4 Für himmlische Botschaften von A bis Z Deko-Tipp
5 Margeritenengel Nachgezählt W wie Weltausstellung Grünhainichener Lexikon
6 Mit Goldglanz, hellem Schein und Watschelfüßen Neuheiten und Wiederauflagen 2025
8 Wie die Entenküken laufen lernen Einblicke
9 Der neue Engelmusikant und seine Viola da Gamba Thomas Fritzsch im Interview
10 Von Hand. Mit Herz. Manufakturen
15 Erzgebirgisches Kunsthandwerk ist immaterielles Kulturerbe UNESCO-Liste
16 „Wie in einer heilen Welt“ 10 Jahre Wendt & Kühn-Welt
18 Wendt & Kühn macht Schule Vorlesetag
19 Wendt & Kühn auf Instagram Social Media
20 Ein überraschender Fund in Amerika Lebendige Tradition
21 Termine und Veranstaltungen Wendt & Kühn erleben
22 Auf Wiedersehen Letztmalig 2025 gefertigt
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
Hand aufs Herz: Kannten Sie das Instrument Viola da Gamba, auch „Beingeige“ genannt, bevor es in diesem Jahr zum ersten Mal im Grünhainichener Engelorchester erklang? Das Instrument aus der Renaissance war vor allem im Barockzeitalter bekannt. Wie aktuell es heute noch ist, erfahren Sie aus berufenem Munde: Thomas Fritzsch, einer der weltweit gefragtesten Gambisten, zeigte sich beim Besuch in unseren Werkstätten von der Fertigung „seines“ Instruments begeistert und sieht eine selten zitierte Gemeinsamkeit zwischen unserer Meisterschaft bei der Figurenfertigung und seinem Metier: Holz wird lebendig, wenn wir es zur Figur werden lassen und Musikerinnen und Musiker es zum Klingen bringen. Das ganze Interview mit ihm können Sie auf Seite 9 dieses Magazins lesen.
Holz wird lebendig, wenn wir es zur Figur werden lassen und Musikerinnen und Musiker es zum Klingen bringen.
Wie doch die Zeit vergeht, wird mir bewusst, wenn ich an die Eröffnung der Wendt & Kühn-Welt im Jahr 2015 zurückdenke. Seit nunmehr zehn Jahren fühlen sich hier –hinter den ehrwürdigen Steinmauern des Fachwerkhauses in Grünhainichen – Besucherinnen und Besucher wie in einer „heilen Welt“ und vertrauen uns oftmals ganz persönliche Geschichten an. Diese Begegnungen, für die wir sehr dankbar sind, schreiben immer wieder auch ein neues Stück Manufakturgeschichte. Davon erzählen wir ab Seite 16.
Apropos Geschichten: „Von Hand. Mit Herz.“ (ab Seite 10) ist eine Hommage an die Wertschöpfung in Deutschland, die auf Handarbeit beruht. Geprägt von Menschen, nicht von Maschinen. Für Kooperationen jenseits industriell hergestellter Erzeugnisse haben wir Ausschau gehalten nach Partnern, mit denen uns handwerkliche Fertigung und gemeinsame Werte verbinden.
Ich wünsche Ihnen mit der 41. Ausgabe der elfpunktepost viel Freude. Mögen Sie gerade in der heutigen Zeit immer wieder das Schöne auf dieser Welt suchen und es wertschätzen. Die Margeritenengel, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag begehen, ermutigen uns dazu. Gerne können Sie mich an Ihren Gedanken teilhaben lassen und mir schreiben – per Brief oder an gedanken@wendt-kuehn.de.
Ihre
Claudia Baer, geb. Wendt
Für himmlische Botschaften von A bis Z
Manchmal können selbst einzelne Buchstaben mehr sagen als tausend Worte – vor allem dann, wenn sie von freundlichen Margeritenengeln präsentiert werden. Individuell und himmlisch schön. Für Botschaften, die berühren.
Die leuchtend gelben Buchstaben von Wendt & Kühn lassen sich nach Herzenslust kombinieren und bilden Namen, Worte, Initialen. Die Anfangsbuchstaben, verbunden mit dem formschönen &-Zeichen, erfreuen beispielsweise die Herzen zweier Liebender. Ein bedeutsamer Ortsname, auf dem Sideboard arrangiert, hält die Erinnerungen an schöne Momente auf Reisen wach. Und auch den Namen des Kindes rahmen die Engel mit sanftem hoffnungsvollen Lächeln – als Willkommensgruß zur Geburt und Begleiter durchs Leben.
Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Schreiben Sie je nach Anlass, Jahreszeit oder Stimmung kleine liebevolle Botschaften, die im Alltag für ein Lächeln sorgen – ein herzliches Danke, ein verschmitztes Love, ein beherztes Ja, ein verbindendes Wir. Jedes Arrangement wird zum Ausdruck Ihrer Gedanken und Gefühle und schreibt Ihre ganz eigene „Geschichte“.
Gut zu wissen: Die Engel und Buchstaben befinden sich jeweils einzeln auf ovalen Sockeln und können bündig aneinandergestellt werden. Jeder Engel und jeder Buchstabe sowie das &-Zeichen sind einzeln erhältlich. Den Engel gibt es in zwei Ausführungen: Während der eine Himmelsbote behutsam seine Hände auf das Schriftzeichen legt, hat der andere ein zartes Blümchen mitgebracht.
NACHGEZÄHLT
MARGERITENENGEL
verschiedene Margeritenengel „begegneten“ uns bei den Recherchen zum diesjährigen Jubiläum dieser Figurengruppe. Die ersten entwarf Olly Wendt, geborene Sommer, vor 100 Jahren. Einem jeden setzte sie einen Kranz aus Margeriten ins Haar. Den Blumenschmuck gibt es in 4 verschiedenen Größen: Die kleinsten Blüten haben einen Durchmesser von 3, die größten von 7 Millimetern. Und noch eine – im wahrsten Sinne – „erhellende“ Zahl entdeckten wir beim Messen und Zählen: 22 Engel, die Olly Wendt in den 33 Jahren ihres Margeritenengel-Schaffens gestaltete, greifen das Thema Licht auf – mittels Tüllen oder Blumen, in die Kerzen gesteckt werden konnten. Das Licht als Zeichen der Hoffnung spielte für die Designerin offenbar eine wichtige Rolle.
IM MARGERITENENGEL-BUCH und in der Premium-Version der Wendt & Kühn-App werden alle 176 uns bekannten Margeritenengel vorgestellt, die jemals bei Wendt & Kühn gefertigt wurden.
text präsentiert. Dem geht ein Kapitel voraus, das die Himmelsboten in ihrer Entstehung, Vielfalt, Herstellung und ihrem Wesen beschreibt. Ein Kurzporträt von Olly Wendt zeichnet ein Bild der talentierten Schöpferin. Eine wunderbare Lektüre zum Nachschlagen und Nachsinnen.
Diese und viele weitere interessante Details und Hintergründe bietet das Buch „Federleicht und himmlisch schön – 100 Jahre Margeritenengel“. Auf 116 Seiten erfahren die Leserinnen und Leser alles über die zarten Engel. Die 176 uns bekannten Margeritenengel werden im Verzeichnis-Teil mit Bild und Kurz-
GRÜNHAINICHENER LEXIKON
Die Margeritenengel sind nun auch Teil der Wendt & Kühn-App, die inzwischen ein großes Figurenensemble umfasst: Neben den Margeritenengeln zeigt sie die Elfpunkte-Engel. Weitere Details zur App unter www.wendt-kuehn.de/wendt-kuehn-app.
W WIE WELTAUSSTELLUNG
Die Weltausstellung – kurz Expo – ist eine internationale Leistungsschau, die seit dem 19. Jahrhundert Innovationen, Kultur und Fortschritt aus aller Welt präsentiert. Staaten, Unternehmen und Organisationen nutzen sie, um wegweisende Ideen und Entwicklungen vorzustellen. Dabei geht es neben Technik und Design auch um gesellschaftliche Visionen und Lösungen für die Zukunft. Zum nunmehr dritten Mal war Wendt & Kühn mit seinem Sortiment auf einer Weltausstellung vertreten: Nach der Premiere im Jahr 1929 in Barcelona folgte 1937 der viel beachtete Auftritt in Paris. Von April bis Mitte Oktober dieses Jahres präsentierte die Manufaktur auf der Expo 2025 im japanischen Osaka ein ausgewähltes Sortiment im Deutschen Pavillon, zu dem ein Restaurant und ein Shop gehörten, in denen Besucher zum Genießen deutscher Gastlichkeit und zum Entdecken und Erwerben exklusiver, hochwertiger, typisch deutscher Produkte eingeladen waren.
