Wendt & Kühn - elfpunktepost 40 (Frühjahr/Sommer 2025)

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DAS MAGAZIN

AUS DEM HAUSE WENDT & KÜHN

FRÜHJAHR/SOMMER 2025

4 Kunterbunter Oster-Mix Deko-Tipp

5 Konzertina: Großer Auftritt beim Sommerkonzert Sächsische Mozart-Gesellschaft e. V. W wie Website Grünhainichener Lexikon

6 Federleicht und klangvoll Neuheiten und Wiederauflagen 2025

11 Tanz in den Frühling Neue Spieldose

12 Wie ein Wink aus einer heilen Welt

100 Jahre Margeritenengel

16 Zum Nachschlagen und Nachsinnen Buch über die Margeritenengel entsteht

17 Digitale Sammelfreude Erweiterung der Wendt & Kühn-App

18 Europa in Chemnitz erleben Kulturhauptstadt 2025

20 Ein Engel für jedes Kind Lebendige Tradition

21 Termine und Veranstaltungen Wendt & Kühn erleben

22 Auf Wiedersehen Letztmalig 2025 gefertigt

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

ich betrachte es als einen Glücksfall in der Geschichte, dass meine Omi als junge Frau – noch unter ihrem Mädchennamen Olly Sommer – im Jahr 1920 dem Ruf von Grete Wendt nach Grünhainichen folgte. Ein Praktikum sollte es werden – ein Lebenswerk ist es geworden. Meine Omi wurde zu einer wichtigen Gestalterin an der Seite von Firmengründerin Grete Wendt, in deren Bruder sie sich verliebt und den sie geheiratet hat. Offenbar hatte Olly den Spielraum, sich kreativ entfalten zu können. Und so trug es sich zu, dass ihre Zeichnung zum Entwurf des Engels mit der Artikelnummer 34 die Initialen „O.S.“ und den Vermerk „2. II. 1925“ enthält. Dieses Datum gilt als verbriefte „Geburtsstunde“ der Margeritenengel. Ihr bescheidener Auftritt wirkt, als wollten sie darum bitten, in die Gemeinschaft der Wendt & Kühn-Figuren aufgenommen zu werden. Den 100. Geburtstag der Margeritenengel feiern wir mit Wiederauflagen und neuen Arrangements im Sortiment sowie mit einer Sonderausstellung in der Wendt & Kühn-Welt in Grünhainichen. Ein Nachschlagewerk mit der Darstellung aller jemals in der Manufaktur gefertigten Margeritenengel sowie die Erweiterung der Wendt & Kühn-App begleiten das Jubiläumsjahr.

Mit der Auswahl der Neuheiten und Wiederauflagen des Jahres 2025, die wir ab Seite 6 in diesem Magazin vorstellen, werden die zwei verschiedenen Handschriften in den Gestaltungsansätzen meiner Großtante Grete und meiner Omi Olly eindrucksvoll sichtbar. So entstammt dem Zeichenblock von Grete Wendt der Engel mit Osterei, der nach über 90 Jahren ins Sortiment zurückkehrt. Auch das Märchenensemble und die frühlingshaft anmutende Spieldose gehen auf Grete Wendt zurück, die uns mit dem Spiel der Farben zu Frohsinn einlädt.

Bis heute wird die Geschichte der Margeritenengel, die von kindlicher Leichtigkeit, Zuversicht und Freude erzählt, mit Feingefühl und Kreativität in unseren Werkstätten fortgeschrieben.

Apropos Einladung: Chemnitz, gerade einmal 25 Kilometer von Grünhainichen entfernt, ist in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas und lädt ein, Bekanntes aufs Neue zu erleben und jenes kulturelle Erbe zu entdecken, das bisher im Verborgenen blieb. Die Stadt präsentiert sich freudvoll, weltoffen und mit kreativen Ideen. Sind das nicht wunderbare Parallelen zu Wendt & Kühn?

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser 40. Ausgabe der elfpunktepost. Gern können Sie mich auch diesmal an Ihren Gedanken teilhaben lassen und mir schreiben – per Brief oder an gedanken@wendt-kuehn.de.

Ihre

Claudia Baer, geb. Wendt

Kunterbunter Oster-Mix

Engel, Osterjunge, Blumenkinder – wer hätte gedacht, dass mit dieser „bunten Mischung“ eine bezaubernde Osterdeko entsteht? Wir verraten Ihnen, warum sich „Mut zum Mixen“ auszahlt und wie Sie schon mit einigen wenigen Figuren Vorfreude auf das Osterfest entstehen lassen können.

Zugegeben, zu Ostern wird oft nicht in einem solch großen Umfang dekoriert wie beispielsweise zum Weihnachtsfest. Und dennoch ist das Schmücken für viele Menschen eine wichtige Tradition, symbolisiert die Dekoration doch den Frühling und das neue Leben. In zahlreichen Familien ist das österliche Schmücken auch eine Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen und Rituale zu pflegen. Ebenso wie eine Gelegenheit, kreativ zu werden und eigene Ideen umzusetzen.

Dass es dafür manchmal gar nicht viel braucht, zeigt diese Osterdeko, welche die kleinen Protagonisten ganz für sich sprechen lässt: Drei fröhliche Blütenträger bilden den „blumigen Rahmen“ für das Arrangement. Blaustern, Märzenbecher und Narzisse, der „Klassiker“ unter den Osterblumen, stimmen ein. An einem Stab geschultert, trägt der Junge ein Osterei herbei – und schafft damit eine wundervolle Verbindung zu den beiden Elfpunkte-Engeln, die ebenfalls mit schön verzierten Ostereiern ausgestattet sind. Ihr verschmitztes Lächeln, mit dem sie hinter dem großen Ei hervorlugen, lässt keinen Zweifel daran, dass sie sich auch abseits der Weihnachtsdeko „osterwohl“ fühlen. Mit der Leichtigkeit ihrer außergewöhnlichen blauen und rosa Flügel fügen sie sich wunderbar in den kunterbunten Figuren-Mix ein, der auf vergnügliche Weise zeigt, dass zum Osterfest alle zusammenkommen.

Konzertina: Großer Auftritt beim Sommerkonzert

GEMEINSAM MIT DER SÄCHSISCHEN MOZART-GESELLSCHAFT E. V.

Wussten Sie, dass die Konzertina gar nicht weit entfernt von Grünhainichen erfunden wurde? Der Instrumentenbauer Carl Friedrich Uhlig hatte 1834 im nahe gelegenen Chemnitz die Idee für das Handzuginstrument. Heinrich Band entwickelte es weiter – unter dem Namen Bandoneon (angelehnt an seinen Nachnamen) avancierte es später zu dem Instrument des Tangos. Nicht nur unsere Engelmusikanten wurden von den lebhaften Klängen des Instruments in den Bann gezogen, als sie es 2019 zu spielen lernten, auch die Musiker der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e. V. brennen in diesem Jahr ganz besonders für das Instrument. Mit dem Projekt „Bewegende Klänge – Concertina & Bandoneon“ für das Kulturhauptstadtjahr Chemnitz 2025 (mehr dazu auf Seite 18/19) wird über die Geschichte des Instruments die Verbindung der Stadt Chemnitz mit dem Tango erzählt. Dies tut der gemeinnützige Verein tanzend, musizierend und unterrichtend. Wendt & Kühn unterstützt dessen engagierte Arbeit: Kleine und große Musiker

spielen mehrmals im Jahr zu Veranstaltungen unserer Manufaktur und verzaubern das Publikum jedes Mal aufs Neue.

SOMMERKONZERT IM MANUFAKTURGARTEN

Ein außergewöhnliches musikalisches Highlight erwartet Musikinteressierte beim Open-AirKonzert „Vom Erzgebirge nach Buenos Aires –wie der Tango zu seinem Instrument kam“ im Garten unserer Manufaktur. Bei der gemeinsamen Veranstaltung mit der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e. V. entführt das Dresdner Duo „Tango Amoratado“ mit Bandoneon und Klavier in die Welt des argentinischen Tanzes – bei erfrischenden Getränken und kulinarischen Köstlichkeiten. Ein „himmlisch-feuriges“ Musikerlebnis.

