellen Tieren es­ sen“, meint Oberbank­Chef Gassels­ berger. Auf seinem Tisch wird folglich ausschließlich Reh und Wildschwein gedeckt. Und selbst unter den Vegetari­ ern und Veganern hat das Wildbret Zu­ spruch gefunden, berichtet Lebersor­ ger: „Wenn überhaupt Fleisch, dann nur Wild“, ist sich die Community einig,

„Es ist die Spannung, dass jeden Augenblick etwas passieren kann.“ PETER BÖHLER

denn da könne man sicher sein, dass das

„schön“, sondern bestenfalls „kapital“

rum, das Tier richtig „anzusprechen“, es

Tier nicht gequält wurde, dass es Stand­

(oder „grob“, wie es beim Schwarzwild,

also wirklich gut im Visier zu haben, um

ort und Futter völlig frei und gemäß

also den Wildschweinen, heißt). Und ja:

es weidgerecht, also schnell, schmerz­

seinem Gusto gewählt hat und bis zu

Töten per se ist grausam und wohl der

los und punktgenau, abzuschießen. Das

dem kurzen Moment des Todes durch­

meistgehörte Vorwurf an das Weidwerk.

ist dann der Garant für einen treffsiche­

aus glücklich und entspannt durch Wald

Vor allem weil es aufgrund unwillkom­

ren, ethischen und nicht zuletzt kulina­

und Wiese gezogen ist.

mener Geschäftemacherei einiger we­

risch wertvollen Blattschuss: den Ge­

niger immer wieder zu Fehlentwicklun­

wehrschuss in den Brustraum.

Weidgerechtes Handeln

gen kommt wie etwa zu den unethisch

Von eminenter Bedeutung ist dabei

Der Auerhahn zum Beispiel bekommt

geführten Treibjagden in Gattern, dem

die Berücksichtigung des sogenann­

eigentlich gar nichts mit, wenn man

Aussetzen von gezüchtetem Wild wie

ten Kugelfangs, etwas, was einem in der

ihn richtig „anspringt“, sich ihm also

den sogenannten „Kisterlfasanen“ oder

Ausbildung so richtig eingebläut wird,

beim „Schleifen“, wie es in der Jä­

zu der jüngst erfolgten schmerzvollen

wie es BDO­Capo Bartos in der rigoro­

gersprache heißt, nähert: „Der Auer­

Jagd nach dem seltenen, weil schwarz­

sen Auseinandersetzung mit dem The­

hahn balzt Ende April, Anfang Mai und

mähnigen Löwen Cecil in Zimbabwe.

ma Sicherheit gelernt hat. Kein Wun­

nach der dritten Strophe seines Balzge­

Dabei wird gerade in der Ausbildung

der, hat so eine Kugel doch eine Reich­

sangs, dem sogenannten Hauptschlag,

auch hierzulande ein besonderes Au­

weite von gut fünftausend Metern: Wird

schnalzt er ganz laut mit der Zunge,

genmerk auf den sicheren Umgang mit

das Tier nicht getroffen, verliert sich

überstreckt den Kopf nach hinten, und

der Waffe, der entsprechenden Muniti­

die Kugel im Nirvana und kann erheb­

während er diesen schleifenden Laut

on sowie der geeigneten Optik gelegt.

liche Schäden an Mensch, Tier oder

ausstößt, hört und sieht er nichts“,

Denn ein weidgerechter Schuss will ge­

Sachgegenstand anrichten. „Wir sit­

weiß Böhler vom Bankhaus Schelham­

lernt sein, egal ob mit dem Gewehr (Ku­

zen auf dem Hochstand ja nicht nur

mer & Schattera AG. Dann hätte man

gel für Großwild wie Reh­ und Rotwild)

deshalb, weil es dort so lustig ist“, re­

drei, vier Schritte Zeit, sich ihm zu nä­

oder mit der Flinte (Schrot für Nieder­

sümiert

hern und ihn im schönsten Moment des

wild wie Hasen und Fasane). Es geht da­

tär Lebersorger, „sondern weil sich da

Lebens, dem Liebeswerben, zur Strecke zu bringen, ohne dass er auch nur das Geringste mitbekommt. Ein schönerer Tod ist schwer vorstellbar, schwelgt der Betroffene doch in fast außerirdischen Glücksgefühlen. Verzeihung, der Tod ist klarerwei­ se nie „schön“, auch wenn er defini­ tiv zum Lebenszyklus gehört und für Gläubige sogar eine ganz besonde­ re Dimension hat. Interessanterwei­ se sind aber auch in der Jägersprache heute weder das Wild noch das Geweih