Hier begegneten den Besuchern Spieldosen, eine Orgel sowie Elfpunkte-Engel, Margeritenengel und Blumenkinder. Mit dabei war auch das Mädchen mit Kirschblüte, das sich – in Anlehnung an die bedeutungsvolle japanische Kirschblüte entstanden – hier besonders wohl fühlte. Und auch all die anderen Figuren verzauberten die Besucher, die aus ganz Japan und
DER DEUTSCHE PAVILLON auf der Expo 2025 trug den Titel „Wa! Germany“. „Wa“ ist ein Begriff aus dem Japanischen, der ‚Kreis‘, ‚Harmonie‘ und ‚Wow‘ bedeutet und das Thema des Pavillons, die Kreislaufwirtschaft, widerspiegelte.
aus vielen anderen Ländern auf die Expo gekommen waren. Dass die Figuren in Handarbeit und mit viel Liebe zum Detail gefertigt sind, faszinierte die Gäste. Und immer wieder hörte man begeisterte Stimmen, wie entzückend die kleinen Figuren aus Deutschland seien.
AB SOFORT
IM SORTIMENT
Mit Goldglanz, hellem Schein und Watschelfüßen
So präsentieren sich die Neuheiten und Wiederauflagen, auf die sich Sammlerinnen und Liebhaber von Wendt & Kühn nun freuen können. Während die neue Goldedition bereits seit Juli für glanzvolle Momente sorgt, funkeln und leuchten die beiden Weihnachtsensembles, die in Zusammenarbeit mit zwei renommierten Manufakturen entstanden, nun in der dunkleren Jahreszeit (ab Seite 10). Die märchenhafte Entenfamilie mit ihren entzückenden Watschelfüßen stellen wir Ihnen auf Seite 8 vor.
Goldedition N o – 18
WEGGEFÄHRTE, ENGEL MIT LATERNE, VERGOLDET (6 cm)
650/301
TREUER GEFÄHRTE
Mit seinem freundlichen Lächeln und einer einladenden Geste erinnert der Engel der neuen Goldedition No – 18 auf gefühlvolle Weise daran, wie gut es tut, Wege im Leben gemeinsam zu gehen. Als verlässlicher Partner steht er seinen Besitzern bei, wenn sie bei einem Umzug oder einem Jobwechsel neue Pfade beschreiten. Der helle Schein seiner vergoldeten Laterne gibt Sicherheit, um auch in herausfordernden Situationen voranzuschreiten. Ein wundervolles Geschenk für Menschen, die einen Gefährten an ihrer Seite gut gebrauchen können. Für all jene, denen das warme Licht in schwierigen Zeiten Hoffnung und Geborgenheit schenkt. Und ein wundervolles Prä-
Limitierte Goldedition N o – 18
WEGGEFÄHRTE, ENGEL MIT LATERNE AUF METALLSOCKEL, VERGOLDET, IN SPANSCHACHTEL (6 cm)
650/301/LE
sent für kleine und große Nachtschwärmer, für die ein Abendspaziergang mit hell erleuchteter Laterne ein liebgewonnenes Ritual ist.
Die Laterne ist in 999er Gold gehüllt. Ihre fein ausgearbeiteten Details und die filigrane Verarbeitung machen sie zu einem glanzvollen Hingucker. In der Ausführung mit vergoldetem Sockel ist der Engel streng limitiert – nur 22.222 Mal wird er seinen Besitzern als Weggefährte zur Seite stehen. Jeweils auf der Bodenmarke der Figur, im Begleitheft und auf der Spandose ist die Nummer aufgebracht – so wird jeder Engel zum wertvollen Einzelstück.
KRONENENGEL MIT LICHTERBOGEN UND KERZEN (9 cm)
6235/6
WEITERE NEUHEITEN
BEREITS VORGESTELLT
ENGEL MIT GELBEM OSTEREI, STEHEND, MIT FLORALER
BEMALUNG (6 cm)
651/1
ENGEL MIT STOLLEN UND LEBKUCHEN
(9 x 3,5 x 6 cm)
650/173
ENGEL MIT KONZERTINA, AUF KOMET (6,5 cm)
650/70/78
KATZE, ROT GETIGERT (2 cm)
5286/3
ENGEL MIT VIOLA DA GAMBA (5 cm)
650/86a
HEINZELMÄNNCHEN MIT NADEL UND FADEN (6 cm)
5243/23
ENGEL MIT ZAHNRAD, SONDERFIGUR KULTURHAUPTSTADT EUROPAS 2025 (6 cm) 650/2025/KHC ausschließlich 2025 gefertigt; erhältlich bei Wendt & KühnFachhändlern in Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion sowie in den hauseigenen Geschäften von Wendt & Kühn in Grünhainichen und Seiffen
ENGEL MIT LEBKUCHEN UND APFEL, AUF KLEMME (5,5 cm)
650/90/150
PALME, KLEIN (22 cm)
5250/11k
PALME, GROSS (25 cm)
5250/12k
SPIELDOSE „STARKASTEN“ MIT ZWEI KINDERN, MIT 18-STIMMIGEM MUSIKWERK (21 cm)
5318/34A
CHRISTBAUMENGEL IM RING, MIT PUPPE (6,5 cm) 6308/P
KALENDERBLÄTTER 2026
RAHMEN FÜR KALENDER
(Figur: 4 cm, Rahmen: 17 x 17 x 4,5 cm)
ERFIGUR Z UM JUBI
S O N D
L Ä U M
MARGERITENENGEL, SITZEND, MIT PAPIERSTERN (4 cm)
634/70/45
ENGEL MIT MARGERITENKRANZ AUF WOLKEN, SITZEND (9 cm)
634/11
ausschließlich 2025 gefertigt
ENGEL MIT MONDSICHEL UND HERRNHUTER ® MINIATURSTERN, ELEKTRISCH BELEUCHTET (16,5 x 7 x 13,5 cm; Engel und Stern: 8 cm) 5226/651/2025
Aufgrund der hohen Nachfrage wird das Arrangement nun doch 2025 und 2026 hergestellt und angeboten.
ENGEL IM RING MIT BÄUMCHEN UND GLOCKE (7,5 cm); GLASGLOCKE, GOLD (6 cm) 5226/6312/1gold
BUCH „100 JAHRE MARGERITENENGEL“ (23 x 31 cm) FB2025
ENGEL IM RING MIT BÄUMCHEN UND GLOCKE (7,5 cm); GLASGLOCKE, SILBER (6 cm) 5226/6312/1silber
ADVENTSKALENDER 2025, MIT FIGUR (33 x 45 cm) AK2025
Figur exklusiv im Kalender erhältlich
GRETE WENDT ENTWARF „Das hässliche junge Entlein“ im August 1953 in Anlehnung an das gleichnamige Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen. Nach fast 60 Jahren kehrt die Figurengruppe ins Sortiment zurück – begleitet von einem Puzzle für kleine Märchenfreunde.
Wie die Entenküken LAUFEN LERNEN
Im Gänsemarsch watscheln die Küken hinter der Entenmutter her. Wir erzählen, wie die gefiederten Freunde Fertigungsschritt für Fertigungsschritt das Laufen lernen und welche „Stolpersteine“ sie dabei zu überwinden haben.
Fragt man Roland Stanzel, Meister der Dreherei bei Wendt & Kühn, was die größte Herausforderung bei der Herstellung des Figurenensembles „Das hässliche junge Entlein“ ist, so antwortet er mit einem Augenzwinkern: „Dass es eine Enten-Großfamilie ist.“ Hinzu kommt, dass viele Einzelteile, wie Kopf, Körper, Flügel und Schwanz, aufwendig geformt werden: An der Schleifmaschine werden die teils winzigen Drehteile so lange modelliert, bis sie den nötigen natürlichen „Schwung“ haben. Die Schnäbel werden sogar noch einmal besonders bearbeitet: Mit einem scharfen Schnitzmesser wird der rund gedrehte Schnabel
links und rechts beschnitten und erhält so seine typische Form. „Ein bisschen wie bei Donald Duck“, schmunzelt Roland Stanzel.
In der Leimerei gilt es, die Küken so auf die lange Sockelplatte zu bringen, dass keines aus der Reihe tanzt. Dazu kleben die Leimerinnen zunächst alle Watschelfüße auf. Erst danach ziehen die Entenküken ihre „Schuhe“ an und werden mit ihren dünnen Drahtbeinchen auf den Füßen platziert – bereit, in die weite Welt zu ziehen. Doch nicht so schnell! Noch immer ganz „in Holz“, erhalten sie beim Tauchen und Bemalen zuvor ihr farbiges Federkleid. Während die Entenmut-
DAMIT AUF DEM GRÜNEN SOCKEL eine natürliche Wiese entsteht, bringt die Malerin gelbe und weiße Tupfen auf. Diese werden anschließend mit einem breiten Pinsel, der in ein Farbgemisch auf der Malunterlage getaucht wird, in die Wiese „eingearbeitet“.
PUZZLE „DAS HÄSSLICHE JUNGE ENTLEIN“ (21 x 15 cm)
MP/5290
ter in Cremeweiß gehüllt wird, wird der Sockel samt der vier Küken in „Entengelb“ getaucht.