17. August 2025, 17 Uhr Manufakturgarten Wendt & Kühn, Grünhainichen Tickets unter www.wendt-kuehn.de/sommerkonzert

GRÜNHAINICHENER LEXIKON W WIE WEBSITE

Hier trifft Tradition auf Moderne: Unsere Website www.wendt-kuehn.de ist ein farbenfroher Ort im Internet, an dem sich Interessierte von traumhaften Motiven sowie kreativen Dekound Geschenk-Ideen inspirieren lassen können. Informationen zur Firmengeschichte und zu aktuellen Ereignissen in der Manufaktur machen sowohl Reisen in die Geschichte als auch an den Manufakturstandort möglich – selbst wenn man sich räumlich weit weg befindet. So kann auch aus Hamburg, Köln oder München ein „digitaler Abstecher“ in unsere beiden Welten in Grünhainichen und Seiffen unternommen werden, um dekorative Figurenarrangements zu bestaunen. Erst kürzlich haben wir zahlreiche neue Ideen veröffentlicht, die rund ums Jahr dazu anregen, mit Figuren wie Elfpunkte-Engeln, Margeritenengeln oder Blumenkindern das eigene Zuhause zu verschönern oder sich selbst und seinen Lieben eine Freude zu machen. Hier ist von der schnell umgesetzten Tischdekoration bis hin zur anspruchsvollen Bastel-Idee alles dabei. Auch über die verschiedenen Möglichkeiten, sich Herzenswünsche zu erfüllen oder Geschenke auszusuchen, informiert die Website in

der Rubrik „Hier kaufen“. Schauen Sie doch einmal vorbei. Übrigens: Auch für internationale Fans ist Wendt & Kühn online gut „erreichbar“. Die Website gibt es mittlerweile auf Englisch, Niederländisch und Japanisch. Über den QR-Code erreichen Sie sie ganz einfach mit dem Smartphone.

www.wendt-kuehn.de

SEIT FRÜHJAHR

IM SORTIMENT

Federleicht und klangvoll …

… sind die Neuheiten und Wiederauflagen aus dem Musterschatz unserer Manufaktur. Drei Engel machten bereits den Anfang. Ab 12. Mai schließen sich weitere Neuheiten an. Dann werden die fröhlichen Melodien der neuen Spieldose erklingen – auf Seite 11 lesen Sie, was sie so besonders macht. Anlässlich des Jubiläums der Margeritenengel wird über die himmlisch-zarten Wesen ein Buch erscheinen, vorgestellt auf Seite 16. Seien Sie außerdem gespannt auf weitere Neuheiten, mit denen wir Sie im Laufe des Jahres überraschen.

OSTERENGEL NUN ZU ZWEIT

Bereits im vergangenen Jahr überraschte ein Engel mit kunstvoll verziertem Ei zum Osterfest. Nun bekommt er Verstärkung. Das Osterei des neuen Engels ist üppig bemalt – bis zu 50 Blütenblätter werden aufgetupft. Der historischen Vorlage verpflichtet, präsentiert sich der Himmelsbote mit außergewöhnlichen blauen Flügeln und elf goldenen Punkten. Der Engel ist in den hauseigenen Geschäften in Grünhainichen und Seiffen auch mit rotem Osterei und nach rechts blickend erhältlich und bestellbar.

Bitte beachten Sie: Die Artikel aus unserer Manufaktur erhalten Sie bei Ihrem Fachhändler oder in den hauseigenen Welten von Wendt & Kühn in Grünhainichen und in Seiffen sowie auf unserem Online-Marktplatz unter www.wuk-shop.de.

HAND- UND BEINARBEIT

„Beingeige“ lautet die wörtliche Übersetzung von Viola da Gamba. Und tatsächlich kommt den Beinen des neuen Engelmusikanten eine große Bedeutung zu, denn sein Instrument spielt er zwischen die Knie geklemmt. Wenn er behutsam über die Saiten streicht, erklingt der warme, volle Klang dieser Viola, die ihren Ursprung in der Renaissance hat und vor allem im Barockzeitalter beliebt war. Mindestens genauso faszinierend wie die Geschichte des Instruments ist dessen Fertigung in unserer Manufaktur: Wahres Fingerspitzengefühl ist gefragt, wenn auf dem filigranen Instrument – viel kleiner als beispielsweise das wohlbekannte Violoncello oder der Kontrabass – die winzigen Stimmwirbel am Steg platziert und die hauchdünnen Saiten aufgemalt werden.

EINFACH HIMMLISCH

Inmitten von bauschigen Wattewolken hat sich der Engel mit Margeritenkranz niedergelassen. In den Händen hält er zwei leuchtend gelbe Sterne – man könnte meinen, er habe sie soeben vom Himmel „gepflückt“. Sanft lächelnd blickt er auf die Erde hinab. Der Engel mit dem charakteristischen Kopfschmuck wurde von Olly Sommer (später Wendt) am 2. Februar 1925 entworfen und gehört damit zu den allerersten Exemplaren ihrer Margeritenengel. Nach 100 Jahren kehrt er nun ins Sortiment zurück und wird ausschließlich 2025 hergestellt. Eine Sonderbodenmarke erinnert auch viele Jahre später noch an das Jubiläum. Übrigens: Die Figur inmitten der Wolken auf dem Hügel zu platzieren, ist besonders knifflig, denn die Sitzfläche des Engels muss exakt auf die Wölbung des Hügels passen.

ENGEL MIT GELBEM OSTEREI, STEHEND, MIT FLORALER BEMALUNG (6 cm)
651/1
ENGEL MIT VIOLA DA GAMBA (5 cm) 650/86a
ENGEL MIT MARGERITENKRANZ AUF WOLKEN, SITZEND (9 cm)
634/11

KRONENENGEL MIT LICHTERBOGEN UND KERZEN (9 cm)

6235/6

IM KERZENLICHT

Es scheint fast so, als würde der Engel zu seinem Lichterbogen aufschauen, um sich am warmen Licht der Kerzen zu erfreuen. Gleich drei Stück sind am gelben Bogen befestigt. Sie stehen für Hoffnung und Orientierung und bringen Licht ins Dunkel. Olly Wendt (geborene Sommer) gestaltete den Engel mit dem markanten rosa-pastelligen Kleid und der namensgebenden Krone vor 1937. Er gesellt sich zu den sechs anderen kleinen Engeln seiner Familie, die ihn unter anderem mit Flöte, Laute und Geschenken freudig empfangen. Auch im Kreise der größeren Kronenengel fühlt er sich wohl, tragen sie doch ebenfalls Kerzen. Zeitlos schön und voller Poesie.

HEINZELMÄNNCHEN MIT NADEL UND FADEN (6 cm)

5243/23

AB MAI

IM SORTIMENT

MARGERITENENGEL, SITZEND, MIT PAPIERSTERN (4 cm)

634/70/45

PAPIER-KÜNSTLER

Jeder Schnitt muss sitzen, keinen Millimeter darf der kleine Engel mit seiner winzigen Schere am Papierstern danebenschneiden. Fleißig geht der neue Margeritenengel seinen Weihnachtsvorbereitungen nach und strahlt dabei stets himmlische Ruhe aus. Ein wundervolles Geschenk für alle Bastler und Kreativen. Und ein poetischer Entwurf, der die Erinnerung an frohe Kindertage wachhält, in denen man auch nach dem zehnten Papierstern noch gespannt dem Moment entgegenfieberte, an dem sich das Kunstwerk entfaltete und mit manch raffiniertem Muster überraschte.

KATZE, ROT GETIGERT (2 cm)

5286/3

FÜR SCHMUSEKATZEN

Gemütlich hat sich die Katze zusammengerollt. Ein friedlicher Anblick, der auch die Betrachtenden zur Ruhe kommen lässt. Der rot gestreifte Stubentiger wird ab Mai mit der schwarzen und der grau gemusterten Katze, die bereits zum Sortiment gehören, um die Wette schnurren. Ein wenig „schnurren“ muss auch der Pinsel der Malerinnen, wenn sie mit einer „wackeligen“ Linie das Tiger-Muster aufmalen. Zuvor wurde der Kopf der Samtpfote aufwendig geschliffen, um das charakteristische Schnäuzchen zu formen. Nicht allein für Katzenfreunde ist die Figur ein schönes Geschenk – auch allen anderen ist sie Begleiterin und fordert charmant dazu auf, zuweilen einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

MIT NADEL UND FADEN

Ein letzter Stich und fertig ist die Hose. In vielen Stunden hat das Heinzelmännchen die Latzhose genäht und verziert. Diese Liebe zum Detail ist auch beim Nadelkissen zu sehen, das stets parat stand: Zarte Linien schmücken das Kissen, in dem drei winzige Nadeln stecken. Die Gruppe der Heinzelmännchen entwarf Grete Wendt um 1926. Der neue Heinzel wurde in deren Tradition entwickelt und verstärkt als fleißiger Gehilfe seine zipfelmützigen Freunde, die bereits in Haus und Garten werkeln. Ein entzückender Begleiter für alle, die gern nähen. Als Dankeschön für einen zuverlässigen KnopfAnnäher in der Not oder die Oma, die geduldig zu lange Hosen kürzt. Vielleicht auch als eine Einladung an einen lieben Menschen, mal wieder gemeinsam kreativ zu werden.

IM

SORTIMENT

KRIPPENSZENE

VERVOLLSTÄNDIGT

Als wir vor vier Jahren begannen, das historische Krippenensemble behutsam wieder ins Wendt & Kühn-Sortiment aufzunehmen, war Geduld gefragt – nach dem Start 2021 kamen Jahr um Jahr einzelne Figurengruppen und der Stall hinzu. Im August 2025 wird die Szenerie nun mit den beiden Palmen ihren krönenden Abschluss finden. Grete Wendt entwarf sie bereits 1910/11 zusammen mit den Krippenfiguren im Auftrag der Deutschen Werkstätten Hellerau.

