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Hotelfachschule Luzern
Diplome für 35 neue Hotelführungskräfte, Schweizerische Hotelfachschule Luzern
Diplom und «Imagine» für Führung und gegen Fake News
Diplomfeiern sind Landung und Start zugleich. Wer ein Berufsdiplom erreicht, legt nach einer anstrengenden Bildungsreise eine Ziellandung hin. So wie es 35 dipl. Hôteliers-Restaurateurs HF und dipl. Hôtelières- Restauratrices HF an der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern gelang. Aber auch «Ehrenrunden» schaden nicht.
Text: Hilmar Gernet Bilder: Nicole Martin/SHL
Die glücklichen Diplomierten. Gestartet waren die Studierenden der SHL des Jahres 2022 mit dem sehr interpretationsfähigen Motto «SHL Space Taxi». Diesem Motto nahm sich die SHL-Direktorin Christa Augsburger auch in ihrer Diplomansprache an. Sie verglich die verschiedenen Ausbildungsstationen mit den Sternen unseres Sonnensystems, auf denen das SHL-SpaceTaxi einen Halt machte oder manchmal bloss in Sichtweite an ihnen vorbei og.
Knotenpunkt Fronto ce
Eine wichtige Station im Space-Flug ist in ihrer Darstellung der Merkur, benannt nach dem Götterboten, dem Gott der Kommunikation. Im Hotel ist das Fronto ce der Kommunikationsknotenpunkt. Da ist der Dreh- und Angelpunkt des Systems, des Netzwerks Hotel. Hier gelte es, entstandene Knoten durch Vermittlung zu lösen. Egal, ob sie durch «schwierige Kunden, Marsmenschen oder E.T.» verursacht worden sind, meinte Augsburger augenzwinkernd. Wer im SHL-Studium eine Ehrenrunde drehen muss und eine Prüfung zu wiederholen hat, solle daran nicht verzweifeln. «Solche Umwege», so Christa Augsburger, «erhöhen die Welt-All-Kenntnisse.»
Prüfungen stören
Zu Prüfungen äusserten sich auch Sabrina Zwicky und Lars Betschart in ihrem launigen Rückblick auf das Studium: «In unserer Ausbildung sind wir Pro s der Apérokultur geworden; leider ist sie nicht geprüft worden.» Sie plädierten auch für ein Prüfungsverbot während der Luzerner Fasnacht. Die Guggenmusikklänge sollten nicht die Prüfungen stören. Gemeint war, dass Prüfungen nicht die Fasnacht stören sollen. Keine Fragen liess ihr Sprüche-Fazit o en: «Schade, dass es endlich vorbei ist.»
Wissen versus Fake News
Traditionsgemäss gehört zur Diplomfeier der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern eine Rede vom SHLStiftungsratspräsident, Urs Masshardt. Diesmal wolle und müsse er «über die Gewalt in der Welt», den Krieg in der Ukraine, reden. Trotzdem sollten die Diplomierten die Hauptdarsteller des Tages bleiben. Masshardt begann mit einer eingängigen Argumentationskette: «Viele politische Führer können lügen. Wir werden zum Spielball von Fake News. Wer permanent lernt, kann die Macht des Wissens erlangen und sich gegen Fake News wehren.» Dies sei ein wesentliches Element in einer Führungsrolle. Er folgerte weiter: «Macht ist, wenn einer macht und die andern mitmachen. Verantwortlich ist man für alles, was man macht oder nicht macht.»
«Imagine»
Als angehende Führungskräfte hätten sie als Hoteliers und Hotelièren die Aufgabe, zusammen mit ihren Mitarbeitenden «die Resilienz der Menschen im Alltag zu stärken». Konkret verwies er auf die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden sowie die Wertschätzung der Mitarbeitenden für die Gäste. Diese Haltung untermalte er mit dem Lied «Imagine» von John Lennon:
Refrain
You may say I’m a dreamer But I’m not the only one I hope someday you’ll join us And the world will be as one
Sie können sagen, ich bin ein Träumer Aber ich bin nicht der Einzige Ich ho e, du wirst uns eines Tages beitreten Und die Welt wird eins sein
Schlüssel zum Erfolg
Bei der Diplomübergabe, erstmals nach zwei Jahren ohne Pandemieeinschränkungen, lobte die Direktorin das SHL-2022-Space-Team. «Sie sind als Team zusammengewachsen und haben eruiert, wo Sie alle Ihr Spezialwissen sowie Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen haben.» In Augsburgers Augen war es «eine rundum geglückte gemeinsame Reise, auf der die Ziele in hohem Masse erreicht wurden und die Moral ‹on board› vertrauensvoll und gut war». Ihre Rede schloss Christa Augsburger mit dem Wunsch an die jungen Führungspersönlichkeiten: «Mögen Sie alle Ihre Galaxy nden und auf tollen Missionen Ihre Kompetenzen und Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen können.»
Die Diplomarbeit, die den Transfer zwischen Tradition und Moderne am besten darstellte, ist mit dem Kronenhallen Heritage Preis der Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung gekürt worden. Zudem sind die drei Studierenden, die das Studium mit den besten Noten abschlossen, mit Blumen und Gutscheinen von Relais &Château prämiert worden: Lars Betschart (Notenschnitt: 5,65), Jimi Müller (5,36) und Sabrina Zwicky (5,33). Da schulische Noten nie die individuelle und ganzheitliche Leistung der Studierenden abbilden, erhielten alle Diplomierten für ihre beru iche Weiterreise einen versilberten Schlüssel, den symbolischen «Schlüssel zum Erfolg» – und endlich das verdiente Diplom.