Bevor sich das letzte gelbe Küken in der Reihe später im Märchen in einen prächtigen weißen Schwan verwandelt, erhält es in der Malerei zunächst ein graues Gefieder. Mit feinem Pinsel werden anschließend Schnäbel, Füße und Beine der munteren Truppe in leuchtendem Orange bemalt. Auf die Sockelplatte wird mit einem breiten Pinsel neben Grün auch Gelb und Weiß getupft – so entsteht eine „lebendige“ Wiese, über die die Enten nur allzu gern flitzen. Zu guter Letzt werden die Flügel der Entenmutter mit zarten Feder-Linien verziert. Dann heißt es für die fünf: „anstellen“ bei der Gesichtermalerin. Nach unzähligen Arbeitsschritten watscheln Enten und Schwan nun fröhlich davon und verbreiten die wichtige Botschaft, die dieser Figurenkomposition innewohnt: Dass wahre Schönheit von innen kommt und jeder seinen Platz im Leben finden wird – selbst wenn der Weg dorthin manchmal steinig ist.
DAS HÄSSLICHE JUNGE ENTLEIN (15,5 x 3,5 x 5,5 cm) 5290
Der neue Engelmusikant und seine Viola da Gamba
Er spielt in Konzertsälen auf der ganzen Welt, wurde mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet und gilt als der Detektiv der Gambe: der Gambist
Thomas Fritzsch. Als er im Sommer dieses Jahres in der Nähe von Grünhainichen auf Einladung der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. ein Konzert gab, trafen wir den sympathischen Musiker zum Gespräch in unserer Manufaktur.
Die Engel im Wendt & Kühn-Orchester spielen über 50 verschiedene Instrumente. Ihres, die Viola da Gamba, war nicht dabei. Nun gibt es sie endlich. Sind Sie „erleichtert“?
Ja (lacht). Für mich als leidenschaftlichen Gambisten UND langjährigen Wendt & Kühn-Fan gibt es natürlich nichts Schöneres, als mein Instrument nun auch in unserem heimischen Engelorchester zu wissen.
Wie sind Sie zu diesem außergewöhnlichen Instrument gekommen? Und wie zu Ihrer Liebe zu den Elfpunkte-Engeln?
Beides liegt lange zurück: Musik spielte in meiner Familie schon immer eine große Rolle. Zur Viola da Gamba kam ich in meiner frühen Jugend. Mit sechs Jahren begann ich zunächst, Cello zu spielen. Ein paar Jahre später entdeckte ich die Viola da Gamba für mich – mit 14 gab ich meinen ersten Gamben-Abend. Die Engel von Wendt & Kühn kenne ich fast genauso lange. Meine Eltern dekorierten sie zur Advents- und Weihnachtszeit stets auf einer Anrichte. Schon als Kind stand ich staunend davor. Später, als ich Musik studierte, bemängelte ich einmal naseweis, dass einige Engelmusiker nicht am rechten Platz stünden. Seitdem ist es meine Aufgabe, zu prüfen, ob musikalisch alles korrekt angeordnet ist. Bis heute stelle ich das Orchester jedes Jahr auf – nun zusammen mit meiner Familie. Der Engel mit Viola da Gamba wird natürlich einen besonderen Platz bekommen.
Was fasziniert Sie an der Viola da Gamba – einem Instrument, das vermutlich eher Kennern geläufig ist?
Die Viola da Gamba ist seit sieben Jahrhunderten eines der wandlungsfähigsten Streichinstrumente. Sie kann sich sowohl selbst begleiten als auch in nahezu jedem Ensemble musizieren. Ihr bittersüßer Klang begeistert mich. Für mich ist sie das Instrument, mit dem ich alles, was ich fühle und was meine Seele berührt, am besten ausdrücken kann.
An Sie als Fachmann: Kann die Viola da Gamba unseres Engels mit Ihrem Instrument (optisch) mithalten?
THOMAS FRITZSCH, 1961 in Zwickau geboren, lebt mit seiner Familie in Freyburg (Unstrut). Seinen ersten Cello-Unterricht erhielt er am Robert-Schumann-Konservatorium in Zwickau. Anschließend studierte er an der Musikhochschule Leipzig Viola da Gamba und Violoncello. Als gefragter Solist arbeitete er unter anderem mit dem Gewandhausorchester und dem renommierten Thomanerchor Leipzig zusammen, lehrt an Hochschulen im In- und Ausland und publiziert musikwissenschaftliche Werke. Er spielte in den großen europäischen Konzertsälen ebenso wie in Musikmetropolen wie New York, Boston, Tokio und Hongkong.
Auf jeden Fall! Ich bin beeindruckt, wie filigran die Teile gefertigt und die Details ausgearbeitet sind: die kleinen Wirbel, die feinen Schalllöcher, die „hängenden Schultern“. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Kunsthandwerkerinnen und -handwerker von Wendt & Kühn. Ich bin mir sicher, dass die MiniaturGambe mindestens genauso gut klingt wie meine große (schmunzelt). Und überhaupt gibt es viele Parallelen zwischen der Meisterschaft der Figurenfertigung und meinem Metier: Wir machen Holz lebendig, indem wir es Figur werden lassen und zum Klingen bringen.
Die Viola da Gamba in Ihrer Hand ist ein wahrer historischer Schatz: Sie gehörte einst dem Komponisten Joseph Fiala und ist über 300 Jahre alt. Ganz so alt sind die Figuren von Wendt & Kühn noch nicht …
Das stimmt. Aber was uns verbindet – ungeachtet der genauen Jahreszahlen – ist die Wertschätzung für das Wesen, die Geschichte und die Tradition unserer „Schmuckstücke“. Auch für mich ist es eine Herzensangelegenheit, mein Wissen über die Gambenmusik an nachfolgende Generationen mit Leidenschaft weiterzugeben und so diese Kunst zu bewahren.
Von Hand. Mit Herz. MANUFAKTUREN
In einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint, in der Maschinen im Sekundentakt produzieren und Algorithmen bestimmen, was gekauft wird, berühren Dinge, die in echter Handarbeit entstehen, auf ganz besondere Weise. Sie erzählen von Menschen, nicht von Maschinen. Von Zeit, nicht von Tempo. Und sie machen Lust, das Schöne im Beständigen zu suchen. So wie bei den Figuren von Wendt & Kühn und den Erzeugnissen der Manufakturen INGE GLAS® und Herrnhuter®. In Zusammenarbeit mit diesen beiden Traditionsunternehmen entwickelte Wendt & Kühn jeweils ein Figurenarrangement, das zur Weihnachtszeit verzaubern wird. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die Artikel vor und werfen einen Blick hinter die Manufakturtüren. Eine „Liebeserklärung“ an die feine Handarbeit.
DER ENGEL UND JEWEILS EINE GLOCKE werden stets im Set angeboten. Die Glocke ist in zwei Farbvarianten erhältlich: in goldenem Farbton und in Silberweiß. Über die hauseigenen Läden von Wendt & Kühn in Grünhainichen und Seiffen ist der Engel außerdem mit einer Glocke in mattem Porzellanweiß erhältlich. Und das Beste: In den kommenden Jahren werden die großen Margeritenengel im Ring zu einer Serie anwachsen und mit jeweils passendem Glas-Ornament für stimmungsvolle Weihnachten sorgen.
Manufakturen sind Orte der Sorgfalt, der Hingabe und der Meisterschaft.
Jedes Stück geht durch viele Hände, wird behutsam geformt, mit Erfahrung gestaltet und mit Liebe zum Detail vollendet. Das macht es einzigartig – und spürbar besonders. Wer heute ein handgefertigtes Objekt aus einer Manufaktur in den Händen hält, trägt auch ein Stück gelebte Tradition. Meist über Generationen hinweg bewahrt, sind es Werte wie Geduld, Qualität und Verantwortung, die das Wesen von Manufakturen ausmachen. In einer Zeit, in der vieles beliebig wirkt, sehnen sich viele Menschen nach Dingen mit Seele. Nach Objekten, die Geschichten erzählen, und nach Werten, die Zeiten überdauern und bleiben.
ENGEL IM RING MIT BÄUMCHEN UND GLOCKE; GLASGLOCKE, GOLD (Ring: 7,5 cm, Glocke: 6 cm)
5226/6312/1gold
ENGEL IM RING MIT BÄUMCHEN UND GLOCKE; GLASGLOCKE, SILBER (Ring: 7,5 cm, Glocke: 6 cm)
5226/6312/1silber
ENGEL IM RING MIT BÄUMCHEN UND GLOCKE; GLASGLOCKE, WEISS (Ring: 7,5 cm, Glocke: 6 cm)
Genau das ist es, was die in Handarbeit gefertigten Produkte so besonders macht – die Figuren und Spieldosen aus unserer Manufaktur sind dafür ein wundervolles Beispiel. Ebenso die Unikate aus den Manufakturen INGE GLAS® und Herrnhuter®. Erstere stellt mundgeblasenen Christbaumschmuck her, letztere die weltbekannten Weihnachtssterne. Wendt & Kühn und den beiden Unternehmen ist gemein, dass sie auf eine lange Tradition zurückblicken und ihre Produkte mit Liebe und Sorgfalt in höchster Qualität fertigen. Diese Parallelen waren es, die den Impuls für die Kooperationen mit den renommierten Firmen gaben. Entstanden sind zwei bezaubernde Arrangements, die das Weihnachtsfest von nun an doppelt schön machen: Ein Margeritenengel im Ring wird von einer edlen Glasglocke begleitet, während ein Elfpunkte-Engel im hellen Schein eines Herrnhuter® Miniatursterns erstrahlt.