Die Fertigung des Blattwerkes, das sie während ihres Praxissemesters so kunstvoll ausführte, stellte uns vor so manches Rätsel, galt es doch, den Palmen ihre markant gewölbten Blätter „wachsen“ zu lassen. Aus feinem Span gezogen, werden die verschieden großen Blätter zunächst gebeizt und getrocknet, bevor die 30 Palmenwedel im Stamm eingeleimt werden. Blatt für Blatt formt sich die üppige Baumkrone, bis schließlich auch das letzte an der richtigen Stelle sitzt. Mit ihrem hohen Wuchs und ihrer imposanten Erscheinung vervollständigen die Palmen die Krippenszene, die mit Maria, Josef, dem Jesuskind, einem Engel sowie den Königen, Hirten, Schafen und dem Stall ein wahrlich weihnachtlicher Blickfang ist.

MÄRCHENHAFT

Munter watscheln die vier Küken hinter der Entenmutter her. Unter ihnen auch das etwas größere, „hässliche“ Entlein, aus dem später der schönste aller Schwäne werden sollte. Grete Wendt entwarf die Figurenkomposition im August 1953 in Anlehnung an das Märchen „Das hässliche junge Entlein“ des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen. Nach fast 60 Jahren im Musterarchiv wird die märchenhafte Figurengruppe im August ins Sortiment zurückkehren – als zauberhaftes Geschenk für alle kleinen und großen Märchenfreunde. Und mit der berührenden Botschaft, dass wahre Schönheit von innen kommt und man seinen Platz im Leben finden wird, auch wenn der Weg dorthin manchmal schwierig ist.

DAS HÄSSLICHE JUNGE ENTLEIN
(15,5 x 3,5 x 5,5 cm)
PALME, KLEIN (22 cm)
5250/11k
PALME, GROSS (25 cm)
5250/12k

IM SORTIMENT

CHRISTBAUMENGEL IM RING, MIT PUPPE (6,5 cm)

6308/P

SCHÖN GESCHMÜCKT

Der Wendt & Kühn-Baumschmuck präsentiert sich für das Weihnachtsfest 2025 besonders vielfältig: Während der Elfpunkte-Engel auf Klemme ein fein verziertes Lebkuchenherz und einen Apfel bereithält, spielt der Engel auf Komet mit seiner Konzertina eine himmlische Melodie, zu der der kleine Margeritenengel sein Püppchen in den Schlaf wiegt. Obwohl gerade einmal 16 Millimeter klein, verzückt das Puppenmädchen mit liebevollen Details: Mit ruhiger Hand wurden die winzigen Ärmchen angeleimt sowie das Gesicht und die Punkte des Kleides gemalt. Schöner kann man am Weihnachtsbaum wohl kaum Geschichten erzählen.

ENGEL MIT STOLLEN UND LEBKUCHEN (9 x 3,5 x 6 cm)

650/173

ENGEL MIT LEBKUCHEN UND APFEL, AUF KLEMME (5,5 cm)

650/90/150

ENGEL MIT KONZERTINA, AUF KOMET (6,5 cm)

650/70/78

MIT VOLLDAMPF DURCHS JAHR

HIMMLISCH-KÖSTLICH

Beschwingten Schrittes zieht der Elfpunkte-Engel seinen Schlitten durch den Schnee – mit köstlicher Ladung: Einen Weihnachtsstollen hat er mit Seidenband auf dem Schlitten befestigt, dazu zwei mit Mandeln verzierte Lebkuchen. Christstollen haben in Deutschland eine lange Tradition, ihre Form erinnert an das gewickelte Tuch, in dem das Jesuskind in der Krippe lag. Der brotförmige Hefeteig wird mit Rosinen, Mandeln und Gewürzen verfeinert und mit Puderzucker bestreut. Dass in der Manufaktur nicht nur versierte Kunst-Handwerkerinnen und -Handwerker arbeiten, sondern auch wahre Kenner der Backkunst, beweist diese Figurenkomposition. Aus zwei Holzteilen wird der Stollen zusammengesetzt, damit in der Mitte die typische Kerbe entsteht. Mit verschiedenen Brauntönen streichen die Malerinnen den Stollen ein – unter anderem in einem „Knusper-Röst-Ton“, wie ihn die Produktgestalterin nennt. Die Rosinen werden mit feinem Pinsel aufgetupft, bevor mit einem sogenannten Schwämmchenpinsel der Zucker „drübergestreut“ wird. Für ein wenig Schneegestöber sorgen die Handwerkerinnen, indem sie ein hauchzartes Blau auf die weiße Sockelplatte aufbringen. Auf eine himmlisch-köstliche Weihnachtszeit!

Stolz präsentiert der Engel seine Lokomotive. In fröhlichen Farben ist die Miniaturlok einer echten Dampflok nachempfunden. Platz genommen hat der kleine Eisenbahnfreund auf dem grünen Rahmen des Kalenders, der mit zwölf fantasievollen Motiven auf Sideboard, Schreibtisch oder Regal verzaubert. Blumenkinder, Himmelsboten und viele weitere Figuren erzählen in liebevoll gestalteten Bildern Geschichten, die zum Staunen und Träumen einladen.

Die Kalenderblätter, die Figur und der grüne Kalenderrahmen sind jeweils einzeln erhältlich.

KALENDERFIGUR 2026 (ENGEL MIT LOK)

KALENDERBLÄTTER 2026

RAHMEN FÜR KALENDER (Figur: 4 cm, Rahmen: 17 x 17 x 4,5 cm)

ENGEL IM STERNENLICHT

In diesem Jahr stellt Wendt & Kühn eine ganz besondere Weihnachtsdekoration vor: Mit edlem Design, Anmut und technischer Raffinesse erstrahlt ein Elfpunkte-Engel im Sternenlicht. Ein leuchtend gelber Mond ist formschöner Rahmen für einen Herrnhuter® Miniaturstern aus der gleichnamigen Manufaktur. Der filigrane Himmelskörper wird sorgfältig von Hand zusammengesetzt: Zacke für Zacke entsteht ein Schmuckstück, das unseren ElfpunkteEngel – im wahrsten Sinne des Wortes – zum Leuchten bringt und ihn mit einer magischen Aura umgibt. Entzückendes Detail: Ein kleiner gelber Stern scheint dem Engel geradewegs in die Hand gefallen zu sein. Ein schlichtes grünes Podest, in welches das Wendt & Kühn-Signet eingearbeitet ist, bereitet dem Engel und den Himmelskörpern eine Bühne. Das stilvolle Arrangement wird ausschließlich 2025 hergestellt.

ENGEL MIT MONDSICHEL UND HERRNHUTER ® MINIATURSTERN, ELEKTRISCH BELEUCHTET (16,5 x 7 x 13,5 cm; Engel und Stern: 8 cm)

5226/651/2025

Der Herrnhuter® Miniaturstern wird kabellos mit Batterien betrieben. Durch eine Timer-Funktion kann individuell gesteuert werden, wann er leuchten soll.

ENGELGRUPPE MIT LICHTNAPF

(6,5 x 3 x 7 cm)

651/5rot

Seinen Ursprung findet der weltbekannte Herrnhuter® Stern Anfang des 19. Jahrhunderts in den Internaten der Herrnhuter Brüdergemeine. Zunächst als geometrisches Anschauungsobjekt und Sinnbild für den Stern von Bethlehem im Mathematikunterricht verwendet, wird der Himmelskörper mit den markanten 25 Zacken seit 1897 seriell in der Herrnhuter Sterne Manufaktur hergestellt. In Deutschland und vielen anderen Ländern ist er zum festen Bestandteil der Weihnachtsdekoration geworden.

10 JAHRE WENDT & KÜHN-WELT

Seit einem Jahrzehnt wird in der Wendt & Kühn-Welt in Grünhainichen der Mythos einer traditionellen und zugleich der Zukunft zugewandten Marke erlebbar. Mit Momenten, die in Erinnerung bleiben. In drei Themenbereichen werden das Sortiment, die Historie und das Erlebnis Manufaktur eindrucksvoll in Szene gesetzt. Das möchten wir mit einer besonderen Figurengruppe feiern. Stolz halten zwei Engel einen goldenen Lichtnapf. Sie stehen für Begegnung und Gemeinschaft – und symbolisieren dabei auf wundervolle Weise genau das, wofür Besucher aus nah und fern die Wendt & Kühn-Welt schätzen. Grete Wendt entwarf die Engelgruppe bereits 1924 – in zwei Farbfassungen: eine in der klassischen Farbgebung der Elfpunkte-Engel und eine mit Blumenmuster auf den roten Flügeln und Verzierungen auf den Hemden. Ganz bewusst entschieden wir uns für die unbekanntere Gestaltung und präsentieren damit anlässlich des 10. Geburtstags ein Jubiläums-Highlight, das in den vergangenen 70 Jahren im Musterschatz ruhte.