„Respekt vor der Kreatur steht im Mittelpunkt jedes Handelns.“ MARIA SAUER

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Jagdverbandsgeneralsekre­


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der schiefe Einschusswinkel am besten

trampeln und auch ihre eigene Sicher­

teils mit der unreflektierten öffentli­

steuern lässt.“ Ein aktuelles Thema in

heit gefährden, wenn sie ignorieren,

chen Meinung mitschwimmen. Denn

diesem Zusammenhang ist die hierzu­

dass Forstarbeit durchgeführt wird.“

das Erlegen des Stücks, wie man das be­

lande noch zögerliche Umstellung auf

mit

troffene Wild in der Fachsprache nennt,

„bleifreie Geschoße, mit denen Huftie­

Trendsportarten wie Geocaching, Para­

ist nur ein kurzer, wenngleich mit viel

re gejagt werden“, berichtet ÖBF­Fach­

gleiten oder Mountainbiking, die ebenso

Bravour und Können vollzogener Akt in

mann Völk, der seinen Mitarbeitern und

zum Stress der Wildtiere beitragen wie

einer langen Kette sinnvoller Aktivitä­

Kunden, sprich Pächtern, mit Rat und

zu große Populationen, weil „die natür­

ten rund um das Wild und die es umge­

Tat zur Seite steht. Der in den USA seit

lichen Prädatoren wie der Bär oder der

bende Natur. Und selbst der Erlegung

rund 25 Jahren verfolgte Trend stellt auf

Wolf nicht mehr im ausreichenden Maß

kommt in der brauchtumsbewussten

Munition mit besserer Durchschlags­

vorhanden sind“, betont Böhler: „Da­

Jagd eine besondere Ehre zu, wie Böh­

kraft ab, die beim menschlichen Ge­

her muss es einen Abschussplan über

ler schildert: „Das Stück bekommt den

nuss des Wildbrets gesundheitlich un­

alle Altersklassen hinweg geben“, auch

letzten Bissen, der Jäger den Bruch“,

bedenklich ist.

um den stressbedingten Schäden im

in der Regel ein kleiner Ast von einem

Wald wie dem Verbiss, also dem Abbei­

dort vorkommenden Baum, etwa ei­

Notwendiges Regulativ

ßen junger Baumtriebe, und dem Schä­

ner Eiche oder einer Fichte, die man im

Auch beim Jagdverständnis an sich lässt

len, sprich dem Benagen oder Abziehen

„Schweiß“, also dem Blut, tränkt. Dazu

Dazu

kommt

das

Problem

sich ein radikaler Wechsel in Richtung ganzheitlichen Umweltschutz feststel­ len: War die Jagd noch vor rund 50 Jah­ ren auf die „individuelle Tierbetreuung“ fokussiert, sprich das einzelne Tier im Winter zu füttern, das kranke Stück zu erlegen oder das Raubwild zu bejagen, wie Lebersorger sagt, so „befassen wir uns nun umfassend mit der Gestaltung der Lebensräume, der Bereitstellung von Wasserstellen und der Deckung, also Versorgung mit Pflanzen wie Hecken, um das Wild vor Feinden und dem Klima

„Wildschweine sind für die Landwirtschaft eine Plage, für den Teller ein Genuss.“ PETER BARTOS

zu schützen“. Heute basiert das Weidwerk jeden­

der Baumrinde, beizukommen. Oder der

gehöre ein würdevolles Hintreten zu

falls auf drei Säulen: der Nachhaltig­

starken Zunahme der Wildschweinpo­

dem Stück, ein kurzes Innehalten.

keit, indem Ressourcen bejagt werden,

pulation, die sich besonders negativ auf

In Summe zeichnet die Jagd eine gro­

die „nachwachsen“, der Weidgerechtig­

die Landwirtschaft auswirkt, kann doch

ße Demut vor der Natur aus, eine gro­

keit, also der gelebten Fairness, so zu ja­

etwa der Mais nicht mehr ungeschützt

ße Portion Geduld und eine große Ent­

gen, dass auch das Tier eine Chance zur

angepflanzt werden. Die Errichtung des

schlusskraft. Eigenschaften, die sich

Flucht hat, und der Verankerung der Jagd

notwendigen Elektrozauns ist eine der

speziell auch im Berufsleben bewähren.

in der Gesellschaft, um die Schere, die

Aufgaben der Jägergemeinschaft.

sich zwischen Urbanisierung und länd­

Das Wichtigste nach einer erfolgrei­ chen Gesellschaftsjagd ist aber die Stre­

lichem Raum aufgetan hat, wieder zu

Weidmanns Ehre

ckenlegung, also die Versammlung der

schließen.