DER AUSSCHNITT AUS DEM WENDT & KÜHNKATALOG VON 1937 zeigt die beiden Engel, die Inspiration für den großen Margeritenengel im Ring waren, der ab diesem Jahr das Repertoire für den Weihnachtsbaum ergänzt. Damals wurden die Engel mit Klemmen an den Zweig gezwickt; heute schaukeln sie im zarten Ring.
5226/6312/1weiß (erhältlich in den hauseigenen Geschäften von Wendt & Kühn in Grünhainichen und Seiffen)
MARGERITENENGEL FÜR DEN TANNENZWEIG
Weihnachtsbaumschmuck hat bei Wendt & Kühn eine lange Tradition. Bereits 1923/24 entwarf Firmengründerin Grete Wendt einen schwebenden Elfpunkte-Engel mit Flöte. In ihm verwirklichte sie den Wunsch, die Engel nicht nur in Schränken und Vitrinen, sondern auch an Weihnachtsbäumen und Adventskränzen musizieren zu lassen. Ihm folgten Elfpunkte-Engel, die im gelben Stern, auf Komet und Schweif sowie im Mond am Tannengrün schweben. Auch Gestalterin Olly Wendt (geborene Sommer), die Seite an Seite mit Grete Wendt arbeitete, widmete sich dem Thema Christbaumschmuck: 1930/31 entwickelte sie einen Margeritenengel, der mittels einer Metallklemme an einen Ast gezwickt werden konnte. Zwischen 1935 und 1937 folgte ein kleiner schwebender Margeritenengel. Ein später Entwurf gesellte sich 1958 dazu: ein sitzender Engel im Messingring.
2025 wird nun in Zusammenarbeit mit der INGE GLAS® Manufaktur eine neue Serie innerhalb des Christbaumschmucks von Wendt & Kühn begründet: Mit Feingefühl, dem Ansinnen der Designerin getreu und an den gestalterischen Wurzeln der Figur orientiert, wurde Olly Wendts „großer“ Margeritenengel auf Klemme in einen Messingring gesetzt. Somit erhalten die winzigen, zweieinhalb Zentimeter kleinen Margeritenengel, die im aktuellen Sortiment bereits im goldenen Ring am Tannenzweig
Das traditionelle Glasbläserhandwerk wird in der INGE GLAS® Manufaktur bereits in der 15. Generation praktiziert. Die Sammlung an Glasbläserformen ist mit etwa 15.000 Exponaten aus zwei Jahrhunderten einzigartig. Im hauseigenen Modellbau werden nicht nur die historischen Formen gepflegt und zur Verwendung erhalten, sondern auch neue, zeitgemäße Ornamente modelliert. Kugeln, Baumspitzen und vieles mehr werden von erfahrenen Glasbläsern frei vor der Flamme geformt. Für alles Figürliche wird mit viel Fingerspitzengefühl das gleichmäßig erhitzte Glas in speziellen Formen aufgeblasen.
schaukeln, große Verstärkung. In die Hände gaben wir dem Margeritenengel ein Tannenbäumchen und eine Glocke. Und weil man zum Weihnachtsfest vom süßen Klang der Glocken gar nicht genug bekommen kann, wird der Engel im Set mit einer meisterhaft gefertigten Glasglocke angeboten. Die Form dieser Glasglocke entspricht der Holzglocke des Engels – eine wundervolle Verbindung zweier Accessoires am Weihnachtsbaum. Und noch etwas eint Engel und Glocke: ihre meisterhafte Fertigung in liebevoller Handarbeit. In jahrhundertealter Tradition und mit großer Sorgfalt wird die Glocke mit dem typischen Sternkrönchen® im Familienunternehmen INGE GLAS® von erfahrenen Glasbläsern frei vor der Flamme mundgeblasen und von Hand bemalt.
MUNDGEBLASEN, HANDBEMALT: WIE DIE GLASGLOCKE ENTSTEHT
Als wir die Türen der Glasbläserei am Stammsitz der Manufaktur INGE GLAS® im bayerischen Neustadt bei Coburg öffnen, werden wir vom Schein des Feuers empfangen, das an jedem Arbeitsplatz der Glasbläserinnen und Glasbläser lodert. Hier werden Kugeln, Baumspitzen und viele weitere Weihnachtsornamente in alter Handwerkskunst frei vor der Flamme mundgeblasen. Konzentriert blickt der Glasbläser auf den Glaskolben, eine Art Strohhalm mit Verdickung in der Mitte, der honigfarben glüht, wenn der Mitarbeiter ihn über der Flamme erwärmt. Er spürt, wann das Glas die richtige Temperatur hat. Dann, mit ruhigem Atem, setzt er den Kolben an die Lippen. Die Luft, die er langsam und kontrolliert hineinbläst, beginnt, das glühende Glas zu formen. Die Verdickung wächst zunächst zu einer Kugel an – schimmernd, fast schwerelos. Behutsam wird nun die Kugel auseinandergezogen und durch Zug und Druck in eine Glockenform verwandelt. Spielerisch leicht – könnte man meinen. Doch jeder Hauch, jede Bewegung ist ein „Tanz“ aus Erfahrung und Gefühl. Noch ein letzter Dreh, ein prüfender Blick – dann trennt
WIE DIE GLASGLOCKE für das Weihnachtsensemble von Wendt & Kühn entsteht, zeigt ein Film der Manufaktur INGE GLAS® – QR-Code scannen oder unter www.wendt-kuehn.de/einblicke-bei-inge-glas
der Handwerker das eine Ende des verbleibenden Glasröhrchens ab, aus dem die Glocke einst entstand. Das Röhrchen an der Glockenspitze bleibt zunächst erhalten – es dient in den folgenden Fertigungsschritten als praktischer Haltegriff und wird erst ganz zum Schluss abgeschmolzen. Schließlich wird mit einem Stempel von unten vorsichtig die typische Kuhle in das noch formbare Glockenglas gedrückt. Hier wird später der Klöppel angebracht, der die Glocke zum Klingen bringt.
Nachdem die Glasglocke abgekühlt ist, geht es zum Versilbern. Eine Mitarbeiterin befüllt die transparente Glocke mit einer Lösung aus echtem Sterling-Silber. Anschließend schwenkt sie sie in heißem Wasser. Dadurch schlägt sich das Silber an der Innenseite des Glases nieder – die Glocke erstrahlt nun in ihrer unverwechselbaren Brillanz. In der nächsten Abteilung kommt Farbe ins Spiel: Die Mitarbeiterinnen tauchen die Glocken in große Eimer mit goldenem oder weißem Lack. Wie ein sanfter Schleier legt sich die transparente Farbe über den silbernen Untergrund. So entsteht der prächtige Farbglanz. Durch eine geschickte „Quirl-Bewegung“ wird der überschüssige Lack abgedreht und die Glocke danach zum Trocknen gestellt. Dieser Vorgang ist den Handwerkerinnen und Handwerkern von Wendt & Kühn nur allzu gut bekannt: Auch unsere Figuren werden kopfüber in ein Farbbad getaucht und die Farbe wird durch Rotation abgeschleudert. Während dieser Vorgang bei den Holzfiguren aus Grünhainichen sogar dreimal durchgeführt wird, reicht bei der Glasglocke ein einziges Tauchbad. So wird in beiden Manufakturen ein feiner Untergrund für die anschließende Bemalung geschaffen.
Und auch im nächsten Arbeitsschritt gibt es viele Parallelen zu den Grünhainichener Werkstätten: Mit dünnem Pinsel und ruhiger Hand tragen die Malerinnen das feine florale Muster auf, das sich um den Glockenkörper rankt. Das gestalterische i-Tüpfelchen bildet ohne Zweifel der Goldglimmer, der im reizvollen Wechselspiel mit dem matten Untergrund die Glocke zum Glitzern bringt. Dazu bestreuen die Handwerkerinnen die Glocke mit Glimmer – Feenstaub gleich –, der an den zuvor „gemalten“ Leimstellen haften bleibt. Wie von Zauberhand beginnen die Ranken zu funkeln. Abschließend wird jede Glocke einer Qualitätsprüfung unterzogen. Erst wenn diese bestanden ist, wird sie mit dem Sternkrönchen® „gekrönt“ – dem Markenzeichen von INGE GLAS®. Das ist der letzte von circa zwölf Arbeitsschritten bei der Herstellung der eigens für Wendt & Kühn entwickelten Glocke. Ein Unikat ist entstanden – aus Glas, Feuer, Luft, mit Herz und geübter Hand.
EIN SCHLICHTES GRÜNES PODEST, in welches das Wendt & Kühn-Signet eingearbeitet ist, bereitet dem Engel und den Himmelskörpern eine Bühne. Dieses stilvolle Arrangement wird ausschließlich 2025 und 2026 hergestellt. Der Stern wird kabellos mit Batterien betrieben. Mithilfe einer Timer-Funktion kann individuell gesteuert werden, wann er leuchten soll.
SEINEN URSPRUNG hat der Herrnhuter Stern Anfang des 19. Jahrhunderts in den Internatsstuben der Herrnhuter Brüdergemeine. Die Kinder bastelten stets am 1. Sonntag im Advent die 25-zackigen Sterne.