Tanz in den

SPIELDOSE „STARKASTEN“ MIT ZWEI KINDERN, MIT 18-STIMMIGEM MUSIKWERK (21 cm) 5318/34A

Erhältlich ab 12. Mai 2025

SO KLINGT DER FRÜHLING: Einfach den QR-Code scannen und die beiden Spieldosenmelodien anhören.

FRÜHLING

Beschwingt tanzen die beiden Kinder zur Melodie der Spieldose um den Starkasten. Mit der Wiederauflage dieses frühlingsfrischen Klangkörpers kehrt im Mai nach vielen Jahren eine kleine Spieldose ins Sortiment zurück, deren Figuren tatsächlich „in Bewegung“ sind. In unzähligen Stunden der Tüftelei ist es gelungen, im Dosenkörper auf kleinstem Raum nicht nur ein Spielwerk unterzubringen, sondern zusätzlich ein Getriebe, das den Drehteller rotieren lässt.

Nicht weniger herausfordernd war, dass es zur Spieldose einzig historische Schwarz-Weiß-Katalogabbildungen gab – ein Muster im Firmenarchiv existierte nicht. Ein großes Glück, dass zuweilen besonders seltene Stücke in der Restaurationsabteilung unserer Manufaktur eintreffen und wir so das Rätsel um Farbigkeit und Bemalung der Dose lösen konnten.

Die Spieldose geht auf einen Entwurf von Grete Wendt zurück – bereits vor 1934 widmete sich die Firmengründerin der Szenerie, die sie sowohl mit zwei als auch mit drei Kindern entwickelte. Schon damals war es eine hohe Handwerkskunst, das markante Rauten-Muster auf den Dosenkörper aufzubringen. Und auch heute noch erfordert es großes Geschick, die 48 gelben Rhomben und die 96 grünen Dreiecke aufzumalen. „Geduld zu haben, ist wohl die größte Herausforderung“, bestätigt Produktgestalterin Katrin Wojtkowiak, die über Wochen hinweg mit den Rauten auf Tuchfühlung ging.

Mit wie viel Raffinesse die Spieldose gefertigt wird, beweisen die drei Kerben, die in den Korpus gefräst werden und ihm den besonderen „Schliff“ verleihen. Und auch die Bestückung auf dem Drehteller verzückt: Das Mädchen im roten Kleid und der Junge mit fescher Kappe schwingen fröhlich das Tanzbein. Davon scheinen sich ihre gefiederten Freunde nicht stören zu lassen – zur heiteren Melodie füttert die Vogelmutter ihre Kinder: Ein winziger Schnabel lugt aus dem Starkasten heraus. Und wer weiß, vielleicht wippt auch der Nachwuchs im Inneren des Nistkastens zum Takt des Liedes mit.

Die Spieldose mit 18-stimmigem Schweizer Musikwerk gibt es wahlweise mit der Melodie „Brüderlein, komm tanz mit mir“ in der Opernversion aus „Hänsel und Gretel“ oder mit der Melodie „Der Vogelfänger bin ich ja“ aus Mozarts Zauberflöte.

WIE EIN WINK aus einer heilen Welt

Kniend, mit verträumtem Blick, hält der Engel mit der Artikelnummer 34 eine blaue Blume in den Händen.

Die Zeichnung zu diesem Entwurf signierte Olly Sommer (später Wendt) mit ihren Initialen „O. S.“. Davor der Vermerk „2. II 1925“ in der für sie typischen Schreibweise der Monatsangabe als römische Zahl. Mit dieser eher unscheinbaren Notiz schrieb sie die ersten Zeilen einer himmlischen Engelsgeschichte. Die Geschichte der Margeritenengel, die von kindlicher Leichtigkeit, Zuversicht und Freude erzählt und die mit Feingefühl und Kreativität weitergeschrieben wird – bis ins Jahr 2025, ein Jahrhundert später.

findet sich auch der Engel auf Wolkenhügel, der in diesem Jahr ins Sortiment zurückkehrt. Hier mit einer eher seltenen Armhaltung (beide Arme angehoben).

D„Etwas Vertrautes und Behütendes geht von den Engelchen aus.“

er Engel mit der Blume ist einer von Ollys ersten Margeritenengel-Entwürfen. In seiner demütigen Haltung wirkt er fast so, als wolle er darum bitten, in die Gemeinschaft der Wendt & Kühn-Figuren aufgenommen zu werden. Und ob er aufgenommen wurde! Viele weitere Interpretationen dieses Engels sollten folgen: Er und seine Geschwister sind über die Jahre zum festen Bestandteil des Sortiments geworden. Firmengründerin Grete Wendt ließ Olly, die sie 1920 für ein Praktikum nach Grünhainichen eingeladen hatte und die bald eine wichtige Gestalterin an ihrer Seite wurde, freie Hand in all ihrem kreativen Schaffen. Die Unterschiedlichkeit in den Gestaltungsansätzen der zwei Frauen ist bis heute nicht zu übersehen. Beide hatten ihre eigenen Handschriften, die sich im Wendt & Kühn-Sortiment harmonisch ergänzen und es bis heute so reizvoll und lebendig machen.

Mit großer Hingabe arbeitete Olly an der Figurengruppe der Margeritenengel und erschuf eine Vielfalt, die beeindruckt. 1929 erschienen beispielsweise drei stehende Himmelsboten, die sie als Gratulanten mit Kuchen, Blümchen und zwei Kerzen ausstattete. Im August 1935 kamen sechs tüchtige Engel auf blauen Bänkchen hinzu: Sie lesen in einem Buch, verzieren einen Pfefferkuchen, halten einen Weihnachtsbaum oder einen Apfelkorb, hüten ein Lämmchen und füllen eine Truhe mit Spielzeug. Zu dieser fleißigen Sechsergruppe sollten sich ab 2007 zahlreiche weitere „werkelnde“ Engel gesellen. Man könnte fast meinen, sie seien tatsächlich die Helfer des Weihnachtsmanns, so emsig malen, backen, stricken, nähen oder klöppeln sie. Und obwohl sie viel zu tun haben, strahlen sie dabei stets Ruhe und Besonnenheit aus. In ihren Händen wirkt alles spielerisch und leicht –wie ein Kinderspiel, das keinem anderen Zwecke dient, als Spaß an der Freude zu haben. Natürlich, echt und ungekünstelt.

Ganz gleich, mit welchem Accessoire die Margeritenengel ausgestattet sind, ob sie knien, sitzen, stehen oder als Christbaumschmuck am Tannengrün schweben, ob gerade einmal drei Zentimeter klein oder von größerem Wuchs – sie alle eint ihre zarte, fast zerbrechlich wirkende Gestalt und ihr unschuldiges, kindliches Wesen. Und auch wenn die Welt um sie herum noch so hektisch und aufgewühlt sein mag, scheinen sie, in sich ruhend, besonnen und mit einem stillen Lächeln ihren Betrachterinnen und Betrachtern Zuversicht und Freude schenken zu wollen. Gerade so, als würden sie sagen: Ich bin doch da. Wie ein kleiner, hoffnungsvoller Wink aus einer heilen Welt.

INSPIRATION

Als Olly die Margeritenengel entwarf – zwei Jahre nachdem Firmengründerin Grete Wendt die ersten drei Elfpunkte-Engel gestaltet hatte –, verwirklichte sie ihre ganz persönliche Interpretation des Engelmotivs. Sie schmückte das blonde Haar ihrer Figuren mit einem Kranz aus Margeriten, die zu ihren Lieblingsblumen gehörten. Wenn sie von Spaziergängen über die Wiesen Grünhainichens heimkehrte, trug sie oft einen Strauß Margeriten nach Hause. Mit ihren weißen Blütenblättern ist die Margerite (altgriechisch: margarítēs für „Perle“) Sinnbild für Reinheit und Unschuld, Einfachheit und Natürlichkeit. Ihr gelber Blütenstand, umringt von strahlend weißen Blütenblät-

tern, erinnert an die Sonne. Vielleicht sah Olly darin gar die Sonne warmer Sommertage ihrer Kindheit. Damals verbrachte sie die Ferienzeit meist in Jūrmala, einem Badeort an der lettischen Ostsee. Dann streifte sie oft durch die nahe gelegenen Kiefernwälder, pflückte Blumen und band Kränze daraus. In „Erinnerungen eines kleinen Mädchens“, Aufzeichnungen, die Olly im Erwachsenenalter verfasste, schrieb sie: „Ich […] laufe herum und pflücke Blumen. Bunte Wicken. Dann setze ich mich und winde einen Kranz. Der Kranz ist fertig. Ich laufe zu Mama und lege ihn ihr ins braune Haar, durch das vereinzelt Silberfäden glänzen. Wie schön sieht Mutter mit dem Kranze aus! Und dann winde ich mir auch einen.“ Als sie Jahre später ihren Engeln ebenfalls einen Kranz ins Haar setzte, brachte Olly damit ihre persönliche Vorliebe für Margeriten in die Gestaltung der Engel ein. Sicherlich ließ sie sich dabei auch von den Gedanken an diese unbeschwerten Kindertage tragen.