Dabei steht der „Respekt vor der Kre­

Jäger rund um das erlegte Wild und die

Dabei wird besonderes Augenmerk

atur gerade in der Jagd im Mittelpunkt

feierliche Umrahmung mit Jagdhorn­

darauf gelegt, das Bewusstsein dafür zu

jedes Handelns“, so Sauer. Man schaue

bläsern, erklärt Gasselsberger. Dabei

schärfen, der Natur den ihr gebühren­

darauf, dass es dem Tier in seinem na­

bedanke man sich bei den Schützen und

den Respekt zu zollen: „Der Forderung,

türlichen Lebensraum gutgeht, weshalb

erweise den Tieren die letzte Ehre. „Wer

sämtliche Forstwege sowie den Wald

der Hege im Revier stets ein besonde­

von mir eingeladen wurde, aber frühzei­

aufzumachen, ist definitiv abzulehnen“,

rer Stellenwert zukommt. Das oftmalige

tig geht und somit der feierlichen Zere­

warnt Sauer von den ÖBF. „Den we­

Bashing gegen die Jagd käme häufig von

monie der Streckenlegung nicht bei­

nigsten ist bewusst, dass sie damit dem

Leuten, die sich nur sehr oberflächlich

wohnt, der wird von mir nicht mehr ein­

Hirsch und dem Reh ins Wohnzimmer

mit dem Thema beschäftigen und groß­

geladen.“ n

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BÖRSENTALK

AKTIEN – WHAT ELSE!

Erika Karitnig (Bawag PSK Invest) sprach über die immer dagewesene Volatilität der Märkte und riet dazu, im aktuellen Umfeld global zu investieren.

DERBÖRSIANER Q-CHECK ROADSHOW 21.0 15. SEPTEMBER 2015 VOESTALPINE STAHLWELT, LINZ

Bei der zweiten Q-Check Roadshow in Linz drehte sich alles um die Turbulenzen in China und die globalen Auswirkungen. Unter den gespannten Gästen wurden auch Paul Rettenbacher (Polytec Holding AG), Robert Kovar (Bawag PSK Invest) und Michaela Friepess (Cross Industries AG) gesichtet.

Zu den Referenten des Abends gehörten Mike Judith (DNB Asset Management), Dominik Hojas (DerBörsianer), Walter Stephan (FACC AG), Stefan Pierer (Cross Industries AG), Erika Karitnig (Bawag PSK Invest), Christian Riegler (3 BankenGenerali Investment-Gesellschaf) und Dieter Wimmer (Comgest Asset Management).

Stefan Pierer (Cross Industries AG) und Walter Stephan (FACC AG) nach der Doppel-Conference zur Investmentstory mit Herbert Eibensteiner (Voestalpine AG).

DIGITALE SOMMERNACHT

Paul Jankowitsch (WdF), Josef Taus (MTB Beteiligungen AG), Andreas Schnauder („Der Standard“), Franz Gasselsberger (Oberbank AG), Ewald Nowotny (Oesterreichische Nationalbank), Willibald Cernko (UniCredit Bank Austria AG), Werner Muhm (Arbeiterkammer Wien) und Josef Redl (FMVÖ) nach dem Gespräch.

FINANZ-MARKETING-VERBAND ÖSTERREICH PODIUMSDISKUSSION 21. SEPTEMBER 2015 ÖSTERREICHISCHE NATIONALBANK, WIEN

Das Financial Forum lud zahlreiche Gäste und Experten zur Podiumsdiskussion zum Thema „Österreichs Banken sieben Jahre nach der Krise“.

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Die Herausforderungen für Österreichs Banken bleiben sieben Jahre nach der Krise noch immer so groß wie die Chancen. Experten wie der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, diskutierten am Podium über die Banken der Zukunft und sich daraus ergebende neue Geschäftsmodelle.