ENGEL MIT MONDSICHEL UND HERRNHUTER ® MINIATURSTERN, ELEKTRISCH BELEUCHTET (16,5 x 7 x 13,5 cm; Engel und Stern: 8 cm) 5226/651/2025
ENGEL IM STERNENLICHT
Nur echt mit 25 Zacken und 11 Punkten! So könnte man das himmlische Arrangement beschreiben, bei dem sich ein Elfpunkte-Engel von Wendt & Kühn und ein Herrnhuter® Miniaturstern aus der gleichnamigen Manufaktur vereinen – mit edlem Design, Anmut und technischer Raffinesse. Während in Grünhainichen in der Leimerei-Abteilung kleine Holzärmchen, Beine, Locken und Flügel zu einem Engel zusammengesetzt werden, formt sich im sächsischen Herrnhut in der Oberlausitz Zacke für Zacke der weltbekannte Herrnhuter Stern. Seine Wurzeln reichen mehr als 180 Jahre zurück – und übertreffen damit sogar die lange, nunmehr 110-jährige Geschichte unserer Manufaktur.
Die Herrnhuter Sterne GmbH steht seit über 125 Jahren für die Fertigung traditioneller
Herrnhuter Sterne in Handarbeit. Ob aus Papier oder Kunststoff – die leuchtenden Himmelskörper entstehen in der sächsischen Manufaktur nach einem patentierten Verfahren mit höchster Präzision. Weltweit sorgen sie für eine festliche Atmosphäre in Wohnstuben, Kirchen und öffentlichen Räumen –von acht Zentimetern klein bis zu zweieinhalb Metern im Durchmesser.
Seinen Ursprung findet der Herrnhuter Stern Anfang des 19. Jahrhunderts in den Internatsstuben der Herrnhuter Brüdergemeine, wo er nicht nur Räume, sondern auch die Herzen erleuchtete. Von einem Erzieher im Mathematikunterricht gebaut, diente er zum Vermitteln eines besseren geometrischen Verständnisses. Als Sinnbild für den Stern von Bethlehem wurde der Brauch des „Sternelns“ nach und nach zur Tradition in der Weihnachtszeit. Fortan bastelten die Kinder stets am 1. Sonntag im Advent ihre Sterne, schmückten die Stuben und trugen diesen Brauch in ihre Familien – von Generation zu Generation. Bis heute ist das Zusammensetzen und Aufhängen des Weihnachtssterns lebendiges Erbe – es lässt Ruhe und Besinnlichkeit einkehren und läutet die Weihnachtszeit ein.
Der Geschäftsmann Pieter Hendrik Verbeek erfand Ende des 19. Jahrhunderts den ersten stabilen, zusammensetzbaren Herrnhuter Stern. Das Neue daran war sein durchbrochener Metallkörper mit Schienen, auf denen die Papierzacken mit Metallrähmchen aufgeschoben werden konnten. In den Jahren 1894/95 ließ er das heutige Stammhaus der Herrnhuter Sterne GmbH erbauen, in dem 1897 die ersten Herrnhuter Sterne zum Kauf angeboten wurden. In den folgenden Jahren entwickelte Verbeek die Bau-
BEVOR DIE ZACKE auf dem Grundkörper platziert wird, wird sie in eine Petrischale mit Lösungsmittel gesetzt, um den Kunststoff weich zu machen – so kann sie mit dem Untergrund „verschmelzen“.
weise des Sterns weiter, gründete die Sterngesellschaft mbH und meldete 1925 den ersten körperlosen Stern zum Patent an. Dieses Modell entspricht der heute gebräuchlichen Bauweise – stets mit 17 viereckigen und 8 dreieckigen Zacken.
ZACKE FÜR ZACKE: WIE DER STERN ENTSTEHT
Auch wenn es zunächst die Maschinen sind, die bei den kleinen Miniatursternen aus Kunststoff die ersten Arbeitsschritte übernehmen – echte Handarbeit und Präzision bleiben auch bei der Herstellung dieser Sterne unentbehrlich. In der firmeneigenen Fertigung wird jede einzelne Zacke im Spritzgussverfahren geformt. Dabei wird der Kunststoff auf bis zu 230 Grad erhitzt, in metallene Formen gepresst und darf anschließend in Ruhe auskühlen. Bei den kleinen Zacken, nur zwei oder drei Zentimeter lang, ist höchste Sorgfalt gefragt, denn sie sind nicht nur filigran, sondern auch empfindlich.
Das Zusammensetzen erfolgt nun vollständig von Hand. Die Zacken werden nach und nach in eine Petrischale mit Lösungsmittel gesetzt, bevor sie eine nach der anderen auf dem Grundkörper – einem sogenannten Rhombenkuboktaeder – präzise platziert werden. Hier zeigt sich wahre Meisterschaft: Jede Zacke muss exakt sitzen, keine Lücke darf entstehen, keine Spitze aus der Form tanzen. Auch die allerletzte Zacke muss exakt ihren Platz finden – ein Vorgang, der Konzentration und viel Fingerspitzengefühl verlangt. Bis eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter die Handgriffe sicher beherrscht, vergeht oft ein ganzes Jahr. Zum Abschluss muss jeder Stern noch einen Leucht-Test bestehen: Nur wenn kein Licht durch die feinen Fugen dringt, gilt er als perfekt. Sollten doch kleinste Lichtpunkte sichtbar sein, werden diese in einem letzten Arbeitsschritt mit feinem Werkzeug versiegelt – so lange, bis der Stern in gleichmäßigem, warmem Licht erstrahlt.
DREI MANUFAKTUREN, EIN ANSPRUCH
Ganz gleich, ob bei Wendt & Kühn ein himmlischer Engel, in der INGE GLAS® Manufaktur eine zarte Glasglocke oder bei Herrnhuter® ein leuchtender Miniaturstern hergestellt wird –alle drei Manufakturen verbindet der Anspruch, Handwerk zu erhalten, Traditionen zu bewahren und die Liebe zum Detail zu leben. Das macht den Unterschied zur seelenlosen Massenproduktion. Jedes Stück, das hier entsteht, trägt eine Geschichte in sich – von gelebten Werten und von den Menschen, die sie entstehen lassen. Und ein Stück Hoffnung darauf, dass das Handgefertigte nie aus der Mode kommen möge.
Erzgebirgisches Kunsthandwerk ist immaterielles Kulturerbe
Im März dieses Jahres gab die deutsche UNESCO-Kommission bekannt, dass weitere 18 lebendige Traditionen in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes neu aufgenommen werden – darunter das „Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge“. Auch Wendt & Kühn liegen die Vermittlung traditioneller Handwerkstechniken und die Bewahrung ideeller Werte, die in der eigenen Geschichte verankert sind, am Herzen.
Der Begriff „Immaterielles Kulturerbe“ umfasst kulturelle Traditionen in all ihren Facetten – von Bräuchen und Festen über historisch gewachsene Handwerkstechniken bis hin zu lokalen Musik- und Tanzformen. Es repräsentiert eine lebendige Alltagskultur, die das Zusammenleben prägt und von Generation zu Generation weitergegeben und weiterentwickelt wird.
DAS VERZEICHNIS
Die UNESCO unterstützt seit mehr als 20 Jahren die Weitergabe, die Dokumentation und den Erhalt lebendiger Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, Naturwissen, von Handwerkstechniken und mündlichen Überlieferungen. Die ausgewählten Traditionen und Techniken werden in internationalen UNESCO-Listen oder über Einträge in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen und erlangen so überregionale Bekanntheit. In den vergangenen Jahren wurde das Verzeichnis zum Beispiel um die Deutsche Brotkultur, das Kaspertheater oder die Weinkultur ergänzt. „Die Aufnahme in das Verzeichnis betrachten wir als Wertschätzung für unsere Traditionspflege“, freut sich Claudia Baer, die in dritter Generation als Komplementärin die Wendt & Kühn KG führt.
DIE BEWERBUNG
Alle zwei Jahre können kulturelle Ausdrucksformen als „Kulturform“ oder als „Modellprogramm für das Register Guter Praxisbeispiele“– wie im Falle des „Erzgebirgischen Kunsthandwerkes“– eingereicht werden. Die Bewerbungskriterien hat die UNESCO in einem Katalog festgehalten – Schlagworte sind hier unter anderem Traditionspflege, historische Reflexion, zivilgesellschaftliches Engagement und Wandlungsfähigkeit. Sind diese Kriterien erfüllt, schließt sich ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren an. Entscheidungsträger im Auswahlprozess sind die Länder, die Kulturministerkonferenz, die Deutsche UNESCO-Kommission und ein unabhängiges Fachkomitee. Mit Blick auf das Erzgebirgische Kunsthandwerk erklärte die Deutsche UNESCO-
Kommission: „Das Erzgebirgische Kunsthandwerk verbindet Tradition mit Innovation, fördert Vernetzung und sichert das kulturelle Erbe durch zukunftsweisende Maßnahmen – ein Modell für nachhaltiges Kulturerbe.“
UNSERE MANUFAKTUR
Die Übermittlung von Handwerkstechniken mit langer Tradition und die Bewahrung ideeller Werte, die in der eigenen Geschichte verankert sind, haben bei Wendt & Kühn einen hohen Stellenwert. Daher dokumentieren wir die Firmenund Designgeschichte in einem Archiv und hüten unseren Musterschatz. Auszugsweise Einblicke in die beiden Sammlungen erhalten Interessierte in der Figurenwelt Seiffen sowie bei Sonderausstellungen und im interaktiven Erlebnisbereich in der Wendt & Kühn-Welt in Grünhainichen. Neben der Vermittlung an Besucherinnen und Besucher steht die Weitergabe der handwerklichen Techniken im Fokus. So können junge Menschen bei Wendt & Kühn die deutschlandweit einzigartige Ausbildung zum/ zur Holzspielzeugmacher/in absolvieren. Aktuell sind in der Manufaktur neun Auszubildende in drei Lehrjahren beschäftigt – sie sind die nächste Generation, die den in der Region historisch tief verwurzelten Beruf erlernt, mitgestaltet und in die Zukunft tragen wird.