„Sie wirken so zerbrechlich, und doch huscht durch ihre Gesichter auch immer ein kleiner Schalk.“

S. OFFERMANN Overath

Möglicherweise beeinflussten zudem Erinnerungen an die Lieder- und Tanzfeste in ihrer Heimatstadt Riga die gestalterischen Überlegungen. Menschen aus allen Teilen des Landes und der ganzen Welt reisen auch heute noch an, um dabei zu sein, wenn alle fünf Jahre Hunderte Chor-, Tanz- und Orchestergruppen Lettlands Herz im Takt der Volkslieder schlagen lassen. Sänger, Tänzer und Besucher tragen Trachten und kunstvoll geflochtenen Blumenschmuck. Die Kränze formen einen magischen Ring, der vor Unglück und Krankheit schützen soll und Ewigkeit und Vollkommenheit symbolisiert. Für Olly, die die ersten 17 Jahre ihres Lebens in Riga verbracht hatte, könnte diese blumige Tradition Inspiration gewesen sein.

VON BLUMENKRÄNZEN UND FEDERFLÜGELN

Wie aufgefädelt reihen sie sich aneinander – die schneeweißen Margeriten im Haar der Engel. Ihnen verdanken sie ihren Namen. Zart und natürlich wirken die weißen Blüten mit ihrem sonnengelben Punkt in der Mitte. Diesen setzen die Malerinnen der Manufaktur seit jeher mit einem feinen Pinsel.

Damit der Kopfschmuck einem „echten“ Blumenkranz so nah wie möglich kommt, wird den Engeln tatsächlich ein Kranz aus Blüten ins Haar gesetzt. Einzig auf die winzigen Köpfchen der kleinsten Margeritenengel werden die Blumen gemalt. Bei den allermeisten Figuren wird der Kranz jedoch aufgeklebt. In den Anfangsjahren erfolgte das sogar Holzblüte für Holzblüte. Kaum vorstellbar, wie aufwendig dies in Herstellung und Verarbeitung gewesen sein muss. Da die filigran gefrästen Blütenblätter zudem leicht brachen, gab es rasch eine Überarbeitung. Die Haarkränze wurden deshalb bald aus Zinn in einem Stück gegossen, für die Festigkeit wurde ein geringer Anteil Blei beigefügt. Dieser Materialmix machte die Kränze weich und flexibel. So konnten sie sich passgenau an den runden Kopf schmiegen.

Sonderausstellung

„Federleicht und himmlisch schön – die Margeritenengel von Wendt & Kühn“ lautet der Titel der neuen Ausstellung in der Wendt & KühnWelt in Grünhainichen. Die Besucher gehen auf eine Zeitreise zurück ins Jahr 1925, als Gestalterin Olly Sommer (später Wendt) die ersten dieser Himmelsboten entwarf. Die zarten Wesen mit dem namensgebenden Margeritenkranz werden in einer noch nie da gewesenen Fülle von historischen Mustern präsentiert – darunter auch ein privater Entwurf, der erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt wird. Anhand von Figuren, Spieldosen, alten Zeichnungen, Fotografien und Schriftstücken aus dem Firmenarchiv wird das Wesen der Margeritenengel ergründet und den Fragen nachgegangen, was sie so einzigartig macht und was sie uns bis heute zu sagen haben.

Die Ausstellung ist in der Wendt & Kühn-Welt in Grünhainichen zu sehen, täglich von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Sie möchten einen noch tieferen Einblick erhalten? Bei einer Führung mit der Kuratorin der Ausstellung bleiben keine Fragen offen. Termine (zusätzliche auch auf Anfrage) und Anmeldung unter www.wendt-kuehn.de/termine

In der zweiten Hälfte der 1940er Jahre wurde das Material erneut geändert: Von da an wurden die Blütenborten aus gestanzter Pappe hergestellt. Vermutlich, weil dünner Karton noch leichter zu verarbeiten war. Waren die typischen Haarsträhnen, die links und rechts unter den Blütenkränzen hervorlugen, beim Zinn-Blei-Kranz bereits an den Kranz „gegossen“, mussten sie von nun an als hauchzarte „Holzstäbchen“ gefertigt und in einem zusätzlichen Arbeitsschritt von den Leimerinnen platziert werden. Liebe zum Detail – bis in die Haarspitzen. Sitzt die Frisur, wird anschließend der Pappkranz um den Kopf geklebt. Weder Haarsträhnen noch Blumenkranz dürfen verrutschen –bereits kleinste Abweichungen können die Anmutung des Engels verändern.

„Die Engel erinnern mich an die eigene Kindheit mit vielen Blumenwiesen und Margeriten.“

Die Gestalterin

Während die Margeriten akkurat geradlinig „aufgefädelt“ anmuten, sind die Flügel der Engel sanft geschwungen –fast wie kleine Federn. Zunächst wurden sie aus Holz gefertigt. Da die zarten Schwingen jedoch schnell abbrachen, werden seit 1955 Kunststoff-Flügel verwendet. Mit ruhiger Hand werden sie von den Malerinnen unserer Manufaktur mit einem durchscheinenden hellen Blau verziert:

Auf den Flügelansatz kommen kleine Bögen, auf die Fläche werden drei zarte Linien gemalt, die zur Flügelspitze hin schmaler werden. „Hier kommt es auf die richtige Pinselführung an. Wir müssen rechtzeitig den Druck rausnehmen, damit sich die Linien federfein verjüngen“, erzählt Kerstin Lorenz, eine der Meisterinnen der Malerei bei Wendt & Kühn. Und so sind die Flügel der Margeritenengel in ihrer Bemalung natürlich und intuitiv, ein jeder ein klein wenig anders. Warum Olly für die Verzierung ein Blau wählte? Es war ihre Lieblingsfarbe.

Ein unbekannter Verfasser schrieb einst: „Die Flügel der Engel sind die Träume, die uns in die Höhe tragen.“ Und in der Tat scheinen die Margeritenengel mit ihren zarten Schwingen zu „beflügeln“. Wollen mit ihrem stillen Lächeln Zuversicht und Hoffnung schenken und das Leben mit all seinen Herausforderungen zumindest ein wenig (feder-)leichter machen. Mit ihrem Margeritenkranz feiern sie den Frühling, wenn alles blüht und wieder von Neuem beginnt. Vielleicht ist es gerade diese Harmonie zwischen dem Übernatürlichen (dem Engel) und dem Natürlichen (der Margerite), welche die Magie der Margeritenengel ausmacht. Eine Magie, die Sammlerinnen und Liebhaber auf der ganzen Welt verzaubert. Seit 100 Jahren.

Als Olly Sommer (später Wendt) die ersten Margeritenengel entwarf, arbeitete sie bereits fünf Jahre an der Seite von Firmengründerin Grete Wendt als Malerin und Gestalterin in der Manufaktur Wendt & Kühn. Die am 27. Mai 1896 in Riga geborene Tochter eines deutschen Textilkaufmanns studierte nach der Übersiedlung nach Dresden (1913) an der Königlich-Sächsischen Kunstgewerbeschule, die einst auch die Gründerinnen, Grete Wendt und Grete Kühn, besucht hatten. Auf Empfehlung ihrer Professorin Margarete Junge kam Olly im Februar 1920 für ein Praktikum in die Manufaktur –und blieb ein Leben lang. Hier lernte sie Gretes Bruder Johannes kennen und lieben. Im Februar 1930 heirateten sie, im Oktober wurden ihre Zwillinge Hans und Sigrid geboren. An der Seite von Grete Wendt entwickelte sich Olly zu einer begnadeten Gestalterin, die den Werkstätten Wendt & Kühn bis ins hohe Alter treu blieb. Am 13. Juni 1991 schloss Olly für immer die Augen. In Erinnerung bleibt sie als tiefsinniger, feinfühliger und warmherziger Mensch und als großartige Gestalterin. Aus ihrer Feder stammen wegweisende Entwürfe, die das Sortiment der Manufaktur bis heute prägen. Allen voran die kleinen Margeritenengel. Zudem Tierfiguren, die Mondfamilie, Zwillings- und Kinderfiguren und vieles mehr. Außerdem verlieh sie zahlreichen Entwürfen Grete Wendts die charakteristische Farbgebung.

Faszinierender Film: Die Geschichte der Margeritenengel und ihrer Schöpferin Olly wird in einem kunstvollen Film „in Sand“ erzählt – über den QR-Code oder unter www.wendtkuehn.de/engel-jubilaeum-2025.

