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Hoteliers
Ausbildner und ihre erfolgreichsten Ausgebildeten, von links nach rechts: Christa Augsburger, Direktorin SHL, Lars Betschart, Sabrina Zwicky, Jimi Müller, Timo Albiez, Stv. Direktion.
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Junge Hoteliers sehen die Zukunft nicht rosig, sondern realistisch
Hotelier werden in Zeiten der Krisen? Die Hotellerie hat durch die Coronapandemie und den Ukrainekrieg einen schweren Stand. Wie sehen die drei besten jungen Hoteliers in diesen herausfordernden Zeiten ihre Zukunft? Sie beurteilen die Situation nicht rosig, sondern realistisch: die Krise als Chance. «Hotelier»: «Hotelière» hat an ihrer Diplomfeier in Luzern mit ihnen gesprochen.
Die Antworten auf die vier «Hotelier»: «Hotelière»-Fragen zeigen, dass die Attraktivität des Berufs bei den jungen Hotelièren und Hoteliers ungebrochen ist. Die Ausbildung bietet eine breite Grundlage für viele mögliche Berufswege Von Zukunftszweifeln ist bei den jungen Führungskräften nichts zu spüren.
1. Was war das Highlight der Ausbildung an der SHL? 2. Welches sind Ihre Erwartungen oder Hoffnungen trotz Pandemie und Krieg und der damit verbundenen schwierigen Situation für die
Hotelbranche? 3. Wo möchten Sie beruflich in zehn Jahren sein? 4. Wo starten Sie Ihren beruflichen Weg mit dem
Hotelierdiplom im Sack?
Lars Betschart, Brunnen
Jg. 1996 1. Rang: Note 5,65
Jimi Müller, Wädenswil
Jg. 1997 2. Rang: Note 5,36
Zu 1) Der Höhepunkt war für mich die Exkursion in die Weinhandlung Vergani nach Zürich. Die Weindegustation und die Köstlichkeiten der Tavolata, das war echtes Learnig by Doing.
Zu 2) Negative Erlebnisse sehe ich immer auch als Chancen. In unserer Branche müssen wir in dieser Hinsicht noch exibler werden. Vor allem in der Digitalisierung ist noch viel zu tun. Ein gutes Beispiel ist in meinen Augen Das Morgen in Vitznau – Roboter, die servieren, oder das SelfCheck-in. Wenn wir in diesem Bereich Fortschritte machen, dann können wir auch schneller und exibler reagieren. Das ist auch die Erwartung, die ich an mich stelle.
Zu 3) Mein Traum ist es, als Generalmanager ein 5-Sterne-Stadthotel in New York zu führen. Zu 1) Die Teamarbeiten und das vertiefte Kennenlernen von Produkten haben mich fasziniert. Vor allem die Geschichten hinter den Produkten interessieren mich.
Zu 2) Die Situation ist momentan schwierig, aber sie hilft auch und ist eine Chance. Der Wandel, der in der Branche bereits im Gang ist, wird beschleunigt. Der Weg zu nachhaltigem Tourismus hat in dieser Situation gute Chancen. Generell geht es darum, die einzelnen Personen und die einzelnen Produkte zu sehen und nicht die Masse. Und es geht um Entschleunigung.
Zu 3) Gerne möchte ich etwas Eigenes haben. Was, ist nicht so wichtig. Ich möchte selber bestimmen und gestalten können. Es soll ein nachhaltiges Unternehmen sein – nicht unbedingt ein Resti oder ein Hotel. Auch im Eventbereich kann ich mir etwas vorstellen.
Zu 4) Ab Mai werde ich im Parkhotel Vitznau als Junior Front O ce Manager arbeiten. Dort habe ich bereits ein Praktikum absolviert. Im Herbst will ich in Luzern an der Fachhochschule das Bachelor-Studium beginnen. Zu 4) Ich werden als Junior Food-Consultant bei Betty Bossi beginnen und im Bereich Produktentwicklung arbeiten. Sabrina Zwicky, Meilen
Jg. 1994 3. Rang: Note 5,33
Zu 1) Die Vielfalt in der Ausbildung und die tollen Leute haben mir sehr gut gefallen. So verschieden wir alle sind, gab es gleichzeitig viel Verbindendes. Besonders viel gelernt habe ich über die Lebensmittel und die Wertschöpfungsketten.
Zu 2) Mir scheint, dass die Wertschätzung für den Beruf der Hotelière und des Hoteliers grösser wird. Die Gäste erkennen, welchen Knochenjob wir leisten, und das bei einem eher kleinen Lohn. Der Wandel passiert aber nicht einfach, wir müssen die drängenden Fragen auch angehen – die Löhne oder die 4-Tage-Woche. Die Hotellerie ist und bleibt eine tolle Branche, aber wir müssen den Gästen unsere Leistungen klar machen.
Zu 3) Etwas Eigenes aufmachen ist mein Ziel. Dazu habe ich mit Kollegen bereits ein Konzept entwickelt – Richtung Restaurant.
Zu 4) Ich starte beim GDI Gottlieb Duttweiler Institut als Managerin im Bereich Sales und Events.