„Wie in einer heilen Welt“
Es war der 3. Oktober 2015. Eine lange Menschenschlange hatte sich vor dem Fachwerkhaus unserer Manufaktur gebildet. Freudig-aufgeregtes Geplauder schallte durch die Straße, und immer wieder ging der Blick auf die Uhr – gleich war es zehn. Alle warteten gespannt darauf, dass das tannengrüne Band zerschnitten wurde und den Weg freigab in eine neue Welt: in die Wendt & Kühn-Welt.
Seitdem das ehemalige Ladengeschäft, gerade einmal 30 Quadratmeter groß, und das gesamte Erdgeschoss vor zehn Jahren in die neu gestaltete Wendt & Kühn-Welt umgebaut wurden, weht zwischen den ehrwürdigen Sandsteinmauern des Fachwerkhauses an der Chemnitzer Straße in Grünhainichen ein frischer Wind. Nach knapp einem Jahr Konzeption, Planung und Bauzeit war ein Ort entstanden, der fortan das Sortiment, die Historie und die Manufaktur eindrucksvoll erlebbar macht. Hunderttausende Gäste aus nah und fern haben seitdem die 270 Quadratmeter große Welt besucht und sie mit Leben gefüllt. Und mit ihren persönlichen Geschichten. „Oft erfährt man beim ausführlichen Beratungsgespräch und bei der Figurenauswahl von freudigen, manches Mal aber auch von schweren oder traurigen Momenten und fiebert mit, wie der ausgesuchte Arti-
kel wohl beim Beschenkten ankommen mag“, schwelgt Anja Schurig, Verkäuferin der ersten Stunde, in Erinnerungen. „Beispielsweise bei einem Heiratsantrag, der mit einem Figurenpaar aus unserem Sortiment gemacht wurde. Damals warteten wir gespannt auf die Nachricht, dass die Liebste auch ‚Ja‘ gesagt hat“, erzählt sie. Und ergänzt nachdenklich: „Oder als eine Frau unseren Engel mit farbigen Flügelpunkten als Mutmacher für ein krebskrankes Kind kaufte. An solche Begegnungen denkt man auch noch nach Ladenschluss und hofft, dass die Engel ihre Aufgaben gut erfüllen.“
Das Team der Verkäuferinnen und Servicemitarbeiterinnen ist nahezu 365 Tage im Jahr für die Gäste da. Viele Besucherinnen und Besucher kennen sie schon lange und begleiten sie in den verschiedenen Lebensphasen. „Besonders schön ist es, wenn Kinder, die vor zehn Jahren noch in
der Babyschale ins Geschäft getragen wurden, nun selbst an den Tresen treten – mit ihrem Sparschwein unterm Arm“, erzählt Beate Metzler, die sogar schon im „alten“ Laden mit Leib und Seele verkauft hat. Und natürlich freuen sich die Mitarbeiterinnen auch über jedes Lächeln in einem neuen Gesicht, wenn sie Menschen für die Figuren aus der Manufaktur begeistern können.
BEGEGNUNGEN, DIE IN ERINNERUNG BLEIBEN
Apropos neue Gesichter: Diese gab es beispielsweise zuhauf, als im Jahr 2018 Kindergruppen aus der Umgebung die Wendt & Kühn-Welt zu einer Märchenstunde besuchten. Passend zur damaligen Ausstellung „Im Reich der Fantasie“ führten Mitarbeiterinnen die Kinder mit den Wendt & Kühn-Märchenfiguren in die Welt der Märchen ein. Solche
und ähnliche Veranstaltungen machen die Wendt & Kühn-Welt zu einem Ort der Begegnung. Mit Jung und Alt. Mit Menschen aus nah und fern und weit über Landesgrenzen hinaus – Besucher kamen bereits aus den USA, Australien, Norwegen und vielen weiteren Ländern.
Von solchen Geschichten weiß auch Dana Schubert zu erzählen. Die talentierte Malerin hat ihren Arbeitsplatz im Erlebnisbereich. Hier werden die Besucher zu einem Streifzug durch die einzelnen Meistereien der Manufaktur eingeladen: Anhand von Schautafeln, Infotexten und virtuell-interaktiven Exponaten können sie den Weg des Holzes vom Brett bis zur Figur miterleben. Den letzten Arbeitsschritt sogar hautnah – beim Blick über die Schultern der Malerin. „Es ist immer wieder schön, zu sehen, wie die Besucher über unser Kunsthandwerk staunen und es wertschätzen. Manche wollen gar nicht wieder gehen“, sagt Dana Schubert mit einem Augenzwinkern.
Ein weiterer Besuchermagnet ist der legendäre Musterschrank im historischen Bereich. Über 600 figürliche Kompositionen zeugen von der Vielfalt und der künstlerischen Schaffenskraft der Gestalterinnen bei Wendt & Kühn. Wechselnde Sonderausstellungen zu speziellen Facetten oder Epochen der Unternehmensgeschichte runden das Erlebnis in diesem
„Museumsteil“ ab. Neun Ausstellungen gab es bisher, aktuell dreht sich alles um „100 Jahre Margeritenengel“.
Mit diesen Ausstellungen und vielen Veranstaltungen hat sich die Wendt & KühnWelt zu einer ganzjährig beliebten Freizeiteinrichtung „gemausert“. „Entdecken. Erleben. Staunen.“ – so lautet der Titel einer Führung, die Besucher buchen können – in den sächsischen Ferien auch als Kindervariante für kleine Entdecker. Mehrmals im Jahr verwandelt sich die Erlebniswelt nach Ladenschluss zudem in einen Veranstaltungsort, an dem in gemütlicher Runde Workshops zu unterschiedlichen Themen sowie kleine Konzerte und Feierlichkeiten bis hin zur Hochzeitsparty stattfinden.
ZUM GEBURTSTAG
Der Geburtstag ist der Tag, an dem Wünsche in Erfüllung gehen und an dem man sich besonders „hübsch macht“. So auch bei der Wendt & Kühn-Welt: Die Renovierungsarbeiten, die die Räumlichkeiten in neuem Glanz erstrahlen lassen, sind bereits abgeschlossen. Gewissermaßen als Geburtstagsgeschenk erhielt die Erlebniswelt ein neues 3D-Modell, mit dem die Gebäude der Manufaktur, deren Entstehen und ihr „Innenleben“ zwischen Historie und Gegenwart auf ganz neue Weise virtuell kennengelernt werden können.
ENGELGRUPPE MIT LICHTNAPF (6,5 x 3 x 7 cm) 651/5rot
DIE BEIDEN ENGEL, 1924 von Grete Wendt entworfen, stehen für Begegnung und Gemeinschaft. Sie symbolisieren genau das, wofür Besucher die Wendt & Kühn-Welt schätzen. Das Figurenpaar wird ausschließlich 2025 hergestellt und ist in den hauseigenen Geschäften von Wendt & Kühn in Grünhainichen und Seiffen erhältlich und bestellbar.
Und was hat sich Katja Findeisen, Leiterin der Wendt & Kühn-Welt, zum Geburtstag gewünscht? „Dass sich auch in Zukunft viele Besucher auf den Weg nach Grünhainichen machen, hier eine schöne Zeit verbringen und mit einem guten Gefühl nach Hause fahren. Wir möchten ein Ort sein, an dem die Menschen die Welt um sich herum – vielleicht auch ihre Sorgen und Ängste – für einen Moment vergessen können.“ Und mit einem Lächeln schließt sie: „Es gibt nichts Schöneres, als Menschen eine Freude zu bereiten. Jeden Tag aufs Neue und doch immer wieder anders.“
Alle Erlebnisangebote finden Sie unter www.wendt-kuehn.de/erleben.
SCHULE MAL ANDERS: Katja Findeisen, Leiterin der Wendt & Kühn-Welt, und zwölf weitere Mitarbeiterinnen gestalteten am Vorlesetag den Unterricht.
Wendt & Kühn MACHT SCHULE
Jedes Jahr am dritten Freitag im November findet der bundesweite Vorlesetag statt. An diesem Tag steht das geschriebene Wort im Mittelpunkt. Kinder und Erwachsene sollen für das Vorlesen begeistert werden. In einer Zeit, in der digitale Reize oft dominieren, wird das Lesen und Vorlesen wichtiger denn je: Es fördert die Sprache und beflügelt die Fantasie. Auch wir setzten beim Vorlesetag 2024 ein Zeichen und lasen in Grundschulen und Kitas der Region aus dem Wendt & Kühn-Kinderbuch.