Zum Nachschlagen und Nachsinnen

EIN BUCH ÜBER DIE MARGERITENENGEL ENTSTEHT

Als im November 2023 „Das große Engel-Buch“ über die Elfpunkte-Engel erschien, ging für viele Sammler und Fans ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Auch die Figurengruppe der Margeritenengel bietet interessanten „Stoff“, um ihnen ein eigenes Buch zu widmen. Wir stellen die Publikation vor, die voraussichtlich im Frühsommer 2025 begleitend zur Sonderausstellung in der Wendt & Kühn-Welt erscheinen wird.

IN EINEM STECKBRIEF

wird jeder Engel vorgestellt:

Wann wurde der Engel entworfen und gefertigt?

Welche Besonderheiten weist er auf?

Während dieser Text entsteht, rauchen an anderen Schreibtischen gerade die Köpfe. Circa 180 unterschiedliche Engel mit Margeritenkranz wollen erfasst, beschrieben und abgebildet werden, um ein Verzeichnis aller uns bekannten Margeritenengel zu erstellen, die jemals in den vergangenen 100 Jah-

BUCH

„100 JAHRE MARGERITENENGEL“

(23 x 31 cm), circa 110 Seiten (Schätzung; zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses befindet sich das Buch noch in Arbeit)

FB2025

ren in den Grünhainichener Werkstätten entstanden sind. Wie schon bei den Elfpunkte-Engeln fließen auch in dieses Buch unzählige Stunden der Recherche-, Analyse- und Archivarbeit ein, in denen Preislisten, Zeichnungen, Fotografien, Postkarten, Veröffentlichungen in Zeitungen und Magazinen zusammengetragen, ausgewertet und miteinander verknüpft werden. So kann die himmlisch-zarte Figurengruppe in einem noch nie da gewesenen Umfang beleuchtet werden. Es gilt, jede Figur in Bild und Kurztext vorzustellen – Fertigungszeiträume aufzuschlüsseln, Veränderungen nachzuzeichnen, Farbvarianten aufzuzeigen und Besonderheiten zu beschreiben.

Dem Verzeichnis wird im ersten Teil des Buches ein reich bebildertes Kapitel vorausgehen, das die Margeritenengel in ihrer Entstehung, Entwicklung, Vielfalt und Herstellung beschreibt. Ein Kurzporträt von Olly Wendt (geb. Sommer) zeichnet ein Bild der talentierten Schöpferin.

Das 100-jährige Jubiläum bot auch diesmal den Anlass, zu hinterfragen, wie es die kleinen Holzfiguren schaffen, Menschen auf der ganzen Welt zu verzaubern. Der Philosoph Dr. Christoph Quarch ging dieser Frage nach. In seinem Aufsatz über das Wesen der Margeritenengel nähert er sich ihnen, indem er dem kleinen federflügeligen Himmelsboten auf seinem Tisch lauscht. Entstanden ist eine poetisch-philosophische Reflexion über Unschuld, Liebe, Natur und Frühling – verbunden mit der Ermutigung, niemals aufzuhören, das Schöne auf dieser Welt zu suchen und wertzuschätzen. Eine himmlische Lektüre für alle Freunde der zarten Engel – zum Nachsinnen und Nachschlagen.

Buchempfehlung: Wenige Exemplare von „Das große Engel-Buch. Enzyklopädie eines Design-Klassikers“ sowie vom Buch „Olly Wendt –das Porträt“ sind bei einigen Händlern und in den hauseigenen Geschäften von Wendt & Kühn noch verfügbar.

Digitale Sammelfreude

MARGERITENENGEL IN DER WENDT & KÜHN-APP

Seit Frühjahr 2024 bietet die Wendt & Kühn-App die Möglichkeit, Informationen zu den Elfpunkte-Engeln „nachzuschlagen“ und die eigene Sammlung digital zu erfassen. Sehnlich wünschten sich die Fans der Margeritenengel seither, die App auch für ihre Lieblingsfiguren nutzen zu können. Nun ist es bald so weit.

Sie ist ein „digitales Sammelheft“ und stets auf dem neuesten Stand, wenn es um die aktuellen Neuheiten in den Sortimentsgruppen der Elfpunkte-Engel und bald auch der Margeritenengel geht: die Wendt & Kühn-App. Zwei Versionen – eine kostenfreie Basis-Version für „Einsteiger“ und eine Premium-Version mit zusätzlichen nützlichen Informationen – bieten für jeden Nutzer das passende App-Erlebnis. Die Basis-Version enthält das aktuelle Sortiment der Figurengruppe und ist somit eine praktische Alternative zum Papiersammelheft. Enthalten ist außerdem ein Kalender, der an Veranstaltungen in unseren beiden Verkaufswelten sowie die Termine zu Verkaufsstarts erinnert. In der Premium-Version gibt es darüber hinaus einen wahren Schatz an Informationen zu entdecken: Dort haben Sie Zugriff auf das historische Sortiment (Engel, die seit langer Zeit nicht mehr gefertigt werden) sowie die Auslaufartikel der vergangenen Jahre. Kleine Steckbriefe zu jedem Engel enthalten Angaben zu ihren Gestalterinnen, das Entwurfsjahr und Wissenswertes. Zudem können Sie eine individuelle Sammlung mit den Fotos Ihrer eigenen Figuren erstellen. Laden Sie in der Premium-Variante Ihre selbst gemachten Fotos hoch und füllen Sie die Engel-Steckbriefe mit persönlichen Notizen zur Haarfarbe, dem Datum, an dem die Figur in Ihre Sammlung kam, oder sonstigen Besonderheiten, die Ihnen wichtig sind. Figuren, die noch in der Sammlung fehlen, können darüber hinaus auf einer Wunschliste gespeichert werden.

IHR DIREKTER DRAHT:

Sie haben Fragen rund um die Wendt & Kühn-App, benötigen Hilfe oder haben Anregungen? Unter app@wendt-kuehn.de sind wir für Sie erreichbar. Natürlich freuen wir uns auch über eine gute Bewertung von Ihnen in den App Stores.

APP-ERWEITERUNG

Voraussichtlich ab Frühsommer 2025 sind die Margeritenengel in der Wendt & Kühn-App verfügbar. Diese App-Erweiterung ist für alle Nutzer, die bereits über die Premium-Version verfügen, kostenfrei. Ein kleiner Ausblick: Auch die anderen Sortimentsgruppen wie die Blumenkinder und ihre Freunde werden schrittweise in der App freigeschaltet. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.wendt-kuehn.de/ wendt-kuehn-app. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Sammeln und Stöbern.

Sie möchten die Wendt & Kühn-App downloaden? Über den QR-Code gelangen Sie zu einem Überblick über alle Funktionen der beiden App-Varianten sowie zu den App Stores.

Europa in Chemnitz erleben

EIN JAHR VOLLER AUSSTELLUNGEN, KONZERTE UND MITMACH-ANGEBOTE

2025 ist für Chemnitz ein ganz besonderes Jahr: Die nur 25 Kilometer von unserer Manufaktur in Grünhainichen entfernte Stadt ist Kulturhauptstadt Europas. Seit der offiziellen Eröffnung Mitte Januar lädt sie dazu ein, Bekanntes aufs Neue zu erleben und jenes kulturelle Erbe zu entdecken, das bisher eher im Verborgenen blieb. Wendt & Kühn gratuliert zum Titel und feiert das Kulturhauptstadtjahr mit einer Sonderfigur.

Zugegeben, bei dem Titel „Kulturhauptstadt Europas“ würde man vielleicht nicht als Erstes an Chemnitz denken. Und dennoch konnte sich die drittgrößte Stadt Sachsens im Bewerbungsverfahren gegen bekanntere Städte wie Dresden oder Nürnberg durchsetzen. Was also zeichnet eine Europäische Kulturhauptstadt aus, wenn es nicht Hochkultur en masse ist, wie sie zum Beispiel die Landeshauptstadt Dresden mit der Semperoper, barocker Architektur oder dem Albertinum zu bieten hat? Die Antwort darauf ist so simpel wie abstrakt: das Potenzial. Damit gemeint sind vor allem die Möglichkeiten, die „Vielfalt der europäischen Kultur abzubilden“. Daher finden sich unter den bisherigen Kulturhauptstäd-

ten Europas auch Städte und Regionen, die eher selten auf dem Radar von Ausflüglern und Städtereisenden waren. Die Europäische Union vergibt den Titel seit 1985, um einerseits den Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa herauszustellen und um andererseits nachhaltige Impulse zur Entwicklung dieser Städte zu setzen.