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2. JUPITER-STURM

JUPITER ASSET MANAGEMENT JUPITER-STURM 17. SEPTEMBER 2015 PALAIS COBURG, WIEN

Die britische Fondsgesellschaft Jupiter Asset Management lud ihre Gäste zum zweiten Investmentabend nach Wien ein. In den Kasematten des Palais Coburg sprach CEO Maarten Slendebroek gemeinsam mit den beiden Fondsmanagern Miles Geldard und Charles Thomas über die Märkte.

Nach dem Investment-Update konnten Experten sowie Gäste an einer Sturm- und Weinverkostung mehrerer heimischer Winzer teilnehmen.

BEWERTUNG

Location Publikum Inhalt/Redner Börsenfaktor

CEO Maarten Slendebroek gab zu Beginn des Abends einen Investmentausblick und sprach über aktuelle Herausforderungen am Kapitalmarkt.

FINANZMARKTGESPRÄCHE

Ob die Bankenunion alle Erwartungen erfüllt, darüber diskutierten Boris Gröndahl (Bloomberg), Valerie Herzberg (Europäische Komission), Helmut Ettl (Finanzmarktaufsicht) und Franz Rudorfer (Wirtschaftskammer) am Podium.

EUROPÄISCHES FORUM ALPBACH ALPBACHER FINANZMARKTGESPRÄCHE 3. BIS 4. SEPTEMBER 2015 ALPBACH, TIROL

Die diesjährigen Finanzmarktgespräche widmeten sich dem Thema der Ungleichheit. Dabei wurde diskutiert, wie gerecht oder ungerecht der Finanz- und Kapitalmarkt gestaltet ist und wem er überhaupt nützt. BEWERTUNG

Location Publikum Inhalt/Redner Finanzminister Hans Jörg Schelling bereitete sich auf seine Eröffnungsrede vor und unterhielt sich dabei mit dem Wirtschaftsexperten Heiner Flassbeck.

Über Probleme der Eurozone sprachen Natacha Valla (CEPII), Kurt Bayer (Österreichische Entwicklungsbank AG) und Wirtschaftswissenschaftler Heiner Flassbeck.

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Börsenfaktor


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PORTRÄT

ZEHN FRAGEN AN VALENTIN STALF

Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute sind? – Zu einem Anteil ist es natürlich Fleiß und Zielorientierung, aber natürlich auch viel Glück. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Finanzbranche tätig wären? – Wahrscheinlich hätte ich ein Unternehmen im Technologieumfeld gegründet. Aus welchen Quellen beziehen Sie Ihre Fachinformationen? – Ich informiere mich vorwiegend über das Netzwerk Twitter und andere Onlinemedien. Welchen Teil lesen Sie in Ihrer Zeitung als Ersten? – Ich lese Zeitungen primär online und starte in unterschied­ lichen Bereichen, je nach aktuellen Ereignissen. Wenn ich nicht gerade arbeite, verbringe ich meine Zeit am liebsten mit? – In den Bergen oder am See im Kreis mei­ ner Freunde und Familie. Bei welchem Investment haben Sie sich richtig verzockt? – Ich habe mich zuletzt darauf konzentriert, selbst Un­ ternehmen aufzubauen, viel Zeit für Investments ist da nicht geblieben. Die Performance meines Investments in Number 26 sieht aus heutiger Sicht sehr gut aus.

ST

LESERPO

Welches Vorurteil gegenüber dem Kapitalmarkt ärgert Sie am meisten? – Dass man den Kapitalmarkt langfristig

n@ redaktio m ianer.co derboers

durch aktives Portfoliomanagement schlagen kann. Was assoziieren Sie mit Gordon Gekko und dem Film Wall Street? – Alte gierige Banken und wenig Kundenfokus. Dieser Investor ist für mich eine Legende? – Peter Thiel,

VALENTIN STALF GRÜNDER UND CEO NUMBER 26

erfolgreicher Investoren und Gründer von Paypal.

Der gebürtige Österreicher gründete in Berlin das erfolgreiche Start-up Number 26, das ein Gratis-Girokonto fürs Smartphone anbietet. Davor war der Absolvent der Hochschule St. Gallen als „Entrepreneur in Residence“ bei Rocket Internet tätig und sammelte Erfahrung bei Praktika im Bereich „Strategy Consulting“ und im „Investment Banking“.

Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16er-

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Blech“? – Wenn ich die Zeit habe, in Wien zu sein, a Eitrige und a 16er­Blech mit an Buckl.

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86 2015. Bis dahin täglich: www.derboersianer.com Die nächste Ausgabe erscheint um den 3. Dezember


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