An jenem Tag hatten 13 Mitarbeiterinnen unserer Manufaktur einen außergewöhnlichen Arbeitsplatz: Statt ins Büro oder ins Ladengeschäft fuhren sie in Grundschulen und Kitas der Region, um die kleinen wie auch die größeren Zuhörer beim Vorlesen in die Welt der Elfpunkte-Engel mitzunehmen. Eine Reise voller Abenteuer und eine Geschichte von Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft. „Wir wurden von den Kindern herzlich empfangen. Sie lauschten gespannt und halfen fleißig mit, die elf Punkte zu zählen, die sich der Engel im Laufe der Geschichte durch gute Taten verdiente“, erinnert sich Nancy Haustein, die sonst als Assistentin der Geschäftsleitung ganz andere Themen bearbeitet. Lächelnd fügt sie hinzu: „Es war eine tolle Erfahrung, die Freude der Kinder
BUCH „DIE WUNDERVOLLE
ZEITREISE DER ELFPUNKTE-ENGEL“ (36 Seiten, 22 x 28,5 cm) EB2024
über unseren Besuch und die Vorlesestunde zu erleben. Ich begegnete auch kleinen Sammlerinnen und Sammlern unserer Figuren, die stolz von ihren Schätzen berichteten. Das Leuchten in den Augen der Kinder begleitete mich auch noch die nächsten Tage.“
Übrigens, das Ritual des Vorlesens wurde in der Familie Wendt immer gepflegt. Grete und Olly Wendt waren selbst begeisterte Bücher-Freundinnen, die sich auch die Zeit nahmen, den Kindern der Familie vorzulesen. In guter Tradition entstanden in den vergangenen Jahren zwei Wendt & Kühn-Kinderbücher, liebevoll illustriert und einfühlsam erzählt. Während das erste Buch „Wie der Engel zu seinen elf Punkten kam“ (2015) bereits ausverkauft ist, ist die 2024 erschienene Geschichte „Die wundervolle Zeitreise der Elfpunkte-Engel“ noch verfügbar und erfreut aktuell kleine und große (Vor-)Leser.
Die Aktion „Bundesweiter Vorlesetag“ findet seit 2004 als gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung statt und macht auf die Bedeutung des Vorlesens aufmerksam.
Wendt & Kühn auf
INSTAGRAM
Tradition trifft auf Moderne: Auf unserem Instagram-Kanal @wendtundkuehn laden wir dazu ein, sich von traumhaften Motiven sowie kreativen Deko- und Geschenk-Ideen inspirieren zu lassen. Posts zur Firmengeschichte und zu aktuellen Ereignissen in der Manufaktur machen sowohl Reisen in die Geschichte als auch an den Manufakturstandort möglich – selbst, wenn man sich räumlich weit weg befindet.
Gestartet im Herbst 2021, folgen unserem InstagramKanal inzwischen bereits über 8.700 Menschen aus aller Welt, die ihre Leidenschaft für die Figuren und Spieldosen aus dem Hause Wendt & Kühn verbindet. Wir freuen uns, mit ihnen im Austausch zu stehen und mitzuerleben, wie sie sich auch untereinander vernetzen. Eine echt himmlische Community! Mehrmals pro Woche gewähren wir in deutscher und englischer Sprache Einblicke in die Historie von Wendt & Kühn sowie den Blick hinter die Kulissen der Manufaktur. So kamen über die Jahre bereits etwa 750 Posts zusammen. Durch die chronologische Anordnung im Profil kann man jederzeit eine
Zeitreise durch die Geschichte der Manufaktur unternehmen oder einfach ein bisschen in den schönen Motiven stöbern.
WOHER ALL DIE INSPIRATION?
Wir bei Wendt & Kühn können uns in puncto „Content“ wirklich glücklich schätzen, verfügen wir doch über eine gut aufgearbeitete Firmen- und Markengeschichte. Wir sind froh über die Nähe zu unseren Fans und die Möglichkeit, das heutige Tun in allen Bereichen der Manufaktur widerzuspiegeln. Sei es durch Einblicke in die Fertigung der Neuheiten, traumhafte Deko-Inszenierungen aus unseren beiden Verkaufs welten in
GLOSSAR
POST (deutsch: Beitrag)
Bezeichnet eine Neuigkeit in Bild- und/oder Textform, die bei Instagram und in anderen sozialen Netzwerken veröffentlicht wird.
COMMUNITY (deutsch: Gemeinschaft)
Im Social-Media-Kontext sind damit meist die Nutzer gemeint, die Interessen teilen oder zum Beispiel einem bestimmten Profil folgen.
PROFIL
Dies ist die persönliche Seite eines Nutzers oder der Auftritt eines Unternehmens, wo Bilder, Texte und Videos gesammelt angezeigt werden.
CONTENT (deutsch: Inhalt)
Steht im Online-Bereich für alle veröffentlichten Inhalte. Dazu zählen Bilder, Texte und Videos.
Grünhainichen und Seiffen, Fundstücke aus dem gut gepflegten Firmen archiv oder schöne Momente von Events mit Wendt & Kühn – es ist eine große Freude, all dies mit unseren Fans zu teilen.
EIN GRUND ZUR VORFREUDE
Natürlich halten wir auch in Zukunft spannende Posts für Sie bereit, um Sie im Alltag mit unseren Figuren und Geschichten zu begleiten – in einer kurzen Arbeitspause, um auf andere Gedanken zu kommen, oder abends gemütlich auf der Couch, um zu entspannen. Auch wenn sich viele der Posts aus dem aktuellen Geschehen ergeben, können wir eines schon jetzt verraten: Im Hinblick auf die Vorweihnachtszeit gibt es auch in diesem Jahr einen besonderen Grund zur Vorfreude. Ein digitaler Adventskalender ist – wie gewohnt – in Planung, der Sie Tag für Tag auf Weihnachten einstimmt.
Sie möchten auf unserem Account @wendtundkuehn vorbeischauen? Scannen Sie dazu einfach den QR-Code mit Ihrem Smartphone.
Ein überraschender FUND IN AMERIKA
Als Regine Banik-Hinrichs an einem warmen Junitag im Sommer 1998 die große Antiquitäten-Scheune im Hinterland von Minneapolis betrat, ahnte sie nicht, welchen außergewöhnlichen Fund sie hier machen würde. Gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Kindern besuchte sie gerade Freunde in den USA und hatte bei einem Ausflug den Antiquitätenhandel entdeckt. Da sie ein Faible für alte Schätze hat, konnte sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. „Vielleicht finde ich etwas Interessantes“, dachte sie. Und ob!
Auf etwa 400 Quadratmetern gab es alles, was das Herz eines Antiquitäten-Fans begehrt: Wanduhren, Kommoden, Schmuck, Spielzeug, Bilder, Bücher, Porzellan und Besteck aus längst vergangenen Zeiten. „Eigentlich wollte ich einen kleinen Schaukelstuhl für meine Kinder kaufen, musste mir aber eingestehen, dass ich ihn nur schwer im Flugzeug transportieren könnte“, erinnert sich die zweifache Mutter. „Also lief ich weiter durch die langen Gänge … und traute meinen
DER MARGERITENENGEL stammt aus der Feder von Olly Wendt (geborene Sommer), die ihn zwischen 1935 und 1940 entwarf. Gefertigt wurde er vermutlich zwischen 1973 und 1979, wie seine gut erhaltene Bodenmarke erkennen lässt.
Augen kaum.“ In einer eher unscheinbaren Vitrine zwischen allerlei anderen „Kleinteilen“ entdeckte sie plötzlich einen Engel. Den einzigen seiner Art, und einen, den sie als Wendt & KühnLiebhaberin nur allzu gut kannte: einen Margeritenengel aus dem fernen Grünhainichen. Der Himmelsbote mit dem typischen Margeritenkranz hatte seinen Handwagen mit Geschenk, Kuchen, Blumentopf und Apfel beladen, ein Vögelchen saß obenauf – verspielte Details, in die sich die langjährige Sammlerin sofort verliebte. „Diesen Engel mitten im ‚amerikanischen Nirgendwo‘ zu finden, kam mir vor wie ein Wunder“, beschreibt sie diesen magischen Moment. Welche Reise er hinter sich hatte und wie er nach Amerika kam, bleibt ein Geheimnis. „Das hat uns noch eine Weile beschäftigt. Doch nun sind wir einfach nur glücklich, dass wir zumindest einen Teil seiner Reiseroute kennen – den nach Deutschland.“ Sorgfältig verpackt – und zugegebenermaßen etwas „handlicher“ als ein Schaukelstuhl –flog der Engel mit Familie Banik-Hinrichs zurück.