DIE BEWERBUNG

Ihr Potenzial veranschaulicht die Bewerberstadt in einem Konzept für ein langfristiges Kulturprogramm: Darin wird gezeigt, wie die örtlichen kulturellen Institutionen zur Stadtentwicklung beitragen können. Ein solches legten die deutschen Bewerberstädte für das Kulturhauptstadtjahr 2025 bereits 2018/19 vor: neben Chemnitz auch Dresden, Gera, Hannover, Hildesheim, Magdeburg, Nürnberg und Zittau. Die Einreichungen der Bewerberstädte werden durch unabhängige Experten aus dem Kulturbereich bewertet. Wird eine Stadt zugelassen, geht es in die nächste Runde. In zwei sogenannten Bidbooks, bei denen es sich gewissermaßen um „Bewerbungsbücher“ handelt, legen die Städte im weiteren Verlauf konkrete Kulturkonzepte vor und skizzieren Ideen für die Realisierung von Veranstaltungen und Projekten im Kulturhauptstadtjahr. Eine unabhängige europäische Jury, unter anderem bestehend aus Kulturexperten, gibt auf Grundlage der

Bidbooks ihre Empfehlung für den Gewinner ab. 2020 überzeugte schließlich Chemnitz: Gemeinsam mit der Kulturhauptstadtregion (mehr dazu unten) erhielt die Stadt die Auszeichnung.

DAS MOTTO

Das Kulturhauptstadtjahr steht unter dem Motto „C the Unseen“. Es fordert auf, den Blick auf bisher „Ungesehenes“ zu richten: auf unbekannte Orte und Biografien, die verborgenen Talente in jedem Einzelnen. Chemnitz präsentiert sich als Stadt mit großer Tradition und vielen Umbrüchen, aber auch als ein Ort der Macher und des Aufbruchs, in dem Kultur, Kunst sowie bürgerliche Beteiligung den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und eine starke Verbindung zwischen Stadt und Umland besteht. Zudem trug die Bewerbung eine klare politische Haltung, die für Weltoffenheit und ein Engagement der gesellschaftlichen Mitte eintrat. Zahlreiche Projekte, die sich mit Europa auseinandersetzen, regen den internationalen Austausch von Kulturakteuren und Bürgern an. Übrigens: Neben Chemnitz mit der Kulturhauptstadtregion trägt auch die slowenisch-italienische Grenzstadt Nova Gorica/Gorizia den diesjährigen Titel.

DIE KULTURHAUPTSTADTREGION

Oft ist die Rede von Chemnitz als der Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2025 – doch ganz präzise ist das nicht. Denn nicht nur Chemnitz, sondern auch die schon genannte Kulturhauptstadtregion erhielt den Titel. Diese besteht aus 38 Städten und Gemeinden in Mittelsachsen, dem Erzgebirge und dem Zwickauer Land, die ebenfalls das Kulturhauptstadtjahr feiern. Ein Highlight der Region: der sogenannte „PURPLE PATH“ – ein Kunst- und Skulpturenweg, der zeitgenössische Arbeiten von renommierten Künstlerinnen und Künstlern zeigt und bis Ende 2025 zum Freilichtmuseum in öffentlichen Räumen wird. Die Werke erzählen von Menschen, Handwerk und Industrie und laden die Besucher ein, in die Geschichte und Gegenwart der Region einzutauchen. So zum Beispiel die Skulptur „Twister

CHEMNITZER GESCHICHTE ALS KULISSE: Die typische Architektur des sozialistischen Städtebaus in der DDR ist heute Umfeld für zahlreiche Veranstaltungen im öffentlichen Raum.

again“ (Alice Aycock), die wie unsere Wendt & Kühn-Figurenwelt in Seiffen steht, oder das Ensemble „Zwei in ein ander Gewobene“ (Olaf Holzapfel), welches in Amtsberg nahe Grünhainichen zu finden ist.

WAS SIE 2025 ERWARTET

Dieses Jahr hält Chemnitz ein breit gefächertes Angebot an kulturellen Veranstaltungen, Ausstellungen und Aufführungen bereit: Festivals, Konferenzen, Ausstellungen, Konzerte, Performances, Sportveranstaltungen und zahlreiche Mitmach-Angebote laden zu einem Besuch ein und lassen den „Geist Europas“ spüren. Was Sie in Chemnitz und in der Kulturhauptstadtregion erleben können, erfahren Sie unter www.chemnitz2025.de. Weitere Informationen zur Erhältlichkeit der Sonderfigur und zu einem besonderen Konzert in unserem Manufakturgarten im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres (auch mehr dazu auf Seite 5) erhalten Sie unter www.wendt-kuehn.de/chemnitz2025

Dieser Elfpunkte-Engel verbindet in besonderer Weise Industriekultur mit figürlicher Handwerkskunst der Region und Tradition mit Moderne. Nicht zuletzt schlägt er eine Brücke von der Realität in eine fantasievolle Gedankenwelt. In seinen Händen hält der Engel ein Zahnrad mit der Aufschrift „Kulturhauptstadt Europas“. So wird er als kunstvolles Andenken an das Kulturhauptstadtjahr 2025 nicht nur Liebhabern und Sammlern der Marke Wendt & Kühn ein langjähriger Begleiter sein. Die Figur wird in einer hochwertigen Spandose mit einem Beileger angeboten.

Die Figur ist bei autorisierten Wendt & Kühn-Fachhändlern in Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion sowie in den hauseigenen Welten in Grünhainichen und Seiffen erhältlich.

Ein Engel für jedes Kind

Zufrieden schaut Friederike Weidt-Iziourov in die drei Truhen vor ihr und schließt behutsam deren Holzdeckel. In den Kisten befinden sich Geschenke für ihre noch ungeborenen Urenkel. Mit dabei: Elfpunkte-Engel mit verschiedenfarbigen Flügelpunkten von Wendt & Kühn. Eine berührende Geschichte von einer ungewöhnlichen Idee.

Es war kurz nach ihrem 80. Geburtstag, als Friederike Weidt-Iziourov in einem Geschäft – eher zufällig – einen kuscheligen Teddybären entdeckte. Er saß fortan auf ihrem Sofa. „Doch so recht war ich noch nicht zufrieden, denn irgendeine ‚Bestimmung‘ sollte er bekommen. Eines Abends hatte ich plötzlich die Idee, ihn meinem ersten Urenkelkind zu widmen“, erinnert sich die dreifache Oma. Gleich am nächsten Tag kaufte sie zwei weitere Bären, die sie in handgefertigte Schachteln bettete. Hinzu kamen drei flauschige Badehandtücher und drei kleine Spielbälle. Sowie jeweils ein handgeschriebener Brief mit den Worten: Ob ich noch erlebe, dass Du, liebes Kind, geboren wirst, das weiß ich nicht. Aber mit diesem Geschenk möchte ich, dass es eine kleine Verbindung von Dir zu mir gibt. „Meinen Enkelkindern habe ich von meinem Vorhaben erzählt. Sie waren

Freude stiften und gemeinsam Gutes tun

Seit über 100 Jahren stehen die Elfpunkte-Engel für kindliche Unbekümmertheit und Harmonie. Vielen Kindern bleibt ein beschütztes Aufwachsen jedoch verwehrt. Mit einem Elfpunkte-Engel, der erstmals verschiedenfarbige Punkte auf seinen Flügeln trägt, unterstützt Wendt & Kühn die wichtige Arbeit der World Childhood Foundation, die sich weltweit dafür einsetzt, Kindern ein behütetes Leben frei von sexualisierter Gewalt zu ermöglichen. Vier Euro pro bisher verkaufter Figur sind bereits an die Stiftung geflossen. In diesem Jahr werden noch etwa 3.000 der auf 25.000 Stück limitierten und nummerierten Engel in unserer Manufaktur gefertigt, um als Botschafter für Kinderrechte in die Welt zu fliegen.

Mehr Informationen unter www.wendt-kuehn.de/childhood

URENKEL befüllte Friederike Weidt-Iziourov Truhen mit kleinen Kostbarkeiten. Ein ganz besonderer Engel ist auch dabei. Ihren Söhnen schenkte sie in Kindertagen zu Geburtstagen unter anderem Blumenkinder von Wendt & Kühn. Als später die Enkelkinder zu Besuch kamen, erzählte sie ihnen kleine Geschichten von den Figuren.

ganz gerührt“, berichtet Friederike Weidt-Iziourov mit strahlenden Augen. „Und mir war so froh ums Herz, denn je älter man wird, desto mehr wird einem bewusst, wie endlich das Leben ist. Nun hatte ich etwas gefunden, das über meinen Tod hinaus von mir erzählen würde“, ergänzt sie mit sanfter Stimme.