Behutsam nimmt die gebürtige Niedersächsin den Engel aus der Vitrine und betrachtet ihn gedankenversunken. Das
BEREITS IN FRÜHEN KINDERTAGEN bekam Regine Banik-Hinrichs Wendt & Kühn-Engel von ihrer Mutter geschenkt. Später setzte ihr Mann die Tradition des Schenkens fort. Viele Elfpunkte-Engel und Margeritenengel kamen so im Laufe der Jahre zusammen.
kleine Schildchen mit der Inventarnummer, der schlichten Beschreibung „Angel“ und der Preisangabe trägt der Engel noch immer. „Das bleibt dran“, ist für Regine Banik-Hinrichs klar. „Es erinnert mich stets an diese wundervolle Begebenheit.“
Als sie den Engel ins Fach zurückstellt und ihn vorsichtig an die richtige Stelle rückt, fällt auf, dass ihm ein Teil seines linken Ärmchens fehlt. „Das war schon so, als wir ihn kauften“, erklärt sie. „Kurz hatten wir überlegt, ihn restaurieren zu lassen, kamen dann aber schnell zu dem Schluss, dass unser Engel mit seiner besonderen Geschichte genau so bleiben soll.“ Und mit einem Augenzwinkern ergänzt sie: „Wir sind eine Medizinerfamilie, wir sind es gewohnt, dass nicht immer alles heile ist.“
SCHAUTAGE
Kunsthandwerk erleben
Am ersten Adventswochenende öffnen sich wieder die Türen unserer Manufaktur. In weihnachtlicher Atmosphäre können Sie den Kunsthandwerkerinnen und -handwerkern über die Schulter schauen, staunen und fachsimpeln, wenn mit viel Geschick zarte Margeritenengel und weltberühmte Elfpunkte-Engel entstehen. Und noch besser: Es gibt zu den Schautagen nicht nur viel zu „schauen“, sondern auch zu erleben – beim Erinnerungsfoto in der liebevoll gestalteten Fotokulisse, bei Kreativ-Angeboten und bei kleinen Köstlichkeiten im Schautage-Café.
Und wer sich zum Abschluss des Besuchs bei Wendt & Kühn noch von himmlischen Klängen verzaubern lassen möchte, hat dazu am Adventssonntag (30. November) eine einmalige Gelegenheit: In der Kirche in Grünhainichen, nur wenige Gehminuten entfernt, musizieren Kinder und Jugendliche der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. ab 16 Uhr bei einem Benefiz-Konzert (Eintritt frei). Wie könnte man einen Tag bei Wendt & Kühn schöner ausklingen lassen?
➤ Manufaktur Wendt & Kühn, Grünhainichen, 29. und 30.11.2025, 10 bis 17 Uhr
Die nächsten SCHAUTAGE finden übrigens am Muttertagswochenende 2026 statt (9. und 10. Mai). Wer die Werkstätten, in denen tagsüber in meisterhafter Handarbeit Figuren entstehen, einmal im Dunkel der Nacht erkunden möchte, den laden wir zur Wendt & KühnTASCHENLAMPENFÜHRUNG ein (am 31. Oktober, 1. und 2. November 2025; Anmeldung erforderlich).
VERLÄNGERT
Sonderausstellung
„Federleicht
und himmlisch schön – die Margeritenengel von Wendt & Kühn“ lautet der Titel der aktuellen Ausstellung in der Wendt & Kühn-Welt in Grünhainichen. Aufgrund des großen Interesses wurde die Schau nun verlängert. Noch bis Oktober 2026 können Besucherinnen und Besucher auf eine Zeitreise zurück ins Jahr 1925 gehen, als Gestalterin Olly Sommer (später Wendt) die ersten dieser Himmelsboten entwarf.
Die zarten Engel werden in einer noch nie da gewesenen Fülle von historischen Mustern präsentiert – darunter auch ein privater Entwurf, der erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt wird. Anhand von Figuren, Spieldosen, alten Zeichnungen, Fotografien und Schriftstücken aus dem Firmenarchiv wird das Wesen der Margeritenengel ergründet und den Fragen nachgegangen, was sie so einzigartig macht und was sie uns bis heute zu sagen haben.
Schon jetzt vormerken: Ab 5. Januar 2026 bietet die KreativGalerie in der Wendt & KühnFigurenwelt in Seiffen wieder kleinen und großen Künstlern die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden und mit Pinsel und Farbe Erinnerungsstücke aus Holz zu gestalten – von unterschiedlichen Hängedekorationen bis hin zu Rahmen und Spandosen für persönliche Lieblingsfiguren. Eine Anmeldung ist erforderlich.
PODCAST Kreativ-Galerie
Wendt & Kühn hören
Bereits zum zweiten Mal widmet sich der Podcast „Pionierinnen der deutschen Wirtschaft“ Themen aus unserer Manufaktur. Diesmal geht es um die Schöpferin der Margeritenengel. In einem halbstündigen Gespräch in Folge #11 „Die Gestalterin Olly Wendt (geb. Sommer)“ gibt Marlis Rokitta, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Wendt & Kühn, spannende Einblicke in Leben und Wirken der kreativen Gestalterin – und plaudert „aus dem Nähkästchen“. Den Podcast finden Sie zum Beispiel bei Spotify und podcast.de.
Termine und Details
Ausführliche Informationen und den Kontakt für eine Anmeldung zu diesen und vielen weiteren Angeboten und Veranstaltungen finden Sie online unter www.wendt-kuehn.de/termine Natürlich beantworten wir Ihre Fragen auch gern telefonisch (037294 86 128) oder per E-Mail (erlebnis@wendt-kuehn.de).
Auf Wiedersehen
Die abgebildeten Figuren werden in diesem Jahr vorerst letztmalig gefertigt. Anschließend kehren sie für mindestens fünf Jahre in das historische Musterarchiv der Manufaktur zurück. Einige dieser Artikel sind zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser elfpunktepost bereits komplett von unseren Wendt & Kühn-Fachhändlern vorbestellt. Nur dort lässt sich die tatsächliche Verfügbarkeit erfragen.
MÄDCHEN MIT VOGEL AUF FUSS (4,5 cm)
5231/3
PUPPENWAGEN (3 cm)
5231/5
MÄDCHEN MIT SCHERE (5,5 cm)
5231/8
ENGEL MIT TRIANGEL, AUF SCHWEIF (5,5 cm)
650/70/16
ENGEL MIT WALDHORN, AUF KOMET (7,5 cm)
650/70/17
ENGEL MIT SAXOFON, IM MOND (8 cm)
650/70/54
WANDUHR, GELB, MIT MÄDCHEN UND VÖGELN (14 cm)
5202/1
Editorische Notiz (Schreibweise männlich/weiblich/divers): Wir haben uns aus Gründen der besseren Lesbarkeit dafür entschieden, in einigen Texten das generische Maskulinum zu verwenden. Selbstverständlich sind damit alle Gendergruppen gemeint.
WANDUHR, BLAU, MIT SCHWEBEENGEL (14 cm)
5202/5
ENGEL MIT MELODIKA, IM STERN (9 cm)
650/70/66
ERZGEBIRGSENGEL, ROT, MIT ELEKTR. BELEUCHTUNG (40 cm)
571/1E-ROT
IMPRESSUM
STARKASTEN (12,5 cm)
5231/6
ENGEL MIT WALDHORN, IM MOND, GROSS (31 cm)
771/17
ERZGEBIRGSENGEL, BLAU, MIT ELEK TR. BELEUCHTUNG (40 cm) 571/2E-BLAU
elfpunktepost · 41. Ausgabe · Grünhainichen, Oktober 2025
SERVIETTEN „LEBKUCHENENGEL“ (33 x 33 cm)
526/22/150
ENGEL MIT WALDHORN, IM STERN, GROSS (30 cm)
772/17
ENGEL, GROSS, MIT GEIGE (60 cm) 650/2G
ENGEL MIT WALDHORN, AUF SCHWEIF, GROSS (30 cm)
773/17
MÄDCHEN MIT MALBUCH (21 cm)
5417
SPIELDOSE „ZWEI MÄDCHEN“, MIT 18-STIMMIGEM MUSIKWERK (14 cm)
5318/28A
Herausgeber: Wendt & Kühn KG · Chemnitzer Straße 40 · 09579 Grünhainichen · Telefon (037294) 86 286 · info@wendt-kuehn.de · www.wendt-kuehn.de
Verantw. Redakteure, V.i.S.d.P.: Claudia Baer, Thomas Rost, Wendt & Kühn KG · Redaktion: Lena Sabotta, Sophie Lässig, Thomas Rost, Wendt & Kühn KG · Gestaltung: schech.net | Strategie. Kommunikation. Design. · Bildnachweise: Lucie Eisenmann (1, 4, 19), Brennerdesign (2, 15), Wendt & Kühn (3, 5-9, 11, 13, 17, 18, 22), MIR_LAVA_facts and fiction (5), Archiv Wendt & Kühn KG (8, 11), Andreas Bauer (9, 19), Mirko Hertel (10, 23), Inge’s Christmas Decor GmbH (12), Archiv Herrnhuter Sterne GmbH (13), Jens Ruppert (14), Juliane Mostertz (16, 17, 19, 21), TVE/Ö GRAFIK (17), Markus Heilscher (19), BLOOM’s GmbH (19), Privat (20), Markus Brandl/ passion2move (21) · Druck: Gutermuth, Grünhainichen