Obwohl die Truhen bereits gut gefüllt waren, hatte die gebürtige Siegerländerin das Gefühl, dass sie noch etwas ganz Besonderes hinzufügen müsse. Etwas, was die Kinderzeit der Urenkel überdauern würde. „Doch so richtig fand ich nichts. Ich hatte die Suche fast schon aufgegeben, als ich in der letzten Ausgabe der elfpunktepost den Engel für die World Childhood Foundation entdeckte und sofort wusste: Der soll es sein! Er wird den Urenkelkindern auch nach ihrer Kinderzeit zur Seite stehen!“ Dieser Engel war für die gütige ältere Dame nicht nur ein „Engel“, sondern ein wahres Herzensanliegen: Ihr ganzes Leben lang hatte sie sich dafür eingesetzt, Kindern ein behütetes Aufwachsen zu ermöglichen. Über 40 Jahre arbeitete sie als Kindergärtnerin in den verschiedensten Bereichen, hatte viel gesehen und erlebt. Viel Schönes, manch Erschreckendes. „Dass im Geschenk an meine Urenkel nun auch ein Engel mit solch wichtiger Botschaft dabei ist, erfüllt mich mit großer Freude.“ Natürlich weiß Friederike Weidt-Iziourov nicht, ob jemals Urenkelkinder kommen werden, aber das sei auch gar nicht wichtig: „Es gibt immer ein Kind, dem man dieses Geschenk geben kann. Und einen Engel als Begleiter sowieso.“

FÜR IHRE ZUKÜNFTIGEN

GRÜNHAINICHEN

Wendt & Kühn-Welt

Die Wendt & Kühn-Welt in Grünhainichen bietet das ganze Jahr über Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben. In drei Themenbereichen werden das Sortiment, die Historie und das Erlebnis Manufaktur in Szene gesetzt. Vielfältige Veranstaltungen sorgen für zusätzliche Höhepunkte.

ZUM MITMACHEN: Zum Jubiläum stehen viele Events ganz im Zeichen der Margeritenengel, die zumeist emsig werkeln. In unterschiedlichen Workshops können die Besucher es ihnen gleichtun und sich beispielsweise beim Klöppeln, Zeichnen oder Binden von Blumenkränzen ausprobieren. ➤ ganzjährig

ZUM MITWIPPEN: Das Sommerkonzert im Garten der Manufaktur geht in die zweite Runde. In diesem Jahr entführt das Duo „Tango Amoratado“ mit Bandoneon und Klavier in die Welt des argentinischen Tanzes (eine gemeinsame Veranstaltung mit der Sächsischen MozartGesellschaft e. V.).

➤ 17. August 2025

ZUM VORMERKEN: 2025 feiert die Wendt & Kühn-Welt ihren 10. Geburtstag mit einer Sonderfigur und einem bunten Programm für Groß und Klein.

➤ 3. Oktober 2025

ZUM ENTDECKEN: Im Herbst finden wieder die beliebten Taschenlampenführungen statt, bei denen in mystisch-spannender Atmosphäre die Werkstätten im Dunkeln erkundet werden können.

➤ 31. Oktober, 1. & 2. November 2025

SEIFFEN

Wendt & Kühn-Figurenwelt

In der Verkaufsgalerie im weltbekannten Spielzeugdorf Seiffen bleiben keine (Figuren-)Wünsche offen: Denn hier finden Sammler, Liebhaber und all jene, die sich selbst und anderen gern eine Freude bereiten, das komplette Sortiment der Manufaktur. Ideen, wie man die Figuren später zu Hause in Szene setzen kann, gibt es gleich noch dazu: Auf 250 Quadratmetern können sich die Besucher von liebevoll inszenierten Figurenarrangements zu stilvollen Dekorationen inspirieren lassen.

ZUM KÜNSTLER WERDEN: In der Kreativ-Galerie der Figurenwelt können Besucher mit Pinsel und Farbe ein eigenes Erinnerungsstück aus Holz gestalten. Unterschiedliche Hängedekorationen, Rahmen, Spandosen und vieles mehr in verschiedenen Größen und Preiskategorien stehen bereit, um verziert zu werden. ➤ Januar bis 19. Oktober 2025

ZUM STAUNEN: Am Osterwochenende sowie zum „Tag des traditionellen Handwerks“ können Besucher einer Leimerin und einer Malerin über die Schulter schauen, wenn sie in handwerklicher Meisterschaft Figuren zum Leben erwecken. ➤ 19. & 20. April, 18. & 19. Oktober 2025

ONLINE IM ÜBERBLICK

SCHAUTAGE Kunsthandwerk erleben

Bei einem Rundgang durch die Werkstätten erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie in meisterlicher Handarbeit fröhliche Blumenkinder, Margeritenengel und Elfpunkte-Engel entstehen. Ganz bewusst haben wir die Schautage auf das Muttertagswochenende gelegt und laden alle ein, mit Mama, Familie und Freunden gemeinsam schöne Stunden zu verbringen: beim Erinnerungsfoto in der Fotokulisse, bei Kreativ-Angeboten, im Schautage-Café und zum „Ausklang“ am Sonntagnachmittag bei einem kleinen Konzert der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e. V. im Manufakturgarten (Eintritt frei). ➤ Manufaktur Wendt & Kühn, Grünhainichen, 10. & 11. Mai 2025, 10 bis 17 Uhr

Sie möchten Ihren Ausflug ins Erzgebirge über den Besuch zum Tag der offenen Tür hinaus verlängern? Bei der Reise „Elf Punkte – ein Zauber“ (8. bis 12. Mai 2025) erwartet Sie neben dem Schautagebesuch ein abwechslungsreiches Programm in Gesellschaft anderer Wendt & Kühn-Freunde.

Die nächsten Schautage der Manufaktur finden am ersten Adventswochenende statt (29. & 30. November 2025).

Termine und Details

Ausführliche Informationen und den Kontakt für eine Anmeldung zu diesen und vielen weiteren Angeboten und Veranstaltungen finden Sie online unter www.wendt-kuehn.de/termine Natürlich beantworten wir Ihre Fragen auch gern telefonisch (037294 86 128) oder per E-Mail (erlebnis@wendt-kuehn.de).

Auf Wiedersehen

Die abgebildeten Figuren werden in diesem Jahr vorerst letztmalig gefertigt. Anschließend kehren sie für mindestens fünf Jahre in das historische Musterarchiv der Manufaktur zurück.

MÄDCHEN MIT VOGEL AUF FUSS (4,5 cm)

5231/3

PUPPENWAGEN (3 cm)

5231/5

MÄDCHEN MIT SCHERE (5,5 cm)

5231/8

ENGEL MIT TRIANGEL, AUF SCHWEIF (5,5 cm)

650/70/16

ENGEL MIT WALDHORN, AUF KOMET (7,5 cm)

650/70/17

ENGEL MIT SAXOFON, IM MOND (8 cm)

650/70/54

WANDUHR, GELB, MIT MÄDCHEN UND VÖGELN (14 cm)

5202/1

Editorische Notiz (Schreibweise männlich/weiblich/divers): Wir haben uns aus Gründen der besseren Lesbarkeit dafür entschieden, in einigen Texten das generische Maskulinum zu verwenden. Selbstverständlich sind damit alle Gendergruppen gemeint.

WANDUHR, BLAU, MIT SCHWEBEENGEL (14 cm)

5202/5

ENGEL MIT MELODIKA, IM STERN (9 cm)

650/70/66

ERZGEBIRGSENGEL, ROT, MIT ELEKTR. BELEUCHTUNG (40 cm)

571/E-ROT

IMPRESSUM

STARKASTEN (12,5 cm)

5231/6

ENGEL MIT WALDHORN, IM MOND, GROSS (30 cm)

771/17

ERZGEBIRGSENGEL, BLAU, MIT ELEK TR. BELEUCHTUNG (40 cm) 571/E-BLAU

elfpunktepost · 40. Ausgabe · Grünhainichen, März 2025

SERVIETTEN „LEBKUCHENENGEL“ (33 x 33 cm)

526/22/150

ENGEL MIT WALDHORN, IM STERN, GROSS (30 cm)

772/17

ENGEL, GROSS, MIT GEIGE (60 cm)

650/2G

ENGEL MIT WALDHORN, AUF SCHWEIF, GROSS (30 cm)

773/17

MÄDCHEN MIT MALBUCH (21 cm)

5417

SPIELDOSE „ZWEI MÄDCHEN“, MIT 18-STIMMIGEM MUSIKWERK (14 cm)

5318/28A

Herausgeber: Wendt & Kühn KG · Chemnitzer Straße 40 · 09579 Grünhainichen · Telefon (037294) 86 286 · info@wendt-kuehn.de · www.wendt-kuehn.de

Verantw. Redakteure, V.i.S.d.P.: Claudia Baer, Thomas Rost, Wendt & Kühn KG · Redaktion: Lena Sabotta, Sophie Lässig, Thomas Rost, Wendt & Kühn KG · Gestaltung: schech.net | Strategie. Kommunikation. Design. · Bildnachweise: Lucie Eisenmann (1, Postkarte), Mirko Hertel (2, 4, 23), Wendt & Kühn (3, 5–11, 16, 17, 19, 20, 22), Archiv Wendt & Kühn KG (12, 13, 15), Juliane Mostertz (14, 21), Ernesto Uhlmann (18, 19), Erika Schmidt (20) · Druck: Gutermuth, Grünhainichen

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